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FullMetalAlchemist- Mirrors

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Time to say goodbye- Die erste Prüfung steht bevor!

Kapitel 2
 

Als der nächste Morgen anbrach, war ich schon längst auf den Beinen. Oder besser gesagt, immer noch. Ich hatte die ganze Nacht mit Planungen verbracht. Und ich hatte eine wichtige Entscheidung getroffen. Die wichtigsten Gegenstände- das waren ein paar Bücher, ein Foto, Klamotten und der Ring meiner Mutter- hatte ich eingepackt. Dann trat ich vor das Haus und begann, einen Transmutationskreis herum zu ziehen. Ich hatte nicht vor, noch einmal hierhin zurückzukehren. Nie wieder.

Als ich fertig war, legte ich meine Hände auf den Kreis, um den Energiekreis zum Laufen zu bringen. Innerhalb weniger Sekunden waren von dem Haus nur noch Trümmer übrig. »Hika...ri...was zum Teufel tust du da?«, hörte ich die erschrockene Stimme von Kaori hinter mir.

Ich drehte mich zu ihr um: »Ich habe nicht vor, nocheinmal hierher zu kommen. Folglich brauche ich auch kein Haus mehr, richtig?«

Sie sah mich immer noch fassungslos an: »Und wenn du doch wiederkommst?«

Ich schüttelte nur den Kopf: »Welchen Grund hätte ich?«

Daraufhin schwieg sie. Wir wussten beide, dass ich hier nichts hatte.

»Konntest du deine Eltern überreden?«, wollte ich nach einer Weile von ihr wissen.

Kaoris Nicken war zögerlich: »Unter einer Bedingung.«

Ich hob fragend die Augenbrauen. Nun war ich aber gespannt. Kaoris Eltern waren noch nie sehr begeistert von mir gewesen, wie der Rest des Dorfes. Dass ich die beste Freundin ihrer Tochter war, machte es nur noch schlimmer.

»Naja. Du musst auf mich aufpassen und jedesmal wenn wir Möglichkeit haben anzurufen, sollen wir das tun«, erklärte Kaori mit einem leichten Lächeln.

Verblüfft blickte ich sie an: »Mehr nicht? Das ist alles?«

»Das ist alles«, nickte sie bestätigend und blickte dann auf die Trümmer. Ihr Gesichtsausdruck war skeptisch. Für sie ergab mein Handeln keinen Sinn. Natürlich nicht, denn sie hatte Eltern zu denen sie zurückgehen konnte. Ich hingegen hatte niemanden, der auf mich wartete, deshalb machte ich einen glatten Bruch, wie man so schön sagte.

»Ich habe noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Geh solange ruhig nach Hause, es wird an die zwei Stunden dauern«, sagte ich ruhig zu ihr und blickte zum Wald. Sie nickte, ohne ein weiteres Wort verstand sie.

»Ist gut, bis dann. Pass auf dich auf«, mahnte Kaori mich, dann lief sie zurück.

Ich atmete tief durch, ehe ich mich Richtung Wald bewegte.
 

Der Weg ins Waldinnere war nicht ganz ungefährlich, hin und wieder kam es schon vor, dass einer der Bewohner schwer verletzt zurückkam. Das merkwürdige war, dass niemand sagen konnte, was sie angegriffen hatte. Doch darüber würde ich mir erstmal keine Gedanken machen, immerhin war ich gut ausgerüstet und der Gang zu dem Ort, war schon reine Gewohnheit für mich, da ich es ziemlich oft gemacht hatte.

Nach vergangener Zeit kam ich am Grab meiner Mutter an. Immer, wenn ich hier war, überkam mich Trauer, obwohl sie schon seit zwölf Jahren tot war. Aber das änderte nichts daran.

Ich setzte mich ans Ende des Grabmales und starrte eine Weile schweigend auf das kleine hölzerne Kreuz, das seinen Schatten auf die mittlerweile wieder ebene Wiese warf. Die damalige beste Freundin meiner Mutter hielt es damals für besser, sie an einem Ort wie diesem zur letzten Ruhe zu betten. Und wenn ich an den Hass der Dorfbewohner auf mich dachte, dann war es auch wirklich besser.

Langsam fingen meine Augen an zu brennen und ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht loszuheulen. Noch einen tiefen Atemzug nahm ich, dann fing ich an zu sprechen.

»Hallo Mama, ich bins...Hikari. Ist lange her...seit ich das letzte Mal hier war. Dein Geburtstag, wenn ich mich recht erinnere. Du bist bestimmt böse, wenn ich dir das erzähle. Obwohl du es nie für mich wolltest, habe ich angefangen Alchemie zu studieren. Ich...ähm...bin noch nicht besonders gut, aber ich habe Kaori das Versprechen gegeben, erinnerst du dich? Wir haben jetzt einen Weg gefunden, wie wir es möglicherweise schaffen können. Wir werden Rishall verlassen, weil ich mir einen Lehrmeister suchen werde. Damit ich das Versprechen bald einlösen kann.« Dann stockte ich kurz, weil ich nicht weiter wusste. Abwesend starrte ich hoch in den Himmel, der vom morgendlichen Orange langsam ins Blau des Tages wechselte. »Das ist vermutlich das letzte Mal, dass ich hier sein werde. Ich habe nicht vor, wieder herzukommen«, teilte ich Mama betrübt mit und stand auf. Nocheinmal blickte ich auf das Kreuz, dann zwang ich mich zu einem letzten Lächeln: »Pass auf dich auf. Ich werde es auch tun. Ich hab dich lieb.« Dann drehte ich mich um und lief los. So schnell wie möglich wollte ich diesen Wald verlassen, da ich wusste, dass ich andernfalls umdrehen würde.

Als ich die Trümmer meines Hauses erreichte, wartete Kaori dort bereits auf mich. Lächelnd kam sie mir entgegen: »Da bist du ja. Bist du sicher, dass du das durchziehen willst?«

»Natürlich, unsere Zukunft hängt davon ab«, nickte ich entschlossen. Dann musterte ich sie durchdringend: »Bist du sicher, dass du das durchziehen willst? Du hast immerhin noch deine Familie hier.«

Nun plusterte sie ihre Backen auf: »Also wirklich, was denkst du denn von mir? Ich lasse meine beste Freundin doch nicht alleine auf so eine gefährliche Reise gehen! Schon gar nicht, wenn es darum geht, sie für mich anzutreten.«

Ich lächelte etwas. So kannte und liebte ich sie. »Dann nichts wie los!«
 

Je weiter wir uns von Rishall entfernten, desto höher wurde der Schnee. Da es mitte August war, lag in Rishall nur ganz wenig Schnee. Als wir uns jedoch dem Briggsgebirge näherten, versanken wir bis zu den Hüften in der weißen Masse. »Das ist ja echt ne Frechheit! Wie kann hier nur so viel Schnee liegen? Es ist Sommer, Herrgott nochmal!«, fluchte ich vor mich hin und das bestimmt hundertste Mal stolperte ich.

Von Kaori hörte ich ein amüsiertes Glucksen: »Würdest du deine Energie weniger ans Aufregen verschwenden, hättest du eventuell mehr Gleichgewicht. Dass hier mehr Schnee liegt ist außerdem ganz normal, da das Gebirge um einiges höher liegt als unser Dörfchen.«

»Wieso bin ich eigentlich diejenige, die Alchemie studiert, wenn du die bist, die so klug daher redet?«, fragte ich ein wenig grimmig und befreite mich aus dem Schnee.

»Das liegt daran, dass ich im Unterricht aufgepasst habe, während du dich mit allen angelegt hast, die einen Blick in deine Richtung geworfen haben«, kam es von meiner Freundin.

Aua. Der tat weh. »Ich habs eben nicht auf mir sitzen lassen, na und? Ist das jetzt ein Verbrechen?«

»Das hat doch niemand gesagt. Reg dich nicht immer gleich so auf«, seufzte die Blonde. Ich folgte ihrem Blick nach vorne. Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Wenn das mal keine tollen Aussichten waren.

»Du, Hika? Wie sollen wir denn überhaupt durch den Schutzwall von Briggs kommen?«, fragte Kaori nach einer Weile.

Verständnislos sah ich sie an: »Wovon sprichst du bitte?«

Darauf folgte einige Sekunden lang Stille.

»Was soll da heißen wovon sprichst du? Die Grenze wird bewacht, sag bloß du wusstest das nicht«, meinte sie tonlos.

»Eh..gut, dann sag ich das eben nicht«, zuckte ich die Schultern. Die Grenze wurde also bewacht. Das konnte ja noch lustig werden.

Ich hörte Kaori genervt aufstöhnen: »Also wirklich, manchmal frage ich mich echt, was du in deiner Matschbirne eigentlich drin hast.«

»Hey! Sei bloß nicht so fies!«, beschwerte ich mich bei ihr. Ich wollte noch etwas hinzufügen, doch ein tiefes Grollen hinter mir, ließ mich erstarren. Kaori stieß einen lautlosen Schrei aus und deutete mit zitternder Hand auf etwas hinter mir.

Langsam drehte ich mich um- und wünschte mir im selben Moment, es gelassen zu haben. Ein riesenhafter Typ, der aussah wie ein Grizzly, blickte mit böse funkelnden Augen auf uns herab. Sein Irokesenschnitt wurde von einem sehr lange geflochtenen Zopf geschmückt. Sein rechter Arm war eine monströse Automail, die perfekt zu seinem Aussehen passte.

Ich trat einen Schritt zurück, gerade so, dass ich Kaori verdeckte: »Wer seid ihr und was wollt ihr?«

Sein Blick wurde noch verächtlicher als er es ohnehin schon war: »Das könnte ich euch Kinder ebenso fragen. Seid ihr Spione aus Drachmar?«

Verdutzt blickte ich ihn an: »Spione? Seid ihr etwa blind oder was? Als Spione würden wir wohl kaum so auffällig durch die Gegend laufen, oder?«

»Hika...«, meinte Kaori leise und legte mir die Hand auf die Schulter.

»Wer sagt, dass das nicht eure Absicht ist? Uns hinters Licht zu führen?«, seine Stimme war so tief, dass es eher nach einem Grollen klang, als nach richtigen Sätzen.

»Dann wärt ihr aber ganz schön einfältig, auf so etwas hereinzufallen«, meinte ich ein wenig skeptisch und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Hika...«, sagte meine Freundin wieder leise, aber etwas drängender. Und wieder hörte ich nicht darauf.

»Soll das heißen, du hälst mich für einen Einfalltspinsel?«, knurrte der Kerl nun und sah mich durchdringend an. Wenn Blicke töten könnten...

Doch ich war eher belustigt, als ängstlich. Das alleine war eigentlich schon bedenklich, aber das war mir eigentlich grade egal.

»Das habe ich nicht gesagt. Nur, dass ihr es wärt, wenn ihr auf so etwas einfaches hereinfallt«, gab ich immer noch vollkommen gelassen zurück.

Einen Moment lang eisiges Schweigen. Dann lachte der Bär-Mannverschnitt brüllend auf. »Du gefällst mir, Kleine! Hast echt Mumm in den Knochen, das muss man dir lassen!«

Kaori und ich wechselten einen verdutzten und unsicheren Blick. Hielt man uns hier grade zum Affen, oder was?

»Wenn ihr nun keine Spione seid...wer seid ihr dann? Und was wollt ihr?«, fragte der massige Typ wieder.

»Wir sind Reisende, die lediglich nach Amestris wollen«, erklärte ich nun etwas ruhiger. Unauffällig ging mein Blick über die Umgebung. Schnee, soweit das Auge reichte. Hier und da ein paar Bäume, die jedoch nicht ausreichten, um Schutz zu bieten. Ich hielt inne. Wozu machte ich mir darüber überhaupt Gedanken. Weder Kaori noch ich konnten kämpfen, also fiel das sowieso weg.

»Soso, nach Amestris wollt ihr also...«, erklang seine Stimme nun wieder. Er schien uns sorgfältig zu mustern.

»Ja. Nicht mehr und nicht weniger«, erwiderte diesmal Kaori. Sie blickte ihn aus misstrauischen Augen an, ich kannte diesen Blick von ihr nur zu gut.

»Wenn ihr an mir vorbeikommt, dürfte das kein Problem sein!«, erklang nun die Stimme einer Frau. Ich wirbelte herum und blinzelte gegen die fallenden Schneeflocken. Eine blonde, ziemlich grimmig wirkende Frau blickte von der Festung zu uns herunter. Ich musste schlucken. Sie war für mich furchterregender als der Typ vor uns. Das wurde ja immer besser.

Kao schien so ziemlich das gleiche zu denken wie ich, ihr Gesicht hatte nun fast die Farbe des Schnees angenommen. Das wäre doch mal die perfekte Tarnung.

Diesmal riss ich die Klappe mal lieber nicht so weit auf, sondern starrte nur fragend hoch.

»Was wollt ihr Kinder hier?«, fragte die Frau.

»Nicht schon wieder...Nein, wir sind keine Spione, wir wollen nur nach Amestris«, beantwortete ich schon im Voraus mögliche Fragen.

»Habe ich dich das gefragt?«, kam es scharf von ihr. Ich zuckte etwas zusammen. Fast im selben Moment kam eine starke Windböe auf, der uns eine ganze Ladung Schnee ins Gesicht blies. Ich prustete lautstark und sah dann wieder hoch: »Können wir das eventuell drinnen klären?«

Sie schien einen Moment mit sich zu hadern, dann warf sie dem bulligen Typen hinter uns einen Blick zu: »Bring sie rein.« Mit diesen Worten verschwand sie selbst im Inneren.

»Ganz geheuer ist mir die Schachtel nicht«, flüsterte ich Kaori leise zu, mit einem Blick auf den Rücken des Kerls.

»Sei doch nicht immer gleich so unhöflich...aber mir ist sie auch nicht ganz geheuer. Ehrlich gesagt, macht sie mir fast ein bisschen Angst«, gestand Kaori dann. Ich nickte kurz, da war sie nicht die Einzige.

»Wow, ist ja wirklich riesig hier«, bemerkte ich nach einer Weile anerkennend.

»Hmpf...«, war alles was ich darauf bekam. Sowas machte mich direkt sauer. Ich ballte die Hand zur Faust und starrte ihn wütend an.

»Bekommt man hier eigentlich auch ganze Sätze zur Antwort?«, fragte ich leise.

»Hikari, musst du immer-«, fing Kaori tadelnd an, doch Mr Grizzly schnitt ihr das Wort ab.

»Hier gilt das Gesetz des Stärkeren. Also haltet euch auch dran.«, meinte er kurz angebunden. Ich seufzte innerlich und lief dann schweigend hinterher.

»Ehm...entschuldigt? Wie ist der Name der Dame? Welchen Rang hat sie inne?«, fragte Kaori in ihrer typischen Höflichkeit. Ein wenig musste ich schmunzeln.

»Das ist Generalmajor Armstrong. Sie hat Befehl über diese Festung. Allerdings kämpft sie sich genauso durch, wie wir alle«, erklärte er endlich mal in normalem Tonfall.

»Generalmajor also...«, wiederholte ich nachdenklich. Das war ein sehr hoher Rang. Dann war sie wohl wirklich so zäh, wie sie aussah.

»Ich bin übrigens Hauptmann Buccaneer. Und ihr seid?«, fragte er nun seinerseits und blieb stehen, um uns erneut zu mustern.

»Kaori Hitachiin und Hikari Nozomu. Einfache Leute aus Rishall«, antwortete Kaori, bevor ich es tun konnte. Das war vielleicht auch ganz gut so, ich wäre wohl wieder überstürzt gewesen.

»Rishall?«, wiederholte er fragend. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er den Namen unseres Dorfes noch nie gehört zu haben. Das wunderte mich nicht wirklich, es war immerhin so klein, dass nur die wenigsten davon wussten. Und wenn man ständig in einer Festung lebte, war es natürlich noch schwieriger, etwas von der Außenwelt mitzubekommen.

»Ja, das ist ein kleines Dorf nördlich von hier. Wir haben nur an die hundert Einwohner«, erklärte ich schulterzuckend. Und jeden davon hasste ich, sowie es umgekehrt auch war.

»Na dann..der Generalmajor erwartet euch. Viel Glück«, meinte er noch und sein Blick sagte, dass wir das wohl brauchen würden.

»Wir werdens schon überleben...irgendwie«, meinte ich einigermaßen zuversichtlich. »Bereit?«

Kaori nickte und blickte auf die Tür: »Bereit.«
 

Gemeinsam traten wir ein. Ihre Augen blitzten uns förmlich schon entgegen. //Oh man, wie kann eine Frau nur so unheimlich sein?//, fragte ich mich in Gedanken.

»Macht die Tür hinter euch zu!«, bellte sie uns an und ihre Augen verengten sich gleich noch mehr. Kaori tat wie geheißen und als die Tür ins Schloss fiel, war das ein Gefühl wie gefangen zu sein. Gefangen in der Höhle des Löwen und wir waren das Futter.

»Also...was wollt ihr genau?«, fragte sie ruhig und stützte sich am Schwertknauf ab, während sie uns eindringlich musterte.

»Also...<<



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