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Mikhaila

Auf leisen Schwingen
von

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und jetzt...?

Kapitel 2 - und jetzt?
 

Das Ganze ist nun eine Woche her.

Seit dem habe ich es irgendwie geschafft das alles für mich zu behalten.

Ich blieb noch 3 Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Die meiste Zeit tat ich so als wenn ich schlafen würde. Ich wollte niemanden sehen und es kam mich auch kaum jemand besuchen.

Meine Mutter kam jeden Tag gegen Nachmittag um mir zu erzäh.len was neues zu Hause geschehen ist. Ich hörte ihr still zu. Was sollte ich ihr denn schon sonst sagen? Ich wollte ihr nichts sagen und sie wollte nichts hören.

In stiller Übereinkunft schwiegen wir. Die einzige der ich erzählen wollte war Raphi, aber es ging nicht.

Ich wusste nicht wo ich anfangen und wo ich aufhören sollte.

Mein Vater kam mich ein einziges Mal besuchen, auch wenn ich ihn nicht sehen wollte, so tat es doch weh, dass er nicht kam.

Am Tag meiner Entlassung kam er denn, doch es schien als wäre ich Luft für ihn.

Er redete mit den Arzt, fragte ob ich wieder gesund wäre. Er fragte ihn ob man irgendwas machen konnte um mich von diesen Suicidaren verhalten abzuhalten. In dem Moment war ich mir wie eine Schwerverbrecherin vorgekommen. Der Arzt schlug einen kleinen „Klimawechsel“ vor. Also ein paar Tage Urlaub, das könnte seiner Meinung Wunder bewirken. Ich wurde nicht gefragt was ich wollte.

Es wurde einfach beschlossen dass wir Urlaub machten.

Wie gerne hätte ich mich ein paar Tage in mein Zimmer eingeschlossen, um erst mal mit der ganzen Situation klar zu kommen.

Wie gerne hätte ich mir die Worte überlegt mit denen ich meinen Eltern sagte das ich ein….das ich nicht normal war.

Wie gerne hätte ich Raphi davon erzählt – ohne dass irgendjemand zu hört. Aber ich wurde nicht gefragt.

Die letzten 3 Tage waren schlimmer denn je, ich hatte mich schon seit langen damit abgefunden, dass mein Vater mich ignorierte, doch seit neuesten, hatte er eine neue Art die mich mehr schmerzte denn je.

Sobald es darum ging die Wohnung zu verlassen, sah er mich lange spottend an und sagte. „das heißt wenn du dich traust, obwohl wir auch gleich im Krankenhaus anrufen können, falls du wieder beschließen solltest den Verkehr aufzuhalten.“

Ich antwortete nichts, er schien es für witzig zu halten.
 

Ich seufze und schaue mich wieder in Spiegel. Hier war ich nun.

Auf den besten Weg die nächste Woche zusammen mit meiner Familie in einen kleinen Apartment an der See zu verbringen.

Irgendwann würde es wohl auch ihnen auffallen das ich die Hände fast nur noch zu Fäusten geballt hatte.

Wie soll ich es ihnen erklären? Ich weiß es immer noch nicht. Die Ungewissheit drückt mir in den Magen, wie eine Schlange die so lange in einen lebt und einen Auffrisst bis man sie raus lässt. Aber das geht nicht. Noch nicht.

Erneut spritze ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Ich atme tief ein und aus und geh raus.

Wir sind bereits im Zug, ein altes Modell eines IC´s auf neu getrimmt. Der Wagen ist leise, man würde fast nicht glauben dass er fährt wenn man raus schaut. Zitternd geh ich zurück zu den Abteil meiner Familie.

Meine Eltern haben sich auf zwei Seiten verteilt. Mein Vater sitzt links und starrt wütend zum Fernseher über der Tür. Er schimpft über irgendetwas, ich bin so nervös das ich gar nicht weiß über was. Und irgendwie ist es mir auch nicht wichtig genug.

Meine Mutter sitzt rechts, auch sie schaut zum Fernseher. Raphi sitzt in meiner Blickrichtung, sie winkt mir freudig zu. Mit einen gezwungenen Lächeln gehe ich auf sie zu. Sie deute auf den Platz neben sich und ich setzte mich.

Kurz schaut meine Mutter mich an, sie lächelt, aber es wirkt so falsch, dann widmete sie sich wieder den Fernseher.

Ich stutze etwas und schaue hoch.

Mich trifft fast der Schlag, ich kann nicht glauben was ich da sehe. Darf das sein? Kann das sein?

Träume ich nicht? Im Moment laufen Nachrichten, im Hintergrund, sind.ich kann nicht glauben, aber ich will es unbedingt glauben.

Im Hintergrund sind engelsgleiche Wesen zu sehen. 3 junge Männer. Einer mit blutroten Haaren und den Schwingen eines Engels,

Ein anderer mit silbrigen Haaren und der dritte mit schwarzen Haaren, genau wie meinen. Er hat im Gegensatz zu den anderen, seine Flügel an den Fingern – genau wie ich. Auch wenn mich ansonsten nichts mit ihnen verbindet spüre ich eine unglaubliche Anziehung zu ihnen. //Ich muss sie finden!// schießt es mir durch den Kopf. Ich muss sie finden, ja.

Ich zucke zusammen, JETZT verstehe ich was mein Vater schreit.

„VERDAMMTE MISSGESTALTETE BASTARDE! WARUM WERDEN SIE NICHT ABGESCHOSSEN? SIND BESTIMMT AUS EINEN VERSUCHSLABOR AUSGEBROCHEN - UND WAS MACHEN DIE BEHÖRDEN? SIE WAREN NICHT MAL VOR IHNEN, NEIN SIE BERICHTEN NUR VOR IHNEN, ALS WÄREN DAS NUR EIN PAAR FREAKS! ICH SAGE SCHIESST SIE AB!“

Ich schlucke. Da hatte ich meine Antwort und ich bin zum ersten Mal froh dass ich noch nicht den Mut aufgebracht hatte meine Eltern von meiner Andersartigkeit zu erzählen. Kreidebleich lasse ich mich zurück in den Sessel sinken. Irgendwie musste ich es schaffen in Ruhe nach zudenken. Doch mein Blick fällt immer wieder auf meinen noch immer wütenden Vater. Ich kriege Angst.

Raphi lehnt sich zu mir. „Irgendwie sieht eines der Engel aus wie du“ schmunzelt sie, ich sehe sie skeptisch an.

Wenn sie wüsste… aber bei einen hatte sie recht. Immer schon wenn ich mich mit meinen Eltern verglichen habe, habe ich keine große Ähnlichkeit gesehen. Gut ich hatte genau wie mein Vater dunkle Haare, aber das war ein Merkmal den über die Hälfte der Menschheit zu haben schien. Immer mehr bestärkte sich ein Gefühl in mir. War es möglich, dass meine Eltern mich die ganze Zeit angelogen hatten? War es möglich dass sie gar nicht meine Eltern waren? Vielleicht war das auch der Grund für meine. ich scheue mich immer noch den Namen auszusprechen. Meine Flügel?

War das auch der Grund warum ich zu diesen „Engeln“ im Fernseher so ein starkes Gefühl der Verbundenheit hatte?

Ich muss es herausfinden. Aber wie?

Erneut zucke ich zusammen, mein Vater springt erneut auf und mit jeden Wort scheint sich sein Hass zu verstärken. Auf einmal wird mir klar, wenn ich noch länger hier bleibe und er mitkriegt das auch ich scheinbar kein Mensch bin wird er mich umbringen.

Ich habe schon oft Angst verspürt, aber noch nie war sie so groß wie in diesen Moment.

Fieberhaft suche ich nach einen Fluchtplan, doch meine Gedanken werden jäh gestoppt, als die metallische Computerstimmer verkündet dass wir in wenigen Minuten unser Zwischenziel erreichen werden. Mir bleibt keine Zeit zum flüchten und gezwungener maßen bleibe ich nehme ich mein Rucksack und ein Koffer. Vielleicht – mit viel Glück kann ich am Bahnhof ein Fluchtweg finden.
 

TBC



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