Mana war gerade dabei in seinem Büro ein paar neuen Liedern den letzten Schliff zu verpassen, als ein panischer Schrei ihn von seiner Arbeit hochfahren ließ. Seufzend lehnte er sich zurück und ließ sich in seinen doch sehr gemütlichen Arbeitssessel sinken, als, keine Sekunde später, sein kreideweißer, atemloser und total aufgelöster Sänger vor ihm stand. Mana zog bloß eine Augenbraue hoch und blickte ihn fragend an.
Gackt holte tief Luft und wollte gerade anfangen zu erzählen, als der Blauhaarige ihn mit einer Handbewegung unterbrach.
„Von Anfang an bitte.“
Gackt seufzte ergeben und nickte. Er setzte erneut an, als er mit einer erneuten Handbewegung des anderen schon wieder unterbrochen wurde.
„Fass dich bitte kurz.“
Er nickte, da hatte er jetzt mal etwas äußerst wichtiges und hochinteressantes zu erzählen und wurde er andauernd unterbrochen. Ob der Gitarrist das wohl extra machte?
Gackt wollte wieder weiter sprechen, als Mana ihn schon wieder zum Schweigen brachte, obwohl er noch nichts gesagt hatte.
„Willst du dich nicht setzen?“
Jetzt war es dem Sänger wirklich klar, der andere machte das definitiv extra um ihn zu ärgern. Er schaute auf und blickte in das leicht amüsierte Gesicht der Person ihm gegenüber und setzte sich schließlich doch hin.
Mana signalisierte ihm das er jetzt anfangen konnte zu erzählen und er ihn nicht mehr unterbrechen würde. Der Sänger holte tief Luft und fing an zu erzählen.
„Alles fing damit an, dass ich am Morgen etwas verschlafen hatte. Nicht viel, aber immerhin etwas. So musste ich mich nun mal etwas beeilen. Leicht verschlafen verließ meine Wohnung.“
Gackts Wohnung war wohlgemerkt seine super große und super teure Wohnung, die eigentlich viel zu groß für eine Person war.
„Ich wollte über die Straße gehen, als urplötzlich vor mir ein blaues Cabrio, wohlgemerkt ein Mini, mit quietschenden Reifen bremste.“
Ein freudiges Auffiepen unterbrach die Erzählung. Und Gackt schaute Mana leicht beleidigt an.
„Wie schön, dass du mich so gerne tot sehen willst.“
Mana schüttelte nur den Kopf und gab ein lang gezogenes und leises „Blau~“ von sich, während er mit verträumten Blick in der Gegend herum schaute…
„Darf ich jetzt endlich weitererzählen?“ Er war leicht gereizt. Als sein gegenüber ihn aufmerksam ansah fuhr er fort.
//Rückblick//
Gackt schaute leicht geschockt, als das Auto ganz knapp vor ihm zum stehen kam. Er hörte eine wütende Frauenstimme vom Fahrersitz, die laut herum brüllte.
„Könnt ihr mal bitte aufhören, die ganze Zeit diese Shonen-ai Mangas zu lesen?!?! Bei dem Gekicher kann sich doch kein Mensch aufs Fahren konzentrieren! Wegen euch hätte ich fast wen überfahren!!!!“ Gackt wurde einfach vollkommen ignoriert. Allerdings fragte er sich, ob es nicht vielleicht eher mit der lauten Musik zu tun hatte, die aus dem Auto dröhnte und nicht an dem Faible der Mitfahrerinnen.
Ihm war ja auch nichts passiert und da sich niemand um ihn Sorgen machte, ging er schnell weiter, denn jetzt war er wirklich zu spät. Er rannte wie er es noch nie gemacht hatte.
Bis er merkte, dass das blaue Auto neben ihm fuhr. Verwundert blieb er stehen. Die Fahrerin hielt an und zwang ihre drei Mitfahrerinnen auszusteigen und sich zu entschuldigen.
„Tut uns Leid, dass wir unsere Fahrerin abgelenkt haben und sie dich fast über den Haufen gefahren hätte.“, sagten zwei von ihnen mehr oder minder Reue voll.
„Yu~ du sollst dich verdammt noch mal entschuldigen!!!“
Das Mädchen schaute auf und sagte eiskalt: „Tut mir Leid das sie dich nicht über den Haufen gefahren hat.“
„Na geht doch, braves Kind. Leute, einsteigen! Wir fahren weiter!“
Kurze Zeit später war der Mini weg und Gackt schaute nur verwundert drein. Bis ihm einfiel, dass er ja eigentlich schon längst da sein sollte.
Wenigstens kam er jetzt ohne weitere Zwischenfälle an. Als er das Gebäude betrat, in dem sich der Proberaum befand, wunderte er sich nur, warum es so still war. Er öffnete die Tür zum Proberaum und das, was er da erblickte, ließ ihm den Atem stocken und panisch aufschreien.
//Rückblick ende//
„Und was hast du das jetzt gesehen?“, fragte Mana den anderen leicht gelangweilt.
„Közi und Yu~ki ….“
„Ui wie schlimm.“, meinte der am Schreibtisch sitzende sarkastisch.
„Lass mich doch mal ausreden... am Rumknutschen... also miteinander…“
Manas Augen wurden groß. „Also so richtig.“
Gackt nickte. Mana seufzte, dann sickerte die Information so langsam in sein Hirn und wurde dort verarbeitet. Es war erschreckend ruhig. Bis....
„WHAT THE F**K!!!“ Die Stimme des sonst eigentlich eher schweigsamen Mannes war wohl im ganzen Gebäude zu hören gewesen.
Gackt hatte Mana darauf hin in eine Kneipe geschleppt, da mit dem anderen einfach nichts mehr anzufangen war.
Nachdem er sämtliche Cocktails stilvoll in sich hinein gekippt hatte, meinte er total gelangweilt und vielleicht einen Hauch wehmütig: „Wir hätten doch Kameras anbringen sollen, so wie Kami gesagt hatte“ Zu gerne hätte der blauhaarige Gitarrist das Ganze live gesehen.
Der Abend zog sich noch ziemlich in die Länge. Gackt hatte seinen Spaß damit, den anderen abzufüllen. Denn eigentlich vertrug Mana recht wenig, die einzige Ausnahme war da sein geliebter Wein, von dem er wirklich viel trinken konnte, wenn er denn wollte. Und so wurde er im laufe des Abends immer redseliger.
Am nächsten Morgen wachte Mana auf und hielt sich erstmal den Kopf. Er hatte schreckliche Schmerzen. Frustriert ließ er sich wieder zurück in die Kissen sinken und zog die rote Decke etwas höher.
//. . .// Er stockte. Seit wann hatte er bitte schön ROTE Bettwäsche!? Soweit er sich erinnern konnte, bestand seine Bettwäsche nur aus den Farben schwarz und blau, aber doch nicht aus ROT.
Er sah sich um. Okay, das hier war weder sein Bett noch sein Zimmer, was ihn zu dem Schluss brachte, dass es definitiv nicht seine Wohnung war.
Erst nach einiger Zeit dämmerte es ihm. Dieser Raum kam ihm so bekannt vor. Das war ganz sicher die Wohnung seines trotteligen Sängers. Er stockte. Okay, ganz nackt war er nicht. Aber wie war er hier hergekommen?
Er überlegte. Das letzte, woran er sich erinnerte, waren vier komische Europäerinnen, die Wettsaufen mit irgendwelchen komischen Typen veranstaltet hatten, die ihm nicht so ganz geheuer waren. Wunderlicherweise lagen die Kerle danach unter dem Tisch, während die Frauen einfach weiter getrunken hatten. Und er hatte das Gefühl, dass sein Sänger diese Frauen kannten, denn er hatte versucht, größtmöglichen Abstand zu ihnen einzuhalten.
Das war es auch schon. An mehr wollte sich sein Kopf nicht mehr erinnern. Er seufzte und stand auf. Er lief dem Geruch von Kaffee nach und stand schließlich in Gackts Küche, in welcher der Sänger gerade den fertigen Kaffee in zwei Tassen füllte. Er sah Mana an und hielt inne. Dann stellte er einfach die Tassen ab, nahm ein Glas Wasser und eine Tablette.
„Du hast doch Schmerzen oder?“, hauchte er.
Mana nickte und nahm das Glas mit der Schmerztablette und kippte es runter. Leicht angeekelt verzog er das Gesicht. Dann nahm er sich eine der Tassen mit dem heißen Getränk und nahm einen Schluck. Doch dann spürte er den anderen hinter sich. Er hatte sich leicht an Mana geschmiegt
„Hast du sonst noch irgendwelche anderen Schmerzen? Ich mein, nach der Nacht, die wir hinter uns haben.“
Mana verschluckte sich sofort an seinem Kaffee und stellte schockiert die Tasse weg. Entsetzt blickte er Gackt an. Sie hatten jetzt doch nicht wirklich miteinander geschlafen?! Oder etwa doch?!
Dann brach der Sänger in schallendes Gelächter aus.
„Oh Mann, dein Gesicht!“ brachte er halb erstickt hervor.
„CAMUI GACKT~!!!“ Mana fauchte den anderen an, er verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte beleidigt vor sich hin. Er hasste es wenn man Scherze auf seine Kosten machte.
„Hey~ Mana-chan…“, vernahm er die schöne Stimme des Dunkelblonden in seinem Nacken. Er erschauderte.
„Du glaubst doch nicht ernsthaft von mir, dass ich so eine Situation wirklich ausnutzen würde. Auch wenn es mir verdammt schwer gefallen ist.“
Mana drehte sich vorsichtig um. Gab der Vocal gerade etwa zu etwas für ihn übrig zu haben?
Gackt sah ihn mit einem Blick an, den Mana so noch nie an ihm gesehen hatte. Er war irritiert. Was war hier los?!
„Gackt, was willst du von mir?“ fragte er leise. Mana versuchte die Unsicherheit aus seiner Stimme zu verbannen, doch es gelang ihm nicht richtig. Gackt sah ihn durchdringend an.
„Willst du mir nicht endlich einmal Einblick in deine Gefühle geben?“
Mana stockte. //Ich hab doch nicht... ich hab nicht...oder?// In seinem Hirn arbeitete es. Er hatte sich doch gestern nicht etwa verraten?!
„Weißt du, wenn du betrunken bist, dann bist du viel redseliger als sonst.“
Mana errötete leicht.
„Also, sagst du mir jetzt, was du fühlst?“
Er schwieg, er dachte nach. //Ich hab mich doch schon verraten, was kann ich also noch verlieren//, dachte er.
„Ich liebe dich, Camui.“, hauchte er ganz leise. Er hatte ihn angesehen, doch jetzt wandte er den Blick ab.
„Siehst du, so schwer war das doch gar nicht.“ meinte der Sänger.
Mana sah auf und spürte dann schon die Lippen des anderen auf seinen und er dachte, sein Herz wolle sich eigenständig machen und ausbrechen, so schnell schlug es.
Der Kuss war nicht lange, aber dafür sehr sanft gewesen. Gackt blickte dem anderen in die Augen, er musste nichts mehr sagen, denn Mana hatte wusste wie Gackt fühlte, sein Blick allein reichte aus um es ihn wissen zu lassen.
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die gebetate version
*nachtschaf knuddel*
Oh Gott das ende ist soooo kitschig..
aber ich wollte doch mein happy end ~
eure Maru
