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Die Meister der Zeit

[ShiroKari] [KenNa]
von

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Js Rückkehr?

Nur langsam wurde Hikari klar, dass die leblose Statue, die unter den Bäumen, nicht sonderlich tief im Wald stand, eigentlich ein Pokémon war. Jedoch ein Pokémon, das komplett aus Bronze oder einem ähnlichen Metall zu bestehen schien. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus.

So etwas hatten sie schon einmal gesehen.

„Plin-Plin-Plin!“ Aufgeregt lief Plinfa um das scheinbar leblose Pokémon herum, das mit aufgerissenen Maul - ganz so, als hätte es gerade angreifen wollen - erstarrt war.

Derweil sah sich auch Suicune aufgeregt um, die Zähne gebleckt und immer wieder leise knurrend. Es beachtete die beiden Trainerinnen nicht, sondern schien vielmehr die Witterung des Verantwortlichen aufnehmen zu wollen.

„J“, murmelte Hikari schließlich. Zumindest sahen die Statuen, in die die Jägerin Pokémon dank ihrer seltsamen Waffe hatte verwandeln können, genau so aus wie diese. „Was für ein Pokémon ist das?“, fragte sie dann leise und mit einem mulmigen Gefühl im Magen.

„Entei“, erwiderte Shirona. „Es gehörte wie Suicune zu den Pokémon, die von Ho-Oh nach dem Brand im Bronzeturm wiederbelebt wurden.“

Das Mädchen sah auf das erstarrte Pokémon. Es war ein legendäres, aber wieso war es hier? Wieso war das mit ihm geschehen? Was war überhaupt geschehen? War J damals nicht gestorben? Hatte Shigeru nicht davon erzählt? Und wenn es J gewesen wäre - wieso hätte sie die Statue zurückgelassen? Aber die Art der Bronzestatue… Sie trug Js Handschrift.

Da ließ Altaria sie mit einem Gurren aus ihren Gedanken aufschrecken und im nächsten Moment hörten sie die Sirene eines Polizeiautos oder besser gesagt eines Polizeimotorrades.

Das Licht der Scheinwerfer fiel durch die Bäume - offenbar war die Straße nicht einmal sehr weit entfernt - und während die beiden Frauen in die Richtung blickten, aus der die Polizistin zu kommen schien, verschwand Suicune im Wald.

Schließlich reagierte Hikari und löste sich aus ihrer Starre. „Junsa-san!“, rief sie aus und lief auf die Bäume zu hinter denen sich die Straße zu verbergen schien.

„Plin-Plinfa!“, fiel auch das blaue Pokémon in ihr Rufen mit ein und folgte ihr ohne zu überlegen, während Altaria zusammen mit Traunmagil und dessen Trainerin bei Entei zurückblieb.

Das Motorrad hatte sie bereits fast erreicht, als Hikari aus dem Gebüsch und auf die Straße sprang, so dass die Polizistin gerade noch rechtzeitig stoppen konnte. Erst schockiert und überrascht, dann wütend sah die Junsa sie an. „Was machst du denn da, Mädchen? Ich hätte dich beinahe angefahren.“

Das war dem Mädchen durchaus bewusst, während sie für ein paar Sekunden des kurzen Sprints wegen verschnaufte.

„Pli-Plin! Plinfa-fafa!“, erklärte Plinfa derweil aufgeregt, wenngleich die Officer dadurch wahrscheinlich auch nicht klüger wurde.

„Was ist denn los?“, fragte sie nun.

„Ein Pokémon“, keuchte Hikari. „E-Entei… Im Wald. Es ist erstarrt. Zu… Zu einem Metall.“

„Entei?“, wiederholte die Polizistin. „Was redest du da? Entei ist ein legendäres Pokémon. Wie kann es…“

Doch Plinfa unterbrach sie aufgeregt. „Plinfa! Plin!“

„Bitte, kommen Sie mit“, flehte die Trainerin. „Wir…“ Sie brach ab. Wahrscheinlich würde es noch unglaubhafter klingen, wenn sie sagte, dass Suicune sie hierher geführt hatte. „Sie müssen es sich ansehen.“

„Aber ich bin gerade auf einem Einsatz“, widersprach die Junsa. „Ich habe dafür jetzt keine Zeit. Ich…“ Doch erneut wurde sie unterbrochen, dieses Mal von einer Stimme, die aus dem Schatten der Bäume kam.

„Sie lügt nicht.“

Hikari fuhr herum. „Shirona-san“, stieß sie erleichtert aus. Immerhin war sie sich in einer Sache sicher: Der ehemaligen Champion der Sinnohregion würde man glauben schenken.

„Aber“, setzte die Junsa an. „Aber Entei…“

„Es ist nicht weit“, erklärte Shirona ruhig. „Kommen Sie bitte mit.“

Noch immer zögerte die Polizistin, doch schließlich nickte sie und folgte ihnen in den Wald.

Mittlerweile war die Nacht völlig hereingebrochen und von einem leichten roten Schimmer im Westen abgesehen, war der Himmel nun komplett in dunkles Blau getaucht. So war es zwischen den Bäumen, wo das Licht der ersten Sterne sie kaum erreichte, beinahe stockdunkel, weshalb die Junsa schließlich ihre Taschenlampe vom Gürtel löste und den Weg vor ihnen ausleuchtete.

Als der Strahl der Lampe jedoch auf das erstarrte Pokémon traf, hielt sie inne. Ihre Augen wanderten über die Szenerie, in Unglaube geweitet.

„Plinfa, plin!“, entrüstete sich nun Plinfa, offenbar wütend darüber, dass die Polizistin ihnen zuvor nicht geglaubt hatte. Einmal wieder stemmte es die Flügel in die Seiten und sah sie herausfordernd an, wurde aber völlig ignoriert.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wandte sich die Junsa ab und ging durch das Gebüsch zurück zur Straße.

„Plinfa“, empörte sich das Wasserpokémon nun noch aufgebrachter und wollte ihr offenbar nachstürmen, als Altaria es jedoch mit einem recht unzufriedenen Tonfall gurrend seinen flauschigen Flügel ausstreckte, um das kleine Pokémon aufzuhalten, und zu Hikari sah.

Diese zögerte kurz, sah dann zu Shirona, dann zu Entei. Konnten sie es hier einfach allein lassen? So wie es nun war, konnte es sich nicht wehren. Doch wenn wirklich J hinter alle dem steckte, würden sie ihm wahrscheinlich auch nicht so leicht helfen können.

Während sie noch mit sich haderte, nickte Shirona ihr zu und machte sich daran der Junsa zu folgen, während Traunmagil weiterhin ihren Kopf umkreiste. So seufzte Hikari und sah noch einmal zu Entei, ehe sie Altarias Pokéball von ihrer Tasche löste und es zurückrief. „Danke, Altaria“, murmelte sie. „Ruh dich erst einmal aus.“ Sie ahnte, dass diese Nacht und der nächste Tag noch sehr anstrengend werden würden.

Mit dem immer noch wütend schmollenden Plinfa auf dem Arm folgte sie Shirona und der Polizistin, die mittlerweile ihr Motorrad wieder erreicht hatte und nun in das dort eingelassene Walkie-Talkie sprach. „Wir haben einen weiteren Fall“, hörte Hikari sie noch sagen. „Auf Route 37, in der Nähe von Teak City.“ Für einen Moment Stille. „Das Pokémon… Ist Entei. Ja, Entei.“ Dann schaltete sie das Gerät aus und sah die beiden Trainerinnen an. „Und ihr erzählt mir jetzt, was genau passiert ist.“
 

Etwas mehr als eine Stunde später war Hikari um folgende Dinge klüger:

Die Junsa, die sie auf Route 37 getroffen hatten, war eigentlich die Junsa aus Oliviana City, hieß Maya und war die Schwester der Junsa aus Teak City, Mari, die müde vor ihnen in der behelfsmäßigen Küche der Polizeiwache von Teak City stand und einen Kaffee kochte. Junsa Maya war auf dem Weg in Richtung Dukatia gewesen, da die Pokémon hier und auch in Viola bereits den ganzen Abend unruhig gewesen waren.

Und außerdem hatte sie erfahren, dass Entei nicht das erste Pokémon war, dass auf diese Art und Weise aufgefunden wurde. „Die Spur zieht sich von Oliviana hierher“, hatte Maya gesagt. Sie nahmen an, dass, wer auch immer für das Erstarren der Pokémon verantwortlich war, in Oliviana an Land gegangen war.

„Ein Pokémon Hunter sagt ihr?“, fragte Maya, die ihnen gegenüber am kleinen Tisch der Küche saß.

„Ja, sie nannte sich J“, antwortete Shirona, während Hikari nervös auf die Tischkante vor sich starrte. Sie fühlte sich bei der ganzen Geschichte nicht wohl, immerhin hatte Maya sie zuerst verdächtigt für die Sache mit Entei verantwortlich zu sein.

Überhaupt wäre sie wesentlich lieber draußen gewesen, hätte lieber versucht herauszufinden, wer dafür verantwortlich war. Vielleicht hätten sie Suicune weiter folgen sollen. Aber hier in der Polizeiwache zu sitzen und einfach zu reden, erschien ihr im Moment als Zeitverschwendung.

„Plinfa?“ Ihr Pokémon saß nun auf ihrem Schoß und sah sie an, da es offenbar merkte, wie bedrückt sie war.

„Ist schon in Ordnung“, flüsterte sie und lächelte angestrengt.

„J“, murmelte Mari nun. „Davon hab ich etwas gehört. Sie war sehr rücksichtslos, hieß es.“

„Aber nach unserem Wissen ist sie vor etwas mehr als vier Jahren gestorben“, erwiderte Shirona. „Allerdings sah Entei genau so aus, wie die Pokémon, die sie zu Statuen verwandelt hat. Und sie hat schon einmal bewiesen, dass diese Technik auch bei legendären Pokémon funktioniert.“

Hikaris Hände verkrampften sich. „Aber wieso“, fragte sie leise. „Wieso hätte sie Entei zurücklassen sollen? Oder die anderen Pokémon…“ Sie sah auf. „J war die ganze Zeit auf den Profit aus. Sie hat Pokémon verkauft - sie hätte kein Legendäres zurückgelassen.“

„Ich weiß“, murmelte Shirona. „Aber ich frage mich, wer sonst über diese Technik verfügt und was sein Ziel ist.“

Nach diesen Worten herrschte für einige Augenblicke Stille, in der offenbar niemand so richtig wusste, was er sagen sollte. Die Uhr an der Wand zeigte an, dass es bereits kurz vor zehn war. Derjenige, der Entei versteinert hatte, war mittlerweile sicher schon weit weg. Vielleicht hatte Suicune ihn gefunden?! Vielleicht hatte Suicune aber auch dasselbe Schicksal ereilt wie seinen Bruder.

Vielleicht…

Diese doch recht trübsinnigen Gedanken wurden vom Klingeln des Telefones im vorderen Teil der Wache unterbrochen.

Für einen Moment sahen auch die beiden Junsa überrascht auf, so als wüssten sie gar nicht, woher das Geräusch kam. Dann lief Mari, welche nur von ihrer Schwester zu unterscheiden war, da sie Jeans und T-Shirt statt der Uniform trug, aus dem Raum. Einige Sekunden später war ihre Stimme aus dem Hauptraum der Wache zu vernehmen.

„Ja. - Ja. - Sicher. - Wir hatten…“ Sie brach ab, da sie offenbar von dem Anrufer oder der Anruferin unterbrochen worden war. „Was?“, klang ihre entsetzte und ungläubige Stimme dann in die kleine Küche hinüber. „Natürlich, ich komme sofort.“ Und einen Moment später stürmte sie schon zu ihnen ins Zimmer herein. „Maya, der Anruf kam aus Dukatia. Wie es aussieht wurde diejenige, für die Pokémon verantwortlich ist gesehen… Sie…“ Sie brach ab und ihr Gesichtsausdruck verriet deutlich, dass sie selbst kaum glaubte, was sie sagte. „Es wurde gesagt, dass sie gegen… Gegen Raikou und Suicune kämpft!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MichiruKaiou
2010-02-08T16:37:12+00:00 08.02.2010 17:37
Das Kapitel war wieder sehr spannend. Ich finde es super, dass Suicune, Entei und Raikou mitspielen^^
Es ist auch toll, wie du auf J eingehst. Sie ist wirklich der erste Gedanke, aber ob sie wirklich ist, verschleierst du noch.
Die beiden Rockys mag ich auch, auch hier ist es wieder schön, dass die mal ein bisschen Persönlichkeit kriegen (und ich finde es gut, dass keiner nerviger Rocko dabei ist).
Also ich bin echt gespannt, wie das alles noch aufgeklärt wird^^

Das Einzige, was mir dieses Mal etwas mehr ins Auge gesprungen ist, sind eine gesteigerte Anhäufung von Flüchtigkeitsfehlern. Zwischendurch fehlt mal ein Komma oder ein Wort, das war dann zunächst ein wenig irritierend^^’
Von:  Momotaro
2010-02-06T17:22:07+00:00 06.02.2010 18:22
Schöne Geschichte, sehr actionreich. Besonders dass die charakterlosen Krankenschwestern und Polizistinnen hier nen Charakter erhalten und eine sogar ne Familie kriegt, find ich vorbildlich. Das hat in der Serie (guck ich schon länger nimmer ^^°) richtig gestört.

Ausgelassene Worte haben eh schon die anderen Kommentatoren geschrieben. Aber die Handlung ist echt toll. Ich freu mich schon aufs nächste Kap. ^^


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