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Unvergesslicher Urlaub in London!

von

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Beweise!

"Jess, jetzt setz doch mal ein fröhliches Gesicht auf. Seit zwei Tagen bist du schon so trübselig". Auf eine Antwort wartend, blickte Jule zum Balkon, bei welchen die Schwarzhaarige saß und hinunter auf die Straße blickte. Der dritte Tag war bereits angebrochen und fünf Tage blieben ihnen noch, welche die Braunhaarige gern genießen wollte. Nur, wenn ihre Freundin solch ein trauriges Gesicht zog, dann konnte sie den Urlaub einfach nicht genießen.
 

"Glaubst du, dass wir Ryuuzaki wiedersehen? Ich kann es wohl kaum abstreiten, dass ich ihn vermisse...". Jule seufzte, als Jessica ihr diese Antwort gab. Den gestrigen Tag war die Schwarzhaarige nur im Hotelzimmer geblieben und war nur zum Essen in den Speisesaal gegangen. Sonst war sie, wie eben jetzt, beim Fenster gesessen und hatte auf die Straße geschaut, in der Hoffnung, der Schwarzhaarige würde vielleicht an ihrem Hotel vorbeilaufen.
 

Jule war hin und wieder durch die Straßen gewandert, hatte natürlich auch Ausschau nach Ryuuzaki gehalten, obwohl sie immer noch einen stichfesten Beweis für die Richtigkeit seiner Existenz wollte, doch hatte sie ihn auch nicht gesehen. Dann war Jule, um auf andere Gedanken zu kommen, durch die Einkaufsstraße gelaufen und hatte sich einige Geschäfte näher betrachtet.
 

"Vergiss bitte nicht, dass wir hier Urlaub machen, Jess. Ich weiß, er fehlt dir, aber willst du jetzt die ganze Zeit traurig sein?". Leicht schüttelte Jessica ihren Kopf, seufzte schwer, ehe sie sich vom Stuhl erhob und sich ausgiebig streckte. Vielleicht hatte die Braunhaarige Recht, obwohl sie sich doch so sehr wünschte, dem hübschen jungen Mann erneut zu begegnen.
 

"Komm, ich zeig dir ein paar Geschäfte, die ich gestern Nachmittag gefunden habe. Sie haben auch Starbucks hier". Ein kleines Lächeln erschien auf Jule's Lippen, welches nach wenigen Sekunden von der Schwarzhaarigen erwidert wurde. Nun, vielleicht würde ihr ein wenig Ablenkung und ein ordentlicher Kaffee gut tun? Ja, vielleicht, weswegen sie ihren braunen Mantel überzog und kurz darauf in ihre Schuhe schlüpfte.
 

Jule war zufrieden mit dem Ergebnis, zog sich ebenfalls Schuhe und Jacke an und griff nach ihrer Handtasche. Gemeinsam verließen sie ihr Hotelzimmer, nahmen die Treppe, da der Aufzug meist viel zu lange brauchte, um bei ihrer Etage zu halten. Die Eingangshalle überwindend, traten sie ins Freie und wurden von der Sonne begrüßt, welche eine angenehme Wärme spendete. Ein schöner Tag, welchen man genießen sollte, wären Jessica's Gedanken nicht soweit weg. Sie schaffte es einfach nicht, Ryuuzaki aus ihrem Kopf zu verdrängen. Konnte man es ihr verübeln? Nein, ihre Gedankengänge waren doch nachvollziehbar, oder? Wann traf man denn bitte auf einen Mann, welcher eigentlich gar nicht in der Realität existieren dürfte?
 

"Wir müssen nur die Straße hoch, dann laufen wir direkt auf Starbucks zu" erklärte Jule und zeigte in die besagte Richtung. Die Schwarzhaarige nickte verstehend, lief neben ihrer Freundin her, während ihre Gedanken wieder bei Ryuuzaki waren. "Vielleicht laufen wir uns noch mal über den Weg, Jessica" hallten seine Worte in ihrem Kopf wieder, ließ sie seufzen, da sie sich ein weiteres Wiedersehen so sehr wünschte.
 

"Da sind wir, siehst du?". Wieder nickte Jessica, blickte auf und betrachtete den Laden vor sich. "Starbucks Coffee" las sie leise für sich vor, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte und den Laden betrat. Sofort wurde sie begrüßt, auf englischer Manier, wie nicht anders zu erwarten und grüßte ebenfalls freundlich zurück. "Äh... I want a White Café Moccha" bestellte Jessica ihren Lieblingskaffee, konnte jedoch nicht sagen, dass sie den Kaffee ohne Sahne wollte. Egal, würde sie eben die Sahne mit einem Löffel runternehmen, oder?
 

Jule bestellte sich den gleichen Kaffee, welcher nach einigen Minuten serviert wurde. "Wollen wir uns oben einen Platz suchen?" wollte die Braunhaarige wissen, bekam wieder nur ein Nicken von ihrer Freundin, ehe sie die Treppe betraten. Rasch erreichten sie den ersten Stock, sahen sich nach einem freien Platz um, ehe ein lautes klirrendes Geräusch erklang. Jule sah erschrocken zu ihrer Freudin, welche ihre Tasse hatte fallen lassen, ein ungläubig und auch geschocktes Gesicht zog, ehe sie langsam ihre Hand erhob. In eine Richtung zeigend, sah auch Jule in diese Richtung, entdeckte einen schwarzhaarigen jungen Mann, welcher nun ebenfalls zu ihnen blickte.
 

"Ryuuzaki..." hauchte Jessica, wirkte noch immer geschockt und wich einen Schritt zurück. Der Schwarzhaarige erhob sich aus seiner hockenden Haltung, schlüpfte in seine Schuhe und klappte seinen Laptop zu, auf welchen er zuvor noch einen Artikel gelesen hatte. Zu den Frauen, in gebeugter Haltung, rüber gehend, blieb er schließlich vor Jessica stehen, betrachtete ihr geschocktes Gesicht, da sie scheinbar nicht mit ihm gerechnet hatte. Als sein Blick gen Boden glitt, bemerkte er sehr wohl, wie sich ihr Kaffee langsam auf dem Boden verteilte. "Möchtest du einen neuen Kaffee?" fragte er, als er wieder in ihre blauen Augen blickte. Ob sie sich wegen ihm so sehr erschreckt hatte?
 

Kein Wort entwich der Schwarzhaarigen, sah noch immer in die dunklen Augen Ryuuzaki's, welcher sich wohl eine Antwort erhoffte. Jule schüttelte ihren Kopf, legte ihre freie Hand auf Jessica's Schulter, ehe sie ihren Mund öffnete. "Einen White Café Moccha, ohne Sahne" lächelte die Braunhaarige, zog ihre Freundin an Ryuuzaki vorbei, um zu dessen Tisch zu gehen. "Das Treffen kam wirklich unerwartet, aber keine Sorge, Ryuuzaki... Jessica hat dich trotzdem sehr vermisst, musst du wissen".
 

"Jule... Du Verräterin... Dir erzähle ich auch nichts mehr" blaffte die Schwarzhaarige laut, zog mit ihrem Geschrei sämtliche Aufmerksamkeit auf sich, während sich ihre Wangen rötlich verfärbten. Jule streckte ihrer Freundin nur frech die Zunge heraus und betrachtete ihr rotes Gesicht. Scheinbar hatte Jessica ihren Schockmoment überwunden und war nun wieder vollkommen auf der Höhe.
 

Ryuuzaki sah noch immer über seine Schulter, zu den beiden Frauen rüber, welche sich nun an seinen Tisch setzten. Auch er setzte sich nun in Bewegung, würde er der Schwarzhaarigen einen neuen Kaffee bringen und der Bedienung Bescheid geben, dass eine Tasse zerbrochen war. Jule schien Recht mit ihren Worten zu haben, denn Jessica hatte ihre Aussage bestätigt. Warum vermisste die Schwarzhaarige ihn? Bisher hatten sie sich doch nur einmal gesehen und dennoch brachte man ihm solche Zuneigung entgegen. Vielleicht nur, weil er L, der Meisterdetektiv, war?
 

"Jule? Wie konntest du nur? Weißt du eigentlich, wie peinlich mir das eben war?". Die Braunhaarige nickte wissend, setzte sich ihrer Freundin gegenüber und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, ehe sie ihre Tasse auf den runden Tisch abstellte. Jessica's Blick glitt über die beiden Tische, welche Ryuuzaki in Beschlag genommen hatte, entdeckte reichlich Schokoladenkuchen und eine Tasse schwarzen Kaffee. Dazu viele Würfelzucker und auch andere Leckereien. Neben dem Süßigkeiten entdeckte sie einen Laptop, welcher Ryuuzaki wohl für seine Arbeit brauchte, oder?
 

Noch zögerte sie, doch schließlich siegte ihre Neugier und sie wechselte den Platz und klappte den Laptop auf. "Du bist gar nicht neugierig, Jess" murmelte Jule grinsend, fand sie es zwar sehr unhöflich, dass sie einfach an fremde Sachen ging, aber das wusste Jessica sicherlich selbst. Nur kurz hob die Schwarzhaarige ihren Blick, ehe sie sich dem englischen Text erneut zuwandte. Ein Artikel, wie sie nun feststellen musste.
 

"Zwar ist der Artikel auf Englisch, aber ich verstehe, dass es sich um die englische Mafia handelt. Da sind so viele Worte, die ich nicht übersetzen kann" murmelte die Schwarzhaarige abwesend, während ihre blauen Augen weiterhin über den englischen Text huschten. Ob Ryuuzaki an diesen Fall arbeitete?
 

"Verstehst du den Text, oder soll ich ihn dir übersetzen?". Erschrocken sah Jessica auf, blickte entschuldigend drein, da ihr nun bewusst wurde, dass sie nicht hätte an den Laptop gehen sollen. Ob er nun böse auf sie war? Sie hatte doch nur schauen wollen, was er da machte. Schließlich erhob sie sich, nahm die Tasse entgegen, welche Ryuuzaki ihr reichte und setzte sich einen Sessel weiter. Neugierig sah sie dem Schwarzhaarigen dabei zu, wie er seine Schuhe auszog und sich in gewohnter Manier auf den Sessel hockte und überprüfend auf den Bildschirm starrte.
 

"Ryuuzaki, ich wollte...". "Du musst dich für deine Neugier nicht entschuldigen, Jessica. Frag mich trotzdem nächstes Mal, bevor du einfach an meine Sachen gehst". Nun, böse war er nicht wirklich. Er war nur verwundert gewesen, dass Jessica eben diese Dreistigkeit besaß und einfach an seinen Laptop ging. Gut, sie hatte nichts verändert, sondern nur den Artikel gelesen, aber dennoch hatte er hier sehr wertvolle Daten drauf gespeichert, die ihm bei seinen Ermittlungen halfen.
 

"Hockst du nicht eigentlich bei dir zu Hause rum und arbeitest dort an deinen Fällen?" mischte sich nun Jule ins Gespräch ein, wollte sie natürlich wissen, wieso der angebliche Ryuuzaki hier bei Starbucks saß und hier seine Süßigkeiten vertilgte. Der Schwarzhaarige bemerkte sehr wohl diese Anspielung, ging jedoch nicht darauf ein und nahm sich einen Teller zur Hand, auf welchen sich Schokoladenkuchen befand. Ein Stück piekste er mit der Gabel auf, steckte sich diese braune Süßigkeit in den Mund und blickte erneut auf den Bildschirm.
 

"Jule... Ich weiß sehr wohl, dass du ihm nicht glaubst, aber musst du direkt so provokant sein?". Jule seufzte schwer, schüttelte ihren Kopf und nahm erneut einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee. Jessica war eben leichtgläubig und blind in ihren Augen. Sie würde schon sehen, dass L gar nicht der L war, für welchen sich Ryuuzaki ausgab.
 

"Lass nur, Jessica... Ihr Misstrauen ist sehr wohl berechtigt, denn ich habe euch keinen Beweis geliefert, welcher bestätigt, dass ich L bin". Nun war es Jessica, welche seufzte. Ja und? Er sah so aus, benahm sich so und klang sogar von der Stimme her wie L. Diese Tatsachen mussten doch ausreichen, oder etwa nicht? Es gab viele Zufälle, aber so viele? Nein, er trug einen dünnen weißen Pullover, eine lockere Jeans und hatte schwarzes verzaustes Haar. Allein seine Sitzhaltung, welche unbequem aussah, bewies ihr sehr wohl, dass er L sein musste.
 

Schweigen legte sich über sie, erschien Jessica ein wenig drückend, weil eben dieses Misstrauen von Jule ausging. "Du möchtest also einen Beweis, Jule?". Die Angesprochene sah zu Ryuuzaki rüber, nickte dem zu, da sie ihm ansonsten kein Wort glaubte. Ryuuzaki blickte erneut auf den Bildschirm seines Notebooks, ehe er einige Daten aufrief und mit seiner rechten Hand Jule zu sich rüber winkte.
 

"Light Yagami... Lebt der etwa wirklich?". "Nein, Yagami Raito lebt seit zwei Jahren nicht mehr. Vor zwei Jahren wurde er von dem Shinigami Ryuuk getötet und alles hatte sein Ende gefunden" erklärte Ryuuzaki und deutete auf einige Bilder. Dieser Fall war bislang der Schwerste und Kniffeligste gewesen, welcher ihm vorgesetzt worden war. Wirklich, er wäre sogar fast gestorben, hätte er das Schlimmste nicht noch abwenden können.
 

"Aber... Im Film, da hast du doch deinen Namen...". "Ins Death Note geschrieben... Der Film hat mit der Realität nichts gemein, Jessica. Der Film ist entstanden, nachdem der Fall abgeschlossen war. Wenn du Raito genauer betrachtest, fällt dir auf, dass er schon ein wenig anders aussieht, als den Raito, den du aus dem Film kennst" unterbrach er die neugierige Jessica, welche nun ein wenig näher kam und sich das Bild auf dem Bildschirm betrachtete.
 

"Ja, stimmt... Er wirkt irgendwie anders, aber trotzdem ist die Ähnlichkeit zu dem Light aus dem Film vorhanden, oder? Jule, was meinst du?". Jule sah nun ebenfalls auf den Bildschirm, sah skeptisch auf das Bild, welches diesen Light Yagami zeigte. Ob sie L glauben konnte? Sagte er ihnen die Wahrheit? Wieso konnte sie ihm einfach nicht glauben, obwohl Jessica es bereits tat?
 

"Es gibt keine Shinigami..." murmelte Jule schließlich, denn sonst hätte sie doch etwas von der Sache vor zwei Jahren gehört, oder nicht? In den Medien hätte man von unzähligen Todesfällen in Japan berichten müssen, aber nie hatte sie so etwas in den Nachrichten erfahren.
 

"Ich würde dir gern ein Bild zeigen, aber dazu hättest du das Death Note berühren müssen, Jule. Ich erzähle euch, wie sich die Sache vor zwei Jahren zugetragen hat und dann nehme ich euch mit zu mir. Watari dürfte dann Beweis genug sein". Jessica's Augen wurden groß, ehe ein erfreutes Lächeln auf ihren Lippen erschien. L wollte sie mit zu sich nehmen? Er wollte ihnen nun wirklich beweisen, dass er L war? Bestimmt würde Jule ihm dann glauben, oder?
 

"Allerdings... Ihr müsst mir versprechen, dass alles, was ich euch nun erzähle, nicht an die Medien gelangt. Ich habe mir zusammen mit der japanischen Polizei und dem FBI nicht die Mühe gemacht, alles unter Verschluss zu halten, wenn zwei Frauen so etwas einfach an die Medien weitergibt". Jessica nickte dem zu, würde sie so etwas nie tun und ohne Beweise würde eh kein Sender ihnen Glauben schenken. Jule nickte ebenfalls, setzte sich wieder auf ihren Platz und nahm ihre Tasse zur Hand. Nun war sie gespannt, wie sich das wirklich zugetragen haben soll.
 

"Zum Teil ist der Film richtig wiedergegeben worden, aber am Ende sterbe ich nicht. Es gab wirklich zwei Death Notes und auch zwei Shinigami. Einmal Ryuuk und dann noch Rem, welche mir nicht wohlgesonnen war. Ihr erinnert euch, dass Amane Misa unter Verdacht stand, der zweite Kira zu sein, richtig?". Wieder nickten die beiden Frauen, wobei Jessica endlich ihren ersten Schluck von ihrem Kaffee nahm und weiterhin zu L schielte.
 

"Ich hatte die Ahnung, dass Rem mich töten würde, würde ich Misa weiterhin verdächtigen, deswegen schlug ich ihr einen Handel vor. Ich sagte ihr, dass ich Amane Misa nicht festnehmen werde, wenn Rem mir hilft, Yagami Raito ans Messer zu liefern. Dann hat mir Rem alles erzählt und auch das restliche Ermittlungsteam wurde von den wahren Absichten Raito's aufgeklärt. Wir ließen ihn seitdem überwachen und als wir genügend Beweise gegen ihn hatten, nahmen wir ihn fest. Er bettelte den Shinigami Ryuuk an, dass dieser alle töten solle, aber dieser Wunsch wurde Raito nicht erfüllt und stattdessen schrieb der Shinigami dessen Name ins Death Note und Raito starb an Herzversagen. Einige Tage später, ich habe Amane Misa freigelassen, weil sie sich nicht mehr an ihre Taten erinnern konnte, starb auch sie. Sie hat sich von einem Hochhaus gestürzt...". Ryuuzaki's Erzählung endete und als er zu Jessica blickte, sah er in ihren Augen Verwunderung und einige Fragen aufblitzen. Ob sie ihn verstanden hatte?
 

"Okay, deine Erklärung erscheint mir zwar logisch, aber... Du kannst mir viel erzählen, Ryuuzaki" gab Jule von sich und sah noch immer skeptisch drein. Sicher, Rem war Light nie wirklich wohlgesonnen gewesen und deswegen traute sie dem Shinigami solch eine Tat auch zu, um gleichzeitig Misa zu schützen, aber wer sagte ihr, ob das auch alles so stimmte, wie es Ryuuzaki gerade erzählt hatte?
 

"Trinkt euren Kaffee aus und dann nehme ich euch mit. Auch meinen Wohnsitz müsst ihr selbstverständlich verschweigen". Wieder nickte Jessica, sah strahlend zum Schwarzhaarigen rüber und konnte einfach nicht ihre Augen von ihm lassen. Auch nicht, als er sich erhob, seinen Laptop zuklappte und sich seine Schuhe anzog. "Könntest du meinen Laptop in deine Tasche packen?" wollte er wissen und deutete auf Jessica's Handtasche, welche relativ groß wirkte. Wieder ein Nicken, doch diesmal errötete die Schwarzhaarige und packte den Laptop in die Tasche. Toll, sie würde L's Zuhause sehen.
 

Rasch trank sie ihren Kaffee aus, erhob sich ebenfalls und blickte zu Jule, welche sich Zeit ließ. "Beeil dich, Jule... Ich möchte...". "Hetz mich nicht so, Jess. Du wirst schon noch das Zuhause von deinen Ryuuzaki sehen". Jessica errötete noch mehr, als ohnehin schon, sah aus dem Fenster, da der Schwarzhaarige unweigerlich in ihre Richtung sah. Verdammt, wieso tat Jule ihr das an?
 

Ryuuzaki wusste nicht, was er dazu hätte sagen sollen, denn das Jule ihre Freundin gerade ärgerte, konnte er sehr wohl an Jessica's Haltung sehen. Und wieder wurde ihm bewusst, dass er in Jessica's Augen wohl etwas Besonderes sein musste. Warum? Wirklich nur, weil er L war, oder mochte sie ihn auch so? Wieso beschäftigte ihn die Frage eigentlich so brennend?
 

"Warum wirst du denn so rot, Jessica? Ist es dir denn unangenehm, dass Ryuuzaki mitbekommt, dass du voll auf ihn stehst? Du bist ihm doch auch nur deswegen vor zwei Tagen nachgerannt, oder nicht?". Jule hatte sichtlichen Spaß, ihre Freundin in solch eine Situation zu bringen und als sie Ryuuzaki's Blick auf sich spürte, wurde ihr Grinsen noch eine Spur breiter. Ob er ihren Worten glaubte? Sie sprach doch nur die Wahrheit aus, oder etwa nicht? Ihr war bestens bekannt, dass Jessica eine Schwäche für L hegte. Eine bedeutene Schwäche.
 

Die Schwarzhaarige hätte sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen, rang mit ihrer Fassung, während ihr Gesicht bereits einer Tomate glich. Sie wollte nun am liebsten zurück zum Hotel, aber würde sie gehen, dann würde sie L's Zuhause wohl nicht sehen, oder? Verdammt, wie sollte sie sich nun verhalten? War ihr Schweigen nicht eigentlich schon eine Bestätigung, dass Jule Recht mit ihren Worten hatte? Wenn ihr Herz nicht so schnell schlagen würde, dann wäre doch alles in Ordnung, oder?
 

"Bist du dir sicher, dass du die Bedeutung einer Freundschaft richtig definierst? Anstatt Jessica in eine peinliche Situation zu bringen, solltest du ihre Gefühle, sofern du Kenntnis über diese hast, für dich behalten, oder sehe ich das falsch?". Nun, Ryuuzaki wusste selbst nicht, wieso er der Schwarzhaarigen nun half, aber er fand es schon ein wenig gemein, dass Jule einfach über die Gefühle Jessica's sprach und dann noch, wenn es um ihm ging. Mochte sein, dass die Schwarzhaarige eine Schwäche für ihn hatte, aber so etwas musste doch nicht einfach in den Raum geworfen werden, oder?
 

Jule war zuerst verwundert, weil L ihre Freundin in Schutz nahm und sie nun belehrte, in einem ruhigen Ton, doch dann trank sie ihren Kaffee aus und erhob sich schließlich. Fertig und bereit, um zu gehen, gingen sie die Treppe hinunter und verließen den Laden. Ryuuzaki lief vor, dicht gefolgt von Jessica, welche nur gering ihre Dankbarkeit zeigte. Was hätte sie denn auch sagen sollen? Vielleicht eine Entschuldigung? Moment, musste man sich entschuldigen, nur weil man auf einen Typen stand? Nein, eigentlich nicht, oder?
 

"Mach dir keine weiteren Gedanken, Jessica... Was mich nur interessieren würde... Warum schenkst du gerade mir deine Zuneigung? Nur weil ich L bin, oder sind es andere Gründe, die ich mir momentan noch nicht erklären kann?". Nur leise drangen diese Worte zu Jessica, weswegen sie ein wenig schneller lief, um neben ihm zu laufen.
 

"Du kennst doch den Anime 'Death Note', oder?". Ein Nicken war seine Antwort und sah weiterhin auf seinen Weg. Er würde sie nicht ansehen, da es ihr vermutlich schwer fallen würde, ihm die Gründe zu nennen, oder? Ja, Mädchen waren so, aber umso gespannter war er auf ihre Erläuterung. "Ich mochte dich da schon, obwohl du nur gezeichnet warst. Deine ruhige Art und wie du auf die Schlussfolgerungen kommst... Ich weiß nicht... Du faszinierst mich einfach. Als ich den Film sah, war ich wirklich verwundert. Ich meine, in Anime war L schon ziemlich knuffig, fand ich zumindest, aber im Realen? Da war L noch süßer...".
 

Nun sah Ryuuzaki doch zur Schwarzhaarigen, deren Wangen sich rötlich verfärbten. Aha? Sie mochte ihn also, weil er sich so benahm? Wegen seinen Eigenschaften, welche in ihren Augen wohl sehr ungewöhnlich, jedoch auch liebenswert erschienen? L musste zugeben, dass man ihm so etwas noch nie gesagt hatte und deswegen fühlte er sich auch ein wenig geschmeichelt.
 

"Du bist die erste Frau, die mich nicht nach meinem Aussehen beurteilt. Liegt wohl daran, weil du selbst auch ein Makel hast?". Verwundert sah Jessica in seine Richtung, entdeckte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, ehe sie wieder auf den Weg achtete. Wieso nach seinem Aussehen beurteilen? Er war doch hübsch in ihren Augen, oder etwa nicht? Außerdem, wenn sie sich neben ihm stellen würde, dann würde doch jeder Mensch sagen, dass Ryuuzaki der Hübschere von ihnen wäre, oder?
 

"Ich verstehe nicht... Du bist doch süß... Jedenfalls finde ich dich ansprechend, also... Ähm...". Super, dachte sich Jessica und schlug sich gedanklich gegen die Stirn. Was sagte sie denn da? Sie sagte ja genau das, was sie eigentlich gar nicht sagen wollte. Ob das ein Trick war? Sagte er nur diese Dinge zu ihr, um an diese Antworten zu kommen?
 

"Ich bin nicht gerade der Typ, der von den Frauen bevorzugt wird. Da war Raito mir wirklich einen Schritt voraus". Wieso sagte L denn so was? Bevor sie etwas dazu sagen konnte, bogen sie in eine Straße ein, ehe der Schwarzhaarige zum Stehen kam und auf ein Haus deutete. Ein braunes Haus mit roten Ziegeln auf dem Dach. Die Eingangstür wirkte riesig, bestand aus massiven Holz und nun wusste Jessica mit Sicherheit, dass er L sein musste. Dieses Haus, es sah so teuer aus, wirklich.
 

Jule schwieg die ganze Zeit über, hatte natürlich das Gespräch mitbekommen und konnte über L's Ansicht nur den Kopf schütteln. Auch in ihren Augen wirkte der Japaner, jedenfalls war er es zum Teil, nicht gerade abstoßend, also warum meinte Ryuuzaki, dass die meisten Frauen ihn nicht mochten? Sie mochte ihn schon, doch noch immer zweifelte sie an seinen Worten.
 

"Kommt" rief Ryuuzaki leise, legte seinen Finger auf eine Einkerbung, ehe es klickte und die Türe sich öffnete. "Das ist...". "Fingerabdruckscan. Entschuldigt, ich brauche einfach diese Sicherheit" erwähnte L kurz und betrat das Haus. Allein der Eingang wirkte riesig, war mit braunem Parkett ausgelegt, während hohe weiße Wände zur Decke ragten. Zwei Treppen führten in die erste Etage, wie Jessica und Jule vermuteten, ehe der Schwarzhaarige deren Staunen unterbrach.
 

"Ich führe euch später rum, wenn ihr das möchtet. Watari ist im Arbeitszimmer. Folgt mir". Ryuuzaki folgend, sahen sich die beiden Frauen des Öfteren um, während Jessica sogar kurz Halt machte und eine Türe öffnete. Sie musste mal aufs Klo, weil sie den Kaffee so schnell getrunken hatte und suchte unbedingt ein Bad. So ein großes Haus und sie hatte noch kein Bad gesehen.
 

"Welcome back, Ryuuzaki-sama" erklang es plötzlich und Jessica sah zum Ende des Ganges, wo eine Tür offen stand und ein Mann mit grauen Haar vor Ryuuzaki und Jule getreten war. Eindeutig, sie erkannte Watari wieder. Der treuer Helfer des Ermittlers. Sie hörte dabei zu, wie Ryuuzaki die Geschichte erklärte und warum die beiden Frauen nun hier waren, ehe sich der ältere Herr freundlich verneigte. "Ich bin erfreut, sie begrüßen zu dürfen. Ryuuzaki hat mir schon vieles von ihnen erzählt". Wow, Watari sprach also auch ihre Sprache? Super, also musste sie sich nicht mit englischen Worten rumschlagen, oder? Langsam lief Jessica schließlich auf den älteren Mann zu, verneigte sich ebenfalls und lächelte diesen an.
 

Jule wirkte baff, denn bis eben hatte sie wirklich noch viele Zweifel gehegt, doch nun? Es gab wirklich viele Zufälle, doch nun, wo Watari vor ihr stand und sie nett anlächelte, da zersprangen ihre Zweifel. Der Mann neben ihr, er war definitiv L. L, der Meisterdetektiv, welcher Light Yagami zur Strecke gebracht hatte. Ob das alles nur ein Traum war, oder befanden sie sich hier wirklich in der puren Realität?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yuki_Salvatore
2010-02-13T02:04:58+00:00 13.02.2010 03:04
also ich hätte L noch gerne kontra gegeben *grummel* von dem lass ich mich nich zurecht weisen XDD

aba ich finds i-wie voll lol das ich voll feindselig rüber komm XD
so als würde ich ihn echt nich ausstehen könn xD aba nunja so isses ja nich ^^ lustig isses aba trotzdem XD


Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-02-12T13:25:55+00:00 12.02.2010 14:25
primma kapi^^.keine lust vel zur schreiben.


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