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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Schlachtpläne

Anmerkung: Chiyo
 

Das konnte ich nicht zulassen!! Verzweifelt drückte ich meinen Engel an mich und versuchte einen klaren Kopf zu behalten.

„Das wirst du nicht!! Ihr werdet euch da heraushalten, mir reicht es nämlich!! Es ist viel zu riskant für euch oder glaubt ihr wirklich gegen meinen Bruder etwas ausrichten zu können?! Du könntest bei dem Versuch draufgehen!! IHR ALLE KÖNNTET STERBEN, VERDAMMT!!!“

Verdutzt über meinen plötzlichen Gefühlsausbruch sahen mich die anderen abwartend an. Was sollte ich nur tun?! Ich konnte doch nicht zulassen, dass meine Freunde sich wieder besseren Wissens in eine solche Gefahr begaben, zumal unsere Feinde vermutlich mit einem Angriff unsererseits rechneten.

„Chiyo. Bitte, du musst uns vertrauen! Wir können es schaffen, aber auch nur dann, wenn wir wirklich alle gemeinsam kämpfen. Wir haben Perillia schon einmal besiegt und würden es dieses Mal bestimmt auch wieder schaffen!!“

Ich setzte mich auf den Boden, den Kopf in den Händen haltend und schüttelte den Kopf. Es MUSSTE anders gehen!! Ich wollte nicht noch mehr verlieren, als ich es eh schon hatte. Meinen Bruder hatte ich verloren und nun sollte ich auch noch dabei zusehen, wie die Menschen, die inzwischen für mich so eine Art Familie geworden waren, sich in einen für sie definitiv aussichtslosen Kampf warfen?! Natürlich konnte ich Bunny verstehen, sie wollte ihre Freundinnen unbedingt befreien und retten. Aber sobald sie das Haus verlassen würde, wären Nariaki und dieser Wolf uns bestimmt auf den Fersen und ich wusste nicht, wie lange ich meinem Bruder etwas entgegen zu setzen hätte, geschweige denn, ob ich mich wirklich aufraffen können würde, gegen ihn zu kämpfen. Er war ja trotz allem immer noch mein Bruder und ich liebte ihn mit all seinen Fehlern. Tief im Inneren wusste ich, dass er eigentlich ein guter Kerl war und ich bezweifelte stark, dass er uns vernichten wollte. Aber Nariaki hatte sich entschieden und ging seinen Weg, während ich meinen gehen musste, auch wenn dies hieße, dass wir gegeneinander kämpfen mussten. Ein leichter Druck auf meiner Schulter holte mich aus meinen Gedankengängen.

„Bitte, Chiyo! Wir wissen alle was auf dem Spiel steht, aber wenn wir nicht kämpfen, wer soll es denn dann tun? Wir sind Sailor Kriegerinnen und müssen die Erde sowie deren Bewohner und Bewohnerinnen beschützen! Das ist unsere Aufgabe, dafür leben wir.“

Bunny hatte sich zu mir auf den Boden gesetzt und sah mich traurig an. Ich wusste dass sie recht hatte, aber verflucht nochmal, ich musste ihr das ja nicht gleich auf die Nase binden, oder?! Alle starrten sie mich an, warteten auf eine Antwort, von der ich nicht wusste, wie ich sie formulieren sollte. Verfluchter Mist aber auch!!! Mein Blick schweifte zu meinen Schützlingen, von denen ich nun vier Stück hatte. Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, ich würde bald vier Vampire beziehungsweise vier Vampire und eine Vampirkatze unter meinen Fittichen haben, hätte ich dem definitiv irgendetwas Böses an den Kopf geworfen. Michiru und Hotaru hatten mich allerdings so weich geklopft, dass ich noch nicht einmal mal mehr dazu in der Lage wäre!! Sie alle waren mir in den vergangen Monaten so sehr ans untote Herz gewachsen und die Vorstellung sie eventuell sterben zu sehen, das konnte ich nicht ertragen!!

„Hey, sag mal Chiyolein, kann es ein, dass du uns nichts zutraust?! Okay, ich gebe ja gerne zu, dass ich etwas albern in diesem Matrosenaufzug aussehe, aber zuhauen kann ich trotzdem ordentlich!! Wir sind schon mit ganz anderen Dämonen fertig geworden, also schaffen wir die auch noch, zu mal du und deine Freunde ja ziemlich böse zuschlagen könnt!“

Innerlich schmunzelte ich. Oh ja, als ich Harukas Kraft zum ersten Mal zu spüren bekommen hatte, schleuderte sie mir ihre Planetenenergie entgegen und ich war versucht sie danach zu schnappen und dafür Sorge zu tragen, dass mein Fuß dort landete, wo bei ihr die Sonne nicht schien!! Aber dazu kam ich ja nicht mehr, da Miss-ich-frage-nicht-sondern-schmeiß-einfach-mal-den-Mondstein mich im wahrsten Sinne des Wortes K.O. ge’mondstein’t hatte!! Das hatte wirklich verdammt wehgetan, da ich danach von Killer richtig böse in den Hintern gebissen worden bin.

„Es ist nicht so... Ihr müsst mich verstehen!! Ich habe so viel verloren und nun soll ich zusehen, wie meine Familie sich in den Tod stürzt!! Wer weiß, ob Nariaki nicht damit rechnet und uns schon erwartet!! Es ist einfach zu riskant!!“

Warum zum Henker stritt ich mich eigentlich mit ihnen?! Ich konnte sie einfach hier einsperren und mich alleine um die bösen Jungs kümmern!! Problematisch wäre nur die Tatsache, dass Eleane meine Banne vermutlich spielend lösen könnte. So ein Ärger aber auch!!

„Also wir sollten uns eine Strategie zurecht legen, damit wir nicht unnötig viel Zeit verlieren!“

Zustimmend nickten die anderen Eleane zu, während ich immer noch leicht motzend und vor allem unsicher vor ihren Füßen saß.

„Hallo?! Ich hab-!“

Schon wurde ich von ihr mit einer wegwischenden Handbewegung zum schweigen gebracht. Beleidigt plusterte ich die Backen auf und wollte schon protestieren, da wurde ich von Hotaru aus gepsst. So tief war ich also mittlerweile in meinem Ansehen gesunken!!

„Also wir wissen, dass sie Bunnys Energie benötigen, um ihren Plan in die Tat umzusetzen und dass sie wohl alles daran setzen werden, sie in ihre Finger zu bekommen!“

Ungläubig sah ich Eleane zu, wie sie die Führungsposition übernahm und alles mit den anderen haargenau absprach. So kannte ich meine Liebste ja gar nicht, nun ja, es war allerdings auch schon sehr lange her, dass ich sie überhaupt mal richtig ernst gesehen hatte!

„Also, wie wäre es, wenn wir uns aufsplitten? Ich meine, eine Gruppe kümmert sich um Nariaki und den Werwolf und die andere macht sich auf, um die blöde Planschkuh von böser Königin zu eliminieren.“

„Gute Idee, Haruka! Nur wie teilen wir die Truppen auf?!“

Ein Gezeter und Gemotzte brach aus. Auf einmal stritten sich alle darum, wer Perillia die Birne abreisen durfte oder wer meinen Bruder die Eier rausreißen wollte! Letzteres fand ich etwas zu grausam und sah Haruka unter anderem etwas pikiert und vor allem böse an! Michiru rief zur Ordnung auf und langsam kehrte wieder etwas Ruhe in mein Wohnzimmer ein.

„Wie wäre es, wenn wir überlegen, wer aufgrund seiner Kampfkünste wohin sollte. Ich denke, damit kommen wir schneller an unser Ziel und hören vielleicht auch auf, uns darum zu streiten, wer wem irgendetwas abreisen darf!“

„Das wird wohl die beste Möglichkeit sein!! Die Vampire sollten sich vielleicht um Nariaki und den Werwolf kümmern, das hieße Eleane, Haruka, Setsuna, wir drei und Bunny würden uns um Perilla kümmern!“

Jetzt reichte es mir ja dann doch! Ich sollte MEIN ENGELCHEN alleine zu dieser fiesen alten SCHWEFELHEXE schicken?!? Ohne meinen Schutz?!?! GINGS NOCH???? Wer wusste schon, was die mit Eleane anstellen konnte, ich meine am Ende kam sie mir als Mann wieder!!! Daran wollte ich gar nicht denken!

„STOOOOOOOOOP!!! Bevor ihr hier völlig abdreht, diese Konstellation könnt ihr gerade wieder vergessen!! Denkt mal weiter, als bis drei! Wenn nur Sterbliche zu ihr gehen, ist die Gefahr von bösen Dämonen geplättet zu werden doch größer, oder?! Außerdem braucht ihr euch ja nicht einzubilden, Eleane würde ohne mich irgendwo hingehen!!“

Verdattert starrten mich die Anwesenden an. Tja, war wieder aus meiner Starre erwacht, ÜBERRASCHUNG!!

„Schatz. Du, Hotaru, Michiru, Haruka und Bunny ihr solltet euch um deinen Bruder und den Werwolf kümmern. Während Ryo, Setsuna, die Three Lights und ich uns um Perillia und das Chaos-Pentagramm sorgen.“

Entschlossen nickte ich... bis mir dann auffiel, dass ich von ihr getrennt sein sollte, dann wurde ich verständlicherweise wieder etwas säuerlich.

„NEIN!!! ICH begleite dich du-!“

„SCHATZ ES REICHT!!! ICH BIN 300 JAHRE OHNE DICH ZURECHT GEKOMMEN UND BIN TROTZDEM GROß UND STARK GEWORDEN!!! RYO IST BEI MIR UND WIRD MICH BESCHÜTZEN, ALSO SEI JETZT LIEB!!!“

Das hatte gesessen; resigniert ließ ich meinen Kopf hängen.

„Lady Eleane, was ist Killers und meine Aufgabe?!“

Empört darüber nicht erwähnt worden zu sein, sahen der kleine Plüschball und unser Freizeit-Batman beleidigt zu Eleane.

„Ihr müsst hier bleiben und Acht geben, dass keiner dieses Haus betritt, weil die Körper der Senshis ja hier sind, außerdem brauchen Diana und ihre Eltern auch Schutz!“

Zufrieden mit der Antwort lehnten sich die beiden zurück und fingen schon an, ihre Wachschichten zu besprechen.

„Gut, dann denke ich, sollten wir uns fertig machen, damit wir keine unnötige Zeit mehr verlieren. Je schneller wir es geschafft haben, desto eher ist der Alptraum vorüber!“

Alle standen auf und traten aus dem Zimmer, nur ich blieb alleine zurück und starrte den Fußboden an.

„Chiyo? Willst du dich nicht fertig machen?“

„Ich bin fertig, Bunny, fix und fertig.“

Eleane hatte mir ganz schön in die Parade gefahren, obwohl ich sie nur beschützen wollte.

„Schatz? Willst du denn nichts mitnehmen?“

Besorgnis schwang in den Worten meines Engels mit, doch ich wollte nicht reagieren, sie hatte mit Sicherheit gehört, was ich unserer Prinzessin geantwortet hatte.

„Hey. Wir schaffen das schon, du wirst sehen.“

Sie wollte mich in ihre Arme schließen, doch ich wich ihr aus, stand auf und ging hinüber zu meinem Kamin.

„Was, wenn nicht? Was, wenn du dich täuschst und alle sterben? Eleane, ich habe dich gerade erst wieder, glaubst du... ich will dich fast sofort wieder verlieren?“

„Sei nicht so egoistisch! Mir fällt es auch nicht leicht, dich alleine gegen deinen Bruder in den Kampf zu schicken, aber wenn wir zusammen wären, könnten wir uns nicht auf den Kampf konzentrieren, weil jede versuchen würde, die andere zu beschützen!! Mir fällt es genauso schwer wie dir!“

Mit diesen Worten verschwand sie und ich stand wieder alleine da. Verfluchte Gefühle, wer hatte die denn nur erfunden?!

„Chiyo, geh ihr hinterher! Vielleicht ist es deine letzte Chance, sie in die Arme zu nehmen!“

Michiru lehnte reglos an der Tür, die zur Küche führte und sah mich mit einer Mischung aus Mitleid und Wissen an.

„Ich liebe Haruka und habe genauso Angst wie du sie zu verlieren, aber was soll ich machen?! Sie will kämpfen und ich kann es ihr nicht verübeln, außerdem weiß ich, was ich ihr zutrauen kann. Vielleicht solltest du Eleane auch mehr zutrauen! Sie ist nicht mehr das junge Mädchen von früher, weißt du, sie ist jetzt eine Frau, also fang langsam mal an, sie auch wie eine zu behandeln!“

Mit einem Augenzwinkern drehte sie sich um und ging. Also irgendwie begann ich mich zu fragen, wie viele Räume ich hatte, so viel Platz war doch auch nicht, dass sie sich alle davon schleichen konnten. Langsam trat ich aus dem Raum und ging in mein Arbeitszimmer. Wer wusste, ob ich es je wiedersehen würde.

„Hey!! Kommt ihr bitte alle runter in den Garten? Wir wollen uns aufmachen.“

Na super, die hatten aber schnell alles zusammen gesucht. Also tapste ich wieder nach unten dem Anschein nach war ich wohl auch die Letzte.

„Gut. Setsuna wird uns zu Perillia bringen, während ihr euch am besten an einem Ort aufhaltet, der weniger von Menschen besucht wird. Ich bin mir sicher, ihr werdet nicht lange auf Nariaki warten müssen. Habt ihr alles?“

Jeder sah noch einmal an sich herab, erst dann kam ein chorähnliches Ja von allen. Eleane nickte Setsuna zu und diese verwandelte sich daraufhin in ihr Alter-Ego, die anderen taten es ihr nach.

„Warte!“

„Chiyo, ich lasse mich nicht aufhalten!“

„Ich weiß... deshalb werde ich es auch gar nicht erst versuchen.“

Langsam ging ich auf sie zu und nahm sie in die Arme.

„Ich liebe dich!! Also komm heil wieder zu mir zurück, sonst muss ich dir doch noch in den Tod folgen!“

Ich konnte ihren schneller werdenden Herzschlag hören und ein leises „das gilt auch für dich“ drang an mein Ohr. Erst dann löste sie sich von mir. Als ich ihre stummen Tränen sah, die aus ihren Schmerz verschleierten Augen traten, war es um mich geschehen. Ein letztes Mal zog ich sie an mich und küsste sie leidenschaftlich. Ihre Hände vergruben sich tief in meinem kurzen Haar und ich konnte ihr Lächeln spüren.

„Ich liebe dich! Ryo? Pass gut auf sie auf, mein Großer, pass auf sie alle auf und komm du mir auch ja im Ganzen zurück.“

Ich drehte ihnen den Rücken zu, öffnete ein Portal und trat hindurch, sodass sie meine vereinzelte Träne nicht mehr sehen konnte. Hinter mir vernahm ich, wie auch sie sich auf den Weg machten. Es hatte also begonnen... Dies war der letzte Kampf und ich würde alles dafür tun, um dem Ganzen ein Ende zu setzen!



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