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Wandel?

(ein neues Kapitel ist in Arbeit)
von

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Die erste Begegnung

Es war ein ganz normaler Mittwochabend. Die Sonne war schon seit ein paar Stunden hinterm Horizont verschwunden und wer am nächsten Tag nicht früh morgens zur Arbeit musste, machte sich einen ruhigen Abend zu Hause vor dem Fernseher, las ein Buch oder saß in einer Kneipe bzw. einem Café. Und letzteres taten auch meine beste Freundin Kim und ich. Wir saßen in unserem Lieblingscafé, das vom frühen Nachmittag, also ca. 14 Uhr, bis in die frühen Morgenstunden geöffnet hatte. Dieses Café trägt den Namen “Nachtfalter”, da sich diese Tiere ja sowohl tagsüber, als auch nachts in der Natur zeigen.

Kim und ich verbrachten eigentlich jeden Abend hier und plauderten über Gott und die Welt. Ich nutzte die Ruhe, die sich hier bot, um mich auf meine Arbeit mental und körperlich vorzubereiten. Denn ein paar Stunden nach Sonnenuntergang begann mein Job als Vampirjäger. Jede Nacht zog ich los, um die Welt um ein paar Wesen zu erleichtern und damit wahrscheinlich auch noch einigen Menschen das Leben zu retten.

Bevor ich meine Jagd hier in Manhattan begonnen hatte, habe ich Informationen gesammelt, um herauszufinden, wo sich die Vampire am liebsten zum Jagen aufhielten. Besonders hilfreich war und ist dabei immer noch die Unterstützung meines Freundes John. Er ist ca. 1,80m groß, sportlich, hat kurze - immer leicht verwuschelte - Haare in einem glänzenden Kastanienbraun und dazu noch haselnussbraune Augen. Außerdem ist er Polizist bei der Kripo und sitzt damit genau an der Quelle, was mysteriöse Todesfälle betrifft, die auf meine Beute hinweisen. Und bis jetzt hat er auch immer recht gehabt. Aber er hatte erst mal, zu Beginn unserer Freundschaft, den Schock zu verarbeiten, dass er eines Nachts von einem Vampir angegriffen worden war, ich ihn aber Gott sei Dank retten konnte. Seit dieser Nacht waren wir Freunde und nachdem ich ihm alles erklärt hatte, hat er sich sofort bereit erklärt, mir zu helfen, unschuldige Menschen zu beschützen. Es fallen zwar immer noch Menschen den Vampiren zum Opfer, aber längst nicht mehr so viele, wie vor einigen Jahren. Dafür werde ich auch heute Nacht sorgen.

Deswegen versuchte ich bei Kims Redefluss irgendwie ein paar Worte dazwischen zu bekommen: “Kim, jetzt lass mich doch auch mal eben etwas sagen.” Ich wartete einen kurzen Augenblick, um sicher zu gehen, dass sie nichts mehr sagte, dann fuhr ich fort: “Du weißt ja, dass ich immer froh bin, wenn ich mit dir im “Nachtfalter” sitzen und mit dir erzählen kann. Aber wie du auch weißt, habe ich einen wichtigen Job zu erledigen. Und mit dem würde ich jetzt gerne beginnen.” Nachdem ich das gesagt hatte, konnte ich ja noch nicht ahnen, dass mir etwas oder jemand einen Strich durch die Rechnung machen würde. “Oh, du hast recht. Wir sitzen jetzt schon über eine Stunde hier und ich texte dich die ganze Zeit zu. Tut mir echt leid. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange mit dir hier sitzen. Dann werd’ ich mich jetzt mal auf den Heimweg machen, damit du wenigstens noch etwas arbeiten kannst. Ich ruf dich dann morgen an, ob wir uns treffen, oder ob wir es lieber lassen, bevor du gar nichts mehr schaffst. Bye!”, verabschiedete sich Kim von mir. Doch bevor sie die drei Häuser weiter zu ihrer Wohnung ging, umarmten wir uns noch. Danach wartete ich, bis sie durch die Tür des Mehrfamilienhauses verschwunden war. Ich hatte nämlich immer Angst, dass sie mit ihrem hübschen Äußeren - lange blonde und wellige Haare, grasgrüne Augen und Modelfigur - ein besonders gutes Ziel für Vampire oder andere Typen abgeben würde.

Dann ging auch ich meiner Wege.
 

Ich bog gerade um die Ecke, in die nächste Straße ein, da rannte mich irgendein Typ um! Aber zu meiner Genugtuung, machte auch er Bekanntschaft mit dem Boden. Nachdem ich den Schrecken überwunden hatte, wollte ich mich gerade, leise vor mich hinfluchend, wieder aufrichten, als mir jemand seine Hand hinhielt. Ich hörte auf zu fluchen, schaute auf - und sah ihn hellblaue, strahlende Augen. Sie waren so umwerfend, dass ich glatt vergaß, was ich eigentlich hatte tun wollen. Erst die Stimme meines Gegenübers riss mich aus meiner Starre und brachte mich zurück ins Hier und Jetzt: “Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich hätte wirklich besser aufpassen sollen, wo ich hinlaufe. Hoffentlich haben Sie sich nicht verletzt. Bitte, lassen Sie mich ihnen beim Aufstehen helfen.” Dankend ergriff ich die mir dargereichte Hand und stand mit der Hilfe des jungen Mannes auf. ‘Mann, sieht der gut aus!’, war mein erster Gedanke, nachdem ich ihn einmal komplett gemustert hatte. Er war bestimmt 1,85m groß, sportlich und muskulös, mit schwarzen, kurzen Haaren und den schönsten und strahlendsten hellblauen Augen, die ich jemals gesehen hatte. Dazu trug er eine dunkle, verwaschene Jeans mit schwarzen Turnschuhen und einem dunkelblauen Sweatshirt. Seine ganze Ausstrahlung hatte etwas mysteriöses an sich, was ihn in meinen Augen noch besser aussehen ließ. Er wirkte geradezu umwerfend! Erst als der Fremde wieder zu sprechen begann, merkte ich, dass ich mit meinen Gedanken wieder ganz wo anders war. Ich war so sehr ins Schwärmen geraten, dass ich meine Umwelt total vergessen hatte.

“Vielleicht sollte ich mich erst mal vorstellen. Mein Name ist Kilian. Und wenn sie erlauben, würde ich sie als Entschädigung für den Sturz gerne zu einem Kaffee einladen. Würden Sie mir die Ehre erweisen? Schließlich hat man nicht sehr oft die Möglichkeit, mit so einer hübschen, jungen Frau auszugehen.” Was sollte ich auf so etwas bloß antworten? Ich musste sooft stark sein, warum sollte ich nicht auch einmal nachgeben und ein ganz normales Leben führen?

Mir war in diesem Moment noch gar nicht klar, wie sehr sich mein Leben nach diesem Abend verändern würde.

Und da ich Kilian auch nicht mehr zu lange warten lassen wollte, antwortete ich endlich: “Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Tamara. Und ja, ich würde gerne einen Kaffee mit ihnen trinken gehen. Ich kenne auch ein schönes Café hier um die Ecke.” “Dann lassen Sie uns gehen.”, antwortete er. Also machten wir uns auf den Weg zu dem 5 Minuten entfernten “Nachtfalter”. Dort setzten wir uns dann hin und begannen, uns zu unterhalten. Wir redeten über dies und das, über Hobbies und irgendwann kamen wir auf das Thema “Familie” zu sprechen. “Hast du noch Familie? Eltern, Mann oder Kinder?”, begann Kilian das Thema. Ich überlegte einen kleinen Moment, was ich ihm antworten sollte. Schließlich hatte ich keine wirkliche Familie mehr. Also entschied ich mich dafür, ihm einen Teil der Wahrheit zu verraten: “Zu meiner Familie gehört eigentlich nur meine beste Freundin, mit der ich den größten Teil der Zeit verbringe. Den Rest der Zeit arbeite ich dann. - Und meine Eltern sind bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen.” Es entstand eine kleine Pause, in der ich meinen Gedanken hinterher hing und Kilian dachte vermutlich darüber nach, was er jetzt antworten sollte. Aber wahrscheinlich sagte er das gleiche, wie alle anderen auch, die davon erfahren, dass ich keine Eltern mehr hatte. Tja, nun würde ich es erfahren: “Das, was ich dir jetzt sagen will, wirst du bestimmt schon öfter gehört haben, aber ich werde es trotzdem sagen, da ich weiß, dass diese Worte trotz alle dem immer wieder tröstend sind: Es tut mir wirklich leid, was mit deinen Eltern passiert ist. Und ich kann auch gut nachvollziehen, wie es dir wahrscheinlich geht.” ‘Na also, wusste ich’s doch. Es sind immer die gleichen Worte. Aber Moment, wie war das?’ “Was hast du gerade gesagt? Du weißt, dass diese Worte trotzdem immer wieder tröstend sind?”, fragte ich überrascht. Denn mit so einer Antwort hatte ich jetzt nicht gerade gerechnet. Es wurde einem zwar immer wieder beteuert, wie leid einem das doch alles täte und dass man sich doch angeblich vorstellen könne, wie man sich an meiner Stelle fühlen würde. Aber noch nie hatte es jemand so ehrlich gesagt wie er. Das wurde für mich besonders durch seinen traurigen Blick sehr deutlich, in dem auch etwas Schmerz lag, als ob er sich an etwas schlimmes erinnern würde. Kilian wirkte nämlich auch ein bisschen so, als wäre er leicht in Gedanken versunken.

“Ich kann es so gut nachvollziehen, weil ich meine Eltern ebenfalls verloren habe. Deshalb kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass diese Worte einen jedes Mal aufs Neue aufbauen können, da man weiß, es gibt Leute, die versuchen mit einem zu trauern und das nachzuvollziehen, was man gerade durchstehen muss.”

Nach dieser Erklärung suchte ich erst nach anderen Worten, um nicht die regulären verwenden zu müssen, allerdings fiel mir nichts anderes ein, als zu sagen: “Das tut mir leid für dich.” Dann herrschte erst mal Schweigen zwischen uns, wo jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.

Ungefähr 5 Minuten später ergriff wieder Kilian das Wort: “Du sagtest, wenn du nicht den ganzen Tag mit deiner besten Freundin verbringst, arbeitest du. Was machst du denn beruflich?” Nach dieser Frage konnte ich mir ein leicht geschocktes Gesicht nicht verkneifen. ‘Was soll ich ihm denn jetzt antworten?! Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich eine Vampirjägerin bin! Er würde mir doch nie im Leben glauben. Es könnte eher passieren, dass er mich für verrückt hält, weil ich an Vampire glaube.’ Ich dachte fieberhaft über eine Lösung für mein Problem nach. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren... Und kam letztendlich zu einem genialen Einfall: “Ich bin Nachtwächterin. Ich weiß, es hört sich etwas altmodisch an, macht aber sehr viel Spaß. Es ist mal etwas anderes, als diese alltäglichen Berufe Lehrer, Anwalt usw. Und du weißt auch nie, was dich an jedem neuen Abend erwartet. Ich beginne dann meistens gegen acht oder neun Uhr abends und arbeite dann bis in die frühen Morgenstunden.” “Da hast du recht. Es ist mal ein völlig anderer Beruf. Es gibt glaube ich auch nicht mehr viele Leute, die diesen Beruf ausüben. Aber da fällt mir jetzt auch auf, dass ich dich völlig von der Arbeit abgehalten habe. Es ist nämlich schon halb fünf und die Sonne wird bald aufgehen. Auf wiedersehen!” ‘Oh Gott, ist wirklich so viel Zeit vergangen? Haben wir so lange miteinander geredet? Also nicht, dass es mir etwas ausmacht, aber ich will nicht daran denken, was diese Nacht alles passiert ist. Ich werde mich morgen wohl bei John erkundigen müssen.’, dachte ich nach seinen Worten leicht erschrocken. Aber ich fand meine Stimme doch noch wieder und verabschiedete mich vor dem Café, wo sich unsere Wege dann auch trennten.
 

Zumindest für diesen Abend....



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tattles
2011-07-17T14:10:51+00:00 17.07.2011 16:10
Cooles Kapitel, bin durch deine Kommis in meinen FF, gerade drauf gestoßen und da dachte ich: "Hey, ich lese es mir mal durch."

War ne richtig gute Entscheidung von mir!


Lg Jasmin
Von:  TigerNagato
2010-01-12T01:19:40+00:00 12.01.2010 02:19
ein schönes Kapitel
und eine interessante begegnung^^
großartig aufgefallen sind mir nur ein paar dumme tippfehler....
hier und da ein buchstabe zu wenig...
nichts dramatisches....
man kann alles noch lesen...
(es gobt slimere frhler) oder so ähnlich^^

jedenfalls tolles kapitel und ich hoffe du bekommst noch viele kommies
ich für meinen teil werde brav weiterlesen


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