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Meerebrise der Liebe

von

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Konflikte

„So ein Mist! Deswegen wollte sie mich also so schnell abwimmeln.“ Leise fluchend kickte Ben einen Stein vor sich her. Und dabei hatte es doch wirklich zwischen ihm und Lilly gefunkt. Oder hatte er sich das bloß eingebildet? Aber das war jetzt egal! Sie war Cals Freundin und Cal war sein bester Freund. Er hatte keinen Bock auf Stress mit ihm, nur wegen einem Mädchen. Mit einem wütenden Kick beförderte er den Stein ins Nichts. Er seufzte laut. „Tja! Nächstes Mal vielleicht!“, sprach er mit frustriertem Unterton zu sich selbst. Dann begann er zu laufen. Eine Runde Joggen würde seine Laune bestimmt wieder hoch bringen.

In der Zwischenzeit machte sich Cal auf den Weg zu Lilly. Auch er war mittlerweile in einen flotten Laufschritt gefallen und schlug den Weg zum Haus seiner Freundin ein. Etwas außer Puste lehnte er sich an die Eingangstür und klingelte. Es knisterte im Lautsprecher und Lillys Stimme ertönte. „Ja?“ Cal beugte sich vor. „Lilly, ich bin’s!“ Kurz darauf hörte man ein kurzes Summen und er drückte die Tür auf. Kaum dass sie sich hinter ihm wieder geschlossen hatte, kam das braunhaarige Mädchen auf ihn zu gelaufen und fiel ihm freudig um den Hals. Lilly trug ein grünes Spaghetti-Top und ihr Haar legte sich sanft über ihre nackten Schultern. Cal gab ihr einen zarten Kuss auf den Nacken. „Hallo, meine Süße! Freust du dich, mich zu sehen?“ Er zwinkerte ihr zu, während er sie leicht an den Hüften festhielt. Lilly nickte und beugte sich nach vorne, um ihn liebevoll zu küssen. Cal schloss die Augen und genoss es in vollen Zügen. Eigentlich hatte er ja die Sache mit Ben mit ihr klären wollen, aber wie sie ihn jetzt küsste, ließ alle seine Zweifel an ihrer Liebe verschwinden. Er drückte sie fest an sich und erwiderte den Kuss.

Als drei Tage später ihr Wecker klingelte, saß Lilly kerzengerade in Bett. Nun hieß es Beeilung, denn Cal hatte sie gebeten, eine halbe Stunde vor Schulbeginn zu der großen Eiche am See, der in der Nähe der Schule lag, zu kommen. Was wollte er bloß? Hatte er eine Überraschung für sie? Lilly begab sich ins Bad, um zu duschen. Keine 20 Minuten später war sie fertig angezogen und lud sich ihre Schultasche auf. „Dann wollen wir mal!“, sagte sie und ihr Herz sprang aufgeregt auf und nieder.

Auch Cal beeilte sich und war im Null-Komma-Nix fertig. Bevor er sich jedoch den vollgepackten Rucksack auflud, tat er noch eine kleine, weiße Schachtel hinein. Dann lächelte er, hob die Tasche auf seine Schulter und verließ, eine kleine Melodie pfeifend, das Haus. Er würde etwas schneller gehen müssen, denn er wollte unbedingt vor Lilly da sein. Also legte er einen Zahn zu. Ob sie sich wohl über sein Geschenk freuen würde? Und ob sie seine Einladung wohl annahm? Er würde es erst wissen, wenn er sie gefragt hatte. Doch er hatte ein gutes Gefühl und mit einem Strahlen im Blick ging er flotten Schrittes Richtung Schule.

Es war schon richtig hell und die Sonne schien Lilly ins Gesicht, als diese die alte Eiche vor sich erblickte. Doch von Cal war keine Spur zu sehen. Aber sie war pünktlich – eine halbe Stunde vor Schulbeginn. Er hatte sie doch nicht vergessen? Nervös schaute sie sich um. Sie drehte der Eiche ihren Rücken zu und blickte in die Richtung, aus der sie gekommen war. Was sie aber nicht bemerkte, war Cal, der sich leise von hinten an sie heran schlich. Ganz behutsam legte er ihr seine Hände auf die Augen. Lilly erschrak, doch gleich darauf spielte sich ein Lächeln um ihre Lippen. Langsam drehte sie sich um. Kaum, dass sie ihrem Freund ins Gesicht sehen konnte, drückte dieser ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. Etwas überrascht, aber durchaus angenehm überrascht, erwiderte sie seinen Kuss ebenso innig. Eine ganze Weile standen sie so da, bis sie sich leicht atemlos von einander lösten. „Wow“, flüsterte Lilly leise und fuhr mit ihrem Zeigefinger sachte über ihre Lippen. Cal lächelte. „Augen zu!“, befahl er mit sanfter Stimme. Sie gehorchte und schloss die Augen. Cal versicherte sich, dass sie nicht schummelte und kramte dann das weiße Schächtelchen aus seiner Schultasche hervor. Als er es öffnete, kam ein wunderschönes, mit roten Edelsteinen besetztes, silbernes Armband zum Vorschein. Sachte nahm er es in seine Hand und ergriff mit der anderen einen Arm von Lilly. Vorsichtig öffnete er das Armband und legte es um ihr Handgelenk. Sie spürte etwas Kaltes an ihrer Hand und zuckte leicht. Cal nahm ihre Hand in die seine. „Du darfst die Augen wieder aufmachen!“, flüsterte er ihr mit zittriger Stimme ins Ohr. Lilly tat wie ihr geheißen und blickte sofort auf ihre Hand. Als sie das Armband entdeckte, schlug sie sich die Hand vor ihren Mund. „Oh mein Gott! Cal…“ Sie war völlig von den Socken. Nach ein paar Minuten völliger Stille hatte sie sich wieder gefasst. „Es ist wunderschön!“, flüsterte sie beinahe ehrfürchtig und betrachtete das Geschenk von allen Seiten. Cal nahm ihre Hand und schaute ihr in die Augen. „Genau wie du!“ Und als Lilly seine Augen ansah und das Strahlen darin entdeckte, gab sie ihm einen stürmischen Dankeskuss. Und während Cal sie, den Kuss erwidernd, in die Arme nahm, liefen ihr ein paar Glückstränen die Wange herunter.



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