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Misery Loves Company ♥

Nobody is perfect
von

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*~Bit Stupid~*

Guten Abend, guten Morgen, guten Tag (kommt ja drauf an, wann ihr es lest xD)

also jetzt ist es gerade 20:13 Uhr, also Abend ^^

...

Nach einem kleinen Special also hier das neue Kapitel! Hab mich beeilt xD

und es ist etwas länger geworden... aber das stört euch nich, oder?

dann wünsch ich euch mal viel Spaß beim Lesen

eure juuzousuzuya
 

Rating: PG-16
 

Beta: natürlich meine hinreißende izaruu ♥ vielen, lieben Dank! Ich wüsste echt nicht, was ich ohne dich machen würde!
 

POV: na, der Hal mal wieder ^^ ♥~

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*~Kapitel 5~* Bit Stupid
 

Ich saß auf meiner Couch und sah fern als es klingelte. Ich erwartete eigentlich keinen Besuch. Neugierig sprang ich auf und eilte zur Tür. Als ich sie öffnete grinste mich ein völlig durchnässter Tomo an. Ich riss die Tür ganz auf, umarmte ihn stürmisch und ließ ihn dann eintreten. Draußen regnete es schon den ganzen Tag und dabei war in wenigen Tagen Weihnachten! Ich wusste gar nicht, wo ich die Feiertage verbringen sollte. Familie hatte ich nicht, Kiyoharu würde zu seinen Eltern fahren und ihnen Satsuki vorstellen, am Tag darauf waren sie bei Satsukis Eltern, Yasu war auch bei seiner Familie und Shinya auch.
 

Tomo zog seine Schuhe und Jacke aus, aber selbst darunter war er total durchnässt und ich befahl ihm, er solle gefälligst eine Dusche nehmen. Ich suchte ihm ein paar frische Sachen heraus und fand dabei noch sein Hemd und seine Jeans, die er mir damals für mein Bewerbungsgespräch geliehen hatte, sie lagen gewaschen und zusammengelegt in meinem Kleiderschrank und ich legte sie auf mein Bett, damit er sie mitnehmen konnte, wenn er gehen würde. Dann suchte ich nach einem dicken Pulli und einer bequemen Jeans. Boxershorts hatte ich ihm schon gegeben. Als ich alles zusammen hatte, ging ich ins Bad, wo bereits die Dusche rauschte. Es hatte ihn noch nie gestört, wenn ich rein kam und er gerade duschte. Erstens hatte ich einen Vorhang und zweitens kannten wir uns einfach schon zu lange, als das es ihm hätte peinlich sein können.
 

»Danke Kleiner.«
 

»Immer wieder gerne Großer.«
 

Ich verließ das Bad und ging in die Küche, wo ich Wasser für den Tee aufsetzte und wartete, bis es endlich kochte, dann bereitete ich den Tee vor und ließ ihn ziehen. Als er fertig war, kam auch Tomo mit nassen Haaren aus dem Bad. Ich wuschelte ihm liebevoll durch die Haare, sie waren lang geworden.
 

»Hast du heute frei?«
 

»Sonst wäre ich wohl nicht hier, oder?«
 

»Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.«
 

»Leider. Du fehlst mir.«
 

»Du mir erst. Ich hatte mich so an deine Kuschelbedürftigkeit gewöhnt.«
 

»Setz dich«, ich zeigte auf das Sofa und er nahm Platz, dann setzte ich mich neben ihn und kuschelte mich an ihn. Ja, ich hatte es auch vermisst. Wie sehr er mir wirklich gefehlt hatte, wurde mir erst jetzt klar. Tomo legte einen Arm um mich holte tief Luft.
 

»Hast du ein neues Parfum?«, fragte er plötzlich.
 

»Ich? Nein, warum?«
 

»Du riechst so anders.«
 

»Liegt wohl an Yasu ich bin oft bei ihm.«
 

»Ich war mir sicher, dass ich es schon mal gerochen hatte. Jetzt weiß ich es. Aber mal was anderes, was machst du an Weihnachten? Hast du frei?«
 

»Natürlich, alle haben frei. Ich weiß nicht, ich werde wohl hier sein und mich besaufen damit ich nicht daran denken muss, dass ich keine Familie habe.«
 

»Du hast Familie.«
 

Ich schnaubte.
 

»Also, willst du mitkommen?«
 

»Mit WOHIN?«
 

»Na zu meinen Eltern, sie sind auch so was wie deine Familie und sie würden sich freuen, dich zu sehen.«
 

»Klar, warum nicht«, stimmte ich zu und freute mich darauf. Ich mochte Tomos Eltern sehr gerne, auch wenn man das bei meiner letzten Begegnung mit ihnen im Krankenhaus nicht sonderlich gemerkt hatte. Sie waren für mich wie Tante und Onkel und sie waren immer mehr meine Eltern gewesen, als meine es waren. Wenn ich Probleme oder Liebeskummer gehabt hatte, war ich immer zu ihnen gekommen und sie hatten mich immer behandelt wie ihren eigenen Sohn.
 

»Freust dich was?«
 

»Ja. Ich hab ihnen viel zu erzählen.«
 

»Aber bitte nicht so genau wie mir, erstens würde es stunden dauern und zweitens müssen sie ja nicht so genau wissen, was du mit Kiyoharu getrieben hast.«
 

»Daran hab ich gar nicht gedacht! Na ja, er hat jetzt einen Freund, die beiden sind echt süß. Im neuen Jahr wollen sie es endlich offiziell machen. Aber sag mal, was ist mit Natsumi?«
 

»Es läuft ganz gut. Sie ist nicht so eifersüchtig auf dich.«
 

»Dazu hat sie ja auch keinen Grund.«
 

»Stimmt. Ich hab letztens ihre Eltern kennen gelernt, sie sind super nett und ich glaube, sie mochten mich.«
 

»Dich muss man mögen!«
 

»Ich hab dich auch lieb. Und wie läuft’s bei dir?«
 

»Nichts. Was soll da sein?«
 

Tomo seufzte, dann sah er mich durchdringend an und sagte: »Ich wusste ja, dass Liebe blind macht, aber so BLIND dass man nicht mal sieht, dass man liebt? Das ist mir neu.«
 

»Was meinst du damit?«
 

»Mach einfach mal deine Augen auf.«
 

»Musst du eigentlich immer, wenn es um Liebe geht in Rätseln sprechen?«
 

»Sonst wäre es doch langweilig und DU müsstest nicht mehr DENKEN.«
 

Er lachte, sein Lachen war ansteckend. »Sag mal, was guckt du da eigentlich für einen Film?«, fragte er auf einmal und mein Blick richtete sich auf den Bildschirm meines Fernsehers. »Weiß nicht, irgendein Liebesfilm. Keine Ahnung, mir war mal danach.« Ich rutschte noch näher an Tomo heran und schenkte den Film meine ganze Aufmerksamkeit, ich ignorierte Tomos Kommentare, bei denen mir früher immer das Fernsehen vergangen war und konzentrierte mich auf die Story. Die Frau glaubte gerade, dass der Mann, den sie liebt, eine andere habe und diese auch heiraten wolle, da der Bruder des Mannes das gesagt hatte.
 

»Oh man du dumme Tussi, der lügt dich doch nur an«, meckerte ich und Tomo lachte.
 

»Seit wann redest du mit deinem Fernseher?«
 

»Seit ich nicht mehr jeden Abend bei dir hocke und mir Actionfilme reinziehen muss.«
 

»Aber die haben dir bei weitem besser getan - wehe du fängst an zu heulen!«
 

»Ich bin nun mal sehr mitfühlend«, verteidigte ich mich und wandte mich wieder dem Geschehen im Flimmerkasten zu.
 

Die Frau rannte gerade in ihrer Verzweiflung über eine Hauptstraße um den Mann zu fragen, ob es wahr sei, was sein Bruder gesagt habe und dabei wurde sie von einem Auto erfasst und in die Luft geschleudert. Der Krankenwagen war wenig später an Ort und Stelle und als sie dann im Krankenhaus ihre Augen öffnete, saß der Mann, ihre große Liebe, vor ihr und lächelte sie an. »Wie konntest du nur so einen Schwachsinn glauben, ich liebe doch nur dich!«, schwor er ihr, nachdem sie ihm die Geschichte erzählt hatte und sie küssten sich.
 

»Hal! Hör auf zu heulen«, schimpfte Tomo und lachte. Ich hatte mein Gesicht an seiner Schulter vergraben und schluchzte leise vor mich hin. Seit wann war ich denn so nah am Wasser gebaut? Ich glaub, ich mutierte mehr und mehr zu einer Frau!
 

»Sorry, das ist so~ romantisch«, säuselte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
 

»Du bist schwul.«
 

»Ja na und? Darf ich das deshalb nicht mehr romantisch finden?«
 

»Doch…ich find es nur sehr unterhaltsam. Wie wäre es, wenn wir uns Titanic angucken?«
 

»Nein.«
 

»Warum nicht?«
 

»Weil ich mich dann gar nicht mehr einkriege.«
 

Wir lachten und bestellten uns dann eine Pizza. Ausnahmsweise war der Lieferservice pünktlich und wir mampften zufrieden unsere Pizza, sahen uns noch einen Actionfilm an und verkrümelten uns ins Bett. Ich liebte es mit Tomo zu chillen, einfach mal nichts zu machen, einfach gammeln und Zeit miteinander verbringen. Tomo hatte ein ruhiges Gemüt, aber er konnte sehr temperamentvoll sein, wenn er wollte. Ich war total müde von den letzten Tagen und schlief schnell ein, nicht zu guter Letzt half mir die Wärme, die Tomos Körper ausstrahlte. Eigentlich hatte sich zwischen uns nichts geändert. Obwohl er wusste, dass ich schwul war, teilten wir uns ein Bett, schliefen nur mit Boxershorts bekleidet nebeneinander, kuschelten und schmusten, alles wie früher, wo ich noch was mit Frauen gehabt hatte. Mittlerweile war ich der festen Überzeugung, dass ich schon immer schwul gewesen war, aber nie einen Mann getroffen hatte, der mich begeisterte. Eigentlich war ich noch nie RICHTIG verliebt gewesen. Natürlich war ich mal verknallt gewesen, aber es war nie etwas richtig ernstes, sonst wären all meine Beziehungen nicht nach vier bis acht Wochen in die Brüche gegangen.
 

Am nächsten Morgen stand ich mit Tomo zusammen auf, wir frühstückten in Ruhe, ich hüpfte kurz unter die Dusche, und diesmal wirklich KURZ! Ja...eine halbe Stunde ist für mich kurz! Dann verabschiedete ich mich von meinem besten Freund, da ich zur Arbeit musste. Er versprach mir, auf mich zu warten und zwischendurch einkaufen zu gehen. Ich war ihm sehr dankbar dafür. Ich eilte die Treppen hinunter, da der Aufzug in letzter Zeit ständig kaputt war und wenn er mal wieder für einen Tag funktionierte, benutze ich ihn nicht aus Angst, er könne stecken bleiben. Hier war echt alles möglich. Als ich die Haupteingangstür öffnete fiel mir zu erst auf, dass es ARSCHKALT war und dass es geschneit hatte. Des Regen des vergangenen Tages war gefroren und so war der Schnee liegen geblieben, als zweites sah ich ein sehr bekanntes Auto und Yasu ließ die Scheibe herunter.
 

»Wurde auch mal Zeit, es ist kalt!«
 

»Dir auch erst mal einen wunderschönen guten Morgen«, entgegnete ich grinsend und stieg ein.
 

»Es ist früh am Morgen, arschkalt und du strahlst wie die Sonne im Hochsommer, sollte ich irgendwas wissen?«
 

»Nein, ich freu mich einfach, dich zu sehen.«
 

Yasu zog eine Augenbraue hoch und schenkte mir dann ein schiefes Lächeln. Ich glaubte fast schon, mein Herz würde den Geist aufgeben. Aber zum Glück ließ es mich nicht im Stich, stattdessen schlug es gleich doppelt so schnell wie gewöhnlich.
 

»Ich mich auch«, entgegnete Yasu schließlich, ich setzte mich ins Auto, zog die Tür zu und er fuhr los.
 

»Man ihr verdammten Arschlöcher, bewegt eure Scheißkarren, es gibt auch noch Leute, die arbeiten«, fluchte er und hupte, als ein Auto plötzlich stehen blieb. Ehrlich gesagt, Yasu machte mir gerade echt ANGST. Hatte er schlechte Laune? Oder was war los?
 

»Yasu? Alles in Ordnung?«, fragte ich ihn besorgt.
 

»Alles bestens«, er schenkte mir ein Lächeln, dann fluchte er weiter: »Fickt euch doch!«
 

Na gut, ich würde ihn später noch mal fragen. Jetzt hatte es ja wohl keinen Sinn. Ich hatte Yasu noch nie fluchen hören und bis eben hatte ich auch gedacht, dass er es gar nicht konnte. Aber gut, jeder Mensch konnte fluchen, oder? Ich meine RICHTIG fluchen, nicht das übliche ‚Scheiße!’ oder so.

Irgendwie und irgendwann kamen wir dann bei der Misery Loves Company an. Ich wollte zu Kyo und ihn fragen, ob ich mir den 23. frei nehmen durfte, dann konnte ich schon einen Tag früher mit Tomo zu seinen Eltern fahren. Wir wollten die Feiertage in ihrem Ferienhaus verbringen und das lag nun mal ein paar Stunden von Tokyo entfernt am Meer. Als ich durch den Flur auf Kyos Büro zueilte, kam mir ein GRINSENDER Atsushi entgegen, das machte mir noch mehr Angst, als ein fluchender Yasu. Ich grüßte ihn kurz und eilte dann weiter. Schlitternd kam ich vor der Bürotür zum stehen, sie stand einen Spalt offen und ich klopfte.
 

»Hm«, brummte Kyo und ich trat ein. Hastig knöpfte er sein Hemd zu und sah mich dann an. Ich fragte mich, was hier vorgefallen war und ob das mit Atsushis guter Laune zu tun hatte.
 

»Hat es.«
 

Ich zog beide Augenbrauen hoch. Er konnte meine Gedanken immer noch lesen.
 

»Man sieht dir an, was du denkst.«
 

»Bin ich wie ein offenes Buch?«
 

»Nur viel spannender.«
 

Ich grinste. Aber das was mich im Moment eigentlich interessierte, wusste ich immer noch nicht.
 

»Darf ich fragen, warum Atsushi…ähm Sakurai-sama meine ich, so gute Laune hatte?«
 

»Er hat mal wieder bekommen was er wollte.«
 

»Und das wäre?«, die Frage platzte einfach aus mir heraus und ich wusste instinktiv, dass es mich eigentlich nichts angeht.
 

»Ganz schön neugierig, was?«
 

»Tut mir Leid. Ich wollte nicht…«
 

»Ich kann dich verstehen und an deiner Stelle würde ich es auch wissen wollen. Schließlich begegnet man ihm nicht oft gut gelaunt und vor allem nicht, wenn er aus MEINEM Büro kommt. Bis vor ein paar Tagen haben wir auch kaum ein anständiges Wort miteinander geredet.«
 

»Und jetzt?«
 

»Hat er was er will.«
 

»Und das ist der Grund warum er wieder mit dir redet und warum er gut drauf ist?«
 

»Ich habe nie etwas von ‚wieder’ gesagt«, Kyo lächelte.
 

»Na ja, ich dachte mir, dass ihr mal gute Freunde oder so gewesen sein müsst, sonst würdet ihr doch nicht ZUSAMMEN die Company leiten…oder?«, fragte ich unsicher und wartete gespannt auf eine Antwort, es war komisch, Kyo über sein Privatleben zu befragen.
 

»Da hast du Recht. Wir waren mal sehr gute Freunde, die Besten ums genau zu sagen, aber dann…wurde aus Freundschaft mehr, was aber nicht sonderlich lange gehalten hat und seitdem kommen wir nicht mehr so gut miteinander aus und Atsushi redet nur dann mit mir, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt, sonst lebt er sein Leben und ich meins.«
 

»Aber?«
 

»Liebe kann man nicht einfach abschalten, wenn es einem passt und man muss einsehen Fehler gemacht zu haben.«
 

»Das heißt…«
 

»Das wir es noch mal versuchen? Ja, das heißt es.«
 

Die Tatsache, dass Kyo und Atsushi mal zusammen gewesen waren und es jetzt wieder sind haute mich schon ganz schön vom Hocker, ich war der festen Überzeugung gewesen, dass die beiden nicht schwul waren. Na ja, seit Hakueis Party, wusste ich ja, dass Kyo und Haku mal…aber jetzt war es so endgültig. Ich meine, ich freute mich für die beiden und ich fand das irgendwie auch süß, aber sie waren meine CHEFS und erwachsene Männer und…. Tief durchatmen Hal! Ich konnte es immer noch nicht glauben! Kyo und Atsushi.
 

Kyos Lachen riss mich aus meinen Gedanken und ich sah ihn an. Hatte er den Nasenring schon immer gehabt? War mir gar nicht aufgefallen…
 

»Warum bist du eigentlich hier? Bestimmt nicht um mich wegen Atsushi zu fragen oder?«
 

»Nein, eigentlich nicht, ich wollte fragen, ob ich mir den 23. frei nehmen darf.«
 

»Da hast du eigentlich ein Shooting.«
 

»Ich weiß. Aber mein bester Freund, Tomo, und ich, wir wollen die Feiertage mit seinen Eltern verbringen, in einem Ferienhaus am Meer…und wir würden gerne schon am dreiundzwanzigsten los.«
 

»Und deine Familie?«
 

»Darüber möchte ich nicht reden.«
 

»Okay, nimm dir den Tag frei. Ich wünsche dir schöne Festtage.«
 

»Danke Kyo, ich dir auch.«
 

Ich kehrte ihm den Rücken zu und ging. Ich würde das mit Kyo und Atsushi erstmal für mich behalten. Wenn sie wollen würden, dass alle es wissen, dann würden sie es schon selbst sagen. Ich fand den Gedanken, dass sie zusammen waren, echt süß, auch wenn es mir schwer fiel, sie mir zusammen vorzustellen, aber vor ein paar Wochen hätte ich mir auch nicht vorstellen können, Sex mit Kiyoharu zu haben. Und bis zur Party hätte ich mich auch lieber erschossen als Aoi zu küssen. Ich lächelte vor mich hin und fuhr mit dem Aufzug in Hydes Stockwerk. Ich wollte ihm für den 23. absagen. Er war gerade damit beschäftigt, Yasu zu fotografieren, der anmutig poste. Ich beobachtete sie. Erstens wollte ich sie nicht stören und zweitens faszinierte mich Yasus Anblick so sehr, dass ich ohnehin keinen Ton herausbekam. Trotz seiner langen Haare wirkte er männlich und cool. Ein Kribbeln breitete sich in mir aus und ich wandte mit hochrotem Gesicht den Blick von ihm ab. Allerdings konnte ich dem Drang, ihn wieder ansehen zu müssen, nicht lange widerstehen. Er raubte mir echt den Atem. Yasu war so wunderschön, das war mir am Morgen nach Hakueis Geburtstagsparty erst richtig bewusst geworden und seit dem verschlug es mir immer wieder den Atem. Ich bewunderte seinen schlanken, durchtrainierten Körper, sein schönes Gesicht, einfach alles an ihm. Viel zu schnell für meinen Geschmack waren sie fertig mit den Shooting.
 

»Hal? Hallo, jemand zu Hause?«, fragte Yasu und wedelte mit einer Hand vor meinen Augen herum. Ich zuckte zusammen.
 

»Äh…war in Gedanken…«
 

»Ich hab’s gemerkt.«
 

»Ich…ich wollte eigentlich zu Hyde.«
 

»Dann schieß mal los, was gibt’s?«, fragte der Fotograf und trat vor mich.
 

»Ich habe mir den 23. frei genommen, deshalb wollte ich das Shooting absagen.«
 

»Klar, kein Problem, wir müssen das aber nach Weihnachten nachholen, okay?«
 

»Ja. Ich verbringe die Feiertage mit meinem besten Freund und seiner Familie.«
 

»Warum nicht mit deiner eigenen?«
 

Yasu sah mich an, ich glaube, er erwartete keine Antwort und damit hatte er auch vollkommen Recht.
 

»Das hat seine Gründe.«
 

Ich wandte mich ab und ging, mir war nicht nach weiteren Fragen zu Mute. Deshalb hasste ich Weihnachten, immer wollten alle wissen, was mit meiner Familie war. Ich konnte Hyde und Kyo keinen Vorwurf machen, es war eine normale Frage, aber ich hasste es darauf angesprochen zu werden. Ich hörte, wie Yasu etwas zu Hyde sagte, dann kam er hinter mir her.
 

»Hast du heute Zeit?«, fragte er mich.
 

»Tomo ist bei mir.«
 

»Oh, dann…okay.«
 

»Tut mir Leid Yasu, ich kann ihn fragen, ob du mitkommen kannst, wenn du möchtest.«
 

Er nickte und ich tippte schnell eine SMS. Ich benutzte mein Handy eigentlich total selten und deshalb wunderte ich mich über mich selbst, dass ich es immer dabei hatte. Aber gut, dass ich es mir angewöhnt hatte. Ich schickte die Nachricht ab und ich konnte gar nicht so schnell gucken, da bekam ich auch schon eine Antwort. Sie bestand lediglich aus einem »Ja« und ich verkündete Yasu du gute Nachricht. Er schenkte mir ein glückliches Lächeln und wir machten uns auf den Weg in den dritten Stock. Ich hatte gleich noch ein Meeting mit der Presse, ein Interview oder so, deshalb konnte ich nicht lange bleiben. Ich war den Umgang mit der Presse mittlerweile gewöhnt und ich wusste, was ich sagen durfte und was nicht. Ich antwortete auf die Fragen, wenn ich bei einer nicht die Wahrheit sagen wollte, umging ich sie geschickt ohne zu lügen. Einfach ein bisschen vom Thema abkommen und das ganze war gegessen, zum Beispiel auf die Frage, ob ich etwas mit Yasu oder Kiyoharu hatte, entgegnete ich mit einem hinreißenden Lächeln, dass wir Freunde waren und viel Zeit miteinander verbrachten, ich sagte kein ja und kein nein. Und die Öffentlichkeit nahm es so hin. Das Interview dauerte lange und hinterher fühlte ich mich ausgequetscht wie eine Zitrone. Als ich zurück in der Company war, eilte ich zu Yasu und wir fuhren zu mir. Tomo wartete bereits und…es duftete nach leckerem Essen! Er hatte sich doch tatsächlich die Mühe gemacht, etwas zu kochen. Tomo war ein sehr guter Koch und seit er in einem Restaurant arbeitete hatte er ein paar tolle Rezepte mitgebracht. Mein Magen knurrte und ich hatte einen Mordshunger, Yasu ging es wohl ähnlich. Zusammen setzten wir und an den Tisch, aßen, redeten und lachten. Natürlich fand das Gespräch zum größten Teil zwischen Yasu und Tomo statt, da sie sich ja kaum kannten. Es machte ganz den Anschein, als würden sie sich mögen. Irgendwann kamen sie dann bei dem Thema »Hal« an und ich durfte mir anhören, wie sie über mich redeten, als wäre ich gar nicht da.
 

»Als ich ihn das erste Mal gesehen hab, bin ich voll in ihn reingerannt und hab ihn dafür verantwortlich gemacht. Ich war richtig UNAUSSTEHLICH und ich glaube, er konnte mich auch lange nicht leiden.«
 

»Das hat er mir gar nicht erzählt!«
 

»Und als er dann herausgefunden hatte, dass ich Kiyoharu gesagt hatte, dass Hal ihm hinterher geguckt habe, dachte ich wirklich, ich hätte es mir endgültig mit ihm verdorben.«
 

Tomo lachte und meinte dann: »Bestimmt hat er es ganz gut wegstecken können, oder?«
 

»So ähnlich, aber dann ist er fast zusammen gebrochen.«
 

»Ah ich kann mich noch erinnern, ja ja das Dummerchen hat dann endlich begriffen, dass es so nicht weitergehen kann.«
 

»He! Ich bin kein Dummerchen und redet nicht über mich, als wäre ich nicht da!«, ich grinste die beiden an.
 

»Du BIST ein Dummerchen«, entgegneten sie dann synchron und wir lachten. Ich räumte das Geschirr weg und wir gingen ins Wohnzimmer. Wir redeten den ganzen Abend und wir lachten viel. Irgendwann gegen Abend erhob Tomo sich und meinte: »Ich glaub ich geh dann mal.«
 

Ehe ich ihm widersprechen konnte, hatte er schon seine Schuhe und Jacke angezogen und war verschwunden, vorher zwinkerte er Yasu zu. Was das sollte, wusste ich auch nicht so Recht.
 

»Du hast es echt gut, so einen Freund zu haben.«
 

»Ohne ihn wäre ich wohl spätestens mit siebzehn draufgegangen.«
 

»Ich hatte nie einen besten Freund, der immer zu mir gehalten hatte.«
 

»Das verstehe ich nicht.«
 

»Den einen war ich zu weich und zu schwul, den anderen war ich zu hübsch und zu schlau.«
 

»Die waren alle nur neidisch!«
 

»Vielleicht. Ich habe dann halt gelernt immer alles in mich hinein zu fressen und mein eigenes Wohlergehen zu ignorieren, ich habe nur noch funktioniert, bis ich Ruiza in einer Bar kennen gelernt habe.«
 

»Ruiza?«
 

»Ja, wir waren mal richtig befreundet, er war der erste, der sich wirklich für mich interessiert hat. Er hat mich damals auch zu Kyo geschleift.«
 

»Und jetzt?«
 

»Hat er Hide-zou. Die beiden sind wirklich süß, daran sieht man, was wahre Liebe ist. Wir sind immer noch Freunde, nur wir unternehmen nicht mehr so viel miteinander, er hat mir sozusagen Starthilfe für ein neues Leben gegeben.«
 

»Bist du glücklich?«
 

»Seit ich dich kenne, ja.«
 

»Mich?«
 

»Genau, dich.«
 

Ich umarmte Yasu, ich hatte zwar gemerkt, dass er mich mochte, aber so sehr? Ich war den Freudentränen echt nahe und ich schluchzte leise und drückte ihn an mich. Es fühlte sich so gut an und das Kribbeln in meinem Bauch schwoll an und ich hatte das Gefühl ein Schwarm wild gewordener Schmetterlinge würde darin rumtoben. Schmetterlinge? Wie kam ich denn jetzt auf Schmetterlinge? Na ja, egal.

Yasu erwiderte die Umarmung und hielt mich fest. Ich sog seinen Duft ein, er roch so gut. Mein Herz schlug schnell und ich wollte ihn nicht loslassen, ich wollte seine Gegenwart noch ein bisschen genießen, ich fühlte mich richtig wohl bei ihm. Es machte den Anschein als wolle auch Yasu mich nicht loslassen, denn er zog mich noch ein bisschen zu sich.
 

»Bleibst du heute Nacht hier?«, murmelte ich in seine Halsbeuge und vergrub mein Gesicht noch weiter darin. Ich hörte und spürte ihn leise lachen. Mein Herz machte einen kleinen Salto und raste wie irre.
 

»Wenn du willst.«
 

»Ja, ich will.«
 

»Dann kann ich dir ja schlecht widersprechen, oder? Dürfte ich aber einen Anruf erledigen?«
 

»So viele wie du willst.«
 

»Danke Kleiner.«
 

Ich spürte seine weichen Lippen einen kurzen Moment an meiner Stirn, dann löste er sich von mir. Ich stand auf und eilte ins Schlafzimmer um das Telefon zu holen, ich drückte es ihm in die Hand und er wählte eine Nummer. Ich wollte schon das Wohnzimmer verlassen, damit er in Ruhe mit der anderen Person sprechen konnte, aber er hielt meine Hand fest und zog mich wieder neben sich auf das Sofa.
 

»Ich bin’s Yasu«, meldete er sich, als am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde.
 

»Nein ich habe keine neue Nummer…ich rufe von einem Freund aus an…nein er ist wirklich nur ein Freund…das wäre dann immerhin meine Sache…ja…ich wollte nur wissen, wann ich kommen soll…um fünf Uhr? Ja, geht klar…nein ich habe frei…Mutter…was denkst du eigentlich von mir?...Du liest DIE…genau bei dem sitze ich gerade…nein wie oft denn noch, wir sind Freunde…jetzt tu nicht so…willst du mir ein schlechtes Gewissen einreden? Nein ganz Recht, das würde nicht funktionieren…ich muss leider Schluss machen…du denkst eh was du willst…grüß Vater von mir…bis dann…Tschüss«, dann legte er auf.
 

»Deine Eltern?«
 

»Ja, wegen Weihnachten, sie wollen, dass ich sie mal wieder besuche. Ich kann es ihnen nicht verübeln, ich war schon lange nicht mehr da.«
 

»Du hast von mir geredet…«
 

»Meine Mutter ließt doch tatsächlich die Hearts of Misery Loves.«
 

Ich lächelte. »Wenigstens interessiert sie sich für dich.«
 

»Aber ein bisschen zu viel.«
 

»Besser als gar nicht. Und was hat sie gesagt?«
 

»Ob was zwischen uns läuft.«
 

»Was?«
 

»Wegen den Bildern, sie fand die toll und so.«
 

»Tomo fand die auch richtig klasse.«
 

»Er kennt sie?«
 

»Eigentlich hatte ich sie ihm zeigen wollen, aber er lag ja im Koma und danach hab ich es total vergessen und dann waren wir in der Stadt unterwegs und da muss jemand diese Ausgabe verloren haben. Er hat mir vorgehalten, wie ich ihm das hatte verschweigen können.«
 

»Sieht ihm ähnlich, er ist sehr nett«, Yasu lachte und ich stimmte ihm zu. Dann griff ich nach der Fernbedienung und zappte durch die Programme, allerdings schien das Glück nicht auf meiner Seite zu sein und ich wollte keinen schnulzigen Film mit ihm gucken, deshalb schaltete ich das Gerät genervt wieder ab, holte etwas zu trinken und wir unterhielten uns, nebenbei ließ ich ein wenig Musik laufen. Unser kleines Gespräch entwickelte sich zu einer stundenlangen Diskussion und die endete dann damit, dass Yasu mich lachend ins Schlafzimmer schleppte. Es war weit nach Mitternacht und wir waren müde, aber bei seiner Anwesenheit konnte ich einfach kein Auge zu machen, zu sehr wollte ich ihn sehen. Er trug ein weißes Hemd und bevor er auf die Idee kam, es sich auszuziehen, richtete ich mich auf. Hielt ihn zurück und machte mich dann an den Knöpfen zu schaffen, langsam zog ich es ihm aus und sog jede Sekunde, in der ich seinen Körper betrachtete, in mir auf wie ein Schwamm voller Wasser. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und zog mich dann selbst bis auf die Shorts aus. Meine Lippen fühlten sich an, als würden sie seine immer noch berühren und ich wünschte mir, ihn noch mal zu küssen, aber das wäre wohl nicht so angebracht, wer weiß, was der dann von mir denken würde? Ich merkte, wie er neben mir ins Bett kletterte und ich schmuste mich augenblicklich an ihn. Hab ich schon erwähnt, wie warm er war und wie weich seine Haut sich anfühlte?
 

»Hal«, kicherte er und ich erschrak, ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich meine Lippen sanft über seinen Körper wandern ließ und tief durch die Nase atmete und seinen angenehmen Geruch in mir aufnahm. Mein warmer Atem musste auf seiner Haut kitzeln, denn er hinterließ eine leichte Gänsehaut bei ihm.
 

»Entschuldigung«, murmelte ich und wandte mich von ihm ab. Wenig später schlang er seine Arme von hinten um mich und kuschelte sich an mich. Ich genoss es und wenig später war ich eingeschlafen. Ich schlief so gut wie schon lange nicht mehr. Nur träumte ich sehr verwirrendes Zeug. Ich träumte davon, Yasu zu küssen, ihn zu berühren und mehr zu verlangen, mein Traum machte mir Angst, denn es fühlte sich so verdammt echt an.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Yasu noch tief und fest und ich brachte es nicht übers Herz, ihn jetzt schon zu wecken, er sah einfach so unschuldig und lieb aus. Ich seufzte in mich hinein, dann strich ich mit einem Finger über seine nackte, warme Haut. Es war so verlockend, ihn zu küssen, aber ich tat es nicht, was wenn er aufwachen würde? Wie hätte ich es ihm dann erklären sollen? Ich konnte es mir ja noch nicht mal SELBST erklären. Warum reagierte ich so auf ihn? Bei Shinya hatte ich doch auch nie dieses Verlangen gehabt und bei Kiyoharu hatte ich es auch nicht…mehr…Ach du meine Güte! Okay, bei Yasu war das anders, mein Herz schlug wie verrückt und dann diese Schmetterlinge im Bauch, aber dieser Drang ihn zu berühren, ihn zu küssen, das war ähnlich wie dem bei Kiyoharu. Bei ihm war das Verlangen nach dem Körperlichen, nach SEINEM Körper größer gewesen, bei Yasu waren es nur Liebkosungen, denen ich kaum widerstehen konnte, sanfte Berührungen, Nähe, Zuneigung…Liebe.

Konnte es sein, dass ich mich verliebt hatte? Ich meine, so RICHTIG VERLIEBT. Mit Herzflattern und Schmetterlingen im Bauch? Konnte es sein, dass ich Yasu liebte? Anders konnte ich diese Gefühle nicht deuten. Es war das erste mal, dass ich es so stark fühlte, immer wenn ich seine Stimme hörte, seine Hände fühlte, wenn er mich berührte, einfach IMMER. Die Erkenntnis, das Wissen über meine Gefühle, traf mich wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht, nur nicht so schmerzhaft. Aber mit einem Mal fühlte ich mich unsicher und ängstlich, wie sollte ich ihm jetzt noch gegenüber treten können? Wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten? Sollte ich es ihm sagen? Oder erst mal für mich behalten? Verdammt warum war Tomo nicht da, wenn man ihn brauchte?
 

Ich betrachtete Yasu, ja ich hatte mich wohl wirklich in ihn verliebt ohne es zu merken. Hatte Tomo das gemeint, als er behauptete, Liebe mache blind und ich wäre so blind, dass ich nicht mal sah, dass ich mich verliebt hatte? Und hatte er das gemeint, als er sagte, ich solle mal die Augen aufmachen? Hatte er es etwa geahnt? Gedankenverloren zeichnete ich Linien auf Yasus Brust, hielt dann abrupt inne und seufzte, ich wollte gerade meine Hand zurückziehen, als er leise schnurrte: »Mach weiter.«

Also lief ich meinen Finger verspielt über seinen Oberkörper wandern, zeichnete seine Muskel nach und lauschte seinem wohligen Schnurren. Er hörte sich fast an wie eine Katze, nur noch viel besser. »Darf ich dich als meinen persönlichen Weckdienst einstellen?«, fragte er und öffnete zum ersten Mal heute morgen die Augen, er hatte sie die ganze Zeit geschlossen gelassen. Sie leuchteten liebevoll und ich brachte nur ein schwaches Nicken zu Stande. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, dann sagte er: »Guten Morgen erstmal.«
 

»Morgen, hab ich dich geweckt?«
 

»Nein, ich war schon eine Zeit lang wach und hab vor mich hin geträumt.«
 

Mein Herz machte einen Sprung und versetzte mir dann einen schmerzvollen Stich, er hatte bestimmt NICHT von mir geträumt. Jetzt verstand ich, warum Shinya an jenem Abend so fertig gewesen war. Aber er hatte es gut, er und Toshiya waren jetzt zusammen und ich lag hier in meinem Bett, neben dem Mann, den ich liebte und wusste nicht, was er fühlte. Bestimmt war ich für ihn nur ein Freund, ein guter Freund. Er hatte doch gestern Abend gesagt, er wäre glücklich, so wie es war, also brauchte ich mir doch eigentlich keine große Hoffnung machen, oder? So was sagte man doch nur, wenn man nicht wollte, dass sich etwas änderte.
 

»Alles in Ordnung? Du wirkst so in Gedanken verloren.«
 

»Ich habe nur nachgedacht.«
 

»Worüber?«
 

»Über alles.«
 

Ich sah ihm nicht in die Augen. Ich traute es mich nicht. Warum konnte ich nicht einfach so weiter machen wie vorher? Warum musste ich jetzt über alles nachdenken? Ich war bestimmt nicht erst seit eben in ihn verliebt, genau genommen hatte es nämlich spätestens auf der Party angefangen, am nächsten Morgen. Ich konnte mich noch gut an mein Herzrasen und das Kribbeln erinnern, nur hatte ich es da noch nicht deuten können. Also liebte ich ihn schon länger. Ich verbot es mir, auch noch einen Gedanken daran zu verschwenden.

Irgendwann quälten wir uns dann aus dem Bett und machten uns ein kleines Frühstück, dann sprang ich noch schnell unter die Dusche. Ich war gerade fertig, als es an der Badtür klopfte.
 

»Ja?«
 

»Darf ich deine Dusche benutzen?«
 

»Klar. Warte ich bin gleich fertig.«
 

»Kann ich reinkommen?«
 

»Ja«, ich antwortete bevor ich NACHDACHTE. Und schon wurde die Tür geöffnet und ich stand fast nackt vor Yasu. Zum Glück hatte ich bereits meine Shorts an, sonst wäre es richtig peinlich geworden, meine Haare waren noch nass und tropften. Ich hatte mich gerade abgetrocknet. Yasu lächelte und begann, sich vor meinen Augen AUSZUZIEHEN. Ich meine, er hatte ja kaum was angehabt, da wir uns beide nichts übergezogen hatten, als wir aufgestanden waren, in meiner Wohnung war es warm genug um nur in Shorts herumzurennen und jetzt stand er einfach NACKT vor mir. Mein Herz blieb stehen und ich dachte, es würde mich endgültig im Stich lassen, aber das tat es nicht Lieber raste es wie verrückt und schlug so heftig gegen meinen Brustkorb, dass ich das Gefühl hatte, es wolle herausspringen, hinaus zu Yasu. Langsam stahl sich die Röte in mein Gesicht und ich wandte den Blick von seinem nackten Körper. Verlegen sah ich zur Seite, es war mir verdammt peinlich, Yasu nackt zu sehen. Ich hörte ihn lachen, dann schnappte ich mir schnell meine Sachen und verließ das Bad. Den Schock musste ich erst mal verkraften. Er hatte so einen GEILEN Körper!
 

Ich atmete tief durch und versuchte, mein Herzschlag zu beruhigen. Mein Körper fühlte sich an, als würde er unter Strom stehen und ich wusste mich wohin mit meinen Gefühlen und Gedanken. Alles schien sich vor meinen Augen zu drehen, nicht weil mein Kreislauf in den Keller gegangen war, sondern…warum eigentlich? Ich fühlte mich wie auf Wolke sieben, okay vielleicht war ich das auch, aber da waren noch diese Schmerzen, als hätte man lauter Nadeln in mein Herz gebohrt. Dieses Stechen kam daher, dass ich Yasu liebte, dabei wusste ich, dass es hoffnungslos war. Er war glücklich, dass wir Freunde waren, mehr könnte und würde da nie sein.
 

Ich zog den Gürtel an meiner Hose zu und griff dann nach meinem Pullover. Ich überlegte, ob ich nachher Tomo anrufen sollte, ich musste mit ihm sprechen, dringend! Am besten wäre sofort! Aber das ging nicht, was wäre wenn Yasu plötzlich aus dem Bad käme und etwas von dem Gespräch mitbekommen würde? Das wäre nicht gut. Also entschied ich mich, mich erst mal fertig anzuziehen und dann auf Yasu zu warten, mit Tomo konnte ich später immer noch sprechen. Yasu war recht schnell fertig und er rannte mit einem Handtuch um die Hüften quer durch meine Wohnung, suchte seine Sachen zusammen und verschwand dann wieder im Bad. Es fiel mir sehr schwer, ihm nicht hinterher zu starren. Als die Badtür wieder ins Schloss fiel, sah ich das Holz einen Moment lang an. Warum konnte sie nicht durchsichtig sein? Was denke ich hier gerade? Hilfe!

Irgendwann rief er meinen Namen und ich fragte ihn, was los sei.
 

»Hast du einen Föhn?«
 

»Ja. Warte«, ich ging auf die Tür zu, funkelte sie kurz böse an, dann öffnete ich sie. Yasu grinste mich entschuldigend an und ich kramte in einer Schublade nach dem Föhn.
 

»Hier. Ich bräuchte den dann auch noch mal«, mit diesen Worten wollte ich das Bad verlassen, aber Yasu hielt mich fest. »Gehst du mir aus dem Weg?«, in seiner Stimme schwang etwas trauriges mit und ich wollte ihn umarmen, konnte mich aber gerade so noch zusammenreißen.
 

»Nein«, log ich und fixierte irgendeinen Punkt hinter Yasu.
 

»Nein?«
 

»Vielleicht ein bisschen.«
 

»Warum?«
 

»Weil es auf Weihnachten zu geht und ich dann immer allen aus dem Weg gehe, ich bin zu der Zeit nämlich echt UNAUSSTEHLICH«, es war die halbe Wahrheit, aber hatte nichts mit Yasu zu tun. Aber das musste er ja nicht wissen. Meine Worte zeigten Wirkung, nach einen »Oh« seinerseits ließ er mich los und ich ging zurück ins Wohnzimmer, im Bad war die Luft warm und feucht, hier war sie angenehm, ich öffnete ein Fenster um mal neuen Sauerstoff herein zu lassen, dann suchte ich mein Handy, ich hatte es am vergangenen Tag irgendwohin gelegt, die Frage war nur, wohin?

Ich hörte den Föhn und wartete, wir hatten nicht mehr viel Zeit. Das Geräusch verstummte und Yasu rief nach mir. Ich eilte ins Bad und er überreichte mir den Föhn. Ich hatte das Gefühl, meine Haare wollten einfach nicht trocken werden, aber nach einem schier endlosen Kampf gaben sie auf und die Technik gewann. Endlich fertig stapfte ich mit sehr stark gesunkener Laune in den Flur und zog meine Schuhe und meine Jacke an, Yasu war bereits fertig und wir gingen hinunter zu seinem Auto.
 

*~♥~*
 

Meine schlechte Laune hielt sich wirklich den ganzen Tag und am Abend war ich sehr froh, zu Hause zu sein. Ich fühlte mich mies. Ich hatte ohne Grund Kiyoharu angezickt, mich mit Shinya gestritten und ihm üble Sachen an den Kopf geschmissen und zu guter Letzt hatte ich Hyde als einen talentlosen Trottel beschimpft, damit war mein Tag gelaufen und ich saß zu Hause und qualmte eine Zigarette nach der andere. Ja, ich hatte mir Yasus letzte Schachtel geklaut und ich wusste, dass er morgen sticksauer auf mich sein würde, aber das war mir jetzt egal, es half mir beim Nachdenken und beim Entspannen.
 

Schließlich raffte ich mich auf und angelte mein Telefon vom Tisch. Auswendig wählte ich Tomos Nummer und erschrak, als sich eine Frauenstimme meldete.
 

»Ist Tomo da?«, fragte ich sie etwas unfreundlich und sie reichte das Telefon rasch weiter.
 

»Was gibt’s?«
 

»Hey Großer, ich bin’s. Könntest du vielleicht vorbeikommen? Ich brauch deine Hilfe.«
 

»Jetzt?«
 

»Wenn es geht, wenn nicht, ist auch nicht so schlimm. Weißt du, ich hab mich heute benommen wie das letzte Arschloch.«
 

»Du?«
 

»Ja, ich. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.«
 

»Tut mir Leid, Kleiner, aber ich kann heute nicht mehr.«
 

»Schon okay.«
 

»Wirklich?«
 

»Ja und sag deiner Kleinen, dass es mir leid tut, dass ich sie so angefahren habe.«
 

»Ach deshalb sah sie so verängstigt aus. Okay, mach ich.«
 

»Mach dir noch einen schönen Tag, ja?«
 

»Du dir auch. Sprich doch mal mit Shinya oder Kiyoharu oder Yasu.«
 

»Shinya hab ich beleidigt, mit Kiyoharu habe ich mich gestritten und Yasu habe ich seine letzte Zigarettenschachtel geklaut, zudem hat er sich heute Morgen vor meinen Augen ausgezogen und ich war unfreundlich zu ihm.«
 

»Meine Güte! Hal, ich weiß, es geht auf Weihnachten zu, aber du musst es dir nicht mit allen verderben.«
 

»Es tut mir auch Leid!«
 

»Dann ruf sie jetzt alle nacheinander an und SAG es ihnen und wehe, du machst es nicht, mein Lieber, dann sorge ich dafür, dass du in der Hölle schmorst!«
 

DAS nahm ich beim Wort und nach einer kurzen Verabschiedung rief ich zu erst bei Shinya an, ich wusste, dass er es sich von allen am meisten zu Herzen nehmen würde. Nach einer Minute nahm er endlich ab.
 

»Hey Shin, ich bin’s…«, begann ich und suchte nach den richtigen Worten.
 

»Was willst du? Vielleicht noch eine arrogante, selbstverliebte, egoistische, sexbesessene Schlampe hinzufügen? Haben dir deine Schimpforgien und wüsten Beleidigungen von heute Nachmittag nicht gereicht?«, oje, was hatte ich da nur angestellt? Er klang verletzt und verdammt wütend.
 

»Nein, ich…wollte mich entschuldigen. Ich hatte das nicht sagen wollen…ich weiß auch nicht, was mit mir los war.«
 

Ich steckte mir eine neue Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie mit einem Feuerzeug an. Ich zog an der Zigarette und spürte augenblicklich wie meine Lungen sich füllten. Langsam atmete ich den Rauch wieder aus und hing meinen Gedanken nach, bis mich Shinyas Stimme wieder in die Realität zurückholte.
 

»Rauchst du? Mir war, als hätte ich ein Feuerzeug schnappen gehört.«
 

»Hab ich Yasu geklaut.«
 

»Das hört sich nicht gut an.«
 

»Nachdem ich mich mit Kiyoharu gestritten habe. Verdammte Scheiße!«
 

»Soll ich vorbeikommen?«
 

»Bist du mir nicht böse?«
 

»Dir geht’s ernsthaft scheiße und du fragt mich, ob ich dir BÖSE bin?«, Shinya lachte.
 

»Wäre echt nett, wenn du kommen würdest. Wenn es dir nichts ausmacht.«
 

»Hätte ich sonst gefragt? Wo bist du nur mit deinen Gedanken?«
 

»Bei Yasu…«, murmelte ich vor mich hin und hoffte, dass Shinya es nicht gehört hatte. Hatte er auch nicht, denn er sagte: »Bin gleich da.«

Dann hatte er auch schon aufgelegt. Ich stand auf und öffnete ein Fenster, mein Wohnzimmer war völlig zugequalmt. Ich sorgte kurz für Ordnung, dann klingelte es auch schon und ich eilte zur Tür. »Du bist ganz schön fr- KIYOHARU?!«, stieß ich hervor als sich die Person vor mir nicht als Shinya sonder Kiyoharu entpuppte und ich starrte ihn überrascht an. Er grinste und meinte: »Wartest du auf jemanden?«

Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich seine Miene schlagartig verdunkelte, seine Augen funkelten mich böse an und ich wich instinktiv einen Schritt zurück, während Kiyo auf mich zu kam, dann packte er mich und presste seine Lippen fest auf meine, so fest, dass es fast schon weh tat. Ich versuchte ihn, von mir zu stoßen, aber er war einfach zu stark, irgendwie kamen wir im Wohnzimmer an und er drückte mich unsanft auf die Couch, ich schnappte nach Luft, er nutzte den Moment dafür, um seine Zunge in meinen Mund zu schieben. Ich bekämpfte den Eindringling mit meiner Zunge und versuchte noch immer, ihn von mir weg zu stoßen. Ehrlich gesagt, ich hatte gerade verdammt große ANGST vor ihm. Er war so anders…so rau und brutal. Tränen brannten in meinen Augen, ich wollte, dass er aufhörte, er tat mir weh und außerdem hatte er doch Satsuki und ich…ich liebte Yasu. Heiße Tränen liefen über meine Wangen.
 

»KIYOHARU HÖR AUF!«, schrie Shinya. Die Tür musste offen gestanden haben, denn anders wäre er nicht hereingekommen.

Kiyoharu löste sich schlagartig von mir und sah zu Boden.
 

»SPINNST DU? WAS MACHST DU HIER EIGENTLICH? WOLLTEST DU IHN VERGEWALTIGEN?«
 

»Ich- nein…natürlich nicht!«
 

»Dann erklär mir mal bitte, was das war.«
 

Ich hörte ihnen kaum zu. Ich setzte mich auf, zog meine Knie an meinen Körper und schlang meine Arme darum. Tränen liefen mir ungehalten über die Wangen und ich verbot mir daran zu denken. Ich wollte nicht an den Tod meiner Schwester denken, daran, WIE sie gestorben war. Aber es kam wieder hoch und nur mühselig konnte ich verhindern, dass noch mehr Bilder vor meinem inneren Auge auftauchten und sich wieder in mein Gedächtnis brannten.
 

»Hal«, sagte Kiyoharu und ich spürte seinen Blick auf mir, er streckte seinen Arm aus.
 

»FASS mich NICHT an«, zischte ich bedrohlich und er schrak zurück, auch Shinya schien sich über meine heftige Reaktion zu erschrecken.
 

»Ich…ich wollte das nicht, tut mir Leid…«
 

»Hal? Was ist los?«, fragte Shinya und kam langsam auf mich zu. Er legte langsam einen Arm um mich und zog mich zu sich heran. »Hat es mit Yasu zu tun?«

Bei seinem Namen zuckte ich zusammen. Ja auch, aber nein, eigentlich nicht. Nun gut, da wir schon mal beim Thema wären.
 

»Wenn er dir irgendwas angetan hat, dann…«, drohte Kiyoharu.
 

»Kiyo, halt den Mund«, bat ich ihn verzweifelt.
 

»Was?«, entgegnete er perplex und verstummte.
 

»Du hast dich in ihn verliebt oder?«, Shinyas Stimme klang warm und verständnisvoll.
 

Ich löste mich von ihm und lächelte matt, dann nickte ich. Shinya schenkte mir ein breites Grinsen während Kiyoharu die Augen heraus zu fallen drohten. Jetzt musste ich wirklich lachen. Man hatte ich Gefühlsschwankungen, war das eigentlich noch normal? Erst könnte ich heulen wie ein Schlosshund und jetzt LACHTE ich?!
 

»Aber…Kiyo…was suchst du hier?«, fragte ich schließlich und wandte mich dem Blonden zu.
 

»Na ja, nach unserem Streit war ich so richtig mies zu Satsuki, dann wollte ich mit dir sprechen und dich zur Schnecke machen, als ich dich dann so…überrascht gesehen habe, musste ich grinsen, dann fiel mir der Grund warum ich hier war wieder ein und keine Ahnung, ich hab die Beherrschung verloren, tut mir Leid…ich wollte dir nicht…«
 

»Weh tun?«
 

»Ja.«
 

»Ach Kiyo, du bist und bleibst ein Dummkopf«, ich umarmte ihn und drückte ihn an mich. Erst jetzt merkte ich, wie viel er mir bedeutete. Ich dachte gar nicht daran, ihn wieder loszulassen. Kiyoharu schlang seine Arme um mich und hielt mich fest.
 

»Warum hast du nicht gesagt, dass du in Yasu verliebt bist?«
 

»Weil ich es erst heute Morgen gemerkt hab.«
 

»Heute Morgen?«
 

»Als ich aufgewacht bin und ihn neben mir betrachtet habe…keine Ahnung, ich hab ganz schön lange gebraucht oder?«
 

»Das kannst du laut sagen. Ist das auch der Grund für deine schlechte Laune gewesen?«
 

»Nein, das war sein Auftritt im Bad…«
 

»Im BAD?«, mischte sich Shinya ein.
 

»Er hat gefragt, ob er meine Dusche benutzen dürfte und ich war gerade fertig und dann fragte er noch, ob er reinkommen könne und ich Idiot hab auch noch ja gesagt…na ja, dann hat er sich einfach vor mir…ausgezogen…«, ich lief scharlachrot an und vergrub mein Gesicht in Kiyoharus Halsbeuge, ja, ich hielt ihn immer noch fest, ich brauchte das gerade. Sonst fühlte ich mich so…allein und verloren. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war, aber mir war das alles zu viel und ich musste das gerade verkraften. Die immer wiederkehrenden Erinnerungen, die ich noch im Zaun halten konnte und die ganze Verwirrung in meiner Gefühlswelt, die Einsicht, dass ich in Yasu verliebt war, meine alljährliche Weihnachts-Depression und das schlechte Gewissen was ich durch mein Benehmen hatte, machten mir stark zu schaffen und ich wusste nicht so recht, ob ich darüber lachen oder weinen sollte.
 

Ich spürte, wie Kiyoharu versuchte ein Lachen zu unterdrücken und ich biss ihm leicht in den Hals, woraufhin er wirklich lachte. Shinya war ruhig, aber ich war mir sehr sicher, dass er grinste. Ich glaube, die beiden fanden das sehr, sehr unterhaltsam. Ich ließ endlich von Kiyo ab und wandte mich den anderen zu und ich hatte Recht, er schenkte mir ein amüsiertes Lächeln.
 

»Und lass mich raten: Das war dir so peinlich, dass du die Flucht ergriffen hast?«
 

»Shinya, du kennst mich zu gut.«
 

»Weißt du was ich nicht verstehe?«
 

»Was denn?«
 

»Zu mir hast du gesagt, selbst die auswegsloseste Situation kann ein Happy End haben und du gibst einfach so auf?«
 

»Er sagte, er sei glücklich und er freue sich, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist. Was soll ich denn machen? Ich will ihn als Freund nicht verlieren, aber ich will auch nicht NUR sein Freund sein.«
 

»Rede doch einfach mal mit ihm, ich hab das Gefühl, er mag dich.«
 

Ja, als Freund, aber nicht als FESTEN Freund. Was sollte ich jetzt tun? Es ihm sagen? Nein, das traute ich mich gar nicht. Aber was dann? Vielleicht den Kontakt soweit wie möglich reduzieren? Nein, das konnte ich auch nicht, dann würde er mir zu sehr fehlen. War das nicht zum verrückt werden?
 

»Kiyoharu?«
 

»Hm…«
 

Mir war plötzlich wieder eingefallen, was er vorhin gesagt hatte und ich meinte: »Geh. Geh zu Satsuki. Er wartet bestimmt. Und bitte, sei nett zu ihm, er liebt dich.«
 

»Ach du- das hab ich total vergessen! Ich bin schon weg, ich hoffe, er verzeiht mir!«
 

Und schon war er wortwörtlich aus meiner Wohnung gerannt, ich hörte die Tür zuknallen und dann war es still, bis Shinya sich räusperte.
 

»Keine Sorge Shin, ich hab dich nicht vergessen, ich will nur, dass er glücklich wird.«
 

»Wer?«
 

»Kannst du dir aussuchen, Kiyo, Satsuki, Yasu.«
 

»Dann nehme ich mal Yasu. Ich denke nicht, dass er glücklich wird, wenn du deine Gefühle vor ihm verheimlichst, irgendwann wird er es herausfinden und die Frage ist, ob es dann nicht schon zu spät ist. Hal, ich weiß, dass du schüchtern bist und dass er der erste Mann ist, den du liebst, aber das ist noch lange kein Grund, den Schwanz einzuziehen und in Selbstmitleid zu versinken.«
 

»Ich versinke nicht in Selbstmitleid!«
 

»Wie nennst du es dann?«
 

»Nachdenken.«
 

»Und worüber, wenn ich fragen darf?«
 

»Das weiß ich auch noch nicht so recht. Was soll ich denn jetzt tun?!«
 

»Mit ihm reden?«
 

»Aber nicht vor Weihnachten…danach…«, murrte ich und starrte auf meine Knie.
 

»Warum nicht davor?«
 

»Darum.«
 

Shinya nickte, dann verschwand er in der Küche und kam kurz darauf mit zwei Gläsern Wasser zurück. Dankbar nahm ich ihm eins ab und trank es sofort aus. Er blieb noch den ganzen Abend.
 

*~♥~*
 

Ich war froh, endlich frei zu haben. Yasu hat mir verziehen, dass ich seine Zigarettenschachtel geklaut hatte, Kiyoharu und Satsuki waren wieder glücklich miteinander und ich…ja ich liebte Yasu und traute mich nicht, es ihm zu sagen. Aber nach Weihnachten würde ich es mit Sicherheit machen! Dann musste ich es machen!

Jetzt wartete ich auf Tomo und seine Eltern, sie wollten mich abholen, damit wir zusammen ans Meer fahren konnten. Ich freute mich schon richtig und ich hatte für alle ein kleines Geschenk gekauft, mit meinem jetzigen Gehalt war das auch kein Problem gewesen. Für Tomo hatte ich eine Jacke aus der neusten Kollektion ausgesucht, sie hatte mich ein Vermögen gekostet, aber ich wette, er wird sie lieben! Und für seine Eltern hab ich Wein, teuren Wein, Pralinen und Flugtickets nach Amerika, nach Florida um es genau zu sagen, da wollten sie schon immer hin, hatten aber nie genug Geld gehabt, ich hatte auch ein teures, schickes Hotel gebucht.
 

Es klingelte und ich eilte zur Tür. Verwundert starrte ich Yasu an. Was suchte er denn hier? Unsicher trat ich einen Schritt zur Seite. Er schenkte mir ein engelsgleiches Lächeln und umarmte mich. Ich erwiderte die Umarmung sofort und drückte ihn sanft an mich. Mein Herz raste als wäre ich einen Marathon gelaufen und ich spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch.
 

»Schöne Festtage«, hauchte er zart und weich.
 

»Dir auch«, murmelte ich gegen seine Halsbeuge und sog seinen Duft in mir auf. Hach, er roch so himmlisch gut! Ich hörte ihn kichern und küsste seinen Hals, knabberte vorsichtig dran und leckte mit meiner Zunge über seine zarte Haut.
 

»Hal? Was wird das, wenn’s fertig ist?«, riss mich eine sehr vertraute Stimme aus den Gedanken und erschreckt ließ ich von Yasu ab, der auch nicht sonderlich begeistert aussah.
 

»Tomo, du störst«, murrte ich mit hochrotem Gesicht und sah an ihm vorbei in den Flur. Die Tür stand sperrangelweit offen, kein Wunder, ich hatte Yasu hereingelassen und er hatte mich gleich umarmt. Ich hatte so sehr gewünscht, dass dieser Moment nie enden würde, aber leider hatte ich meine Rechnung ohne Tomo gemacht…
 

»Soll ich wieder gehen?«
 

»Nein! Yasu wollte nur…was wolltest du eigentlich?«
 

»Mich von dir verabschieden und die frohe Weihnachten wünschen.«
 

Ich umarmte ihn freudig, dann verabschiedete ich mich von ihm. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, eilte ich ins Schlafzimmer, schnappte mir meinen Koffer und ging zurück zu Tomo, der geduldig wartete.
 

»Meine Eltern warten im Auto«, erklärte er.
 

Ich griff nach meiner Jacke und meinem Schlüssel, überprüfte, ob ich alles hatte, dann verließen wir meine Wohnung und ich schloss die Tür hinter mir ab. Schweigend warteten wir auf den Fahrstuhl, er funktionierte mal wieder und ich hatte keine Lust, meinen Koffer, auch wenn er nicht so schwer war, die Treppen hinunter zu tragen. Schließlich kamen wir unten an. Tomos Eltern schlossen mich freundlich in ihre Arme, luden mein Gepäck in den Kofferraum, dann konnte die Reise losgehen.
 

»Sag mal, läuft was zwischen euch?«, fragte Tomo und sah mich interessiert an.
 

»Nein, wie oft soll ich dir das denn noch sagen?«
 

»So oft, bis ich höre, was ich hören will. Du kannst nicht ewig Single bleiben!«
 

»Schön, dass du mich daran erinnerst.«
 

»Immer wieder gerne.«
 

»Was soll ich denn deiner Meinung nach machen?«, mich störte es nicht, dass seine Eltern zuhörten, sie würden es ohnehin erfahren, ich hatte noch nie etwas vor ihnen verheimlichen können, in diesem Punkt waren sie wie Eltern aus dem Bilderbuch. Deshalb hatte ich sie vielleicht auch so gern, sie hatten sich immer um mich gekümmert und egal was war, ich hatte immer zu ihnen kommen können.
 

»Sag es Yasu.«
 

»Bitte? Wie kommst du denn darauf, ich hab dir doch gar nicht gesagt, dass ich in-«, ich brach ab und sah meinen besten Freund an.
 

»Ja, gesagt hast du es mir auch nicht! Aber ich bin doch nicht blind! Spätestens eben hatte ich keine Zweifel mehr.«
 

»Das hatte gar nichts zu bedeuten!«
 

»Und weil es ja NICHTS zu bedeuten hat, wirst du schon wieder rot.«
 

»Ich werde nicht rot!«, protestierte ich, musste aber zugeben, dass er Recht hatte. Seine Eltern lachten leise und auch Tomo musste grinsen. Ich richtete meinen Blick auf meine Umgebung und starrte stur aus dem Fenster, in der Hoffnung, dem Gespräch entkommen zu können.
 

»Hal, du weißt, dass es nichts bringt, es zu leugnen.«
 

»Ich leugne gar nichts! Ich hab nie bestritten, dass ich ihn liebe.«
 

»Dann sag es ihm!«
 

»Der Meinung sind Kiyoharu und Shinya auch.«
 

»Warum hörst du dann nicht auf die beiden?«
 

»Weil sie viel erfahrener sind als ich und außerdem sind Yasu und ich Freunde, das ist was ganz anderes! Shinya musste ja unbedingt mit Toshiya vögeln und sich dann in ihn verlieben, jetzt sind sie zusammen und Kiyoharu und Satsuki…ja, die haben wohl in der Nacht von Hakueis Party auch nichts anderes gemacht, wenigstens waren sie sich einig, dass sie es miteinander probieren wollen! Aber Yasu ist verdammt noch mal mein FREUND! Und Freunde verlieben sich nun mal nicht ineinander.«
 

»Genauso wenig schlafen Freunde miteinander.«
 

»Das mit Kiyoharu hat damit nichts zu tun!«
 

»Ihr seid auch Freunde und das wart ihr zu dem Zeitpunkt auch schon und trotzdem hast du es mit ihm getrieben, also jetzt tu mal nicht so!«
 

»Hal?«, mischte sich nun Tomos Mutter ein und drehte sich zu mir nach hinten um.
 

»Was ist?«
 

»Tomo hat vollkommen Recht. Yasu, ist das nicht der, der auch im Krankenhaus bei dir war, oder?«
 

»Ja.«
 

»Und als ich aufgewacht bin, haben sie sich geküsst!«
 

»Tomo«, ermahnte ich ihn.
 

»Hal übernachtet auch ständig bei ihm und als ich ihn eben abholen wollte, war Yasu da und Hal hat sich an seinem Hals zu schaffen gemacht. Außerdem waren sie mal aus und am nächsten Morgen hatte er einen fetten Knutschfleck am Hals und…«
 

»Tomo, es reicht.«
 

»Aber ich wollte ihnen gerade von den Fotos erzählen.«
 

»Welche Fotos?«, fragte seine Mutter, ihr Name war übrigens Junko, neugierig.
 

»Das ist eine lange Geschichte«, winkte ich ab und Tomo fügte noch hinzu: »Erzählt er, wenn wir da sind.«
 

Der Rest der Fahrt verlief zum Glück ohne weitere Fragen zu Yasu und mir und ich begann, mich auf den kurzen Urlaub zu freuen, ich hatte Tomos Eltern viel zu erzählen, sie wussten immer noch nicht, als was ich jetzt arbeitete und wie ich Junko kannte, wollte sie auch wissen, was es mit den Fotos auf sich hat. Es erleichterte mich, dass sie die Tatsache, dass ich schwul war, einfach so hinnahmen, meine Eltern hätten mich dafür erst gesteinigt, dann gerädert, ans Kreuz genagelt, mich gevierteilt und dann verbrannt! Aber bei ihnen hatte ich das Gefühl, als wäre es das Normalste der Welt.
 

»Shinya, Kiyoharu, Satsuki und Toshiya, richtig so? Sind das Freunde von dir?«
 

»Shinya und Kiyoharu schon, die anderen beiden sind mehr Arbeitskollegen.«
 

Wir erreichten das Ferienhaus und stiegen aus. Ich atmete die frische Seeluft ein und mich juckte es in den Fingern, eine zu rauchen, Pech nur, dass ich keine Zigaretten dabei hatte und dass aus Tomos Familie keiner rauchte. Ich hatte mich daran gewöhnt und mir öfters eine von Yasu genommen, es ärgerte ihn zwar, dass ich meine Gesundheit ‚riskierte’, aber sonst sagte er nichts, wie denn auch, er rauchte schließlich selbst und viel mehr als ich. Ich könnte ja nachher mal schnell in den kleinen Laden um die Ecke gehen und mir eine Schachtel kaufen…

Ich nahm meinen Koffer und brachte ihn auf mein Zimmer, ich konnte es ruhig mein Zimmer nennen, denn seit ich denken konnte hatte ich hier übernachtet, wenn ich mit ihnen in den Urlaub gefahren war, als Kind war das zwei bis drei Mal im Jahr gewesen, aber je älter ich geworden war, desto seltener durfte ich mit. Als ich alles eingeräumt hatte und die Treppe hinunter ging, roch es köstlich nach Essen und mein Magen knurrte.
 

»Dauert aber noch fünf Minuten.«
 

»Okay, ich geh mal kurz in den Laden hier«, erwiderte ich, schnappte meine Jacke und machte mich auf den Weg.
 

In dem kleinen Lädchen hatte sich eigentlich nichts geändert seit ich das letzte Mal da gewesen war, was wohl schon zwei oder drei Jahre her sein musste, ich griff nach Yasus Marke, ich hatte keine Lust, eine andere zu probieren, die hier war gut, da ich kein Feuerzeug mitgenommen hatte, nahm ich mir eins und bezahlte. Keine fünf Minuten später war ich wieder zurück.

Das Essen war gerade fertig und ich setzte mich sofort zu den anderen an den Tisch. Wir redeten und lachten viel.
 

»Was machst du jetzt eigentlich für einen Beruf?«
 

»Ich arbeite als Model.«
 

»Als MODEL? Wie denn das, wie bist du daran gekommen?«, Junko musterte mich überrascht und ich erzählte ihr, wie ich als Aushilfe in der Misery Loves Company angefangen hatte und wie ich in Atsushi reingerannt war, ich erzählte ihnen alles, mein erstes Shooting, mein erstes Interview und dann erinnerte Tomo mich an die Fotos, durch die ich ja eigentlich erst richtig berühmt geworden war und seitdem hielt ich mich ganz gut und stieg langsam weiter auf. Tomo wäre nicht Tomo, wenn er nicht die Ausgabe der Hearts of Misery Loves mitgenommen hätte und so zeigte er seinen Eltern nach dem Essen die Fotos und betonte dabei immer wieder, dass jede Berührung echt war.
 

»Die sind wirklich toll! War dir das nicht unangenehm, dass er dich so…angefasst hat?«
 

»Nein, eigentlich nicht…«
 

»Wäre Hyde nicht gewesen hättet ihr weiter gemacht, oder?«, grinste Tomo und ich sah verlegen auf meine Hände.
 

»Vielleicht«, antwortete ich schließlich ehrlich und meinte noch: »Dann hätte Aoi mich aber geköpft, das schwör ich dir! Ich hatte ja schon bei unserer ersten Begegnung eine Heidenangst vor ihm.«
 

»Aoi? Ist er auch ein Model?«
 

»Ja und offensichtlich ist er sehr an Yasu interessiert. Er hätte mich fast UMGEBRACHT nur weil ich Yasu küssen wollte, was ich wohl auch gemacht hätte, wenn Shin nicht dazwischen geplatzt wäre…«
 

»Sind bei euch irgendwie alle schwul?«
 

»Außer Asagi, Gara, Juka und Seth ja. Also von den Models. Hyde, unsere Fotograf, ist auch nicht schwul und er ist sogar verheiratet.«
 

»Und deine Chefs?«
 

»Darüber dürfte ich wahrscheinlich nicht reden, aber ja, sie sind zusammen.«
 

»WAS? Kyo und Atsushi ist ZUSAMMEN?«, fragte Tomo ungläubig und ich nickte.
 

»Aber nicht weitersagen, ich glaub außer mir weiß es sonst keiner.«
 

»Und warum weißt DU es?«
 

»Weil ich mir für heute frei genommen hatte und das musste ich mit Kyo absprechen, auf dem Weg zu ihm bin ich einem sehr gut gelaunten Atsushi begegnet, der aus Kyos Büro kam und Kyos Hemd war offen, ich hab ihn dann…ausgequetscht…«
 

»Du hast deinen Chef ausgequetscht?«
 

»Ja.«
 

»Hal, du traust dich Sachen!«
 

»Ich geh kurz raus, okay?«, fragte ich und erhob mich. Ich zog mir meine Jacke über und ging dann auf den Balkon, steckte mir eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an. Der erste Zug tat richtig gut! Es half mir immer wieder beim Nachdenken.
 

»Seit wann rauchst du?«, fragte Tomo und trat neben mich.
 

»Seit ich kapiert habe, dass ich in Yasu verliebt bin. Das war der Tag, an dem ich Shinya und Hyde beschimpft habe und mich dann auch noch mit Kiyo gestritten hatte, ich hatte Yasus Schachtel damals mitgehen lassen.«
 

»Dir ist echt nicht mehr zu helfen.«
 

»Schön, dass du es auch schon gemerkt hast«, ich lachte und zog erneut an meiner Zigarette.
 

In der Nacht schlief ich schlecht. Wie immer vor Heilig Abend. Die Erinnerungen ließen sich nicht mehr verdrängen und ich kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an. Sieben Jahre war es nun her. Um es genau zu sagen, an Heilig Abend war es sieben Jahre her. Sieben Jahre in denen ich viel durchgemacht habe. Sechs Jahre Flucht. Flucht vor meiner Vergangenheit. Flucht vor Gefühlen. Flucht vor Trauer. Aber jetzt, ich konnte einfach nicht mehr. Sieben Jahre verdrängen, aber jetzt, ich war am Ende mit meiner Kraft, ich konnte nicht mehr verdrängen. Ich konnte nicht mehr kämpfen. Sieben Jahre war sie nun tot und alles nur meinetwegen. Weil ich dumm gewesen war. Sechzehn Jahre alt, dumm und naiv! Jetzt war ich dreiundzwanzig und immer noch nicht viel besser. Ob sie es wieder tun würde? Sich für mich opfern? Ich würde gern wissen, warum meine Schwester das überhaupt getan hat, warum sie mein Leben mit ihrem beschützt hatte. Unser Vater hätte mich danach immer noch umbringen können, wenn er gewollt hätte, er hatte mich nie sonderlich gemocht. Ich weiß nicht, was er gegen mich hatte, aber nachdem ich ein reges Interesse für den Visual Kei entwickelt hatte, war es noch schlimmer gewesen. Das Interesse war mit der Zeit wieder abgeflaut, aber das hatte er nicht mitbekommen, weil ich da schon sehr lange nicht mehr ‚Zuhause’ gewohnt hatte. Nachdem Hinako gestorben war und meine Eltern in den Knast gewandert sind, wo sie meiner Meinung nach schon seit vielen Jahren hingehörten, war ich zu Tomo gezogen. Mit achtzehn, also zwei Jahre später, hatte ich mich aber auch von dort aus dem Staub gemacht und hatte mir eine eigene Wohnung gesucht. Ich hatte mich bei ihnen wohl gefühlt, sie als meine Familie bezeichnet, aber dennoch war ich immer noch ‚nur’ Tomos bester Freund, auch wenn seine Eltern sich um mich gekümmert hatten, schon seit vielen Jahren davor, für sie war ich immer wie ein eigener Sohn gewesen, aber ich wollte Tomo nicht seine Eltern wegnehmen, also war ich gegangen.
 

Total müde stand ich auf und schleppte mich die Treppe hinunter um etwas zu essen. Wie erwartet war Junko bereits auf, auch Tomo saß bereits im Wohnzimmer um mampfte Müsli während er fernsah. »Morgen Hal!«, rief er, ohne sich zu mir umzudrehen. Ich nahm mir ebenfalls eine Schüssel und füllte sie mit Müsli, dann goss ich Milch drüber und gesellte mich zu ihm. »Wo ist Kenji?« Kenji war Tomos Vater.
 

»Er wollte noch etwas erledigen, ich weiß nicht so genau.«
 

»Aso okay«, schweigend schaufelte ich das Frühstück in mich hinein, ging kurz zurück auf mein Zimmer, zog mir etwas an und verschwand dann auf den Balkon um eine zu rauchen. Jetzt tat ich es um den Stress zu vergessen und im wach zu werden.
 

»Sieben Jahre und du verlierst immer noch kein Wort über sie. Sitzt der Schmerz so tief?«, fragte Junko, die hinter mir stand.
 

»Ja.«
 

»Hast du überhaupt mit jemandem darüber geredet?«
 

»Mit Tomo.«
 

»Ich meine danach, jemand, der nicht alles miterlebt hat.«
 

»Du denkst an Yasu, oder? Nein, er hat auch nicht nachgefragt, ich glaube er hat gemerkt, dass ich nicht darüber reden will. Ich bin auch froh, dass er nichts gesagt hatte.«
 

»Er hatte GAR NICHTS gewusst, oder?«
 

»Nein. Ich hab ihm nicht gesagt, dass ich mal eine Schwester hatte. Wir reden auch nicht über die Vergangenheit. Na gut, ich weiß einiges über ihn, aber ich rede nicht von mir.«
 

»Denkst du, das macht ihn glücklich?«
 

»Ich denke nicht, aber ich kann es ihm nicht zumuten.«
 

»Wenn du nicht irgendwann redest, wirst du daran kaputt gehen!«
 

»Ich bin schon kaputt.«
 

Ich zog an meiner Zigarette und trat dann den Stummel mit dem Fuß aus. Dann drehte ich mich zu Junko um und schenkte ihr ein kurzes Lächeln. »Mach dir nicht immer so viele Sorgen«, sagte ich und ging wieder zurück ins Wohnzimmer.
 

»Tomo? Wollen wir nachher an den Strand?«
 

»Der ist gesperrt.«
 

»Ja na und? Das hat uns früher auch nicht gestört.«
 

»Stimmt, ich geh mich nur kurz umziehen!«
 

»Ich warte.«
 

Keine zehn Minuten später war er fertig und gemeinsam machten wir uns auf den Weg hinunter zum Strand, kletterten über die Absperrung und stapften durch den schneebedeckten Sand. Vergangene Nacht hatte es geschneit. Das Meer tobte laut und wild, so frei und ungebändigt. Ich seufzte und zündete mir schon wieder eine Zigarette an.
 

»Du solltest nicht so viel rauchen.«
 

»Das ist erst meine zweite und keine Sorge, ich rauche nicht viel.«
 

»Ist ohnehin deine Gesundheit.«
 

»Warum hast du mich eingeladen und nicht Natsumi?«
 

»Weil du zur Familie gehörst und sie bei ihren Verwandten sein wollte.«
 

»Wie läuft es denn so zwischen euch?«
 

»Gut, sie ist zwar ein bisschen schüchtern, aber es läuft sehr gut. Ich liebe sie wirklich.«
 

»Ich beneide dich wirklich.«
 

»Du beneidest mich?«
 

»Ja, du hast eine Familie, die dich liebt und eine Freundin, die für dich die Welt anhalten würde, wenn sie müsste.«
 

»Du übertreibst!«
 

»Nein, du unterschätzt die Liebe.«
 

Wir gingen eine Zeit schweigend nebeneinander her, schließlich sagte Tomo: »Versprichst du mir etwas?«
 

»Was denn?«
 

»Sagst du es Yasu.«
 

»Ja. Wenn wir wieder zurück sind.«
 

Tomo grinste und klopfte mir auf die Schulter. »Wehe wenn nicht«, mahnte er und ich knuffte ihm in die Seite. Die Kälte schnitt mir in die Haut und ich fror, ein Blick zu meinem besten Freund und ich wusste, dass es ihm genauso ging. Wir machten uns also auf den Rückweg, dafür, dass es arschkalt war, hatten wir es doch recht lange draußen ausgehalten und es war bereits Mittag als wir zurück waren. Junko und Kenji hatten in der Zwischenzeit das Haus weihnachtlich dekoriert und es sah schön und romantisch aus. Selbst einen Weihnachtsbaum hatten sie noch organisieren können, sie waren gerade dabei, ihn zu schmücken. Sofort zogen wir unsere nassen Schuhe aus und eilten zu ihnen um zu helfen. Auch Erwachsene konnten manchmal Kleinkinder sein. Gemeinsam hatten wir uns für rote Kugeln und silbernes Lametta entschieden. Danach huschte ich unter die Dusche und am frühen Abend versammelten wir uns alle zum Essen. Es duftete herrlich und mein Magen knurrte leise. Junko richtete gerade alles an und ich half ihr dabei. Als mein Handy klingelte und ich zog es aus meiner Hosentasche. »Kiyoharu«, stand auf dem Display und schmunzelnd hob ich ab.
 

»Ja?«
 

»Frohe Weihnachten wünsch ich dir!«, meldete er sich und ich hörte sein fröhliches Lachen.
 

»Danke, dir auch!«
 

»Warte mal kurz, ich gebe dir mal jemanden«, sagte Kiyoharu und ich hörte, wie das Telefon weitergereicht wurde und keine zwei Sekunden später meldete sich Satsuki zu Wort: »Schöne Festtage Kleiner.«
 

»Dir auch, du verbringst sie mit Kiyo?«
 

»Ja.«
 

»Dann wünsch ich euch noch viel Spaß!«
 

»Werden wir haben, ich hoffe du auch.«
 

»Klar doch…«
 

»Obwohl du Yasu gern bei dir hättest, was?«
 

»Was- ja…irgendwie schon, er ist bei seiner Familie.«
 

»Und du?«
 

»Bei Tomo.«
 

»Deinem besten Freund?«
 

»Genau! Wir sind mit seinen Eltern in den Urlaub gefahren. Du, es gibt gleich Essen, ich wünsch euch wunderschöne Festtage.«
 

»Guten Appetit. Und genieß deine freien Tage.«
 

»Werde ich, tschüss.«
 

Ich legte auf, nachdem Satsuki sich freundlich von mir verabschiedet hatte. Ich mochte ihn sehr gerne, seit er mit Kiyoharu zusammen war, mochte ich ihn sogar noch mehr. Er war irgendwie…niedlich.
 

»Wer war das?«, fragte Tomo und musterte mich neugierig.
 

»Kiyoharu und Satsuki.«
 

Ich kam gar nicht dazu, noch etwas zu sagen, als mein Handy erneut klingelte und ich verwundert abhob, mir wurde zwar eine Nummer angezeigt, ich konnte aber nichts damit anfangen.
 

»Hey Hal, ich hoffe, wir stören nicht!«, ich erkannte die fröhliche Stimme sofort wieder und musste grinsen.
 

»Hide-zou!«
 

»Richtig, genau der bin ich. Ruiza sitzt neben mir, warte mal…«, ich hörte ein Rascheln und dann meldete sich Ruiza zu Wort, im Hintergrund konnte ich den anderen kichern hören.
 

»Selbst an Weihnachten will er immer nur das eine«, lachte Ruiza.
 

Ich grinste breit und erwiderte ein: »Was hast du anderes erwartet?«
 

»Gute Frage, nächste Frage!«
 

»Woher habt ihr meine Nummer?«
 

»Shinya-«
 

»Toller Freund, was?«, warf der kleinere der beiden dazwischen.
 

»Ja, ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden…aber am besten wenn wir zurück in der MLC sind, will ihn ja nicht stören«, ich lachte leise.
 

»Ja, so ist das nun mal, wenn man verliebt ist. So oder man ist ständig schlecht gelaunt, oder man überspielt seine Gefühle.«
 

»Du weißt wohl, wovon du redest.«
 

»Ja, ein guter Freund von mir hat sich für die dritte Variante entschieden. So ein Holzkopf!«
 

»Kenn ich ihn?«
 

»Doofe Frage…«
 

»Ruiza! Red nicht so viel!«
 

»Ich hab doch nichts gesagt, Darling. Zieh dir bitte was an…«
 

»…warum denn? Magst du meinen Körper nicht?«
 

»Doch, schon…du weißt genau, dass du mich total anmachst!«
 

Ich lauschte ihrer Diskussion grinsend, irgendwie war es so voll typisch für die beiden. Ich wünschte ich könnte wenigstens annähernd so mit Yasu umgehen, aber ich konnte nicht. Wenn ich ihn nackt sah, war es mir peinlich und Ruiza, er stand einfach dazu, dass Hide-zou ihn anmachte. Okay, die beiden hatten schon seit langem so etwas wie eine Beziehung ohne dabei richtig zusammen zu sein, aber immer hin etwas, Yasu war mein FREUND, nicht mein GELIEBTER oder wie auch immer. Ich seufzte in mich hinein, es war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken.
 

»Wir wollten dir eigentlich nur schöne Weihnachten wünschen, genieß die Tage!«
 

»Ihr genießt sie ja bereits, aber euch auch frohe Weihnachten.«
 

»Danke, bye bye, wir sehen uns!«
 

»Bestimmt«, und damit war das Gespräch auch beendet, kopfschüttelnd legte ich auf.
 

»Tut mir Leid, ich mach’s aus…«, schnell schaltete ich das Gerät aus, dann setzte ich mir zu den anderen. Junko hatte mal wieder all ihren Kochkünsten freien Lauf gelassen und ein herrliches Essen gezaubert, ich liebte es, wenn sie kochte.
 

Der Abend war lustig und ich schaffte es, Yasu wenigstens ein bisschen zu vergessen. Tomo freute sich riesig über sein Geschenk und stempelte mich als ‚von allen guten Geistern verlassen’ ab, dann umarmte er mich so, dass ich befürchtete, zu ersticken. Süß oder? Wie emotional er werden konnte. Er schenkte mir ein total peinliches Foto aus unserer Kindheit, ich frage mich, wo er es ausgegraben hatte, dann schenkte er mir noch ein Buch, das hatte ich schon immer mal lesen wollen, und meinen Lieblingsfilm auf DVD. Seine Eltern schenkten mir Geld und – was mich sehr überraschte – ein neues Handy. Meins war wirklich schon etwas älter und auch kurz davor den Geist aufzugeben, aber damit hatte ich nicht gerechnet! Ich umarmte die beiden und sagte immer wieder, wie dankbar ich ihnen war. Ein Handy mit Touchscreen und allem drum und dran! Die waren doch echt verrückt geworden, das musste sie ein Vermögen gekostet haben! Ich war ihnen wirklich unendlich dankbar, ich konnte es gut gebrauchen, erstens konnte ich dort meine Termine einspeichern und ich hatte gemerkt, wie wichtig es war, ein Handy zu besitzen. Tomo schenkten sie einen Laptop, so ein richtig teueren Laptop. Es war schön mit anzusehen, wie sehr sie sich über die Tickets nach Florida freuten, ich hatte ihnen wirklich einen großen Traum erfüllt, aber das war auch das mindeste gewesen, was ich für sie hatte tun können.
 

Die Festtage gingen meiner Meinung nach viel zu schnell vorbei und ich war wirklich traurig, als wir wieder abreisten. Ich rauchte noch schnell eine Zigarette, dann stieg ich ins Auto ein und die Fahrt konnte losgehen.
 

»Wann musst du wieder arbeiten?«
 

»Morgen. Und du?«
 

»Nächste Woche. Siehst du Yasu dann auch wieder?«
 

»Ja, vielleicht holt er mich auch wieder ab, das macht er in letzter Zeit eigentlich jeden Tag.«
 

»Wie süß von ihm.«
 

»He! Nur ich darf Yasu als süß bezeichnen!«, protestierte ich und wurde prompt rot als ich merkte, was ich gerade gesagt hatte. Tomo lachte und meinte dann Schulter zuckend: »Ich habe nicht IHN als süß bezeichnet sondern nur, dass er dich abholt.«
 

»Ist ja gut, war nicht so gemeint.«
 

»Oh doch! Das war es.«
 

»Meinetwegen, dann war es halt so.«
 

»Ich hab dich längst durchschaut Hal.«
 

»Danke für die Erinnerung, das weiß ich nämlich auch. Und es würde mich sehr freuen, wenn du mich das nächste Mal einfach fragst.«
 

»Dann hätte ich aber nicht die Antwort bekommen, die ich wollte.«
 

»Was kann ich denn dafür, dass du meine Gefühle schneller durchschaut hast als ich selbst?«
 

»Ich hab dir ja gesagt, dass du vor Liebe so blind bist, dass du nicht mal siehst, dass du verliebt bist.«
 

Darauf sagte ich nichts mehr, mit Tomo zu diskutieren machte eh keinen Sinn, er wollte IMMER das letzte Wort haben. Und außerdem hieß es ja immer, der Klügere gibt nach, also gab ich jetzt einfach mal nach. Ich wollte eh nicht weiter über meine Gefühle reden, das einzige, was ich wollte, war Yasu sehen. Ich wollte ihn sehen, ihn umarmen, seinen Duft einatmen, sein Parfum riechen, seine Lippen spüren, überall, egal wo. Unschlüssig betrachtete ich mein neues Handy und überlegte fieberhaft, ob ich ihm nicht einfach eine SMS schreiben sollte. Schade konnte es auch nicht, oder? Oh man! Warum war ich eigentlich so feige?
 

»Hey Yasu, vermiss dich, holst du mich morgenfrüh ab? Hal«, tippte ich schnell und schickte die Nachricht ab. Keine Minute später kam auch schon eine Antwort: »Hey Kleiner, vermiss dich auch! Klar hole ich dich ab, wenn du schon so lieb fragst, kannst wohl nicht genug von mir bekommen, was? Yasu.«
 

»Da hast du wohl recht«, murmelte ich und überlegte, was ich antworten könnte, ohne dass es gleich in eine Liebeserklärung ausartete.
 

»Womit hat wer recht?«, wollte Tomo neugierig wissen und ich zeigte ihm die SMS. Wie erwartet grinste er vor sich hin, ich überlegte immer noch, Tomo riss mir das Handy aus der Hand und fing an, zu schreiben und ich hatte echt Angst, WAS er schrieb.
 

»Kennst mich doch. Natürlich kann ich nicht genug von dir bekommen. Wir müssen mal wieder was zusammen unternehmen.«
 

Ich warf einen Blick auf die Nachricht und wollte ihm das Handy wegnehmen, aber er hatte bereits auf ‚senden’ gedrückt und jetzt war es zu spät. Ich schluckte und wartete. Was würde Yasu jetzt denken? Und was würde er antworten? Zufrieden grinsend gab mein bester Freund mir das Handy zurück und erklärte dann mit gespielt strenger Stimme: »Sonst würdet ihr nie voran kommen!«
 

»Danke auch, hättest auch gleich ‚Ich liebe dich’ schreiben können…«, murrte ich.
 

»Hätte ich? Nur zu gern, aber ich dachte, dann köpfst du mich.«
 

»Falsch gedacht, ich hätte dich erst erschlagen und dann geköpft.«
 

»Aber ich bin noch viel zu jung um zu sterben.«
 

Ich seufzte nur, mehr blieb mir auch nicht übrig und ich erschrak, als das Technikwunder in meiner Hand anfing zu klingeln. Es war keine SMS, es war ein ANRUF von YASU. Na toll, scheiße, was sollte ich jetzt tun? Unsicher hob ich ab.
 

»Hey Kleiner.«
 

»Hm.«
 

»Sehr begeistert heute, was?«
 

Mein Herz raste wie verrückt als ich Yasus Lachen hörte und ich wurde rot.
 

»Immer doch«, ich lächelte.
 

»Du bist hübscher, wenn du lachst.«
 

»Das sagt der richtige.«
 

Yasu lachte leise, ich liebte es, wenn er so lachte, es war so süß! »Danke. Was ich dir eigentlich sagen wollte. Du hast voll und ganz recht, wir sollten mal wieder etwas unternehmen! Kann ich heut Abend vorbeikommen?«
 

»Heute Abend?«
 

»Geht nicht?«, er hörte sich irgendwie traurig an, oder bildete ich mir das nur ein?
 

»Doch, doch, natürlich geht das! Ich war nur etwas…überrascht«, entgegnete ich wahrheitsgemäß und meine Gesichtsfarbe wurde noch eine Spur dunkler.
 

»Dann bis nachher, du brauchst nichts zu essen zu machen, ich bringe was mit, okay?«
 

»Klar, also bis dann.«
 

»Ich freu mich schon.«
 

»Ich mich auch.«
 

Er kicherte und mein Herz drohte stehen zu bleiben. Mit zittrigen Händen legte ich auf.
 

»Uuuuuund?«, Tomo sah mich wissbegierig an, auch Junko hatte sich zu mir umgedreht und Kenji musterte mich durch den Rückspiegel.
 

»Was und?«, war ich so dumm oder tat ich nur so? Es war doch offensichtlich, was er wissen wollte! Oh man, ich könnt mich echt ohrfeigen. Automatisch wechselte meine Gesichtsfarbe von dunkelrot zu neonrot und betreten sah ich auf meine Knie.
 

»Was wollte er?«
 

»Heute Abend vorbeikommen. Ich hab zu gesagt.«
 

»Na also, verführ ihn aber nicht gleich!«
 

»Ich doch nicht! Er ist nicht Kiyo und außerdem hatte Kiyo mich verführt.«
 

»Ach? Ihr wart doch beide total geil aufeinander gewesen.«
 

»Hm. Ja, mein Gott, ich geb’s ja zu! Aber ich bin nicht geil auf Yasu, ich LIEBE ihn.«
 

»Liebe und Sex gehören zusammen.«
 

»Wie schön das aus deinem Munde zu hören, wo du doch keine Woche ohne Sex überlebst.«
 

»So schlimm bin ich nun auch wieder nicht und ich hatte immer eine Beziehung, DAS kannst du von dir und Kiyo nicht behaupten.«
 

»Jetzt hör auf darauf herumzuhaken, ich bereue es nicht, okay?! Und Yasu weiß davon.«
 

»Dann war er bestimmt nicht sonderlich begeistert.«
 

»Nein, das war er nicht. Wäre ich nicht auf dieser Party gewesen und hätte Kiyo diese Frage nicht beantwortet, würde er es auch immer noch nicht wissen.«
 

Wir schwiegen eine Zeit, es machte keinen Sinn, sich zu streiten, das wussten wir beide. Die Fahrt zog sich dahin und ich dachte ein bisschen nach. Sollte ich es Yasu vielleicht schon heute sagen, nein, keine gute Idee…oder vielleicht doch…ich wusste es nicht. Ich ließ mich einfach mal überraschen, mal sehen, was das Schicksal so brachte. Mein ganzer Körper kribbelte als ich an Yasus Lachen dachte, ich liebte es so sehr, es hörte sich so engelsgleich an und wie sich seine Brust hob und senkte. Ich liebte es, wie er seinen Körper bewegte, wenn er vor der Kamera stand, aber noch mehr hatte ich es geliebt, wie er sich auf MIR bewegt hatte, es war das schönste, das intimste und bei weitem das beste Shooting meines bisherigen Lebens gewesen und ich bezweifelte, dass es irgendwann eines geben würde, was besser wäre. Zwar war es mir immer noch peinlich, wie scharf ich da auf ihn gewesen war, aber es war praktisch UNMÖGLICH ihn nicht zu wollen, wenn er sich auf einem rekelte und einem seine Hand zwischen die Beine drückte. Ich liebte seine Lippen. Ich konnte gar nicht genug von ihnen bekommen, am Morgen nach der Party hätte ich ihn am liebsten angefleht weiter zu machen, es hatte sich so verdammt gut angefühlt. Ich liebte seine Augen, wie sie leuchteten, so liebevoll und hell. Für mich gab es nichts Schöneres auf dieser Welt als in diese Augen zusehen. Er schenkte mir das Gefühl der Geborgenheit, wir verstanden uns ohne Worte.
 

»Hal? Hallo? Jemand zu Hause?«, Tomo fuchtelte mit seinen Händen vor meinem Gesicht herum und ich schreckte aus meinen Tagträumen.
 

»Was ist?«
 

»Wir sind gleich da«, erklärte Kenji und lächelte. Ich nickte stumm, mein Gesicht glühte und ich fühlte mich auf frischer Tat ertappt. Yasu würde mich noch um das letzte Bisschen Verstand bringen.
 

»Danke für alles, für die schönen Festtage, den Urlaub, das leckere Essen, die Geschenke und vor allem danke, dass ihr mich eingeladen habt«, sagte ich schließlich und die drei anderen lächelten glücklich. »War doch selbstverständlich. Du gehörst doch sozusagen zur Familie dazu«, winkte Junko ab. Das war wirklich typisch für sie, immer so zurückhaltend.
 

Als Kenji den Wagen vor dem Hochhaus parkte, in dem ich wohnte, steig ich aus und nahm mein Gepäck aus dem Kofferraum. Ich verabschiedete mich von den dreien und machte mich auf den Weg zum Aufzug und – oh Wunder! – er funktionierte immer noch, so kam ich ohne Zwischenfälle und Probleme heil oben an. Ich räumte meinen Koffer schnell aus, räumte noch ein paar Sachen weg, duschte und wartete nun auf Yasu.

Yasu ließ nicht lange auf sich warten und kaum hatte ich mich hingesetzt und den Fernseher angeschaltet, klingelte es. Mit einem Lächeln auf den Lippen stand ich auf und öffnete die Tür. Sofort schloss ich Yasu in meine Arme, ich hatte ihn in den drei Tagen, in denen wir uns nicht gesehen haben, unheimlich vermisst. Ich hielt ja kaum ein Wochenende ohne ihn aus und diese drei Tage waren echt schlimm gewesen! Also nicht dass sie mir keinen Spaß gemacht hatten, denn das hatten sie, es war toll gewesen und ich hatte viel gelacht, aber Yasu hatte mir trotzdem gefehlt.
 

Er zog mich näher an sich und eine Welle angenehmes Parfum schlug mir entgegen. Genießerisch atmete ich es ein und genoss seinen Geruch. »Hast du mich so sehr vermisst?«, fragte er mich leise und ich nickte stumm, ich war mir sicher, dass er es spürte. Nach einer gefühlten – aber schönen – Ewigkeit ließ ich von ihm ab, auch wenn ich mich nicht von ihm lösen wollte, aber er sollte auch nicht halb im Flur stehen, sodass jeder uns sehen konnte. Ich bat ihn herein und er zog schnell seine Schuhe aus, dann nahm ich ihm noch die Jacke ab und hängte sie auf, zusammen gingen wir dann ins Wohnzimmer, erst jetzt fiel mir auf, dass er eine Tüte dabei hatte, aus der es köstlich duftete. Ich war so sehr auf ihn fixiert gewesen, dass ich das Essen gar nicht bemerkt hatte. Ich schüttelte innerlich den Kopf und eilte dann in die Küche, wo ich Gläser und Teller holte. Wir aßen schweigend, seine Anwesenheit reichte mir schon völlig und mein Herz schlug schnell, die Schmetterlinge in meinem Bauch tobten. Es wäre vielleicht unter anderen Umständen ein schönes Gefühl gewesen, aber jetzt verfluchte ich es nur. Ich wollte ihm nahe sein, aber es ging nicht! War das nicht zum verrückt werden?
 

»Wie war dein Weihnachten?«, versuchte ich schließlich ein Gespräch anzufangen, da mir das ewige Schweigen langsam tierisch auf den Wecker ging.
 

»Ganz gut. Ich durfte mir die übliche Leier meiner Eltern anhören, ich solle mir allmählich mal eine Freundin suchen und diese heiraten bevor mein ganzes Leben vorbei sei…«
 

»Eine Freundin? Deine Eltern wissen nicht, dass du…«
 

»Dass ich schwul bin? Doch, ich hab es ihnen gesagt, aber sie wollen es mir nicht glauben oder es nicht wahrhaben oder vielleicht auch beides.«
 

»Oh!«, machte ich. Mehr fiel mir dazu nicht ein. Yasu schenkte mir ein schiefes Lächeln und ich drohte in Ohnmacht zu fallen. Er sah dabei süß, cool und verführerisch zugleich aus!
 

»Und dein Weihnachten? Erzähl, wie war es?«
 

»Gut, ich habe Junko und Kenji lange nicht gesehen, deshalb war die Freude auch groß! Irgendwie ist es auch schade, dass die Festtage schon wieder vorbei sind…aber irgendwie ist es auch gut…du hast mir gefehlt«, den letzten Teil nuschelte ich nur noch so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob Yasu mich überhaupt verstanden hatte. Er grinste, okay, er hatte es also verstanden.
 

»Hängst du so sehr an mir?«
 

»Ja…«, jetzt hatte ich sogar selbst Probleme mich zu verstehen, so sehr nuschelte ich und ich lief purpurrot an.
 

»Weißt du, dass du echt süß bist?«
 

»Ich? Nein, guck in den Spiegel, dann weißt du wer süß ist-«, ich stockte und würde jetzt am liebsten GANZ WEIT WEG sein, ganz, ganz, ganz weit weg von Yasu. In mir wuchs das Bedürfnis, meinen Kopf gegen irgendwas Hartes zu dämmern, aber ich entschied mich dagegen, wie würde das denn aussehen? Dann würde alles nur noch peinlicher werden.
 

»Ehrlich? Findest du?«
 

»Hm«, ich nickte und sah dabei auf meine Knie, Lügen brachten jetzt eh nichts mehr. Solange er nicht weiter nachfragen würde…
 

»Hal, gibt es etwas, was du mir sagen möchtest?«
 

Was ich Yasu sagen möchte? Ja. Was ich ihm sagen kann? Nein. Ich seufzte innerlich und wusste nicht so recht, ob ich es ihm jetzt sagen sollte, die Gelegenheit wäre da, aber der Mut? Traute ich es mich überhaupt? Traute ich mich, es ihm zu sagen? Ich musste!
 

»Sie mich an«, befahl Yasu mit sanfter Stimme. Ich rührte mich nicht. Er streckte seine Hand aus, legte sie vorsichtig an mein Gesicht, strich darüber und hob es schließlich an, womit er mich zwang, ihn anzusehen. Unsere Blicke trafen sich, jetzt war ich eh nicht mehr in der Lage gewesen, mich von ihm abzuwenden. Überall in meinem Körper spielten die Gefühle verrückt und es kribbelte, meine Haut schien unter Strom zu stehen, vor allem da, wo Yasu mich berührte. Seine Augen funkelten warm und neugierig. Ich war nicht in der Lage auch nur EIN Wort zu sagen, ohne es zu merken neigte ich mich nach vorn und schloss langsam meine Augen, dann trafen meine Lippen ganz sanft und vorsichtig auf seine. Yasu zuckte kurz und ich löste mich sofort von ihm. Ich rutschte ein ganzes Stück von ihm weg. Verlegen sah ich weg und murmelte ein »Entschuldigung«.
 

»Nicht schlimm, ich war nur etwas…überrascht…«, stammelte Yasu unsicher.
 

Hallo? Warum war er UNSICHER? Ich hatte ihn geküsst! Ich war in ihn verliebt und wusste nicht, was er fühlte, wusste nicht, was er jetzt dachte oder als nächstes tat, der einzige, der hier unsicher sein müsste – und es auch war – war ich! Und nicht Yasu.

Plötzlich rutschte er zu mir, legte seine Hand wieder an meine Wange, dann küsste er mich. Überrascht schnappte ich nach Luft und erwiderte den Druck, den er sanft mit seinen Lippen ausübte. Ich hatte meine Augen geschlossen und genoss dieses Gefühl, mein Körper stand nun wirklich unter Strom. Zögerlich kam mir seine Zunge entgegen und strich über meine Lippen, dann stupste er sie an und ich öffnete sie, begrüßte seine Zunge mit meiner. Sie umspielten sich kurz, dann drängte er meine zurück und erkundete meine Mundhohle. Verspielt stieß er gegen meinen Gaumen, fuhr dann meine Zähne nach und tanzte dann um meine herum. Ich erwiderte erst etwas schüchtern, aber ich verlor meine Unsicherheit und intensivierte den Kuss. Yasu ging darauf ein und er wurde immer leidenschaftlicher und inniger. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und vergrub meine Hände in seinen weichen Haaren. Seine Hände ruhten auf meinem Rücken und ich seufzte wohlig in den Kuss hinein. Wir küssten uns lange, machten nur für Sekundenbruchteile Pause um kurz Luft zu holen, lösten uns aber nicht voneinander.
 

Ich wollte wissen, warum er das tat, warum er mich küsste. Ich wollte wissen, was er fühlte, wo er doch gesagt hatte, es sei gut so, wie es war, er sei glücklich, dass wir uns angefreundet hätten. Ich wollte – verdammt noch mal – die Wahrheit und ich wollte ihm meine Gefühle gestehen, wenn nicht jetzt, wann denn dann? Widerstrebend löste ich mich von ihm, küsste sanft seine Lippen, ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich nahm seine Unterlippe zwischen meine Lippen, küsste sie und knabberte sanft daran. Er hatte so unglaublich weiche Lippen, noch weicher als die von Kiyoharu!

Schließlich löste ich mich von ihm und betrachtete seine rot geküssten Lippen, unwillkürlich lächelte ich. »Yasu…«, begann ich und suchte nach den richtigen Worten.
 

»Ich liebe dich«, ich entschied mich schließlich für die direkte Variante, ich wollte nicht lange um den heißen Brei herum reden.
 

Yasu sah mich einen Moment an, seine Augen strahlten hell, aber sein Gesicht zeigte erst mal keine Regung und mein Herz wurde schwer. Ich fühlte mich plötzlich wie eingedrückt. Ich wandte den Blick ab, ich wollte ihn nicht länger ansehen, ich hatte damit gerechnet, ich hatte geahnt, dass er meine Gefühle nicht erwiderte und ich könnte mich selbst ohrfeigen dafür, dass ich mir Hoffnung gemacht hatte.
 

Er griff nach meiner Hand und zog mich dann zu sich heran. »Meinst du das ernst?«
 

»Ja.«
 

»Hal, ich…«, setzte Yasu unsicher an.
 

»Schon gut, ich kann’s verstehen…«, murmelte ich niedergeschlagen, ich wollte es nicht aus seinem Mund hören, wollte nicht hören, dass ich für ihn nicht mehr als ein Freund war.
 

»Hör mir einfach zu.«
 

»Na gut.«
 

»Ich habe lange überlegt, ich wusste nicht wie und ob ich es dir sagen sollte, ob ich damit nicht alles kaputt mache, aber jetzt…Ich liebe dich auch. Ich war nur viel zu feige es dir zu sagen und ich bin mir sicher, hätte ich es dir schon auf der Party oder davor gesagt, du hättest nicht mehr mit mir zu tun haben wollen. Als es dann rauskam, dass du Sex mir Kiyoharu hattest, dachte ich, ich wäre zu spät gewesen und irgendwie hab ich mich mit unserer Freundschaft abgefunden, aber es war mir immer zu wenig…ich hatte Angst, du würdest mich nicht mehr mögen…«, erklärte er und ich unterbrach ihn: »Yasu, halt den Mund«, ich wollte keine weiteren Erklärungen, ich wollte ihn küssen und genau das tat ich auch. Ich spürte, wie er seine Lippen zu einem Lächeln verzog und ich kam ihm mit meiner Zunge entgegen, gierig erwiderte er den Kuss und drückte mich an sich. Alle Hemmungen waren wie weggeblasen und ich vergrub meine Finger tief in seinen Haaren. Seine Hände wanderten unter meinen Pullover und erkundeten meine Haut, überall wo sie sie berührten kribbelte es und ich seufzte genießerisch. Kaum merklich drückte er mich nach unten, ich merkte es erst, als ich auf der Couch lag, ich spreizte meine Beine und winkelte sie an, Yasu rutschte ein Stück hoch ohne den Kuss zu lösen und sein Knie drückte – mehr oder weniger – versehentlich in meinen Schritt. Während wir da lagen und uns küssten verlor ich mein ganzes Zeitgefühl und ich konnte nicht sagen, ob Sekunden, Minuten oder Stunden vergingen. Er liebte mich, das war das einzige was zählte, alles um mich herum schien mit einem Mal egal zu sein. Unschuldig stahlen sich meine Hände nun unter seinen Pullover und strichen sanft über seine warme Haut. Es war ein schönes Gefühl. Yasu löste den Kuss um sich nun an meinem Hals zu schaffen zu machen. Als er zärtlich an meiner Haut knabberte, musste ich leise kichern und eine Welle an schönen Gefühlen schwappt durch meinen Körper, ich legte den Kopf nach hinten und schoss die Augen, erstens kam er so besser an meinen Hals und zweitens wollte ich es einfach genießen. Ohne dass ich es merkte, gruben sich meine Finger in seinen Rücken und ich drückte ihn näher an mich heran. Seine Hände schoben mein Oberteil langsam nach oben und er löste sich kurz von mir, ich richtete mich auf damit er es mir ausziehen konnte, schnell machte sein Pullover ebenfalls Bekanntschaft mit dem Boden. Ich begutachtete seinen schlanken, trainierten Körper, nicht dass ich ihn zum ersten Mal sah, aber jetzt betrachtete ich ihn ausführlich, es musste mir nicht mehr peinlich sein, ihn so anzusehen. Mit meinen Fingern fuhr ich seine Muskeln nach, dann wiederholte ich das ganze mit meinen Lippen und meiner Zunge. Ich verteilte sanfte Küsse überall auf seinem Oberkörper. Meine Lippen blieben bei der Stelle stehen, wo sein Herz war, ich konnte es schnell und unregelmäßig schlagen fühlen. Ich genoss dieses Gefühl kurz, dann überhäufte ich seinen Körper weiter mit Zärtlichkeiten. Irgendwann fand ich den Weg zu seinem Hals, dann entlang über seinen Kieferknochen, hoch zu seiner Wange und schließlich fand ich mein Ziel, seine Lippen. Wir küssten uns erneut lange und innig, aber nicht so hektisch wie davor. Nun war er an der Reihe meinen Körper zu liebkosen. Überall wo seine Lippen und seine Zunge mich berührten, kribbelte es. So ein intensives Gefühl hatte ich noch nie gespürt, bei keiner meiner Ex-Freundinnen, erst jetzt fiel mir auf, was mir all die Jahre gefehlt hatte und ich kam mir mit einem Mal so vor, wie ein junger Teenager, der noch völlig unerfahren war. Was das Thema Sex mit Männern betraf, war ich auch noch völlig unerfahren. Aber ich wusste, dass Yasu mich heute nicht flachlegen würde, diese Erkenntnis erleichterte mich ungemein, ich geb’s zu, ich hatte wirklich Angst davor, mit ihm zu schlafen. Aber das war nicht der einzige Grund, warum ich warten wollte, ich wollte wissen, wie ernst er es mit mir meinte.
 

»Ich mache nichts, was du nicht möchtest«, versicherte Yasu mir, als habe er meine Gedanken gelesen, »Wir müssen nicht heute miteinander schlafen, auch morgen nicht oder übermorgen. Ich lass dir so viel Zeit, wie du möchtest.«
 

»Danke«, murmelte ich und vergrub meine Finger in seinen Haaren, dann küsste ich ihn kurz und sanft.
 

»Es ist spät«, stellte er dann auf einmal fest und ich warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Es war mehr Zeit vergangen als ich gedacht hatte, viel mehr Zeit. Wir mussten beide früh raus, aber ich wollte mich noch nicht von ihm lösen, ich seufzte kurz und suchte seine Lippen mit meinen. Seine bogen sich zu einem kurzen Lächeln, ehe er sie öffnete und auf meine Zunge wartete, was mich wunderte. Die ganzen Küsse davor hatte er dominiert, aber na gut, mir sollte es Recht sein. Meine Zunge drang in seinen Mund und erkundeten diesen erst mal, ich stupste gegen seinen Gaumen, focht einen kleinen Kampf mit seiner Zunge aus, der sich langsam in einen leidenschaftlichen Tanz verwandelte, wobei ich ihn immer noch dominierte und Yasu machte nicht den Anschein, als würde er es ändern wollen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns schwer atmend von einander und ich lächelte ihn glücklich an. Yasu lächelte ebenfalls und mein Herz schlug gleich noch schneller.
 

»Bleibst du heute Nacht hier…bitte«, hauchte ich und sah ihn erwartungsvoll an.
 

»Wie könnte ich da nein sagen? Wenn du mich schon so fragst, dann will ich dir mal den Gefallen tun, Süßer«, er hauchte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, dann erhob er sich. Ich sah ihm hinterher, wie er ins Bad eilte, schließlich stand ich auch auf, sammelte unsere Oberteile ein und nahm sie mit ins Schlafzimmer, wo ich sie auf den Stuhl warf, der in der Ecke stand, dann entledigte ich mich noch meiner Hose und Socken und ging ebenfalls ins Bad. Yasu hatte so oft bei mir übernachtet, dass er mittlerweile seine eigene Zahnbürste und alles hier hatte. Genauso wie ich bei ihm. Lächelnd schnappte ich mir meine Zahnbürste, tat mir Pasta drauf und begann, meine Zähne zu putzen. Als ich fertig war, wusch ich mir mein Gesicht, bürstete schnell meine Haare und folgte dann Yasu ins Schlafzimmer. Er trug nur noch seine Shorts, genauso wie ich, und war gerade dabei, die Vorhänge zu zuziehen. Ich kroch schon mal unter die Decke und wartete darauf, dass Yasu sich neben mich legte, was er natürlich auch tat. Ich kuschelte mich dicht an ihn, eine Hand von mir ruhte auf seiner Brust, es fühlte sich gut an, sein Herz unter meiner Hand schlagen zu spüren.
 

»Yasu…«
 

»Hm«, ich hörte ein zufriedenes Lächeln.
 

»Ich liebe dich.«
 

»Ich liebe dich noch viel mehr.«
 

Ich küsste ihn kurz und schloss dann die Augen, es dauerte nicht lange, dann war ich auch schon ins Traumland gedriftet, wo ich den ganzen Abend noch mal verarbeitete, nur war er im Traum nicht so schön, wie in der Realität. Waren wir jetzt eigentlich richtig zusammen? Eigentlich schon, oder? Wir hatten uns unsere Liebe gestanden, uns geküsst…
 

*~♥~*
 

Die anderen Models hatten schnell geschaltet, dass zwischen uns was lief. Die geröteten Lippen am nächsten Morgen und das zufriedene Lächeln auf unseren Gesichtern waren Beweis genug gewesen und als wir uns dann auch noch mitten in der Lobby geküsst hatten, waren Hide-zou und Ruiza fast ausgerastet vor Freude. Yasu hatte mir erzählt, dass er Ruiza erzählt hatte, dass er mich liebte, in meiner Gegenwart hatte er seine Gefühle immer überspielt, jetzt wusste ich auch, welchen ‚Freund’ er am Telefon gemeint hatten. Die beiden verbrachten wieder etwas mehr Zeit miteinander, na ja, Hide-zou war natürlich auch IMMER dabei, weil Ruiza traf man NIE allein. Jeder normale Außenstehende würde es als lästig bezeichnen, aber für uns war es normal, man bekam sie halt nur im Doppelpack und alles was Ruiza wusste, wusste Hide-zou auch und andersrum. Eins hatten sie gemeinsam, beide konnten schweigen wie ein Grab und sie waren sehr vertrauenswürdig, das ging immer wieder aus Yasus Erzählungen hervor.
 

Wir waren nun schon einen Monat zusammen. Ich machte mich gerade fertig, denn wir hatten uns bei ihm verabredet. Ich war nervös, um es genau zu sagen, ich war verdammt nervös! Warum? Ich weiß es auch nicht so genau, aber ich war mir sicher, dass es heute nicht bei ein paar Küssen bleiben würde. Ich hatte eigentlich auch nichts dagegen, aber ich hatte ANGST! Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich Yasu schon in den letzten Tagen immer wieder zurückgewiesen hatte. Ich verstand ja, dass er wollte, ich wollte ja auch, aber ich hatte mich halt noch nicht überwinden können. Ich hatte Tomo heute Nachmittag angerufen und ihm davon erzählt und er meinte, ich würde mich wie ein Mädchen vor ihrer Entjungferung benehmen und so gesehen war es ja auch eine Art Entjungferung, war es da nicht verständlich, dass ich Angst hatte? Scheißegal ob ich nun dreiundzwanzig war oder nicht! Das Alter spielte jetzt echt mal keine Rolle. Tomo hatte sich riesig gefreut, als ich ihm erzählt hatte, dass wir zusammen waren, Natsumi war an diesem Tag bei ihm gewesen und ich hatte sie kennen lernen dürfen, sie war wirklich total süß und sehr nett, er hatte mit ihr echt einen Glückstreffer gelandet und für die beiden sah es wirklich gut aus. Sie war aber doch etwas…überrascht gewesen, als ich Tomo dann von mir und Yasu erzählt hatte, aber sie fand es dann irgendwie süß als ich ihr ein Foto von Yasu gezeigt hatte. Sie war der Meinung, wir wären so was wie Tag und Nacht, aber auf eine wundervolle Weise, wir passten ihrer Meinung nach perfekt zu einander. Der fröhliche Tag und die schöne Nacht, die Dämmerung war das, was uns zusammenhielt und uns verband, unsere Herzen. Süß, oder?
 

Mit zitternden Knien stand ich nun vor Yasus Tür und klingelte. Ich atmete tief durch, was allerdings nichts brachte, denn im nächsten Moment hatte er die Tür bereits geöffnet und sein Anblick raubte mir den Atme. Schmerzlich presste sich die Luft irgendwann aus meinen Lungen und ich konnte nicht anders, ich zog ihn zu mir und küsste ihn leidenschaftlich. Langsam gingen wir dabei ein paar Schritte in seine Wohnung und ich trat die Tür vorsichtig zu, dann drückte er mich gegen das Holz. Ich keuchte überrascht in den Kuss und ließ ihn leidenschaftlicher und gieriger werden. Yasus Hände wanderten haltlos über meinen Körper, stahlen sich unter mein Oberteil und strichen über meine Haut, seine Hände waren heiß und glühten auf meiner nackten Haut. Ich erwiderte seine Berührungen nicht minder harsch und so machte ich mich an die Arbeit, sein Hemd aufzuknöpfen. Bitte? Warum musste er ausgerechnet HEUTE ein Hemd anziehen? So würde ich ja nie fertig werden. Irgendwann hatte ich es dann aber geschafft, ich fragte mich echt, wie, schließlich war ich nicht besonders Multitasking fähig und küssen, fummeln, genießen UND ein Hemd aufknöpfen überstieg bei weitem das, was mir eigentlich möglich war. Ich schob das störende Kleidungsstück über seine Schultern und zeichnete seine Muskeln mit meinen Lippen nach. Schließlich hielten sie bei einer seiner Brustwarzen, ich küsste sie, dann biss ich sanft hinein und leckte darüber, ich hörte ihn keuchen, ich wusste, dass es ihn anmachte, also wiederholte ich das ganze auch auf der anderen Seite und diesmal war sein Keuchen etwas lauter, meine Hand war gleichzeitig zwischen seine Beine gewandert. Ein komisches Gefühl, in fremdes Territorium einzudringen, aber ihm schien es zu gefallen.
 

»Hal…«, keuchte er und ich sah auf, meine Lippen ruhten dabei aber weiter auf seinem Körper.
 

»Willst du es wirklich?«, fragte er dann erst, ich konnte verstehen, warum er es wissen wollte, schließlich war ich grad dabei, ihn total geil zu machen. Also löste ich mich von ihm und sah ihm tief in die Augen.
 

»Ja.«
 

Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und ich zog ihn in einen langen Kuss. Yasu löste ihn irgendwann, schnappte sich meine Hand und zog mich ins Schlafzimmer, dann drückte er mich sanft auf das Bett und setzte sich auf mich, schnell befreite er mich noch von meinem Oberteil, dann küsste er meinen Oberkörper. Ich schlang die Arme um ihn, drückte ihn näher an mich, eine seiner Hände wanderte über die Innenseite meines Oberschenkels und strich immer wieder darüber, machte aber kurz vor meinem Schritt halt. Er biss mir sanft in eine Brustwarze und ich stöhnte leise, dann wiederholte er es, wie ich es bei ihm auch getan hatte, an der anderen Seite, seine andere Hand war mittlerweile auch nach unten gewandert und er kämpfte mit meinen Hosenknöpfen. Schließlich hatte er sie geöffnet und zog meine Jeans ein Stück runter, seine Lippen wanderten über meinen flachen Bauch und hinterließen eine angenehme Gänsehaut, seine Zunge streifte immer wieder über meine Haut. Dann kam er am Hosenbund an und ich keuchte als er sanft in meine weiche Haut biss. Ich hob meinen Unterkörper und mit einem Ruck zog er mir meine Jeans samt Shorts von der Hüfte, küsste weiter über meine Haut und jetzt konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken. Er befreite mich schließlich ganz von den restlichen Sachen, ich rutschte zu ihm, zog ihm schnell seine Hose aus, natürlich hatte ihn das ganze Gefummel und die heißen, leidenschaftlichen Küsse nicht kalt gelassen und er war – wie ich – verdammt erregt. Jetzt kam die Angst wieder.
 

»Hey, keine Angst«, hauchte er und drückte mich wieder auf das Bett, dann küsste er mich zärtlich. »Ich«, noch ein Kuss, »werde«, noch ein Kuss, »dir«, und wieder, »nicht«, und noch einer, »wehtun.« Er wird mir also nicht wehtun… Ich hatte trotzdem Angst. Ich spreizte die Beine und winkelte sie dann an, Yasu drückte sie noch ein bisschen auseinander. Seine Hand strich über meinen Schritt, fuhr auf und ab und reizte mich. Es war ein ungewohntes Gefühl…irgendwie…aber es war auch schön und ich keuchte als er den Druck erhöhte, gleichzeitig küsste er mich immer wieder leidenschaftlich und mein Herz pochte so unheimlich schnell in meinem Brustkorb und ich glaubte, mein ganzer Körper würde pulsieren. Die Angst war zwar immer noch da, aber sie wurde langsam von Erregung überdeckt. »Keine Angst…ich bin vorsichtig«, Yasu küsste meine Lippen, meine Wangen, meinen Hals, dann wieder meine Lippen, er verschränkte seine freie Hand mit meiner. »Es wird wehtun«, hauchte er. Wie war das dann eben noch gewesen, er würde mir nicht wehtun? Und jetzt sagte er, es würde wehtun? Was würde es nun, wehtun oder nicht?

Mit einem Mal, ohne Vorwarnung, drang er mit einem Finger in mich ein. Ich zuckte zusammen, es folge ein zweiter. Okay, das war wirklich ein sehr komisches Gefühl und es tat ein bisschen weh. Hoffentlich würde es so bleiben…Als er seine Finger dann bewegte, wurde es schlimmer und ich sog scharf Luft ein. »Wird gleich besser«, murmelte Yasu und küsste mich erneut. Aber so recht Glauben wollte ich ihm auch nicht schenken…ich war mir sicher, dass war noch nicht alles. Als er dann seine Finger SPREIZTE durchfuhr mich ein heftiger Schmerz und es fühlte sich an, als würde ich in zwei gerissen werden. Unwillkürlich drückte ich seine Hand und biss mir gleichzeitig auf die Lippe bis sie blutete. Yasu sah mich besorgt an.
 

»Soll ich aufhören?«
 

Ich schüttelte den Kopf, ich wollte nicht, dass er jetzt aufhörte, ich konnte ja nicht jedes Mal wegrennen. Ich liebe Yasu und ich wollte ihn, das war für mich schon Grund genug die Schmerzen durchzustehen.
 

»Entspann dich«, riet Yasu mir und küsste mich, ich konzentrierte mich auf den Kuss, ließ ihn intensiver und inniger werden, nur am Rande spürte ich, wie er seine Finger zurückzog. Ich achtete nicht darauf, hatte Angst vor dem, was jetzt folgen würde. Ich drückte seine Hand um mich zu vergewissern, dass er da war, dass er mich hielt. Er erwiderte den Kuss, dann drang er in mich und es tat WEH, es tat HÖLLISCH weh. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich versuchte, sie wegzublinzeln »Geht’s?«, fragte er besorgt, ich wusste auch nicht warum, aber ich nickte. Die Erregung war nahezu von den Schmerzen verdrängt und als er sich dann langsam bewegte, zischte ich schmerzerfüllt, jetzt tat es noch mehr WEH. Ich hatte das Gefühl, er würde mich in der Mitte zerteilen, in zwei Hälften und ich spürte nur noch Schmerzen, selbst seine Lippen, die mich sanft küssten, spürte ich nicht wirklich. Ich löste meiner Hand von seiner und schlang meine Arme um ihn, Halt suchend drückte ich ihn an mich, wobei er noch ein gutes Stück tiefer in mich drang. Viel änderte das an den höllischen Schmerzen auch nicht, aber dennoch schnappte ich nach Luft und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die in meine Augen schossen. Yasus Lippen strichen über meine Wangen, suchten meine Lippen, die sie dann auch fanden und er zog mich in einen zärtlichen Kuss, gleichzeitig fing er an, sich in mir zu bewegen, er zog sich zurück und stieß dann vorsichtig in mich. Ich keuchte, beim dritten Stoß traf er dann eine Stelle in mir, die mich Sternchen vor den Augen sehen ließ und eine Welle schöner Gefühle rauschte durch meinen Körper, ich war so überrascht, dass ich laut stöhnte. Leider war das Gefühl viel zu schnell wieder verflogen.
 

»Jackpott!«, grinste Yasu und stieß nun gezielter in mich, wobei er diese Stelle immer wieder traf. Jetzt wurde mein Körper wieder von der Erregung in Beschlag genommen und ich hatte es längst aufgegeben ihn küssen zu wollen, mein Mund war nur noch zum Stöhnen da und das tat ich verdammt laut. Ich bewegte mein Becken Yasu entgegen, wodurch mich seine Stoße noch genauer und härter trafen. Ich hörte ihn erregt stöhnen, es hörte sich verdammt geil an wie er stöhnte und ich konnte jetzt schon nicht genug von seinen lustvollen Geräuschen bekommen. Wir bewegten uns immer schneller, aber nicht hart, er war vorsichtig und leidenschaftlich zu gleich. Ich merkte, wie ich meinem Höhepunkt immer näher kam, aber ich wollte noch nicht, dass es aufhörte, es war gerade so schön. Sein nächster Stoß genau auf die Sternenkarte, wie ich die Stelle in mir taufte, ließ mich erneut laut aufstöhnen, mein ganzer Körper spannte sich an, ich bog den Rücken durch, legte den Kopf weit in den Nacken, die Augen hatte ich schon längst geschlossen, dann stieß er noch mal in mich und ich konnte der Lust nicht widerstehen. Wie eine gigantische Welle schwappte sie durch meinen Körper, ich stöhnte laut und kam. Mein Herz raste und mein Atem ging unregelmäßig. Ich hörte, wie Yasu kam und ich öffnete die Augen, ich wollte ihn dabei sehen. Sein weggetretener Gesichtsausdruck verschlug mir die Sprache. Seine Lippen waren leicht geöffnet und luden perfekt zum küssen sein. Ich richtete mich einen Stück auf und legte meine Lippen auf seine, dann löste ich mich auch wieder von ihm. Seine Brust hob und senkte sich genauso unregelmäßig wie meine und ich holte mehrmals tief Luft. Ich fühlte mich gut und unendlich glücklich. Jetzt konnte ich wenigstens ein bisschen verstehen, warum Mako Karyu immer wieder unterlag oder warum Ruiza und Hide-zou einander nicht widerstehen konnten… Yasu zog sich aus mir zurück, erhob sich und verschwand im Bad, wahrscheinlich entsorgte er das Kondom, ein paar Sekunden später war er zurück und legte sich neben mich. Er verschränkte meine Hand mit seiner und ich kuschelte mich glücklich an ihn.
 

»Machen wir das noch mal?«, fragte ich und grinste.
 

»Ein anderes Mal«, er lachte leise und stupste dann mit einem Finger gegen meine Nase, ich erwiderte das Lachen und schmiegte mich noch weiter an ihn.
 

Am nächsten Morgen wusste ich, warum er nicht noch ein Mal gewollt hatte, mir tat alles weh, aber am schlimmsten war es unten. Ich konnte vor Schmerzen kaum gehen oder sitzen. Yasu kommentierte das bloß mit einem entschuldigenden Lächeln, den nächsten Tag verbrachten wir bei ihm. So wollte ich auch nicht rausgehen, ich wusste, dass es sehr albern aussehen würde, aber was konnte ich denn dafür? Das war allein Yasus Schuld! Die Hälfte des Tages verbrachten wir mit küssen, seine Lippen waren bereits rot und leicht angeschwollen, meine sahen bestimmt auch nicht besser aus. Ich hatte kaum noch Gefühl in ihnen, aber mir war es egal, solange ich seine Zunge spüren durfte, würde ich alles in Kauf nehmen.
 

Am darauf folgenden Tag mussten wir beide wieder zur Arbeit, auch wenn ich nicht wollte, erstens war es so toll bei Yasu und zweitens hatte ich immer noch Schmerzen, auch wenn es besser geworden war, aber ein gewisses Ziehen war da immer noch. Meine Lippen waren rot und brannten von unserer gestrigen Knutscherei wie Feuer. Kiyoharu grinste mich wissend an, als wir uns sahen.
 

»Was ist denn bei euch abgegangen?«, wollte Ruiza wissen und Hide-zou sah mich neugierig an. Warum war ich noch mal in den dritten Stock gefahren? Ach richtig, ich wollte meine Sachen in meinem Büro ablegen…Scheißidee, wirklich Hal, das war echt eine Scheißidee gewesen!
 

»Ich wüsste nicht, was euch das anginge«, murrte ich und grinste dann.
 

»Yasu würde es uns ohnehin sagen.«
 

»Würde er nicht.«
 

»Würde er wohl.«
 

»Nein.«
 

»Was ist denn hier los?«, mischte sich besagte Person ein, ich hatte ihn gar nicht kommen hören. Ich war allein nach oben gefahren, da er noch etwas erledigen wollte, anscheinend war er damit aber fertig, sonst würde er jetzt nicht neben mir stehen…
 

»Was habt ihr ohne unser Wissen getan?«, wollte Hide-zou noch mal, nun nachdrücklicher, wissen.
 

»Sieht man es ihm nicht an?«, Yasu grinste breit und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
 

»Doch, aber wir wollen es noch mal von euch hören.«
 

»Ganz schön neugierig, was?«
 

»Du kennst mich.«
 

»Hm…leider…«, Yasu lachte und Hide-zou boxte ihm schelmisch in den Arm, ich hatte gar nicht gemerkt, dass er aufgestanden war.
 

»Wir haben miteinander geschlafen, so, jetzt beruhigt?«
 

»Hehe, wusste ich es doch«, er grinste dreckig, dann ließ er sich auf Ruizas Schoß ziehen, dieser küsste ihn dann auch gleich leidenschaftlich und ich wandte mich kopfschüttelnd von den beiden ab, irgendwie bekamen sie IMMER was sie wollten…
 

»Sie hätten es eh irgendwann aus mir herausgequetscht…«, entschuldigend sah Yasu mich an, ich konnte gar nicht anders, ich lächelte, dann schlang ich die Arme um ihn und küsste ihn.
 

»Bin ich eigentlich nur umgeben von Turteltauben?«, ich kannte diese Stimme. Widerwillig löste ich mich von Yasu und sah Hakuei an, dann nickte ich und er lachte. Ein Blick zu den anderen Ruiza und Hide-zou und ich musste ebenfalls lachen, natürlich ließen sie sich nicht von uns stören.
 

»Ich glaub die wollen einen neuen Weltrekord aufstellen.«
 

»Was für einen Weltrekord?«
 

»Der längste Kuss oder so…«
 

Wir lachten und endlich lösten sie sich von einander. »Pff, du bist nur eifersüchtig«, schnaubte Hide-zou und wandte sich wieder seiner besseren Hälfte zu… na ja…besser? Die beiden waren gleich schlimm. Aber total süß.
 

Ich verabschiedete mich schweren Herzens von Yasu und Hakuei, bei den anderen beiden fiel es mir jetzt nicht so schwer, da sie ihre Umwelt eh völlig ignorierten und ich machte mich auf den Weg zu Hyde, ich sah jetzt schon sein grinsendes Gesicht vor mir…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sweet_dream
2010-03-19T23:02:19+00:00 20.03.2010 00:02
End geil das Kapi *ö*~
*es am liebsten in irgenteine VIP liste unter den FF's setzten würde*
*es aber nur Favoriten gibt D:*

schreib ja weiter
*begeisterung*
...ich frag mich warum das kein Adut Kappi geworden ist wurde ja beschrieben wie sie es mit einander getrieben haben ... oder bin ich zu blöde zum lesen und hab mir das nur eingebildet?
Von:  YuNa_Matsumoto
2010-03-01T17:46:15+00:00 01.03.2010 18:46
hey, mal wieder ein echt geiles Kapitel
wurde ja auch langsam mal zeit, dass Hal und Yasu zusammen kommen die passen voll gut zu einander
freu mich schon auf´s nächste Kapitel also schreib schnell weiter
lg
YuNa


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