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Viva Las Vegas

usaxmamo
von

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miss you

Puh, heute ist wieder ein langes Kapitel dran und da steckt so viel drin, da hätt ich doch besser wohl 2 Kaps draus gemacht.
 

Wegen eurer Frage zu Anne: Natürlich hab ich sie nicht vergessen und sie kommt auch noch 1,2 mal vor. So leicht, gibt sie sich verständlicherweise nicht geschlagen und ist nach wie vor auf ihrer Mission, Mamoru für sich einzufangen. Habt noch etwas Geduld.
 

Aber jetzt erstmal hiermit viel Spaß
 

lg
 

serena-chan
 


 

25.Kapitel
 

~ miss you ~
 

Usagi fühlte sich erschöpft und müde, und doch war heute der schönste Tag ihres Lebens. Innerlich strahlend fuhren ihre Hände über ihren Bauch. „Las Vegas, seit Las Vegas schon.“ Ihr Flüstern war nur für sie bestimmt, aber es war auch sonst niemand in der Nähe von ihr. Sie saß auf einer einsamen Bank vor dem riesigen Gebäude voller Arztpraxen, während Seiya das Auto holen gegangen war.
 

Sie konnte es immer noch nicht glauben. Als sie mit Seiya zusammen im Wartezimmer des Frauenarztes gesessen hatte und darauf gewartet hatte, dass der Arzt sie wieder in das Besprechungszimmer herein rief, hatte sie plötzlich die Angst überfallen, dass dies alles nur ein Irrtum wäre. Sie hörte den Arzt beinah schon, wie er ihr das negative Ergebnis der Untersuchung bestätigte und all ihre Hoffnungen und Träume damit zerplatzen würden. Diese Angst war so heftig, dass sie kaum atmen konnte und wie paralysiert auf ihrem Stuhl hockte. Sie hatte sich bestimmt vertan und zu viel in Dinge hinein interpretiert; es war unmöglich, dass sie schwanger war, sie KONNTE gar nicht schwanger sein nach Himekos Geburt. Der Arzt hatte ihr doch damals erklärt, dass sie keine Kinder mehr bekommen könnte, wie hatte sie also auch nur einen Augenblick annehmen können, dass sie doch schwanger wäre! Und der Arzt würde ihr gleich genau das mitteilen!
 

Ihr Magen rumorte schmerzhaft, doch diesmal wegen der Angst und nicht wegen der (un)möglichen Schwangerschaft. „Frau Kino, bitte!“ Sie warf Seiya einen letzten, ängstlichen Blick zu, den er mit einem beruhigenden, aufbauenden Lächeln antwortete und folgte dann der jungen Arzthelferin in das Besprechungszimmer zurück, wo der Arzt schon mit einem freundlichen Lächeln wartete. Sie hatte ihm wahrheitsgemäß alles über Himeko und die Umstände damals erzählt und somit wusste er auch von der geringen Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Sie brachte ein schwaches Lächeln zustanden und setzte sich auf den Platz vor seinem Schreibtisch. „Also, Frau Kino, wir haben das Ergebnis der Untersuchung und ich kann nur eines sagen: Ich verstehe zwar nicht, wie das möglich ist, aber sie sind tatsächlich schwanger. Herzlichen Glückwunsch.“
 

Der Rest der Besprechung erlebte sie wie in einem Traumzustand. Der Arzt erklärte ihr Vorsichtsmaßnahmen und Dinge, auf die sie in Zukunft zu achten hatte und vieles mehr, das sie kaum mitbekam. Immer wieder strich sie sich die Tränen aus den Augen, die unaufhörlich ihr Gesicht hinab liefen. Es war KEIN Irrtum gewesen, sie hatte nichts falsch interpretiert oder missverstanden, sie war schwanger in der 9. Woche. Ein kleines Wunder hatte ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt.
 

„Du bist ein wahrhaftiges Wunder-Baby, mein Kleines.“ flüsterte sie zärtlich und fühlte sich nach etlichen Wochen das erste Mal wieder richtig glücklich und erfüllt... einfach ganz. Ihr Herz und ihre Seele hatten sie wieder zusammen gekittet und das Loch, das Mamorus Verrat hinterlassen hatte, hatte sich geschlossen. Es war wirklich ein Wunder, ihr kleines Wunder, auf das sie besonders gut achtgeben würde. „Ich passe auf dich auf und werde dich beschützen. Niemand wird dir je etwas antun, das verspreche ich dir.“ Auch wenn dies bedeutete, dass sie auch den Vater ausschließen würde. Nie würde sie zulassen, dass er ihrem Baby so wehtun könnte, wie er ihr weh getan hatte. Nein, sie würde es vor allem beschützen... und vor jedem.
 

„Bist du soweit, Schätzchen? Das Auto steht vor der Tür. Soll ich dir helfen oder geht es?“ Sie sah zu Seiya auf und schenkte ihm ein Lächeln. „Nein danke, es geht schon. NOCH kann ich mich allein bewegen.“ Demonstrativ setzte sie sich graziös in das Auto und zwinkerte ihm keck zu. „Ich merk schon, meine Hilfe wird hier mal wieder nicht gebraucht. Na dann, mal los, bevor noch das ganze Gebäude mitbekommt, dass ICH dich zum Frauenarzt begleitet habe. Ich seh schon die Schlagzeilen vor mir: Vom ThreeLight-Idol zum ThreeLight-Papa!“ Der Schwarzhaarige grinste amüsiert und fuhr dann los.
 

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„Hi, Minako, wartest du schon lange auf uns?“ Die Angesprochene sah zur Tür des Crowns hinüber, durch die Rei und Makoto gerade hereinkamen und nun zielstrebig auf ihre Sitzecke zusteuerten. Die Blondine verzog das Gesicht zu einer qualvollen Grimasse. „Ja, aber nicht schlimm, ich hatte ja die Zeitung hier bei mir.“ Damit warf sie die besagte Zeitung mit einem grimmigen Ausdruck im Gesicht auf den Tisch. Überrascht sah Makoto von ihrer Freundin zu der Boulevard-Zeitung. „Was ist denn mit dir los? Ist irgendeiner deiner Lieblingsstars gestorben, oder was?“ „Nein, schlimmer.“ grummelte die Blondine unheilvoll und sah so aus, als gäbe es zehn Tage Regenwetter am Stück. Stutzig griff Makoto nach der Zeitung und blätterte sie die Schlagzeilen vorlesend durch. „Tops und Flops der letzten Woche bei den Stars; Wie bekommen ich meine Bikinifigur in zehn Tagen; Was sie schon immer über die Stars von Morgen wissen wollten; ThreeLights bekommen...“ Die Brünette stockte, ihre Lippen bewegten sich lautlos über den Artikel.
 

„Da hast du's! Da habe ich ja wohl allen Grund, so schlecht drauf zu sein!“ beschwerte Minako sich gefrustet. „Was denn? Was ist denn mit den ThreeLights? Gib doch endlich mal her, Makoto!“ Damit riss Rei ihr die Zeitschrift einfach aus den Händen und begann selbst zu lesen. „ThreeLights bekommen Nachwuchs: Wird es schon bald Papa Seiya heißen?“ Las sie die Überschrift laut vor und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Minako dabei schmerzhaft zusammenzuckte. Kopfschüttelnd legte die Schwarzhaarige die Zeitschrift beiseite. „Minako, das ist garantiert nur so eine Zeitungsente von denen oder ein Aprilscherz, also kein Grund, so einen Aufruhr darüber zu machen.“ „Wir haben Oktober, Rei.“ merkte Makoto trocken an, erntete aber nur ein gleichgültiges Achselzucken darauf. „Dann ein verfrühter Aprilscherz eben.“ Makoto schüttelte nur den Kopf. „Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, sowas färbt von Minako ab. Deine Logik ist doch sonst nicht so Minako-haft, Rei.“
 

Doch anstatt auf diese unvorteilhafte Bemerkung auf ihre Kosten zu reagieren, schnappte Minako nur wieder nach der Zeitung und schlug auf die unheilvolle Seite. „Aber die haben ein Beweisfoto dabei abgedruckt, das ist keine Ente oder Aprilscherz, Rei! Und Makoto, das nehme ich dir übel, dass du bescheid weißt!“ Ihr bitterböser Blick fuhr kurz zu Makoto hinüber, dann sah sie wieder jammernd auf das besagte Foto hinab, auf dem ein verschwommenes Bild des Pop-Idols zu sehen war, als er in eine Frauenarztpraxis trat. „Wie kann er mir das nur antun? All die Jahre des Vertrauens und der Hingabe und dann das! Wie kannst du nur, Seiya?“ Kopfschüttelnd reichte Makoto eines ihrer Taschentücher an die schniefende Blondine hinüber. „Meinst du nicht, dass du jetzt etwas übertreibst, Minako? So langsam solltest du doch aus diesem Groupie-Alter raus sein. Außerdem hast du doch Motoki.“ „Motoki ist doch etwas ganz anderes.“ grummelte die Blondine nur kleinlaut und schmollte weiter.
 

„Ich hoffe doch, im positiven Sinn anders.“ drang eine fröhliche Männerstimme in die Runde. „Motoki, hi! Du kommst gerade richtig, vielleicht kannst du ja Minako zur Vernunft bringen oder zumindest wieder aufheitern wegen ihrer Seiya-Depression.“ „Ich kann es zumindest versuchen.“ Mit (wie immer, wenn Minako in der Nähe war) geröteten Wangen ging er auf sie zu und setzte sich ihr gegenüber. „Was kann ich denn tun, damit du wieder fröhlich wirst, Minako?“ Doch nicht einmal die Anwesenheit ihres Motokis konnte in diesem Moment die Stimmung der Blondine bessern. Mürrisch starrte sie auf den vor ihr liegenden Artikel. „Wie wär's mit schwarzen Haaren, einem Pferdeschwanz und einer engelsgleichen Stimme, zusammen mit einer Namensänderung in Seiya Kou?“ Einen Augenblick sah Motoki sie irritiert an, dann aber legte er wieder das besondere Minako-Lächeln auf, das nur für sie bestimmt war. „Vielleicht später mal, aber würden erst einmal zwei Karten für das kommende ThreeLights-Konzert hier in Tokyo ausreichen?“
 

Minako erstarrte. Dann fuhr ihr Kopf langsam, beinah ruckartig nach oben, ihre blauen Augen voll Unglauben auf seine gerichtet. „Ist das wahr? Meinst du das ernst? Du hast wirklich zwei...“ Sie traute sich gar nicht weiter zu sprechen, zu fantastisch war das, was sie eben zu hören geglaubt hatte. Doch Motoki lächelte, ja strahlte sie nur weiter an. „Ja, zwei Karten für die ThreeLights in 3 Monaten. Also nur, wenn du nichts dagegen hast, mit mir dahin zu gehen, meine ich natürlich.“ Den Bruchteil einer Sekunde starrte sie ihn noch an, dann warf sie sich ihm entgegen, umarmte ihn und zog seinen Kopf zu ihrem bis sie seine Lippen mit ihren versiegeln konnte. Erst überrascht, erwiderte Motoki ihren Kuss dann nur zu gerne und schaltete alles um sich herum aus. Nur sie zählte in diesem Augenblick und dass er es geschafft hatte, ihr eine Freude zu bereiten. Genauso wollte er sie, glücklich strahlend und in seinen Armen.
 

„Ähem! Wenn ihr es vergessen haben solltet, es sind auch noch andere Leute hier anwesend. Geht gefälligst dafür ins Hinterzimmer.“ Reis Beschwerde drang nur langsam in sein Bewusstsein durch, doch dann wurde er sich wieder seiner Umgebung allmählich gewahr und er löste sich widerwillig von Minako. Grinsend und mit geröteten Punkten auf den Wangen sah er in die wunderbarsten Augen auf der ganzen Welt, die nur für ihn so strahlten. „Vielleicht später, Rei.“ Stolz hörte Motoki wie atemlos Minako bei diesen Worten klang und sein Grinsen verstärkte sich. „Hab ich überhaupt nichts gegen.“ Darauf errötete Minako noch tiefer, was sie in seinen Augen nur noch süßer und begehrenswerter aussehen ließ.
 

Aber bevor er sich gar nicht mehr zurückhalten konnte und er sie wie ein Steinzeitmensch seine Beute in seine Höhle bzw. Hinterzimmer schleifte, konzentrierte er seine verbliebene Aufmerksamkeit besser auf ein wichtigeres Thema. „Habt ihr mittlerweile etwas neues gehört?“ Niemand brauchte zu fragen, was er meinte, aber alle schüttelten nur bedauernd den Kopf. „Nein, bei uns hat sie sich immer noch nicht gemeldet. Hat sich Mamoru bei dir gemeldet?“ Der Braunhaarige schnaubte. „Wenn du die 5 Sekunden Telefongespräch gestern 'melden' nennen willst? Er hat mir nur knapp berichtet, dass er immer noch keinen Hinweis auf Usagis Verbleib hat und hat dann schon wieder aufgelegt, um weiter nach ihr zu suchen.“ „Er macht sich selbst damit kaputt und richtet sich damit zugrunde.“ Reis Worten folgten ein betretenes Schweigen. Jeder von ihnen wusste, dass dies nur zu wahr war.
 

Seit beinah zwei Wochen war Mamoru nun schon in Yokosuka und suchte nach Usagi und niemand von ihnen hatte ihn überzeugen können, die Suche zu beenden und einfach abzuwarten, bis Usagi so weit war, sich bei ihnen zu melden. Natürlich würde jede von ihnen nichts lieber tun, als den ganzen Ort dort auf den Kopf zu stellen und nach ihrer verschwundenen Freundin zu suchen, aber sie hatten auch noch ein eigenes Leben, hier in Tokyo und sie konnten nicht für ewig alles liegen und stehen lassen, auch ihr Leben musste weiter gehen, so schwer wie es ihnen allen auch fiel. Mamoru hatte ihnen keinen Vorwurf deswegen gemacht, als sie nach ein paar Tagen erfolgloser Suche abgereist waren, aber trotzdem hatte jede das Gefühl, ihn und vor allem Usagi im Stich gelassen zu haben. Bei jedem Gespräch über Usagi oder Mamoru hatte jeder von ihnen einen schlechten Beigeschmack im Mund und die Atmosphäre war von Reue erfüllt.
 

„Hat er gesagt, wie lange er noch in Yokosuka bleiben will?“ erkundigte sich Makoto dann und brach schließlich die Stille.. Nein, ich... habe dieses Thema lieber nicht angesprochen, ehrlich gesagt.“ Motoki wusste, dass es falsch war, Mamoru weiter suchen zu lassen, seine Hoffnung weiter schüren zu lassen, aber damit quälte er sich nur selbst und richtete sich letztendlich wirklich selbst zugrunde, wie Rei schon gesagt hatte. Um Mamoru zu retten, vor sich selbst zu schützen müsste er, Motoki, ihm seine letzte Hoffnung nehmen... und das konnte er nicht. Es war schon schlimm gewesen, ihn so zu sehen, als Usagi aus seiner Wohnung gezogen war, aber das wäre gar nichts im Vergleich zu dem, was dann kommen würde, wenn er ohne Usagi nach Tokyo zurück käme. Er hatte keine Ahnung, wie er seinen Freund dann noch helfen und ihn auffangen sollte. Nein, die einzige Chance für sie alle war, Usagi zu finden und dies alles zu verhindern, also ließen sie ihn weiter nach ihr suchen... und sich selbst damit zu zerstören.
 

Makoto sah betroffen weg und bemerkte dann eine bekannte Person am Eingang des Crowns. „Hey, seht mal, ist das nicht Usagis Bruder Shingo dort drüben?“ Augenblicklich richteten sich alle Augenpaare auf den Eingang, wo gerade ein junger Mann mit hellbraunen Haaren und einem Kinderwagen eintrat und zielstrebig auf ihre kleine Gruppe zukam. „Habe ich doch richtig gesehen durch das Fenster, hallo Minako.“ „Hey, Shingo! Das ist ja mal eine Überraschung. Erinnerst du dich noch an Makoto, Rei und Ami? Motoki hier ist auch ein guter Freund von Usagi.“ Lächelnd grüßte der Neuankömmling die Runde. Natürlich erinnerte er sich noch an Usagis Freundinnen, schließlich hatten sie hunderttausende Male bei ihr übernachtet gehabt damals und waren dabei immer so laut gewesen, dass er nie schlafen konnte. Außerdem konnte er sich nur zu gut erinnern, wie er einen Sommer lang heimlich für Ami geschwärmt hatte, aber zum Glück hatte das nie eine von ihnen herausgefunden und er war dieser Schwämerei schließlich herausgewachsen und konnte heute über seine damaligen Gefühle lächeln. Wie anders und gering diese Gefühle damals waren im Vergleich zu seinen Gefühlen heute zu seiner Mika ließ ihn immer mal wieder staunen und gleichzeitig grinsen.
 

Motoki war währenddessen seiner Neugier nachgegangen und schaute nun in den Kinderwagen hinein. „Hallo, kleiner Mann! Kennst du deinen Onkel Motoki noch?“ Lächelnd streichelte er den schwarzen Flaum des Köpfchens, das so sehr dem seines Vaters glich. Shion würde später das totale Abbild von Mamoru sein, so viel war sicher. „Hast du heute Babysitterdienst? Ganz schön ungewohnt mit so einem kleinen Kind wie Shion, nicht?“ Doch Shingo winkte leicht errötend ab. „Naja, es geht. Man gewöhnt sich so leicht an den kleinen Wonneproppen. Außerdem gehört es ja schließlich zu meinen Pflichten als Onkel, mich um ihn zu kümmern.“ betonte der Braunhaarige im Brustton der Überzeugung. „Onkel? Übertreibst du es da nicht etwas?“ „Nö. Schließlich ist Usagi ja auch irgendwie seine Mutter, also macht mich das zu seinem Onkel. Außerdem hat er im Moment ja nur noch mich als Familie.“ Die fünf um ihn herum horchten verwundert auf und er erklärte sich. „Nun, Usagi ist sonst wo abgeblieben, Mamoru ist in Yokosuka und sucht nach ihr und meine Eltern sind seit heute Morgen auch weg. Da hat der kleine Knirps halt nur noch mich, aber wir schaffen das schon. Männer mit Babys sind attraktiv, sagt man ja.“ Usagis Bruder grinste dabei spitzbübisch.
 

„Du nutzt Mamorus kleinen Sohn aus, um Frauen kennenzulernen?!“ Darüber erbost blitzte Rei den jungen Mann an, der es wagte mit fremden Kindern hausieren zu gehen, während dessen Vater seine Frau suchte. Wie verwerflich! „Nein natürlich nicht, das sollte nur ein kleiner Scherz sein. Keine Angst, so was würde ich nie tun und außerdem habe ich eine Freundin, da brauche ich nicht mehr zu suchen.“ versuchte Shingo die aufbrausende Schwarzhaarige wieder zu beruhigen und merkte erst jetzt, wie daneben sein kleiner Scherz wohl gegangen war.
 

„Du sagtest etwas davon, dass deine Eltern weg sind?“ Dankbar für den Themenwechsel wandte Shingo sich an Minako. „Ja, sie sind heute früh losgefahren nach Yokosuka.“ „Nach Yokosuka?“ Kam ein mehrstimmiges Echo auf seine Antwort und Usagis Bruder nickte bekräftigend. „Ja. Sie wollen Mamoru davon überzeugen, seine Suche zu beenden und nach Tokyo zurück zu kommen.“
 

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Etwas unsicher sah Mamoru sich in dem Studio um. Er war noch nie in einem Radiostudio gewesen und die vielen Schaltpulte, Mikrofone und Lautsprecher machten ihn doch etwas nervös. Aber Nervosität war etwas, was er nun gerade überhaupt nicht gebrauchen konnte. Die Idee war ihm in einem der Restaurants hier in der Nähe gekommen, als er dort nach Usagi gefragt hatte. Leider hatte auch dort niemand sie gesehen, aber als er gerade wieder hinaus treten wollte wurde das Radio in der Küche hoch gedreht und der Sprecher gab eine Vermisstenanzeige nach einem kleinen Jungen aus der Umgebung durch. Mit neuem Tatendrang hatte er sich sofort mit dem Radiosender in Verbindung gesetzt gehabt und nun war er hier und würde eine Vermisstenanzeige nach Usagi durchgeben. So könnte er viel mehr Leute erreichen, als nur die hier in der direkten Umgebung. Es MUSSTE einfach jemand sie gesehen haben oder wissen, wo sie war.
 

Einen Augenblick später leuchtete schon die Leuchte auf, die darauf hinwies, dass sie auf Sendung waren, so wie man Mamoru vorhin erklärt hatte und der Moderator sprach in das Mikro vor ihm. „Hallo Leute, da sind wir wieder mit unserer Sendung „Ich vermisse dich“. Wie versprochen haben wir heute einen berühmten Gastmoderator, den ihr natürlich alle kennt. Begrüßt mit mir Seiya Kou von den ThreeLights!“ Der junge Mann Mamoru gegenüber lächelte warm bei der Begrüßung. „Hallo, alle zusammen. Ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen.“ Auch wenn Mamoru jahrelang im Ausland gelebt hatte, war selbst ihm der Name „ThreeLights“ und Seiya Kou ein Begriff. Dank Minakos ausführlichen Berichten während ihrer Las Vegas Reise wusste er, dass dieser Mann mit seinen zwei Brüdern momentan die angesagteste Popband in ganz Japan war und regelmäßig mit ihren Songs die Charts stürmten.
 

„Auch heute haben wir natürlich wieder einen Fall einer vermissten Person, bei dem wir eure Hilfe brauchen. Wenn ihr also Hinweise habt, ruft bitte auf unsere kostenlose Hotline an. Aber erst müsst ihr ja mal erfahren, um wen es sich heute handelt. Also, Mamoru, wen suchst du?“ Mamoru beugte sich noch etwas näher zu seinem Mikro vor. „Ich suche... meine Frau, Usagi Chiba. Vielleicht nennt sie sich aber auch nach ihrem Mädchennamen Tsukino. Sie war zuletzt hier in der Nähe mit ein paar Freunden in Yokosuka gewesen, ist dann aber eines Morgens einfach weggelaufen. Sie war in einem etwas... labilen Zustand und ich habe Angst, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte. Bitte, wenn sie sie gesehen haben oder wissen, wo sie ist, melden sie sich. Bitte!“ „Haben sie eine Ahnung, warum sie weggelaufen sein könnte, Mamoru?“ wurde er von Seiya Kou gefragt und er sah beschämt nach unten. „Wir... hatten eine schwere Anfangszeit in unserer Ehe, aber hatten es dann endlich doch noch geschafft, zusammen zu kommen. Aber dann ist... ich... habe sie mit einer anderen Frau betrogen.“ Mühsam schluckte Mamoru die Scham und den Selbsthass hinunter und erzählte weiter. „Ich hatte einen Seitensprung und sie hat es herausgefunden, sie hat mich erwischt, wie ich mit einer anderen Frau in unserem Bett...“ Er stockte. Zum einen weil die Erinnerung daran zu viel für ihn waren, zum anderen weil sie mit Sicherheit auch junge Zuhörer hatten, die die näheren Details dazu nicht zu wissen brauchten.
 

„Ich weiß, dass ich kein Recht habe, sie um Vergebung zu bitten und erst recht nicht das Recht habe, sie um eine zweite Chance zu bitten, aber ohne sie hat mein Leben seinen Sinn verloren. Ich liebe sie mehr als alles andere auf der Welt und würde mir das Herz heraus reißen, wenn ich sie dadurch wieder bekommen könnte.“ Eine kurze Stille hing im Raum, dann räusperte sich der Radiomoderator kurz. „Nun, ich denke, dass solch drastischen Maßnahmen nicht notwendig sein werden, Also, wenn sie irgendwelche Hinweise zu Usagi Chiba oder Usagi Tsukino haben, rufen sie bitte so schnell wie möglich an, wir sind über jeden Hinweis dankbar. Ein Foto von ihr finden sie auf unserer Homepage, schauen sie rein und melden sie sich, wenn sie uns weiterhelfen können. So, möchten sie noch ein paar abschließende Worte sagen, Mamoru?“ Der Schwarzhaarige drängte den emotionalen Knoten von seiner Brust und beugte sich ein letztes Mal zum Mikro vor. „Wenn du das hörst, Usagi: bitte verzeih mir! Denk an unsere schönen Zeiten, denk an Shion, er vermisst dich genauso sehr wie ich. Er braucht dich, wir brauchen dich! Denke immer daran, dass ich dich liebe, dich immer geliebt habe und auch immer lieben werden, Usako.“
 

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„Mamoru, warten sie bitte einen Moment! Haben sie kurz Zeit?“ Seiya lief dem schwarzhaarigen Mann von der Sendung eben nach, der gerade das Studio verlassen wollte. „Natürlich, kein Problem. Haben sie... hat sich schon jemand auf meinen Aufruf gemeldet? Weiß jemand, wo Usagi ist?“ Seiya zögerte kurz. „Nein, ich denke, dass es dafür noch zu früh ist, aber da müssten sie die Leute vom Sender nach fragen, ich hatte hier nur einen Gastauftritt für heute. Nein, es geht um etwas, das sie gesagt haben. Sie sagten, ihre Frau wäre in Yokosuka gewesen, bevor sie von dort verschwunden war?“ Sein Gegenüber wandte sich nun ganz zu ihm um, in den blauen Augen, in denen ihm eine unglaubliche Leere entgegen blickte, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte, schimmerte Hoffnung auf. „Ja, sie war mit ihren Freundinnen dort gewesen, in einem kleinen Bungalow nahe dem Strand. Haben... sie sie gesehen? Wissen sie, wo sie ist?“ Seiya zögerte erneut. „Nein, es... hat sich keine Usagi Chiba oder auch Tsukino bei uns vorgestellt, während wir dort waren.“ antwortete er dann gedehnt.
 

Das zumindest war die Wahrheit; den Namen Usagi Tsukino oder Chiba hatte er das erste Mal hier gehört gehabt und dennoch; es passte einfach zu gut zusammen! Aber konnte er das wirklich tun, hatte er überhaupt das Recht dazu?
 

'Ich werde nie wieder zu ihm zurück gehen!'
 

Seiya hörte ihre Worte in Gedanken so laut, als würde sie gerade neben ihm stehen. Dann sah er sein Gegenüber an und schenkte ihm ein höfliches Lächeln. „Ich werde mir nachher das Foto einmal ansehen und wenn ich ihre Frau sehe oder etwas von ihr höre, melde ich mich bei ihnen.“ Der Hoffnungsschimmer verblasste in den Augen des Anderen, trotzdem lächelte er ihn dankbar an. „Ich danke ihnen vielmals. Ich hoffe, sie werden sie schnell finden, damit ich ihr sagen kann, dass es mir leid tut und dass ich sie immer lieben werde, für den Rest meines Lebens.“ Damit verabschiedete er sich von Seiya und verließ das Studio. Nachdenklich sah Seiya ihm nach. Dieser Mann liebte seine Frau wirklich, das spürte er; und doch hatte er sie betrogen. War es wirklich Makoto, die er suchte? Und... wollte er, Seiya, das dann wirklich wissen?
 

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Leise klopfte Usagi an die Tür vor sich an. „Darf ich reinkommen?“ Dann, nach einer Anstandssekunde drückte sie einfach die Türklinke hinunter und trat in das Zimmer ein. „Makoto, was machst du denn hier? Solltest du nicht im Bett liegen und dich ausruhen? Seiya wird mir den Kopf waschen, wenn er herausfindet, dass ich es zugelassen habe, dass du dich den Anweisungen des Arztes widersetzt hast!“ Während dieser Standpauke zog die Blondine einen Schmollmund. „Ich widersetze mich ja gar nicht und außerdem... mir geht es doch gut! Auch wenn der Arzt gesagt hat, dass ich für die nächsten Monate lieber das Bett hüten soll, heißt das ja nicht, dass ich 24 Stunden non-stop im Bett versauern muss, oder? Außerdem will ich mit dir reden, Yaten.“
 

Der Weißhaarige kam schnurstraks auf sie zu und zog sie, nicht gerade rücksichtsvoll, mit aus dem Zimmer zu ihrem eigenen zurück. „Nichts da, du willst doch kein Risiko mit deinem Kind eingehen, oder? Also, ab ins Bett mit dir!“ Ein letztes Mal versuchte sie zu protestieren. „Seiya ist schon so übervorsichtig mit mir und jetzt du auch noch? Also wirklich, ich bin schwanger und nicht totkrank.“ Doch ohne Rücksicht wurde sie von ihm wieder in ihr Bett verfrachtet, wobei Yaten grimmiger denn je aussah. „Was du bist, ist mir gleichgültig, ich will nur keine Standpauke nachher von Seiya gehalten bekommen, das ist alles, also bleibst du jetzt schön hier liegen, klar? Und reden... kannst du auch hier mit mir. Also, worum geht es?“ Sie fühlte sich überhaupt nicht erschöpft oder überanstrengt von ihrem kurzen Ausflug, aber blieb nun doch gehorsam im Bett liegen und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Yaten hatte Recht, Seiya würde nur wieder ausflippen, wenn er dies erfahren sollte und nicht nur Yaten würde dann dessen Vorwürfe zu hören bekommen.
 

Seiya war wirklich etwas zu übervorsichtig mit ihr für ihren Geschmack seit er das Wort „Risikoschwangerschaft“ von ihrem Arzt vernommen hatte. Sie durfte fast nichts mehr allein machen, eigentlich durfte sie fast ÜBERHAUPT nichts mehr machen und war nach seinem Willen regelrecht ans Bett gefesselt, damit auch ja nichts ihr oder dem Baby passieren konnte. Wenn SO die ganzen nächsten sieben Monate aussehen würden, na dann Prost Mahlzeit! Natürlich wollte sie auf keinen Fall etwas tun, das ihrem Baby schaden könnte, aber so verhätschelt und versorgt fühlte sie sich einfach nicht wohl sondern eher hilflos und nutzlos. Sie hoffte, dass sich das in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft ändern würde und sie wieder etwas mehr am Leben teil nehmen könnte.
 

Doch bis es soweit war, würde sie auch das hier durchstehen und versuchen, die Situation so angenehm wie möglich zu gestalten. Und gerade das hatte sie nun vor. „Ich wollte dich fragen, warum du mich nicht leiden kannst.“ Der Weißhaarige starrte sie verdutzt an. „Wie kommst du darauf, dass ich dich nicht leiden könnte?“ Verlegen sah Usagi auf ihre Hände hinab, die nervös die Bettdecke bearbeiteten. „Naja, du schienst... nicht wirklich begeistert gewesen zu sein, als ich bei euch eingezogen bin und du sprichst kaum ein Wort mit mir.“ Ein lautes Seufzen war von Yaten zu hören. „Es ist wahr, dass ich zuerst etwas vorsichtig dir gegenüber war. Wenn du willst, kannst du es meinetwegen auch misstrauisch nennen, aber mittlerweile weiß ich, dass du harmlos bist und nicht hier bist, um uns zu schaden.“ Usagi entspannte ihre verkrampften Hände wieder, doch seine nächsten Worte ließen sie erneut verkrampfen. „Dennoch bleibe ich weiterhin bei dir auf Abstand, im Gegenzug zu manch anderen von uns.“
 

Sie brauchte nicht erst zu fragen, wen er damit meinte. Es war offensichtlich, dass er auf Seiyas Vertrauen ihr gegenüber anspielte. „Etwas ist merkwürdig an dir, du sagst uns nicht die ganze Wahrheit über dich, da sind wir uns alle einig, nur ist Seiya trotzdem nur zu bereit, dir zu helfen und dich zu unterstützen. Er schenkt damit jemandem sein Vertrauen, den er eigentlich überhaupt nicht kennt und nichts über ihn weiß. Und ich will dir hiermit einen gut gemeinten Rat geben: Missbrauche dieses Vertrauen nicht, oder du wirst es bereuen.“
 

Verunsichert und etwas verängstigt starrte Usagi ihn an. Die Warnung war unmissverständlich gewesen. Aber sie hatte doch nie vor, irgendetwas zu tun, das Seiya oder seinen Brüdern schaden könnte! Alles was sie wollte, war ein neuer Anfang, eine Chance, ihr Leben neu zu beginnen. Wie sollte sie denn damit jemanden schaden können? Die einzige, die daran Schaden nehmen würde, wäre die alte Usagi, die, die sie für immer zurück lassen würde. Von nun an war sie Makoto, eine junge schwangere Frau mit neuer Hoffnung, neuem Leben und einem Neuanfang. „Ich würde nie jemanden absichtlich weh tun wollen, Yaten. Besonders euch nicht, da ihr mir geholfen habt, als ich es am meisten brauchte.“ „Ja, vielleicht nicht mit Absicht, aber du könntest es, glaube mir. Jeden Tag, den du bei Seiya bist, steigt das Risiko dazu, also enttäusche sein Vertrauen nicht.“ Usagi verstand nun gar nichts mehr. „Wieso ist das ein Risiko, wenn ich bei ihm bin? Er kommt doch so oft zu mir und leistet mir Gesellschaft. Ich hatte bis jetzt immer das Gefühl, er wäre gerne in meiner Gesellschaft.“ Der Weißhaarige nickte zustimmend. „Ganz genau, Makoto. Weil er dich mag.“ „Nun, ich mag ihn auch. Ich bin ihm mehr als dankbar, dass er das alles für mich getan hat und dass er mir hilft bei allem. Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn getan hätte.“
 

Yaten schüttelte leicht lächelnd seinen Kopf. Es war offensichtlich, dass sie ihn nicht verstanden hatte. Er überlegte, ob er noch offener mit ihr sprechen sollte, entschied sich aber dann dagegen. Es war nicht seine Aufgabe, mit ihr über Seiyas Gefühle zu sprechen. „Schon gut, Makoto, vergiss einfach, was ich gesagt habe. Ruhe dich jetzt aus, Seiya wird bald von seinem Radioauftritt zurück sein. Ich glaube, es wird sogar in wenigen Minuten ausgestrahlt, wenn du es hören möchtest. Hier, ich stelle dir den Sender ein.“ Zügig ging er zu der kleinen Stereoanlage in der Ecke und suchte den entsprechenden Kanal. Dann lächelte er sie ein letztes Mal an und verschwand dann ohne noch ein weiteres Wort zu sagen aus ihrem Zimmer. Aus dem Radio dröhnte die fröhliche Stimme des Moderators zu ihr. „Hallo Leute, da sind wir wieder mit unserer Sendung 'Ich vermisse dich'...“
 

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Kaum war Seiya zu Hause angekommen, führten ihn seine Schritte die Treppen hinauf zu Makotos Zimmertür. Leise klopfte er an, bevor er dann eintrat. „Makoto? Hey, ich bin wieder zurück und wollte dir... Makoto!!“ Hastig eilte er zu der am Boden kauernden Frau, die sich schmerzverzerrt und mit tränennassem Gesicht den Unterleib hielt. „Makoto, was ist los? Sag was, ist etwas mit dem Baby? Antworte mir!“ Doch er hörte nur ihr Wimmern und Aufstöhnen, er war sich noch nicht einmal sicher, ob sie ihn überhaupt gehört hatte. Panisch sah er sich um. „Die Nummer! Wo ist die Nummer von dem Arzt für Notfälle?“ Schnell hastete er zum Schreibtisch, wo ihre neue Handtasche lag, die er ihr vor ein paar Tagen gekauft hatte und leerte den Inhalt komplett aus. Dann erst fiel ihm wieder ein, wie sie die Karte mit der Telefonnummer des Arztes in das Nachtschränkchen neben dem Bett gelegt hatte, damit sie es im Notfall griffbereit hatte.
 

Seiya hetzte zu der Schublade, öffnete sie und holte die Karte hervor, während er zeitgleich sein Handy hervor holte und wählte. „Ja, hier ist Seiya Kou, es geht um Makoto, Makoto Kino … … Genau. Es ist ein Notfall! Bitte kommen sie schnell! Sie hat Schmerzen und hält sich den Bauch. … … Ja, mache ich. Danke. Bis gleich!“ Dann legte er wieder auf und ging zu Usagi wieder hinüber. Vorsichtig versuchte er sie in die Arme zu nehmen und sie zu beruhigen. „Der Arzt wird gleich da sein, Schätzchen. Keine Angst, es wird alles gut werden!“ Wieder war ein Wimmern zu hören, und dann: “Alles Lügen!“
 

„Aber nein, das sind keine Lügen, Schätzchen, der Arzt wird gleich hier sein und alles in Ordnung bringen.“ Er versuchte ihre Tränen wegzuwischen, aber es kamen immer wieder welche hinzu, ein endloser Fluss, der ihr Gesicht hinunter lief. „Wieso? Wieso?! Wieso muss du diese Lügen nur erzählen? Ich will sie nicht mehr hören!“ Immer verwirrter sah Seiya auf sie hinunter. „Aber das sind wirklich keine Lügen, ich habe gerade...“ Er stockte. Auch wenn sie sich mit zitterndem Körper an ihn presste, hatte er mehr und mehr das Gefühl, dass sie nicht ihn meinte, dass ihre Worte nicht ihm galten, sondern jemand anderen. Nur wem? Wer erzählte Lügen? Und wann hatte er es getan? Heute Morgen war sie noch so fröhlich und erwartungsfroh gewesen wie die ganzen letzten Tage und jetzt... was war in der Zwischenzeit geschehen, das sie so aufgewühlt, so verzweifelt gemacht hatte? Sein Blick fiel auf die Stereoanlage, die nur auf leise gestellt war und ein Name flüsterte durch sein Hirn, flutete durch seine Gedanken, wurde mit jedem An- und Abschwellen lauter und hallte, dröhnte durch seinen Kopf, verlangte herausgelassen zu werden.
 

Die Haustürklingel unten ließ ihn zusammenfahren. Hastig schüttelte er alle weiteren Gedanken ab und stand auf. „Das muss der Arzt sein, ich bin gleich zurück.“ Wieder war er sich nicht sicher, ob sie ihn verstanden hatte, aber das war nun zweitrangig. Schnell hastete er dich Treppe hinunter und öffnete die Tür. „Wo ist Frau Kino?“ Ohne Abzuwarten drängte der Arzt sich an ihm vorbei und ging auf Verdacht zur Treppe. „Die zweite Tür links ist ihr Zimmer.“ rief Seiya ihm nach, während er die Haustür wieder schloss und dem älteren Mann dann folgte.
 

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Mittlerweile war eine halbe Stunde vergangen seit der Arzt ihn freundlich, aber resolut des Zimmers verwiesen hatte und Seiya davor nervös hin und her lief. Er machte sich Vorwürfe, große Vorwürfe. Was, wenn es zu spät gewesen war? Was, wenn ihrem Kind wirklich etwas geschehen war? Er hätte besser auf sie aufpassen müssen, hätte sie besser beschützen müssen, so wie er es sich geschworen hatte. Und er hätte sie nicht allein lassen dürfen. Der Radioauftritt war ein Fehler gewesen, sie hatten doch schon zwei Sendungen mit Yaten und Taiki ausgestrahlt gehabt, da wäre es nicht schlimm gewesen, wenn er seinen Auftritt abgesagt hätte. Er hatte doch gewusst, wie gefährlich ihr Zustand war und trotzdem hatte er seine Pflicht sie zu beschützen vernachlässigt wegen seiner Karriere.
 

Aber das würde nicht noch einmal geschehen! Gleich nachher würde er ihre Managerin anrufen und um eine Pause vom Geschäft bitte. Yaten und Taiki konnten für ein paar Monate auch ohne ihn auskommen, viel wichtiger war jetzt, dass es Makoto wieder gut ginge. Er betete an alle ihm bekannten Götter, dass alles gut war und es ihr und ihrem Baby wieder gut ging.
 

Plötzlich wurde die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet und der Arzt trat leise wieder hinaus. „Wie geht es ihr? Ist mit dem Kind alles in Ordnung? Hat sie...?“ Mit einer beruhigenden Handbewegung beendete der Arzt seinen Fragestrom. „Es geht ihr den Umständen entsprechend wieder gut. Sie schläft jetzt, ich musste ihr ein Beruhigungsmittel verabreichen.“ Der Schwarzhaarige nickte mechanisch. „Und... und das Baby?“ Selbst er hörte den angstvollen Ton in seiner Stimme heraus, doch der Arzt legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Dem Kind geht es auch soweit wieder gut. Keine Angst, es ist alles noch einmal gut gegangen. Aber ich muss noch einmal strikt betonen, wie enorm wichtig Ruhe und keinen Stress für Frau Kino sind. Jedwede Anstrengung und Stress sind strengstens zu vermeiden oder es wird beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr so gimpflich ausgehen. Keine Anstrengung, kein Stress bis das Kind größer und die Gefahr, es zu verlieren, nicht mehr so hoch für sie ist. Ich hoffe, ich habe mich da klar ausgedrückt, Herr Kou.“ Bleich nickte Seiya mit dem Kopf. „Ja. Ich werde alles tun, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt, das verspreche ich ihnen.“ „Versprechen sie nicht mir das sondern ihr.“ Damit verabschiedete er sich bei dem Schwarzhaarigen und verließ nach erfolgreich getaner Arbeit das Kou-Haus.
 


 

Und? WIe hat's euch gefallen? Mir persönlich gefällt die Minako-Szene sehr gut, muss immer breit grinsen, wenn ich das lese. Aber genug des Eigenlobs (puh, müffelt das hier wieder!), das überlass ich lieber (wenn) euch. ^^
 

drück euch
 

serena-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Kikili
2011-02-08T20:09:48+00:00 08.02.2011 21:09
Super, ein schönes langes Kapitel!
Süß war Mamorus Idee oder auch seine Worte im Radio, nur leider hatten sie keinen positiven Effekt auf Usa...
Es ist echt interessant, wie du die Schwangerschaft mit Seiya ect. verbindest.
Super Kaitel, cih freu mich aufs nächste!
Liebe Grüße Kikili
Von: abgemeldet
2011-02-08T17:01:37+00:00 08.02.2011 18:01
ich hoffe das die Sache mit Mamoru bald wieder in Ordnung kommt.
Arme Usa tut mir richtig leid.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel
Von:  Yuna_Medium
2011-02-08T13:31:49+00:00 08.02.2011 14:31
Super Kapi^^

Die Szene von Minako war wirklich super und mal wieder so typisch für sie XD

Mamoru da gegen kann einem echt leid tun :,( ich fühle ja so mit ihm mit. Ich hoffe Usa kommt mal wieder zur Vernunft und redet wenigsten noch mal mit ihm. Auch wenn es schwer für sie sein wird, aber wenigstens ein Lebenszeichen könnte sie ja mal geben.
Hoffentlich wir Seiya sich wenigstens mit Mamoru in Verbindung, wenn er denn das Bild von Usagi sieht im Internet und eins und eins zusammen zählen kann.
Ich würde es Mamoru auf jedenfall gönnen.
Bin aber auch gespannt ob Usas Eltern ihn von seiner Suche überhaupt abringen können. Wir für sie mit Sicherheit nicht einfach werden ;)
Aber vorallen bin ich ja noch gespannt, was mit Anne geschehen wird. Wenn ich Mamoru wäre, hätte ich sie für Vergewaltigung angezeigt XD

Bitte bitte schreib ganz ganz ganz schnell weiter.
Ich bin so gespannt wie es weiter gehen mag!!!

Lg
Yuna
Von:  Curley-Sue
2011-02-07T22:09:33+00:00 07.02.2011 23:09
Ich muss schon sagen, diese Szenen mit Seiya sind einfach nur Göttlich…Sorgt sich wie ne Glucke um sein kleines, süßes Küken *nice*...Irgendwie gefällt mir diese Konstellation richtig gut, so wie Sie jetzt ist…Allerdings würde ich Mamoru schon erfahren lassen, das es Ihr gut geht, er kann einem ja richtig Leid tun…Ob er überhaupt noch zum Schlafen kommt? Er sollte jetzt echt mehr an seinen kleinen Sohn denken und dieser schrecklichen Anne endlich mal seine Meinung geigen und Sie zum Mond befördern, das wäre endlich mal angebracht …Weiter so, weiter so… Die Story gehört bisher echt zu einen deiner Besten !!! :)

Von:  mondsternchen_c
2011-02-07T20:19:36+00:00 07.02.2011 21:19
Tja die Beiden gehn ohneeinander definitiv ein! >_>
... dabei sollte das die glücklichste Zeit in Usas Leben sein (übrigens rückwirkender CHECK auf meiner 'Was passiert in Vegas-Liste' ^^), auch wenn sie ins Bett verwiesen wird, aber ich denke nicht, dass sie ohne ihren Mamo wirklich 'vollständig' sein kann (ganz egal in welchen Daddy-Modus Seiya jetzt auffährt)

Bin sehr gespannt was jetzt passiert, was wird Seiya tun, wenn er Usa auf dem Foto im Sender sieht? Knifflige Frage wofür er sich entscheiden wird,.. oder vl. vergisst ers' ja, wenn er jetzt auf 'Rund um - Betreuer' macht..
Hmm, und die Schwiegereltern sind ja auch noch im Anflug, ich kann mir nicht vorstellen, wie sie Mamo überzeugen wollen, aufzuhören, nach seiner Frau zu suchen (oh dieses Radio-Ding war so touching Q.Q) , außer sie spielen die Shion-Karte aus!

Hach ja,.. so viele Fragen mal wieder, in diese Sinne, bis zum nächsten Kap ^^
Von:  stefanie22
2011-02-07T18:24:32+00:00 07.02.2011 19:24
das war mal wieder sehr sehr schon

ich hoffe doch das usagi seiya jetzt mal die warheit erzahlt

und das seiya von alleine drauf kommt das sie die sendung verfolgt hat und deswegen so war

hoffendlich wird seiya das alles mamoru erzahlen und ihn auch sagen das sie eine risiko schwangerschaft hat

schreibe bitte ganz schnell weiter wenn es geht bitte bitte dann noch diese woche

lg stefanie22
Von:  Muffin-Chan-x3
2011-02-07T14:03:06+00:00 07.02.2011 15:03
super kapitel :D
das war mal wieder typisch minako.. ich könnt mir nen ast lachen xD

mamoru versucht auch echt alles um seine usagi wiederzufinden TT^TT echt beneidenswert :D so einen kerl findet man selten.. schade :(
seiya ist mal auch voll überfürsorglich :D der übertreibt es mal total, aber nuja in usagis zustand ist es auch verständlich
beide kerle sind einfach zu süß ^.^/)haben will -3-

freu mich aufs nächste mal & danke, dass es wieder so schnell ging
lg ♥

Von:  Synnove
2011-02-07T06:29:07+00:00 07.02.2011 07:29
Oh mann,
wann kommt Mamoru wieder *grummel*

Schreib schnell weiter;)


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