Die Geburt einer Bestie
Huhu^^
und das dritte Kapitel geht on. Offenbar mögt ihr meine Geschichte, zumindest bis jetzt.^^
Wenn euch das zu schnell geht, mit dem hochladen, dann sagt es, ich ziehe sie dann in die Länge.*fg*
Habt viel Spaß beim Lesen
glg eure night-blue
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kapitel 3
Die Geburt einer Bestie
Der Mond war schon aufgegangen, als Seto wieder erwachte, eine innere Unruhe hatte sich seiner bemächtigt, die seine Kopfschmerzen nicht verbesserte. Er fühlte sich wie gerädert, richtig zerschlagen, obwohl er doch so lange geschlafen hatte, eigentlich müsste er fit sein, sich ausgeruht fühlen. Seine Glieder schmerzten, fühlten sich bleischwer an, ächzend erhob er sich und schleppte sich ins Bad. Nachdem er sich erleichtert hatte, wusch er sich die Hände, dabei sah er in den Spiegel und erschrak vor seinem eigenen Spiegelbild. Wenn Joey ihn so sehen würde, wäre er schneller hier, als Kaiba nein sagen könnte. Setos Augen waren blutunterlaufen, dunkle Ringe rahmten sie ein, seine Haut war unnatürlich bleich. Seit wann waren seine Eckzähne so lang? Und warum schmerzten seine Kiefer jetzt auch noch?
Ein stechender Schmerz schoss durch seine Hände, verwirrt blickte er auf diese, er traute seinen Augen nicht, ungläubig hob er seine Hände vor die Augen. Haare wuchsen in atemberaubender Geschwindigkeit, unter der Haut pulsierte und bewegte es sich, Finger und deren Nägel wurden länger, verbanden sich. Geschockt sah er wieder in den Spiegel, was ging hier jetzt ab? Hatte er Halluzinationen? Spielte ihm sein Verstand einen Streich?
Jetzt veränderte sich auch sein Gesicht, mit blutunterlaufenen Augen sah er wie sich seine Kiefer verlängerten, seine Zähne zu einem furchteinflößenden Gebiss heranwuchsen. Panisch torkelte Seto zurück, versuchte so dem Geschehen zu entkommen, die Zimmertür fiel ins Schloss, er fand keinen Ausweg. Sein Herz schlug so hart in seiner Brust, das er glaubte es würde zerspringen. Hysterisch um sich schlagend stürzte er schließlich, seine Sichtweise änderte sich, sowie seine ganze Wahrnehmung...für eine kurze Zeit verlor er die Besinnung. Als er wieder erwachte, fand er sich einem schemenhaften Wolf gegenüber, drohend zog dieser seine Lefzen hoch, zeigte ihm sein mächtiges Gebiss.
Raus!.... dieser Gedanke setzte sich in seinem Hirn fest, um jeden Preis musste er hier raus, um dieser Bestie zu entkommen. Hektisch sah er sich jetzt um, offenbar befand er sich auf allen vieren auf dem Boden, welch ein Glück, das er sich neben der Tür befand, er richtete sich auf, um diese zu öffnen, stoppte aber mitten in der Bewegung. Schwarze Läufe eines riesigen Tieres erschienen in seinem Blickfeld, welches tiefe Furchen in der Tür hinterließ... Panik kam in ihm hoch, er war mit dem Vieh hier eingesperrt, wo immer er auch hinsah, blickte ihn das Tier an, oder schob sich zwischen ihm und die Freiheit. Entschlossen diese Bestie zu töten, kam ein tiefes Knurren aus seiner Kehle, er wollte das Tier anschreien, doch nur wütendes Gebell brachten seine Stimmbänder hervor.
Da erst dämmerte ihm, das diese Bestie, die sich überall in den Kacheln spiegelte.... er selbst war. Mit einem Satz war er auf dem Waschtisch und blickte in den Spiegel, ein zottiges Tier, weder Wolf noch Hund, starrte ihn aus blauen Augen an. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag... Wut, Verzweiflung und unsagbarer innerlicher Schmerz brachen sich Bahn, verließen als schauriges Heulen die Kehle Setos.
In seiner unbeherrschten Wut, zerstörte er alles in dem Badezimmer, das sich zerstören ließ, irgendwann hielt er erschöpft inne. Was war geschehen? Warum war es passiert, vor allem wann?
Müde legte er sich hin, schlief bald darauf ein und wachte erst am nächsten Morgen wieder auf... eingerollt auf dem Fußboden – unbekleidet. Stöhnend erhob er sich, sah sich um.
„Was habe ich hier nur angerichtet.“, murmelte er entsetzt.
Was würde er tun, wenn ihm ein Mensch begegnete? War sein Bruder und sein Freund in Gefahr?
Ihm wurde übel, aber vielleicht war das nur einmalig, aber das verneinte er sogleich, als er an das Wohnzimmer dachte, zweimal hatte er sich schon... verwandelt.
Er hatte Fragen und brauchte Antworten und das so schnell wie möglich. Jetzt erinnerte er sich auch wieder, wo er dieses Tier das erste Mal gesehen hatte... vor vier Wochen, als er bei diesem Moriati war. Dieser musste etwas darüber wissen, vielleicht ging er deswegen auch nicht mehr aus dem Haus. Entschlossen verließ Seto das Badezimmer, ging in ein anders, duschte sich, zog sich an, schrieb eine kurze Notiz für seinen Bruder und verließ das Haus. Zwei Stunden später hielt er vor dem versteckten Anwesen Gin Moriatis und verlangte diesen zu Sprechen.
„Welch eine Überraschung, schön sie wieder zu sehen, Herr Kaiba.“, begrüßte der alte Mann ihn freundlich. „Wie ich sehe, haben sie den Unfall gut überstanden.“
„Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, SIE wieder zu sehen.“, erwiderte Seto reserviert. „Außerdem bezweifel ich fast, das ich den Unfall wirklich unbeschadet überstanden habe.“
Seto blick schweifte über die Räumlichkeit und blieb an einem Bild hängen, ein junger Mann, offenbar der Sohn Moriatis, mit grünen Augen lachte freundlich in die Kamera. Mit zwei Schritten war Kaiba bei dem Bild und nahm es in die Hände. Diese Augen... dieses Grün... ein anderes Bild schob sich vor sein inneres Auge... schwarzes zottiges Fell aus denen eben diese Grün tückisch leuchtete.
„Ihr Sohn?“ fragte er.
„Ja... mein Sohn, Takeru. Schade das sie ihn nicht kennen gelernt haben. Er ist vor vier Wochen durch einen Unfall ums Leben gekommen.“, erklärte Moriati traurig.
„Einen Autounfall?“ hakte Seto nach.
„Nein... er muss beim Klettern abgestürzt sein.“, erklärte der Ältere, eine andere Art würde er nicht gelten lassen.
„Das glaube ich nicht.“, kam es prompt von Kaiba. „Es war ein Autounfall... er war der Grund für meinen. Habe ich nicht recht?“
Seine blauen Augen fixierten sein Gegenüber, anklagend hielt Kaiba diesem das Bild entgegen.
„Ich habe ihn kennen gelernt.“
Schweigend starrten sie sich an, der Vater Takerus kämpfte mit sich, kam nach einer gefühlten Ewigkeit zu einem Entschluss... er nickte um die Vermutung Kaibas zu bestätigen.
„Was war er?“ wollte Seto daraufhin wissen.
„Woher wissen sie...“
„Seine Augen... es sind die gleichen Augen, die ich vor meinem Unfall gesehen habe, allerdings gehörtem sie einem riesigen Wolf.“, sprach Seto endlich aus, was ihn beschäftigte.
„Sie behalten immer ihre Augenfarbe, daran unterscheiden sie sich von den Wölfen und sie sind größer, stärker und blutgieriger.“, begann Moriati zu erzählen. „Sie wissen, das Takeru ein Werwolf war?“
„Herr Kaiba, warum sind sie gekommen?“ wollte er nun wissen, als Seto ihm nicht antwortete. „Hat mein Sohn sie gebissen?“
„Wenn es so wäre, was würde mit mir geschehen.“, wich er einer direkten Beantwortung der Frage aus.
„Sie würden beim nächsten Vollmond so wie er werden.“, war die schonungslose Antwort. „Hat er sie gebissen?“
„Gibt es eine Heilung? Gibt es irgendetwas, das diesen Prozess aufhält?“
„Er hat sie gebissen, das tut mir aufrichtig Leid... Nein... es ist nicht aufzuhalten. Zu jedem Vollmond werden sie für drei Tage zur tödlichen Gefahr in ihrer Umgebung. Es wird für sie keine Rolle spielen, wen sie töten, solange sie nur töten können. Im Blutrausch werden sie alles niedermetzeln, das sich ihnen in den Weg stellt.“, führte Moriati aus. „Es gibt keinen Weg aus diesem Leben, sie können sich nicht selbst töten und auch von anderen kaum getötet werden.“
„Auch nicht die sagenumwobene, in Weihwasser getauchte silberne Kugel?“ spottete Kaiba jetzt, irgendwie musste er das Gehörte verarbeiten.
„Nein... auch die nicht.“, Moriati meinte es absolut ernst, er stand auf, ging an ein Bücherregal. Mit mehreren alten Werken auf dem Arm, kehrte er zu seinem Besuch zurück.
„Lesen sie sich diese durch, dann verstehen sie vielleicht.“, hielt er die Bücher dem jungen Mann vor sich hin. „Haben sie sich schon verwandelt?“
„Zweimal.“, antwortete Seto tonlos.
„Dann wird es heute das dritte und vorerst letzte Mal sein. Ich muss mich und sie schützen, begleiten sie mich bitte in den Keller. Ich habe dort eine Einrichtung, in der sich mein Sohn auch immer für diese drei Tage aufgehalten hat.“, bat er den Brünetten.
Kaiba stand auf, nahm die Bücher entgegen und folgte dem Hausherrn wie betäubt. Wann würde es seinem Umfeld wohl auffallen, das er sich jedes mal zu Vollmond für drei Tage zurück zog?
„Was ist mit denen, die ich liebe, sind auch sie nicht sicher?“ fragte Seto nochmal nach.
„Nein... normalerweise nicht... aber es mag sicher auch Ausnahmen geben. In einem der Bücher heißt es, das es eine winzige Chance gebe, sollte es demjenigen gelingen, seine niederen Instinkte zu überwinden und dem menschlichen Verstand Raum zu geben, dann wäre die größte Gefahr gebannt. Ich könnte mir vorstellen, das je länger sie ohne zu töten... ohne den Blutgeschmack kennen zu lernen, diese Möglichkeit fördert. Nur wer würde es freiwillig ausprobieren, ob es an dem ist? Würden sie es von ihrer Liebe verlangen?“ antwortete Moriati, erwartete aber keine Antwort von seinem Gast, vor einer eisernen Tür blieb er stehen. „Heute gewähre ich ihnen Zuflucht, als Entschädigung dafür, was mein Sohn ihnen antat. Danach müssen sie sehen, wie sie sich und ihr Umfeld schützen. Bei Sonnenuntergang hole ich die Bücher und packe sie für sie ein. Mehr kann ich nicht für sie tun.“
„Sie sagen, ein Werwolf sei kaum zu töten... Warum ist ihr Sohn gestorben? Warum war er nicht hier, in diesem Raum?“ wollte Kaiba noch wissen, bevor er dieses Verlies betrat.
Nachdenklich schaute Moriati seinen Gast an, er wollte es niemanden erzählen, nur weil er die entsprechenden Leute kannte, die ihm noch einen Gefallen schuldeten, lautete die offizielle Todesursache Tod durch einen Kletterunfall. Doch der Mann vor ihm hatte wohl ein Recht darauf es zu erfahren.
„Durch den Aufprall löste sich ein großes Stück der Windschutzscheibe und enthauptete meinen Sohn nahezu. Er schleppte sich noch etliche Meter weiter, bevor er völlig verblutete. Das, Herr Kaiba, ist die einzige Möglichkeit einen Werwolf zu vernichten, man muss ihm dem Kopf abschlagen und Rumpf und Schädel verbrennen. Warum er diesen Abend nicht hier war... Wie soll ich sagen, er wurde von Mal zu Mal widerspenstiger, rebellischer, an diesem Vollmond weigerte er sich völlig, sich einsperren zu lassen. Takeru war dem Bösen verfallen, seine Lust zu töten hatte die Oberhand über ihn. Der Tod war eine Erlösung für ihn.“
„Ihr Sohn hat mein Leben ruiniert, ich werde ihn weder bedauern noch mich bei ihnen bedanken.“, erklärte Seto kühl.
„Das erwarte ich auch nicht.“, damit verabschiedete sich Gin Moriati von ihm.
Er sah ihn auch nicht mehr am nächsten Morgen, als er ohne ein weiteres Wort nach Hause fuhr.
So sehr er sich bisher freute, das Joey bald wieder kam, so sehr fürchtete er sich vor diesem Tag. Zum Glück musste Joey noch eine Woche länger im Ausland bleiben... obwohl Glück, wenn sein Freund kam, dauerte es nur noch eine Woche und es war wieder Vollmond.
Nach dem er die Bücher gelesen hatte, reifte ein Entschluss in ihm. Er beauftragte einen auswärtigen Makler, schnellst möglich einen sehr abseits gelegenen Landsitz für ihn zu suchen, der über ein riesiges Grundstück verfügen und mit einem hohen Zaun umschlossen sein musste. Gleichzeitig wies er seine Anwälte an, alles für eine Übertragung der Firma auf seinen Bruder in die Wege zu leiten. Er hatte sich entschlossen rigoros alle Brücken hinter sich abzubrechen und sich in die Einsamkeit zurück zu ziehen... das schloss auch seinen Freund mit ein.
War es auch hart für Joey und auch für ihn selbst, aber Seto sah keinen anderen Weg, den Mann, den er so sehr liebte, vor ihm zu schützen. Er musste Joey das Herz brechen, damit dieser irgendwann eine neue Liebe finden konnte. Seto entschied sich einen Brief zu schreiben, am Telefon ließ er sich schon verleugnen, er schaffte es nicht mehr mit seinem Freund zu reden. Mokuba wunderte sich darüber, aber da sein Bruder sehr beschäftigt war, schob er es auf die Arbeit, zu diesem Zeitpunkt, wusste der Schwarzhaarige noch nicht, das ihm die Firma bald gehören würde.
Seto saß an seinem Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm vor sich. Was sollte er schreiben? Wie sollte er anfangen?
Mein lieber Joey,
in meinem Leben haben sich in der letzten Zeit Dinge ergeben, die mir ein gemeinsames Leben mit dir, nicht mehr ermöglichen. Bleibe am besten dort, wo du jetzt bist, beende dein Studium und fange ein neues Leben an. Als Entschädigung für die vergangene Zeit habe ich dir eine entsprechende Summe angewiesen.
Danke für die Liebe, die du mir gegeben hast, aber dafür ist in meinem Leben kein Platz mehr.
Seto
Ihm war bewusst, das dieser Brief eine reine Beleidigung für Joey darstellte, aber nur so konnte er seinen Freund wütend genug machen, damit dieser mit ihm brach. Es zerriss Seto fast das Herz, als er ihn schrieb und die E-Mail abschickte. Wie er wusste, würde Joey erst am nächsten Tag seine Mails checken. Am Abend würde er Mokuba eröffnen, das er sich vollständig aus dem Geschäft zurückzog und das er mit Joey Schluss gemacht hatte.
„Du hast was?“ fragte Mokuba überrascht.
„Ich habe dir die Firma überschrieben, am kommenden Montag wird die Überschreibung wirksam.“, erklärte Seto ungerührt.
„Wieso? Du hast dich kaum von der Arbeit trennen können und jetzt hörst du auf? Von heut auf morgen? Was ist passiert? Was sagt Joey dazu?“ Mokuba stellte Fragen über Fragen.
„Ich muss mich nicht vor dir Rechtfertigen, ich erwarte einfach nur, das du die Firma jetzt leitest, so wie du sie immer führen wolltest. Es ist dir nur nicht erlaubt sie zu verkaufen.“, erklärte sein Bruder, „Und was Joey angeht... ich hab mit ihm Schluss gemacht. Wir passen einfach nicht zusammen.“
„Bist du irre geworden? Seto, was ist mit dir los? Nie würdest du freiwillig auf Joey oder die Firma verzichten. Wie hat Joey reagiert?“ fuhr Mokuba seinen Bruder an.
„Ich habe ihm eine Mail geschickt, morgen wird er sie lesen.“, gab er kühl zurück.
„Wie bitte? Du hast es ihm nicht einmal gesagt, ihm nur eine Nachricht geschickt?“ ungläubig schaute er Seto an, dann wurde er ärgerlich, er fühlte sich hintergangen, außerdem mochte er Joey sehr gern, verstand sich sehr gut mit ihm. „Wenigstens war es nicht nur eine SMS. Ich hätte nicht gedacht, das du so armselig sein kannst.“
Wütend stand er auf und verließ das Wohnzimmer, wenig später hörte Seto dessen Tür zuschlagen. Seine Augen brannten, sein Herz tat ihm weh, es schmerzte so sehr, den Menschen, die er am meisten liebte, so weh zu tun. Er musste weg, noch ein Zusammentreffen mit seinem Bruder, würde er nicht mehr überstehen. Im Flur legte er sein Telefon auf den Tisch, zog Schuhe und Mantel an, verließ das Haus, als die schwere Eingangstür ins Schloss fiel, zuckte er unmerklich zusammen. Er zwang sich dazu, sich nicht mehr umzusehen, in der Garage stieg er in sein neues Auto, sein Gepäck befand sich schon im Kofferraum. Niemand wusste, wo er jetzt hinfuhr, er hatte alle Spuren, die zu ihm führen könnten, beseitigt, er würde für alle Beteiligten nur eine böse Erinnerung bleiben.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Damit, das Seto alles hinter sich lässt habt ihr nicht gerechnet, oder?
Das war für ihn der einzige Weg, die zu schützen, die er liebt. Bis jetzt war es mehr Zufall, das er noch keinen Menschen tötete, wird es in Zukunft auch so bleiben?
Bis vielleicht Sonntag oder eben später, wenn ihr es wünscht.
*knuddel*
night-blue