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Drei Minuten mit der Wirklichkeit

... wenn die Welt stirbt.
von

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Ein nicht endener Alptraum.

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Hast du die Karten verteilt. Entscheidest du, für wen die Sonne lacht und für wen es immer schneit.
 


 

Rose Herz klopfte bis zum Hals, als sie den unbekannten dämmrigen Raum betrat. Ihre feuchten Hände gruben sich in das lange dunkelgrüne Nachthemd. Ihr Blick suchte den Raum ab und sie erkannte drei Reihen voller Bücher. Die Regale reichten bis zur Decke. Mit bloßen Füßen betrat sie den weichen Teppich und staunte. Eine runde Treppe führte ein Stockwerk höher und wieder erkannte Rose nur Regale voller Bücher. Noch nie hatte sie solch einen Raum gesehen. Er wirkte wie eine Bibliothek. Sie drehte sich um die eigene Achse, sah auf die großen Fenster, welche mit dunklen Gardinen geschmückt waren und hörte das Feuer im übergroßen Kamin knistern. Sie stolperte an der schwarzen Couch vorbei und nahm den Kamin näher in Augenschein. Sie konnte nicht flohen.
 

Dann schritt sie zu den Fenstern und suchte nach den Verschluss, doch ein Blick nach draußen verriet absolute Dunkelheit. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein, dass ihr die Flucht so einfach gelingen konnte. Enttäuscht legte sie die Handfläche auf die kalte Fensterscheibe und sah sich an. „Komm schon Rose… gib nicht so schnell auf…“, murmelte sie leise und sah auf den angrenzenden Raum, der die Fensterreihe fortsetzte. Unsicher betrat sie diesen und erkannte eine Art Esszimmer. Es war kleiner als der erste Raum. Gerade als sie das Essen auf dem langen dunklen Tisch ausmachen konnte, fiel ihr ein weiterer Kamin auf. Doch noch bevor sie den ersten Schritt drauf zumachen konnte, ließ eine fremde Stimme sie zusammenzucken.
 

„Das würde ich lassen.“
 

Sie fuhr herum und wich wie von selbst einen weiteren Schritt zurück. Ihre hellen blauen Augen hafteten sich unentwegt auf die dunkle Gestalt, welche sich im Türrahmen befand. Der Fremde zog den langen schweren Umhang von seinen Schultern und sie erkannte jenen Jungen aus der bedrohlichen Halle. Er hatte seine Kleidung gewechselt, jedoch war die Farbe geblieben. Schwarz, wie die Dunkelheit.
 

Roses Blick haftete an seiner Erscheinung. Ihr erster Eindruck verstärkte sich schmerzlich, denn ihr wurde bewusst, dass er trotz seiner Erscheinung die Gesetzte und Ansichten eines Todessers verkörperte. Emotionslos sah er an ihr auf und ab und legte seinen Umhang auf eine Kommode. Als seine hellen Augen so unverblümt auf ihr lagen, musste sie schlucken. Rose ging erneut einen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Kante des langen, dunklen Esszimmertisches. Er grinste amüsiert über ihre Angst, eine Schwäche, die sie an sich verfluchte. Denn nun wusste er, dass er sie in der Hand hatte. Sie lieferte sich selbst aus.
 

Der unbekannte Junge legte den Kopf leicht schief und betrachtete sie weiter eingehend. Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. „Zieh dich aus.“
 

Die Aufforderung, welche einem Befehl gleich kam ließ ihren Atem stocken. Alles in ihr weigerte sich, dem nach zu kommen, weshalb Rose fest die Zähne aufeinander presste. Ihr Herz schlug wild gegen ihre Brust und das Blut in ihrem Kopf rauschte. Wie von selbst hielt sie sich an der Tischkante hinter sich fest und ihr Blick wurde starr. Rose war durchaus bewusst, was er mit ihr machen wollte. Sie sollte dasselbe Schicksal wie tausende von andere Frauen teilen. Aus Reflex presste sie unter dem Nachthemd ihre Beine zusammen und versuchte zu ignorieren, dass er auf sie zuging.
 

Leise und selbstsicher.

Sie sah, dass er keinen Zauberstab in der Hand hielt, wahrscheinlich war ihm bewusst, dass sie ihm so oder so ausgeliefert war und er auf solch eine Hilfe verzichten konnte.

„Hast du mich nicht verstanden?“ Er klang ruhig, doch Rose war, als hätte er sie angeschrien.
 

Als er vor ihr stand und ihr bewusst wurde, dass er sie um einen ganzen Kopf überragte, wurden ihre Hände kalt. Er beugte sich zu ihr runter und sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr. Der Geruch von Tannen und Wald stieg in ihre Nase und unweigerlich schloss Rose die Augen. „Du sollst dich ausziehen.“ Seine Stimme war fast nur ein Flüstern und doch schien sie keinen Widerspruch zu dulden. Dann betrachtete er sie wieder und Rose sah krampfhaft auf seine Brust. Sie wollte ihn nicht ansehen, nicht in solch einem Augenblick wie diesen. Seine Hand fuhr durch ihr langes Haar, er schien über die Farbe überrascht und sie versuchte weiterhin ihr klopfendes Herz unter Kontrolle zu halten. Nach einer halben Ewigkeit, so schien es ihr, spürte sie, wie er das Nachthemd hochzog. Vollkommen vor den Kopf gestoßen, umklammerte sie seine Handgelenke, um ihn von weiteren Dingen abzuhalten. „Nein, bitte!“ Ihre Stimme war überraschend fest, doch er hörte nicht. Mit einem Ruck hatte er sie auf die Tischplatte befördert und sie fiel auf den Rücken.
 

Ihr Kopf schlug auf der harten Tischplatte auf und Rose stöhnte leise vor Schmerz. Ohne, das sie sich wehren konnte, riss er ihren schwarzen Slip kaputt. Das Geräusch von reißendem Stoff zerrte an ihren Nerven. Brutal drückte er ihre Beine auseinander und riss das grüne Nachthemd von unten nach oben in zwei. Dann drängte er sich zwischen ihre Beine und sie hörte, dass er die Schnalle seines Gürtels öffnete. Die erste Träne der Ohnmacht fand den Weg über ihre Wange. Doch trotz des Scharms so entblößt vor ihm zu liegen, wehrte sie sich nicht. Bereits als Kind hatte man sie vor so einer Situation gewarnt und der einzige Rat, den ihre Mutter ihr je gegeben hatte, war, dass sie sich in solch einem Augenblick mit ihrem Schicksal abfinden sollte, damit sie unnötigen Schmerz vermeiden konnte.
 

„Na geht doch“, sprach er zufrieden und Rose keuchte auf, als sie spürte, dass er mit zwei Finger brutal in sie eindrang. Als sie sich in ihr bewegten, beugte er sich weiter zu ihr runter und sie sah in seine hellen braunen Augen, welche sich verdunkelten. Wut und Unverständnis für sein Handeln stieg in ihr auf und sie scheute sich nicht davor zurück, ihn direkt anzusehen. Wenn er sie schändigen wollte, dann wollte sie ihm nicht die Genugtuung geben, sich an ihrem Elend zu ergötzen.
 

Rose sah in seine hellen brauen Augen, ihre Hände gruben sich in sein schwarzes T-Shirt und ihr Atem ging heftig vor Schmerz. „Tu was du nicht lassen kannst!“, sprach sie gequält. „Denn letzten Endes bist du genauso ein Stück Dreck, wie-!“

Sie biss sich vor Pein auf die Unterlippe und schmeckte augenblicklich den metallischen Geschmack von Blut. Brutal drang ein dritter Finger in sie ein und jegliche Angst vor ihm verschwand. Ihr schmerzverzerrtes Gesicht, verwandelte sich in einen verachtenden und strafenden Ausdruck. Sie würde nicht schreien, nein, niemals würde sie ihm diesen Triumph vergönnen. Standhaft blieb sie seinem Blick ausgesetzt und weigerte sich nachzugeben. Ihr Unterleib verkrampfte sich unter der Brutalität.
 

Gerade, als erneut eine Träne über ihre Wange rollen wollte, spürte sie, wie sich die Finger aus ihr herauszogen und ihre Hände lösten sich augenblicklich von seinem T-Shirt. Rose keuchte nach Luft und ihr Körper erschlaffte von der Anspannung. Ihr törichtes Herz wagte zu hoffen, als er sich erhob und seine Hände von ihrem Körper nahm. Sie schloss die Augen und genoss diesen Augenblick der Hoffnung.
 

Leise Schritte führten aus dem Raum, bis sie schließlich vollkommen verstummten und die junge Weasley nur noch ihren eigenen Atem hörte. Zögerlich setzte sie sich auf und hielt das zerrissene Nachthemd zusammen. Ein paar Augenblicke wartete sie, doch als sie nichts als Stille vernahm, rutschte sie vom Tisch und versuchte sich auf den Beinen zu halten. Doch sie knickte ein. Schwach und hilflos ließ sie sich auf die Knie sinken und schlug die Arme um den Oberkörper. Geschafft sah Rose ausdruckslos auf den Teppich unter sich. Dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf und wagte es hemmungslos ihre Schwäche zu zeigen. Ihr Körper zitterte und ihre Angst überwältigte sie.
 

Sie würde sterben, ganz sicher.
 


 

Frag mich wirklich nach dem Sinn. Ich denk so oft, dass was nicht stimmt. Leid wohin ich sehe und meistens wo ich's nicht versteh.
 


 

Lily Potter öffnete zaghaft ihre Augen, ein leises Geräusch erklang. Möglichst lautlos erhob sie sich aus ihrem Bett und durchquerte mit nackten Füßen das dunkle Zimmer. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es bereits nach halb drei war. Kurz blickte sie auf die schlafende Gestalt ihrer Cousine Dominique, als ihr Blick weiter glitt, zu dem leeren Bett von Rose, überkam tiefe Traurigkeit sie. Seit dem Anschlag auf King Cross herrschte eine bedrückende Stille im ganzen Haus. Roses Verschwinden hatte den ganzen Alltag zerstört und viele Tränen fließen lassen. Besonders ihre Mutter litt unter Roses Abwesenheit. Denn niemand wusste, wie jemand Onkel Ron und Tante Hermine benachrichtigen konnte, da ihr Aufenthalt, wie so oft, vollkommen unerkannt war.
 

Leise schloss Lily die Zimmertür hinter sich und lauschte dem leisen Geräusch im Flur, sie erkannte schnell, dass es aus dem Zimmer ihres Bruders kam und so huschte sie eilig einen Stockwerk höher. Ohne sich bemerkbar zu machen, drückte sie den Knauf herunter und spähte hinein. Sie erkannte ihren Bruder, wie er eilig etwas aus seinem Schrank nahm und in eine Sporttasche warf. Vollkommen verwirrt sah Lily, dass er alle möglichen Dinge auf seinem Bett ausgebreitet hatte. Essen, Bücher, den alten Tarnumhang ihres Dads, die Karte der Rumtreiber, die sie immer für wertlos gehalten hatte und zu ihrer Überraschung schien genau diese plötzlich eine andere Bedeutung für Albus zu haben.
 

Hastig warf er alles in die magische Tasche und griff nach seinem Umhang, als er sich umdrehte um seine Schuhe anzuziehen, erstarrte er. Erschrocken erkannte er Lily an seiner Tür und seine Miene versteifte sich. Ein wenig überfordert strich er sich durch das zerzauste schwarze Haar. „Lily“, flüsterte Albus gespielt fröhlich, als sie die Tür hinter sich schloss. Ernst sah die Jüngere ihren Bruder an. Sie durchschaute seine Verharmlosung sofort. „Wo willst du hin?“

Er drehte sich um und packte weiter. „Das geht dich nichts an Lils.“

„Auch nicht, wenn ich Mom wecke?“ Augenblicklich hielt Albus inne und sah sie bitter an. „Das würdest du nicht wagen!“

„Doch! Sag mir wenigstens wohin du gehst, ich will auch nicht verlangen, dass du mich mitnimmst.“
 

Der junge Potter packte weiter und sah, dass seine Schwester sich auf sein Bett setzte. „Seit Roses Verschwinden ist nicht viel passiert.“

Verwirrt hob Lily eine Augenbraue und Albus erklärte: „Niemand vom Orden handelt, sie alle verstecken sich seit Monaten unter der Erde, in Hütten oder leben so abgeschieden, dass ich mich frage, ob überhaupt noch Ordenmitglieder existieren, außer unsere Familie.“

„Sie haben viel zu tun“, wies Lily hin. „Außerdem… ohne Dad können sie nicht viel machen. Sie müssen immer auf einen Hinweis von ihm warten.“
 

„Und der letzte liegt bereits zehn Monate zurück“, sprach Albus eisig. „Sieh mal, während da draußen Menschen sterben, die Todesser die Macht immer weiter an sich reißen, Geschäfte schließen und die Zahl der Vermissten ständig steigt, sitzen wir hier rum, nur weil wir zwar volljährig sind, aber die zwanzig noch nicht überschritten haben.“

„Ihr seit zu unerfahren“, erklärte Lily, wie auch seine Mutter bereits zuvor. Albus lachte leise auf. „Um für das zu kämpfen an das man glaubt, ist man nie zu unerfahren.“, er schloss die Tasche und spürte, wie seine Schwester ihn am Handgelenk festhielt.
 

„Was hast du vor Al?“

„Ich gehe nach Hogwarts.“

„Aber das Schloss ist bereits verfallen!“ Lily verstand nicht recht. „Niemand ist dort, bereits vor fünfzehn Jahren haben Todesser dort alles zerstört, was Wichtig sein könnte.“

Albus lächelte. „Und genau deswegen will ich dort hin. Niemand würde mich je dort vermuten, außer man weiß, dass ich Recherchen über Hogwarts angestellt habe.“ Er strich ihr über den Kopf, was sie nur noch fassungsloser machte. „Aber was willst du da?“

Der Potter-Spross griff zu seinen Schuhen und setzte sich neben seine Schwester um sie anzuziehen. „Ich will aus dem Schloss einen Ort machen, wo Menschen hoffen können, wo sich Leute treffen, die Mut haben, die kämpfen wollen. Ich möchte Zeichen setzten, dass die Welt dort draußen, die sich versteckt, weiß, dass noch nicht alle die Hoffnung auf Frieden aufgegeben haben.“

Lily schwieg und betrachtete ihn, dann sah sie sich in seinem Zimmer um. „Das wirst du alleine nicht schaffen.“
 

„Ich weiß, aber wer sagt, dass ich alleine bin?“ Er stand auf und Lily folgte ihm, als er mit seiner Tasche in den Flur ging. „Al, wer da draußen würde dir helfen? Niemand!“

Er zuckte desinteressiert mit den Schultern und betrat das Wohnzimmer, dort machte er den Kamin an und wollte zu dem Flohpulver greifen, als Lily ihn festhielt. „Du wirst da draußen alleine sterben! Was wird Mom sagen!“

„Sie wird es verkraften. Außerdem, ich werde nicht sterben. Ich werde kämpfen und du wirst von mir hören, versprochen.“ Er sagte dies mit solch einer Überzeugung, dass Lily schluckte und seinen Umhang los ließ. „Wenn ich etwas von dir gehört habe, darf ich dann nachkommen?“

Albus hielt inne und sein Blick fiel auf das kindliche Gesicht seiner Schwester, sie wirkte hilflos und noch viel zu jung für eine Welt, wie sie dort draußen wartete. „Ich weiß nicht… es ist gefährlich Lils.“
 

Mit energischen und blitzenden grünen Augen sah sie ihn an, ihr Gesicht war ernst. „Bitte, du hast gesagt, du vermisst Leute, die für das kämpfen woran sie glauben! Wenn ich dein Zeichen wahrnehme, dann weiß ich, dass du lebst und ich würde dir helfen wollen, so wie die anderen Menschen die wegen dir Hoffnung schöpfen.“

Albus zog seine Brille von der Nase und klappte sie zu. Kurz blinzelte er und reichte sie seiner Schwester. „Gib sie mir, wenn du kommst.“ Ungläubig sah sie auf seine Hand und flüsterte: „Aber du brauchst sie!“

„Ja, aber im Moment brauche ich vor allen meine Sehkraft um Fluchtmöglichkeiten zu finden.“ Anders als sein Vater litt Albus unter extremer Weitsichtigkeit. Die Brille diente nur dazu, dass er nicht bereits aus drei Meilen Entfernung sah, ob sich ein Hase oder ein Reh im Feld befand. Die lange Zeit ohne Brille würde ihn jedoch einen hohen Preis kosten. Die Weitsichtigkeit würde irgendwann in extreme Kurzsichtigkeit umschlagen, doch mit dieser Gefahr konnte er umgehen.
 

Lily umschloss die Brille mit beiden Händen und trat einen Schritt zurück, es war ihre Geste, dass sie ihn gehen lassen würde und auf ihn vertraute. Er dankte es ihr mit einem Lächeln, dann trat er ins Feuer und verschwand. Die kleine Potter schritt durch das dunkle Wohnzimmer, welches nur durch das Feuer im Kamin erhellt wurde und ließ sich auf der stark geflickten Couch nieder. Stumm zog sie die Beine an sich. James hatte die Familie bereits vor zwei Jahren verlassen und nun war auch noch Albus fort. Stück für Stück löste sich ihre Familie auf und Lily begann sich zu fragen, ob nicht irgendwann die Zeit kommen würde, in der sie ganz alleine sein würde.
 


 

Warum gibt es Gewalt? Warum gibt es Hass? Manchmal ist es wirklich schlimm und ich weiß nicht mehr wohin.
 


 

Unruhig drehte sich Rose auf die andere Seite, sie war eingeschlafen nachdem die letzte Träne versiegte und zog die weiche Decke noch weiter über sich und…

Sie stutzte.

Decke?

Sofort schlug sie hektisch die Augen auf und sah sich um. Sie befand sich in einem hellen, großen Schlafzimmer. Durch die dünnen Vorhänge drang leichtes Licht in das Zimmer und warf kleine Schatten an die Wand. Ihre blauen Augen betrachteten die weißen Lacken und die vielen Kissen.

Wie war sie hier her gekommen?
 

Rose zog die Decke bis zum Kinn und langte zum Nachtisch um dort die Uhr lesen zu können, doch sie wurde enttäuscht, als sie keine Zeiger erkannte.

„Es ist halb neun“, sprach eine rauchige, alte Stimme und sie zuckte zusammen. Erschrocken sah sie in die rechte Ecke des Zimmers und konnte beobachten, wie sich ein Schatten von einem Stuhl erhob. Mit dem Schwenker seines Zauberstabes glitten die Vorhänge auf und sie sah in ein altes verfurchtes Gesicht. Der Kopf war kahl geschoren und wies tiefe Narben auf. Der alte Mann war klein und stützte sich auf einem Stock ab. Langsam kam er auf sie zu und ließ einen schwarzen Koffer auf den Nachtisch schweben.
 

„Wer sind Sie?“, entfuhr es ihr und sie zog die Decke noch weiter zum Kinn, wohl wissend, dass sie noch immer das zerrissene Nachthemd trug. An der Bettkante blieb er stehen und sie sah auf seine schlichte, aber elegante dunkle Kleidung, bestehend aus einer Weste, Hemd und Faltenhose.

„Unwichtig“, brummte er und öffnete den schwarzen großen Lederkoffer. „Also, wo hat er dich verletzt?“

Verwirrt starrte sie ihn an und erkannte, dass er sich gelassen eine Pfeife ansteckte, der Rauchgeruch stieg ihr in die Nase und sie hustete. „Ich höre?“

„I-Ich bin nicht verletzt“, brachte Rose mühsam heraus und der alte Mann hob misstrauisch eine Augenbraue. „N-Nein wirklich, ich…“ Er pustete ihr den Rauch ins Gesicht und sie hustete. „Eigenartig. Normalerweise bittet er mich sonst nie darum, nach seinem Zeitvertreib zu sehen.“
 

Ihr Körper erstarrte.
 

Zeitvertreib?
 

Natürlich, die Brutalität ihres Peinigers hatte für sich gesprochen. Der alte Mann ließ sich auf dem Bett nieder und betrachtete sie eingehend. Seine graublauen Augen musterten ihr Gesicht. Er wurde ihr unheimlich, schließlich schlich sich ein wissendes Lächeln über seine dünnen Lippen. „Eine Weasley.“, sprach er triumphierend und sie zog scharf die Luft ein. „Woher wissen Sie-!“

„Ein Kinderspiel. Die einzige Familie mit roten Haaren unter den Blutsverrätern sind Weasleys. Euer Clan ist für seine Größe und Ausdauer bezüglich gegen den dunklen Lord zu rebellieren bekannt. Du bist also demnach eine von vielen.“

„Sie werden doch hoffentlich nichts-!“

Wieder unterbrach er sie: „Sagen? Nun, ich schätze Scorpius hat eins und eins zusammenzählen können, als er deine Haare gesehen hat. Dein Rot ist nicht hervorstechend, aber dein kleines Specktakel bezüglich des Feuers spricht Bände. Ein Weasley wehrt sich immer. Zumindest tat er das, bevor Potter vollkommen verschwand.“
 

Der alte Mann wusste überraschend gut über die aktuellen Geschehnisse bescheid und Rose zog die Knie an sich. Sie wusste gar nicht, was sie zuerst fragen sollte. „Wer ist Scorpius?“

„Mein gut geratener Enkel“, erklärte der Alte und sie konnte Stolz in seinen müden Augen erkennen. „Nicht ganz so brutal wie sein Bruder, denn wärst du an ihn geraten, ich schätze von deinem Gesicht wäre nicht mehr viel übrig.“

Sie verstand. Scorpius war der Todesser, der sie gefangen hielt. Er erhob sich mühsam und klopfte seine Pfeife auf dem Nachtisch aus, dann steckte er sie in seine Westentasche. „Ich gebe dir einen Tipp Weasley. Langweile Scorpius nicht, denn je länger du sein Interesse genießt, umso länger bleibt dir zum leben.“

Rose schluckte hart. Ihre Hände umschlossen ihre Knie und sie fühlte sich merkwürdig taub an. „Weißt du Mädchen, vielleicht solltest du deinen Grips benutzen, um ihn zu halten, denn Wissen jeglicher Art stellt ihn ruhig.“

„Warum erzählen Sie mir das?“
 

Er zuckte die Achseln und suchte etwas in seinem Koffer. „Keine Ahnung, vielleicht um dir einen Gefallen zu tun oder aber um dir den Tod ein wenig zu versüßen.“ Er warf ihr eine Salbe auf den Schoss und schloss den Koffer. „Du wirst sie brauchen, wenn du willst, dass er dir beim nächsten Mal nicht noch mehr weh tut.“ Augenblicklich verfärbten sich ihre Wangen rot. Woher wusste er, dass sie Schmerzen in Intimbereich verspürte? Hatte er sie untersucht, während sie geschlafen hatte? Oder war er tatsächlich ein Heiler? Als er zur Tür humpelte und die Tasche von ihrem Nachtisch verschwand, sprach sie: „Danke, fürs zu Bett bringen.“

An der dunklen Eichentür angekommen, hielt er kurz inne. „Du lagst bereits dort, als ich heute morgen kam.“ Dann verschwand er hinter der Tür und ließ ein verwirrtes Mädchen zurück. Sie schluckte erneut und ihr Blick fiel auf die Salbe.
 

Noch verstand sie nicht, was um sie herum gerade geschah.
 


 

Öffne mir die Augen, bade mich im Licht. Ich würde' so gern an etwas glauben.
 


 

Lautlos schritt Scorpius Malfoy an den hohen Bücherregalen entlang. Seine Augen suchten die oberste Reihe ab und je näher er dem Ende des Regals kam, umso mehr schwand seine Hoffnung. Seit Wochen suchte er ein bestimmtes Buch, jegliche Bücheroasen hatte er bereits durch, nur die Bibliothek seines Vaters stand noch aus. Der junge Malfoy befand sich nicht gerne in den Räumen seines Vormundes, zumal er sich unerlaubt hier befand. Am Ende der Reihe strich er sich enttäuscht durch das blonde Haar.

„Verdammt.“

„Weshalb so ungehalten Scorpius?“
 

Die angespannte Haltung des Jungen nahm zu und er schloss kurz die Augen. Dann drehte er sich und erkannte seinen Vater am anderen Ende der Bücherreihe. Die wachsamen grauen Augen fuhren an ihm auf und ab und Scorpius musterte die strengen Gesichtszüge seines Vaters. Sein ganzes Auftreten war geprägt von Arroganz und Stolz, etwas was er als Kind gehasst hatte. Denn alleine mit seiner Anwesenheit hatte sein Vater die ganze Atmosphäre im Raum beeinflussen können. Damals hatte er Angst vor seinem Vater gehabt, besonders nachdem er es zum wiederholten Mal gewagt hatte den Unterricht bei Professor Avery zu schwänzen.
 

Es war die einzige Strafe die er nie vergessen würde. Eine Strafe, so hart, so brutal, dass sie ihn noch heute in schwachen Nächten Alpträume bescherte.

„Ich suche ein Buch“, sprach Scorpius ehrlich und versuchte so unschuldig wie möglich auszusehen. „Discorsi, sagt dir das etwas?“

„Galileo Galilei, ein Muggelwissenschaftler hat das Buch geschrieben, es geht um Astronomie.“

Überrascht, dass sein vorbildlicher Vater sich mit Muggel-Literatur auskannte, schüttelte Scorpius knapp den Kopf. „Ich suche das gleichnamige Werk von Nathan Brown. Es wurde im 17ten Jahrhundert geschrieben.“
 

Das Gesicht seines Vaters verzog sich und Scorpius ging sofort in die Offensive. Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Egal, war nicht so wichtig.“ Er wollte an seinem Vater vorbei gehen, doch dieser hielt ihn auf. „Woher hast du den Begriff Discorsi?“

Scorpius lachte heiser. „Ach, ich habe vor ein paar Wochen einen Auroren gefasst und unter Folter gestand er irgendetwas von einer Suche. Dabei fiel kurz vor seinem Tod das Wort Discorsi. Ich hätte gerne gewusst, um was genau es sich bei dem Schriftstück handelt.“
 

„Schwarze Magie“, erklärte Draco ruhig, aber wachsam. Scorpius wurde bewusst, dass sein Vater jegliche Reaktion bei ihm genauestens beobachtete. In letzter Zeit kam es häufig vor, dass er spürte, dass sein Vater Misstrauen gegen ihn hegte. Er ließ sich nichts anmerken und schritt desinteressiert weiter.

„Deine Neugier ist äußerst ungesund.“

Der Junge blieb stehen und drehte sich um. „Weshalb?“

Ein feines Lächeln bildete sich auf den kalten Lippen seines Vaters und er trat auf ihn zu: „Scorpius“, er klang mahnend. „Muss ich es dir noch einmal erklären?“
 

Der 17-Jährige sah zu Boden. „Nein.“ Bereits als Kind hatte er ein offenes Interesse und großen Wissensdurst an den Tag gelegt. Sein Fleiß wurde geschätzt, sein Ehrgeiz ebenso, jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad. Denn Auffälligkeit jeglicher Art wurde in seiner Familie hart bestraft. Zumindest bei ihm. Floyd durfte mit seiner Brutalität aus der Menge herausstechen und laut seiner Mutter konnte seine Schwester Claire nichts für ihr attraktives Äußeres. Allerdings wurde dabei außer Acht gelassen, dass sie es immer wieder drauf anlegte, den Mittelpunkt eines Geschehens zu bilden.
 

Es war ungerecht. Während Floyd tun durfte was er wollte und Claire alles bekam, wonach sie verlangte, durfte er einfachen Fragen nicht auf den Grund gehen. Etwas, was Scorpius bereits seit seiner Kindheit immer wieder auffiel. Während Fehler bei Floyd immer geflissentlich übersehen worden waren, bekam er eine Strafe nach der anderen wegen jedem kleinen Verstoß. Claire dagegen war noch als Jugendliche verhätschelt worden. Immer wieder hatte Scorpius beobachten können, dass seine Mutter seine Geschwister bevorzugte. Eine Behauptung die er niemals aussprechen würde. Doch mittlerweile war Scorpius sich sicher, dass ihm seine Mutter etwas verschwieg, etwas was das Verhältnis, das sie zueinander pflegten arg verschlechterte. Immer wieder war Scorpius versucht zu fragen, warum sie eine solche offensichtliche Abneigung gegen ihn hegte. Mittlerweile jedoch hatte er sich damit abgefunden und ignorierte die Kälte, die sie ihm entgegen brachte.
 

Sein Blick richtete sich wieder auf seinen Vater und er fragte sich unweigerlich, ob er in einigen Jahren ebenfalls ein Abbild von Arroganz, Kälte und Stolz sein würde. Vor einigen Jahren war es eines seiner größten Ziele gewesen, doch jetzt, wo er mit jedem weiteren Auftrag einen weiteren Schritt auf den dunklen Lord zu machte, verlangte etwas in ihm, nach etwas größerem. Einer Herausforderung, die einen Weg versprach, der noch keine Spuren aufwies.

„Ich hoffe, es stört Mutter nicht all zu sehr, wenn ich heute Abend nicht zum Essen vorbei komme.“
 

Überrascht hob Draco eine Augenbraue, während sie zusammen durch die langen Büchereien schritten. „Lilith wird anwesend sein, du solltest sie besser behandeln Scorpius. Immerhin ist sie eine Parkinson und von ehrwürdigen Blut.“

„Das ist mir durchaus bewusst, allerdings habe ich noch einiges aufzuarbeiten.“ Wenn es um Arbeit ging, dann konnte er sich sein schlechtes Gewissen immer gut reden. Sie traten in die Mitte des Leseraumes und Scorpius wagte es, seine Gedanken auszusprechen: „Ganz ehrlich Vater, ich glaube nicht, dass die Verbindung zwischen Lilith und mir von großen Vorteil wäre.“
 

Draco lachte knapp und schritt an seinem Sohn vorbei zu der großen Sitzecke. „Unsinn. Sie lobt deine Fähigkeiten, deine Geradlinigkeit in höchsten Tönen.“

„Natürlich, sie ist von meinem Ruf angetan, aber nicht von mir als Person.“ Scorpius wusste nicht wie er es beschreiben sollte, denn das einzige was ihm wirklich zu diesem undefinierbaren Gefühl einfiel, war, dass es sich nicht richtig anfühlte, wenn er mit Lilith schlief. Er tat es aus Pflichtgefühl und nicht, weil er es selbst wollte. Genauso wie die ganzen male mit seiner Belohnung, es war niemals um seinen Willen gegangen, immer nur um die Erwartungen. Scorpius konnte sich nur schwer vorstellen, den Rest seines Lebens in dieser Form mit Lilith zu verbringen.

„Scorpius, was erwartest du eigentlich?“ Sein Vater schüttelte kaum merklich den Kopf und griff am Kamin zu einer Zigarre. „Eure Verbindung soll der Reinhaltung des Blutes dienen und nicht eurem persönlichen Gemüt.“
 

Der Junge verstand und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Möglichst gelassen legte er den Kopf schief und schloss daraus: „Im Klartext, Mutter diente ebenfalls nur als Gebärmaschine. Hattest du nebenbei andere Frauen, oder genügte sie dir immer?“ Er wusste, dass er sich eine unverschämte Frage erlaubte. Doch manchmal konnte er Gedanken, die sich in ihm fest gruben nicht mehr abschütteln. Vor allem die erschreckende Gewissheit hatte sich in ihm festgefressen, dass man ihn nur mit Lilith verlobt hatte, da man ihm nicht zutraute, dass er aus eigener Kraft seinen Weg nach oben fand.

„Diese Diskussion wird dich nicht weiterbringen“, erwiderte Draco ruhig, für den Geschmack seines Sohnes ein wenig zu ruhig. Er drehte sich um und nickte dann. „Gut, ich werde deiner Verlobten Bescheid geben.“

Scorpius wollte sich gerade entfernen, als sein Bruder in den Raum geschritten kam. Stolz, vollkommen von sich überzeugt und übelst gut gelaunt.
 

„Hey Bruder!“, ungeniert zerzauste er Scorpius das Haar und klopfte ihm so feste auf den Rücken, dass der Jüngere leicht hustete. „Immer noch so schwächlich auf den Beinen? Ein Jammer.“ Scorpius sah in das hämische Gesicht des Älteren und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Hallo Vater. Ich wollte wissen, ob es dir etwas ausmacht, wenn Elliott und ich ein wenig die Lage in Scottland checken. Du weißt schon, den neuen Hauptsitz dort.“
 

Floyd sprach mit Absicht in Rätseln, denn Scorpius wusste, dass sein Bruder es liebte ihn spüren zu lassen, dass dieser ein vertrauteres und besseres Verhältnis zu seinem Vater pflegte, als er. Es war in seinen Augen nichts, was man hätte beweisen müssen, schließlich war er sich dieser Tatsache bereits bewusst. Bevor er die Antwort seines Vaters vernahm, klopfte er seinem Bruder leicht auf die Schulter und verließ mit einem leichten Nicken das Zimmer. Sein Weg führte weg aus dem Westflügel des Schlosses. Fort von seiner Familie, hin zu seiner geliebten Ruhe und seinen eigenen vier Wänden.
 

Kurz spielte er mit dem Gedanken seinem Großvater einem Besuch abzustatten, bis ihm einfiel, dass der alte Mann bereits wieder im Dienst des Herrn verweilte. Sein Vater selbst kannte sich erschreckend gut mit Heilung und Tränken aus, doch sein Großvater war ein wahrer Meister seines Fachs. Noch heute bewunderte Scorpius ihn für seinen scharfen Verstand, sowie für seine schnelle Auffassungsgabe. Die Jahre, die er bei ihm als Schüler verbracht hatte, waren die schönsten und lehrreichsten seines Leben gewesen, da er zum ersten Mal nicht mit seinen Fragen zurück zu halten brauchte.
 

Jedes Warum, jedes weshalb und jedes Stirnrunzeln hatte den alten Mann ein Lächeln entlockt. Geduldig und erfreut war er auf seine Fragen und Aussagen eingegangen und Scorpius konnte ohne ein schlechtes Gewissen behaupten, dass er jenes Wissen, welches sein Großvater ihm geschenkt hatte, mit Bedacht anwendete. Nicht das er Talent als Heiler zeigte, nein. Viel mehr war es das gewaltige Allgemeinwissen, dass sein Großvater ihm vermittelt hatte. Dinge, die er eigentlich nicht wissen sollte, aber die ihm vielleicht irgendwann einmal nützlich sein würden. Er hatte ihm versprechen müssen diese Weisheiten niemals in irgendeiner Form öffentlich zu erwähnen, sondern sollte sie nur für sich nutzen. Allerdings gab es gewisse Dinge, die ihm ein Rätsel waren und den jungen Malfoy beschlich das Gefühl, dass sein Großvater ihn vielleicht das eine oder andere gelehrt hatte, was gegen die Lehre des dunklen Lords verstieß.
 

Er würde der Sache auf den Grund gehen, Stück für Stück und er wusste auch bereits genau, wer ihm dabei helfen würde.
 


 

Manchmal ist es wirklich schlimm und ich weiß nicht mehr wohin und dann kommt es mir vor, als wenn die Welt in Trümmern liegt.
 


 

„Zum letzten Mal, wo ist Albus?“

Arg verstimmt sah Ginny Weasley auf die beiden Mädchen herunter. Irritiert und hilflos saßen sie vor ihr auf der stark geflickten Couch, noch bekleidet im Pyjama. Dominique unterdrückte ein Gähnen, unter ihren Augen lagen erneut dunkle Schatten und Ginny fragte sich unweigerlich, warum bei diesem schmächtigen Mädchen jegliche Art Trank fehlschlug. Der neue Arzt hatte ihr auch nicht viel helfen können und das, wo sie die beiden Cousinen solch einer Gefahr ausgesetzt hatte.

Der Preis war hoch gewesen.
 

Roses verschwinden quälte sie Stunde um Stunde und immer wieder gab sich Ginny die Schuld dafür, schließlich hätte sie sich nicht dazu überreden lassen dürfen, die beiden alleine reisen zu lassen. Und jetzt war zu ihrer größten Sorge auch noch Albus über Nacht verschwunden.
 

„Hör mal Mom, er ist wie es aussieht mitten in der Nacht, bei Nebel abgehauen, wie sollen wir da etwas mitbekommen haben, wenn wir tief und fest geschlafen haben?“, begann Lily sich zu verteidigen. „Außerdem, glaubst du wirklich Al hätte mit mir über seine Pläne gesprochen? Ich bin fünfzehn und in seinen Augen noch ein Blag! Und was Dome angeht, der Depp ist in sie verschossen und hütet sich davor länger als drei Minuten alleine mit ihr in einem Raum zu sein. Also ist es ausgeschlossen, dass auch nur einer von uns eine leiseste Ahnung hat, wo der lebensmüde Sack hingegangen ist.“
 

Unwillkürlich verschränkte Ginny die Arme vor der Brust, ihr Blick war scharf und misstrauisch. „Das mag sein, aber trotzdem wird der lebensmüde Sack dir als seine Schwester sicherlich irgendetwas zu gezwitschert haben!“

Lily zuckte die Schultern. „Würde es etwas ändern? Du würdest nur James losschicken und damit die Rivalität zwischen den Beiden zum eskalieren bringen.“ Sie pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Im Klartext, du könntest James genauso gut auf Dad ansetzten, denn ich glaube nicht, dass man Albus findet, wenn er nicht gefunden werden will. Schließlich gehört ihm doch der Tarnumhang oder?“
 

Die Mutter schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Auch das noch. „Wahrscheinlich hat er wirklich an alles gedacht!“ Sie raufte sich die Haare, rauschte aus dem Wohnzimmer und stampfte die Treppen zum Zimmer ihres Sohnes hoch um vielleicht erschließen zu können was noch fehlte. Kaum schlug oben eine Tür zu, als Dominique Lily auch schon ins Gebet nahm. „Wo steckt Al!“ Die Andeutung bezüglich irgendwelcher Gefühle war sie geflissentlich übergangen. „Komm schon Lils. Ich weiß, dass du mal wieder mehr mitbekommen hast, als dir eigentlich gut tut!“
 

Vorwurfsvoll sah die hübsche Veela sie an und Lily gab sich geschlagen. „Okay, aber unter einer Bedingung. Du erfährst die ganze Wahrheit erst, wenn du in den nächsten Wochen die Ohren für mich mit aufhältst.“

„Und nach was?“

„Einem Zeichen, etwas, was dort draußen ungewöhnlich ist und hoffen lässt.“

„Lily.“ Dominique fasste sich an die Stirn und massierte diese leicht. „Hoffen auf was?“
 

Ein wissendes Lächeln glitt über die Lippen der jungen Potter. „Hoffen… auf Albus.“
 


 

Und ich sehe mich um, alles froh und bunt und ich frag mich, sind sie alle taub und blind.
 

Fortsetzung folgt...



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Von:  KyokoUchiha
2013-08-31T07:59:02+00:00 31.08.2013 09:59
Ich hätte scorpius eine knallen können! Arme Rose.
Albus kommt jedenfalls nach seinem Vater ;)
Von:  Petulia
2011-12-27T13:00:08+00:00 27.12.2011 14:00
Wow. Hut ab. hab jetzt die ersten Kapitel gelesen.
Es klingt komisch, aber ich finde du beschreibst den Krieg wunderschoen. Oft wird in Filmen oder Buechern einfach hingenommen, wenn jemand stirbt oder verschwindet und es werden einfach Menschen umgebracht, obwohl das immer etwas schreckliches ist. Besonders der Prolog zeigt die Ernsthaftigkeit dieser Sache. Arme Rose und dummer Scorpius. Was fuer schreckliche Schicksale fuer die Familie.. Trageische FF schreiben ist eine groessere Kunst als humorvolle und trotzdem gelingt dir beides. Also ein grosses Lob von meiner Seite !
Von: abgemeldet
2011-01-04T12:01:21+00:00 04.01.2011 13:01
Arme, arme Rose...sie tut mir unendlich leid, ich hoffe, es wendet sich für sie doch irgendwie zum Guten.Man kann ja eigentlich froh sein, dass sie nicht an Floyd geraten ist, aber trotzdem...
Und ich liebe Lily! Als sie Al als lebensmüden Sackbezeichnet hat musste ich grinsen. Schön, dass es auch in einer so dunklen Zeit wenigstens ab und zu etwas ein wenig Lockereres gibt. Aber ich hoffe, dass Albus nichts passiert...
Von:  LittleBastard
2010-09-17T11:44:34+00:00 17.09.2010 13:44
gott ich könnt heulen...

hab zwar erst 3 kapitel gelesen, aber WAS ich gelesen habe, ist hart...

die guten tun mir echt leid, sie müssen sich verstecken und so viele verluste hinnehmen :(
und die bösen machen weiter, zrestören orte, nehmen frauen gefangen und machen schlimme dinge mit ihnen...

rose bleibt trotz allem stark, was ich wirklich bewundere. respekt!
und albus, mutiger junge und irgendwie wurde mir warm ums herz, als er so über hoffnung und gegen das böse kämpfen gesprochen hat...
ich hoffe ehrlich das er das erreicht, was er vorhat. das wünsche ich mir wirklich...

lily und er, ihr "abschied" hat mich echt gerührt. das nen ich geschwisterliebe...

und scorp...irgendwie tut er mir schrecklich leid...

er ist zwar einer der bösen, aber nicht aus freien stücken, wie sein verdorbener bruder >(
scorp wurde in das ganze reingezwungen...und das er in seinem ganzen leben nie elternliebe oder glück erfahren hat ist ja echt hart.
ausser sein opa, der hat ihn wenigstens etwas gutes gebracht...

aber draco und seine frau. solche eltern sollte es nicht geben...
und auch das scorps mutter ihn so abstösst und ignoriert....ich glaube er ist gar nicht ihr leibliches kind...sonst wäre sie doch ganz anders?!

echt krasse geschichte...
habe teilweise mühe all dieses schrecken zu lesen...

und ich bin immer baff wie du mit worten das ganze geschehen so umschreiben kannst.
du ziehst den leser total in den bann.
man versinkt in die geschichte, kann sich richtig gut reinversetzen und leidet mit den charakteren mit...

respekt!

wirklich ne bewegende story.
und ich verfluche mich jetzt schon, das ich auf die letzten kapitel warten muss, bis ich endlich weiss wie das ganze endet...

naja, hab ja noch einiges vor mir :)
ich les mal weiter...

lg, LB
Von:  JO89
2010-09-10T11:29:01+00:00 10.09.2010 13:29
Scorpius Malfoy ist ein Schwein -.-
Na wenigstens hat er von ihr abgelassen...
Dafür mag ich Scorpius OPA, aber wieso hat er einen Anderen Nachnamen als Greengrass?
denn von Dracos Seite ist er sicherlich nicht.....
oder irre ich mich mal wieder?

ALbus ist toll :D
Und Lily mag ich auch!


Tja, Scorpius pob dir Rose helfen wird oder nicht, ist eine ganze andere Sache.



Tja und Scorpius.... was ist mit ihm, dass er von seinen Eltern so behandelt wird?
Ist er etwa nicht Dracos Sohn oder was?

Und der Letzte Satz erinnert mich an das Lied Blumen und Farben von Hans Söllner....

Ach, das Kapitel war toll geschrieben, auch wenn der Inhalt nicht immer schön war.

GLG

Wir lesen uns ;)
Von: abgemeldet
2010-09-07T22:03:50+00:00 08.09.2010 00:03
Okay, wie tue ich jetzt am Besten so, als wüsste ich nichts, aber auch rein gar nichts darüber, wie es weitergeht? Es fällt mir schwer, gerade nach dem heutigen Kapitel. Wobei es auch jede Menge Spaß macht, das Ganze noch einmal zu lesen und dabei zu wissen, wie sich mange Dinge - und vor Allem manche Menschen - weiter entwickeln bzw. warum sie tun, was sie tun.

Vor allem Scorpius- wow kann ich da nur sagen. Wer sich nach dem ersten Kapitel gedacht (erhofft) hatte, zwischen Rosie und Scorpius wäre gleich alles rosa-rot, der dürfte jetzt wissen was Sache ist. Die Szene im Esszimmer war wirklich... Krass. Gut, er hat aufgehört, aber trotzdem. Viel besser hättest du nicht deutlich machen können, was Rose auch erkannt hat- dass er trotz seines Aussehens und Auftretens ein Todesser ist. Und wenn auch vielleicht nicht alle, so doch einige schlechte Eigenschaften, Brutalität und Kälte besitzt.
Aber gleichzeitig lässt es einen auch auf mehr hoffen. Sein Wissensdurst, dass er Rose ins Bett gebracht hat (<- Awh!), all das lässt hoffen =)

Wer dir auch super gelungen ist, ist Scorps Großvater! Ich bin ohnehin ein großer Fan älterer, weiser Charaktere und Colin ist ein Prachtstück von einem alten Mann ;-) Wie er sie noch darauf hinweist, dass sie schon im Bett lag, als er ins Zimmer gekommen ist... Der Mann hat Scharfsinn, ich mag ihn ^^
Genauso wie Albus! Er hat hier einen ungewöhnlich starken, zielgerichteten Charakter, finde ich toll. Passt irgendwie überraschend gut zu ihm.

Draco... No comment an dieser Stelle. Bisher ist er mir, genauso wie sein herzallerliebster Ältester, mehr als unsympathisch. Scorpius Feinde sind auch meine Feinde ;-)

Dann freue ich mich jetzt mal darauf, wie Rosie den guten Scorpius unterhalten wird ^^

~Kermit
Von:  belladonna_lily
2010-05-10T11:31:47+00:00 10.05.2010 13:31
aaaaahhhhhh!!!!!!!!!!
Ok Al dreht durch... obwohl nein, er macht action!
aber Floyd soll sich bitte von schottland fernhalten... sonst... sonst....
*haare rauf*

tut mir leid, ich sehe schon, dieses Kommi wird nicht so dolle...
aber ich will unbedingt weiterlesen! omg, omg *ahhh* *hyperventilier*

wie es wohl mit rose & scorp weitergeht, kann sie ihn beschäftigen, vllt. mit diesem discorsi... was auch immer das ist *google öffne*

so ich will mich jetzt eig. auf die nächsten kapis stürzen aber ich befürchte das muss warten meine sis.... OO

lg
bella ♥
Von: abgemeldet
2010-03-12T10:41:42+00:00 12.03.2010 11:41
ich mag deinen scorpius unglaublich gern!
auch wenn er ein totesser ist, scheint er das herz am richtigen fleck zu haben!
schließlich hat er rose nicht ... na du weißt schon. er hat aufgehört!

und sein großvater ist sehr interessant! den mag ich total

wobei draco und scorps doofer bruder echt ins gras beißen könnten, ich mag weder den einen noch den anderen.

cool finde ich die sache mit al. ich meine, er hat einen plan und an dem hält er fest! einfach nur toll. so einen charakter muss jede geschichte haben. und ich finde al füllt sie super aus!!

btw. was hat dome eigentlich?
Von: abgemeldet
2010-02-26T01:29:16+00:00 26.02.2010 02:29
Hallöchen
Meine Güte, wie schnell kannst du Tippen?
ich Gebs zu~ ich hab schwarzlesen gemacht >___<
Sorry
aber ich hab das kpai nochmal gelesen
ich liebe es
Bohr mich würde das so ankotzen, was scorp ertragen muss
ne, ne, ne
Hat mir sehr gut gefallen
Mach weiter so
bye abgemeldet
Von:  xSnowPrincess
2010-02-18T18:40:35+00:00 18.02.2010 19:40
Meine Güte Dahlie, wie schnell bist du eigentlich? ;D
Da will ich ein Kommentar hinterlassen, da ist auch schon das nächste Kapitel da :o

Aber gut. Dann kann ich gleich weiter lesen :)
Das Kapitel war toll.! Es ist düster und dennoch vermittelt es irgendwo auch ein Fünkchen Hoffnung weil wegen Albus. Er ist genauso wie in meiner Vorstellung. Mal sehen was genauso er vorhat und wie sich das alles entwickeln wird.

Dann Scorpius. Du setzt ihn wirklich gut um. Er strahlt diese Kälte aus, ist abweisend und dennoch fand ich es sehr interessant dass er so neugierig bzw. wissbegierig ist. Ich mochte aber vor allem Lily in dem Kapitel. Sie ist so eine richtige Schwester zum lieb haben! <3 Sie hält einfach zu ihrem Bruder, versucht ihm unter die arme zu greifen und verrät ihn trotz der Abweisung nicht.

Insgesamt, also ein wirklich gelungenes Kapitel.
Und ganz ehrlich? Diese Spannung macht mich fast wahnsinnig! :P

Liebe Grüße.



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