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Sailor Moon - Project X (Kapitel 3: Die Krieger der Zukunft)

von

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Sailor Moon - Projekt X

basierend auf Sailor Moon von naoko Takeuchi

von Scarymoon

Kapitel 3

Die Krieger der Zukunft

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3. Prolog
 

Seid Anbeginn der Zeit...

Seid Entstehung der Galaxis...

...warten wir auf unsere Prinzessin.

Um sie zu beschützen und um für sie zu kämpfen.

Doch Neherenia benutzte unsere Macht.

Sie füllte uns mit ihrer schwarzen Energie!

Und weckte uns aus unserem Schlaf!

Doch wir befreiten uns von ihr!

Akrobatenkind Hitomi Shindatsuki... Sailor Juno!

Blumenkind Shizuyo Shindatsuki... Sailor Ceres!

Ballkind Misako Shindatsuki... Sailor Pallas!

Dompteusenkind Yurika Shindatsuki.. Sailor Vesta!

Die Asteroidenkrieger für Liebe und Gerechtigkeit!
 

Wie eine Festung wirkte der Hikawa-Schrein in der heißen Luft des neuen

Tages. Es war erst 9.00 Uhr, doch die Temperatur hatte schon fast die

Unerträglichkeit erreicht. Heute würde ein besonders heißer Tag. Kein

Priester war auf dem Gelände zu sehen, und kein Besucher würde sich bei

dieser Hitze den beschwerlichen Weg den Hügel hinauf machen, um hier ein

glückbringendes Armband zu kaufen, zu meditieren oder an der

Gebetsstunde teilzunehmen, die jeden Mittag vom Tempeleigentümer, Reis

Großvater, abgehalten wurde. Vielleicht würde heute Abend wieder mehr

los sein.

Doch den Kriegern für Liebe und Gerechtigkeit konnte das nur recht sein.

Im Schatten des Vordaches hatten sie sich hingestellt oder hingesetzt

und warteten auf den Rest der Gruppe. Ami war in ein Gespräch mit Taiki

und Kajou vertieft. Sie nutzte die Gelegenheit, um mehr über den

Heimatplaneten der Starlights in Erfahrung zu bringen. Zwar war sie,

genau wie alle anderen Krieger, in der Lage, ohne Raketen und

Raumschiffe durch das Weltall zu reisen, doch hatte sie die Erde, bis

auf ein oder zwei Ausnahmen niemals verlassen. Aber die anderen Planeten

interessierten sie schon. Was war alles geschehen, nachdem Kagyuu und

die Starlights zurück nach Kinmokusei geflogen waren? Wie ging es

Galaxia und den Anima Mates? So viele Fragen, doch Taiki und Kajou

beantworteten sie alle geduldig. Ami saugte all ihr Wissen in sich auf.

Währenddessen tauschten Yukiko und Minako ihre neuesten Modetips, nicht

ohne sich hin und wieder den Einwänden von Shizuyo stellen zu müssen,

die der Meinung war, daß Minakos Outfit wesentlich eleganter sein solle.

Schließlich sei sie ein Superstar, eine Diva, und könne es sich so

leisten, ein wenig extravagant zu sein.

Yukiko wand ein, daß es doch auch extravagant war, wenn man immer noch

wie ein Teenager herumlief, obwohl man schon erwachsen war, was Minako

zum Anlaß nahm, sich vor Yukiko zu verteidigen. Nika folgte dem Gespräch

aufmerksam, hatte sich aber nach einigen wenigen Minuten auf das Zuhören

beschränkt. Die Modediskussionen der Frauen blieben ihm auch nach 100

Lebensjahren immer noch ein Rätsel.

Makoto unterhielt sich in der Zeit mit Amaki, Toki, Yurika und Hitomi

über Elysion. Amaki schilderte gerade die phantastischen Erlebnisse, die

er und seine beiden Freunde im Traumwald hatten. Wie wunderschön es

gewesen war, als das Sailorteam die Dead Mooner nach und nach besiegte

und der Wald immer heller und strahlender wurde. Eigentlich hatten sie

nicht mehr gehen wollen, doch Pegasus hatte richtig gehandelt, als er

sie fortgeschickt hatte. Elysion war ein Traum gewesen, im wahrsten

Sinne des Wortes. Ein wunderschöner, zugegeben, aber nichts verglichen

mit der Wirklichkeit. Helios hatte ihnen anfangs geholfen, sich in der

Welt der Menschen zurechtzufinden, und noch heute war er in ihren

Träumen, jede Nacht, um zu sehen, wie es ihnen erging.

Das Amazonen Trio hatte einen ganz besonderen Platz in Helios' Herzen

gefunden. Sie hatten ihm geholfen, den Traumwald zu retten und neu

aufzubauen. Ihre Lichter waren die ersten gewesen, die den Wald wieder

erhellt hatten.

Yurika seufzte. Sie hatte die Geschichte schon ein duzendmal gehört,

doch sie fand sie immer wieder schön... traumhaft schön.

Misako war hinüber zum Wunschbaum gelaufen. Gerade befestigte sie einen

kleinen Zettel daran, in der Hoffnung ihr Wunsch würde sich erfüllen.

Seiya und Yaten sahen zu ihr hinüber. Sie hatten sich etwas abseits auf

die Stufen gesetzt. Yaten hatte seine Kopf auf seine Hände gestützt,

während Seiya mit seiner Schirmmütze spielte, beide in ihre eigenen

Probleme vertieft. Rei setzte sich zu ihnen.

"Na, wie geht's euch beiden heute?" fragte sie freundlich.

"Hält sich in Grenzen", antwortete Yaten. Doch bevor Rei fragen konnte,

was Yaten so sehr belastete, bei Seiya war es schließlich

offensichtlich, kamen drei weitere Gestalten die Treppe hoch gelaufen.

Es waren Mamoru und Usagi mit...

"Hey, seht mal. Chibi Usa", rief Ami aus. Sie hatte Lady Serenity sofort

erkannt, obwohl sie mittlerweile älter war, als die Krieger es damals

gewesen waren.

"Na, so klein ist sie gar nicht mehr", meinte Makoto lächelnd.* Die

einzelnen Gruppen lösten sich auf. Makoto, Ami und Minako gingen auf die

Neuankömmlinge zu, um Chibi Usa zu begrüßen, während Nika zu Seiya,

Yaten und Rei hinüber ging.

"Wer ist Chibi Usa?" fragte er Seiya leise.

"Keine Ahnung", gab Seiya zu. Doch Rei war noch in Hörweite und

erklärte:

"Chibi Usa ist Usagis und Mamorus Tochter."

"Tochter?!" fragte Seiya entsetzt, und vielleicht auch ein bißchen zu

laut, denn er zog die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf sich. "Ist

sie nicht schon ein wenig alt, um Usagis Tochter zu sein?!"

"Sie ist aus der Zukunft", erklärte Usagi weiter. Sie konnte sich nur

mit Mühe ein Grinsen verkneifen, als sie Seiyas verblüfften

Gesichtsausdruck sah. "Sie ist früher schonmal zurück gereist, um uns zu

helfen."

"Wir haben beschlossen, sie Serena zu nennen", fügte Mamoru hinzu, dem

Seiyas Gesichtsausdruck völlig egal war. "Schließlich paßt Chibi Usa

nicht mehr zu ihr."

"Stimmt", pflichtete Makoto ihm bei. "Sie ist größer als Usagi. Faßt so

groß wie ich."

"Können wir dann anfangen?" fragte Mamoru ungeduldig. "Ich hab nicht

allzuviel Zeit." Usagi warf ihm einen wütenden Blick zu, doch er schien

es nicht zu bemerken. Makoto räusperte sich, um die peinliche Stille zu

brechen, die sich gerade über sie alle gelegt hatte.

,Er hat also keine Zeit für so etwas unwichtiges, wie die Welt', dachte

sie. Seine schlechte Laune von gestern schien sich nicht gebessert zu

haben. Normalerweise war es doch Haruka, die durch ihre rauhe Art

manchmal ungewollt die anderen verletzte.

"Natürlich", beantwortete Rei endlich Mamorus Frage. "Ich habe schon

alles vorbereitet. Wir müssen nur noch auf Hotaru warten. Je mehr

Unterstützung ich habe, um so besser."

"Was ist mit Michiru und Setsuna?" wollte Mamoru wissen.

"Das hab ich dir gestern in all der Aufregung ganz vergessen zu

erzählen", schaltete Usagi sich wieder ein. "Michiru und Setsuna können

sich auch nicht mehr verwandeln. Darum hab ich dich ja auch gebeten

mitzukommen. Du trägst die Kraft der Erde..."

"Ja, das weiß ich doch", unterbrach Mamoru sie. "Ich dachte allerdings,

daß nur Haruka sich nicht mehr verwandeln könnte."

"Das Band zwischen den Kriegern ist zu schwach", erklärte Ami. "Es

scheint beinahe, daß dieser neue Feind das Raumzeitgefüge durcheinander

bringt. Das Band, daß uns miteinander verbindet, ist zu schwach, um die

Störung zu überbrücken. Pluto, Neptun und Uranus haben ihr Band zur Erde

bereits verloren. Die Störung wird immer weiter in unser Sonnensystem

eindringen. Als Nächste wird Hotaru ihre Kräfte verlieren, dann Makoto,

dann Rei, und so weiter."

"Wir müssen das Band zwischen den Kriegern stärken", fuhr Makoto fort.

"Und wir hoffen, das wir das gemeinsam auch schaffen können", fügte Rei

hinzu. "Es ist ein ziemlich altes Ritual, aber einen Versuch ist es

Wert."

"Und wir werden die Krieger der anderen Planeten verständigen." Taiki

war neben Rei getreten. "Wir werden Kontakt zu unserer Prinzessin auf

Kinmokusei aufnehmen, und sie könnte dann die anderen benachrichtigen."

"Gut", meinte Mamoru. "Warten wir also auf Hotaru." Es schien ihn nicht

wirklich zu interessieren. Usagi sah ihn skeptisch an. Seit wann war er

so desinteressiert? Sie legte ihre Hand auf seinen Arm, stellte sich auf

die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr.

"Mamoru, du wolltest dich noch bei Minako entschuldigen." Doch bevor

Mamoru antworten konnte, wurde er von der jungen Frau unterbrochen, die

gerade zusammen mit drei anderen Frauen die Stufen zum Hikawa-Schrein

empor kam.

"Ihr seht ja schon wieder optimistisch aus", rief Haruka fröhlich zu den

anderen Kriegern hinüber.

"Jetzt nicht, später", beantwortete Mamoru Usagis Frage eben so leise,

wie sie ihn zuvor gefragt hatte. Die Anderen schienen gar nicht auf sie

zu achten, doch Usagi war sich sicher, daß eine ihre Freundinnen die

Veränderung in Mamoru bestimmt ebenfalls bemerkte. Doch ihre Gedanken

wurden von dem fröhlichen Wiedersehen von Serena und Hotaru

unterbrochen. Die beiden Mädchen hatten nach Hotarus Wiedergeburt als

Sailorkriegerin in etwa das gleiche Alter gehabt und sich gut

angefreundet. Jetzt stürmten sie überrascht aufeinander zu und fielen

sich in die Arme.

"Chibi Usa!" rief Hotaru auf.

"Ich habe ein deja-vue", meinte Makoto. "Die beiden sehen aus wie Black

Lady und Mistress 9." Und tatsächlich war die Ähnlichkeit nicht nur

nicht von der Hand zu weisen, sondern auch logisch. Hotaru und Chibi Usa

waren beide erwachsen geworden. Von Chibi Usa hatte mal eine dunkle

Macht Besitz ergriffen, und ihr ihre schönen Erinnerungen genommen. Sie

war in Sekundenschnelle erwachsen geworden und hatte sich in Black Lady

verwandelt und das Sailorteam angegriffen, bis Usagi sie davon

überzeugen konnte, daß sie Chibi Usa wirklich liebte.

In Hotaru hatte einst ein böser Geist gewohnt, Mistress 9, der von

Hotarus Körper und Geist Besitz ergriffen hatten. Auch Hotaru war damals

gewachsen und konnte den bösen Dämon in ihr nur durch ihre Kraft als

Sailor Saturn besiegen, die damals zum ersten mal in ihr erwachte.

Dadurch, daß Hotaru ihre Haare mittlerweile hatte wachsen lassen,

wirkten sie nun wie Black Lady und Mistress 9 glücklich vereint. Und

auch wenn Makoto wußte, daß das totaler Blödsinn war, drehte ihr allein

der Gedanke den Magen um.

"Ja", pflichtete Minako ihr bei. "Hotaru sollte sich unbedingt die Haare

schneiden."

"Keine Angst, Mina-chan", meinte Haruka grinsend und legte einen Arm um

die kleinere Kriegerin. "Ich beschütze dich vor Hotarus und Chibi-Usas

Zorn." Serena verdrehte genervt die Augen. Also wirklich. Sie war doch

nur gewachsen, ein ganz simpler Vorgang, aber alle machten gleich ein

Spektakel daraus.

"Wenn das so weiter geht, male ich mir Halloween einen schwarzen

Halbmond auf die Stirn", meinte sie eingeschnappt. Nika versuchte

vergeblich, daß ganze zu begreifen. Wer war Black Lady, und wer war

Mistress 9? Und warum wollte Usagis Tochter sich einen schwarzen

Halbmond auf die Stirn malen?

"Könnte ich vielleicht eine Geschichtsstunde bekommen?" fragte er

verunsichert nach. Sofort war Minako neben ihm aufgetaucht, so schnell,

daß nicht mal Haruka hätte sagen können, wie sie sich aus ihrer Umarmung

befreit hatte.

"Ich erklär's dir gern", säuselte sie Nika zu.

"Ja, aber nicht jetzt", meinte Usagi lächelnd. "Gehen wir rein und

verwandeln uns." Sie wand sich mit den Anderen dem Eingang zu, doch

Seiya hielt sie noch einmal zurück.

"Und ihr seid sicher, daß wir nichts tun können?" fragte er.

"Nein", erklärte Ami. "Die Störung beschränkt sich auf unser

Sonnensystem. Nur die Krieger aus diesem System können das Band zu den

bereits verlorenen Planeten wieder herstellen. Auch Serena wird uns

nicht helfen können, denn sie ist aus der Zukunft."

"Ein Silberkristall kann nur einmal wirken", fuhr Setsuna fort. "Mit

Zweien könnte die Stabilität zusammenbrechen."

"Wenn es gelingt", wand sich Rei an Haruka, Michiru und Setsuna,

"solltet ihr merken, wie sich die Verbindung zu euren Planeten wieder

aufbaut."

"Gut", trieb Mamoru sie an. "Laßt uns rein gehen."

Seiya ließ sich wieder auf die Stufen sinken. Haruka setzte sich neben

ihn in den Schatten.

"Ich hasse es, tatenlos herum zu sitzen", sagte Seiya. Er seufzte und

begann wieder mit seiner Schirmmütze zu spielen.

"Geht mir nicht anders", pflichtete Haruka ihm bei. Michiru schmunzelte.
 

"Ihr seid einer Meinung?" fragte sie ungläubig. Hatte sie das wirklich

laut gesagt, fragte Haruka sich. Wie konnte sie Seiya nur zustimmen.

Naja, es war zu spät. Also mußte sie das ganze ein wenig relativieren.

"Manchmal hat selbst Seiya recht", meinte sie gelassen.

"Wenigstens kann er sich noch verwandeln", sagte Setsuna besorgt.

"Würden wir jetzt angegriffen..."

"Denk nicht mal daran", unterbrach Haruka sie, stand auf und machte eine

abwehrende Geste. "Ich könnte es nicht ertragen, wenn mir Seiya zweimal

innerhalb von 24 Stunden das Leben retten würde." Seiya schmunzelte.

"Ich werde das im Hinterkopf behalten, nur für den Fall..."

"Wenn wir doch sowieso nichts machen können, warum sind wir dann

mitgekommen?" wollte Misako wissen. Sie war vom Wunschbaum zurück

gekehrt. Wie immer, hatte sie nicht richtig zugehört. Manchmal benahm

sie sich immer noch wie ein kleines Kind. Hitomi verdrehte genervt die

Augen.

"Weil Sailor Moon gleich in unsere Träume schauen will, du Dumpfbacke",

fuhr sie das blauhaarige Mädchen an. Misako riß erschrocken die Augen

auf. Sie erinnerte sich an die Zeit, wo sie in Träume geschaut hatte um

Pegasus zu finden, und ihre Opfer hatten nicht gerade glücklich darüber

ausgesehen.

"Aber das tut doch weh!" schrie sie auf, doch Yukiko legte ihr den Arm

um die Schulter und beugte sich zu ihr hinunter, um sie zu beruhigen.

Doch bevor sie etwas sagen konnte, fiel Serena ihr ins Wort.

"Schön, daß ihr das auch endlich einseht", meinte sie patzig. Yukiko

warf ihr einen wütenden Blick zu.

"Sie schaut doch nicht so in eure Träume, wie wir das damals gemacht

haben," sagte er dann sanft zu Misako.

"Sie will ja auch kein Pferd finden", warf Toki ein und knipste Misako

schelmisch ein Auge zu. Misako lächelte. Toki konnte sie immer

aufmuntern. Yukiko sah dankbar zu ihm auf.

"Pegasus war ein geflügeltes Einhorn", begann Serena wieder in ihrem

patzigen Ton. "Wenn ihr nicht mal das wißt, ist es kein Wunder, daß ihr

ihn nicht gefunden habt." Das war echt zuviel. Hitomi ließ ein leises

Knurren vernehmen, doch bevor sie zu Wort kommen konnte, setzte Yurika

bereits an.

"Wir haben ihn gefunden, Pinky", schnappte sie zurück und stellte sich

mit geballten Fäusten schützend vor Misako. Wenn Serena unbedingt Streit

haben wollte, den konnte sie bekommen. Die ehemaligen Amazonen hielten

zusammen. Griff jemand ihr schwächstes Glied, Misako, an, so bekam er es

mit den anderen zu tun. "Und jetzt hör auf mit diesen Bemerkungen.

Schließlich kämpfen wir jetzt auf der gleichen Seite." Das war die erste

und die letzte Warnung, die Serena bekommen würde, denn auch Hitomi

baute sich jetzt neben Yurika auf. Doch Serenas Gesichtsausdruck

verriet, daß sie nicht vor hatte, auch nur einen Millimeter zurück zu

weichen. Irgend jemand mußte ganz schnell das Thema wechseln. Nika kam

die rettende Idee.

"Macht einen ganz schönen Krach, wenn sich alle auf einmal verwandeln",

meinte er mit dem Blick auf das Haus gerichtet. Die Rufe der

Verwandlungsformeln und die Geräusche, die die Verwandlungen

verursachten klangen wild durcheinander. Wenn man selbst dabei war, fiel

einem das nicht weiter auf, aber so als Außenstehender...

Hitomi, Yurika und Serena sahen verwirrt zu Nika hinüber. Er hatte

erreicht, was er wollte, sie hatten ihren Streit vergessen.

"Ich schau mich mal etwas um." Taiki war die Treppen herunter gekommen,

und hielt nun auf den kleinen Wald neben dem Schrein zu.

"Ja", pflichtete Toki ihm bei. "Der Schatten gestern hat uns auch so

plötzlich angegriffen. Wir sollten wachsamer sein." Auch Haruka nickte.

Es hatte zwar wenig Sinn zu sehen wann man angegriffen wurde, wenn man

doch nichts dagegen tun konnte, aber es war besser, als hier herum zu

sitzen.

"Gut, verteilen wir uns."

"Willst du bei mir bleiben?" fragte Seiya mit einem schelmischen

Grinsen. "Ich beschütze gern schwache Frauen." Sie hatte ihm den

Waffenstillstand angeboten, und was tat er? Er provozierte sie. Aber es

machte einfach zu viel Spaß, um damit aufzuhören.

"Sehr witzig!" gab sie wütend zurück.

"Ich schau mich mal dahinten um", rief Serena über die Schulter den

anderen zu und lief an Taiki vorbei auf den Wald zu.

"Es ist gefährlich allein zu gehen, Lady Serenity", wand Setsuna ein.

"Keine Angst, Pu", wehrte die zukünftige Prinzessin ab. "Mit meinem

Körper sind auch meine Kräfte gewachsen."
 

Blödsinn, dachte sie. Was sollte schon gefährlich sein? Sie war eine

Sailorkriegerin, eine verdammt gute sogar. Natürlich war sie nicht so

stark, wie ihre Mutter. Kunststück, die war schließlich auch schon

älter. Außerdem konnte es immer nur eine wahre Sailor Moon geben. Ihre

Mutter hatte immer gesagt, daß sie, Lady Serenity, erst ihre volle

Stärke erreichen konnte, wenn die Königin gestorben war.

Aber sie war schon jetzt sehr stark. Erschrocken fuhr sie zusammen, als

in der Ferne ein Vogel kreischte. Sie sah sich ängstlich um. Wenn jetzt

so ein Schatten kam, konnte sie dann mit ihm fertig werden? Sie hätte

doch mit den anderen gehen sollen. Am besten mit den Starlights. Die

konnten sich verwandeln, die hätten sie beschützen können, und außerdem

war dieser Seiya doch recht niedlich.

Ja, das beruhigte. Der Gedanke, an etwas, das nichts mit Dämonen zu tun

hatte. Doch als der nächste Vogel kreischte, fuhr sie wieder erschrocken

zusammen. Ein Vogel? Nein, daß war etwas anderes, etwas nicht

menschliches, etwas nicht irdisches. Sie drehte sich um, doch alles,

wofür ihr noch die Zeit blieb, war ein entsetzter Schrei, dann riß sie

der Schatten zu Boden.

Serena verlor das Bewußtsein.
 

In einem anderen Teil des Waldes liefen Yurika, Hitomi, Shizuyo und

Misako munter einen Waldweg entlang. Misako hatte ihr Herz für

Eichhörnchen gefunden. Gerade lief sie einem hinterher, um es zu fangen.

Plötzlich blieb sie stehen und sah ihre Freundinnen an.

"Habt ihr das auch gehört?" fragte sie.

"Klang wie ein Schrei!" bestätigte Yurika.

"Serena!" rief Shizuyo auf. "Das könnte Serena gewesen sein."

"Schnell!" rief auch Hitomi und rannte los. Über die Schulter fügte sie

hinzu:"Es schien aus dieser Richtung zu kommen." Ohne zu zögern rannten

die Anderen ihr hinterher.

Als sie Serena erreichten, waren Haruka, Setsuna und Michiru bereits da.

Setsuna und Michiru hatten sich über Serena gebeugt, während Haruka

versuchte den Schattenkrieger mit ihrem Schwert in Schach zu halten.

Doch ein Teil des Schattens löste sich und verwandelte sich in einen

großen schwarzen Adler. Er ergriff Haruka mit seinen Klauen und trug sie

davon. Haruka ließ vor Schreck das Schwert fallen und schrie vor

Schmerzen auf.

Auf der anderen Seite sah Hitomi die Starlights den Weg entlang gerannt

kommen. Doch obwohl die Rettung so nahe war, stellte sie sich zwischen

Serena und den Schattenkrieger. Wie kam sie bloß auf eine derart blöde

Idee? Was konnte sie schon machen? Aber ihre Freundinnen taten es ihr

gleich. Ihr wurde warm ums Herz. So sinnlos es auch schien, so richtig

fühlte es sich auch an. Sie spürte etwas tief in ihrem Inneren. Sie

schloß die Augen.

"Ich kümmere mich um Haruka!" rief Fighter, als die Starlights Serena

erreicht hatten. Ohne zu zögern sprang sie in die Luft, als ob sie so

den Adler erreichen könnte. Doch kurz bevor sie wieder zur Erde hätte

zurückfallen müssen, erschienen Engelsflügel auf ihrem Rücken und trugen

sie hoch hinauf.

"Fighter nicht!" rief Star Maker ihr hinterher. "Das ist Wahnsinn!" Doch

Star Fighter war schon viel zu weit hinauf geflogen. Aber selbst, wenn

sie Makers Rufe gehört hätte, sie wäre nicht zurück gekommen. Star

Healers Augen weiteten sich plötzlich. Das Weiße drehte sich nach vorn

und sie brach zusammen. "Hör auf mit dem Blödsinn, Seiya!" schrie Maker

noch mal, doch es war viel zu spät dafür.

"Das ist lieb gemeint", meinte Defender zu Hitomi und wollte sie ein

Stück zur Seite schieben, aber die ehemalige Amazone rührte sich keinen

Millimeter. "Ihr solltet euch besser in Sicherheit bringen," versuchte

sie es noch mal, aber sie wartete keine Reaktion ab. Sie sprang in die

Luft. In ihrer rechten Hand erschien der Sailor Star, die Waffe der

Starlights. "Star Lovely Explosion!" Kein Effekt auf den Schatten. Doch

Ruler kam ihr zur Hilfe.

"Star Whispering Thunder!

Der Schatten traf die beiden mit einem schwarzen Blitz und riß sie zu

Boden.

Die Amazonen nahmen das alles gar nicht mehr wahr. In Hitomi blitzten

Bilder auf. Bilder aus längst vergangener Zeit. Bilder von Neherenia,

davon, wie sie sie im Wald gefunden hatten. Juno... Der Name erklang

plötzlich in ihrem Kopf. Die Bilder gingen weiter zurück. Zurück bis zur

Entstehung des Universums. Ein Traum, eine Vision. Yurika sah einen

Asteroidengürtel. Vesta... dachte sie. Auf Shizuyos Stirn begann ein

Zeichen zu glühen. Ceres... In ihr spürte sie eine unermeßlich angenehme

Wärme. Misako sah ein Licht. Pallas... Sie riß den rechten Arm nach oben

und schlug die Augen auf.

"Juno Astroid Silver Power, Make up!"

"Vesta Astroid Silver Power, Make up!"

"Ceres Astroid Silver Power, Make up!"

"Pallas Astroid Silver Power, Make up!"

Die Kleidung der Mädchen wich einem bunten Licht. Silberne Sterne

funkelten um sie herum, während sie sich in der Luft zu drehen begannen.

Wie der Tanz von Elfen sah es aus. Ihre Haare flatterten in einem Wind,

den nur sie spüren konnten. Ihre Frisuren wurden zu denen, die sie einst

getragen hatten, als Amazonenquartett im Dead Moon Circus, doch ihre

Kostüme glichen nicht denen, die sie damals anhatten. Als sie wieder auf

dem Boden aufsetzten, zum Kampf bereit, trugen sie Sailoruniformen,

ähnlich denen, die auch die Krieger dieser Welt trugen. Hitomi sprang

hoch in die Luft. Nein, sie war nicht mehr Hitomi Shindatsuki. Sie war

Sailor Juno, die Kriegerin unter dem Schutz des Asteroiden Juno.

"Rock of Thunder!" rief sie. In ihren Händen erschienen blitzende

Steine, die sie auf den Schatten warf. Im Flug schienen sich die Steine

zu vervielfachen und trafen den Schattenkrieger mit voller Wucht.

"Ball of Firework!" rief Sailor Pallas. In ihrer Hand erschien ein

blauleuchtener Ball. Mit der Präzision, die man von dem ehemaligen

Ballkind Palla Palla erwarten konnte, traf sie den Schattenkrieger. Als

der Ball aufprallte, explodierte er in einem bunten Licht.

"Claws of the Tiger!" Sailor Vestas Waffe. Kleine scharfe Splitter

schienen den Schatten förmlich zu zerfetzten.

"Thorns of the Rose!" Sailor Ceres gab ihm den Rest. Als ihre Rosen den

Schatten trafen löste er sich auf.

Die vier Mädchen standen wie vom Donner gerührt da.

"Was ist passiert?" fragte Shizuyo, die betroffen auf ihre Sailoruniform

starrte. Das entsprach nun wirklich nicht dem neusten Modetrend, aber

wenigstens war ihre Uniform rosa und paßte so hervorragend zu ihrer

Haarfarbe. Nicht auszudenken, wenn sie ein orangenes Kostüm gehabt

hätte.

"Wir haben uns in Krieger verwandelt", kommentierte Yurika schlicht.

Ihre Uniform sah beinahe so aus wie das Ding, daß sie als Sailor Mars in

der Theateraufführung getragen hatte. Rot war schon immer ihre Farbe

gewesen, obwohl ihr das Kostüm ein wenig offenherziger besser gefallen

hätte. Aber wer wollte schon meckern, wenn er gerade Superkräfte

erhalten hatte.

"Die Traumdeutung hat sich hiermit erledigt", erklärte Hitomi. Sie

kontrollierte ihre neon-grünes Kostüm gerade auf Bequemlichkeit. Ja, in

diesen Dingern ließ es sich wirklich gut kämpfen.

"Ich...", begann Misako, um auch etwas zu sagen. "Ich weiß nicht was ich

sagen soll." Verlegen zupfte sie an ihrem himmelblauen Rock.

"Und das ist das erste Mal", fügte die grünhaarige Sailor Juno hinzu.

"Was ist passiert?" Serena kam langsam wieder zu sich. Ihr war noch ganz

schwindelig und sie wirkte benommen. Setsuna stützte sie, als sie

versuchte aufzustehen.

"Ich habe gesagt, ihr solltet nicht allein weggehen", sagte sie

vorwurfsvoll.

"Du bist vom Schatten angegriffen worden", fügte Michiru erklärend

hinzu.

"Es ging alles so schnell.", versuchte Serena sich zu entschuldigen.

"Ich konnte mich nicht mal verwandeln."
 

Hoch oben am Himmel folgte Fighter dem Schattenadler, der Haruka fest in

seinem Griff hielt, doch Fighter machte keinerlei Anstalten ihr zu

helfen.

"Haruka!" rief zu grinsend zu der anderen hinüber. "Willst du dir das

noch mal überlegen, mit den 24 Stunden!" Doch Haruka war nicht nach

solchen Scherzen zu mute. Dieser Schatten entzog ihr ihre Energie. Mit

jedem Augenblick würden die Schmerzen unerträglicher.

"Jetzt mach schon!" rief sie wütend zurück. "Meinst du, das ist

lustig?!" Ja, sie hatte ja recht. Fighter hatte sie nun wirklich lange

genug geärgert und langsam nahm das ganze auch ernsthafte Folgen an.

Wenn sie Haruka nicht half, konnte diese tatsächlich verletzt werden.

Als riß sie im Flug den Arm hoch. In ihrer Hand erschien der Sailor Star

und begann zu glühen.

"Star Serious Laser!" rief sie. Ein Energieblitz traf den Adler am Bein

und er ließ die blonde Kriegerin los. Sofort folgte Fighter ihr, um

ihren Fall abzufangen. Mit beiden Armen fing sie sie auf.

"Langsam schuldest du mir was", kommentierte sie ihre Rettungsaktion.

Doch Haruka war immer noch sauer wegen der Verzögerung.

"Wenn du nicht das Einzige zwischen mir und dem sicheren Tod wärst,

würde ich dir eine runter hauen!" antwortete sie also patzig.

"Deine Dankbarkeit ist rührend." Fighter beschrieb einen großen Kreis in

der Luft und flog dann zu den anderen zurück. Nachdem sie gelandet war

setzte sie Haruka vorsichtig ab. Diese jedoch trat rasch ein paar

Schritte zurück.

"Na, alle wohl auf?" fragte Fighter lächelnd, während die Flügel auf

seinem Rücken wieder verschwanden. Doch als Antwort erhielt er einen

Fausthieb von Taiki. Fighter ging zu Boden.

"Ja, und du kannst von Glück sagen", antwortete er sarkastisch. Fighter

rieb sich das Kinn und stand verärgert auf.

"Bist du wahnsinnig?! Was soll das?!"

"Du bist unser Anführer", begann Taiki und versuchte seinen Zorn zu

unterdrücken, was ihm allerdings nur schwer gelang. "Und normaler Weise

sorgst du auch dafür das alles läuft, aber wenn du noch einmal die

Gesundheit eines Starlights gefährdest, nur um irgend jemanden zu

beeindrucken, dann wirst du den Tag bereuen an dem du geboren wurdest,

Seiya!"

"Wie hätte ich Haruka denn sonst wiederholen können?!" schrie Fighter

zurück, obwohl sie natürlich wußte, daß Taiki recht hatte. Yaten

stöhnte, als er versuchte aufzustehen.

"Hört auf", sagte er benommen. "Es ist ja nichts passiert."

"Ja, Yaten, das sieht man", antwortete Taiki sarkastisch. "Nimm ihn

nicht auch noch in Schutz." Jetzt konnte auch Fighter sehen, warum Taiki

so wütend war. Er hatte einfach nicht daran gedacht. Er konnte nicht so

rücksichtslos ihre Energie benutzen...

"Alles in Ordnung, Yaten?" fragte Fighter besorgt.

"Ja", antwortete der Kleinere und versuchte zu lächeln. "Denk bitte

nächstes Mal darüber nach, wie weit wir von der Prinzessin entfernt

sind."

"Ich verstehe nicht...", begann Michiru verwirrt. "Was hat Fighters

Rettungsaktion denn mit Yatens Zustand zu tun?"

"Wir sprechen nicht gern darüber", antwortete Kajou knapp und machte

damit deutlich, daß ein weiteres Nachfragen zu nichts führen würde.

"Mich wundert, daß der Schatten immer nur die Sailor Krieger direkt

angreift", meinte Setsuna plötzlich. Sie war mit ihren Gedanken ganz

woanders gewesen und hatte von dem Streit zwischen Seiya und Taiki

nichts mitbekommen. "In den Nachrichten war nichts zu hören von

Angriffen auf Menschen."

"Ja, dieser Feind ist anders als alle anderen", bestätigte Haruka.

"Er sammelt keine Kristalle oder Lebensenergie", stimmte jetzt auch

Michiru in die Setsunas Gedanken ein. "Eigentlich greift er einfach nur

an. Ich verstehe das nicht."
 

Als die Gruppe zum Tempel zurückkehrte, waren Amaki, Yukiko und Toki

bereits wieder da. Auch die Krieger waren wieder nach draußen gekommen.

In ihren Gesichtern war zu erkennen, daß sie keinen Erfolg gehabt

hatten. Als Yukiko sah, daß Seiya Yaten stützen mußte, damit er nicht

fiel, sprang er entsetzt auf.

"Yaten!" rief er, während er auf ihn zu rannte. "Bist du verletzt?"

"Nichts ernstes", wehrte Yaten sofort ab, obwohl es offensichtlich war,

daß das nicht stimmte. Aber zum einen wollte er nicht, daß Seiya noch

mehr Schuldgefühle hatte, als es ohnehin schon der Fall war, und zum

anderen wollte er Yukiko nicht beunruhigen.

"Was ist passiert?" fragte Rei, die sofort aufgesprungen war und nach

ihrem Verwandlungsstab griff, nur für den Fall.

"Wir wurden schon wieder angegriffen", erklärte Michiru. "Wieder so ein

Schattenkrieger. Er ist aber bereits erledigt." Da schien noch etwas

anderes zu sein, was sie beschäftigte, doch sie sprach es nicht aus.

"Es ist an der Zeit, ein paar Maßnahmen zu ergreifen", meinte Mamoru,

dem es anzusehen war, daß er hier nun wirklich nicht länger sinnlos

seine Zeit vergeuden wollte.

"Ach, was", unterbrach ihn Haruka, die nun langsam wirklich genervt war

von Mamorus Gleichgültigkeit. Ihr Stimme triefte vor Sarkasmus. "Hast du

vielleicht auch schon ein paar Ideen?"

"Willst du ihn nicht erstmal ausreden lassen, bevor du wieder einen

Streit vom Zaun brichst", fuhr Michiru sie plötzlich bissig an.

Irritiert sah Haruka zu ihr. Es war gar nicht ihre Art, sie, Haruka, war

schließlich für die gemeinen Kommentare zuständig.

"Das war überflüssig, Michiru", antwortete sie daher ernst.

"Ja, genau wie wir überflüssig sind", kreischte Michiru Haruka plötzlich

hysterisch an. Das sie sich nicht mehr verwandeln konnte, schien sie

mehr mitgenommen zu haben, als Haruka dachte. "Wir sind nicht mal in der

Lage unsere Prinzessin zu beschützen, geschweige denn diesen ganzen

Planeten. Wir sind zu nichts nütze. Unseretwegen ist Yaten sogar

verletzt, weil wir uns nicht mal selbst schützen können. Wir sind gar

nichts mehr wert!" Mit diesen Worten rannte sie plötzlich zurück in den

Wald. Haruka hatte Tränen in ihren Augen gesehen. Usagi wollte ihr

hinterherlaufen, doch Haruka hielt sie am Arm zurück und schüttelte nur

leicht den Kopf. In solchen Fällen war es besser, Michiru erstmal allein

zu lassen. Usagi schien es zu verstehen und setzte sich auf die Stufen

zum Tempel. Dann brach Seiya die peinliche Stille, die sich über die

Gruppe gelegt hatte.

"Wir gehen jetzt hinein und nehmen Kontakt zur Prinzessin auf, dann

können wir überlegen, wie wir weiter vorgehen." Mit diesen Worten machte

er sich auf den Weg in den Tempel. Die anderen Starlights folgten ihm.

"Gut", bestätigte Usagi. "Und Rei und ich kümmern sich um eure Träume",

fuhr sie an Yurika, Hitomi, Shizuyo und Misako gerichtet fort.

"Oh, das hat sich erledigt", wand Hitomi ein.

"Wir haben eine kleine Selbstdeutung vorgenommen", fügte Yurika zu. Rei

sah die vier verwirrt an, die schadenfroh darüber grinsten.

"Wie meint ihr das?" fragte Rei nach.

"Nun, wir gehören jetzt zu euch", löste Shizuyo das Rätsel auf. "Wir

haben uns gerade in Sailorkrieger verwandelt."

"Wir waren dabei", bestätigte Setsuna. "Wenn ich vorstellen darf, Sailor

Vesta, Sailor Juno, Sailor Ceres und Sailor Pallas."

"Und ich dachte, die brauchen Hilfe!" rief plötzlich eine Stimme von den

Stufen zum Tempelgrundstück herüber. Auf dem Treppenabsatz sahen die

Krieger vier ihnen nur allzu bekannte Gestalten. Die Stimme, die eben

gerufen hatte, gehörte zu der hochgewachsenen Frau mit den langen

rotbraunen Haare. Neben ihr stand eine genauso große Frau mit hellblauem

Haar.

"Ich habe gleich gesagt, wir brauchen nicht vor dem Abendessen

abzureisen", belehrte sie ihre Vorrednerin nicht ohne Vorwurf.

"Galaxia hat maßlos übertrieben", stimmte jetzt die dritte etwas

kleinere zu und fächelte sich gelangweilt mit einer Zeitung Luft zu.

"Ja", bestätigte die kleinste von den Vieren. "Die haben doch schon jede

Menge Hilfe."

"Was ist eigentlich so schlimmes passiert?" fragte die Frau mit den

hellblauen Haaren die verdutzte Gruppe, die ihr gegenüber stand.

"Man könnte fast glauben, sie erkennen uns nicht wieder", meinte die

Erste enttäuscht.

"Doch", begann Minako. "Irgendwie kommt ihr mir schon bekannt vor.

"Nun", begann die Blauhaarige. "Ich bin Reiko Aya. Es freut mich euch

wiederzusehen." Reiko machte eine kleine Verbeugung.

"Chuuko Nezu", stellte die Kleinste sich vor. Sie hatte weißes Haar, daß

zu einer Frisur hochgesteckt war, die Usagis sehr ähnelte. Allerdings

hatte sie viel kürzere Zöpfe.

"Nyanko Suzu", sagte die dritte knapp und ging an der Gruppe vorbei

unter das Vordach, um sich vor der Sonne zu schützen. Sie öffnete den

oberen Knopf ihrer Bluse, wodurch die Glöckchen zu klingeln begannen,

die sie um den Hals trug.

"Und ich bin Akane Karasuma", schloß die Rothaarige. "Und wenn ihr immer

noch nicht wißt, wer wir sind: Ich bin die erste der Anima Mates, Sailor

Lead Crow!" Mit diesen Worten sprang sie in die Luft, drehte sich einmal

um sich selbst und ihr normale Kleidung wich einer Sailoruniform, die

den Kriegern von dieser Welt nur allzu bekannt war. "Zu euren Diensten!"

schloß Akane den Vortrag und verbeugte sich leicht.

"Bist du wahnsinnig?!" schrie Rei auf. "Du kannst dich doch nicht hier

auf dem Vorplatz einfach verwandeln. Was ist, wenn dich jemand sieht?!"

"Ups, da hab ich gar nicht dran gedacht", erwiderte Akane kleinlaut, sah

sich verstohlen um und verwandelte sich dann zurück.

"Was... Was macht ihr hier?" fragte Usagi die Neuankömmlinge, als sie

sich endlich wieder gefaßt hatte.

"Galaxia hat gesagt, daß das ganze Universum in Gefahr ist, und das die

Schlacht hier ausgetragen wird", erklärte Akane schlicht.

"Und das ihr das alleine nicht schafft", fügte Nyanko hinzu.

"Soll das heißen, Galaxia trommelt bereits alle zusammen?" fragte Makoto

nach.

"Mehr oder weniger", erklärte Reiko. "Viele glauben ihr nicht. Aber wir

dachten uns, nachsehen kann ja nicht schaden. Galaxia versucht noch ein

paar andere zu überzeugen und kommt dann auch."

"Was sind denn das für Pappnasen?" wollte Hitomi wissen. Doch dieser

Satz brachte ihr einen Klaps auf den Hinterkopf von Yukiko ein, der sich

für die Erziehung der vier Mädchen verantwortlich fühlte.

"So etwas sagt man nicht", tadelte er. Doch es war bereits zu spät, denn

Nyanko paßte es gar nicht, als Pappnase bezeichnet zu werden.

"Sag mal, kleines Grünhaar-Monster, willst du Streit mit mir?" gab sie

giftig zurück.

"Aber die Frage war gut", schaltete sich Toki ein, der verhindern

wollte, daß Hitomi schon wieder in Schwierigkeiten geriet. "Sind das

auch Sailorkrieger?"

"Verwandelt der sich auch in eine Frau?" fragte Reiko und stupste Toki

mit dem Zeigefinger an die Schulter.

"Nein! Ich verwandle mich nie in eine Frau!" rief dieser empört. "Was

soll die Frage?"

"Ich glaube, sie spielt auf uns an", meinte Fighter, die lässig in der

Tempeltür lehnte und sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte, als sie

Tokis entsetztes Gesicht sah.

"Gott, er ist eine Frau!" brachte dieser erstaunt hervor.

"Tatsächlich", bestätigte Shizuyo trocken. "Ist mir gar nicht

aufgefallen vorhin. Naja, wir waren ja auch mit anderen Dingen

beschäftigt."

"Außerdem achte ich auf soetwas nicht mehr", fügte Yurika hinzu. "Ich

bin durch Yukiko daran gewöhnt." Das brachte ihr einen Klaps auf den

Hinterkopf ein. "Au, das tat weh, Fisch!"

"Diese Stimmen kamen mir doch gleich so bekannt vor", wand Fighter sich

wieder an Akane.

"Ihr braucht Eure Prinzessin nicht mehr um Hilfe bitten", schaltete sich

Usagi ein. "Galaxia trommelt bereits alle Krieger zusammen..."

"Ja, das sehe ich", unterbrach Fighter sie. Sie nickte Lead Crow zur

Begrüßung zu. "Lead Crow, warum ist Coronis nicht selbst gekommen?"

"Sie glaubt Galaxia nicht genug dafür", antwortete sie sofort. Ihrem

Gesichtsausdruck war zu entnehmen, daß sie mit Prinzessin Coronis eine

lange Diskussion zu diesem Thema geführt haben mußte, bevor sie

aufgebrochen war. "Doch ich konnte sie davon überzeugen mich gehen zu

lassen. Wir sind aus freien Stücken hier. Unsere Prinzessin waren nicht

gerade begeistert."

"Princess Mau wollte es mir sogar verbieten", fügte Nyanko hinzu. "Aber

du kennst mich ja, Fighter. Kagyuu hat dich doch bestimmt auch nicht

ohne Streit gehen lassen."

"Chuu meinte, ich müßte sowieso mal Urlaub machen, wo sei ihr gleich",

sagte Chuuko seufzend.

"Ja, das meinte Sailor Mermaid auch", stimmte Reiko mit ein. "Diese

ganze Planetenwiederherstellung war aber auch wirklich anstrengend. Und

ich bin noch vor dem Abendessen aufgebrochen und habe einen

Riesenhunger. Können wir nicht erstmal was essen?"

"Denkst du eigentlich nur ans Essen?" fuhr Akane sie an.

"Nicht ausschließlich", antwortete Reiko ungerührt.

"Laßt uns in den Club gehen", schlug Rei vor. "Makoto, rufst du Pierre

an, daß er etwas für alle kocht? Ich könnte nämlich auch langsam zu

Mittag essen."

"Frag ihn bitte, ob er was mit Fisch machen kann", bat Nyanko. "Ich

liebe Fisch!"

"Fisch?" fragte Yukiko ängstlich nach. Im lief jedesmal ein Schauer über

den Rücken, wenn er jemanden Fisch essen sah.

" Oh, keine Bange, Fischie, Helios hat dich vor der Bratpfanne

beschützt", kommentierte Yurika und klopfte Yukiko mit einem Grinsen auf

dem Gesicht auf die Schulter.

"Ich werde sehen, was ich machen kann", meinte Makoto schmunzelnd und

ging ins Haus.

"Und ich geh Michiru suchen", rief Haruka über die Schulter, während sie

in die Richtung lief, in die Michiru vorhin verschwunden war.

"Wie habt ihr uns eigentlich gefunden", fragte Minako.

"Oh, haben wir gar nicht", meinte Nyanko.

"Ich konnte mich noch daran erinnern, daß Sailor Mars hier früher

gewohnt hat", erklärte Akane. "Wir haben ja schließlich Informationen

über euch gesammelt, als wir endlich herausbekommen hatten, wer ihr

seit. Und da dachte ich, hier könnte mir bestimmt jemand sagen, wo ich

dich jetzt finde."

"Das ihr hier wart, ist reiner Zufall", schloß Chuuko.

"Es ist wie früher", seufzte Reiko. "Wenn wir einem Menschen den

Kristall rauben wollten, wart ihr auch immer da."

"Ein reichlich bescheuerter Vergleich, Seren", kommentierte Akane.
 

*
 

Um die Mittagszeit war im Club nie besonders viel los. Rei führte ihre

Gäste direkt in das Separee, wo gekühlte Getränke schon bereit standen.

Auch das Essen ließ nicht lange auf sich warten. Als sie angekommen

waren hatte Usagi erstmal alle miteinander bekannt gemacht und kurz

erklärt, woher sie jetzt wen kannte. Dann hatte Ami während sie aßen und

mit Reis und Makotos Unterstützung einen kurzen Bericht über die Lage

gegeben.

"Ich weiß nicht, ob das wirklich schlimm klingt", meinte Akane und

nippte an ihrem Wein. "Ich meine, es ist ja noch gar nichts passiert."

"Ja, es ist vielleicht etwas nervig, aber vom Untergang der Welt kann

man ja nun noch nicht sprechen", stimmte Nyanko ihr zu.

"Ich würde es kaum nervig nennen, wenn es Verletzte gibt", hielt Haruka

entgegen. "Außerdem sind unsere Kräfte vollkommen verschwunden."

"Die Vorahnungen nicht zu vergessen", fügte Setsuna hinzu.

"Ja." Auch Chuuko gab den beiden recht. "Und die Asteroidenkrieger. Neue

Krieger erwachen nur, wenn irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

So ist es geschrieben."

"Dieser Auflauf ist ganz ausgezeichnet Rei", bemerkte Reiko plötzlich.

Akane verdrehte die Augen. Reiko war ihre beste Freundin, aber manchmal

hätte sie ihr den Hals umdrehen können, bildlich gesprochen natürlich.

"Hallo!" rief sie auf. "Wir haben hier gerade eine wichtige Besprechung.

Könntest du zuhören?"

"Aber ich höre doch zu", erklärte Reiko. "Ich wollte nur anmerken, daß

der Auflauf gut ist. Das nennt man Höflichkeit. Ich weiß, dieses Wort

gehört nicht zu deinem Wortschatz."

"Willst du Streit, Seren?" brachte Akane angriffslustig hervor und stand

sofort auf, die Hände zu Fäusten geballt. Doch Chuuko ging dazwischen.

"Beruhigt euch wieder. Minako hat doch gesagt, wie wichtig es ist, das

Band zwischen den Kriegern nicht weiter zu schwächen." Gut, ein kleiner

Streit unter Freunden war damit bestimmt nicht gemeint gewesen, aber

Chuuko kannte Akanes Temperament, und dem mußte man im einem Restaurant

wirklich nicht freien Lauf lassen. Akane setzte sich wieder hin und

beruhigte sich genauso schnell, wie sie sich aufgeregt hatte.

"Und was können wir tun?" fragte Toki nach. "So gesehen, können wir euch

eigentlich nicht helfen."

"Ihr dürft mich nicht fragen wie das geht, aber könnte man sie nicht in

Starlights verwandeln?" schlug Nyanko vor. "Sie müssen doch nicht als

Sailorkrieger geboren worden sein, wenn ich das richtig verstanden..."

"Nein!" fiel Seiya ihr ins Wort. Entsetzen war ihm ins Gesicht

geschrieben. Alle sahen ihn erwartungsvoll an. Warum regte ihn diese

Vorstellung nur so auf? "Sie sind zu alt, um sie in Starlights zu

verwandeln", meinte er dann, doch dieses Argument klang nicht besonders

überzeugend.

"Du weißt also, wie das geht?" fragte Akane nach. "Sag schon, ich bin so

neugierig."

"Ich... Ich darf darüber nicht sprechen", stotterte Seiya. Er spürte

Taikis wütenden Blick auf sich ruhen. Hätte er bloß nichts gesagt.

"Oh, Fighter hält sich an Regeln", neckte Nyanko ihn. "Kagyuu wird uns

das nie glauben."

"Chuu hat gesagt, dafür gibt es keine Altersgrenzen", wand Chuuko ein.

"Es ist schon möglich, aber keine gute Idee", antwortete Yaten.

"Zwischen 16 und 19 ist die beste Zeit. Nicht ehr, nicht später."

"Und man muß sich mindestens einen Monat darauf vorbereiten", fügte Nika

hinzu.

"Äh, Yaten", hakte Chuuko nochmals nach. "Sagtest du nicht du wärst 14

gewesen, als..."

"Ja, sagte ich!" fiel er ihr ins Wort und warf ihr einen Blick zu, der

sie sofort zum schweigen brachte.

"Heißt das, ihr seid gar keine Sailorkrieger?" fragte Amaki.

"Nein", erklärte Seiya. "Zumindest sind wir nicht als Sailorkrieger

geboren. Es gibt verschiedene Arten von Kriegern."

"Es gibt die Planetenkrieger", führte Nyanko weiter aus. "Sie besitzen

einen eigenen Planeten und haben einen eigenen Palast. Sie können eine

Anführerin haben, wie hier, in eurem System, wenn es mehr als eine

Kriegerin im System gibt. Eine ist immer die Stärkste."

"Dann gibt es die freien Krieger", fügte Chuuko hinzu. "Das sind die

ohne Palast, die aber keinem anderen Krieger unterstehen. Die einzige

bekannte ist Galaxia. Sie ist mächtig genug, um frei umherziehen zu

können."

"Dann gibt es die Anima Mates", fuhr Reiko fort. "Das sind wir. Wir

unterstehen einem Planetenkrieger. Wir bekommen unsere Macht von ihrem

Planeten."

"Und dann gibt es die Starlights", schloß Akane. "Das sind Menschen, die

mit einer besonderen Macht, einem besonderen Leuchten im Herzen geboren

sind. Sie können von einer Sailorprinzessin in Starlights verwandelt

werden. Nicht alle Prinzessinnen wissen, wie das geht. Viele

Prinzessinnen verwandeln Menschen nur für kurze Zeit in einen Starlight,

um ihren Planeten zu beschützen und nehmen ihnen die Kräfte dann

wieder."

"Wenn man darüber nachdenkt, ist Kagyuu die Einzige, die ihre Starlights

schon so lange hat", sagte Nyanko mehr zu sich selbst, als zu den

anderen. "Und so viele auf einmal."

"Ja, und es ist gut, das sie die Einzige ist", murmelte Seiya,

allerdings laut genug, daß die anderen ihn hören konnten.

"Seiya!" Taiki unterbrach ihn, bevor er noch mehr sagen konnte. Das

reichte jetzt wirklich.

"Ja, aber er hat...", begann Nika, doch auch ihn ließ Taiki nicht

aussprechen.

"Es reicht", meinte er streng. "Wir haben unsere privaten Belange jetzt

genug in der Öffentlichkeit diskutiert. Sprechen wir nicht mehr davon.

Das Trio in Starlights zu verwandeln ist indiskutabel."

"Gut, das wäre geklärt", meinte Makoto. Ihr war ziemlich unwohl bei dem

Gedanken, daß die Starlights etwas zurückhielten. Es schien sie zu

belasten, und Makoto hätte ihnen gern geholfen.

"Ihr wißt alle soviel von der Geschichte der Sailorkrieger", schwärmte

Usagi. "Ihr müßt uns alles unbedingt mal ausführlich erzählen."

"Zu welcher Sorte gehören denn die Asteroidenkrieger?" hakte Serena

nach.

"Zu den Planetenkriegern, schätze ich", meinte Chuuko beiläufig.

"Ja, jetzt ergibt das einen Sinn", rief Hitomi plötzlich auf. "Bevor wir

uns verwandelt haben, da habe ich Bilder gesehen. Jetzt, wo ich diese

Geschichte höre wird mir alles klar. Unsere Asteroiden, Juno, Ceres,

Pallas und Vesta werden mit den Planeten dieses Systems kollidieren,

wenn ihr gestorben seid."

"Mit welchen Planeten?" hakte Minako unbehaglich nach.

"Na, mit Venus, Jupiter, Merkur und Mars", erklärte Hitomi weiter.

"Hoffentlich dauert das noch etwas", meinte Minako.

"Sailorkrieger werden mehrere 1000 Jahre alt", erklärte Nyanko weiter.

"Dann geben sie ihren Planeten an ihre Erben weiter."

"Serena wird die Prinzessin des Mondes, wenn ich sterbe", sagte Usagi

nachdenklich, als sie anfing zu verstehen.

"Ja, und ich bin die zukünftige Prinzessin des Jupiters", rief Hitomi

fröhlich aus.

"Sag jetzt nicht, du bist meine Tochter?" warf Makoto ein. Das hätte sie

nun wirklich nicht ertragen können.

"Nein, ich glaube nicht", meinte Hitomi. "Ich gehöre zur Leibgarde von

Lady Serenity, glaube ich zumindest. Irgendwie klingt das zumindest

richtig."

"Das bin ich", schaltete sich Serena ein. "Aber warum seid ihr jetzt

schon erwacht? Ich habe keine Leibgarde in der Zukunft."

"Oh, mein Gott", entfuhr es Michiru. "Die Zeitlinie wurde verändert.

Könnte das der Riß in Raum und Zeit, den du gespürt hast, Setsuna?"

"Gut möglich", antwortete sie.

"Könnte das nicht das Ziel unseres Gegners sein?" schlug Taiki vor. "Er

will Raum und Zeit verändern, damit das Mondreich nie wieder entsteht."

"Dann verstehe ich immer noch nicht diese Angriffe", wand Haruka ein.

"Ist doch logisch", fuhr Setsuna fort. "Die Asteroidenkrieger sind

erwacht, um Serena zu beschützen. Warum sind wir nicht schon ehr darauf

gekommen? Ich muß mit Pluto in Kontakt treten. Wie, ist mir egal. Ihr

braucht mich als Sailorkriegerin in diesem Kampf. Ich stehe in

Verbindung mit Raum und Zeit."
 

*
 

Eine schattenhafte Gestalt stand vor dem großen Spiegel des

Observatoriums in ihrem schwarzen Palast. Der Spiegel zeigte die

Krieger. Verzerrt waren ihren Stimmen zu hören, hallte ihr Gespräch von

der Kuppel wieder. Die Gestalt kicherte leise.

"So, seit ihr schon dahintergekommen. Allerdings seht ihr das ganze

Ausmaß des Plans noch nicht. Egal, es ist sowieso zu spät. Gestalten wir

die Sache doch mal etwas interessanter."

Sie streute etwas in das Weihbecken und kicherte dabei vor sich hin.
 

*
 

Mitten auf dem Tisch im Separee bildete sich eine schwarze Wolke genau

über dem Mousse au Chocolat. Sie wurde immer größer, drehte sich um sich

selbst wie ein Hurrikan.

"Paßt auf!" schrie Yaten auf, der es als erster entdeckte. Er sprang auf

und riß dabei Yurika mit einer Hand zu Boden und in Sicherheit.

"Was ist das?!" rief Akane. Sie war ebenfalls aufgesprungen und starrte

das Gebilde an. Doch ehe einer von ihnen etwas tun konnte, sog die Wolke

Akane und Seiya in sich hinein. Dann griff sie nach Makoto. Als Amaki

sie wegziehen wollte, geriet er selbst in ihre Fänge. Die Wolke

verschluckte die beiden und verschwand.

"Seiya!" schrie Yaten auf, aber es war zu spät.

"Lead Crow...", brachte Reiko hervor, die eben noch versucht hatte nach

ihrer Freundin zu greifen, jetzt aber nur leere Luft in ihren Händen

spürte.

"Wo kam der so plötzlich her?" fragte Minako entsetzt.

"Da spielt einer ein ziemlich mieses Spiel mit uns", meinte Mamoru.

"Die Stärke des Schattens, wann und wo er auftaucht, das ist alles kein

Zufall", stellte Ami fest. "Jemand kontrolliert das alles. Er beobachtet

uns."

"Vielleicht sind unsere Träume auch nur von ihm geschickt", schlug Rei

vor, die sich immer noch wachsam umsah, den Verwandlungsstab in der

Hand.

"Sind sie tot?" fragte Hotaru leise, obwohl sie nicht wußte, wer ihr

diese Frage beantworten konnte.

"Nein, sind sie nicht", antwortete Yaten. Es klang sicher, aber woher

konnte er das wissen?

"Woher weißt du das?" fragte Mamoru also nach.

"Ich kann Seiya spüren. Er lebt."
 

*
 

Seiya lag auf dem Boden einer kleiner steinernen Kammer, als er wieder

zu sich kam. Der Raum hatte relativ genau die Form eines Würfels, und

keine Türen. Nur ein kleines Fenster konnte er ausmachen, daß allerdings

vergittert war. Darunter sah er eine Holzbank. In einer der

Gegenüberliegenden Ecken lag ein Strohhaufen, und darauf lagen Makoto

und Amaki, der seine Arme immer noch fest um ihre Taille geschlungen

hatte. An einer der Wände stand eine weitere Holzbank, auf der Akane

lag. Sie bewegte sich und schlug die Augen auf. Auch Makoto ließ durch

ein leises Stöhnen erkennen, daß sie langsam das Bewußtsein

wiedererlangte.

"Was ist passiert?" fragte Seiya, während er sich aufsetzte. Ihm war

immer noch ein bißchen schwindelig, aber die Benommenheit wich langsam

aus ihm.

"Amaki? Alles in Ordnung?" fragte Makoto.

"Ja, ich glaube schon."

"Wo sind wir?" fragte nun Akane nach.

"Dann hätten wir jetzt ja alle Bereiche der Fragen nach so einem

Erlebnis abgedeckt", meinte Seiya. Es sollte komisch klingen, aber

niemand lachte. "Scheint, der Schatten hat uns entführt."

"Hallo! Kann uns jemand hören?!" rief Makoto laut.

"Die werden sich schon melden, wenn sie etwas wollen", meinte Amaki

schlicht, während er Makoto aufhalf.

"Also, ich warte nicht." Mit diesen Worten sprang Akane in die Luft und

verwandelte sich. Dann Wand sie sich einer beliebigen Wand zu. "Fire of

Coronis, burn!" Eine Feuerkugel erschien in ihrer Hand. Sie donnerte sie

gegen die Wand, doch die Kugel zerbarst, ohne auch nur den geringsten

Schaden anzurichten.

"Sollte das eine Tür werden?" fragte Seiya nach.

"Mach es besser!" gab Akane patzig zurück. Seiya holte sein Headset

hervor, mit dem er sich verwandelte. Dann hob er die Stimme.

"Fighter of...!" begann er.

"Das hat keinen Zweck!" Eine tiefe weiblich, recht amüsiert klingende

Stimme unterbrach ihn.

"Wer bist du?" fragte Makoto.

"Die Herrscherin über die Schatten, ja, scheint mir ein angemessener

Titel zu sein", fuhr die Stimme fort.

"Was willst du?"

"Oh, von dir? Gar nichts", fuhr die Stimme fort. "Du bist mir

versehentlich in die Fänge geraten. Aber ich kann dich leider nicht

gehen lassen, tut mir leid. Ich habe einen Ruf zu verlieren. Aus meiner

Gefangenschaft ist noch nie jemand lebendig herausgekommen, es sei

denn..."

"Es sei denn, was?!" wollte Seiya wissen.

"Es sei denn, ihr erweist mir einen kleinen Gefallen."

"Niemals!" rief Makoto heroisch aus, doch die Stimme schien das nicht im

geringsten zu beeindrucken.

"Fein", antwortete sie. "Dann nicht. Bemüht euch weiter, die Mauern zu

durchdringen. Selbst wenn es euch gelingt, ihr befindet euch außerhalb

von Raum und Zeit. Ihr findet nie nach Hause. Ich komme wieder." Mit

diesen Worten entfernte sie sich.

"Hey!" rief Crow empört. "Warte! Du kannst nicht einfach verschwinden.

Wir sind Sailorkrieger!"

"Warum ist Ami nicht hier?" seufzte Makoto. "Sie weiß immer einen

Ausweg. Wir müssen doch irgend etwas machen können." Crow ging derweil

an den Wänden entlang. Nach einiger Zeit drehte sie sich zu den anderen

um.

"Ich kenne diese Art von Gefängnis", meinte sie. "Galaxia hat damals die

gleichen benutzt. Sie hätte nicht gedacht, daß wir die Schwäche dieses

Raumes finden. Es ist ein Gefängnis für Sailorkrieger. Man kann maximal

drei darin einsperren. Das Gefängnis bricht auf, wenn vier Krieger

gleichzeitig ihre Waffe in je eine Ecke schleudern."

"Manchmal hat es Vorteile, auf der Seite der Gegner gewesen zu sein",

meinte Seiya.

"Da ist immer noch dieses Raum-Zeit-Problem", wand Makoto ein.

"Das hat Galaxia auch gemacht", wehrte Crow ab. "Ist gar nicht so

schwer, den Ausgang zu finden."

"Bleibt immer noch das Problem, daß wir nur drei Krieger sind", sagte

Seiya und setzte sich auf eine Bank.

"Oh, aber Amaki ist hier, und Makoto ist einer Sailorprinzessin", meinte

Crow mit einem schelmischen Gesichtsausdruck.

"Denk nicht mal daran!" antwortete Seiya streng. Warum hatte er vorhin

nicht einfach die Klappe gehalten.

"Du weißt, wie sie ihn in einen Starlight verwandeln kann. Es ist doch

nur für eine ganz kurze Zeit", versuchte Crow ihn zu überzeugen.

Außerdem wollte sie wirklich wissen, wie das funktionierte.

"Ja, es sind doch nur ein paar Stunden", bestätigte Makoto.

"Ich weiß nicht, wie man es rückgängig macht", wand Seiya ein.

"Das Risiko nehme ich auf mich." Auch Amaki stellte sich jetzt auf Crows

und Makotos Seite.

"Du weißt doch gar nicht, wovon du sprichst", wehrte Seiya ab. Doch Crow

ließ dieses Argument nicht gelten.

"Aber du weißt es. Was spricht dagegen?"
 

*
 

Im Separee arbeiteten die anderen bereits heftig an einer

Rettungsaktion. Ami, Taiki und Chuuko untersuchten das eben passierte

Phänomen mit ihren Computern. Nika und Kajou hatten sich mit Yaten in

einer Ecke zurückgezogen, um irgend etwas streng geheimes zu

diskutieren.

"Nun?" fragte Rei ungeduldig.

"Gib mir noch etwas Zeit", antwortete Ami ohne von ihrem Computer

aufzusehen.

"Zeit ist das einzige, was wir nicht haben, Ami", rief Minako nervös

auf. "Entschuldige, ich mach mir sorgen um Makoto."

"Sie kommt schon zurecht", versuchte Usagi sie zu beruhigen. "Solange es

Seiya gut geht, wird auch Makoto nichts passiert sein."

"Chuuko, könntest du dir das mal bitte ansehen?" meinte Taiki plötzlich.

Das brachte ihm nicht nur Chuukos Aufmerksamkeit. Setsuna, Michiru,

Reiko und Nyanko gesellten sich sofort zu ihm und schauten ihm über die

Schulter.

"Was denn?" fragte Chuuko nach und warf einen Blick auf Taikis Monitor.

"Das sieht alles ziemlich merkwürdig aus, aber es kommt mir auch bekannt

vor."

"Eine Raum-Zeit-Verzerrung", erkannte Chuuko sofort. "Unser Feind hat

sie in der Zeit versteckt. Das wird schwer."

"Sieh mal, Chuuko", schaltete Nyanko sich ein. "Ich glaube, sie hat sie

in ein Sailorgefängnis eingesperrt. Da kommen sie zu dritt nicht raus."

"Sie benutzen unsere eigenen Waffen gegen uns. Wie unfair!" meinte Reiko

und stopfte sich einen Appetithappen in den Mund.

"Eins ist klar", schloß Taiki. "Dieser Kampf geht jetzt nicht nur noch

dieses System an. Die anderen müssen kommen. Yaten, bist du in der Lage,

die Prinzessin zu verständigen?"

"Ja, bin ich. Ich sagte bereits, Seiya geht es gut."

"Was hat das mit Seiya zu tun?" fragte Haruka nach. "Nein, sag es nicht!

Ihr redet nicht darüber." Yaten mußte grinsen.

"Wenn du das weißt, warum fragst du dann?"



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