Unverhoffte Rettung
“RUFFY!!” schrie Ace und überlegte Fieberhaft, wie er Ruffy daraus befreien konnte, doch dieser kleine Moment der Unachtsamkeit genügte und auch um Ace baute sich ein Wirbel herum, dem er nicht entrinnen konnte und innerhalb von Sekunden war er genauso Bewegungsunfähig wie sein “kleiner Bruder”.
Ausserhalb der Blase konnte er Black und Creek laut lachen sehen. Wie sie ihren Triumph auskosteten.
Aus den Augenwinkeln, konnte er sehen wie Ruffy langsam aber sicher die Luft ausging und ihm ging es auch nicht gerade viel besser. Jedoch war der schmerz der sich in diesem Augenblick in seinem Herzen ausbreitete, größer als der Schmerz welcher ihm sein Körper bereitete weil er nicht einatmen konnte.
Er hatte Ruffy im Stich gelassen. Nur weil er nicht aufgepasst hatte, würden sie nun dieses Schicksal erleiden. Ruffy würde es erleiden.
Er würde elendig ertrinken müssen, nur weil Ace nicht nachgedacht hatte. Weil er sich von seiner Panik hatte leiten lassen! Nur darum und es gab absolut nichts was er dagegen hätte tun können.
Ace war selbst gefangen und konnte sich nicht rühren und da er Sekunden später eingefangen worden war, würde er nun auch noch zusehen müssen wie sein Bruder elendig verreckte, bis er selbst den Löffel abgab.
Ihm hätte doch klar sein müssen dass Ruffy ihm folgen würde!
Gerade hatte die Feuerfaust die Hoffnung schon fast aufgegeben, da sah er wie sich ein Schatten von hinten auf Black zu bewegte und ihm irgendetwas, das aussah wie ein Gürtel blitzschnell umlegte.
Sofort lösten sich die Blasen auf und ließen Ace und Ruffy unsanft auf den Boden aufkommen.
Beide schnappten sie kräftig nach Luft. Das war wirklich verflucht knapp gewesen! Hechelnd stand Ace auf und blickte in die Richtung. Es war ein kleiner junge, der nun über Black saß, welcher sich nicht mehr rührte.
Ace war plötzlich klar warum. In diesem Gürtel musste sich ein Seestein befinden. Deshalb konnte sich Black also nicht mehr rühren.
Kurz blickte er hinter sich zu Ruffy, der zwar aufgehört hatte zu husten, nun aber am ganzen leib zitterte.
Pitschnass zu sein, war bei dieser Kälte nicht gerade von Vorteil.
Eigentlich wollte er ansetzen, ihm zu sagen dass er reingehen sollte, doch er ließ es. Ruffy würde ja doch nicht auf ihn hören, da konnte er sich den Mund fusselig reden.
Nun blickte er zu dem jungen der absolut fröhlich darüber zu sein schien, Black erledigt zu haben. “Und dem Traum zur Marine zu gehören, einen Schritt näher!” grinste der kleine.
Doch hinter ihm tauchte ein gigantischer Schatten auf. Creek! Mit der blanken Faust traf er den Jungen und zertrümmerte ihm den Schädel an der blanken Eisfläche. Das Blut spritzte in alle Richtungen und bis kurz vor Ace und Ruffy.
Für einen Moment waren alle beide baff darüber. Ja, die beiden waren Mörder, dennoch war diese Brutalität überraschend gekommen, wäre es doch wahrscheinlicher gewesen dass er ihn einfach zur Seite geschlagen hätte, aber Creek schien so wütend darüber zu sein, dass Ace und Ruffy frei waren, dass er ihn einfach umbrachte.
“DU SCHWEIN!” brach es aus Ruffy heraus und von einer Sekunde auf die andere schien er plötzlich wie ausgewechselt. Ace hatte Ruffy oftmals wütend erlebt, doch er hatte ihn noch nie so in Rage erlebt.
Ohne groß nachzudenken, stürmte Ruffy auf Creek zu und schlug mit seinen Gummikräften immer und immer wieder auf ihn ein.
Er war einfach nur wütend. Wie hatte er das tun können? Dieser Junge war noch ein Kind! Ein Kind mit einem Traum und dies hatte Creek innerhalb von Sekunden ausgelöscht. Das war kein Pirat mehr für Ruffy. Ein Pirat hatte zumindest soviel ehre ein Kind am Leben zulassen. Solche Leute hier waren für ihn noch nicht einmal Abschaum, sie waren viel weniger Wert.
Wie in Trance schlug er immer wieder auf Creek ein, der nach einiger Zeit nicht einmal mehr bei Bewusstsein schien.
Erst als Ace Ruffys Handgelenke von hinten ergriffen hatte und ihn sanft weg zog, hörte Ruffy auf ihn weiter anzugreifen. “Beruhig dich endlich Ruffy.. Du kannst den ganzen Tag auf diesen Abschaum einschlagen, dennoch wird es nichts daran ändern..” erklärte er und zog ihn immer weiter von da weg, ehe Ace seine eigenen Kräfte einsetzte.
Ein Kreis aus Flammen bildete sich um Black und Creek und trennte das Stück Eis der Insel vom Rest. Das Eisstück wurde immer kleiner, bis die beiden Piraten in das Eismeer unter der Insel landeten und langsam unterging. Der eine wegen seiner Teufelskräfte und der andere wegen seiner zu schweren Rüstung.
Ruffy, welcher immer noch wütend darüber zu sein schien, blickte zu der Leiche des jungen und drehte sich dann zum Wirtshaus um. “Lass uns reingehen..” meinte der Gummimann mit tiefen seufzen und ging voran, ehe Ace ihm folgte.
“Ruffy?” gab Ace von sich, als sie auf dem Zimmer angekommen sind und Ruffy sich, pitschnass wie er war auf das Bett setzte. “Hmh?” entgegnete dieser.
“Beruhig dich doch endlich.. Es gibt nichts was wir hätten tun können~” erklärte Ace und setzte sich vorsichtig neben ihn.
Er hatte recht. Sie hatten wirklich nichts tun können.
“Ja ich weiß Ace..” seufzte Ruffy nur, ehe Ace langsam seine Hand auf Ruffys Schultern legte die Pitschnass und Eiskalt waren.
“Jetzt zieh die nassen Sachen erstmal aus, sonst holst du dir doch noch was weg..” erklärte der ältere und konnte nicht damit rechnen was sein Bruder im Augenblick darauf tat.
Eigentlich hatte er damit gemeint, dass Ruffy ins Bad gehen sollte, sich da umziehen sollte und sich ein Handtuch umlegen sollte, so wie jeder normale Mensch es getan hatte, doch Ruffy war da ganz anders.
Der zog sich einfach nun nackig vor seinem Bruder aus. Apprupt rot, kniff Ace die Augen zu und drehte den Kopf weg. “RUFFY! ZIEH DIR SOFORT WAS AN!” schrie er laut, denn das Problem war nicht nur, dass er rot wurde, sondern dass sich auch in seiner Hose etwas begann zu regen. Stark presste er seine Hände darauf, damit nicht noch mehr geschah.
“Aber du hast doch gesagt ich soll sie ausziehen..” gab Ruffy völlig verdutzt von sich und verschränkte die Arme, ohne sich wieder an zu ziehen.
Kurz blickte Ace zu ihm, in der Hoffnung dass er wenigstens wieder seine Shorts trug, doch Fehlanzeige. Der Junge stand immer noch so Splitterfasernackt vor ihm, wie Gott ihn geschaffen hatte. “LOS! ZIEH DIR WAS AN!” gab Ace immer noch so laut von sich und flüchtete ins Bad, da sich das, was sich nun in seiner Hose regte, nicht mehr so leicht runterdrücken ließ.
Mit einem lauten RUMMS fiel die Badezimmertür ins Schloss.
“Sowas…” meinte Ruffy, immer noch perplex über die Reaktion seines Bruders von sich und legte sich nun einfach so aufs Bett. Es war doch nichts schlimmes daran, nichts zu tragen. Beim schwimmen im See hatten sie damals doch auch nichts getragen. Was Ace wohl hatte?
Dieser stand dafür nun knallrot an die Badezimmertür angelehnt im Bad und starrte nach vorne. Vorhin hatte er geglaubt dass Ruffy es ihm schwer machte, das Geheimnis für sich zu behalten, aber das Schlug dem Fass wirklich den Boden aus.
