Zum Inhalt der Seite

Erzähl mir was

[Challenge] ABC
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

I- Injektion

Injektion
 

Sasuke war nicht dumm.

Er wusste ganz genau, was mit Injektion gemeint war. Spritzen. Spritzen mit gefährlichen Nadeln, spitzer als Bleistiftmienen und länger als Kunais. Das wahre Grauen.

„Dad“, sagte er verärgert, „Du kannst diese Dinger nennen, wie du willst, ich werde sie trotzdem nicht ausstehen können.“

Sein Vater seufzte, während sein Sohn mit verschränkten Armen vor ihm stand.

Jedes Mal das gleiche Problem, das gleiche Ärgernis, das beide Uchihas auf die Spitze ihrer Geduld trieb.

Fugaku hatte wirklich keine Lust mehr, ihm zu erklären, warum diese Arztbesuche von Nöten waren, was alles passieren könnte, wenn er sich nicht impfen lässt oder ihn mit Belohnungen zu locken.

Sasuke verlor allmählich ebenfalls die Nerven. Wieso wollte sein Vater nicht verstehen, dass er nicht hingehen wird, ganz egal, was für Risiken er damit eingeht, von neuen Gippewellen oder andere Krankheiten getroffen zu werden? Keine Infektion konnte so schlimm sein, dass er sich freiwillig spritzen lässt.

Er kannte das Gefühl. Zuerst wollen ihm diese vermeintlich guten Sanitäter weismachen, dass es nicht wehtat, dann feuchten sie die Stelle an und ehe man sich versieht, laufen einem die Tränen über die Wangen, weil es schmerzt.

Vater und Sohn standen sich weiterhin schweigend gegenüber, keiner war bereit, nachzugeben.

In dem Moment hörten sie, wie ein Schlüssel in einem Schloss gedreht wurde. Kurz darauf wurde die Haustür geöffnet und wieder geschlossen.

Sie hörten Schritte, die immer näher kamen bis die gerade eingetroffene Person vor ihnen im Gang stand.

Normalerweise wäre Sasuke ja auf ihn gestürmt, aber diese Konversation duldete keine Unterbrechung.

Ein paar Sekunden lang starrte Itachi seinen Vater an, danach seinen Bruder und dann wieder seinen Vater.

„Hallo.“, begrüßte er seine Familie.

„Hallo.“, antworteten die Angesprochenen monoton.

„Geht es wieder um den Arzttermin morgen?“, fragte er mit einem amüsierten Unterton.

„Ja.“, antworteten die Beiden wieder gleichzeitig.

Ohne ein weiteres Wort ging Itachi an ihnen vorbei. Dieses Gespräch führten sie seit ungefähr einer Woche, als ihr Vater Sasuke mitteilte, dass er sich morgen Impfen lassen muss.

Ihre Mutter hatte nur den Kopf geschüttelt. Eigentlich ging sie immer mit Sasuke zum Arzt, aber ausgerechnet an diesem Tag hatte sie keine Zeit. Sie konnte ja verstehen, dass sein jüngerer Bruder wie alle Kinder in diesem Alter Angst vor Spritzen haben, doch sein Vater fand das ganze nur lächerlich.

In wenigen Monaten wird Sasuke auf die Akademie gehen. Dort wird er wahrscheinlich noch größere Schmerzen erfahren, als die, die so eine kleine Nadel verursachte.

Aber anscheinend war er sich dessen nicht bewusst oder fand Schürfwunden schlichtweg netter.

Minuten später war Itachi dazu genötigt die Küche aufzusuchen. Er konnte seinen knurrenden Magen und das quälende Hungergefühl nicht länger ignorieren.

Als er zwei Schritte vor die Tür setzte, fand er die gleiche Situation, wie vor ein paar Minuten, als er hier ankam, vor.

Vater und Sohn starren sich mit verschränkten Armen und einem unnachgiebigen Blick an.

Itachi ging auf die Beiden zu, doch keiner regte sich. Sie schienen noch nicht einmal zu atmen.

Ein paar Minuten lang sah er sich das Schauspiel an, dann seufzte er.

Es wurde Zeit dem ganzen Drama ein Ende zu setzen.

„Sasuke.“, sagte er langsam, „ich hab morgen zufällig Zeit. Hast du nicht Lust, mit mir morgen etwas zu unternehmen? Wir könnten morgen zusammen zum Arzt gehen. Du lässt dich impfen und danach gehen wir zu diesem neuen Eisladen, von dem du die ganze Zeit gesprochen hast.“

Sasukes Augen weiteten sich, erst vor Ungläubigkeit, dann vor Freude.

Strahlend sah er seinen Bruder an, der sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte.

„Wirklich?“, fragte er unfassbar.

Itachi nickte. „Wirklich.“

„Ja!“

Kreischend gab Sasuke seine Stellung auf und lief auf seinen Bruder zu. Er fiel in seine Arme, während sein Vater die ganze Vorstellung verwundert beobachtete.

Er sah Itachi an.

Warum konnte er, sein Sohn, Sasuke zum Arzt bewegen, aber er selbst, das Oberhaupt der Uchihas, der so viel mehr Autorität besaß, nicht?

Anscheinend las Itachi die Frage in seinem Blick. Er zuckte lässig die Schultern und hob seinen Bruder hoch.

Mit Sasuke im Arm ging er zur Küche.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück