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Unvergesslicher Urlaub in London!

von

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Sorgen!

"Was sollte das eigentlich vorhin? Ich hätte fast aufgelegt, bis mir eingefallen ist, dass Ryuuzaki sich so meldet". Jessica's Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als Jule ihr das sagte. Aha? Jule hätte also beinahe aufgelegt? Lustig, so fand die Schwarzhaarige und schielte zu Ryuuzaki rüber, welcher mit sich selbst Schach spielte. Zuvor hatte er sie und Jule noch gefragt, ob sie Schach spielen konnten, doch Jule konnte dieses Spiel nicht und Jessica kannte die Regeln nicht mehr so genau. Außerdem, sie würde sowieso gegen ihn verlieren und wenn sie eines hasste, dann war es zu verlieren.
 

Wo sie nun über das Verlieren nachdachte, der Schwarzhaarige hasste es auch. Schon wieder eine Gemeinsamkeit, welche sie entdeckte. Sie mochte Süßigkeiten, auch wenn nur im geringen Maße, hasste es zu verlieren und was noch? Sie würde sich später darüber Gedanken machen, stand auf und lief zum Siteboard rüber, hockte sich hinunter und öffnete die Schranktür. Moment, da waren doch noch andere Türen. Was er wohl noch so für Süßigkeiten bunkerte?
 

Jule sah interessiert zur Schwarzhaarigen rüber, welche sich einfach selbst bediente. Warum sagte Ryuuzaki denn nichts? Vorhin, als sie den Weg endlich hierher gefunden hatte, da hatte ihre Freundin irgendwie noch traurig gewirkt, aber sie hatte nichts dazu gesagt, als die Braunhaarige diesbezüglich Fragen gestellt hatte. Irgendwas war passiert, als sie nicht da gewesen war, nur was? Ob Ryuuzaki ihr sagen würde, was zwischen ihnen gelaufen war?
 

"Lecker... So viele Fertigramen habe ich noch nie gesehen... Ich glaube, ich ziehe bei dir ein, Ryuuzaki. Du lebst so schlicht, wie ich es tue... Obwohl, mir bleibt ja auch keine Wahl". Jessica redete mehr mit sich selbst, griff nach den Fertigramen und schloss die Schranktüre wieder. Zum Schaltpult laufend, sah sie sich auf dieses um, entdeckte den Knopf und drückte diesen, welchen Ryuuzaki zuvor auch schon einige Male betätigt hatte, um mit Watari zu sprechen, ehe der ältere Mann auch schon auf dem Bildschirm erschien.
 

"Wünschen sie etwas, Miss Jessica?". Sehr höflich, fand Jessica, als auch Jule, welche nun sichtlich verwirrt zu sein schien. Jessica's Dreistigkeit nahm einfach kein Ende und Jule hatte nun wirklich das Gefühl, als habe sie etwas verpasst. Warum blieb der Schwarzhaarige nur so ruhig? Er mochte es sicherlich nicht, wenn man einfach an seine Sachen ging, oder? Vor allem bei solchen Geräten, wie eben das Schaltpult. Nur ein falscher Knopf gedrückt, schon könnte etwas Schlimmes passieren, oder nicht?
 

"Ähm... Ja... Herr Watari...". "Nennen sie mich einfach nur Watari, Miss Jessica" korrigierte der ältere Mann und legte ein liebevolles Lächeln auf, um ihr zu versichern, dass sie dies ruhig tun dürfe. "Okay, dann gilt dasselbe auch für sie, in Ordnung? Wegen meiner Störung... Ich möchte mir Ramen machen, aber ich weiß nicht, wo ich eine Schüssel und heißes Wasser herbekomme?". Watari schien ein wenig verwirrt zu sein, riskierte einen kurzen Blick zum Ermittler, welcher dazu seicht nickte und die Zustimmung gab, welche Watari brauchte. Sich wieder an die junge Frau wendend, räusperte er sich. "Kommen sie zu meinen Arbeitszimmer. Ich zeige ihnen die Küche und wo sie alles, was sie benötigen, finden". Jessica nickte dem zu, lief zur Tür und drückte auf einen Knopf. Nochmals zu Jule blickend, grinste Jessica und winkte ihrer Freundin zu, ehe sie den Raum verließ.
 

"Es geht mich vielleicht nichts an, aber... Kann es sein, dass zwischen euch etwas vorgefallen ist?". Ryuuzaki nickte dem zu, machte seinen nächsten Schachzug und besah sich das Spielbrett. Kein Wunder, die Braunhaarige hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte, da Jessica sich auch einfach so bediente. Nun, er hatte es der Schwarzhaarigen erlaubt und dennoch hatte er eben einen furchtbaren Schrecken bekommen, als sie einfach zum Schaltpult gelaufen war. Nun, dass sie Watari fragte, war ihm Recht gewesen, denn er hatte seit dem Erlebnis im Schlafzimmer keinen Ton mehr von sich gegeben. Nein, er war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er nun wirklich Ruhe benötigte.
 

"Was ist passiert, Ryuuzaki?" wollte Jule wissen, sah den Ermittler fragend an, welcher nun doch endlich aufblickte. "Ich wollte ihr die Räumlichkeiten zeigen, habe ihre Hand ergriffen und dann... Nun ja... Dann haben wir uns umarmt...". Nachdenkend sah Ryuuzaki an die Decke, leckte an seinem Lolly, welchen er sich vorhin geholt hatte und dachte erneut daran, wie Jessica seinen Hals geküsst hatte. Wirklich, unangenehm war es nicht gewesen, aber dafür sehr neu und ungewohnt.
 

"Wie? Ihr habt euch einfach so umarmt?". "Nein, ich habe sie umarmt..." gab er schnell zurück, zog sein linkes Bein an, während das Rechte über die Lehne hing. Jetzt war ihm tatsächlich die Lust auf Schach vergangen, da er sich schon wieder so viele Gedanken machte. Wie konnte eine Frau nur soviel Verwirrung stiften? Vielleicht wusste er nun die Antwort darauf, warum er sein Leben lieber allein verbrachte? Ihn verwirrten solche Dinge einfach zu sehr und ließen sein logisches Denken schwächeln.
 

"Du weißt schon, dass sie dich sehr mag? Ich meine, ich habe das schon oft genug gesagt und meine Worte entsprechen der Wahrheit" erklärte Jule, konnte nicht verhindern, dass sie eine sorgenvolle Miene dabei zog, da ihre Freundin doch so schnell Hoffnungen hegte. Und gerade bei L, der L, da würden solche Gefühle, wie die Liebe eben, sehr schnell entstehen.
 

"Ja, dessen bin ich mir bewusst, Jule... Sag mir, was das Beste wäre, um Jessica nicht unnötig zu verletzen?". Gute Frage, dass wusste Jule selbst nicht so genau. Würde Ryuuzaki nun kühl sein und Jessica die kalte Schulter zeigen, so würde es ihrer Freundin schon sehr zusetzen. Ließe Ryuuzaki solche Berührungen, wie eine Umarmung, zu, würde es Jessica trotz allem das Herz brechen. Eigentlich gab es keine Lösung, oder?
 

"Warum musstest du sie auch umarmen?" murrte die Braunhaarige leise und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Es blieb nicht nur bei einer Umarmung... Sie hat mich geküsst". Jule's Augen wurden größer, ehe sie aufstand und zum Detektiven lief. Abschätzend sah sie zu ihm runter, wie er nun auf der Couch lag und seinen Lolly vertilgte. Wieso ließ ihn das so kalt? Wieso hatte er das zugelassen?
 

"Am Hals..." setzte Ryuuzaki noch hinzu und erhob seine linke Hand und legte diese auf seine Halsbeuge. Ja, die Stelle, an welche er die Lippen der jungen Frau gespürt hatte. Es war wirklich nicht unangenehm gewesen und was wäre gewesen, wenn Jessica noch mutiger geworden wäre? Hätte sie ihn vielleicht richtig geküsst? Verdammt, wieso wurde er nun rot im Gesicht? Er spürte förmlich, wie sich ein rötlicher Schleier auf seine Wangen legte. Dazu kam Jule's verwunderter Blick, welche seine Mimik genauestens zu studieren schien.
 

"Und du? Wie hast du auf ihre Anmache reagiert?". "Anmache? Ich denke nicht, dass sie mich anmachen wollte... Ich denke, sie wollte mir nur deutlich machen, dass sie weitaus mehr von mir will" erklärte Ryuuzaki nuschelnd, sah zur Braunhaarigen und versuchte seine Fassung zu erhalten. Er durfte nur nicht zeigen, dass er gerade in Verlegenheit geriet, obwohl Jule eigentlich seine Röte schon längst gesehen haben musste.
 

"Wie hast du reagiert, Ryuuzaki? Beantworte mir einfach meine Frage". Jule konnte es einfach nicht fassen. Wie konnte Ryuuzaki da einfach seelenruhig liegen und so tun, als sei überhaupt nichts gewesen? Und dessen Röte hatte sie selbstverständlich gesehen, wobei sie sich schon fragte, was gerade in seinem Kopf vor sich ging. Ob ihn diese zaghafte Berührung gefallen hatte? Ersehnte er sich insgeheim vielleicht auch ein bisschen mehr?
 

"Reagiert? Dazu war ich mit der gesamten Situation überfordert. Ich habe mit Gefühlen sehr wenig zutun, Jule und deswegen wusste ich auch keine Erwiderung. Kalt gelassen hat sie mich aber nicht...". Jule schlug sich gedanklich gegen die Stirn. Super, wirklich. Mochte sein, dass Ryuuzaki es wohl auch ein wenig genossen hatte, aber wie sollte es denn nun weitergehen? Jessica würde doch nicht für immer bei ihm bleiben können, dass musste dem Detektiven doch auch klar sein, oder?
 

"Und jetzt? Willst du einfach so weitermachen und darauf warten, dass zwischen euch noch mehr passiert?". Der Japaner schüttelte seinen Kopf, da er nicht so handeln würde. Jedenfalls würde er sein Bestes versuchen, aber versprechen konnte er nichts. Außerdem war Jessica ziemlich aufdringlich und auch anhänglich. Er schloss diese Eigenschaften einfach daraus, wie sie sich immer verhielt. Jessica würde nicht locker lassen, denn dies hieße Aufgeben. Quasi verlieren, etwas, was die junge Frau wohl nicht wollte. Hasste sie es vielleicht, zu verlieren? Hatten sie vielleicht doch so viele Gemeinsamkeiten?
 

"Und was...". Jule hielt inne, da die Türe sich öffnete und Jessica in den Raum trat. Langsam lief sie zur Couch, sah zu Ryuuzaki hinab, welcher den ganzen Platz beanspruchte, ehe sie ihre Schüssel auf den Tisch abstellte. "Darf ich mich setzen?" wollte sie wissen, sah Jule an, welche vor der Couch stand und einen wütenden Eindruck machte. War vielleicht etwas passiert? Doch bevor sie fragen konnte, setzte sich Jule in Bewegung, setzte sich auf den Sessel und murmelte unverständliche Dinge in sich hinein. Zeitgleich erhob sich Ryuuzaki und hockte sich in gewohnter Manier hin und betrachtete wieder sein Schachbrett.
 

"Jule, was ist los?". "Gar nichts... Mach dir keine Sorgen, Jess. Ich gehe schon mal ins Gästezimmer, in Ordnung? Es ist auch schon sehr spät" erwiderte Jule, erhob sich wieder und starrte auf die Uhr, welche über der Tür hing. Einige Minuten vor Mitternacht. Schon so spät, dachte sie sich, sah nochmals zur Schwarzhaarigen, welche einen verwunderten Blick auflegte, ehe Jule ihre Freundin anlächelte. "Mach dir keine Gedanken, ja? Iss du deine geliebten Ramen und dann solltest du auch langsam schlafen gehen".
 

Jessica nickte dem zu, sah ihrer Freundin nach, welche einfach den Raum verließ, ehe sie sich an Ryuuzaki wandte. "Was ist passiert? Jule benimmt sich so komisch". Die dunkelbraunen Augen sahen sofort in ihre Richtung, ehe der Schwarzhaarige seinen Lolly ablegte und stattdessen zu seiner Tasse Tee griff und einen Schluck zu sich nahm. "Ich habe ihr gesagt, was zwischen uns passiert ist... Jule schien nicht gerade erfreut zu sein". Wie? Wieso sagte Ryuuzaki es denn Jule? Jule hätte davon überhaupt nichts wissen dürfen, weil sie sich eben Sorgen machte. Toll, dann durfte sie sich sicherlich noch was anhören, oder?
 

"Warum hast du ihr das gesagt?". "Weil sie mich gefragt hat" gab er monoton zurück, legte seinen linken Zeigefinger an seine Lippen und dachte erneut nach, versuchte es zumindest, was ihm jedoch nicht gelingen wollte. Wie sollte er sich nun verhalten? Abweisend, oder doch eher so, wie zuvor auch? Er konnte Jessica nicht ignorieren, aber er wollte ihr auch keine Zeichen geben, welche auf mehr schlossen, oder sonst was in der Art. Verdammt, konnte die Schwarzhaarige nicht endlich ins Bett gehen?
 

"Du solltest jetzt essen und dann auch ins Bett gehen". Wollte er sie loswerden? Es klang sehr danach, was sie ein wenig traurig stimmte, während sie die Nudeln langsam aufschlürfte. Also war sie doch zu aufdringlich? Warum sagte er das denn nicht? War sie wirklich so unerträglich? Moment, dachte Jessica sich und trank schnell die Suppe aus. "Ich benehme mich wie ein Teenie... Ein hysterisches Mädchen, die unbedingt einem Superstar nahe sein will... Kein Wunder, dass er seine Ruhe haben will. Ich muss wohl ziemlich anstrengend sein". Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz und tat dazu auch noch höllisch Weh. Warum hatte sie sich so benommen? Von Anfang an hätte sie so sein sollen, wie sie es eigentlich immer war, oder? Okay, viel anders war sie nicht, aber sie war meist ein wenig ruhiger, statt sofort die Fassung zu verlieren.
 

Ryuuzaki beobachtete das Mienenspiel seiner Sitznachbarin, welches sich sehr oft änderte. Erst wirkte sie traurig, dann irgendwie einsichtig und dann wieder vollkommen bekümmert. Hatte er sie mit seinen Worten verletzt? Hatte sie wohlmöglich den versteckten Sinn seiner Worte verstanden? Scheinbar war die Schwarzhaarige nicht dumm und verstand ihn, auch wenn er sie dadurch wohl verletzt hatte.
 

"Gute Nacht..." murmelte Jessica leise, wollte sich gerade erheben, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, welche sie aufhielt. Zu Ryuuzaki blickend, welcher noch immer auf sein Schachbrett blickte, wartete sie ab, da er scheinbar etwas sagen wollte. "Versteh mich nicht falsch, Jessica. Heute ist sehr viel passiert und ich muss jetzt erstmal meine Gedanken ordnen und deswegen möchte ich alleine sein". Die blauen Augen ruhten noch immer beim Detektiven, welcher nun ihren Blick erwiderte. Er hätte gern gewusst, ob Jessica ihn verstehen konnte.
 

"Ich... Es tut mir leid, Ryuuzaki... Mein ganzes Benehmen... Ich habe mich total daneben benommen... Wie ein verrückter Teenie und... Ich wollte doch einfach nur...". "Du wolltest nur in meiner Nähe sein, obwohl du dir damit selbst schaden würdest" beendete L den holprigen Satz der jungen Frau, lehnte sich zurück und starrte erneut an die Decke. Irgendwie taten ihm nun seine Worte leid, da er sich doch an ihr Verhalten gewöhnt hatte. Sie musste sich doch nicht verändern, nur weil er nicht genau wusste, wie er mit so mancher Aktion umgehen sollte.
 

"Mich stört dein Verhalten nicht... Ich weiß nur nicht, wie ich mit dir umgehen soll?" erklärte Ryuuzaki noch immer nachdenklich, spürte plötzlich einen Kopf auf seiner Schulter, weswegen er seinen Kopf hob. Zwei Arme schlangen sich um seinen Körper, ehe er sanft an einen zierlichen Körper gedrückt wurde.
 

"Dich stört mein Verhalten also nicht? Du weißt also nur nicht, wie du mit mir umgehen sollst?". Traurig wirkende Augen sahen zum Detektiven auf, welcher nun seinerseits seinen Arm hob und diesen um Jessica legte. Er wusste, er machte wahrscheinlich einen fatalen Fehler, aber er konnte sie auch nicht einfach so hängen lassen, oder? Schließlich mochte Jessica ihn doch so sehr und suchte so sehr seine Nähe. Wenn Ryuuzaki ehrlich mit sich war, er freute sich auch ein wenig, dass es einen Menschen gab, welcher wirklich Interesse für ihn hegte.
 

Noch eine ganze Weile sah er ihr in die Augen, ehe er sich etwas vorbeugte und nach seinem Lolly griff, welchen er sich in den Mund steckte. Er wusste nun überhaupt nicht, was er überhaupt machen sollte. Okay, er wusste schon, was sie vermutlich wollte, aber konnte er das tun? Er würde ja schon gerne, aber durfte er jetzt egoistisch sein? Verdammt, er wusste bald gar nichts mehr, so verwirrt war er schon.
 

Jessica zog den Lolly aus seinen Mund, beäugte diesen einige Sekunden, ehe sie sich diesen selbst in den Mund steckte. Den verwunderten Blick des Schwarzhaarigen studierend, legte sich ein freches Grinsen auf ihre Lippen. "Ich mag dein Verhalten, weil sich das niemand bei mir trauen würde" murmelte er, zog ihr den Lolly aus den Mund, ehe er ihn wieder in Beschlag nahm.
 

Aha? Er mochte ihre Eigenarten also? Ihm den Lolly nochmals entwendend, steckte sie sich diesen in den Mund, erhob sich und entfernte sich von L. "Gib mir meinen Lolly zurück. Der ist mit Erdbeergeschmack". Jessica kicherte, als er dies sagte, wusste sie doch, dass er Erdbeeren so sehr mochte, weswegen sie noch einen Schritt zurückwich. Als er dann plötzlich aufstand und sie ebenso grinsend ansah, nahm die Schwarzhaarige ihre Beine in die Hand, lief rasch zur Tür und öffnete diese. "Wenn du deinen Erdbeerlolly haben möchtest, dann musst du ihn dir schon holen". Erst wirkte L ein wenig verwirrt, doch schnell war seine Fassung wieder da, ehe er ihr langsam folgte. Er würde seinen Lolly schon noch bekommen.
 

Die Schwarzhaarige rannte den Gang hinunter, sah sich beim Ende um, ehe sie den rechten Weg nahm, um zur Eingangshalle zu gelangen. Dort angekommen, blickte sie zur Treppe auf, welche zum ersten Stock führte, ehe sie die Stufen empor hastete und über das Geländer schaute. Ob Ryuuzaki ihr wirklich folgte? Wollte er wirklich seinen Lolly zurück?
 

Als L jedoch plötzlich die Eingangshalle betrat und in ihre Richtung blickte, grinste Jessica überheblich, ehe sie eine Tür öffnete, um in den nächsten Gang zu kommen, welcher zu den Gästezimmern führte. Zum Glück kannte sie den Weg bereits, da sie vor einigen Stunden ihr Gästezimmer schon gesehen hatte. Schlicht und einfach, wie nicht anders von L zu erwarten, oder?
 

Ryuuzaki lief gemütlich die Stufen empor, musste sich keineswegs beeilen, da er sehr wohl wusste, welches Gästezimmer Jessica bezogen hatte. Er wusste, sie würde die Tür vermutlich von Innen verriegeln, aber diese Tatsache stellte kein großes Problem dar. L kam in jedes Zimmer dieses Hauses, musste er nur den Code bei der Tür eingeben, um die Türe zu entriegeln und schon konnte er seinen Erdbeerlolly wieder in Besitz nehmen. Die junge Frau war wirklich frech zu ihm, aber irgendwie mochte er diesen Charakterzug an ihr.
 

Jessica saß bereits in ihrem Zimmer, blickte zur Tür, während sie sich ihrer Kleidung entledigte. Neben ihr, auf dem Bett, lag schon ihr hellrotes Nachthemd bereit, welches aus feiner Seide bestand und auch sehr teuer gewesen war. Nun, da der Detektiv seine Ruhe wollte, würde sie sich gleich hinlegen und versuchen, ein wenig Schlaf zu finden. Müde war sie eigentlich noch gar nicht, aber sie konnte unmöglich die ganze Nacht aufbleiben, oder?
 

Plötzlich ging die Tür automatisch auf, ehe im nächsten Moment der Schwarzhaarige in ihr Zimmer trat. Erst herrschte Stille, bis L sich dazu entschloss, der Schwarzhaarigen seinen Rücken zu präsentieren. Wer hätte denn auch ahnen können, dass Jessica dabei war, sich umzuziehen? Musste er sich nun bei ihr entschuldigen, weil er sie in Unterwäsche gesehen hatte? Moment, nach normaler Unterwäsche hatte es nicht ausgesehen. Eher nach Reizwäsche, wenn er genauer überlegte.
 

"Du darfst gucken..." durchbrach Jessica die entstandene Stille, hatte sie nun ihr Nachthemd übergezogen und sah weiterhin forschend zum Detektiven rüber. Nun, wenigstens schien er Anstand zu haben, sonst hätte er sich wohl kaum umgedreht, oder? Vorsichtig blickte Ryuuzaki über seine Schulter hinweg, ehe er sich komplett zu ihr wandte. Zugegeben, dieses hellrote Nachthemd stand ihr wirklich gut und nur unter Zwang schaffte es L schließlich, sein Starren zu unterdrücken.
 

"Entschuldige..." war das einzige Wort, welches seine Lippen verließ, bemerkte ihr Kopfschütteln sehr wohl, ehe sich die junge Frau vom Bett erhob. "Schon in Ordnung, Ryuuzaki. Es stört mich nicht, dass du mich in Unterwäsche gesehen hast. Selbst wenn ich nichts angehabt hätte, wäre es mir nicht peinlich gewesen" erwiderte Jessica relativ locker, da sie kaum Schamgefühl verspürte. Wozu denn auch? Ryuuzaki hatte sicherlich schon nackte Frauen gesehen, oder?
 

"Du zeigst kein Schamgefühl... Ich glaube, ich muss meine Meinung, was Frauen anbelangt, gründlich überdenken". L wirkte verwirrt, lief auf ihr Bett zu, auf welches er sich erst setzte und krabbelte anschließend an die Wand, an welche er sich hockte und nun einen nachdenklichen Eindruck machte. Verwunderte es ihn so sehr, dass sie nicht errötet war und keine Anstalten machte, sich über sein unerlaubtes Eintreten zu beschweren? Mit diesen Gedanken setzte sich auch Jessica wieder, sah nochmals zu ihm rüber, ehe sie den Lolly wieder in ihren Mund steckte. Nicht jede Frau reagierte so und ganz besonders Jessica nicht. Ihre Freundin hätte damit schon ein Problem gehabt und wahrscheinlich auch einen höllischen Aufstand gemacht.
 

"Trägst du immer solche Hingucker?" wollte Ryuuzaki nach längerem Schweigen wissen und deutete auf ihren momentanen Aufzug. Nicht, dass es ihn störte, keineswegs. Sie wirkte mit dem Fummel im Moment wirklich anzüglich. Lag es vielleicht an L persönlich, weil er sie nun mit ganz anderen Augen betrachten durfte? "Hingucker? Auf meine Unterwäsche bezogen, oder meinst du mein Nachthemd?". Jessica blickte an sich hinab und beäugte ihren BH, welchen man durchaus sehen konnte. Ein rötlicher BH, mit schwarzer Spitze und verzierten Verschnörkelungen und dazu den passenden Tanga. Nichts Außergewöhnliches, so fand Jessica zumindest und sah wieder in die dunkelbraunen Augen des Detektiven, welcher noch immer mit neugierigen Augen ihren Körper zu erforschen schien.
 

"Gefällt dir denn wenigstens das, was du momentan siehst?". Ryuuzaki sah wieder in ihr Gesicht, spürte, wie sich seine Wangen rötlich verfärbten und ihm seine Sprache im Halse stecken blieb. Ob ihm Jessica's Aufzug gefiel? Er konnte nicht verleugnen, dass die Schwarzhaarige ihn mit ihrem Fummel durchaus ansprach, dass er sie deswegen auch intensiv musterte, weil sie einen schönen Körper besaß, aber diese Tatsachen konnte er der jungen Frau unmöglich mitteilen, oder?
 

"Hey, sag doch mal was und starr mich nicht so an" durchbrach Jessica erneut die Stille, stieß ihm leicht in die Seite, ehe seine Augen wieder klarer wurden. Was dachte L im Moment? Wieso gab er ihr keine Antwort? Vor allem, was hatte dessen Röte nun zu bedeuten? Sichtlich verwirrt, da er noch immer nichts sagte, sah sie Ryuuzaki weiterhin an.
 

"Nun ja... Ich denke, dass ich für viele Männer spreche, wenn ich dir nun sage, dass du einen reizenden Eindruck auf mich machst". Die Schwarzhaarige verschränkte ihre Arme vor der Brust, während sie sich nun ebenfalls an die Wand lehnte und dabei ihre Beine an ihrem Körper zog. "Findest du? Dann bist du einer der wenigen Kerle, die nicht oberflächlich sind... Die meisten Menschen achten zu sehr aufs Aussehen".
 

Ryuuzaki hörte sehr wohl den traurigen Unterton aus ihrer Stimme heraus, weswegen er an die Decke starrte und nach einer Erwiderung suchte. Oberflächlichkeit? Jessica hatte Recht mit ihren Worten, denn die meisten Menschen waren wirklich aufs Aussehen fixiert. Man wurde schon von Kindesbeinen an mit den verschiedensten Dingen konfrontiert, wurde durch sein Umfeld geprägt und entwickelte sich schließlich. Ob nun zum Guten, oder eher zum Bösen, dies hing immer von der Persönlichkeit und der Einstellung des Menschen ab.
 

"Du scheinst schon sehr oft auf Ablehnung gestoßen zu sein, Jessica. Ich kann nur für mich sprechen und ich finde, dass jeder Person eine Chance gegeben werden sollte, denn letzten Endes kommt es nicht aufs Aussehen an, sondern auf den Charakter... Vielleicht sage ich das auch nur, weil ich alleine aufgewachsen bin? Vielleicht würde ich auch so denken, wenn ich unter Menschen aufgewachsen wäre, die alles nur optisch betrachten, statt hinter der Fassade zu blicken?". Jessica seufzte leise, da nun ein Thema angeschnitten wurde, welches ihr ganz und gar nicht gefiel. Sicher, L meinte seine Worte vermutlich nur gut und teilte ihr auch seine ehrliche Meinung mit, aber wieso schnürte sich ihr gerade die Kehle zu? Wieso hatte sie plötzlich wieder das Bedürfnis, sofort in Tränen auszubrechen?
 

"Du bist in meinen Augen eine attraktive Frau, auch wenn du ein Makel hast... Du kannst dich mit mir unterhalten, kannst essen und vermutlich auch gut küssen und mehr musst du nicht können. Sicher, auf den ersten Blick wirkst du fremd, aber man sollte wirklich jeder Person die Chance dazu geben, sich zu beweisen. Du hast mir gezeigt, dass du ein netter Mensch bist und mehr Bedarf es nicht". "Können wir dieses Thema beenden? Ich...". Jessica hatte es endlich geschafft, ihren Einspruch zu erheben. Sie wollte sich nicht länger darüber unterhalten, da seine Worte nicht nur Freude in ihr auslösten. Nein, sie verspürte Schmerz und wurde von einigen Erinnerungen gefangen genommen, welche weniger schön für sie waren. Warum wurde sie erneut mit ihren Problemen konfrontiert?
 

Ryuuzaki beugte sich etwas vor, um in ihr Gesicht sehen zu können, ehe ihm ihre Tränen auffielen, welche nun unaufhaltsam über ihre Wangen rollten. Hätte er vielleicht nichts sagen dürfen? Er hatte doch nur seine Meinung dazu geäußert und hatte ihr sogar ein Kompliment gemacht, obwohl er sich bei solchen Dingen überhaupt nicht auskannte. "Habe ich etwas Falsches gesagt?" wollte L in Erfahrung bringen, sah weiterhin in ihre verweinten Augen, ehe sie ihre rechte Hand erhob und diese auf ihr Gesicht legte. Warum? War es ihr so peinlich, vor ihm zu weinen? War es ihr unangenehm?
 

"Ich wurde so geboren und... Ich war in meiner Kindheit auch anders... Viel ruhiger und habe mir alles gefallen lassen... Ich... Ich hatte kein Selbstvertrauen, denn...". "Sprich nicht weiter, wenn du dich selbst dazu zwingst. Erzähl mir deine Geschichte irgendwann, wenn du dich dazu bereit fühlst" murmelte Ryuuzaki und griff in seine Hosentasche. Ein Bonbon kam zum Vorschein, welches er der jungen Frau reichte, welche es nach längerem Zögern annahm. "Danke, Ryuuzaki... Ich...". "Beruhige dich und dann solltest du ein wenig schlafen, Jessica. Gib mir kurz dein Handy, damit ich dir etwas von mir geben kann".
 

Verwundert blickte sie Ryuuzaki an, ehe sie zum Nachtschrank griff und ihm dann ihr Handy gab. Sie sah, dass er etwas tippte, doch was er da genau tat, wusste sie nicht. Als er fertig war, gab er ihr das Handy, strich ihr beruhigend über die Schulter, ehe er sich vom Bett erhob und ihr ein kleines Lächeln schenkte. "Schlaf gut und denk nicht mehr soviel nach" gab er noch von sich, bevor er das Zimmer verließ und sich auf dem Weg zu seinen Räumlichkeiten machte.
 

Jessica blieb zurück, sah noch lange auf die geschlossene Tür, ehe sie wieder auf ihr Handy sah. Was hatte er denn gemacht? Er hatte irgendwas eingegeben, oder? Als sie die Kontaktliste durchforstete und schließlich beim Buchstaben R angekommen war, las sie einen Namen, welchen sie nun nicht erwartet hätte. "Ryuuzaki (L)" las sie leise für sich vor, legte nun ebenfalls ein kleines Lächeln auf, ehe sie das Handy wieder auf ihren Nachtschrank legte. Warum? Hatte er ihr damit helfen wollen? Sollte sie sich bei ihm melden, wenn es ihr schlecht ging, obwohl er nur einige Meter von ihr entfernt war? Jessica wusste es nicht, legte sich mit diesen Gedanken hin und schloss ihre Augen. Vielleicht würde sie sich bei ihm melden, wenn sie wirklich keinen Schlaf fand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-02-21T10:29:39+00:00 21.02.2010 11:29
na du Lolly verrückte^^.bis zur nächsten kapi.
Von:  Yuki_Salvatore
2010-02-21T04:06:41+00:00 21.02.2010 05:06
hach wie putzig xD jetzt hassu seine handynummer *_* damit kann man ja so einiges anstellen XDDDD
man ey du erlebst da sone halbe romanze und ich bin Mrs. Sorgenvoll in Person v.v xDDDD
Aber naja was solls XD ich denke wenn uns das wirklich passieren würde...dann würde ich bei einigen situationen vllt so reagieren ^^ immerhin will ich ja wirklich nich das du dann danach leiden musst v.v

bin gespannt wies weiter geht ^^


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