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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Let's get ready to rumble!

Anmerkung: Genba
 

Der Wind heulte auf und kein Vogel war mehr zu hören. Lady Chiyo und die Hohepriesterin der Drachenzunft – Anka - fixierten sich feindselig.

„Nein, rein zufällig habe ich momentan herzlich wenig mit den Clangeschäften zu tun! Allerdings bin ich nicht grundlos hier, wie du dir sicherlich vorstellen kannst!“

Die ergrauten Haare der Hexe waren streng zu einem Zopf zurecht gebunden. Ihr prachtvolles Gewand ließ darauf schließen, dass sie wohl gerade eben noch eine Messe gehalten hatte. Während ich die beiden Frauen beobachtete, konnte ich die Wogen der Kräfte spüren, die beide umgaben. Anka war unglaublich stark und Lady Chiyo hatte einen unbändigen Zorn auf das alte Räucherstäbchen, was ihr auch wieder Pluspunkte brachte. Wenn ich jedoch den Ausgang des Kampfes vorhersagen sollte, müsste ich zugeben, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte und genau das machte mir persönlich schwer zu schaffen! Ich war lange nicht so stark wie meine Herrin und Anka würde einmal kurz Feuer rülpsen und weg war der arme Genba!

„Was willst du Vampir? Du weißt, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, es warten wichtigere Dinge auf mich als du!“

Genervt verschränkte die Alte die Arme vor der Brust und setzte ein überhebliches Grinsen auf. Oh, oh, das konnte Chiyo ja gar nicht leiden.

„So, du alte Schreckschraube! Jetzt habe ich die Nase gestrichen voll von dir! Entweder du hebst die Banne auf mit denen du Eleane, mich und dieses Buch hier belegt hast od-!“

„Oder aber was?! Glaubst du etwa, ich würde zulassen, dass du uns Eleane abspenstig machst? Sie ist unsere stärkste Magierin und wenn ich den Bann löse, wird sie keine Sekunde länger hier bei uns bleiben! Das Buch bleibt versiegelt! Es ist zu gefährlich für ungeschulte Hände! Sieh es ein, Blutsauger, du bist völlig umsonst hierher gekommen, wenn du sofort verschwindest, werde ich noch einmal beide Augen zudrücken und dich am Leben lassen.“

Lady Chiyo fletschte ihre Zähne und ein tiefes grollendes Knurren drang aus ihrem Inneren.

„Weißt du linkische Bazille eigentlich, was du Eleane angetan hast?! Weißt du, wie sehr sie gelitten hat unter dir und deinen Speichelleckern? WEIßT DU, WAS SIE ALLES ERTRAGEN HAT?! DU EGOKIND HAST DEIN WOHL ÜBER DAS EINES ANDEREN GESTELLT UND ERWARTEST VON MIR, DASS ICH KUSCHE?!?! WIE ERBÄRMLICH BIST DU EIGETNLICH??“

Bevor ich in die Schusslinie geriet, beschloss ich ein paar Meter Abstand zwischen den zwei kampfwütigen Frauen und mir zu schaffen. Wenn Chiyo Hilfe brauchen sollte, wäre es gut, wenn ich schnell Hilfe holen könnte.

„DU WAGST ES?? DU, WO DU DOCH SCHULD AN DER GANZEN MISERE HAST?!? WEGEN DIR HABE ICH EINE UNSERER TÖCHTER MIT EINEM BANN BELEGEN MÜSSEN!! GLAUBST DU ETWA, ES HÄTTE MIR SPAß GEMACHT SIE SO LEIDEN ZU LASSEN, ES GING DOCH NICHT ANDERS!! DIE EINZIGE, DIE HEUTE FÜR ALLES BEZAHLEN WIRD, BIST DU KRÖTE!!“

Ohne Vorwarnung eilten beide aufeinander zu. Der Kampf hatte begonnen. Während Anka meine Herrin versuchte mit Feuerzauber anzustecken, ging diese auf Tuchfühlung und kam der Hexe gefährlich nahe. Immer wieder hieb sie nach ihr mit ihren Krallen, verfehlte sie jedoch knapp. Dieses alte Frettchen war wirklich nicht zu unterschätzen!! Man sah ihr ihre Flinkheit überhaupt nicht an, aber genau das machte sie ja so unberechenbar und hochgradig explosiv! Wenn Anka Lady Chiyo nur einmal richtig traf, konnte es für sie richtig böse aussehen! Sie wurden schneller und bei jedem Zusammenstoß bebte die Erde unter meinen Füßen. Die Kräfte, die bei diesem Kampf entfesselt wurden, waren enorm gefährlich und nur schwer zu kontrollieren. Plötzlich trat eine unangenehme Stille ein und als ich aufsah, konnte ich das gesamte Ausmaß ihres Kampfes erkennen. Der Wald um uns herum hatte zum Teil Feuer gefangen und in die Wände der Schlucht waren tiefe Risse und Krater gesprengt worden. Anka stand schwer atmend am einen Ende der Lichtung, auf der wir uns befanden, während Lady Chiyo am anderen Ende stand. Wachsam schweifte der Blick meiner Herrin über den Schauplatz.

„Gibst du auf? Du weißt, dass ich nicht gerne töte, Anka! Lass es uns einigermaßen friedlich beenden!!“

„HAHAHAHAHAHA!“

Verwirrt sah ich die alte Hexe an. Hatte die denn jetzt total den Verstand verloren?! Da war ich mit meinen kleinen Macken ja ein Witz dagegen!!

„Wir haben doch gerade erst angefangen, Blutsauger! Glaubst du, ich würde freiwillig meinen Schützling aufgeben?!“

Chiyos Muskeln spannten sich an und meine Nerven mit ihnen. Was zum Henker hatte die denn vor? Ich meine, sie musste doch sehen, dass Chiyo noch im Vollbesitz ihrer Kräfte war, während sie bereits aus dem letzten Loch pfiff! Ohne Vorwarnung fing die Alte auf einmal an, ihre Form zu verändern. Zuerst verschwamm ihre Silhouette, dann zog sie sich in die Länge und in die Breite. Ihr Gesicht wurde länger und verformte sich zu einer mit scharfen Zähnen bewerten Schnauze! Die Haut wurde feuerrot und sie glänzte. Die ganze Transformation dauerte in etwa zwei Minuten, dann stand uns ein ausgewachsener sieben Meter Drache gegenüber. Wie angewurzelt betrachtete ich die Riesenechse und war mir auch gar nicht mehr so sicher, ob Chiyo den Koloss von Rhodos alleine packen würde! Ein lautes Grollen drang aus der Kehle des Drachen und ein Feuerball schoss heraus. Im letzten Moment konnte Lady Chiyo sich unter ihm hinweg ducken und Schutz hinter einem großen Felsen suchen. So eine verfluchte Scheiße! Die hatte jetzt auch noch alle Fähigkeiten, die ein Drache hatte oder wie?! Na super, eine überdimensional große, pyromanisch veranlagte, Eidechse war im Begriff meine Herrin zu Asche zu verarbeiten und ich konnte nichts weiter tun, als Däumchen drehen und zuschauen!

„WER GIBT HIER JETZT AUF?! WENN DU FREIWILLIG HERAUS KOMMST, WERDE ICH DICH IN EINEM HAPPS VERSCHLINGEN UND DU WIRST KEINE GROßEN SCHMERZEN SPÜREN!“

„Nein, sind wir heute wieder zu Scherzen aufgelegt? Du schuppiger, alter Flammenwerfer glaubst doch wohl nicht, dass ich aufgeben werde.“

Chiyo schlich sich an der Seite des Drachen entlang, so dass sie in seinem toten Winkel stand. Die kleine Schwarzhaarige stand hinter seinem Schwanz und gerade als sie ihm auf den Rücken springen wollte, holte das schuppige Untier mit seinem Schweif aus und schleuderte sie gegen die Felswand der Schlucht. Ein lauter Schmerzensschrei meiner Herrin war zu hören, doch durch den Staub der aufgewirbelt worden war, konnte ich nichts erkennen. Erst als Anka sie in ihren Klauen hielt und zudrückte, konnte ich das schmerzverzerrte Gesicht meiner Herrin erkennen. Sofort löste sich meine Starre und ich eilte ihr zur Hilfe! Das konnte ja wohl nicht angehen, versucht die hier Lady Chiyo in meinem Beisein zu zerquetschen wie eine nichtige Fliege!! Schnell hatte ich sie erreicht und stach mit meinen bewerten Zwillingsdolchen auf die Klauen der Drachenlady ein. Ein lautes Brüllen ertönte und sie ließ meine Herrin fallen. Ich fing sie auf und flüchtete mit ihr am Bach entlang. Hoffentlich konnte dieses Ding nicht auch noch fliegen, sonst hatten wir ein echtes Problem.

„Genba? Hatte ich dir nicht befohlen dich da raus zu halten?!“

„Sprecht jetzt nicht! Ihr seid geschwächt und... OH MEIN GOTT!!! DAS MISTSTÜCK HAT EUCH DIE HAARE ABFLAMBIERT!!!“

Erschrocken tastete sie nach ihrem Kopf.

„WENN ICH DIESES SCHUPPIGE DRECKSTEIL ERWISCHE, VERARBEITE ICH SIE ZU EINER HANDTASCHE FÜR MICHIRU!! DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!!! MEINE SCHÖNEN LANGEN HAARE!!!“

Den Tränen nahe, fauchte sie noch einige Schimpfworte aus, beruhigte sich dann jedoch.

„Verdammt, Genba!!!“

Ein beißender Schmerz fuhr in meine linke Schulter und Chiyo fiel zu Boden. Das Einzige, was ich sehen konnte, war rot. Plötzlich wurde ich in die Luft gewirbelt und landete hart auf. Anka hatte sich währenddessen wieder Chiyo geschnappt und versuchte sie nun wieder zu zerquetschen.

„Genba .....ver-... verschwinde! Mach, dass du dich rettest!“

Alleine konnte ich gegen sie nichts ausrichten, ich musste Hilfe holen. Ich schloss die Augen und konnte spüren, wie ich mich auflöste und woanders wieder auftauchte. Ich nahm vertraute Stimmen wahr und wurde schreiend empfangen. Als ich meine Augen öffnete, sah ich direkt in zwei haselnussbraune, vor Angst aufgerissene, Augen.

„GENBA, WO IST CHIYO, WAS IST PASSIERT?! OH MEIN GOTT, DU BIST JA VERLETZT!!“

Lady Eleane war zu mir geeilt und hatte meinen Kopf in ihren Schoß gelegt.

„Wir müssen zurück! Lady Chiyo ist in großer Gefahr! Anka sie... sie hat sich in einen Drachen verwandelt und... sie ist gerade dabei, Chiyo zu zermalmen! Ich habe versucht, ihr zu helfen, aber alleine schaffe ich es nicht!!“

„Na, dann auf ein Neues!“

Doch bevor Bunny aufspringen konnte, hob Eleane abwehrend die Hand.

„Prinzessin, ich danke Euch, aber ich werde alleine gehen!! Chiyo hat ihr Leben riskiert, um den Bann, der uns zwei auferlegt wurde, zu brechen! Ich kann nicht mehr herum sitzen, ich bin genauso betroffen, wie meine Liebste und Ihr, Bunny, seid der Hohepriesterin nicht gewachsen.“

„Genba, du wirst hier bleiben! Es bringt uns nichts, wenn du so schwer verletzt mitkommst, kurier dich aus.“

Ich wollte etwas erwidern, doch als ich sie ansah, wurden meine Lider auf einmal ganz schwer. Ich fiel in eine schwarze Leere...



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