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Accidentally in Love.

I hate you! Do I?
von

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Turn a little faster!

Sorry, das hat wieder länger gedauert Xx°

Jetzt kommen auch erstmal wieder Klausuren & die Zentralen Abschlussprüfungen, von daher...weiß ich nicht, wann ich weiterschreiben kann.

Naja, viel Spaß beim Lesen! (:
 


 

"Also? Wie sehe ich aus?"

Es war Samstag, halb sieben und ich stand vor dem größten Spiegel in meiner Wohnung, um mich betrachten zu können.

Ayaka sah mir über die Schulter.

"Wenn du nicht meine beste Freundin wärst, dann wäre ich absolut neidisch auf dich!"

Ich merkte, wie ich leicht errötete.

"Ehrlich?"

"Hallo? Guck dich doch mal an! Das Kleid ist perfekt, vor allem mit den Schuhen und der Frisur!"

Okay, ich gab ja zu, dass die Frau im Spiegel mir gut gefiel, aber dass ich das sein sollte...?

Ayaka hatte mich geschminkt und die Haare hatte ich bis auf die vordere Partie offen gelassen, diese hatte ich hinten zu einem Zöpfchen gebunden.

Meine Füße steckten in ebenfalls dunkelblauen Riemchensandalen mit nur wenig Absatz.

"Aber jetzt", Ayaka treichte mir meine zum Rest des Outfits passende Clutch, "müssen wir wirklich los, sonst kommen wir viel zu spät!“

Ich warf einen letzten Blick auf mein Spiegelbild und folgte meiner Freundin dann zur Haustür.

„Ich wette, dass dein lieber Partner schon ganz aufgeregt ist, dass du noch nicht da bist!“

Hm.

Eigentlich hätte ich ihr das auch vorher sagen können, aber naja, vielleicht war da so etwas wie Hoffnung in mir gewesen, aber...

Falsch gedacht!
 

Es war wirklich ein netter Garten, den unser Chef da hatte, dennoch viel größer als ich gedacht hatte!

Eine riesige Rasenfläche erhob sich hinter dem Haus, auf dessen Terrasse ein großes Zelt aufgebaut war, unter dem schon fleißig gegessen und getrunken wurde.

Gleich daneben stand eine fette Stereoanlage, aus der laute Musik dröhnte, zu denen einige Leute tanzten, in der Ferne, naja, jedenfalls mindestens 50 Meter entfernt von der Tanzfläche, konnte ich einen Teich erkennen. Okay, eigentlich sollte ich es eher See nennen, das war kein einfacher Gartenteich mehr!

„Wow, Euer Chef hat...Geld“, stellte Ayaka fasziniert fest. Die Firma, in der sie arbeitete, lief zur Zeit wohl nicht ganz so gut, von daher...

„Ja, kann sein. Das erklärt trotzdem nicht seinen idiotischen Einfall, mich mit...“, mir blieben die Worte im Hals stecken.

Gerade als ich seinen Namen hatte aussprechen wollen, sah ich ihn.

Er tanzte vergnügt mit einer ziemlich... kurvigen Blondine auf der Tanzfläche.

Einer eher knapp bekleideten Blondine.

Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre.

Nein, es auch war noch diese tussige Sekretärin, die ich in der AüP kennen gelernt hatte!

Also das schlug ja dem Fass den Boden aus!

Kochend vor Wut – oder war es Eifersucht? - warf ich Ayaka einen Blick zu.

„Siehst du? Er ist und bleibt ein Macho!“

Sie sah dahin, wo ich bis eben selber noch hingeguckt hatte, zuckte dann aber mit den Schultern.

„Naja, er tanzt doch bloß mit ihr...wenn die rummachen würden, wär's was anderes, aber so...“, zweifelnd sah sie mich an. „Übertreibst du nicht etwas?“

Na vielen Dank.

Jetzt fiel mir sogar meine beste Freundin in den Rücken!

Andererseits...hatte sie vielleicht ja Recht.

Übertrieb ich? Aber wieso machte mir es dann so viel aus, dass er mit dieser Blondine tanzte??

Konnte mir doch eigentlich auch egal sein. Oder nicht?

Abrupt drehte ich mich weg von der Szenerie. „Ich begrüße erstmal meine Kollegen. Die netten! Kommst du mit?“

Auffordernd betrachtete ich sie, doch sie schüttelte nur den Kopf.

„Nein danke, von euren Fachgesprächen verstehe ich dann sowieso wieder nur die Hälfte. Wahrscheinlich sogar noch weniger. Ein Viertel oder so. ich werde mich mal umschauen, ob es hier nette Typen gibt...“, dabei zwinkerte sie verschwörerisch, sodass ich grinsen musste.

„Wie du willst. Aber sei nicht zu enttäuscht, ja?“

Sie winkte ab. „Quatsch, kennst mich doch!“

In der Tat, ich kannte sie.

Ayaka war – ähnlich wie ich – nicht der Typ, der sich viel aus One-Night-Stands machte.

Aber dennoch lernte sie gerne Männer kennen, immer mit der Hoffnung, den „Richtigen“ zu finden.

Was auch immer das heißen sollte.

Sie verschwand tänzelnd zwischen den Leuten und überließ mich mir selber. Ich wusste nicht, ob ich mich darüber freuen oder ärgern sollte...aus welchem Grund auch immer.

Ich begann also wie geplant, meine diversen Kollegen und Kolleginnen zu begrüßen und war noch nicht mal halbfertig, als jemand von hinten seine Hand auf meine Schulter legte, was mich zusammenfahren ließ.

„Hey, da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du hättest dich verlaufen...“

Ich fuhr herum.

Da stand er. Geradezu als wäre gar nichts gewesen!

Okay – was war denn schon gewesen? Er hatte nur mit einer...egal. Egal, ich sollte mir wirklich keine Gedanken darüber machen. Er interessierte mich schließlich nicht.

„Nein, habe ich nicht“, antwortete ich möglichst kühl.

„Schön!“, er lächelte und griff dann leicht nach meiner Hand.

Hallo?!

„Darf ich dann um diesen Tanz bitten?“

Oh Gott.

Ein kläglicher Versuch edel zu wirken. Hilfe.

„Also wenn schon müsste es “dürfte ich um diesen Tanz bitte“ heißen, aber...ich habe es ja mehr oder weniger versprochen, deshalb...“, ich seufzte.

Zwar sah er mich aufgrund meiner Kritik leicht befremdlich an, doch lange ließ er sich nicht irritieren. Stattdessen zog er mich sanft zur Tanzfläche.

„Kannst du das überhaupt?“, fragte er neckend.

Ph, na der würde sich noch wundern.

„Und ob!“

Was ihn selber anging, hatte ich allerdings schon noch so meine Zweifel...

Es lief glücklicherweise ein flottes, fröhliches Lied, zu dem man nicht eng tanzten musste, daher fiel mir das Ganze leichter als gedacht.

Auch an seine Hand auf meiner Hüfte, die mir anfangs etwas suspekt war, gewöhnte ich mich schnell und hatte – so ungern ich es zugab – sogar Spaß!

Nicht dass ich prinzipiell etwas gegen Spaß hatte, aber mit ihm...?

Das hatte ich nicht erwartet.

Wir wirbelten geradezu über den Rasen. So hatte ich schon ewig mit keinem Mann mehr getanzt...

„Du bist ja ein Profi!“, rief Ash mir zu, um die Musik zu übertönen.

„Na was dachtest du denn?“, fragte ich lachend.

„Keine Ahnung!“, auch er lachte und irgendwie war das ein wirklich schöner Moment.

Als würde ich in schon länger kennen, als ich es wirklich tat...

Als wären wir sowas wie Freunde!

Das Lied klang langsam aus und wir blieben – leicht außer Atem stehen.

Erst jetzt bemerkte ich, dass es ein ganz anderer Song war als der, zu dem wir angefangen hatten.

„Oh wow, ich habe gar nicht bemerkt, dass wir so lange...“, ich wollte meinen Satz eigentlich beenden, wurde aber von Ash unterbrochen, der sich dem neuen Lied anpasst – einem ziemlich langsamen!

Ich merkte, wie leichte Panik in mir aufstieg.

Er hatte seine Arme jetzt wesentlich enger um mich gelegt und sah mich mit so einem tiefen Blick an...

So nah wollte ich ihm doch eigentlich gar nicht sein!

Doch was sollte ich tun? Was konnte ich überhaupt tun??

Ihn wegstoßen und fliehen?

Nein, das hätte eine sehr seltsame Wirkung...außerdem wollte ich auf keinen Fall schwach wirken. Diese Möglichkeit fiel also weg.

Was sonst?

Naja, mit ihm weiter so tanzen natürlich...aber gefiel mir das?

Ich versuchte, in mich hinein zu horchen...und irgendwie...war ich gar nicht so abgeneigt, wie ich es mir eingebildet hatte.

Meinem Körper schien diese Nähe jedenfalls zu gefallen...

Ich schmiegte mich ja auch regelrecht an ihn. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich nicht von ihm lösen können, glaube ich...

Ein angenehmes Gefühl breitete sich in mir aus und ich konnte nicht leugnen, dass es mir gefiel. Auch sein direkter Blick in meine Augen, auch wenn ich ihm möglichst selten begegnete. Denn jedes Mal löste er eine Art Schauder in meinem Inneren aus.

Diese Augen waren einfach unbeschreiblich...

Man konnte nicht gerade sagen, dass man sich bei dieser Tanzweise groß anstrengen musste, aber dennoch murmelte er: „Wow...das beherrschst du ja genauso gut...“

Ich merkte, dass ich errötete.

Mein ganzer Körper schien zu kribbeln und irgendwie war das unheimlich. Aber gleichzeitig ein wirklich schönes Gefühl...

Ich lächelte. „Ich will ausnahmsweise mal nicht unfair sein. Du tanzt auch nicht schlecht...“

Er zog beide Augenbrauen nach oben. „Nicht schlecht? Wie großzügig von dir...“

Mein rechtes Auge zwinkerte fast von alleine. „Ich weiß!“

Er lachte und abermals merkte ich, dass mir das Geräusch seines Lachens sehr gefiel...

Ich konnte meinen Blick kaum von ihm abwenden und scheinbar – oder war das bloß Wunschdenken? - ging es ihm nicht viel anders.

Obwohl ich es eigentlich nie gewollt hatte, war da ein gewisses Knistern zwischen uns, was sich zwar alles andere als schlecht anfühlte, mich aber irgendwie auch mit einem schlechten Gewissen ausfüllte, weil ich ihn doch eigentlich nie gemocht hatte...

In meinem Inneren lieferte ich mir quasi einen erbitterten Kampf – mein Körper wollte etwas völlig anderes als mein Verstand.

Da man seinen Körper allerdings schlecht abschalten kann, entschied ich mich mehr oder weniger dafür, den Moment einfach mal zu genießen – wer wusste schon, wann er wieder vorbei sein würde?

Es war, als würden wir über die Tanzfläche gleiten. Mit ihm war es so einfach zu tanzen...ich brauchte eigentlich kaum etwas tun.

Außerdem war echt witzig, wenn er wollte.

Mehr als einmal brachte er mich zum Lachen, was mich fast schon überraschte.

Ich hatte mich wohl oder übel in ihm getäuscht.

Er war doch kein so mieser Kerl, wie ich es die ganze Zeit über angenommen hatte...

Doch wie sollte ich ihm das sagen? Jetzt?

Ich konnte es natürlich auch auf für immer und ewig für mich behalten, aber dann hätte er nicht gewusst, dass ich nicht mehr bloß wegen diesem kleinen Versprechen mit ihm tanzte, sondern weil es mir Spaß machte.

Gerade hatte ich also beschlossen, ihm genau das zu sagen, als eine Hand auf Ashs Schulter erschien und ihn recht grob nach hinten zog.

Überrascht ließ er mich los und drehte sich um, um zu sehen, wer die Person gewesen war.

„Sylvana!“

Na toll.

Es war die blonde Tussi vom Empfang, die absolut unmöglich aussah und außerdem eben meinen Tanz mit Ash ruiniert hatte, was sie nicht gerade in meiner Sympathieskala steigen ließ!

Sie sah Ash zuckersüß an, was mir beinahe Zahnschmerzen verursachte.

Ihre Augen schimmerten so richtig giftig, was ihm aber nicht aufzufallen schien...

„Ash! Du hast versprochen, noch einmal mit mir zu tanzen, hast du das vergessen?“

Achja richtig.

Mit ihr hatte er ja vorhin, am Anfang, getanzt. Ich warf ihm einen Blick zu.

Er hatte es ihr versprochen??

Hm.

Plötzlich war ich froh, dass ich ihm doch nicht anvertraut hatte, dass ich mich in ihm getäuscht hatte.

Irgendwie.

„Eh – hatte ich das?“

Völlig unecht schnappte die Blondine nach Luft. „Wie kannst du sowas einfach vergessen?“, sie schob mich mit einem Grinsen zur Seite. „Natürlich hast du!“, dann kicherte sie. „Oder warst du schon so betrunken, dass du das nicht mal bemerkt hast?“

Okay.

Entweder die hatte einen an der Klatsche oder Ash konnte viel trinken, ohne dass ich etwas davon merkte.

Zweiteres würde mich aber wundern, niemand konnte so nüchtern wirken...oder??

Ich meine...keine Ahnung, komische Leute gab es ja immer...

„Machst du Witze? Ich hab überhaupt nichts getrunken!“, meldete er sich da allerdings selber zu Wort.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Hoppla, das war jetzt aber peinlich für eine gewisse Person...

Sie winkte allerdings nur ab. „Na und, ist doch egal! Komm schon, jetzt vergiss doch diesen Workaholic und vergnüge dich mit mir!“

Hallo?

Was bildete die sich eigentlich ein?! Sie kannte mich nicht mal und meinte, mich als Workaholic bezeichnen zu können??

Normalerweise hätte mir das vielleicht nicht mal allzu viel ausgemacht, aber in letzter Zeit hatten das eindeutig zu viele Menschen zu mir gesagt, daher sah ich jetzt rot.

„Sie haben doch keine Ahnung, ob man sich mit mir amüsieren kann oder nicht! Oder sollte ich mich täuschen, und wir kennen uns bereits aus einem früheren Leben?! Ich jedenfalls kann mich nicht daran erinnern, Ihnen je irgendwas über mich erzählt zu haben!“, keifte ich sie reichlich wütend an. So eine verdammte …

„Wie bitte?“, sie sah mich an, als würde sie Streit suchen und ich hatte keine Zweifel, dass sie keine Skrupel haben würde, auf mich los zu gehen, wenn sie Ash haben wollte.

Aber gut, diese Blöße würde ich mir nicht geben.

Daher drehte ich mich einfach weg und sah sie möglichst herablassend an.

„Das habe ich wirklich nicht nötig!“, und wollte einen stolzen Abgang machen, doch plötzlich schloss sich eine Hand um meinen Arm und hielt mich zurück.

Ich dachte, das wäre sie und wollte schon ausholen, um ihr eine zu verpassen, doch dann hörte ich, dass es jemand anderes war!

„Misty, warte!“

Er hatte nach mir gegriffen! Ash Ketchum!

Ich errötete zwar etwas, ließ es mir aber nicht anmerken, immerhin konnte das immernoch ein Zeichen von Wut sein.

„Was?“, fragte ich ungehalten.

„Ich bin sicher...also...Sylvana hat das bestimmt nicht so gemeint!“

„Doch, habe ich. Jeder weiß, dass sie total verklemmt ist! Was willst du also von ihr? Sie flach legen, um dir selber und allen anderen zu beweisen, dass du unwiderstehlich bist??“

Am liebsten hätte ich angefangen zu Husten oder sowas, wie die Leute in Filmen das immer taten, wenn sie von etwas überrascht wurden, stattdessen schaute ich sie wahrscheinlich ziemlich beschränkt an.

Zwar wäre das der perfekte Augenblick gewesen, um meine Schlagfertigkeit unter Beweis zu stellen, jedoch fiel mir rein gar nichts passendes ein. Ich meine, wer wusste schon, ob sie Recht hatte...?

Also nicht, dass ich verklemmt war, aber letzten Endes konnten all die Gerüchte um Ash Ketchum ja doch stimmen, und er spielte lediglich mit den Frauen...

„So ein Blödsinn, ich muss hier überhaupt niemandem etwas beweisen!“

Oha.

Es war nicht zu überhören, dass sie ihren geliebten Ash verstimmt hatte.

„Schon mal darüber nachgedacht, dass ich eventuell lieber mit ihr meine Zeit verbringe, weil du einfach nur nervst?! Im Gegensatz zu dir kann man mit Misty nämlich normal reden, ohne dass man ständig das Gefühl haben muss, dass sie ja doch nur das eine will!“

Autsch, so aufgebracht hatte man ihn selten erlebt. Und solch harte Worte...wow.

Sylvana zuckte sichtlich zurück, scheinbar hatte auch sie nicht damit gerechnet, dass er sie so nieder machen würde.

„Du spinnst doch“, zischte sie. „Keine Ahnung, was du dir von deinem Verhalten bei ihr erhoffst, aber ich weiß, dass du letzten Endes doch wieder bei mir landen wirst! Das kannst du vergessen, ich werde nie wieder mit dir tanzen!“

Sie drehte sich um und zog ab. Hm, die hatte das Selbstbewusstsein scheinbar auch mit Löffeln gefressen. Etwas zu viel, wenn Sie mich fragen.

Mit zusammengekniffenen Augen blickte er ihr hinterher.

„Sowas von eingebildet...!“, murmelte er vor sich hin. „Ich meine, mal im Ernst, wenn du ein Mann wärst, würdest du auf die stehen?“

Keine Ahnung wieso, aber irgendwie brachte mich das zum Kichern.

„Ist das eine ernst gemeinte Frage?“

Seine Augen bohrten sich in meine. „Ja.“

Ich verstummte und dachte einen Moment nach. Ja, würde ich auf sie stehen, wenn ich ein Kerl wäre?

Es war einfach, „Nein“ zu sagen, aber entsprach das auch der Wahrheit? Wer wusste schon, wie man war, wenn man dem anderen Geschlecht angehören würde?

„Keine Ahnung, ich weiß es nicht“, antwortete ich daher wahrheitsgemäß. „Vielleicht, jedenfalls ist sie sehr offen“

Er schnaubte verstimmt. „Offen ist eine nette Umschreibung. Hast du Lust zum Teich runter zu gehen? Mir ist die Lust auf Tanzen vergangen...“

„Du meinst wohl eher See, oder?“, ohne auf eine Reaktion zu warten, machte ich mich auf den Weg. Das war wirklich ein großer Garten...faszinierend.

„Du bist doch nicht sauer, oder?“, Ash folgte mir, wirkte aber irgendwie verunsichert.

„Nein, wieso?“

Er sah beim Laufen auf den Boden und schien darüber nachzudenken, wie er das Folgende sagen sollte.

„Naja...Sylvana, sie...hat ziemlich fiese Sachen über dich gesagt...“

„Ja, stimmt“, tja, er hatte Recht, aber irgendwie machte mir das nichts mehr aus, seit er mich in Schutz genommen hatte. Verrückt, oder?

„Das, was sie gesagt hat, ist nicht die Wahrheit! Du bist gar nicht verklemmt, jedenfalls nicht, wenn du willst, und ich rede auch nicht nur mit dir, weil du ein potentieller Partner für Geschlechtsverkehr wärst...!“

„Wie bitte?“

Nicht, dass ich schwerhörig war, aber das, was er zuletzt gesagt hatte, war wirklich herrlich ausgedrückt gewesen!

Er wurde rot. „Naja, ich...also....“

Wieder entfuhr mir ein Kichern.

„Potentieller Partner für Geschlechtsverkehr? Nicht übel, diese Umschreibung!“

Erleichtert atmete er aus.

„Du bist nicht böse?“

„Wieso denn?“, ich lächelte aufmunternd. „Du hast mich immerhin in Schutz genommen, oder? Wenn müsste ich also auf diese Sylvana wütend sein, aber ich denke, sie hat das bekommen, was sie verdient. Also vergessen wir die Sache, ja? Du potentieller Partner für Geschlechtsverkehr!“, wieder kicherte ich. Das war einfach wunderbar.

„Hör auf damit, was hätte ich denn sonst sagen sollen?! Braut, die man mal vögeln könnte?!“

Jetzt musste ich wirklich lachen. „Das wäre zumindest das gewesen, was man in der heutigen Zeit eher vermuten könnte! Auch wenn es nicht halb so elegant klingt!“

Er grummelte, immernoch rot im Gesicht, irgendwas unverständliches vor sich hin, wirkte aber insgesamt wieder lockerer.

„Jedenfalls bist du die jetzt wohl für eine Weile los. Bist du gar nicht traurig?“

Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er mich ansah.

„Doch, ich bin am Boden zerstört. Ich lande doch am Ende sowieso wieder bei ihr, schon vergessen? Ich werde sie auf Knien anflehen, mich doch noch zu nehmen“

Ich betrachtete ihn eingehend. „Genauso siehst du aus. Als ob du ständig irgendwelche Leute anbetteln würdest“

Er machte große Augen. „Nicht?“

Lachend blieb ich am Rand des Wassers stehen. „Kein bisschen!“

Als er sich auf dem Rasen niederließ, folgte ich seinem Beispiel.

„Ich gebe zu, dass ich das auch noch nie getan habe. Das wirkt gleich so...unterwürfig.“

„Aber ist das in manchen Dingen nicht wirklich der Fall? Das man unterwürfig ist, meine ich, und so einiges für einen anderen Menschen tun würde?“

Ein langer Blick von ihm ließ mich irgendwie unsicher werden, doch dann antwortete er ruhig: „Schon, aber dafür muss man sich erstmal sicher sein, dass der Andere das nicht ausnutzen würde, oder? Außerdem müsste der andere dann auch unterwürfig sein und dann würde man immer auf Knien voreinander hocken und sich gegenseitig anflehen“

Die Vorstellung brachte mich zum Grinsen.

„Okay, du hast gewonnen“

„Halleluja!“

Ich schlug ihm sanft auf den Arm. „Mach dich nicht über mich lustig!“

„Würde ich nie tun!“, er ließ sich auf den Rücken fallen. „Aber es ist schön, dass man mit dir reden kann.“

Ich lächelte selig, obwohl er das nicht sehen konnte.

„Mit dir kann man auch reden. Manchmal.“

Er lachte nur leise, erwiderte aber nichts. Ohne weiter darüber nachzugrübeln, legte ich mich ebenfalls ins Gras und sah in den Himmel.

Es wurde mittlerweile langsam dunkel, was dem ganzen irgendwie einen romantischen Hauch verlieh, aber...ich genoss den Moment.

Und das war es, was zählte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sakuras_Hope
2010-05-06T16:37:35+00:00 06.05.2010 18:37
Also mir fällt nur ein Wort ein: Wuuuuuuuuuuuuunderschön (:
Bist wirklich meine allerliebste Lieblings-FF-Schreiberin der Welt
^_^ Bin schon gespannt, was noch so passiert
<3
Von:  MasterJules
2010-05-02T13:44:54+00:00 02.05.2010 15:44
Kann mich nur anschließen... War einfach tollig! ^o^
Hoffentlich folgt bald das nächste Kapi! =)
Von: abgemeldet
2010-05-01T10:02:45+00:00 01.05.2010 12:02
Awwww da wird man ja neidisch auf Misty ^^ DAS Kapitel hat mir bis jetzt am besten gefallen. Ich liiiebe es einfach, wie du Mistys Gedanken beschreibst ! DAs Ende war sowiesooo am tolligsten♥
Freu mich aufs nächste ♥


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