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Vertrau mir

SanjixNami
von

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Kapitel 5

-Kapitel 5
 

"Für mich bist du die Einzige."

Seine Worte hallten wieder und wieder in ihren Gedanken nach. Seine Berührungen hatten heiße Spuren auf ihrer Haut hinterlassen. Gott sei Dank hatte sie mit dem Rücken zu ihm gesessen. Sonst hätte er nur zu deutlich sehen können, wie ihre Wangen eine rötliche Farbe angenommen hatten. Seine Lippen hatten sich unglaublich auf ihrer Haut angefühlt. So warm und weich. Sie wusste nicht, wieso sie ihn so weit hatte gehen lassen. Wieso sie ihm erlaubt hatte, sie so zu berühren. Sie wusste nur, dass sie in diesen Augenblicken unfähig gewesen war, sich dagegen zu wehren. Und doch war er nicht weiter gegangen. Er hatte es bei einem kurzen Kuss auf ihre Schulter belassen und sie mit diesen Worten in ihrem Zimmer zurück gelassen. Und er ahnte nicht einmal, was für ein Chaos er in ihr angerichtet hatte. Sie verstand sich selbst nicht mehr. Und noch weniger verstand sie diese Gefühle, die sie seit heute Vormittag immer wieder aufsuchten. Sie waren ihr neu, unbekannt. Und es fiel ihr schwer, sie einem Namen zuzuordnen. Es überraschte sie, wie erleichtert sie sich gefühlt hatte, nachdem er ihr gesagt hatte sie wäre die Einzige für ihn. Auch wenn es schwer fiel, ihm das zu glauben. Sie hatte es hören wollen. Himmel. Und wie sie es hören wollte. Warum brauchte sie diese Bestätigung? Wieso sehnte sie sich nach solchen Worten? Und das aus dem Mund eines hoffnungslosen Casanovas. Seufzend ließ sie sich aufs Bett sinken. Seitdem er gegangen war, hatte sie die Tür angestarrt. Damit musste jetzt schluss sein. Diese Unsicherheit, die diese fremden Gefühle in ihr mit sich brachten gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie musste das irgendwie los werden. Musste sich ablenken. Solche Schwächen durfte sie nicht zulassen. Ihr fiel ein, dass sie noch eine Karte fertig zeichnen musste, also stand sie vom Bett auf und begab sich an ihren Schreibtisch. Sie zog eine neue Feder und ein Glas Tinte aus der Tüte neben dem Stuhl und ging an die Arbeit. Während sie an der Karte zeichnete, versank sie zu ihrer Erleichterung in ihrer Arbeit. Das ersparte ihr erneute Kopfschmerzen, die sie sicher bekommen würde, wenn sie noch weiter über diese Veränderung nachdachte. Die Zeit hatte sie bereits völlig vergessen, als es plötzlich an der Tür klopfte und diese kurz darauf geöffnet wurde. Es war Robin's ruhige Stimme, die ihre Aufmerksamkeit von der fast fertigen Karte auf ihrem Schreibtisch riss.

"Das Essen ist fertig", teilte sie leicht lächelnd mit.

"Ich komme", nickte Nami, erhob sich von ihrem Stuhl und trat zu Robin. Diese lächelte wie immer freundlich. Anfangs hatte sie dieses Lächeln misstrauisch gemacht, aber mit der Zeit gewöhnte man sich ja so ziemlich an alles. Nebeneinander gingen sie in Richtung Kombüse. Das stete Schweigen zwischen ihnen störte sie inzwischen auch nicht mehr. Auch daran hatte sie sich gewöhnt. Irgendwie hatten sie sich nie viel zu sagen, wenn sie so unter sich waren. In der Gruppe war das anders. Da konnten sie wenigstens gemeinsam über die Jungs lachen, über sie herziehen oder einfach nur gut einen zusammen trinken. So wie sie es auch heute Abend tun würden, wenn Hana zu ihnen kam. Und Sanji würde sich ihr vermutlich in seinem Brausebrand an den Hals werfen. Der Gedanke hinterließ ein unangenehmes Beißen in ihrer Magengegend und so schob sie ihn wieder beiseite.

"Da seid ihr ja", tänzelte Sanji schon um sie rum, kaum dass sie die Kombüse betreten hatten.

Das Mittagessen verlief wie immer. Es war ein einziges Chaos. Ruffy warf sich so lange Essbares zwischen die Zähne, bis kaum noch etwas übrig blieb. Meist begannen er und Zorro sich um die Reste zu streiten, während Chopper und Lysop wie bestellt und nicht abgeholt daneben saßen und ihrem eigenen Essen hinterher trauerten. Ab und an erntete mal einer einen Tritt von Sanji, bis sich dann schließlich alle in den Haaren hatten. Irgendwann legte sich der Ärger und alles nahm seinen gewohnten Gang. So wie jeden Tag. Während des Essens hatte sie den Blickkontakt zu Sanji vermieden, außer er hatte sie direkt angesprochen. Sie hatte Sanji's Blick gesehen, als sie die Kombüse verlassen hatte. Vielleicht war er enttäuscht, dass sie ihn so gemieden hatte?

"Ist alles in Ordnung, Nami?"

Sie zuckte zusammen als sie Robin's Stimme vernahm.

"Ja, klar. Wieso?"

"Du warst so ruhig beim Essen. Das kennt man ja gar nicht", erklärte die schwarzhaarige ihre Frage. Nami hielt einen Moment inne, den Blick fest auf Robin gerichtet. Sie war eine Frau. Vielleicht sollte sie mit ihr reden. Immerhin waren sie die einzigen weiblichen Wesen auf diesem verrückten Schiff. Eine Freundin wäre da wirklich nicht schlecht. Aber konnte sie Robin auch vertrauen? Sie war ihr schon von Anfang an merkwürdig vorgekommen. Vielleicht sollte dieser Moment auf die Probe stellen, ob aus ihnen Freundinnen werden könnten.

"Ich...", setzte sie an, verstummte aber wieder. Ihr Blick senkte sich gen Boden. Robin lachte leise.

"Ich weiß wir sind nicht gerade die besten Freundinnen", sprach sie Nami's Gedanken aus, "Aber man weiß nie was aus einem werden kann, wenn man es nicht probiert."

Nami hob den Blick und sah in die großen, dunklen Augen vor ihr. Vielleicht hatte sie ja recht. Sie hatten bisher noch nicht probiert, sich irgendwie näher zu kommen. Freunde zu werden. Und einen Versuch war es doch Wert. Weibliche Unterstützung war auf diesem Schiff wirklich von Nöten.

"Verstehst du die Männer?", fragte sie schließlich hoffnungsvoll und lachte verzweifelt. Robin stimmte amüsiert in ihr Lachen ein.

"Lass uns in meinem Zimmer darüber reden", schlug die Ältere vor. Nami nickte und folgte ihr. Eine Hand, aus dem Holz des Schiffs gewachsen, öffnete ihre Zimmertür und schloss sie gleich darauf wieder hinter ihnen. Sie war selten in Robin's Zimmer. Nun nahm sie sich die Zeit, es etwas genauer anzusehen. Im Grunde bestand es aus Büchern, einem Schrank, einem Bett und einem kleinen Schreibtisch. Aus den Büchern würden sie wohl eine richtige Bibliothek zusammen stellen können. Nicht zu glauben, wie viel diese Frau doch las. Elegant ließ Robin sich auf den kleinen Holzstuhl vor ihrem Schreibtisch sinken und bedeutete Nami sich aufs Bett zu setzen. Sie folgte der Geste und seufzte schwer, als sie auf dem großen, weichen Bett Platz nahm. Eine Weile blickte sie zu Boden. Es fiel ihr sichtlich schwer, das Gespräch zu beginnen. Irgendwie fehlte eine gewisse Grundbasis. Wäre Vivi noch hier, wäre es viel leichter.

"Geht es um einen von unseren Jungs?", übernahm Robin den Start.

Die junge Navigatorin spürte, wie ihr sofort das Blut in die Wangen schoss, als sie kaum merklich nickte. "Ja", gab sie kleinlaut zu, vermied es aber noch, Robin anzusehen.

"Hmm", machte Robin leise. "Ruffy, Lysop und Chopper schließe ich mal aus."

Nami nickte bestätigend.

"Also Zorro oder Sanji", fasste Robin zusammen. Wieder ein Nicken seiten Namis. Sie stieß einen schweren Seufzer aus.

"Doch nicht etwa beide?"

Energisch schüttelte sie den Kopf. "Nein, nein. Es ist bloß... Sanji." Nachdem die ersten Sätze gesprochen waren, fiel es ihr deutlich leichter, Robin nun anzusehen. Es kam kein lautes Lachen, kein Anzeichen dafür, dass sie amüsiert über den Grund ihres Problems war. Das erleicherte sie vorerst. Wenn Robin vor hatte ernst mit ihr darüber zu reden, hatte sie vielleicht doch richtig entschieden, mit ihr darüber zu sprechen.

"Ich weiß selbst nicht, woran es liegt", begann die Jüngere dann zu erzählen. Sie erzählte ihr von Sanji's alter Freundin, die sie heute getroffen hatten und wie sie sich dabei fühlte. Sie erzählte ihr sogar von dem kurzen Moment der Zweisamkeit vorhin in ihrem Zimmer. Und zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass es gar nicht so schwer war, mit Robin darüber zu sprechen. Sie fühlte sich verstanden. Vermutlich trugen das sanfte Lächeln und der ruhige Ausdruck auf ihrem Gesicht dazu bei, sie wusste es nicht.

"Ich glaube, ich kann dir helfen", meinte Robin, nachdem sie sich alles angehört hatte und überschlug die Beine. "Es ist gar nicht so schwierig, wenn man nicht mitten drin steckt."

"Wirklich?", fragte Nami nach und legte den Kopf leicht schief. Lag es doch so sehr auf der Hand, was mit ihr los war? Robin kicherte leise und nickte.

"Sanji ist ein Weiberheld. Das würde wohl jeden abschrecken, der dabei ist sich in ihn zu verlieben."

Nami's Augen weiteten sich leicht, ihre Brauen hoben sich. In Gedanken hörte sie sich noch einmal an, was ihr eben gesagt wurde. '...der dabei ist, sich in ihn zu verlieben.' Verlieben? Sie glaubte sie war dabei sich in diesen Ladykiller zu verlieben? Niemals. Sie schüttelte widersprüchlich den Kopf.

"Niemals", hielt sie entschieden dagegen und erntete nun doch ein Lachen von Robin. Verärgert zog sie die Brauen zusammen.

"Du hast Angst, dass er sich nicht mit einer Frau zufrieden geben würde. Dass er dennoch jedem weiblichen Wesen schöne Augen machen würde. Und das ist nur zu verständlich", sprach Robin leise, mehr beiläufig.

Konnte sie damit richtig liegen? War sie etwa tatsächlich dabei sich in den blonden Smutje zu verlieben? Verzweifelt und verwirrt legte sie das Gesicht in ihre Hände.

"Das darf doch nicht wahr sein", murmelte sie.

"Nami", Robin's Stimme war sanft und verständnisvoll. "Ich bin zwar noch nicht allzu lange bei euch, aber wohl jeder würde sehen, dass er dich anders ansieht, als andere Frauen. Anders als mich und anders als jede daher gelaufene Fremde, mit der er flirtet. Bisher hast du immer klar gemacht, dass er keine Chancen bei dir hat. Du kannst also keine Ansprüche darauf erheben, dass er einzig mit dir flirten darf."

Wenn sie es so aus ihrem Mund hörte, klang es so einleuchtend. So logisch. So... wahr. Himmel, sie hatte tatsächlich Recht. Diese Einsicht trieb ihr Tränen in die Augen. Das konnte doch nichts werden. Mit Sanji konnte man keine Zukunft vor sich haben. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sich jemals ändern würde. Laut und verzweifelt fing sie an zu lachen.

"Was mach ich denn jetzt?", wandt sie sich an diese offensichtlich weise Frau. Diese lächelte leicht.

"Mit ihm reden."

Mit ihm reden. Das sagte sie so leicht. Nami zog die Brauen zusammen, dann lächelte sie Robin dankbar an. Es hatte gut getan, sich jemandem anzuvertrauen. Und sie glaubte, dass dies ein wichtiger Schritt in Richtung Freundschaft gewesen war. Robin stand auf und trat an ihren Kleiderschrank.

"Bis heute Abend ist noch genug Zeit. Wir suchen dir etwas hübsches raus. Und dann wollen wir mal sehen, ob ihm bei ihr oder bei dir die Augen rausfallen", zwinkerte Robin ihr aufmunternd zu und Nami musste lachen. Zwar war Robin's Kleidungsstil nicht unbedingt ihr Fall, aber sie hatte einiges in ihrem Schrank was ihr gefiel. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und stand neben ihrer dunkelhaarigen, großen, rätselhaften neuen Freundin.



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