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a purple rose

von

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Prolog

Männer brüllten, Frauen kreischten und Kinder schrien über das bedrohliche Zischen und Lodern des Feuers hinweg. Alle liefen hektisch herum, versuchten ihre Familie zu beschützen, und das Dorf, ihre Kinder und Frauen in Sicherheit zu bringen. Die Pferde, Schafe, Hunde und andere Tiere, die mit im Dorf lebten, liefen aufgeregt wiehernd, blöckend, bellend oder sonst ein Geräusch von sich gebend umher. Die meisten Menschen hatten es geschafft sie zu befreien, erstens um die Tiere zu retten und zweitens, weil sie hofften durch das Durcheinander, dass sie verursachten, eine größere Überlebenschance zu haben.

Doch es half alles nichts.

Am Ende war nur noch eine schwarze, verkolte Ebene zu sehen. Es roch nach verbranntem Fell, verbranntem Fleisch und verbrannten Haaren. Überall war Blut.

Niemand hatten die schwarzen Krieger am Leben gelassen.

Fellows - Part one

Als sie aufwachte, war es kalt, feucht und roch nach Moss. Langsam schlug sie die Augen auf. Es war dunkel und sie konnte nichts erkennen, noch nicht einmal ihre eigene Hand vor Augen. Wo sie war konnte sie nicht sagen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und in ihrem Kopf erschienen Bilder von Männern in Rüstungen auf muskulösen Pferden mit schweren Kriegssätteln. Sie erinnerte sich an die Schwerter die alles zerschlagen hatten, an die grellen Feuerpfeile, die wie Sternschnuppen auf die Häuser niedergesaust waren und alles in einem Meer aus züngelnden Flammen verschlungen hatten. An die Schreie der Frauen, die sahen wie ihre Männer gezwungen wurden aus den Häusern zu treten, ohne Waffen, und dann, wenn sie nicht bereit waren alles hinter sich zu lassen um dem dunklen König zu dienen, erschlagen wurden, von silbrig, glänzenden Schwertern, mit aufwändig gearbeiteten Griffen und Klingen, die die perfekten Mordwaffen waren um den Willen der Königs zu verbreiten, wie er es nannte Frieden und Gerechtigkeit, aber in Wahrheit waren es Vernichtung und Leid, es traute sich nur niemand es auszusprechen, jedoch dachte es jeder. Dann waren da noch die Männer gewesen die mutig, und wahrscheinlich auch verrückt genug waren, kleine Waffen mitzunehmen und sich den blutsinnenden Kriegern entgegenzustellen. Sie wurden sofort angegriffen. Erst wurde mit einem Pfeil auf sie geschossen und wenn dieser dann nicht genügte und ihre Seele schon zu den Grenzen der friedlichen Heimat wegdriftete, wurden sie von Kriegern unsanft für einen Wimpernschlag zurückgeholt in die Wirklichkeit und dann mit einem schwungvollen Schwerthieb von ihren Gliedmaßen getrennt, sodass ihr Rumpf auf den Boden fiel und sie noch einen kurzen Augenblick Zeit hatten den Kriegern und vor allem dem dunklen König alle möglichen Flüche und Rachegedanken entgegenzuschleudern bevor ihre Seelen sich endgültig verabschiedeten und in ein ruhigeres Land entglitten. Die Frauen wurden alle mit in den Palast genommen um zu putzen, zu waschen, zu kochen, Rüstungen zu polieren und sonstige Arbeiten zu verrichten die niemand freiwillig machen wollte, die aber trotzdem zu erledigen waren. Im Dorf waren solche Arbeiten immer aufgeteilt worden. Jeder war mal mit etwas dran gewesen. Die Kinder wurden einfach von den Kriegern zurückgelassen. Jedenfalls die die nicht für sich selbst sorgen konnten, die anderen wurden durch kurze Hiebe gemordet. Wenigstens hier hatten manche der Krieger ein Herz und machten es schnell und schmerzlos.

Samantha konnte sich bei den Pferdestellen verstecken und war so verschont geblieben von dem Schicksal der anderen. Sie war noch am Leben und frei. Als Einzigste aus ihrem Dorf. Der Gedanke ließ ihr Herz sich zusammenkrampfen. Vor den grausamen Bildern hatten die Götter sie nicht bewahrt. Die Bilder hatten sich tief in ihr Gehirn gebrannt und erschienen jedes Mal vor ihr sobald sie die Augen schloss. Jetzt war sie hier. An einem Ort den sie nicht wiedererkannte. Jegliche Erinnerungen wo sie war und wie sie hierher gekommen war hatten sich aus ihrem Gedächtnis verflüchtigt. Nun lag sie da, auf kalten, feuchten Boden und lauschte dem gleichmäßigen Tropfen von Wasser, das ganz in der Nähe zu sein schien. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf das Rauschen und Plätschern, und ihr Herzschlag beruhigte sich ein wenig. Ein lauten Grummeln und Knurren ließ sie zusammenfahren. Sie schaute sich erschrocken um und blickte angestrengt in die Dunkelheit, die sie umgab. Das Knurren war erneut zu hören und sie erkannte das es sich um den heftigen Protest ihres Magens handelte, wann hatte sie das letzte Mal etwas gegessen? Sicher war sie sich nicht, aber sie glaubte schon etwas länger nichts Vernünftiges mehr zwischen die Zähne bekommen zu haben. Sobald sich ihre Augen an den dunklen Ort um sie herum gewöhnt hatten, nahm sie sich vor etwas Essbares suchen zu gehen. Zur Not würde sie auch in einen Fluss gehen und Fische fangen, doch eigentlich hasste sie es Tiere zu töten, weil sie immer wieder in solchen Momenten daran dachte, dass sie sich ja nicht wehren können. Jedenfalls nicht viel. Deshalb aß sie aus Prinzip nur das Fleisch und den Fisch den jemand anderes gefangen und zubereitet hatte, ihre Kochkünste waren deshalb auch nicht die Besten da sie lieber bei den jungen Männern aus dem Dorf gewesen war und kämpfen gelernt hatte, das umgehen mit einem Pferd oder sich einfach nur aus Spaß mit ihnen im Matsch geprügelt hatte, sie hatte immer gewonnen. Anfangs ließen die Männer sie gewinnen, aber nachdem sie ihnen klargemacht hatte, dass sie behandelt werden wollte wie ein Bruder und lernen wollte hatten sie es alle akzeptiert und Samantha war aus eigener Kraft stark genug geworden um es mit allen Männern aus dem Dorf aufzunehmen, mit denen die sie ließen zumindestens. Anfangs waren es nur sehr wenige gewesen, da die meisten der Ansicht waren, dass junge Mädchen nicht zu ihnen gehörten, sondern hinter den Herd. Aber ihnen war schnell klar geworden, dass das Samantha egal war. Sie machte was sie wollte. Schon immer. Doch jetzt war sie auf sich selbst gestellt. Schaffen etwas Essbares aufzutreiben würde sie schon, es fragte sich nur ob sie es auch schaffen würde sich gegen die Gestalten und Geschöpfe der Wälder und Wiesen zu verteidigen und diese davon zu überzeugen, dass sie gegen den dunklen König, nicht für ihn war. In diesem Moment hörte sie ein wildes Schnauben dicht hinter sich und ehe sie sich umdrehen konnte spürte sie schon die glühende Hitze des Feuers, welches mit einem Zischen neben ihrem Kopf vorbeischoss.



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