F- Klänge
F- Klänge
Es war schwer von Planet zu Planet zu reisen, noch schwerer genügend Lebensenergie für ihren Baum zu finden, doch am schwersten war es mit dieser Einsamkeit fertig zu kommen, die Anne stets umgab, wenngleich sie zu zweit waren.
Sie beneidete die Lebewesen, die sie töteten, auch wenn sie es nie zugeben würde.
Sie hatten Freunde, Familie und reisten nicht, um zu töten, um zu überleben, sondern weil es ihnen Spaß machte.
Das Leben hielt für sie Überraschungen bereit, die ihnen den Atem raubten, doch für die beiden Außerirdischen nur Trauer und Tod.
Anne hasste es, sie hasste es wirklich, Menschen kennenzulernen, sie zu mögen, mit ihnen Spaß zu haben und das immer mit dem Wissen, das sie sie eines Tages umbringen wird. Unbeabsichtigt oder nicht spielt keine Rolle.
Die Freude darüber hielt nicht lange an, wenn sie nach einem schönen, nahezu perfekten Tag nach Hause kam. Es war die Atmosphäre, die sie bedrückte. Sie sagte ihr, dass sie eine Mission hatte, eine Mission, von der ihr eigenes Leben abhing.
Meistens ging sie dann auf den Balkon oder ans Fenster, schaute sich den Planeten an und fragte sich, ob das alles wirklich noch wert war.
Klar, Anne war am Leben, etwas, das manche viel zu kurz besaßen, aber wollte sie wirklich ein solch trostloses Leben führen?
Sie versank in ihren Gedanken, doch spätestens, wenn sie den Klang von Ails Flöte hörte, kannte sie die Antwort.
Ja, ihr Leben war nur ein einziges Trauerspiel, aber wenigstens eins mit schöner Musik.
