won't...
Was ist es, das mich so quält? Ist es der Gedanke daran, dass du weit entfernt bist? Ist es der Schmerz, sich selbst nicht erinnern zu können? Oder ist es schlicht weg die Trauer über einen verlorenen Freund?
Mit gesenktem Blick laufe ich die dunklen Gassen entlang. Auf dem steinigen Kiesweg haben sich Pfützen gebildet. Ich bleibe stehen und betrachte sie schweigend. Ein Tropfen trifft auf die empfindliche Wasseroberfläche und zieht wunderschöne Kreise. Kreise, die sich dem Rande nähern und versiegen.
Eine weitere Träne tropft und zeichnet kleine Kreise auf dem Wasser.
Warum ausgerechnet jetzt muss ich an dich denken?
Sollst du das Wasser sein und ich die einsamen Tränen, die ich still und heimlich hier vergieße? Die von Schmerz rührenden Tränen, die ohne Acht ihre Formen in die Oberfläche des Wassers meißeln?
Ich treffe auf dich, nähere mich dir, doch je näher ich gelange, desto schneller ist er weg.
Der Mut, diesen letzten Schritt zu wagen.
Ich schließe die müden Augen, lasse mich auf die Knie fallen und bedeckte mein von Trauer verzerrtes Gesicht mit meinen kalten Händen.
Reichte es nicht, mir meine Geschichte zu nehmen?!
Alles, was sich in meinem Kopf abspielt, wenn ich versuche, mich zu erinnern, ist Schwärze. Ein schwarzes Band, dass du mir umlegtest, um mich zu schützen. Doch dieser Schutz soll nicht mehr sein!
Reichte es nicht, mir den Freund zu nehmen, der mich mein gesamtes Leben lang tröstete?
War diese Liebe überhaupt echt?
Was ist Liebe überhaupt?!
Wenn sie einem doch immer wieder genommen wird...
Sie versiegt wie die Wellen im Meer, oder die Kreise, die meine Tränen in den Pfützen ziehen.
Nur du gabst mir ein Gefühl von Geborgenheit. Das Gefühl, als wäre ich nicht länger allein.
Du schworest, bei mir zu sein, doch wo bist du jetzt?
Ich verzeihe dir das schwarze Tuch, das mich hindert in mich hinein zu gehen und mehr zu erfahren.
Ich verzeihe ihm seine Lüge, aber dir...
Dir verzeihe ich nicht!
Gib mir zurück, was ich am meisten begehre!
Dich,
Luca...
Für dich sitze ich hier auf dem kalten Boden, lausche dem klagenden Liede des Windes, versuche wieder und wieder bei dir zu sein; wenigstens in meinen Gedanken...
Für dich vergieße ich diese Tränen, die du immer als etwas wundervolles sahst...