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Mississippi Dreams

von

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Wahrheiten

Kapitel 16
 

Wahrheiten
 

Im ersten Moment war Tanner verrückterweise froh, sie wieder zu sehen. Alice war eine alte Freundin aus Zeiten, zu denen er noch als einer der besten Kartenspieler weit und breit auf dem Mississippi auf und ab gefahren war; noch dazu eine, für die er eine gewisse Schwäche hatte. Doch gerade als er aufspringen und sie kräftig an sich drücken wollte, fiel ihm June wieder ein, der ganz steif hinter ihm saß. Besorgt biss er die Zähne zusammen und musterte Alice jetzt mit einem Entsetzen, mit dem er einen Skorpion betrachtet hätte, der ihm aus seinen Karten entgegen kroch.

Er hätte natürlich so tun können, als sei ihm diese Frau nicht bekannt, doch in seinem ersten Staunen hatte er sie bei ihrem Namen genannt, und außerdem war June bei all seiner Jugend kein Dummkopf.

Alice drückte ihm einen schmatzenden Kuss auf den Mund, und daraus ging deutlich hervor, dass sie einander recht gut kannten. Tanner ließ den Kuss über sich ergehen, weil er nicht wusste, was er sonst hätte tun sollen. Doch die Haut zwischen seinen Schulterblättern prickelte, als er sich ausmalte, wie sich Junes Augen in seinen Rücken bohrten.

Dann ging ihm schlagartig noch mehr auf.

Alice hatte ihn Tanner genannt. Das war ihm im ersten Moment gar nicht aufgefallen, da er sich in erster Linie Sorgen gemacht hatte, wie June darauf reagieren würde, einer seiner früheren Mätressen zu begegnen. Er fühlte sich auch durch und durch als Tanner, denn er kam sich wieder vor wie er selbst, seit er an diesem Nachmittag die Entscheidung gefällt hatte, die Götter, die sich ins Fäustchen lachten, auf ihrem eigenen Gebiet zu schlagen, indem er ihnen den Reichtum, den sie ihm so freigiebig geschenkt hatte, wieder zurück gab. Er hatte es restlos satt Logan Ripley zu spielen, einen hinterhältigen Dieb und Taugenichts, soweit er das hatte feststellen können.

Geld war, wie er mit Sicherheit nicht als erster Mensch am eigenen Leib erlebte, nicht alles, und es war noch nicht einmal das wichtigste auf Erden. Wenn etwas wirklich wichtig war, dann war er der naive, blondgelockte Junge, der hinter ihm saß.

Er hatte vorgehabt es ihm zu sagen, ganz im Ernst. Aber er hatte sich vorgenommen, ihn ganz allmählich mit der Vorstellung vertraut zu machen, dass er nicht ganz das war, was er in ihm sah. Erst musste er June soweit mit den Tricks der Liebe vertraut machen, dass er so wild auf ihn war, wie er auf den Kleinen. Irgendwann hätte er ihm dann ein wenig von dem Leben, dass er früher geführt hatte erzählt, damit der Blondschopf nicht ganz so schockiert war, wenn er die Wahrheit erfuhr – dass er nun einmal Tanner Cloud hieß und ein übler Spieler war, und nicht Logan Ripley, Sprössling des Familienzweiges der Ripleys in South Carolina und Erbe von Tulip Hill.

Dennoch hatte er dieser Enthüllung nicht grade freudig entgegen gesehen. Und jetzt war es soweit, und er hatte keine Zeit für irgendwelche behutsamen Vorbereitungen gehabt.

»Wie ich sehe, ist deine Hand recht gut verheilt.« Alice strahlte ihn an. Tanner legte seine Karten auf den Tisch und stand langsam auf. Er hatte Angst, sich umzudrehen, Angst vor dem Ausdruck, den er auf Junes Gesicht sehen würde, und daher sah er lieber Alice an.

»Sie ist geheilt«, stimmte er ihr zu, und dann nickte er den Männern zu, mit denen er gespielt hatte. »Es tut mir leid, meine Herren, aber ich steige aus.«

Er nahm sein Geld vom Tisch und steckte es sorgsam in seine Westentasche. Dann, und auch wirklich erst dann, drehte er sich zu June um.

Der Kleine hatte weit aufgerissene Augen und war blass, und June saß noch in genau der Position auf dem Stuhl, in der er bei Alice´ Auftauchen erstarrt war. Bis auf die blonden Haare und die grünen Augen hätte er aus Marmor gemeißelt sein können. Jede Spur von Farbe war aus Junes Wangen gewichen.

»June.«

Das war nicht seine Stimme. Sie klang eher so, als hätte sie einem quakenden Frosch gehört – oder einem zitternden Feigling, der Tanner Cloud bis zu diesem Augenblick nie gewesen war.

»Oh Gott, Tanner, mache ich dir etwa Probleme?« Alice` Stimme klang reumütig und belustigt zugleich, als sie von ihm zu June und dann wieder in sein Gesicht sah.

Keiner von beiden machte sich die Mühe ihr eine Antwort zu geben. June sah ihm fest in die Augen und erhob sich langsam und mit fast gespenstischer Würde.

»Tanner?«, sagte er dann. »Tanner?«

»Was hat er denn?«, fragte Alice verwirrt. »Das klingt ja fast so, als wüsste der Kleine nicht, wie du heißt.«

»Tanner?«, wiederholte June mit erhobener Stimme.

Tanner schritt jetzt schnell ein, denn ihm entging nicht, wie viel Aufmerksamkeit die jetzt schon auf sich zogen. Er stellte sich neben June und versuchte, ihn am Arm zu nehmen. Doch der Blondschopf schüttelte seine Hand ab, trat einen Schritt zurück und sah ihn an, als hätte er ihn in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen.

»Tanner?«

Sein Name, in dem jetzt unterschwellig Wut herauszuhören war, schien das einzige zu sein, was dem Kleinen über die Lippen kam.

»Ich kann es dir erklären, June.« Selbst in seinen eigenen Ohren klangen die Worte erbärmlich, und daher wunderte er sich nicht, als er sich von ihm abwandte und mit riesigen Augen Alice anstarrte.

»Er heißt Tanner? Tanner… Cloud?«

Alice wandte sich schnell zu Tanner um. Alice war eine gute Freundin, die ihm keine Schwierigkeiten gemacht hätte, wenn es sich vermeiden ließ. Aber jetzt saß sie eindeutig in der Klemme. Tanner zuckte hilflos die Achseln. Jetzt bestand keine Möglichkeit mehr June die Wahrheit zu erleichtern.

Alice fasste das Achselzucken als Zustimmung auf und nickte. Ihr Gesicht drückte grenzenlose Faszination aus, als sie wieder von Tanner zu June sah.

»Kennen Sie ihn schon lange?«

Tanner versuchte nicht, Junes Fragen zu unterbinden.

Die Wahrheit kam ohnehin ans Licht, und zwar so krass, dass es nicht mehr in seiner Macht stand das Unheil aufzuhalten.

Wieder sah Alice Tanner ratsuchend an. Als nichts von ihm kam, antwortete sie voller Unbehagen. »Etwa zehn Jahre.«

»Sie kennen Tanner Cloud seit etwa zehn Jahren.« Es war eine Feststellung, keine Frage. June wurde, wenn möglich noch bleicher. »Aber Sie haben ihn in den letzten Monaten nicht mehr gesehen? Etwa seit dem Zwischenfall, bei dem er sich die Hand verletzt hat?«

»Das stimmt.« Alice schien ebenso verblüfft wie fasziniert zu sein.

»Wer also«, meinte June, der zum Kern des Problems kam und endlich abwechselnd Alice und Tanner ansah, »ist dann Logan Riplay? Oder hast du ihn frei erfunden?«

Die letzten Worte waren ein Zischen.

»Nein, ich…« Zum ersten Mal in seinem Leben fehlten Tanner die Worte.

Aber Alice, die sich jetzt ausmalen konnte, was hier gespielt wurde, antwortete an seiner Stelle. Tanner zuckte zusammen.

»Logan Riplay? Hieß so nicht der Dieb, den du getötet hast? Ach, hast du eigentlich dein Geld je wiederbekommen?«

»Du hinterhältiger, gemeiner, verlogener Betrüger!« Die Worte waren fast nur ein Flüstern und doch trafen sie ihn wie Peitschenhiebe. June hatte die Hände zu Fäusten geballt, und in den grünen Tiefen funkelte die Wut. Stille hatte sich über den Raum gesenkt, und ein Augenpaar nach dem anderen wandte sich ihnen zu. Weder June, noch Tanner nahmen wahr, dass sie ein großes Publikum angelockt hatten, das gebannt lauschte. Alice merkte es, aber sie hatte sich noch nie daran gestört, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.

»Du hast und alle von Anfang an belogen! Alle – Cecile – Miss Flora und Miss Laurel – und mich!«

»June, Ich weiß, dass es doof klingt, aber…«

June lachte kalt und seine Augen sprühten Funken in dem schneeweißen Gesicht. Sein hals streckte sich so angespannt über den verkrampften Schulter, dass die Sehnen sich deutlich abzeichneten. Bei der Erinnerung an hysterische Frauen, die er erlebt hatte, stellten sich Tanner die Nackenhaare auf. Aber June war keine Frau! Er musste den Kleinen aus diesem Raum entfernen und ihn an einen Ort bringen, an dem er mit ihm reden konnte, und notfalls musste er den Blondschopf zwingen zur Vernunft zu kommen und ihn anzuhören. Was er getan hatte, warf ein schlechtes Licht auf ihn. Dem konnte er nur zustimmen. Aber wenn er erst mal alles erklärt hatte, würde June bestimmt einsehen, dass es nicht annähernd so schlimm war, wie es auf den ersten Blick erschien.

»Ich kann es dir erklären«, sagte er noch einmal stammelnd. Und wieder lachte June.

Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Kleinen in die Kabine zu bringen, ihn dort auf das Bett zu setzen und alles klarzustellen. Er war ziemlich sicher, dass der Blondschopf nur deshalb so wütend war, weil er befürchtete, wenn er an jedem anderen Punkt gelogen hatte, hätte er auch gelogen, als er ihm seine Liebe erklärt hatte.

Wenn auch das meiste, was er June erzählt hatte, gelogen war, war doch gerade diese Aussage wahrheitsgemäß.

»Komm, June. Wir müssen miteinander reden«, sagte er und fasste den Kleineren beim Arm. Er hoffte, den drohenden Wutausbruch mit seiner ruhigen Art abwenden zu können.

June sah auf seine große braune Hand herunter, die auf seiner nackten weißen Haut lag, wie eine Mokassinschlange, die ihn jeden Moment beißen konnte.

»Wag es ja nicht«, sagte er laut und deutlich, als er seinen Arm wegzog, »mich je wieder anzufassen!«

Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür. Die Zuschauer spendeten ihm johlend und klatschend Beifall. Falls June sie gehört hatte, missachtete er sie völlig. Er rauschte so majestätisch wie ein König zur Tür. Tanner, der sein Publikum zum ersten Mal wirklich wahr nahm, verspürte den Drang, seine Würde als Mann soweit wie möglich zu wahren. Inzwischen schienen alle im Raum zu wissen, dass etwas zwischen June und Tanner lief, aber das kam auch nicht so selten vor, wie man vielleicht dachte, deswegen mokierte sich niemand darüber. Tanner achtete sorgsam darauf, dass June es nicht sehen konnte, ehe er mit den Schultern zuckte, als wolle er das Gebaren des Blondschopfes als weibisches Gezänke abtun. Dann folgte er ihm zur Tür.

Er hatte June fast eingeholt, als dieser sich plötzlich umdrehte. Wut loderte in seinen Augen und der schlanke Körper bebte vor lauter angestautem Ärger. Der Kleine war derart erbost, dass sogar die goldenen Locken Funken zu sprühen schienen.

»Du mieser Ganove«, zischte er durch zusammengebissene Zähne. Dann holte er aus, ehe Tanner auch nur ahnte, was June vorhatte, und verpasste ihm mit der Faust einen Schwinger, der seine arglose Nase voller Wucht traf.

Es war ein meisterlicher Schlag. Tanner heulte auf, wankte rückwärts und legte sofort eine Hand auf seine Nase, die ihm vorkam, als sei sie gebrochen. Als er die Hand wieder fortzog, stellte er mit ungläubigem Staunen fest, dass seine Finger blutverschmiert waren.

June hatte ihm bereits den Rücken zugewandt und stolzierte hinaus. Die Zuschauer brüllten vor Lachen und grölten, während sie ihm Ratschläge zuriefen, die weitgehend anzüglich waren, aber gar nicht zu ihm durchdrangen. Auch Alice lachte, wenn sie auch versuchte es nicht zu zeigen, als sie an seine Seite eilte. Tanner lehnte ihr Angebot ihm beizustehen mit einem Kopfschütteln ab. Er hatte im Moment größere Sorgen als eine blutende Nase, und es war viel entscheidender June gewaltsam wieder zur Vernunft zu bringen.

Tanner erkannte, dass June ihm mit diesem Hieb eigentlich einen Gefallen getan hatte. Er war jetzt nicht mehr ganz so zerknirscht und schuldbewusst wie noch vor ein paar Sekunden. Auch sein Zorn war jetzt entfacht. Sollte ihn der Teufel holen, wenn er sich von einem kleinen Jungen, der noch feucht hinter den Ohren war, so was gefallen lassen würde!

Als er den Raum verließ, um June zu folgen, hörte er einen letzten Zuschauerbeitrag, der allgemeine Heiterkeit auslöste.

»Die erste Runde geht an das süße Bürschchen!«, kreischte ein Witzbold.

Tanner biss die Zähne zusammen. Er wusste, dass sich die Götter wieder einmal ins Fäustchen lachten. Er konnte beinah hören, wie sie sich mit grölendem Gelächter auf seine Kosten lustig machten.
 

June knallte die Kabinentür zu, drehte den Schlüssel im Schloss um und lehnte sich daran. Er stand immer noch unter Schock. Der Zorn brodelte wie eine kochende Flüssigkeit in seinen Adern, aber noch stärker als jede andere Empfindung war sein ungläubiges Staunen.

Logan Riplay war nichts weiter als eine Rolle, die Tanner Cloud angenommen hatte, um die Plantage an sich zu bringen. Und Tanner Cloud war ein schleimiger, mieser Betrüger. Ein Hochstapler, dessen Gewerbe es war, alle, mit denen er in Kontakt kam, zu übervorteilen, ihn selbst inbegriffen.

Kurz und gut. Er hatte ihn in mehr als einer Hinsicht reingelegt.

Als es an der Tür klopfte, zuckte June zusammen, machte einen Satz und drehte sich sofort wieder um, weil er das Gefühl hatte, die Tür sei plötzlich lebendig geworden und wolle ihn beißen.

»June. Lass mich rein.«

Wie konnte dieser Kerl es wagen auch nur seinen Namen auszusprechen und ihn damit zu beschmutzen! June starrte die geschlossene Tür an, als könnten sich seine Augen durch die Füllung bohren und Logan… nein Tanner erdolchen.

»June. Mach die Tür auf. Bitte.«

Ha! dachte der Blondschopf, und es fiel ihm schwer, es nicht laut zu sagen, aber er wollte ihm nicht noch einmal die Genugtuung verschaffen, auch nur noch ein Wort mit ihm zu wechseln. Er würde nach Hause zurück kehren, zu den Menschen, die das waren, was sie zu sein schienen, ob sie ihn nun alle liebten oder nicht. Sobald dieses verdammte Schiff wieder anlegte, würde er umkehren.

Was Tanner anging – es würde June großes Vergnügen bereiten, seine Infamie lauthals herauszuschreien! Falls er es je wagen sollte, sich noch einmal im Yazoo-Tal blicken zu lassen, konnte er von Glück sagen, wenn er nicht mit Schimpf und Schande von dort vertrieben wurde. »June. Es ist mein Ernst. Schließ sofort diese Tür auf!«

Er glaubte also, er könnte ihm immer noch Vorschriften machen, denen June gehorchte, was? Dann stand ihm ein gewaltiger Schock bevor! Der Mann, dem er gehorchte, war der Mann, zu dem er mit ekelerregender Anbetung aufgeblickt hatte, und dieser Mann war nicht Tanner Cloud, verflucht sei sein Name!

»June!« Er rüttelte am Türgriff. Junes Lippen verzogen sich bitter.

»Verdammt noch mal, June!«

Wieder wurde am Türgriff gerüttelt. »Wenn du diese verdammte Tür nicht augenblicklich öffnest, trete ich sie ein!«

Seine Stimme wurde immer zorniger. Tanner Cloud war wohl erbost, weil man ihm auf die Schliche gekommen war, ehe er sein Ziel erreicht hatte, oder? June fragte sich, wie sein nächster Schritt ausgesehen hätte. Nachdem er ihn entführt und sein Leben zerstört hatte, hätte er ihn vielleicht irgendwo sitzen gelassen und wäre auf die Plantage zurück gekehrt, um dort wieder Logan Riplay zu spielen, solange es ihm behagte. Oder hatte er vor seiner Abreise das Betriebskapital der Plantage und die Einnahmen aus der Baumwollernte erbeutet und von Anfang an vorgehabt nie mehr zurück zu kehren, sondern von dem Geld in Saus und Braus zu leben, bis er ein anderes Opfer ausfindig gemacht hatte?

Ein Rumpeln war zu hören, und die Tür wackelte, als hätte er sich mit der Schulter dagegen geworfen. Mit weit ausgerissenen Augen wich June noch einen Schritt zurück, ehe er sich wieder fing und anfing in der Dunkelheit nach etwas zu suchen, was er als Waffe benutzen konnte. Er würde sich nicht unterkriegen lassen. Außerdem gedacht er nicht sich länger als nötig in unmittelbarer Nähe von diesem Betrüger aufzuhalten.

Es krachte erneut. June zuckte wieder zusammen und versuchte im Halbdunkel irgendeinen Gegenstand ausfindig zu machen, der ihm zur Verteidigung dienen könnte. Doch das Zimmer war bis auf die kleine Tasche mit seinen Sachen leer.

Beim dritten Krachen gab das Schloss nach, und die Tür schwang in ihren Angeln auf.

Tanner ragte groß und bedrohlich in der Türöffnung auf. Einen Moment lang zeichnete er sich als ein noch dunklerer Umriss von der hereinbrechenden Dunkelheit ab, und dann schlenderte er lässig in die Kabine. Zu Junes Verdruss schien er noch nicht einmal atemlos zu sein.

»Verschwinde!«, fauchte June.

Tanner sah ihn gar nicht erst an, sondern schloss sachte die beschädigte Tür hinter sich. Da das Schloss kaputt war, schwang sie augenblicklich wieder auf. Er nahm einen Stihl und lehnte ihn gegen die Tür, die daraufhin nicht wieder aufging.

»Verschwinde hier, oder…«

»Oder was?«, unterbrach ihn Tanners Stimme, die ein wenig gereizt klang.

»Willst du schreien, wie ein hysterisches Weib? Mir die Augen auskratzen, oder noch einen Schlag auf die Nase verpassen, weil ich so günstig dabei weggekommen bin?«

June fehlten die Worte.

»Wenn du auch nur einen Ton von dir gibst, werde ich dich fesseln und knebeln, damit du sitzen bleibst und mir zuhören musst.«

Wütend kniff der Blondschopf die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. Das war ja wieder typisch! Dieser Tanner war im Unrecht und warf ihm lauter Drohungen an den Kopf. Dummerweise hatte June nicht den leisesten Zweifel daran, dass dieser Mistkerl genau das tun würde, was er angedroht hatte.

»Setz dich.« Es war ein Befehl, keine freundliche Aufforderung. Als June trotzdem stehen blieb, wo er stand, und sich ihm stumm wiedersetzte, kam er einen Schritt auf ihn zu. Es war dunkel in der Kabine, und er konnte Tanner nur als einen großen, furchteinflößenden Schatten erkennen.

»Ich hab gesagt, du sollst dich setzen!« Die Worte kamen heraus wie ein Peitschenknall. June zuckte zusammen, ärgerte sich aber im gleichen Moment darüber. Ihm wurde klar, dass er den Mann überhaupt nicht kannte. Das war nicht mehr Logan, den er liebte, sondern jemand anderes, fremdes… Doch das war ihm egal. Er würde sich nicht herumkommandieren lassen.

»Du hast mir gar nichts zu sagen!«, fauchte er zurück und straffte die Schultern. Sicher, der andere war ihm an körperlicher Stärke weit überlegen. So dicht wie er vor ihm stand, war er mehr als einen Kopf größer, aber June ließ sich davon nicht einschüchtern. Er war kein kleiner Junge mehr.

Ein Seufzen war zu hören. June wollte schon triumphieren, als er zwei starke Hände auf seinen Schultern spürte, die fest zudrückten und ihn aufs Bett zwangen. Hart biss er sich auf die Unterlippe, um ein leises Wimmern zu unterdrücken, als die Finger sich schmerzhaft in seine Haut bohrten. Nein… das war wirklich nicht mehr Logan. Logan hätte ihm nie absichtlich weh getan!

Dann verschwanden die Hände von seinen Schultern und die Deckenlampe wurde angezündet. Der warme Lichtschein ließ die Kabine gleich freundlicher wirken.

»Wenn du zur Tür läufst, hole ich dich innerhalb von Sekunden ein.«

Tanner schien genau zu wissen, was in seinem Kopf vorging. June war wütend. Selbst wenn er ihm entkommen wäre, würde er ihn überall auf dem Schiff finden. Jetzt wandte sich Tanner wieder zu ihm um und June schnappte nach Luft, als er sah, was er mit seinem schönen Gesicht angerichtet hatte.

Mund und Wangen waren blutverschmiert. Seine Nase war jetzt schon leicht angeschwollen von dem Hieb, den June gelandet hatte. Aus seiner Nase lief immer noch Blut.

Während er den anderen anstarrte, war June doch ein wenig entsetzt über sein eigenes Werk. Doch er hatte es verdient. Wenn nicht sogar noch mehr!

Er beobachtete, wie Tanner an die Waschschüssel trat, einen Waschlappen in das restliche Wasser tauchte und ihn sich gegen die Nase presste.

Plötzlich kam ihm ein sehr unschöner Gedanke, als er den anderen so betrachtete. Was würde Tanner ihm antun, um sich zu rächen? Bisher hatte er keinen Grund gesehen sich vor dem Mann zu fürchten, weil er gewalttätig werden könnte. Doch wieder musste er sich sagen, dass das nicht Logan war.

Dann blickte Tanner auf. Über der ramponierten Nase sah er die klaren, blauen Augen und das schwarze Haar des Mannes, den er geliebt hatte. Ob er nun ein mieser Betrüger und Lügner war oder nicht – June fürchtete sich nicht vor ihm.

»Es hoffe es tut weh.« Das war sein Ernst.

»Ja, allerdings. Danke der Nachfrage.«

»Du hast es verdient.«

»Wenn ich nicht deiner Meinung wäre, hätte ich dir längst das Hinterteil versohlt.«

»Wenn du das tust, dann…«

Tanner seufzte. »Hör auf mir zu drohen, June. Lass dir alles erklären, damit du selbst siehst, dass hinter diesen ganzen beklagenswerten Situation nichts weiter als ein Missverständnis steckt.«

»Ein schönes Missverständnis!«, schnaubte er. »Ich nehme an, du willst mir einreden, du hättest dich als Tanner Cloud bei uns eingeführt und wir, die armen, rückständigen Dummköpfe, haben versehendlich verstanden, du hättest Logan Riplay gesagt.«

Tanners Blick sagte ihm sehr deutlich, dass sein Sarkasmus ihm nicht passte.

»Ich liebe dich, verstehst du? Was du auch von mir denken magst, in dem Punkt habe ich nicht gelogen.«

»O ja, das glaube ich dir aufs Wort.« Junes Tonfall war deutlich zu entnehmen, dass er ihm nicht glaubte.

Tanner nahm den nassen Waschlappen von seiner Nase, die anscheinend aufgehört hatte zu bluten, drehte sich zu dem Spiegel über dem Waschtisch um und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. An den Flecken auf seinem Hemd konnte er im Moment wenig ändern. Er probierte es erfolglos mit dem nassen Lappen, schnitt eine Grimasse, und gab es auf.

Dann drehte er sich wieder zu June um, kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Nachdenklich sah er auf den Blondschopf hinunter.

June musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht sehen zu können, und das gab ihm das Gefühl, im Nachteil zu sein. Wenn er jedoch aufgestanden wäre, hätte e sich regelrecht in Tanners Arme begeben, und allein schon die Vorstellung war ihm unerträglich. Daher blieb June wo er war.

»Ich bin immer noch derselbe Mann, der ich vor einer Stunde war. Ich habe mich nicht verändert. Das einzige, was sich geändert hat, ist mein Name. War es nicht Shakespeare, der gesagt hat, eine Rose duftet genauso süß, wenn man ihr einen anderen Namen gäbe?«

Seine Stimme klang einschmeichelnd. Wenn das komisch sein sollte, konnte er sich die Mühe ebenso gut sparen.

»Sie würde aber auch genauso grässlich stinken«, erwiderte June giftig, und verschränkte die Arme vor der Brust, als wolle er eine symbolische Barriere zwischen sich und ihm errichten.

»Ich wollte dir alles erzählen.«

»Ach ja?«, erkundigte sich June höflich.

»Wann denn? Mir scheint du hast ein paar ausgezeichnete Gelegenheiten ungenutzt vorüber gehen lassen – zum Beispiel ehe du mich verführt hast.«

»Ich habe dich nicht verführt«, warf Tanner gereizt in den Raum.

»Verdammt noch mal, June, ich habe mich in die verliebt. Und du hast dich in mich verliebt. In mich, und nicht in Logan Riplay. In mich!«

»Ich kenne dich überhaupt nicht. Einem Tanner Cloud bin ich noch nie begegnet.«

»Du bist anscheinend fest entschlossen, es mir möglichst schwer zu machen, oder?«

»Das muss ich wohl. Es entspricht mir sonst nicht, das weiß ich selbst. Aber mir fällt es schwer, die Tatsache zu übersehen, dass alles, was du je zu mir gesagt hast, gelogen war.«

»Nicht alles.«

»Du musst mir verzeihen, wenn ich dir das nicht glaube.«

»Du willst die Wahrheit hören? Das kannst du haben. Ich bin ein Spieler, und ich habe mir auf den Flussschiffen auf dem Mississippi auf diese Art meinen Lebensunterhalt verdient. Eines Abends habe ich eine große Summe gewonnen, und ich hätte für den Rest meines Lebens mein Auskommen gehabt, wenn ich sorgsam mit dem Geld umgegangen wäre. Aber es war spät in der Nacht, und ich musste meinen Gewinn bis zum Morgen bei mir behalten. In der Nacht sind zwei Männer in meine Kabine eingebrochen, haben mir das Geld gestohlen, das ich gewonnen hatte, und haben mir ein Messer durch die Hand gebohrt. Ich habe Jagd auf sie gemacht und einen der beiden getötet – den echten Logan Riplay –, aber der andere konnte mir meinem Geld entkommen. Dann hat sich heraus gestellt, dass ich mir mit der Hand nicht mehr als professioneller Spieler meinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Sie wird nie mehr wirklich heilen.«

»Wie herzerweichend. Und daher hast du beschlossen, dich als einen ehrbaren Menschen auszugeben – ich nehme an, dass dieser Logan wirklich der Neffe von Miss Flora und Miss Laurel war? Das war doch nicht etwa auch eine Lüge? Oder? Du wolltest sehen, ob du die Leute nicht genauso ausrauben kannst, wie du ausgeraubt worden bist, aber du wolltest es auf die feinere Art tun?«

»Ich dachte, dass ich dir die Geschichte erzähle, und nicht du mir.«

June winkte unwillig ab.

»Mit dieser kaputten Hand – zum Teufel, du weißt genau wovon ich rede – wusste ich nicht mehr wovon ich leben soll.«

»Ehrliche Arbeit ist dir wohl nie in den Sinn gekommen?«

June stellte fest, dass der Sarkasmus ihm allmählich zur zweiten Natur wurde.

»Darf ich jetzt ausreden?«

»Entschuldige. Bitte, fahr fort. Es ist wirklich faszinierend.«

»Ich habe mich bemüht mein Geld wieder zu finden. Ich hatte vor, mir davon ein Stück Land zu kaufen und es zu bebauen. Natürlich nichts, was sich an der Plantage messen könnte, auf der du lebst, aber etwas, woraus sich eines Tages etwas machen ließe. Das Spielen hatte ich genauso satt wie den Fluss. Aber ich habe den Schurken nie gefunden, der mit meinem Geld davon gekommen ist. Stattdessen habe ich heraus gefunden, dass Logan Riplay zwei alte Tanten hatte, die ihm alles, was sie besitzen, vermachen wollten. Logan Riplay war tot. Ich nicht. Ich dachte ich gehe einfach mal hin und sehe mir die beiden alten Damen an und rede ihnen ein, dass ich ihr Neffe bin. Ich dachte, wenn sie kurz vor dem Ableben stehen, könnte ein Besuch ihres Neffen sie sogar trösten.«

»Wie edelmütig du doch bist!«

Er nahm den Einwand hin.

»Schon gut. Ich dachte, ich konnte vielleicht anstelle des richtigen Logan Riplay ihr Erbe antreten. Schließlich hat er mir gestohlen, was mir gehört hat. Und er war tot. Irgendjemand musste die alten Damen doch schließlich beerben.«

»Du brauchst dich doch nicht zu verteidigen. Ich bin sicher, dass jeder andere genau das selbe getan hätte.«

Tanner bedachte den Blondschopf mit einem Blick, der ausreichte, um ihn zum Schweigen zu bringen.

»Dann bin ich nach Tulip Hill gekommen. Es war eindeutig, dass die Damen Riplay in den nächsten Jahren bestimmt nicht ableben. Ich wollte schon wieder verschwinden – und dann ist mir Cecile begegnet.«

»Wenigstens sind deine Gedankengänge folgerichtig. Sie sind vom Opportunismus bestimmt, einer wie der andere.«

»Sei still, June, und lass mich reden. Ich habe Cecile kennen gelernt. Tante Flora ist eine unverbesserliche Kupplerin, und sie war es, die mir gesagt hat, die Witwe Johnson sei so verflucht reich. Ich habe mir die Plantage angesehen, und was ich gesehen habe, hat mir gefallen. Zum Teufel, du weißt doch seit Monaten, dass ich Cecile nur aus einem einzigen Grund geheiratet habe – nämlich, um die Plantage an mich zu bringen. Es ist kein Verbrechen wegen des Geldes zu heiraten.«

»Nein.«

»Es ist ja nicht so, als hätte ich sie gezwungen mich zu heiraten. Von dem Moment an, in dem sie mich das erste Mal gesehen hat, war sie scharf auf mich – es war wirklich nicht einfach, sie bis zur Hochzeit gewaltsam von meinem Bett fern zu halten.«

»Das muss harte Arbeit gewesen sein. Es bringt anscheinend seine Probleme mit sich, Mitgiftjäger zu sein.«

»June, wenn du nicht den Mund hälst, erwürge ich dich. Cecile und ich haben durch diese Heirat genau das bekommen, was wir haben wollten. Was also ist daran auszusetzen?«

»Du hast genau das bekommen, was du wolltest. Cecile wollte Logan Riplay heiraten, den feinen Herrn. Und nicht Tanner Cloud, den miesen Betrüger.«

»Schon gut. Ich muss dir lassen, dass sie mich wahrscheinlich nicht geheiratet hätte, wenn sie nicht geglaubt hätte, dass ich von meiner Herkunft her denselben gesellschaftlichen Status wie sie habe. Aber ist sie etwa schlecht mit mir dran gewesen? Oder die Plantage? Oder warst du schlecht bei mir dran, June?«

Jetzt kam er zum Kern der Sache. June war jetzt ein anderer Mensch, nicht mehr der Junge, der in seiner Entwicklung zurück geblieben war, als er ihn kennen gelernt und sich mir ihm angefreundet hatte. Hätte er es bei einer freundschaftlichen Beziehung belassen, dann hätte June sich jetzt hartnäckig für ihn eingesetzt, doch so, wie die Dinge standen, wollte er Tanner das Herz aus dem Leib reißen.

»Ich hatte vor, euch allen das Leben schöner zu machen. Sogar Cecile. Aber sie – du weißt selbst, wie sie ist. Als wir aus den Flitterwochen zurückgekommen sind, hat es mich schon alle Kraft gekostet sie nicht umzubringen. Aber ich habe es nicht getan. Ich habe ihr die Verwaltung der Plantage aus der Hand genommen – dieser verdammte Aufseher, den ihr hattet, hat euch gewaltig bestohlen, wenn er nicht gerade mit Cecile im Bett gelegen hat. Und ich habe versucht, dir zu einem schöneren Leben zu verhelfen, als du es vorher hattest. Zum Teufel, du hast mir leid getan… Ich wusste, das Cecile dir das Leben zur Hölle gemacht haben musste.«

»Ich habe dir… leid getan?« Wenn Tanner geglaubt hatte, ihn damit zu beschwichtigen, so war das ein betrüblicher Irrtum.

»Nur ganz am Anfang.« Er sah seinen Irrtum ein und versuchte eilig, ihn zu berichtigen. »Wenn man es genau nimmt, habe ich erst mal alles geglaubt, was Cecile mir über dich erzählt hat. Und daraus habe ich geschlossen, dass du ein undankbarer, frecher Bengel bist. Als ich dann gesehen habe, dass du… äh… im gesellschaftlichen Umgang nicht so recht auf der Höhe bist, hast du mir leid getan. Ich fand, du solltest die Gelegenheit haben, so zu sein wie andere Jugendliche in deinem Alter, tanzen, flirten, auf Partys gehen und eine nette junge Dame finden, die dich heiratet. Ich habe entdeckt, dass sich hinter deiner unwirschen Art und all diesem Haar in Wirklichkeit ein ganz süßer Bursche verbirgt und du auf deine Art hübsch bist. Du brauchtest lediglich die richtige Kleidung und ein wenig Erfahrung im gesellschaftlichen Umgang, und dann würdest du dich prächtig machen. Ich habe doch dafür gesorgt, dass du beides bekamst, oder etwa nicht? Aber dann hast du dich von dem unbeholfenen Kerlchen in einen hübschen jungen Mann verwandelt. Innerhalb von ein oder zwei Monaten, direkt unter meinen Augen. Das war etwas, womit ich nie gerechnet hätte.«

June blieb stumm.

Tanner unterbrach sich und sah den Blondschopf lange Zeit an. Dann kauerte er sich vor dem Kleineren hin, ehe dieser seine Absicht erkannt hatte, und er brachte sein Gesicht auf eine Höhe mit Junes. Die Hände stemmte er beiderseits neben ihm aufs Bett, sodass June keine Bewegungsfreiheit mehr blieb.

»In diesem Kartenspiel warst du der Joker. Ich war reicher, als ich es mir je erträumt hatte. Ich hatte alles, was ich je wollte, und noch mehr – und dann musste ich mich doch tatsächlich in dich verlieben. Das war nie meine Absicht, June.«

Wenn er eine Reaktion von June erwartete, bekam er keine. Der Blondschopf sah ihn an, sah ihn einfach nur an, und er zwang sich, sein Herz vor Tanners Worten zu verschließen. Er war ein erfahrener Betrüger, der andere gekonnt täuschte, aber er würde sich kein zweites Mal von ihm übers Ohr hauen lassen. Mit seinen schönen Worten würde er ihn nicht einwickeln.

»Und dann hast du beschlossen, mich auf die Liste der Dinge zu setzen, die der unechte Logan Riplay sich angeeignet hat.«

Jetzt bewegte sich Tanner und legte unwillig die Hände auf seine Oberarme, dicht über den Ellenbogen. Er beugte sich weiter zu June vor und balancierte auf den Fußballen.

»So war es nicht, und das weißt du selbst. Zum Teufel, June, erst heute Nachmittag habe ich alles für dich aufgegeben! Ich habe nichts weiter als rund tausend Dollar in der Tasche und etwas mehr auf der Bank in New Orleans und die Kleidungsstücke, die ich trage. Wenn ich dich nicht bis zum Wahnsinn lieben würde, warum sollte ich dann die Plantage aufgeben? Sie ist ein Vermögen wert und solange ich Logan Riplay bleibe, gehört sie mir. Nur ein Narr, oder ein Mann, der irrsinnig verliebt ist, würde ein solche Geschenk leichtsinnig in den Wind schreiben!«

June musterte ihn. Abgesehen von seiner verletzen Nase war er, wie er wiederwillig feststellen musste, immer noch der bestaussehendste Mann, der ihm je unter die Augen gekommen war. Und der größte Lügner von allen war er noch dazu.

»Ich glaube dir kein Wort, von dem was du gesagt hast«, erklärte June kühl, und als Tanner den Mund aufmachte, um die Auseinandersetzung weiter zu führen, stieß er ihn mit den Händen von sich.

Mit einem Ausruf des Erstaunens kippte Tanner nach hinten um. Ehe er sich wieder gefasst hatte, sprang June auf, zerrte den Stuhl von der Tür und stürzte hinaus.

Tanners Flüche folgten ihm.

»Verdammt noch mal, June, du wirst sofort wieder zurückkommen!«, brüllte er. Aber June verschwendete keinen Gedanken an den Befehl und nahm die Beine in die Hand. Er wusste, dass der andere ihm nachlaufen würde, und dieses Wissen war so unumstößlich, wie der Sonnenaufgang am Morgen, und er hatte vor, ihm zu entkommen und sich in Sicherheit zu bringen.
 

Tbc…
 

© by desertdevil

08/11/11



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Von:  kaya17
2011-11-13T10:20:40+00:00 13.11.2011 11:20
oh man...das gibt noch richtig
stress zwischen den beiden. Die sind ja
beide nicht grad die einsichtigsten...
bin gespannt ob die sich wieder ein kriegen
Von:  kmolcki
2011-11-11T08:38:07+00:00 11.11.2011 09:38
boa, da komm ich aus dem Urlaub zurück und dann muss ich sowas lesen....hm echt gemein, ob Tanner das wieder hingebogen bekommt und ob June ihm verzeihen kann?? Bin schon gespannt wie es mit den Beiden da in Lousianna weitergeht !!!!!


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