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Ori

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Kapitel 2

Das Schloss hob sich als dunkle Siluette vom Himmel ab. Die untergehende Sonne ließ es blutrot erscheinen.

Eine würdige Kulisse für den Hauptsitz der Ältesten.

Es gab einige wenige Ausnahmen, Einzelgänger wie Ori, der Großteil der Ältesten aber suchte diesen Ort regelmäßig auf,um über die Zukunft der Vampire zu entscheiden.

Auch wenige Tage zuvor hatte ein solches Treffen stattgefunden.
 

Hätte die Sonne geschienen, so wäre der Raum lichtdurchflutet gewesen. Mitten in der Nacht und nur beim Schein weniger Kerzen schien der Raum mehr Schatten als Licht zu beherbergen. Dennoch war der Blick durch die großen Flügel der Fenster beeindruckend. Der Himmel war klar und glich einem Meer aus Sternen. Trat man durch die Türen hinaus, gelangte man auf einen weitläufigen Balkon.

Natur und Schloss schienen in einander überzugehen. Wo Holz und Stein endeten, begannen Ranken die verschlungenen Muster antiker Architektur zu ergänzen. Auch wenn die Pflanzen gepflegt und regelmäßig geschnitten wurden, so waren sie doch alt und verwachsen, was ein Durchkommen unmmöglich machte.

Die anfänglich vereinzelten Wachstropfen hatten sich unter den verbleibenden brennenden Kerzen in glänzende Seen verwandelt. Von den Rändern der Kerzenhalter hingen lange Gebilde aus Wachs wie Wasserfälle die in der Bewegung erstarrt waren. Der einzige Hinweis darauf, dass sich vor kurzem noch Leben in diesen Räumen befunden hatte, erlosch wenig später mit der letzten abgebrannten Kerze.
 

Geisterhaft glitt der Schein des Mondes durch den Raum und zeigte Tod, wo kurz zu vor noch das Spiel der Flammen den Anschein von Leben erweckt hatte. Nun jedoch war zweifellos zu erkennen, dass den verkrümmten Leiber am Boden kein Funke Leben mehr innewohnte.

Das Blut auf den Wänden, die einst weiß getüncht und mit feinen Insignien aus Gold verziert waren, wirkte beinahe schwarz. Teppiche und Tischtücher hingen in Fetzen.

Dennoch befanden sich im Zimmer weit weniger Leichen, als Personen den Tod gefunden hatten. Was von den scheinbar fehlenden Opfern übrig geblieben war, trug der Wind mit sich davon.
 


 

Die Nacht war noch nicht zur Hälfte vergangen, Ori jedoch hatte ihren Durst bereits gestillt. Sie beschloss die restliche Zeit zu nutzen, um Informationen einzuholen. Schon früh hatte sie erkannt, dass Wissen gleichbedeutend sein konnte mit Macht. Und sie hatte nicht vor, auf Grund von Unwissenheit umgebracht zu werden, wie es oft bei jüngeren Artgenossen der Fall war.

Neugier und Blutdurst trieben unreife Vampire dazu, selbst dort auf die Jagd zu gehen, wo sich andere Wesenheiten niedergelassen hatten. Und sollten dies Hoheitsgebiete der Lykantropen oder Nachtalben sein so endete die Jagd oftmals mit dem Tod des Vampirs.

Ori selbst achtete darauf, nicht in die Jagdgebiete dieser Wesen einzudringen.

Tatsächlich unterhielt sie sogar Kontakte zu einigen Werwölfen und war auch das ein oder andere mal Gast auf einer Elfenparty gewesen. Diese Wesen verstanden es eine ordentliche Party zu feiern und vertrugen wesentlich mehr Alkohol als man ihren zerbrechlichen Körpern zutraute.

Auch heute Nacht würde sie einen alten bekannten der Anderen Spezies treffen.
 

Thor gehörte eine Bar in der Nähe das Hafens. Neben den vielen Matrosen, die es regelmäßig in seine Räumlichkeiten zog, war die Bar ein bevorzugter Treffpunkt für die Wesen der Nacht. Solange sie sich anstädig verhielten.

Thors richtiger Name war Edward Blake, dies wussten aber nur noch sehr wenige Wesen. Die meisten hatten dieses Wissen bereits mit ins Grab genommen.

Eine der wenigen war Ori.

Edward Blake war nicht immer in der Gastronomie tätig gewesen. Vor mehr als 150 Jahren war er ein angesehener Schmied und auch heute bezog Ori einen großteil ihrer Messer und Dolche von ihm.

Als Edward etwa 20 Jahre als war geschah seine Umwandlung in einen Lykantropen. Seine Familie enterbte und verstieß ihn. Einzig seine jüngere Schwester Eliza hielt weiterhin zu ihm.

Obwohl er versuchte seine Natur zu unterdrücken und zu verbergen, erfuhren einige Anwohner von seinem Geheimnis.

Bei dem Versuch ihn zu schützen, verlor Eliza ihr Leben.



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