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Faerietayle

HP/HP - Paralleles Universum
von

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Spindle: I

Huhu!
 

Hier kommt das 2. Pitel von Faerietayle! =)
 

Großes Danke an meine wunderbare Beta 'Mamodo'!!! Hab dich lieb!! ;o)
 

Und ein weiteres großes Danke an die 10 großartigen Personen, die das erste Pitel reviewed haben! *euch alle durchknuddel*
 

Immer weiter so... ^^
 

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Faerietayle
 


 


 

Spindle spinning evil’s trick,

In this house of hollowed brick,

If edge of finger you shall prick,

Sleep engulfs as blood falls from nick.
 

Es war Harry Potters sechzehnter Geburtstag und er konnte sich nicht erinnern, jemals einen furchtbareren gehabt zu haben. Sirius war nicht hier, um mit ihm zu feiern und das war nur seine Schuld. Er war wie immer wach geblieben, aber er konnte sich nicht überwinden, den kleinen Berg an Geschenken zu öffnen, den er von seinen Freunden bekommen hatte. Die Geschenke an sich berührten sein Herz, aber im Moment fühlte er sich nicht wirklich, als ob er Geschenke jeglicher Art verdiente.
 

Er lag in seinem Bett in Dudleys zweitem Schlafzimmer und starrte an die Decke, ohne wirklich etwas zu sehen. Er wusste, seine Verwandten würden ihn an diesem Morgen in Ruhe lassen. Schließlich war heute der Tag, an dem sie ihn für mindestens ein weiteres Jahr vom Hals haben würden.
 

Sirius war tot und es war seine Schuld. Hätte er Oklumentik gelernt, wäre Voldemort nicht in der Lage gewesen, ihm diese falsche Vision zu schicken – die Vision, die direkt zum Tod seines Paten geführt hatte. Er würde das bellende Lachen nie wieder hören. Nie wieder würde er die müden und ausgelaugten, aber dennoch liebevollen Gesichtszüge sehen. Harry hatte ihn verloren, genau wie er andere verloren hatte.
 

Diese Nacht machte der Nacht Konkurrenz, in der seine Eltern ermordet worden waren. Wieder einmal hatte er die Person verloren, die ihn nur lieben und schützen wollte. Wieder einmal war diese Person wegen ihm gestorben. Es war seine Schuld. Andere hatten ihren Teil zu der jeweiligen Situation beigetragen, aber es war dennoch zum Teil seine Schuld.
 

Dumbledore hatte ihm schließlich erzählt, was sein Schicksal war, wegen dieser einen furchtbaren Nacht. Jedoch linderte dies den Schmerz, der in ihm widerhallte, nicht. Wissend, dass er nie die Chance haben würde, mit Sirius zu leben, wie sie es geplant hatten.
 

Wieder hörte er die Worte der Prophezeiung: Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen… jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt… und der Dunkle Lord wird Ihn als Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt… und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt… der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt...
 

Er wollte niemanden umbringen. Nicht einmal Voldemort. Er wollte, dass der Zauberer verschwand, ja, aber er wollte er ihn nicht töten. Harry wollte kein Blut an seinen Händen. Die Leute wollten nicht nur, dass er jemanden umbrachte, sie wollten praktisch, dass er kaltblütig mordete, um sie zu retten.
 

„Ich kann das nicht.“, keuchte er.
 

Würde er jemanden töten, wäre er genau wie Voldemort, genau wie Bellatrix Lestrange und all die anderen Todesser. Er wäre ein Mörder. Es wäre kein mutwilliger Mord und sicherlich nicht beabsichtigt, anderen Schaden zuzufügen, tatsächlich wäre es mit der Absicht, andere zu retten, dass er diese Aufgabe würde erfüllen müssen.
 

Das machte allerdings keinen Unterschied. Er hätte dennoch Blut an den Händen.
 

Nichts würde sich ändern. Niemand würde ihn verstehen: die Menschen würden ihn weiterhin als Retter und Helden preisen. Niemals sah ihn jemand. Nur Sirius hatte ihn gesehen und jetzt war Sirius tot.
 

„Ich will das nicht tun.“, murmelte er.
 

Er wollte nicht. Es war ganz egal, dass es eine Prophezeiung gab und das tausende von Menschen darauf zählten, dass er den Dunklen Lord besiegte. Jemanden umzubringen ging gegen seine Natur und es würde etwas in ihm zerstören, dass er niemals würde ersetzen können, führte er diese Aufgabe aus.
 

Harry konnte sich den Ausdruck der Wut, Anwiderung und Verwirrung auf Rons Gesicht vorstellen, würde er diese Gedanken laut aussprechen. Der eifersüchtige Zauberer würde einen Anfall bekommen und herumschreien, dass Harry dankbar für die Chance sein sollte, alle zu retten. Statuen würden ihm zu Ehren errichtet werden, Babys würden nach ihm benannt, Bücher über seine Abenteuer geschrieben werden und er würde als Berühmtheit leben.
 

Das alles bedeutete Harry aber nichts. Er wollte nicht berühmt sein, er wollte in Ruhe gelassen werden. So viele andere hatten dieses Privileg und sahen es als selbstverständlich. Er wünschte, dass jemand ihn nur als Harry sah und nicht Harry Potter, aber er war nicht naiv genug zu denken, dass das jemals passieren würde.
 

Falls Dumbledore je mitbekam, dass Harry die Prophezeiung nicht erfüllen wollte, so wusste er, würden diese funkelnden blauen Augen ihn enttäuscht ansehen. Er hasste es, wenn Leute ihn so ansahen.
 

Hermine würde ihn gereizt darüber informieren, dass es seine Pflicht war, alle zu retten. Damit die Zaubererwelt sicher war, musste Voldemort sterben. Dass Harry der Einzige war, der ihn töten konnte, machte es zu seiner Verantwortung und somit war es seine Schuld, wenn die Aufgabe nicht erledigt wurde.
 

Der Rest der Ordensmitglieder würde ihn abwechselnd unreif und einen Feigling nennen. Er musste kein Genie sein, um zu wissen, dass er wahrscheinlich eingeschüchtert werden würde, bis er nachgab.
 

Er konnte den Spott in Snapes Gesicht sehen und die Zufriedenheit in seiner samtigen Stimme schon hören, wenn er dann sagen würde: „Ich lag falsch, Potter. Sie sind schwächer, als ihr armseliger Vater. Zumindest hatte er den Mut, zu sterben, um die zu schützen, die er liebt.“
 

„Ich will nicht sterben.“, flüsterte er in den stillen Raum hinein.
 

Er wollte nicht sterben. Er wollte niemanden umbringen. Harry wollte ein ganz normaler Mensch sein; er hatte keine großen Pläne. Er hatte nicht den Wunsch, bekannt oder berühmt zu sein. Er hätte es vorgezogen, dass alle ihn in Ruhe ließen und sich um ihr eigenes Leben kümmerten.
 

„Junge!“, rief Vernon die Treppe herauf.
 

Harry schwang die Beine über die Bettkante und stand auf. Seine Zehen vergruben sich kurz im Teppich, ehe er zur Tür lief und diese öffnete. Die Schlösser waren nach den Drohungen des Ordens entfernt worden.
 

„Ja, Onkel Vernon?“, fragte er.
 

„Diese Freaks sind hier, um dich zu holen.“, schnappte Vernon. Sein Gesicht war puterrot angelaufen aufgrund seiner Gereiztheit. „Stören uns normales Volk nachdem es dunkel geworden ist, wie verachtenswert.“ Er warf den Ordensmitgliedern einen bösen Blick zu. „Holt ihn und dann raus aus meinem Haus.“
 

Harry sah nach links und erkannte Tonks und Kingsley. „Halli-Hallo, Harry!“, sagte Tonks mit einem traurigen Lächeln. Ihr Haar wies einen deprimierenden Blauton auf.
 

„Tonks, Shacklebolt.“, begrüßte er sie mit einem Nicken.
 

Er erinnerte sich an die Sicherheitsmaßnahmen, die Dumbledore errichtet hatte, um eine Entführung zu verhindern. Die Zauber um das Haus wurden dahingehend verändert, dass nur die Hexen und Zauberer eintreten konnten, die der Direktor guthieß. Es gab also keinen Grund für Sicherheitsfragen.
 

„Hol deine Sachen und verschwinde, Junge. Ich will dich bis nächstes Jahr nicht mehr sehen.“, schnarrte Vernon.
 

„Ja, Sir.“, erwiderte Harry automatisch und ging zurück in sein Zimmer. Dem Drang die Tür hinter sich zuzuschlagen, widerstand er und schloss sie stattdessen ruhig.
 

Harry lief zu dem kleinen Kleiderschrank und holte eine große Hose und ein zu langes T-Shirt heraus. Schnell zog er sich um und benutzte dann eine von Vernons alten Krawatten als Gürtel. „Obdachlosen Eleganz.“, kicherte er leise. Er zog seine alten Turnschuhe an und ging dann zum Fenster, die Tür von Hedwigs Käfig öffnend. „Finde mich später, Mädchen.“, sagte er zu ihr, als er ihre schneeweißen Federn streichelte.
 

Sie fiepte einmal und flog los.
 

Harry legte sich auf den Boden und streckte einen Arm unter das Bett, die lose Diele aus dem Weg schiebend. Er holte seinen Zauberstab, Unsichtbarkeitsmantel und Fotoalbum heraus. Nachdem er wieder auf den Füßen stand, ging er zum Fußende und öffnete den Deckel des Koffers, den er behalten durfte.
 

Vorsichtig legte er die Gegenstände hinein, mit Ausnahme seines Zauberstabes; den steckte er in seine Tasche.
 

Er schnappte sich den fertigen Haufen an Hausaufgaben von dem alten Schreibtisch und legte sie ebenfalls in den Koffer, ehe er den Deckel zumachte und abschloss. Er packte sich den Henkel des Koffers und begann, ihn quer durch den Raum zu ziehen, die Tür zu öffnen und weiter in den Flur hinaus. Das Geräusch, das dabei entstand, war nicht gerade leise.
 

„Lass mich das machen, Harry.“, rief Tonks. Sie hob ihren Zauberstab und ließ den Koffer zu sich schweben.
 

Harry nickte dankbar und stieg die Stufen hinunter, froh, endlich hier raus zu kommen.
 

„Wohin gehen wir?“, fragte er.
 

„Hauptquartier.“, erwiderte Shacklebolt und hielt ihm eine zusammengerollte Zeitung entgegen.
 

Harry zuckte zusammen und streckte die Hand aus, eine Ecke des Tagespropheten packend. Es war vielleicht der sicherste Ort für ihn außer dem Ligusterweg, aber das bedeutete nicht, dass er dorthin wollte, besonders wenn sie mit Portschlüssel reisten.
 

Und schon kam das verhasste Gefühl und sie verschwanden aus dem Haus der Dursleys. Die schwindelerregende Reise war schnell vorbei, aber Harry landete dennoch ausgestreckt auf dem Boden. „Ugh.“, stöhnte er. Das würde blaue Flecken geben.
 

Er nahm die angebotene Hand von Kingsley und nickte dem Mann zu, nachdem er ihn auf die Füße gezogen hatte. „Alles in Ordnung, Harry?“
 

„Ich bin okay.“, murmelte Harry.
 

Tonks bewegte ihren Zauberstab und ließ seinen Koffer wieder schweben. „Ich bring deine Sachen in Regulus Zimmer.“, sagte sie. „Ich dachte, du hättest gern dein eigenes Zimmer und das einzige andere, das frei ist, gehörte.... richtig, Regulus Zimmer soll es sein.“
 

„Danke.“, murmelte Harry wieder. „Wer ist sonst noch hier?“, fragte er Shacklebolt.
 

„Alle Weasleys, Granger, Lupin und Snape kommt und geht.“, erwiderte dieser.
 

„Ich verstehe.“, sagte Harry. Professor Lupin störte ihn nicht zu sehr; der Werwolf war genauso zerrissen über Sirius Tod wie er auch. Snape würde ihn sauer und wütend machen; der Mann wusste nicht, wann er es besser lassen sollte. Die Weasleys würden vermutlich versuchen, ihn zu Tode zu bemuttern. Er wollte wirklich nicht im Grimmauldplatz sein.
 

„Dreckiger Halbblutmeister.“, spuckte Kreacher. „Meisterins dummer Sohn ging und hat sich tot gemacht, jetzt muss Kreacher Verräter dienen.“
 

„Ruhe, Elf.“, knurrte Harry.
 

„Verachtenswürdige, dreckige Verräter leben im Haus der Black …“
 

„Wenn du wieder ohne meine Erlaubnis sprichst, wird dein Kopf nicht an die Wand kommen, wenn du stirbst.“, fuhr Harry ihn an.
 

Kreachers Augen weiteten sich bei dieser Drohung, aber sie ließ ihn verstummen. Er wollte nicht in Schande sterben. Nur die loyalsten und treuesten Elfen bekamen ihren Kopf an die Wand. Er verschwand aus ihrem Blick.
 

„Ich dachte, du magst Hauselfen?“, wisperte Shaklebolt. Der Junge sah gequält drein.
 

„Nicht die, die lügen.“, zischte Harry.
 

Die Unterhaltung wurde nicht fortgeführt.
 

Die Küchentür flog auf, das Portrait von Mrs. Black wecken, aber sie wurde schnell ruhiggestellt. Hermine blinkte langsam, ehe sie glücklich grinste. „Harry!“, rief sie, als sie auf ihn zu rannte. Ihre Arme hoben sich und sie umfing den emotionalen Jungen in einer Umarmung, während ihr Haar versuchte, in Harrys Mund zu gelangen.
 

Er schauderte und klopfte ihr leicht auf den Rücken, darauf wartend, dass sie ihn losließ.
 

„Wie geht es dir?“, wollte sie wissen, als er zurücktrat.
 

„Ich bin okay.“, versicherte er ihr. Ehe sie ihm eine weitere Frage stellen konnte, strömte eine Flut an Weasleys aus der Küche und umringte ihn, die meisten bereits im Pyjama. Ginny umarmte ihn, während die Zwillinge ihm durch die Haare wuschelten. Ron klopfte ihm auf dem Rücken, Charlie und Bill dagegen nickten ihm nur zu.
 

Schließlich konnte er sich losmachen, wurde aber sofort in Molly Weasleys Arme gerissen, sein Gesicht von ihrem üppigen Busen erdrückt. „Harry, Schatz, es ist wunderbar, dich zu sehen. Hast du auch genug gegessen? Wie fühlst du dich? War die Reise hierher okay? Mochtest du deine Geschenke?“
 

Harry holte tief Luft, als sie ihren Griff lockerte und ein paar Schritte zurücktrat. „Ich habe genug zu Essen bekommen. Ich bin okay. Ich hasse Portschlüssel, aber es war in Ordnung, schätze ich. Ich hatte noch nicht die Chance meine Geschenke zu öffnen, sie sind oben in meinem Koffer. Aber danke.“, antwortete er.
 

„Happy Birthday, Kumpel!“, rief Ron, als er ihm noch einmal auf den Rücken klopfte. Dies löste einen Chor von Glückwünschen aus.
 

„Wir haben erst vor ein paar Stunden gehört, dass du kommst.“, sagte Ginny.
 

„Hätten wir gewusst, dass der Direktor dich früher kommen lässt, hätten wir eine Party für dich vorbereitet.“, erklärte Hermine.
 

„Das müsst ihr nicht.“, erwiderte Harry schulterzuckend.
 

Molly verengte die Augen, als sie den akzeptierenden Ton seiner Antwort höre. „Ich habe immer noch Zeit, ein Mitternachts-Brunch vorzubereiten.“, sagte sie entschlossen, als sie sich umdrehte, um wieder in die Küche zu gehen. Sie hatte gerade mal drei Schritte gemacht, als plötzlich ein helles, silbernes Licht auftauchte.
 

Köpfe drehten sich, um ins Wohnzimmer zu sehen und Harrys Augen verhakten sich mit einem identischen Augenpaar. Sein Atem stockte und er konnte nicht wegsehen.
 

Zauberstäbe wurden erhoben, als sie sich bereit machten, diesen Zauberer zu bekämpfen, der es irgendwie durch die Schutzzauber geschafft hatte. Sie blinzelten geschockt, als sie ihn in Augenschein nahmen.
 

Der Eindringling sah aus, wie eine ältere Version von Harry Potter. Er war knapp 1,80 m groß und sein Körper schien muskulös wie der eines Duellanten oder Suchers zu sein. Er trug zerrissene Kampfroben und sie waren blutverschmiert. Auch sein Gesicht und seine Hände waren voller Blut. Seine Augen hatten den tiefsten Grünton, aber sie waren härter als das, was der Orden zu sehen gewohnt war. Die kohleschwarzen Haare waren eine zügellose Masse und der Pony war zur Seite gestrichen, sodass die Blitznarbe deutlich zu sehen war.
 

„Harry?“, gab Ron geschockt von sich.
 

Münder öffneten und schlossen sich rapide. Köpfe schossen hin und her, die beiden Zauberer vergleichend. Der Größere der Beiden war ganz klar etwas älter und er trug keine Brille.
 

„Wer bist du?“, fragte Kingsley. Er sah, wie Tonks sich aus dem Raum schlich, wahrscheinlich um den Direktor herzuholen und von der Situation zu informieren.
 

Die Augen des Mannes verließen nie die von Harry. Sie starrten sich einfach weiter an, durch Gedanken und Erinnerungen. Die ältere Version nutzte Legilimentik, um die Unterschiede dieser Welt zu lernen und gleichzeitig teilte er die Wahrheit seiner eigenen Existenz mit seinem Gegenpart.
 

„Harry Potter.“, erwiderte er abwesend.
 

Er besah sich sein jüngeres Selbst und wusste sofort, dass Luna Recht gehabt hatte, so wie immer. Dieser Junge konnte Voldemort nicht töten. Er hatte noch seine Unschuld und das war gut so. Sein eigenes Leben war ruiniert worden und er weigerte sich, zuzulassen, dass dasselbe diesem Harry Potter passierte. Er würde Harry mit allem was er war beschützen.
 

„Komm her.“, befahl der ältere Harry.
 

Harry machte sofort einige Schritte vorwärts. Diese Person würde ihn nicht verletzen. Diese Person machte sich etwas aus ihm; diese Person verstand ihn so, wie niemand sonst es je tun würde. Er war gekommen, um Harry zu retten.
 

Remus Lupin trat vor und legte seine Hände auf Harrys Schultern. „Welpe, wir wissen nicht, wer das...“
 

„Lass ihn los!“, befahl der ältere Harry knurrend.
 

Remus verstärkte seinen Griff und begann, Harry zurückzuziehen, weg von der unbekannten Gefahr.
 

„Nimm deine Hände von ihm, Wolf.“, knurrte er wieder.
 

Der Streit begann zu eskalieren, als Tonks mit Dumbledore auftauchte. Er starrte den älteren Harry einen Moment lang an, heftig blinzelnd. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte er im großväterlichen Ton.
 

„Der Wolf soll seine Pfoten von Harry nehmen oder er stirbt, Albus.“, sagte er mit fester Stimme.
 

„Remus, ich denke es wäre klug, den jungen Mr. Potter loszulassen.“, sagte Dumbledore friedlich.
 

„Lassen Sie los, Professor.“, flüsterte Harry. Der Mann entfernte seine Hände schließlich und trat ein paar Schritte von dem kleineren Jungen weg.
 

„Wer sind Sie, lieber Junge? Sie sehen Mr. Potter hier verblüffend ähnlich.“, sagte Dumbledore.
 

„Ich bin Harry Potter.“, wiederholte er. „Obwohl das wohl verwirrend werden könnte, also könnt ihr mich Orion nennen.“
 

„Nun gut, Orion, wie kommst du hierher?“, fragte er.
 

„Ich wurde hierher gesandt.“, erwiderte er.
 

„Von wem?“, harkte Albus nach.
 

„Eine Freundin von mir mit Seherkräften.“, gab Orion zurück.
 

„Oh, wie interessant. Und du behauptest, Harry Potter zu sein?“, witzelte Dumbledore.
 

„Ich bin Harry Potter.“, sagte er einfach.
 

„Und kannst du das auch beweisen?“, wollte der Direktor wissen.
 

Orion schnaubte. „Der Wolf kann dir sagen, dass ich Harry Potter bin. Aber fühl dich frei, mir Fragen zu stellen, wenn es dir hilft, Albus.“
 

„Remus?“
 

„Er ist Harry.“, bestätigte Lupin mit großer Verwirrung.
 

„Nun gut, wer hat dich aufgezogen?“, fragte der Direktor.
 

„Die Dursleys.“, spuckte er aus.
 

„Korrekt. Dein Brief war adressiert an welche Adresse?“
 

„Der Schrank unter der Treppe.“, knurrte er.
 

„Wer ist gekommen und hat dich abgeholt, um mit dir für dein erstes Jahr einkaufen zu gehen?“, fragte Dumbledore weiter.
 

„Hagrid.“, erwiderte er sofort.
 

„Jeder wäre dazu in der Lage, diese Fragen zu beantworten.“, rief Hermine.
 

„Das ist richtig.“, stimmte Orion zu.
 

„Dann erzähl uns etwas, dass nur Harry weiß.“, forderte Ron.
 

Zwei grüne Augenpaare blickten ihn scharf an. „Blödsinn, als würde ich meine tiefsten Geheimnisse einem Raum voller Menschen anvertrauen.“
 

Viele der Anwesenden waren durch diesen Kommentar empört.
 

Dumbledore drehte sich zu Harry um und blickte ihn an. „Mr. Potter, wären Sie bitte so freundlich, diesem Mann eine Frage zu stellen, die niemand außer Ihnen selbst, beantworten kann?“
 

Harry knabberte nervös an seiner Unterlippe. Orion war den ganzen Weg gekommen, um ihm zu helfen, ihn zu retten. Er wollte Harry vor dem Schmerz und Leid schützen, dass er hatte ertragen müssen. Diese Loyalität und Sicherheit war mehr wert, als ein Geheimnis.
 

„Das musst du nicht tun.“, sagte Orion ernst.
 

„Wenn ich es nicht tue, werden Sie dir nie glauben.“, murmelte Harry.
 

„Nun gut, deine Frage?“
 

„Was hat der sprechende Hut im ersten Jahr gesagt?“, fragte er.
 

Orion zog scharf die Luft ein und starrte in die Augen, die den seinen so ähnlich waren. „Bist du dir sicher, dass du diese Frage wählen willst?“
 

Harry nickte nur als Antwort.
 

„Du könntest groß sein, weißt du, es ist alles da in deinem Kopf, und Slytherin wird dir auf dem Weg zur Größe helfen. Kein Zweifel – nein? Nun, wenn du dir sicher bist – dann besser nach Gryffindor!“
 

Stille herrschte in dem Raum, nach seiner Antwort. Alle starrten Harry geschockt an. Der sprechende Hut hatte den Retter nach Slytherin schicken wollen?
 

Albus klappte seinen Mund zu und sah Harry an; das war ihm gegenüber erwähnt worden, aber er hatte nie den genauen Wortlaut gehört. „Mr. Potter?“
 

„Er hat Recht.“
 

„Du solltest ein Slytherin sein?“, brüllte Ron.
 

„Nicht jetzt, Ron.“, murmelte Hermine.
 

„Darf ich annehmen, dass du durch die Zeit gereist bist?“, fragte Dumbledore.
 

„Das bin ich nicht.“, erwiderte Orion. “Ich bin nicht euer Harry Potter. Ich wurde aus einer alternativen Dimension hierher geschickt. Ein Paralleluniversum, wenn ihr es so wollt.“
 

„Und das Blut?“, wollte Shacklebolt wissen.
 

„Voldemorts.“, gab Orion zufrieden zurück. Er rollte die Augen, als jeder außer Harry und Dumbledore zusammenzuckte.
 

„Du-weißt-schon-wer?“, quietschte Ginny.
 

„Ist tot.“, sagte er fest.
 

„Warum bist du hier?“, fragte Tonks.
 

„Um euren Voldemort zu töten, sodass Harry das nicht tun muss.“, erwiderte er.
 

Bevor irgendjemand ihn aufhalten konnte, lief Harry Potter vorwärts und blickte auf in Orions Augen. Der grimmige Zauberer erkannte, was er vorhatte und sprach schnell einige Reinigungszauber. Er wollte nicht, dass Voldemorts Blut mit Harry in Berührung kam.
 

Harry lächelte dankbar, war aber immer noch zögerlich. Dies schien zu sehr wie ein Traum, der wahr wurde. Dinge wie diese passierten nicht ihm; Geburtstagswünsche wurden nicht wahr. Ja, er hatte gehofft, Voldemort nicht töten zu müssen, aber das hier schien beinahe zu einfach. Ein bitteres Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er die Hand ausstreckte und diesen anderen Harry Potter leicht berührte. Seine Augen öffneten sich weit vor Unglauben, als seine Hand auf festes Fleisch stieß. Es war wahr.
 

Molly Weasley trat einen Schritt vor, um Harry zurückzuziehen, stoppte aber, als Orion ihr einen bösen Blick schenkte. „Ich werde ihm nicht wehtun.“, schnappte er.
 

Sie öffnete den Mund, um zu antworten, als Arthur mit Severus den Raum betrat. Snapes schwarze Augen weiteten sich, ehe sie sich ungläubig verengten. „Das Veritaserum, dass Sie wollten, Direktor.“, schnarrte er.
 

Dumbledore winkte Snape näher und Orion zog eine Augenbraue hoch. „Ich bin einverstanden.“
 

Er streckte seine Zunge heraus und erlaubte drei Tropfen auf sie zufallen, ehe er sie freiwillig schluckte.
 

„Wie ist dein Name?“, forderte Snape zu wissen.
 

„Harry James Potter.“, antwortete er. Snape erlaubte es sich diesmal nicht, seinen Schock zu zeigen.
 

„Wann wurdest du geboren?“, harkte er nach.
 

„31. Juli 1980.“, erwiderte Orion.
 

„War alles, was du zu uns gesagt hast, die Wahrheit?“, mischte Dumbledore sich ein.
 

„Ja.“, sagte er mit monotoner Stimme.
 

„Severus, das Gegenmittel.“ Im Innern des Direktors herrschte Verwirrung. Orion war nicht nur Harry Potter, er war der Harry Potter aus einer anderen Dimension. Er war geschockt und eingeschüchtert. Dieser junge Mann wusste nicht nur, wie man Voldemort besiegte, er hatte es bereits einmal getan. Er konnte es wieder tun.
 

„Willkommen im Grimmaulplatz.“, sagte er.
 

„Danke, Albus.“, nickte Orion.
 

Lupin trat vor, als die Weasleys den Raum verließen. Er bemerkte, wie mit jedem Schritt, den er tat, Orions Arme ihren Griff um Harry verstärkten. „Du hast unter Veritaserum ausgesagt, dass alles, was du vorher gesagt hattest, die Wahrheit ist.“
 

„Dessen bin ich mir bewusst.“, sagte Orion mit wachsamen Augen. Er beobachtete jede Bewegung, die er Werwolf machte.
 

„Du hättest mich wirklich dafür getötet, dass ich Harry berührt habe.“ Remus Stimme verriet keinen Zweifel.
 

„Das hätte ich.“, stimmte er zu.
 

„Warum?“
 

Severus und Kingsley beobachteten das Gespräch neugierig.
 

„Es gibt zwei große Unterschiede zwischen meiner Welt und eurer.“, begann Orion. „Den einen werde ich noch ändern, bei dem anderen ist mir dies nicht möglich, da er in der Vergangenheit passiert ist.“ Er starrte den Werwolf aggressiv an. „In meiner Welt war nicht Pettigrew der Verräter. Sie waren es.“
 

Lupin ging zwei hastige Schritte zurück, als ob die Worte ein physischer Schlag gewesen wären. Er hatte Lily und James in einer anderen Welt verraten? Er war ein Verräter gewesen? Sein Atem wurde stockend und hektisch, als die furchtbare Wahrheit dieser einen Aussage durch seinen Verstand hallte.
 

„Ich erkenne, dass Sie nicht dieselbe Person sind.“, fuhr Orion fort. „Allerdings wird es dauern, ehe ich Sie guten Gewissens in Harrys Nähe lassen kann.“
 

„Natürlich.“, erwiderte Remus geschockt.
 

„Das Essen ist fertig.“, informierte Bill sie.
 

„Komm schon, Harry, du musst essen.“, sagte Orion. Er legte seine Hand um Harrys Taille und führte den kleineren Jungen durch den Flur und in die Küche, die anderen hungrigen Zauberer traten nach ihnen ein. Sie beanspruchten Plätze am Tischende und begannen zu essen.
 

Die normalerweise laute Gruppe war still, als sie den zweiten Harry Potter anstarrten. Sie wussten, es war die Wahrheit und konnten es dennoch kaum glauben. Es erschien ihnen, wie aus einem Mythos oder Märchen. Der Held besiegt das Böse und geht dann los, um den Nächsten zu besiegen.
 

Orion setzte sein Glas Kürbissaft ab und lächelte Harry sanft an. „Happy Birthday.“
 

„Danke!“, antwortete Harry.
 

Orion zog seinen Zauberstab aus der Tasche und nahm Harrys Handgelenk sanft in die Hand. Er bewegte den Stab um das schlanke Handgelenk, ein kompliziertes Muster webend, als er leise einen Spruch murmelte. Es gab einen kurzen Lichtblitz und dann ließ der Zauberer ihn los.
 

Seinen linken Arm schmückte nun ein Platinarmband. Es war ein dickes Band mit Anhängern: ein Hirsch, eine Lilie, ein Grimm und ein Blitz.
 

Er lächelte Orion breit zu. Er brauchte keine Worte; sein Gesichtsausdruck sagte alles.
 

„Jetzt schließ die Augen.“, sagte Orion.
 

Harry gehorchte nervös und blieb still, als ihm die Brille vom Gesicht genommen wurde. Er unterdrückte erfolgreich ein Zusammenzucken, als etwas über seine Augenlider fuhr.
 

Orion zeichnete Runen auf jedes Augenlid mit der Spitze seines Zauberstabes. Er stach sich in die Kuppe eines Fingers und ließ einen Blutstropfen auf jedes Lid fallen. Die Runen leuchteten kurz auf, ehe sie verschwanden.
 

„Öffne sie.“
 

Harry blinzelte langsam und öffnete die Augen. Sein Mund klappte vor Schock auf, als er erkannte, dass seine Augen repariert worden waren. „Ich kann sehen.“, wisperte er überrascht.
 

Orion grinste stolz, ehe er plötzlich gähnte. Diese Zauber auszuführen ließ ihn erkennen, dass er erschöpft war und sich wirklich ausruhen musste.
 

Harry sprang auf die Füße und griff nach Orions Hand, ihn ebenfalls vom Stuhl ziehend. „Du musst dich ausruhen, genau wie ich.“, sagte er. Er dankte Mrs. Weasley für das Essen und zog Orion aus dem Raum.
 

Sie liefen die Stufen hinauf und betraten Regulus altes Zimmer. Orion transfigurierte ihre Kleidung in Pyjamas und die zwei erschöpften jungen Männer krabbelten ins Bett. Harrys Kopf lag auf Orions Brust. Der ältere Zauberer schlang beide Arme schützend um den Jüngeren.
 

„Danke.“, murmelte Harry schläfrig.
 

„Für was?“, fragte Orion.
 

„Dafür, dass du gekommen bist, um mich zu retten.“
 


 

Spindle stabbing so very deep,

Making our heart’s blood weep,

The warmth of love we try to keep,

For nightmares haunt us as we sleep.
 


 

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*Teller mit Keksen hinstell*

Review? ;o)
 

lg

wölfin



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dorimukyatcha
2010-01-12T17:25:55+00:00 12.01.2010 18:25
Also ich geb ja zu: es ist meine erste HP-FF die ich lese~
Und sie ist sou toll~
Also kannst ein Lob an die Autorin ausrichten - wenn der Kontakt noch da ist ^___^
Die Übersetzung ist dir aber total gut gelungen, es liest sich wirklich super!
Ich finde das total niedlich~
Bin mal gespannt wie es dann mit den beiden weitergeht *___*
Von:  dracoxharry
2010-01-10T12:43:55+00:00 10.01.2010 13:43
HI.
Tolles Kapitel, tolle Handlung, tolle Charaktere!!!! Was will man mehr :)Die Geschichte find ich richtig klasse!!!
Ich freu mich schon darauf wie es weiter geht^^

Bis zum nächsten Kapitel :)

lg dracoxharry
Von:  Pharaonin-chan
2010-01-10T10:14:57+00:00 10.01.2010 11:14
echt stark...endlich mal eine ganz andere handlung ^^
zwei harry´s das ist ja cool..
.schreib bitte ganz schnell weiter
und ich würde mich freuen wenn du mir bescheid gibst wenn es
weiter geht. ^/////^

lg Pharaonin-chan
Von:  Mikan000
2010-01-10T08:16:17+00:00 10.01.2010 09:16
Tolle Geschichte...,danke für die ENS!!!!!
Wie geht es weiter!!!!! Blöde WARTEREI!!!
Bis bald

Von:  AlvaSeneca
2010-01-10T07:28:00+00:00 10.01.2010 08:28
ahhhh das ist toll*zufiredenis*
ich hoffe doch es geht auch so gut weiter,
das kapi war schön^^ weiter soo

lg Allen_Walker_
Von:  Snake20
2010-01-09T23:53:33+00:00 10.01.2010 00:53
auch ich danke dir für deine ENS, und auch ich würde mich freuen auch weiter hin mit dir im Kontakt zu bleiben, zu dem finde ich auch dieses Kapitel genial
Von:  Gotica
2010-01-09T15:03:51+00:00 09.01.2010 16:03
huhu^^
danke für die ens!
das kapitel war soo toll >//<
würd mich freuen wieder was von dir zu hören
Von:  Yvanne
2010-01-09T14:53:40+00:00 09.01.2010 15:53
*keks nehm**knabber*

Jaaaaaa, esgeht weiter! *freu**rumhüpf* Find ich super, dass du es so schnell schaffst das zu übersetzen und es so rein zu schreiben. List sich einfach toll runter und die Story ist so genial!

Bis zum nächsten Mal!
Lg Yvanne
Von:  Jadelady
2010-01-09T13:50:09+00:00 09.01.2010 14:50
Ich muss Jessi19 zustimmen^^
Und kann einfach nur sagen:
Total toll!
Oder sollte ich wohl ehr sagen, ich muss es quitschen, weil ich es so süß finde?
Naja, beides stimmt^^
Also, ich hoffe darauf, dass es bald weiter gehen wird.
Lg
Jade
Von:  Jessi19
2010-01-09T10:24:20+00:00 09.01.2010 11:24
^KAWAI ^^

Das kap is noch besser geworden als erwartet.
einfach wow. freu mich schon aufs nächste.
Danke für die ens


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