Zum Inhalt der Seite

Kleine Valentinsgeschichten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Einmal Liebe bitte

Einmal Liebe bitte
 

Das Jahr hat 365 Tage, mit rund 10 offiziellen und tonnenweise inoffiziellen Feiertagen, Geburtstage ausgenommen.

Ich drücke mich von allen 365 Tagen inklusive Feiertagen, vor genau zwei. Drei Mal dürfte ihr raten welchen und warum.

Es sind der 14. Februar und 14. März, Valentin und White Day. Für jeden der es nicht weis: An Valentin schenkt sie ihm selbstgemachte Schokolade und genau einen Monat später, am White Day, schenkt er seiner Angebeten Schokolade; das gilt natürlich auch für alle anderen Arten von Paaren und Beziehungen, z.B. Ranghöher und Rangniedriger.

Auch ich bekomme viel Schokolade an Valentin, so ist das als Kaptain der Kickboxer-AG, und ich gebe auch viel Schokolade im White Day zurück, aber was ich viel lieber mal hätte, wäre genau diese eine Person. Es ist schon deprimierend, ich bin jetzt im letzten Schuljahr und hatte seit der Mittelschule keinen Freund mehr, das ist zum heulen! Ich meine so schlecht sehe ich ja nun nicht aus, meine blauen Augen sieht man schon von weitem, dazu das schwarze Haar, ordentlich geflochten. Alle sagen mit immer ich hätte ein Babyface mit einem leicht kantigen Touch, was auch immer das heißen soll… Meine Schultern sind relativ breit und über so weniger oder scwhache Muskeln kann sich nun wirklich keiner beschweren, nicht ohne Grund bin ich der AG-Chef… trotzdem hatte ich meine letzte längere festeBeziehung vor drei Jahren, drei, Leute DREI! Das ist absoluter Horro für mich. Mein Bruder, fünf Jahre älter als ich, ist glücklich verheiratet, hat zwei Kinder adoptiert und lacht mich aus, weil ich mich mit One-Night-Stand am Leben erhalte muss! Das Leben ist echt nicht fair... sight.

Um aber wieder auf Valentin zurück zu kommen, heute haben wir den 12. Februar und einige Mädchen unserer Schule meinten unbedingt einen Valentin-Schul-Ball zu organisieren. Ganz deutlich haben sie mir klar gemacht, dass ich doch bitte dort erscheinen soll. Netterweise meinte ich darauf, dass sie doch wüssten, dass es ein offenen Geheimnis an der Schule ist, dass ich nur auf Kerle stehe, aber das hielt sie leider nicht davon ab mir eine Einladung als Ehrengast in dei Hand zu drücken und zu sagen, dass ich nur rein käme, wenn ich eine Begleitung hätte.

Soviel zu dem Thema, drücken wir uns wie jedes Jahr um Valentin… Leider ist man als AG-chef fast schon verpflichtet diese dämlichen Schulbälle zu besuchen, das Problem ist, wie komme ich in zwei Tagen an einen Kerl ran, der sich nicht zu fein ist in einem roten Anzug auf diesen Ball zu gehen. Man muss wissen bei uns an der Schule ist es üblich, dass er in weis und sie in rot zum Valentinstag kommt, wenn man denn einen Freund oder eine Freundin hat. Ist es nicht an dem, dann trägt sie weiß und er rot… Mein Bruder hat von diesem Ball erfahren und sich die Mühe gemacht mir einen schönen roten Anzug zu kaufen, entweder weil er erwartet, dass ich da allein hingehe oder in der Hoffnung, dass wenn ich jemanden finde, dann das Mädchen spiele. Es war sein Glück, dass auf diesem Anzug Armani drauf stand, sonst hätte ich ihn in der Luft zerfetzt und ihn ihm sonst wohin gestopft… grummel!

Wir haben ja noch zwei Tage Zeit, vielleicht passiert ja ein Wunder, jetzt jedenfalls geht erst mal die Schule los.
 

Die Schulglocke klingelte direkt neben meinem Ohr, während wir darauf wartete, dass unser Klassenlehrer kam.

Die Minuten verstrichen und dann ging die Tür endlich auf, ich musste gestehen, ich war schon fast wieder eingeschlafen, was wahrscheinlich aber auch daran lag, dass ich gestern ungewollt zu einer Kostprobe des Könnens meines Bruders kam. Ich wohne nämlich bei ihm und seinem hoch geschätzten Ehegatten, die beiden lernt ihr noch früh genug kennen, wie auch immer, ich musste letzte Nacht feststellen, dass entweder die Wände in diesem Haus nicht so dick sind, wie mein Bruder es beschreiben hat oder aber er seine bessere Hälfte so sehr in den Wahnsinn getrieben hat, dass er nicht leiser stöhnen konnte… bemühen wir uns trotzdem dem Unterricht zu folgen.

„Guten Morgen Klasse… bla bla… neuen… bla bla… ab heute…“

Gekicher in der Bankreihe vor mir ließ mich die Augen öffnen und nach vorn schauen.

\\Ah, der Alte sprach von einem neuen Schüler, mal schauen.\\

Ich richtete mich nun ganz auf und musterte den Jungen.

In der ausgewachsenen, weiten Jeans steckten starke Beine, das wusste ich einfach mal so. Oh und riesige Hände, schienen mit sanft zu sein, nicht vergessen, ich bin auf der Suche nach einem Freund. Die Hände wurden zu starken Armen und endeten an noch breiteren Schultern als meine eigenen, der rote Anzug würde wohl doch mein werden…

Verdeckt waren die breiten Schultern und der sicher gut trainierte Körper von einem einfachen weißen T-Shirt über welches noch ein Jeanshemd gezogen war. Es fiel ein wenig von seiner Schulter. Uh, was sah ich da auf seiner Schulter, einen blonden Zopf.

Mein Blick fiel nun auf sein Gesicht und ich viel fast vom Stuhl, nein, eigentlich viel ich ganz vom Stuhl, mit einem heiden Lärm versteht sich.

\\Ach du heiliges Stoffwechselendprodukt, genau die richtige Vorstellung, des Klassenbesten, Chefs der Kickboxer-AG und unter Liebesmangel leidenden Mitschülers…\\

Die Klasse johlte.

„War das wirklich nötig Alexander?“ fragte der Lehrer seufzend.

Eilig stand ich auf, ich musste die Reaktion des neuen sehen, er schmunzelte.

\\Damit hast du deine Chance verspielt… oder warte mal, vielleicht macht dich das ja auch interessant, gut, beliebt und berühmt, aber auch ein wenig ungeschickt zu sein. Immerhin, wenn du ihn bekommst, spielst du selbst sicher den passiven Part. Bitte, wenn es da oben eine höhere Macht gibt, hilf mir.\\

Ich legte mein bestes Lächeln auf, „Entschuldigung, gestern war noch ein Turnier und es wurde etwas später“, log ich gekonnt und setzte mich wieder, auf meinen Einzelplatz, dem einzigen.

Wie ein Blitzschlag durchfuhr es mich, ich hatte den einzigen freien Platz, er musste sich also zu mir setzten. \\Jackpot!\\

„Schon gut Alexander. Also gut, vielleicht stellst du dich mal kurz selbst vor.“

Der Riese nickte. Irgendetwas war an ihm, aber mri viel nicht auf was es war…

„Guten Tag, mein Name ist Takuya Minama. Ich…“

\\Was für eine schöne Stimme, die erinnert mich stark an Eric, er ist auch Asiate, ich mag diese Stimmenart sehr. Bis auf seine Stimme ist an ihm allerdings wenig Asiatisches dran… Na ja, das lässt sich herausfinden, wenn denn die Mädchen etwas für mich übrig lassen…\\

„Danke, warum setzt du dich nicht hinter zu Alexander, er ist auch der Klassensprecher und weis auch so viele wichtige Sachen rund um die Schule“, erklärte der Lehrer.

Aufgeschreckt setzte ich wieder mein Lächeln auf und räumte meine Sachen etwas zusammen, die ich sonst immer auf dem ganzen Tisch verteilte.

Takuya kam zu mir und hob meine Kickboxer-Handschuhe von seinem Stuhl.

\\Ups...\\

Ich nahm sie ihm ab und legte sie auf meine Sporttasche.

Er setzte sich und packte einen Block und eine Federmappe aus. Das Jeamshemd zog er von seinen Schultern und Armen und deckte dabei ein Tattoo frei. Aus dem Augenwinkel betrachtete ich es, es waren japanische Zeiten und bedeuten soviel wie ‚mächtiger Berg‘.

Berg… mächtig… ja das konnte ich, allein seinem Aussehen nach, nur bestätigen.

Während der Lehrer vorn sprach und ich versuchte nicht zu Takuya zu sehen, sah er zu mir, vermutlich hatte er meinen Blick auf das Tattoo bemerkt.

„Magst du wissen was es bedeutet?“ fragte er leise.

„Ich weis was es heißt. Ich komme in den Genuss der japanischen Sprache in Wort und Schrift“, meinte ich weniger so neutral, wie es klang.

„Das ist cool, ich bin froh, gleich jemanden gefunden zu haben, der meine Heimatsprache versteht. Wo lernst du sie?“

„Zu hause. Mein Vater ist Wirtschaftsdiplomat in Japan und mein Bruder ist Dolmetscher“, sagte ich zum Fenster, in welchem ich das Spiegelbild von meinem Banknachbarn betrachtete.

„Ist bestimmt toll.“

„Hm…“

Das Kichern der Mädchen vor uns lenkte immer wieder den Blick des Lehrers in unsere Ecke, was dazu führte, dass wir kein richtiges Gespräch führen konnte, worüber ich auch recht froh war, denn sein Akzent war für mich recht irritierend, aber nicht auf die Art, dass ich ihn nicht verstand, sondern er brachte meine Gefühle durch einander. Mein Bruder hätte ja jetzt gesagt, dass ich verliebt wäre, aber ich konnte mich doch nicht einfach in jemanden verlieben ohne zu wissen, ob er auf Jungen oder Mädchen stand oder vielleicht sogar auf beides…

In keiner einzigen Pause kam ich dazu mit ihm zu reden und auch nach der Schule wurde nichts daraus, denn die Mädchen mussten ihm unbedingt die Schule zeigen… und ich hatte in meinem Zustand jetzt auch noch Training mit den Neulingen, viel kam dabei nicht raus.

Das Training wurde zu einer Selbstbeschäftigungstherapie, während ich meinen Gedanken nach hing, zumindest bist die Hallentür aufging und ein gewisser Riese eintrat. Abgelenkt von ihm, knallte mir der Sandsack frontal ins Gesicht, gegen welchen ich gerade noch geschlagen hatte, und ich ging zu Boden.

„Auwah….“, seufzte ich mit blutiger Nase, während Takuya gleich zu mir geeilt kam und mich auf die Beine zog.

\\So sollte man seine AG nicht präsentieren, Alex…\\, dachte ich und lehnte mich unmerklich in die starken Arme.

„Entschuldige, dass ich dich erschreckt habe“, sagte er und setzte mich auf einen der Stühle und reichte mit ein Taschentuch.

„Schon okay, ich war selbst unaufmerksam“, erwiderte ich mich zugedrückter Nase. \\Wie peinlich ist das denn? Ich bin Nationaler Jugendmeister und lasse mich von einem Sandsack nieder strecken…\\

„Das Training ist beendet, raus mit euch“, wand ich mich den Kleinen zu die sich verbeugten und dann aus der Halle eilten.

„Du solltest ins Krankenhaus, nicht, dass sie gebrochen ist.“

„So leicht bricht es einem nicht die Nase. Was ist dein Anliegen?“

„An meiner alten Schule war ich auch im Kickboxer-Team und als ich erfahren habe, dass es hier auch eines gibt, wollte ich einfach mal schauen.“

\\Zufälle gibt’s, die gibt es nicht…\\, dachte ich und stand auf, „die Fortgeschrittenen, dazu darf ich dich doch zählen, trainieren Dienstag und Freitag, 16 Uhr, zwei Stunden. Für besonders vorbildliche gibt es noch Mittwochs eine Zusatzstunde.“

„Dienstag kann ich leider nicht“, meinte er doch recht niedergeschlagen.

„Es gibt ja noch Mittwoch und Freitag“, sagte ich und ging aus der Halle, er folgte mir ins Büro wo ich einen Unfallmeldeschein holte und ihm einen Stift gab, „füll das bitte mal aus, während ich mich umziehe.“

Takuya nickte nur und machte sich gleich daran.

Im Spiegel betrachtete ich erst mal meine Nase.

„Du bist echt arm dran, jetzt lässt du dich schon so leicht ablenken… Er ist doch nur ein Kerl…“, meinte ich zu mit selbst und wusch das Blut aus meinem Gesicht, „verliebst dich in irgendeinen daher gelaufenen Neuling, ohne zu wissen ob er vielleicht gar nicht auf Kerle steht… Liebe ist absoluter Mist!“

Beim aufrichten viel mein Blick in den Spiegel. Man konnte die Tür stehen und in ihr stand Takuya.

\\Er hat bestimmt alles gehört…\\, dachte ich und stolperte vor Panik über meine eigenen Füße, allerdings kam ich nicht auf dem Boden auf… Takuya war mit einem Satz über die kleine Bank gesprungen die uns trennte und hatte mich aufgefangen.

\\Und schon wieder liegst du in seinen Armen…\\

Rot angelaufen richtete ich mich auf und murmelte ein Danke, bevor ich um die Ecke eilte und mich umzog.

Auch dahin folgte er mir. Ich hatte ihm zwar den Rücken zugewandt, wie ich da nackt vor ihm stand, aber trotzdessen, dass auch er ein Kerl war, war mir das richtig peinlich und ich beeilte mich meine Sachen anzubekommen.

\\Hat er mich gemustert? Nein, er hat bestimmt höflich weggesehen, hoffe ich… Mensch, Alexander reiß dich zusammen! Er ist ein Kerl und er sieht gut aus, aber das heißt nicht, dass er auch gleich schwul ist…\\

Fertig angezogen holte ich mein Handy aus der Tasche und fragte beim suchen der Nummer Takuya, „ist die Unfallmeldung fertig?“

„Ja, alles ausgefüllt. Willst du nicht vielleicht doch gleich ins Krankenhaus?“

„Nein, geht schon. Ich lasse mich jetzt erst mal abholen und wenn es morgen nicht besser sein sollte, kann ich immer noch ins Krankenhaus“, sagte ich ganz entspannt und wartete dann mit dem Handy am Ohr, dass mir jemand antwortete.

„…“

„Hi, Eric. Kannst du mich vielleicht von der Schule abholen?“

„…“

„Wir haben unverhofft etwas früher Schluss gemacht.“

„…“

„Danke, ich warte dann am Tor, bis gleich.“

„…“

Ich legte auf und packte dann meine Tasche.

Takuya brachte mir die Meldung, ich musste damit ja sowieso zu einem Arzt, „danke.“

Mit geschulterter Tasche verließ ich die Halle, gefolgt von meinem neuen Anhängsel, und schloss ab. Den Schlüssel hing ich an den Hacken neben der Tür und trottete zum Schultor.

„Tut mir wirklich leid, das mit deiner Nase“, entschuldigte sich Takuya noch mal.

„Du hast keine Schuld, wirklich.“

Meinen blick hatte ich starr auf den Boden gerichtet, was dazu führte, dass meine Nase wieder zu bluten begann und weh tat sie auch höllisch. Der andere gab mir ein Taschentuch.

„Danke.“ Ich drückte das Tuch gegen meine Nase und gerade als Takuya wieder etwas sagen wollte, parkte auch schon der schnittige Lexus vor dem Tor.

„Bis morgen“, meinte ich nur zu Takuya und beeilte mich ins Auto zu kommen.

„Was hast du denn mit deiner Nase gemacht? Haben sie kleinen dich niedergeschmettert?“ feixte Eric.

„Ha ha, sehr witzig.“

„Oder hat dich dieser Schönling abgelenkt, der da neben dir stand?“

Wie ich es hasse, wenn er genau ins schwarze trifft. Mein Blick wanderte aus dem Fenster, „mich hat der Sandsack frontal getroffen.“

„Also doch abgelenkt von Schönling“, kicherte er und fuhr ins nächstliegende Krankenhaus, dort war ich schon gekannt, da sie meist die Ringärzt für die Schule stellten und regelmäßig verletzten Kickboxer vorbei kamen.

„Du magst ihn, oder?“

„Eric, er ist heute erst an die Schule gekommen, ich weis noch gar nicht über ihn.“

„Deswegen magst du ihn trotzdem.“

Da er recht hatte half widersprechen auch nicht. Murrend ließ ich mich auf einem Stuhl nieder, während Eric mich anmeldete.

Keine fünf Minuten später war ich dran und keine halbe Stunde später verließ ich mit einer gegipsten Nase das Krankenhaus.

Valentin konnte kommen, mit der Nase ließ ich mich definitiv nicht auf dem Ball sehen, egal womit man mich bestach!

Den Rest des Tages zog mich mein Bruder damit auf, dass ich mir hatte die Nase von einem Sandsack brechen zu lassen. Verprügeln tat ich ihn dafür, auch wenn er nicht unrecht hatte, irgendwie war es schon zum lachen…
 

Gebrochene Nase hin oder her, ich musste am nächsten Tag in die Schule, dass ich fortan den Mund hielt war ja klar, immerhin klang ich als hätte mit jemand die Eier abgeschnitten…

Da ich niemanden erzählen konnte was der wahre Grund war, sagte ich einfach, dass ich zu hause einen Unfall hatte.

Takuya formulierte die Frage wie folgt, da er mit bekommen hatte, was ich den andere gesagt hatte: Mitten in der Geschichtsstunde, die meisten von uns schliefen noch oder schon wieder, fand eine Schachtel japanisches konfekt den Weg auf meinen Schoss und ein Zettel übertage auch, welcher mich fragte, ob meine Nase ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen wurde?

Die Pralinen wanderten gleich in meine Schultasche, bevor die Mädchen etwas merkten und auf den Zettel schrieb ich nur „gebrochen“.

Durch das Zetteln brauchte ich ihn nicht ansehen. Im laufe des Tages artete unser Gespräche in einen ganzen Block aus und irgendwie kamen wir auf das Thema Valentin-Schul-Ball. Eigentlich wollte ich nur wissen ob er schon eine Begleitung hatte… Auf meine Frage antwortete er mit folgender Kombination aus Aussage und Gegenfrage: „Ich mag dich sehr. Darf ich dich auf den Ball begleiten“

\\Schock schwere Not, das ist jetzt ein Scherz oder?\\

Ungläubig sah ich ihn an, \\bitte sag mir das noch mal ins Gesicht.\\

Lächelnd nickte er auf meinen Blick und schrieb dann noch auf den Zettel, er hat übrigens eine wunderschöne Handschrift, „du musst mir nur die Sache mit den Klamotten erklären.“

Das war überhaupt kein Problem, Hauptsache ich hatte eine perfekte Begleitung.

Nach dem Unterricht musste ich feststellen, dass mein Berg eine musikalische Ader hatte, denn Dienstags war von 15 bis 17 Uhr Musik-AG, zu der er komplementiert wurde und ich musste zugeben er spielte fantastisch Violine.

Ich selbst konnte zwar im Moment kein Kickboxen mit machen, aber ich konnte trotzdem mein Team stressen, was ich mit sehr viel Freude tat. Da Musik nur bis 17 Uhr ging, machte sich Takuya noch die Mühe die eine Stunde uns mal zu zeigen, was er alles drauf hatte. Zu schade, dass ich nicht kämpfen konnte… aber ich musste mir meine Kräfte ja aufheben, denn heute wurde noch an ganz anderen Fronten gekämpft. Zum einen nahm ich ihn mit zu mir nach hause, da ich ihm unsere Valentinsspezialitäten noch erklären musste und zum anderen würde ich ihn dazu bekommen bei mir zu übernachten. Ja, ich weis, eine Beziehung muss man langsam angehen, aber wir sind jung, wir sehen das anders, vielleicht kommt es dazu, vielleicht auch nicht.

Meinem Bruder hat Takuya sehr zugesagt, die beiden haben viel Zeit mit einander verbracht und mich vernachlässigt. Erst als Eric ein Machtwort sprach und ihm drohte, dass er zu mir ins Bett kriecht, hat er von meinem Takuya abgelassen und zur Bettzeit geröhrt.

Unsere Sitten im Haus waren doch etwas verwirrend für Takuya, aber er schien sich damit angefreundet zu haben und wollte nicht nach hause, da, wie ich herausgefunden habe, er sowieso allein wohnte.
 

Am nächsten Morgen hieß es: „Sankt Valentin, du hasst mich doch nicht!“

„Deine Gedanken möchte ich manchmal verstehen“, meinte Takuya lieb.

„Das ist eine lange Geschichte, komm, bevor mein Bruder das Bad blockiert, dann kommen wir nämlich zuspät zur Schule.“

Wir duschten natürlich nach einander und übrigens, in der Nacht ist nichts geschehen.

Aus seinem Kleiderschrank hatte mein Bruder noch einen weißen Anzug gezaubert, der Takuya auch tadellos passte. Ich lief den ganzen Tag schon in dem Anzug rum, allerdings nur weil ich ja sonst nichts rotes im Kleiderschrank hatte und alle Mädchen wollten natürlich gleich wissen wer denn an meiner Seite kommen würde, das gleiche galt auch für Takuya, der ja theoretisch auch in rot rumlaufen müsste, denn er war ja, für die Damen zumindest, Single. Entspannt erklärten wir ihnen, unabhängig voneinander, dass sie das noch früh genug erfahren würden.

Vor allem unter den Oberstuflern viel ich mit meinem roten Anzug auf, da die meisten von ihnen eine Freundin hatten und somit in weiß verkehren durften.

\\Ich bekomme eine Krise, die Weiber gehen mir auf den Keks!\\ „Wenn ich das hier überlebe, dann prügel ich die grün und blau, sobald ich meine Handschuhe wieder habe.“

Takuya lachte freudig auf und schob mich in die Turnhalle, „ich werde dir deine Handschuhe wegnehmen.“

„Ich kann das auch ohne sie“, murrte ich und ließ mich am Rand nieder.

„Komm, lass uns tanzen“, er zog mich wieder hoch und ich war gezwungen den anderen zu zeigen mit wem ich hier war.

„Ich kann nicht tanzen“, murmelte ich, obwohl ich ja eigentlich doch tanzen konnte, dank meines Vaters, der mich und meinen Bruder zu einem Tanzkurs gezwungen hatte…

„Und wie du tanzen kannst oder schämst du dich für mich?“

„Nein, es weis ja auch die ganze Schule, dass ich Jungs nicht abgeneigt bin, aber trotzdem, das ist peinlich.“

„Genau, Liebe ist peinlich.“

Der Ball ging lange und zum ende hin wurde die Musik noch mal so schön romantisch, also tanzten wir noch mal, unmerklich bildete sich ein Kreis um uns, wir tanzten nur noch allein, begleitet von einem schönen großen Scheinwerfer. Völlig hin und weg von der Nähe des anderen bekam ich gar nicht mit wie sich seine Lippen meinen näherten, das würde unser erster Kuss werden. Ganz sanft legten sich unsere Lippen aufeinander und wir schlossen beide die Augen. Dieses Gefühl, das habe ich drei Jahre lang vermisst. Es ist das wundervollste was es gibt, verliebt zu sein.
 

„ICH LIEBE DEN VALENTINSTAG!!!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück