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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Nightmare before Deadline

Anmerkung: Ryo
 

‚Scheiße! Die Herrin wird ziemlich böse sein, wenn sie erfährt, dass Michiru-san die Biege gemacht hat!’

Verzweifelt und leicht hyperventilierend durchsuchte ich Zimmer für Zimmer des riesigen Anwesens von Chiyo. Verdammt nochmal! Da kehrte man ihr für einen Bruchteil einer Sekunde den Rücken zu und schon nutzte sie die Gunst der Stunde, um abzuhauen. Dabei wollte ich ihr doch heute zeigen, wie man Gedanken manipulieren kann! Im Wohnzimmer angelangt, schaute ich hinter dem schwarzen Ledersofa nach. Also wirklich! Chiyo sollte sich mal freundlichere Farben für ihre Räumlichkeiten suchen, da wird man ja sofort depressiv! Wieder nichts; was sollte ich der Herrin nur sagen, wenn sie nach Hause kam und Michiru war nicht zu finden?

‚Entschuldigung, Herrin, aber wir spielen gerade Verstecken und ich finde sie einfach nicht?!’

War wohl keine sehr gute Idee. In Gedanken schritt ich alle Räume noch einmal ab und versuchte dabei ihrem Duft zu folgen. Mist! Dadurch, dass sie hier jetzt auch wohnte, roch es überall nach ihr, also konnte ich das mit der Fährte aufnehmen wohl auch vergessen. Ich wurde noch verrückt! Zerknirscht ließ ich mich auf der Couch im Wohnzimmer nieder und raufte mir meine Haare. Ein leichter Windhauch umschmeichelte mein Hosenbein und Killer kam zum Vorschein. Verschmust schmiegte sie sich an mich und ließ sich von mir kraulen. Wo konnte sie nur stecken?! Ich hatte jetzt alles abgesucht und sie trotzdem nicht gefunden. Ich bezweifelte ja, dass sie in der Besenkammer war oder sich in der Geschirrspülmaschine versteckte, hätte mich zumindest sehr gewundert. Ein leises ‚Plopp’ erregte meine Aufmerksamkeit und ich versteifte mich augenblicklich. Killer schrie protestierend auf, als ich meine Hand in ihr Fell krallte.

„Tut mir leid!“

Entschuldigend schaute ich zu ihr runter und folgte ihr mit meinen Augen, als sie aus dem Wohnzimmer rannte.

„Ryo?“

Oweia, das war sie!!

‚Okay Großer, alles wird gut! Du sagst was Sache ist, sie wird sich ganz kurz aufregen und dann auf große Reise gehen, um Michiru zu suchen.’

War ja nicht das erste Mal, dass sie sich einfach verdünnisiert hatte. Chiyo war unglaublich geduldig mit ihr! So behutsam war sie noch nie mit einem Lehrling umgegangen, noch nicht mal mit mir! Andererseits teilten mein Bruder und ich auch dasselbe Schicksal von Anfang an und waren nicht getrennt, so wie Michiru von ihrer Familie. Es musste unglaublich schmerzhaft für sie sein.

„Hey, du Torfkopf! Wieso zum Henker antwortest du mir nicht? Ich hab dich jetzt schon ein paar Mal gerufen!“

Nervös tippelte ich mit den Füßen auf dem Boden und rang nach Worten. Augen zu und durch.

„Ähm, na ja also... Nicht ausrasten ja?“

Sofort zog sie eine Augenbraue in die Höhe und ich war in höchster Alarmbereitschaft.

„RYO?! WO IST MICHIRU?! SAG NICHT, DASS SIE DIR SCHON WIEDER ABGEHAUEN IST!!“

Mein Schweigen schien ihr Antwort genug, dennoch, bevor ich ihr etwas daraufhin erwidern konnte, klatschte sie sich die rechte Hand an die Stirn und fing schon prompt an mit Flüchen um sich zu werfen.

„Wieso sitzt du hier rum, wie ein nasser Sack!? Mach, dass du dich aufrappelst, wir müssen sie finden! Also allmählich glaube ich, dass du unter Altersschwäche leidest!!“

Autsch! Das ging also nun wirklich weit unter die Gürtellinie und das, wo sie doch selbst weit über zweitausend Jahre alt sein musste! Beleidigt stand ich auf und nahm meinen Mantel.

„Wo sollen wir suchen, Herrin? Ich bezweifle, dass sie wieder an die Orte zurückgekehrt ist, wo wir sie das letzte Mal aufgespürt haben!“

Sie überlegte kurz, nickte mir jedoch dann zustimmend zu.

„Da hast du recht, sie ist nicht dumm! Allerdings glaube ich, dass sie in der Nähe ihrer Familie sein wird. Ich hätte mit dem Lob noch warten sollen! Damit habe ich zu früh irgendwelche Hoffnungen in ihr geweckt! Sie hatte bestimmt geglaubt, dass sie jetzt ohne weiteres zu ihnen kann!“

Nachdenklich lief sie auf und ab, den Blick immer auf den Boden gerichtet.

„Weißt du, was mich wirklich wundert? Sie hat mich nicht einmal mehr gefragt, ob sie zu ihrer Familie kann seit dem Vorfall von vor einem Monat und jetzt? Jetzt muss ich wohl davon ausgehen, dass sie einfach dort hingegangen ist und das Risiko in Kauf nimmt, sie zu verletzen!“

Man sah die Sorge in ihren golden schimmernden Augen und ich wusste, dass sie sich die Schuld an Michirus Schicksal gab.

„Vielleicht sollten wir zunächst nach dem Kind schauen, von dem sie immer geredet hatte! Hotaru hieß die Kleine, glaub ich. Wenn ich eine liebende Mutter wäre, würde ich zuerst nach meinem Kind schauen und mich dann vergewissern, dass mir mein Partner treu geblieben ist!“

Grinsend musterte sie mich und ich fühlte mich leicht unwohl.

„So, also wenn du eine LIEBENDE MUTTER wärst? Tja, dann wärst du nicht hier und auch nicht in dieser Lage, aber wirklich ein interessanter Gedanke!“

Ich verzog den Mund und schwor mir in Zukunft einfach jenen zu halten. So würde ich mir eine Menge peinliche kleine Bemerkungen seitens meiner Herrin ersparen können.

„Ich denke, da könntest du recht haben! Wir sollten wirklich in der Nähe des Kindes bleiben, wer weiß, was sonst noch alles passieren kann!“

Entschlossen öffnete sie ein Portal und trat hindurch, während ich Killer aufhob, um dann mit ihr durchzuschreiten. Wir standen auf einer freien Fläche, die von Bäumen umringt war. Es musste ein Park sein, zumindest sah es so aus. Chiyo sog die Gerüche der Umgebung ein, ließ sie förmlich auf sich wirken. Ein schrilles, lautes Schreien unterbrach die vorherrschende Stille. Mit wenigen Schritten waren wir an der Stelle, von der der Lärm herrührte und ich erstarrte sofort, als ich sah, was geschehen war!
 

Michiru saß zähnefletschend über einem rosaroten Farbtupfer und war gerade im Begriff sich darüber herzumachen, als kleine, zarte Kinderarme sie von hinten an der Taille fassten und versuchten, sie von ihrem Opfer fortzuzerren. Den Bruchteil einer Sekunde später sprang sie auf und warf die kleine Gestalt zu Boden. Wie angewurzelt blieb ich stehen und erkannte voller Abscheu, dass Michiru diesem armen Geschöpf gleich ein Ende bereiten würde. Wie von Sinnen schrie sie ohne Vorwarnung auf und versuchte an ihren Rücken heranzukommen, den Blick jedoch immer noch auf den reglosen Körper des Kindes gebannt. Zu spät bemerkte ich, dass Killer sich in ihren Rücken gekrallt hatte, um das Kind zu schützen. Nun bekam Michiru den kleinen Fellball zu fassen und schleuderte sie gegen den nächsten Baum, wo sie mit einem lauten Krachen zu Boden ging und sich nicht mehr regte. Danach geschahen zwei Dinge auf einmal. Das kleine schwarzhaarige Mädchen rief nach Michiru und ich begriff, dass es sich bei ihr um Hotaru handeln musste. Als der türkishaarige Teufel mit seinen roten Augen die Kleine fixierte und zum Sprung ansetzte, versetzte ihr Chiyo einen gezielten Stoß in die Seite, um sie von dem verängstigten Kind weg zu schieben. Hinter mir hörte ich entsetztes Aufschreien, Fluchen und viele immer näher kommende Schritte.

„HOTARU!! SCHNELL, KOMM HIERHER, DASS IST NICHT DEINE MICHIRU-MAMA!!“

Panisch lief das Kind drauf los, um in die vertrauten, schützenden Arme ihre Familie zu gelangen. Augenblicklich löste sich meine Starre und ich lief der Kleinen entgegen, um sie sicher zu den anderen zu bringen.

„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, ich bringe dich schnell zu ihnen! Ihr müsst dann schleunigst von hier weg, verstanden?!“

Erst versuchte sie vor mir wegzulaufen, gab sich jedoch schnell geschlagen und hielt schützend die Arme über den Kopf.

„LASS SIE RUNTER, DU SCHWEIN!“

Ich duckte mich unter einigen Planeten und anderen Attacken hinweg, bis ich sie schließlich einer Frau mit zwei langen blonden Zöpfen in die Arme drückte, die mich verwirrt und erleichtert zugleich anschaute.

„Bitte, ihr müsst hier verschwinden, es ist viel zu gefährlich!! Meine Herrin und ich werden Michiru-san schon irgendwie aufhalten, aber bitte geht jetzt!“

Mit verschränkten Armen standen sie um ihre Anführerin versammelt und bewegten sich keinen Meter.

„Wir bleiben! Sie war eine von uns, also sind wir trotzdem immer noch für sie verantwortlich. Außerdem wollen wir euch helfen. Inzwischen haben wir einiges von diesem Nariaki erfahren und wissen nun, dass ihr unschuldig an Michirus Schicksal seid!“

Merkwürdig. Jetzt schien die ‚Mondprinzessin’ wesentlich selbstsicherer, als noch vor einem Monat. Ihre Augen sprudelten fast vor Liebe und Hoffnung über. Jetzt begriff ich, was Michiru damals meinte, als sie sagte, dass ihre Prinzessin einfach ein guter Mensch war. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf und versuchte sie weg zu argumentieren, wurde allerdings von dem Prallen von Körpern gegen Holz unterbrochen. Die Bank auf der Chiyo und Michiru gelandet waren, zersprang sofort und ich konnte nicht genau sagen, wer von den beiden den Kampf entscheiden würde. Chiyo war umgehend wieder auf den Beinen und ihre hellblau leuchtenden Augen fixierten die vor ihr stehende dämonische Sailor Neptun, deren Augen vom Blutdurst verschleiert waren.

„MICHIRU, KOMM ENDLICH ZU DIR! ICH WILL DIR HELFEN!“

Die einzige Antwort, die sie erhielt, war ein grollendes Knurren, tief aus dem Inneren unseres Schützlings.

„OH NEIN!! CHIBIUSA!!!“

Es ging so schnell, dass ich es beinahe gar nicht mitbekommen hätte. Ein ohrenbetäubender Lärm brach hinter mir aus und jemand trug eine rosa Gestalt, von der Blut herab rann. Einen Wimpernschlag später war ich bei ihnen und prüfte ihre Wunde. Michiru hatte sie zwar erwischt, aber sie lebte noch. Allerdings nicht mehr lange, wenn sie nicht schnell in ein Krankenhaus kam.

„Bringt sie schnell in ein Hospital! Sie braucht eine Bluttransfusion und keine Sorge, sie wird sich dann auch nicht verwandeln, aber ihr müsst jetzt sofort handeln.“

Fünf der Senshis nickten stumm und jagten durch den Park, als wäre der Teufel hinter ihnen her, während zwei weitere immer noch stumm in ihrer Mitte da standen, klammerte sich die kleine Hotaru an das Bein der Frau mit den langen grünen Haaren.

„Ihr solltet auch gehen! Es ist zu gefä-!“

„JETZT HÖR MIR MAL ZU, DU FREAK!! MEINE FREUNDIN IST ZU NEM MONSTER MUTIERT UND HAT NICHT NUR VERSUCHT, MICH AUSZUNUCKELN! SIE VERSUCHT JETZT AUCH NOCH, UNSERE TOCHTER ZU TÖTEN UND DENNOCH IST SIE ALLES, WAS MICH AM LEBEN HÄLT! ALSO SAG MIR NICHT, DASS ICH GEHEN SOLL!“

Resignierend ließ ich die Schultern sinken und hoffte nur inständig, dass es keine Fehlentscheidung war. Ich konnte sie verstehen, die große Blonde mit dem schmerzverzerrten Gesicht. Dennoch, sollte meine Herrin erliegen, konnte es böse enden für uns alle! Unschlüssig, was ich nun tun könnte, entschied ich mich bei der kleinen Gruppe zu bleiben, um sie im Notfall vor den Angriffen Michirus zu schützen. Angestrengt lauschte ich in die unnatürliche Stille hinein. Es war viel zu ruhig dafür, dass hier ein Kampf zwischen zwei Vampiren tobte.

„Was wird die Frau tun, um Michiru zu stoppen?“

Angespannt drehte ich meinen Kopf zu der Grünhaarigen.

„Nun... ich denke, sie wird auf sie einreden und-!“

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich meinte, wie weit wird sie gehen, um Michiru zu stoppen?!“

Der Körper der blonden Frau spannte sich an und ich konnte ihren schnellen Herzschlag spüren.

„Bis jetzt hat Chiyo, meine Herrin, es immer noch irgendwie hinbekommen. Allerdings - und das wäre wirklich die absolute Notlösung - sollten alle Stricke reißen und sich Michiru nicht mehr fangen... rechne ich mit dem Schlimmsten!“

Bei den letzten Worten schnürte es mir die Kehle zu und die Stimme versagte mir den Dienst. Ich mochte sie inzwischen fast schon wie eine Schwester und wollte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn alles fehlschlug. Ein beißender Schmerz durchzuckte meine rechte Körperhälfte und ich wurde sechs Meter weit in Richtung eines Brunnens geschleudert. Hart prallte ich dagegen und musste einen Aufschrei unterdrücken. Vorsichtig tastete ich meinen Körper ab, konnte aber keine schweren Verletzungen feststellen. Nur an der Hüfte spürte ich tiefe Furchen, die wohl von Krallen stammen mussten. Michiru musste mich erwischt haben, aber das würde bedeuten-! Panisch hievte ich mich auf die Beine und suchte den Park nach einem kleinen Zeichen von ihr ab, aber nichts. Ich konzentrierte mich auf ihren Geruch und tatsächlich; ich vernahm schwach ihren Duft, doch bevor ich ihm hätte folgen können, schreckte mich ein Schrei auf. Meine Nerven waren zerrissen und ich wirbelte herum, um nach dem Ursprung zu suchen. Michiru hatte die Senshi mit dem langen Stab zu Boden gestreckt und sie lag bewusstlos auf dem Gras, während diese Uranus verzweifelt auf den türkisfarbenen Teufel einredete. Tränen der Verzweiflung traten ihr in die Augen und mich überkam eine unbändige Wut! Schnell wie ein Gepard sauste ich zwischen sie und baute mich bedrohlich vor Michiru auf.

„WAGE ES JA NICHT, IHR ETWAS ANZUTUN! SIEH SIE DIR AN, DEINE TOCHTER! SIE ZITTERT, WEIL SIE VOR DIR ANGST HAT!“

Es ließ sie kalt. Sie war so in ihrem Rausch gefangen, dass sie vermutlich noch nicht mal vor einer Kindergartengruppe halt gemacht hätte. Ich sah ihren Angriff kommen und duckte mich unter ihrem Fausthieb hinweg, konnte allerdings keinen Gegenangriff starten, ohne befürchten zu müssen, die beiden Menschen schutzlos zu lassen.

„Michiru-Mama! HÖR AUF DAMIT!“

Weinend und schluchzend klammerte sich das Mädchen an die letzte stehende Sailor Senshi. Nur in diesem Bruchteil einer Sekunde war ich unaufmerksam und sie erwischte mich so hart im Gesicht, dass ich in die Luft gewirbelt wurde. SCHEIßE!! Mein Wirbel war angeknackst und es würde etwa zwei Minuten dauern, bis sich meine Wunden wieder soweit regeneriert hatten. Doch so viel Zeit hatte ich nicht, denn Michiru setzte nun zum alles entscheidenden Sprung an und ich lag regungslos am Boden. Die beiden waren verloren!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ai-lila
2010-07-12T21:01:25+00:00 12.07.2010 23:01
Hi~~

Dieser Schluß ist doch wohl ein Witz!!!!!
Bin ich froh, das ich gleich weiter lesen kann. *puh*

Klasse Kapi. ^^b
lg ai


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