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Complex Collection

KuroFye Complex
von

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Special:Halloween Complex

Halloween Complex
 

*****
 

Da es solange keinen neuen Complex gab, habe ich mich dazu entschieden ein Special-Kapitel zum Thema Halloween zu schreiben und damit auch an einem Wettbewerb teilzunehmen.^^ Natürlich sind die regulären Kapitel auch in Arbeit, aber ich hoffe dieses kleine Extra gefällt euch und ihr schreibt mir eure Meinung in einem Kommi=)

Diese Geschichte spielt in einem alternativen Universum, nämlich in unserer Dimension und Fye sowie Kurogane sind neunzehn Jahre alt. Sakura und Shaolan(die erst später auftauchen) sind fünfzehn.
 

*****
 

-Fyes Sicht-
 

Es war ein regnerischer Oktoberabend und der Wind heulte laut, als wolle er sich beklagen. Genauer gesagt war es DER Oktoberabend. Der 31. Oktober. Halloween...

Heute war es genau sieben Jahre her. Sieben... Eine Unglückszahl.

Langsam streckte ich meine Hand aus und legte sie an die kalte Fensterscheibe. Sie war blass und stach im Kontrast zu der Dunkelheit draußen hervor. Es war mittlerweile fast zehn Uhr abends und ich stand allein in meinem Haus vor dem Fenster. Einsam. Verlassen.

Von draußen drang dumpfes Kindergelächter an meine Ohren. Von Kindern, die noch Süßes sammelten und mit ihren Freunden Spaß hatten.
 

Ich bin anders als sie.
 

Mir war es nicht vergönnt mich mit meinen Freunden zu amüsieren. Ich hatte es immer gewusst. Dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem ich würde büßen müssen. An dem ich ganz allein sein würde, von allen verlassen. So wie es eigentlich hätte sein müssen...

Eigentlich hätte ich mir denken können, dass dieser Tag heute sein würde. Denn am heutigen Tage vor genau sieben Jahren änderte sich mein Leben schlagartig und ich fiel in ein Loch, so tief und schwarz, dass es mich zu verschlucken drohte. Dunkel kehrten die Erinnerungen an jenes Halloween vor sieben Jahren zu mir zurück...
 


 

Lachend laufe ich mit meiner Tasche voller Süßigkeiten durch den dunklen Wald. So viel wie heute haben wir noch nie gesammelt. Ich kann es kaum erwarten zu Hause meine Beute auszupacken.

„Beeil dich, Yuui.“, rufe ich meinem Zwillingsbruder zu, der etwas weiter hinter mir läuft und drehe mich dabei zu ihm um.

Mein Spiegelbild schaut zurück und sagt ruhig: “Wir müssten uns nicht so beeilen, hättest du nicht darauf bestanden auch noch die Häuser hinterm Wald abzuklappern. Jetzt ist es schon fast zehn Uhr. Wenn wir zu spät kommen und Mama meckert, kannst du ihr das erklären.“

Doch er meint es nicht ernst, denn er lächelt mich dabei an.

„Ohhh, du Spielverderber!,“ meckere ich im Spaß und strecke ihm die Zunge raus.

So laufen wir weiter durch den Wald. Unser Haus liegt ein Stücken vom Waldrand entfernt. Es ist mittlerweile stockdunkel und die Äste auf dem Boden knacken bei jedem unserer Schritte. Ich muss bei jedem Schritt aufpassen, dass ich nicht über die lose herabhängenden Bandagen meines Mumienkostüms stolpere. Yuuis schneeweißes Geisterkostüm bauscht sich im Wind hinter ihm auf.

Plötzlich hören wir ein raschelndes Geräusch hinter uns.

„Hast du das auch gehört?“, fragt Yuui mich mit leiser Stimme.

„Haha, mach mir keine Angst!“, flüstere ich unbehaglich zurück, doch in Wirklichkeit hatte ich es auch gehört.

„Nein, ich meine es ernst.“, sagt mein Zwillingsbruder, bleibt stehen und lauscht.

Ich bleibe auch stehen, aber mit einem unguten Gefühl. Lieber wäre ich einfach weitergegangen.

Wieder ein Rascheln und dann ein Scharren. Ich erschaudere. Yuui schaut mich mit besorgtem Blick an.

„Ich glaube hinter uns ist etwas.“

Ich halte den Atem an und versuche angestrengt in der Dunkelheit hinter uns etwas zu erkennen.

Plötzlich löst sich ein Schatten aus der Finsternis und stürmt auf uns zu. Es ist der Umriss eines Mannes. Wir stoßen beide einen schrillen Schreckensschrei aus, lassen unsere Süßigkeitenbeutel fallen und fangen an zu rennen.

Die Gegend um uns herum verschwimmt. Alles was ich noch im Kopf habe ist der Gedanke zu rennen.
 

Renn so schnell du kannst!
 

Mein Atem geht stoßweise. Unser Verfolger ist zum Glück noch ein ganzes Stück von uns entfernt und unser Haus bei dem Tempo noch etwa fünft Minuten weit weg. Wir können es schaffen!

Aber plötzlich spüre ich, wie ich auf einer meiner Bandagen trete und ausrutsche. Im Fall verdreht sich mein Bein und ein höllischer Schmerz zuckt durch meinen Körper, als ich auf dem Boden lande.

Sofort bleibt Yuui stehen, kniet sich neben mich und reißt die überflüssigen Bandagen von meinem Bein ab. Doch mit meinem verletzten Bein kann ich nicht mehr rennen. Mein Bruder weiß das offenbar auch, denn er greift mir mit einem Arm über die Schulter und stützt mich mit dem anderen. Er hilft mit beim Aufstehen.

„Y-Yuui, was hast du-“

Doch bevor die restlichen Worte meinen Mund verlassen können, legt er mir sanft einen Finger an die Lippen, bedeutet mir still zu sein. Vorsichtig läuft er ein paar Meter mit mir und bleibt vor einem Baum stehen. Überrascht erkenne ich den Baum wieder. Es ist der Baum, in dem wir früher oft verstecken gespielt haben, da er ein großes Loch im Stamm hat. Entsetzt spüre ich, wie Yuui mich vorsichtig in die Aushöhlung hievt, denn ich weiß, dass dort nur Platz für eine Person ist.

„Nein Yuui, ich-„

Aber mein Bruder fällt mir sanft ins Wort.

„Du wartest hier, Fye. Hier drin wird er dich nicht finden können. Ich renne weiter zum Waldausgang und versuche Hilfe zu holen. Egal was passiert, bleibe hier drin! Wenn ich nicht zurück kommen sollte, warte bis morgen früh wenn es hell ist und mache dich dann erst auf dem Weg mach Hause.“

Tränen laufen mir über die Wangen und ich schluchze leise.

„Sag so was nicht. Lass mich nicht hier zurück.“

Yuui lächelt mich an und lehnt seine Stirn an meine.

„Ich lasse dich nicht zurück. Ich werde immer bei dir sein. Und zwar hier drin. Vergiss das nicht.“

Ich spüre die Wärme seiner Hand, die er an mein Herz legt, sogar durch mein Kostüm, obwohl es eisig kalt im Wald ist.

Das letzte was ich von meinem Bruder sehe ist sein sanftes Lächeln, bevor er sich umdreht und in Richtung Waldesrand läuft, in der Dunkelheit verschwindet.

Mein Körper zittert wie Espenlaub während ich warte und die Minuten verstreichen. In meinem Kopf fange ich an zu zählen. Langsam werde ich immer schwächer und schwächer und die Dunkelheit um mich herum verdichtet sich.

Eintausendzweihundertsiebenundachtzig...eintausendzweihundertachtundachtzig...

Irgendwann packt mich die Bewusstlosigkeit und ich falle in eine tiefe Ohnmacht...
 

Erst am Morgen des nächsten Tages fanden mich Rettungskräfte und brachten mich nach Hause. Ich hatte mir eine Unterkühlung und Fieber zugezogen, aber nach einer Woche war mein Körper wieder kerngesund. Doch meine Seele ist seit jenem Tag schwer verletzt. Denn mein geliebter Bruder wurde nie gefunden...
 


 

Ein Klingeln riss mich aus meinen verbitterten Gedanken. Aufgeschrocken schaute ich zur Tür, musste mich erst aus meiner Starre befreien. Fast erwartete ich einen Massenmörder, der mir endlich mein lang erwartetes Schicksal auferlegte, doch bestimmt waren es nur Kinder, die Süßes wollten.

Wie in Trance schleppe ich mich zur Tür, nahm auf halbem Weg die Süßigkeitenschale mit, die ich extra vorbereitet hatte, und öffnete mit einem, schnell aufs Gesicht gezaubertem, falschen Lächeln die Tür. Doch vor mir stand jemand, mit dem ich ganz und gar nicht gerechnet hatte.

Es war mein Nachbar Kurogane, den ich vor drei Jahren kennen gelernt hatte, als ich hierhin gezogen war und mit dem ich seitdem mehr oder weniger befreundet war. Wir stritten uns den lieben langen Tag halb im Scherz (zumindest meinerseits) und das sehr zur Belustigung der Nachbarskinder Shaolan und Sakura. Aber eigentlich waren sowohl Kurogane als auch Shaolan und Sakura dieses Halloween auf einer Feier, zumindest hatten sie mir das erzählt.

Beim Anblick des Schwarzhaarigen lies ich vor Überraschung meine Süßigkeitenschale fallen und sie landete scheppernd auf dem Boden.

„So furcheinflößend bin ich nun auch wieder nicht.“, meinte Kurogane nur trocken und bückte sich um die Süßigkeiten aufzuheben.

„Aber du- du bist doch heute gar nicht hier, warum-“ stotterte ich, wurde aber unterbrochen.

„Klar bin ich hier, siehst du doch. Und jetzt komm einfach mit.“

Keine Widerrede duldend, packte er einfach meine Hand und zog mich hinter sich her aus dem Haus und in Richtung seiner Wohnung. Ich hatte keine Gelegenheit zu protestieren, brachte nur schwach die Worte: “Was hast du vor?“ zustande.

„Sei einfach still, das wirst du schon sehen.“

Ich war so überrumpelt, dass ich erst jetzt bemerkte, wie sehr ich mich über den Besuch des Schwarzhaarigen freute. Als mir die Tatsache bewusst wurde, dass er mich gerade Händchenhaltend zu seiner Wohnung abschleppte, lief mein Gesicht leicht rosa an.

Bei seinem Haus angekommen, öffnete er die Tür, die nur angelehnt war, und sofort drang ein freudiger „Happy Halloween, Fye-san!“ -Chor an mein Ohr. Dort drinnen warteten Shaolan, Sakura und alle meine anderen Freunde und lächelten mich an. Der ganze Raum war mit Girlanden geschmückt und im Halloween-Stil dekoriert. Sakura kam auf mich zugestürmt und umarmte mich herzlich.

„Wir haben gedacht, wir machen dir heute eine ganz besondere Freude, Fye-san. Damit du nicht so allein und traurig bist. An Halloween sollte keiner allein sein.“

Mir kamen fast die Tränen, so gerührt war ich und doch konnte ich es noch immer kaum fassen.

„Aber- was ist mit eurer Feier?“

„Dies ist unsere Feier. Unsere Feier für dich. Weil wir deine Freunde sind und froh sind, dass es dich gibt. Und Halloween ist dazu da um mit seinen Freunden zu feiern, oder?“

Langsam bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht.

„Ja, du hast Recht.“

Ich war gar nicht allein. Ich hatte Freunde, die froh waren, dass ich am Leben war und wollten, dass ich auch in Zukunft ein schönes Leben führen konnte. Genauso wie Yuui es auch gewollt hätte. Ein warmes Gefühl der Geborgenheit überkam mich.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass Kurogane noch immer meine Hand hielt, obwohl wir längst angekommen waren und mein Herz schlug automatisch einen Tick schneller.

Ich würde mein Leben nicht wegwerfen. Es hielt noch so viele aufregende Überraschungen bereit, die nur darauf warteten, von mir entdeckt zu werden.

Lächelnd mischte ich mich zusammen mit Kurogane unter meine Freunde.
 

Was ich jedoch nicht sehen konnte, war eine kleine durchsichtige Erscheinung, die immer hinter mir stand und mit einem sanften Lächeln über jede meiner Bewegungen wachte.

Sie hatte die Statur eines etwa zwölfjährigen Jungens und jetzt als sie sah, dass ich zusammen mit meinen Freunden Spaß hatte, leuchteten ihre Augen erfreut auf.

„Ich werde immer bei dir sein, Fye.“
 

~*Owari*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-10-14T15:28:54+00:00 14.10.2010 17:28
Kawaii^^
Von: abgemeldet
2010-10-10T19:37:22+00:00 10.10.2010 21:37
Nette Geschichte ^^
Die Vergangenheit der Zwillinge lässt zwar durchaus noch Fragen offen, aber da der tote Bruder am Schluss noch mal auftaucht, kann man das Bild als rund betrachten und sie ignorieren - man muss ja nicht alles bis zum Äußersten ausbauen und erst recht nicht, wenn es nicht zwingend für den Verlauf der Geschichte notwendig ist XD"
Fyes Stimmungsumschwung am Ende kam mir beim ersten Mal lesen etwas arg abrupt vor, aber inzwischen bin ich zu dem Schluss gelangt, dass so etwas durchaus möglich ist (mit der richtigen Ablenkung sowieso XD).

Grüssle, Puffie~


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