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Viva Las Vegas

usaxmamo
von

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seductive zombie

Es ist also mal wieder soweit, ich hoffe, das Warten war euch nicht zu lange. Da hab ich ja mit dem letzten Kap nen Spekulationswust losgetreten! Aber schön, dass ihr euch so viele Gedanken macht über meine ff und wer denn nun die Mutter von dem kleinen Shion ist und wie, wo, was, warum passiert sein könnte. Ich geb zu, manches ist sogar besser, als meine Idee, die im übernächsten Kap dann auch endlich aufgelöst wird.
 

Da das letzte ja so kurz geraten war, hab ich hier dann wieder etwas mehr drauf gepackt, ich hoffe, euch gefällt es und ich entschuldige mich schon mal im Voraus für die trübe Stimmung am Anfang.
 

serena-chan
 

ps: Ich glaube, ich hab euch noch nie so wirklich für eure lieben Kommis jedes Mal gedankt, da sollte ich mich echt mal schämen *mich selbst in die ecke stell*. Aber das tue ich, ihr wisst gar nicht, wie jedes Mal vor Freude und Rührung mein Herz blüht, wenn ich eure netten Worte lese. Und eure Kommis sind es, die mich immer weiter anspornen schnell weiter zu schreiben. Heute hab ich das 24. Kapitel endlich zuende geschrieben *stolz ist* und so langsam kommt wirklich das Ende immer näher und näher, für mich zumindest für euch dauert es ja zum Glück noch etwas. Nur weiß ich gar nicht, was ich dann danach machen soll?
 

~ seductive zombie ~
 

Usagi lag auf ihrem Gästefuton in Mamorus Arbeitszimmer. Das Dunkel, durch die zugezogenen Fenster hervorgerufen, ließ die Konturen der Möbel und ihrer Koffer irgendwie verzerrt wirken, unwirklich, wie aus einem Traum, einem Alptraum. Ihrem Alptraum. Seit Tagen verkroch sie sich in diesem Zimmer, das seit jenem Tag ihres sein sollte und kam nur in den dringendsten Notfällen wie der Toilette oder Essen heraus. Sie machte sich nicht die Mühe für irgendetwas anderes oder legte viel Wert auf ihr Äußeres außer kurzem Zähneputzen und gelegentliche Wasserspritzer in ihr Gesicht. Sie hatte seit Tagen nicht mehr geduscht geschweige denn gebadet und ihre Haare waren verfilzt ohne dem täglichen Ausbürsten. Aber wozu auch die Mühe? Sie hatte nichts mehr, wo sie hingehen konnte, keine Arbeit, keine Besuche bei ihrer Vermieterin und keine Treffen mit ihren Freunden.
 

Doch an all dies wagte sie nicht zu oft zu denken. Sie verschloss ihre Gedanken, lebte, nein, existierte nur in den Augenblick hinein, ohne Gestern, ohne Morgen. Wie viele Tage waren seit ihrem Gespräch mit Mamoru vergangen, seit er ihr erzählt hatte von... Papa Mamoru, wie merkwürdig das klang und er hatte dann von ihr verlangt, dass sie...
 

Auch diesen Gedanken verdrängte sie, schneller noch als die anderen, um nicht wieder in diesen Zustand von damals zu fallen, um nicht wieder das gleiche fühlen zu müssen, um nicht wieder so zusammen zubrechen wie an jenem Tag auf dem Dach, auf das sie nach dem Gespräch geflohen war. Wo hätte sie auch anders hingehen können? Nirgendwohin. Dafür hatte Mamoru gesorgt gehabt mit seiner vorherigen Kündigungsaktion. Aber sie hatte es nicht eine Sekunde länger in dieser Wohnung ausgehalten gehabt, sie wäre... erstickt an all den Gefühlen, an den Erinnerungen, die sie so verzweifelt versuchte zu verdrängen.
 

Also dachte sie die meiste Zeit nicht daran, wo sie sich befand, wer hier wohnte und welches kleine Wesen in dem Zimmer ihrem gegenüber schlief. Sie vermied es sogar auf den kurzen Wegen zur Toilette in diese Richtung zu blicken.
 

Natürlich hatte Mamoru sie irgendwann auf dem Dach gefunden, auch er wusste, dass sie nirgendwohin konnte und viele Versteckmöglichkeiten gab es in dem Gebäude schließlich nicht. Irgendwie war sie nach ihrem Zusammenbruch nicht völlig ohne Bewusstsein zusammengesackt, aber die schwarzen Punkte in ihrem Blick und die Taubheit in ihrem Körper waren stark genug, dass sie nur vereinzelte Bruchstücke der Realität wahrnehmen ließ. Seine Arme um ihren Körper, der besorgte, leise Klang seiner Stimme, die warme Decke auf ihrem Futon, aber nichts mehr.
 

Irgendwann, es musste der nächste Tag gewesen sein, war sie wieder aufgewacht. Die halb herunter gezogenen Rolladen vor dem Fenster ließen vereinzelte Lichtstrahlen hindurch, so dass sie zum ersten Mal ihre neue Umgebung wahrnehmen konnte. Die Regalwand voller Akten und Ordner und der geräumige Schreibtisch vor dem Fenster wiesen den Raum als Arbeitszimmer aus. Aber zusätzlich war nun ein Futon etabliert worden, auf dem sie lag und ihre Koffer und Tasche standen daneben. Dann fuhr ihr Blick wieder zum Schreibtisch und sah zu dem Glas Wasser, das sie eben schon bemerkt hatte und auf einmal spürte sie, wie durstig sie war. Mühsam stemmte sie sich hoch und das leichte Dröhnen in ihrem Kopf, das sie eben geweckt hatte, verstärkte sich augenblicklich um das Hundertfache. Stöhnend blieb sie einen Augenblick reglos sitzen und wartete auf den Würgereiz, der mit der Heftigkeit dieser Kopfschmerzen normalerweise einherging. Sie versuchte gleichmäßig ein- und auszuatmen und dabei ihren Atem flach zu halten, wie Rei es ihr einmal gezeigt hatte bei ihrer Meditation und manchmal half diese Technik sogar. Diesmal half es zumindest ein wenig. Der Würgereiz blieb aus und auch wenn die Kopfschmerzen zwar nicht weniger wurden, wurden sie aber auch nicht noch stärker.
 

Vorsichtig und sehr langsam stand sie auf und ging zum Schreibtisch hinüber. Neben dem Wasserglas lag noch eine Packung Kopfschmerztabletten und ein handgeschriebener Zettel, den sie zögerlich in die Hand nahm und ihre Augen anstrengte, um die kleinen Worte im Halbdunkel lesen zu können. Seine Nachricht war nicht lang. „Usagi, ich bin zur Arbeit im Krankenhaus. Für Notfälle bin ich unter dieser Telefonnummer zu erreichen. Mamoru.“ Dann hatte er noch ein P.S. angefügt. „Shion ist bei Anne, sie passt tagsüber immer auf ihn auf.“ Mehr hatte er nicht geschrieben. Aber was hatte sie auch erwartet? Einen mehrseitigen Brief voller Entschuldigungen und Erklärungen? Noch mehr solcher Erklärungen? Reichten die nicht schon aus, die er ihr bisher gegeben hatte, die ihr Leben ruiniert und zerstört hatten?
 

Mit zittrigen Händen legte sie den Zettel wieder zurück und griff nach der Tablettenpackung. Bevor ihre Kopfschmerzen noch stärker werden konnten, würde sie besser zwei Tabletten nehmen. Schnell nahm sie sie aus der Packung und schluckte sie mit dem Wasser hinunter. Ohne sich auch noch groß umzusehen ging sie dann zum Fenster und zog die Rolladen ganz zu. Augenblicklich tauchte das Zimmer in völlige Finsternis ein. Ihre tastenden Füße fanden den Futon in der Mitte des Zimmers, wo sie sich stöhnend wieder hinlegte und ihre Gedanken vehement ausschaltete.
 

Irgendwann abends durchdrangen leise Geräusche von der Haustür die allumfassende Stille um sie herum, die dann aufgeschlossen wurde. Dann anschließende Schritte, die in die Wohnung hinein führten, doch sie weigerte sich über diese Geräusche weiter nachzudenken. Sie lag mit dem Rücken zur Tür einfach nur da und starrte ins Nichts, in die Dunkelheit. Dann, etwas später klopfte es an ihrer Tür und Mamorus Stimme klang leise durch die Tür zu ihr hindurch. „Kann ich reinkommen, Usagi?“ Sie antwortete nicht, reagierte noch nicht einmal, als hätte sie ihn nicht gehört. Zaghaft wurde die Türklinke hinunter gedrückt und ein Lichtstrahl erhellte den Fußboden von der Tür bis zum Rand ihres Futon hin. Seine Schritte wurden durch den Teppich gedämpft, aber sie spürte den Nachhall durch den Boden hindurch. Sein Atem war nah und sie wusste, dass er nun neben ihr stand und sich dann zu ihr hinunter kniete. Vielleicht hatte er sogar eine Hand ausgestreckt, um sie zu berühren, aber sie spürte es nicht, es kümmerte sie noch nicht einmal, nichts kümmerte sie um sie herum. „Usagi? Lass uns reden. Bitte!“ Seine Stimme war leise, aber dennoch bittend, beinah flehend. Doch auch darauf reagierte sie nicht. „Wir MÜSSEN darüber reden, Usagi! Du kannst dich nicht für immer in dieses Zimmer verkriechen und die Welt aussperren.“ forderte er eindringlich und wartete, doch wartete vergebens.
 

In Gedanken sah sie, wie er dann den schwarzhaarigen Kopf sinken ließ und einen Seufzer ausstieß. „Na gut. Ich... lasse dir noch etwas Zeit.“ Langsam entfernten sich seine Schritte wieder. Erneut umfing sie absolute Dunkelheit, als er leise die Tür hinter sich wieder zuzog. Dieser Vorfall war jetzt ein paar Tage her und seither hatte er nicht noch einmal versucht mit ihr zu reden. Wahrscheinlich wartete er, bis sie von sich aus sich aus ihrem Kokon löste und auf ihn zuging. Aber sie hatte nicht die Absicht, dies zu tun, nicht heute, nicht Morgen und auch nicht Übermorgen.
 

Langsam machte sich ihre Blase wieder einmal bemerkbar. Notgedrungen kroch sie aus dem Bett und trottete ins Badezimmer. Im ersten Moment blendete sie das helle Licht so sehr, dass sie ihre Augen zukneifen musste, die nur die allumfassende Dunkelheit ihres Zimmers gewohnt waren. Es dauerte etwas, bis sie sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatte und als sie dann ihre Augen wieder aufmachte, erschrak sie selber über das Spiegelbild, das ihr entgegen blickte. Sie sah schrecklich aus. Ihre Haare hingen ungekämmt und matt herunter in ihren halb gelösten Zöpfen. Es würde schwierig werden, die filzigen Strähnen auszubürsten und Usagi haderte damit, da jeder einzelne Bürstenstrich ihre anhaltenden Kopfschmerzen nur verstärken würden. Die dunklen Ringe unter den leblosen Augen und das bleiche Aussehen taten ihr Übriges, um sie weniger menschlich wirken zu lassen, ja eher wie ein Zombie, tot aber doch lebendig oder in ihrem Fall: lebendig aber doch tot.
 

Usagi sah vom Spiegel weg. Sie wollte das nicht sehen, wollte nicht sehen, zu was sie geworden war, zu was er sie gemacht hatte. Alles war auf ihn zurück zuführen, alle schlechten Ereignisse und Erlebnisse hatte er, Mamoru Chiba, ausgelöst. Und nun war sie hier praktisch gefangen, es gab keinen Ort, zu dem sie gehen konnte, um ihm zu entfliehen und so würde sie jeden Tag in dieses Gesicht im Spiegel blicken müssen, jeden Tag schlimmer und schlimmer, bis... was? Was würde dann kommen? Wie schlimm könnte es noch werden?
 

Nein! Ab hier würde Schluss sein! Ein kleines Fünkchen Selbsterhaltungstrieb entfachte ihren Lebensgeist neu. Sie würde sich nicht länger so gehen lassen und ein Spielball Mamoru Chibas sein! Er wollte ihr das Leben zur Hölle machen? Dieses Spiel konnten auch zwei spielen! Ihr Kampfgeist erwachte zu neuem Leben und sie warf einen entschlossenen Blick ihrem Spiegelbild zu, das sie hier und jetzt das letzte Mal so sehen würde, das schwor sie sich.
 

Kurz ging sie in ihr Zimmer zurück und holte ihren Kulturbeutel aus dem Koffer. Nun war erstmal das volle Schönheitsprogramm dran, von Kopf bis Fuß, von ihren Haaren bis zu den Fußnägeln, nichts sollte mehr an diese Zombiegestalt in dem Spiegel eben erinnern. Sie ließ warmes Wasser in die Badewanne ein und kramte in seinen Sachen nach einem Schaumbad. Die halbvolle Flasche war mit einer rosafarbenen Flüssigkeit gefüllt, die angenehm nach Rosen duftete, als sie den Deckel öffnete. Als der Duft in ihre Nase drang, musste sie unwillkürlich an Mamoru denken, es erinnerte sie irgendwie an ihn.
 

Achselzuckend und mit einem diabolischen Lächeln auf den Lippen schüttete sie den ganzen restlichen Inhalt in die Badewanne. Wenn dies sein Lieblingsbadezusatz war... gut! Sollte er doch zusehen, wo er neues her bekam. Hieß verheiratet-sein nicht auch: was mein ist ist dein? Er würde sich noch wünschen, diese verdammte Heiratsurkunde nie angesprochen zu haben!
 

Das Wasser war schon fast wieder kalt und ihre Haut schrumpelig, als sie endlich wieder aus der Wanne stieg, aber danach fühlte sie sich wie neu geboren. Sehr vorsichtig bearbeitete sie ihre frisch gewaschenen Haare mit der Bürste, bis diese endlich wieder leicht, wie das Messer durch die Butter, durch ihre Haare fuhr. Ein bisschen Make-Up und die Blässe und Ringe unter den Augen waren wieder verschwunden. Zufrieden lächelte Usagi ihr neues Spiegelbild an. Äußerlich war sie nun wieder präsentabel hergestellt, fehlte dann nur noch innerlich, die Beseitigung ihrer Kopfschmerzen. Also ging sie in ihr Zimmer zurück und griff nach der Tablettenpackung. Doch da musste sie feststellen, dass die Packung bereits leer war. Dunkel erinnerte sie sich, wie sie gestern die letzte genommen hatte und noch gedacht hatte, dass sie neue bräuchte, aber dieser Gedanke war sofort wieder verschwunden, nachdem sie die Packung wieder weg gelegt hatte, so wie alle Gedanken in den letzten Tagen sofort wieder verschwunden waren.
 

Missmutig stieß Usagi eine Verwünschung aus über ihre eigene Gedankenlosigkeit und ging ins Bad zurück, wo sie einen Medizinschrank in der Ecke gesehen hatte. Doch auch dort wurden ihre Hoffnungen zerstört. Keine einzige Packung Kopfschmerztabletten! Was war das für ein Arzt, der noch nicht einmal Kopfschmerztabletten in seiner eigenen Wohnung hatte? Lautstark ließ sie ihren Flüchen freien Lauf, diesmal auf Mamoru und trottete mit immer noch pochendem Kopf in ihr Zimmer zurück.
 

Plötzlich kam ihr ein rettender Gedanke und sie kramte in ihren Sachen herum und mit einem siegesgekrönten Aufschrei hielt sie wenige Augenblicke später das kleine Fläschchen in der Hand, das Yuka ihr vor ein paar Tagen gegeben hatte. Hatte sie nicht gesagt, dass dies nicht nur ihre Kopfschmerzen beseitigen sondern sie erst gar nicht mehr aufkommen lassen würde? Ein Leben ohne Kopfschmerzen? Ein mehr als herrlicher Gedanken für Usagi und so öffnete sie schnell den kleinen Flakon. Doch dann erinnerte sie sich daran, dass Yuka ihr geraten hatte, es erst kurz vor dem Schlafengehen zu nehmen und seufzend verschloss sie die Flasche wieder. Einen Tag mit Kopfschmerzen würde sie wohl oder übel doch noch aushalten müssen.
 

Die Blondine sah auf ihre Uhr, um zu prüfen, wie viele Stunden sie noch warten musste. Es war kurz vor Mittag. Gut, dann würde sie ihre kleine Mein-Dein-Aktion in der Küche weiter fortsetzen und startete regelrecht eine Fressorgie, bis der Kühlschrank nahezu leer und ihr Magen voll war. Sie hatte schließlich auch einiges nachzuholen, da sie in den letzten Tagen kaum etwas gegessen hatte. Eine Stunde später sah die Blondine zufrieden auf den Berg voller leerer Schachteln und Tüten. Ihr Göttergatte würde schön aus der Wäsche gucken, wenn er heute Abend in den Kühlschrank schaute. Sie gluckste erfreut auf bei diesem Gedanken und fühlte sich so gut und zufrieden wie schon lange nicht mehr. Auf jeden Fall nicht seit ihrem Zwangseinzug hierher. Sogar ihre Kopfschmerzen waren auf ein beinah erträgliches Level abgesunken. Ihre kleine Lebensphilosophie stimmte also, Essen hatte heilende Wirkung, zumindest bei ihr.
 

Mit einem hämischen Grinsen ließ sie die Beweise ihres Mittagmahls in den Mülleimer landen und folgte ihrer neu entfachten Neugier über ihre neues Zuhause. Ohne jedwede Reue öffnete sie jede einzelne Schublade und jeden Schrank, wer weiß, vielleicht fand sie ja irgendetwas, was sie gegen Chiba verwenden konnte? Ein dunkles Geheimnis, irgendein Laster, mit dem sie ihn erpressen konnte. Doch nicht einmal im Schlafzimmer wurde sie fündig bis auf saubere Wäsche und penibler Ordnung. Nicht einmal die sonst überall heimischen Wollmäuse waren unter dem Bett aufzufinden, sie wusste das mit Sicherheit, sie hatte nachgeschaut. Was war das hier? Ein Museum mit einem Schild: Bitte nichts anfassen“ oder hatte Chiba einen Putzfimmel? Enttäuscht sah sie sich in dem Zimmer um, seinem Allerheiligsten, seine Privatsphäre. Naja, jetzt nicht mehr, das „privat“ konnte gestrichen werden, aber es gab ja sowieso nichts interessantes hier, also ging sie wieder hinaus, an dem einzigen Zimmer vorbei, das sie bewusst nicht betreten hatte und ins Wohnzimmer zurück.
 

Dort fiel ihr Blick dann auf etwas, womit sie ihre Mein-Dein-Aktion noch ausweiten konnte und sie schnappte sich grinsend Mamorus Telefon. Da sie ja nun keinen Job mehr hatte, müsste sie die kommende Telefonrechnung auch nicht bezahlen, richtig? Oh, Chiba würde es noch leid tun, sie in seine Wohnung gebracht zu haben, schwor die Blondine und wählte eine Nummer, die sie besser kannte, als ihre eigene. „Minako Aino hier?“ „Hey, Mina, ich bin's, Usagi.“ grüßte sie erfreut und machte es sich in einem der Sessel bequem, schließlich hatte sie noch den ganzen Nachmittag vor sich. „Usagi? Hey, ich wollte gerade zu dir. Warte, ich bin in zehn Minuten bei dir Zuhause und...“ „NEIN! Warte, nicht!“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Usagi auf und versuchte panisch Minako davon abzuhalten aufzulegen und schnurstracks zu ihrer Wohnung zu laufen, die ja nicht mehr ihre Wohnung war, doch davon durfte Minako nichts erfahren, da sonst alles herauskommen würde mit ihr und Mamoru.
 

Aufgebracht umklammerte sie den Hörer, als könnte sie dadurch Minako aufhalten. „Minako! Minako, bist du noch da? Bitte! Geh nicht zu mir! Mina? Mina!“ Als Usagi ihre Stimme dann endlich wieder hörte, fiel so ein großer Stein vom Herzen, dass sie sich wieder in den Sessel fallen ließ.
 

„Schon gut, schon gut, reg dich wieder ab, ich bin ja noch da! Wieso soll ich nicht zu dir kommen? Bist du nicht da? Ich wollte dir die neue CD von den „ThreeLights“ vorbei bringen. Die musst du gehört haben, die Jungs sind einfach klasse! Und die Songs erst!“ Minako war mal wieder kaum zu bremsen, wenn es um ihre Lieblingsgruppe und Idole den „ThreeLights“ ging. Usagi mochte die Songs zwar auch, war aber nicht so ein verrückter Fan wie ihre Freundin, die jeden Schnipsel und jeden Fernsehauftritt der drei Jungs sammelte und wie einen Schatz hortete.
 

Doch entspannt war Usagi immer noch nicht wieder ganz. Sie musste Minako von ihrer Idee abbringen und eine Ausrede finden. „Nein, ich bin nicht da. Ich... bin für ein paar Tage nicht zu Hause, du kannst dir den Weg also sparen, Mina... Tut mir leid.“ Wofür sie sich nun entschuldigte, war ihr selber nicht ganz klar, es war ihr einfach so heraus gerutscht. Dafür, dass sie lügen musste? Dass sie ein Geheimnis hatte und es nicht einmal Minako gestehen konnte und wollte? Ja, für all dies, aber auch das konnte sie natürlich nicht sagen. Zum Glück überhörte Minako ihre Entschuldigung jedoch oder nahm zumindest keine Notiz davon und stürzte sich stattdessen auf die viel wichtigere Frage. „Für ein paar Tage? Wieso? Wo bist du überhaupt?“
 

Usagi biss sich auf die Lippe und suchte verzweifelt nach Halbwahrheiten. „Bei... einem Bekannten.“ Das war zumindest die Wahrheit, schließlich konnte sie Mamoru kaum einen Freund nennen. Nur dass dieser besagte Bekannte durch unglückliche Umstände nun ihr Ehemann geworden ist.
 

Natürlich horchte Mina auf bei ihrem kaum merklichen Stocken. „Ein Bekannter? Kenne ich ihn oder sie?“ Usagi seufzte innerlich auf. „Nicht so gut, wie du vielleicht denkst.“ murmelte sie leise und dachte daran, wie wenig sie selbst von ihm bisher gewusst hatte. Nicht, dass sie darauf Wert gelegt hätte. Und sie wäre liebend gerne unwissend geblieben, aber dafür war es jetzt zu spät. „Hör zu, Mina, ich bin die nächsten Tage nicht zu Hause...“ Wohl eher die nächsten Wochen oder Monate, dachte sie sarkastisch, sprach es aber wohlweislich nicht aus. „... aber ich bin immer auf meinem Handy erreichbar, wenn etwas ist. Ich weiß nicht, wann wir uns wiedersehen, aber ich habe mein Handy hier. Und es wird ja nicht für lange sein.“ Sie brabbelte Unsinn daher, das merkte sie selber, und wiederholte diesen Unsinn auch noch immer wieder und wieder. Und diesmal klang Minakos Frage drängender. „Wo bist du, Usagi?“
 

Usagi hätte sich in den Hintern beißen können. Was sie jetzt am wenigsten gebrauchen konnte, war eine argwöhnische und überbesorgte Minako, also schlug sie einen extrem fröhlichen und unbesorgten Ton an und hoffte, dass er wirkte. „Hab ich dir doch gesagt, bei einem Bekannten. Hör auf, dir Sorgen um mich zu machen. Ich bin schon groß und erwachsen und kann schon selber auf mich aufpassen.“ Genau, und sie hatte so gut auf sich allein aufgepasst, dass sie nun einen unliebsamen Ehemann am Hals hatte. Gut gemacht, Usagi!
 

Sie schüttelte den Kopf. Für Selbstmitleid und Selbstironie war jetzt keine Zeit. Sie musste Minako in Sicherheit wiegen und versuchte ein erfolgversprechendes Ablenkungsmanöver. „Hey, du hast die neue „Three Lights“-CD erwähnt, was sind denn für neue Songs drauf? Komm schon, lass dir nicht alle Details aus der Nase ziehen!“ Glücklicherweise schnappte Minako sofort nach dem Köder und berichtete jede einzelne Neuigkeit und kommentierte jeden neuen Song, den sie ihr durch das Telefon sogar vorspielte. Dankbar und erleichtert hörte Usagi dem ganzen lächelnd zu und war heilfroh, dass sie größeres Unheil wieder einmal hatte abwenden können.
 

So verging der Nachmittag wie im Fluge und als Usagi das nächste Mal auf die Uhr sah, stellte sie etwas überrascht fest, dass es bereits abends war und Mamoru bald nach Hause kommen würde. Und da sie in keinster Weise Wert darauf legte, ihm zu begegnen oder auch nur zu sehen, verabschiedete sie sich schnell von Minako, legte auf und verdrückte sich in ihr Zimmer.
 

Dort zog sie erstmal die Rolladen hoch und öffnete das Fenster, um frische Luft einzulassen. Die rötliche Abendsonne verschwand gerade hinter den Häuserfassaden, aber es war trotzdem noch warm genug. Unschlüssig sah sie sich im Zimmer um. Womit konnte sie nun die Zeit totschlagen? Es war noch viel zu früh, um ans Schlafen zu denken und außerdem war sie noch überhaupt nicht müde sondern sprühte beinah vor neu gewonnenem Tatendrang. Die Zeit des Vor-sich-hin-Vegetierens war endgültig vorbei! Sie würde nicht länger tagein tagaus in diesem Zimmer versauern und nichts tun. Zumindest nicht, wenn Mamoru weg war und sie die Wohnung für sich alleine hatte.
 

Wieder schaute sie auf die Uhr. Kurz vor Sechs. Noch so viel Zeit und sie konnte nichts machen, ja saß hier praktisch fest. Sie wollte raus, etwas unternehmen, singen, tanzen, lachen, alles und noch vieles mehr! Doch die Gefahr bezüglich der anstehenden Heimkehr des Mieters dieser Wohnung war einfach zu groß, als dass sie sich getraute ihren Drang nachzugeben. Und das frustrierte sie. Das erstmal seit Tagen fühlte sie sich wieder lebendig und, ja fröhlich und zufrieden mit der Welt dank Minako, aber nun war sie hier zum Nichtstun verdammt. Missmutig trat sie gegen den Schreibtisch, das die Gegenstände darauf bedenklich schwanken ließ. Da fiel ihr Blick auf das kleine Fläschchen mit ihrem Kopfschmerz-Wundermittel. Jetzt erst wurde ihr plötzlich bewusst, dass die Kopfschmerzen den ganzen restlichen Tag beinah weg gewesen waren bis auf ein leichtes Ziehen in der Stirngegend. Auch das war Minako zu verdanken, aber sie konnte wohl kaum jeden Tag Minako anrufen, nur um ihre Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen, oder?
 

Nachdenklich nahm sie die Flasche in die Hand. Ob das Mittel wirklich so gut wirkte, wie Yuka ihr versprochen hatte? Und... gab es eine Geld-zurück-Garantie, wenn dem nicht so war? Wirkung oder nicht; es gab nur einen Weg, es herauszufinden. Zwar sollte sie es eigentlich erst kurz vor dem Zubettgehen nehmen, aber was machten zwei oder drei Stunden Unterschied schon aus? Also entstöpselte sie die kleine Flasche, besah sich noch einmal genau die rosa Flüssigkeit und hob dann den Flakon an ihre Lippen. Es schmeckte überraschend süß und fruchtig, gar nicht nach Kräutern und Wurzeln, wie sie es sich vorgestellt hatte. Schnell leerte sie die Flasche und wartete auf die Wirkung. Angespannt horchte sie in sich hinein, suchte nach einer Veränderung in sich, verglich die Kopfschmerzstärke vorher und nachher.
 

Aber sie konnte nichts feststellen, keine Veränderung, kein magisches Flimmern wie bei den Zaubertränken im Fernsehen, kein lautes Plopp-Geräusch, einfach nichts. Enttäuscht stellte sie die leere Flasche auf den Schreibtisch zurück und musste dann auf einmal gähnen. Plötzlich wurde sie so unheimlich müde und sie fragte sich, ob das vielleicht doch zu der Wirkung des Mittels gehörte. Verhalten Gähnend beschloss sie nun doch ins Bett zugehen, also zog sie sich schnell um, bevor sie sich sich dann unter ihre wohlig warme Decke kuschelte.
 

Im nächsten Augenblick war sie auch schon eingeschlafen und bekam nichts mehr mit, als einige Zeit später die Haustür aufgeschlossen wurde und Mamoru mit seinem vor sich hin brabbelnden Sohn auf den Arm nach Hause kam. Wie jedes Mal ging sein Blick automatisch zu der Tür, die zu seinem Arbeitszimmer führte. Sie versteckte sich also immer noch da drin. Tja, er war das ganze so falsch angegangen, wie man es nur falsch angehen konnte und er bereute es nun, sie so vor vollendete Tatsachen gestellt zu haben.
 

Kurz stellte er seine Tasche ab und ging dann weiter ins Kinderzimmer, das er mit viel Liebe eingerichtet hatte. Die pastelfarbenen Wände waren stimmig mit dem gesamten Mobiliar abgestimmt und alles war so herrlich hellblau, wie es ein typisches Jungen-Babyzimmer nur sein konnte. Gut, wollte man zynisch sein, könnte man sagen, dass Mamoru hierbei tief in die Kitsch-Kiste gegriffen hatte, aber er selber würde so etwas nie behaupten. Sein Sohn verdiente nur das Beste und solange er ihm das bieten konnte, würde er es von seinem Papa auch bekommen. Außerdem hatte er ja nur einen Sohn und musste alles mitnehmen und mitmachen was ging. Es war unwahrscheinlich, dass er jemals noch eine zweite Chance dazu bekommen würde. Mit Usagi bestimmt nicht, sie würde ihm eher die Krätze schenken als ein Kind, da war er sich sicher.
 

Seufzend setzte Mamoru Shion, der ihm wohl gerade von seinem Tag bei seiner Tagesmutter Anne zu erzählen schien, auf die Wickelkommode und lehnte seinen Kopf an den dunklen Haarflaum. „Dein Papa ist ein Idiot, Shion. Da wollte ich dir eine richtige Familie bieten und was haben wir jetzt? Sie spricht noch nicht einmal mit mir, geschweige denn kommt aus ihrem Zimmer heraus! Was soll ich nur machen, hm? Kannst du mir das sagen?“ Der Kleine machte Glucksgeräusche und griff mit seiner kleinen Faust in die Haare seines Vaters und zog lachend daran, sein neuestes Lieblingsspiel.
 

Mamoru musste mitlachen und seine sorgenvolle Miene entspannte sich etwas wieder. Der Kleine verstand es immer wieder aufs Neue, seinen Papa aufzuheitern und dessen Sorgen zu vertreiben, sein kleiner Sonnenschein. Und diese kostbare Gabe hatte er sogar mit Usagi gemein, sie konnte auch wie ein Sonnenstrahl erstrahlen und das Dunkel um sie herum erhellen. Zumindest war es früher so gewesen. Das kleine, unbedarfte, etwas naive Persönchen von früher kam nur noch selten zum Vorschein, das hatte er sehr schnell gemerkt bei seiner Rückkehr aus Amerika, und es kam noch viel seltener zum Vorschein, wenn er dabei war; praktisch gar nicht mehr. Stattdessen schien sie eine unglaubliche Abneigung, ja sogar Hass gegen ihn zu hegen und hatte ihm nicht einmal eine Begründung dafür gegeben. Wo war nur die alte Usagi geblieben?
 

Er seufzte noch einmal und drückte dann seine Lippen sanft auf die Stirn des kleinen Jungen. „Ich werde es noch einmal versuchen und mit ihr reden. Ich werde dir eine richtige Familie geben, das verspreche ich dir! Mit dir, mir und der besten und liebevollsten Mama auf der ganzen Welt.“ Ja, er würde es schaffen, er MUSSTE es schaffen! Für seinen Sohn, für ihn. Und für Usagi.
 

Dann machte er den Kleinen bettfertig und schaltete das Babyphon ein. Leise verließ er das Kinderzimmer und ging in die Küche, um sich etwas zum Abendessen zu machen. Bisher hatte er immer nur für sich alleine gekocht, da Usagi nicht einmal zum Essen herausgekommen war. Er konnte nur hoffen, dass sie wenigstens tagsüber etwas aß, wenn schon nicht abends mit ihm zusammen, aber die kaum angerührten Vorräte schürten seine Sorgen noch, dass sie auch das verweigerte. Ging ihr Hass wirklich soweit, dass sie noch nicht einmal etwas essen wollte, was er gekauft hatte? Das musste aufhören! Sie würde noch krank werden und das wollte er auf keinen Fall. Gleich morgen würde er noch einmal mit ihr reden und so lange hartnäckig bleiben, bis sie zur Vernunft kam. Ja, gleich Morgen früh und er hatte dafür den ganzen Tag Zeit, da Wochenende war und er nicht arbeiten musste. Einen ganzen Tag, das müsste doch reichen. Er musste sie nur erstmal aus dieser Melancholie herausholen und sie dazu bringen, am Leben wieder teilzunehmen, nur... wie?
 

Er zerbrach sich den Kopf und suchte nach einer Lösung, während er den Kühlschrank öffnete und im nächsten Augenblick perplext hinein starrte. Er war sich 100-prozentig sicher, dass der Kühlschrank gestern noch gut bestückt gewesen war und auch heute Morgen waren die Fächer noch voll gewesen. Aber nur 12 Stunden später gähnte ihm nun Leere entgegen. Er kam sich selbst etwas blöd vor, aber er schloss die Tür wieder, nur um sie dann gleich wieder zu öffnen. Aber das Bild hatte sich nicht geändert, wie sein irrationales Hirn dabei gehofft hatte. Nein, Zauberei gab es nicht und es hatte auch keine Magie den Inhalt seines Kühlschranks verschwinden lassen.
 

Einen Moment glaubte er, dass Usagi rein aus Gehässigkeit die ganzen Sachen einfach in den Mülleimer geworfen hatte, aber als er probehalber in den Mülleimer blickte, sah er nur die Massen an leeren Kartons und Verpackungen dort liegen. Hatte sie das alles etwa gegessen? Alleine? Doch dann erinnerte er sich plötzlich, dass ihre Freunde früher immer Scherze über ihren riesigen Appetit gemacht hatten und Motoki sich einmal beschwert hatte, dass sie seinen ganzen Vorrat an Schokoladeneis auf einmal verdrückt hatte.
 

Er konnte nicht anders und schmunzelte. Etwas hatte sich also nicht verändert bei ihr und würde es wahrscheinlich auch nie. Die alte Usagi war also noch da, irgendwo. Doch stand er nun vor einem ganz anderen Problem. „Und was soll ich jetzt essen?“ fragte er seufzend in die Stille hinein und besah sich die leeren Regale und Fächer. Sie hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und er fragte sich, ob sie nicht doch nur aus Gehässigkeit alles aufgegessen hatte, was sie finden konnte. Tja, heute würde er dann wohl ohne Abendessen ins Bett gehen müssen. Sein grummelnder Magen beschwerte sich wegen dieser rüden Vernachlässigung, aber Mamoru ignorierte es so gut er konnte und ging ins Bad, wo ihn dann gleich die nächste Überraschung erwartete und diesmal gab es keinen Zweifel an der Gehässigkeit als Tatmotiv. „Was hat dieses kleine Gör nur alles angerichtet?“
 

Gut, es war offensichtlich, dass sie wohl ihre Melancholie endlich abgelegt hatte, was sein leerer Kühlschrank bereits bewiesen hatte, aber musste sie deswegen unbedingt gleich sein Badezimmer verwüsten? Handtücher lagen in einem unordentlichen Haufen auf dem Boden. Viele Handtücher, was kein Wunder war bei ihren Haaren. Außerdem schwamm das halbe Bad unter Wasser, anscheinend hatte sie gebadet und den Boden wohl gleich mit. Dann fiel sein Blick auf die leeren Shampoo- und Schaumbadflaschen. Sein Lieblingsschaumbad! Das war teuer und er benutzte es nur sehr sparsam, im Gegensatz zu ihr. Die Flasche war leer, von der 1,5L Flasche war nichts mehr übrig. War das eine Art Rachefeldzug von ihr?
 

Sein Redebedarf wuchs stetig an und es juckte ihn, sofort in ihre Zimmer zu stürmen und endgültig für klare Verhältnisse zu sorgen. Doch dies würde mit Sicherheit nur das Gegenteil bei ihr erreichen, als er eigentlich beabsichtigte. Nein, er musste mit Bedacht und ruhigem Kopf an die Sache ran gehen, es half überhaupt nichts, wenn er jetzt einfach losstürmen würde. Also räumte er mit einer Engelsgeduld hinter ihr auf, bis das Badezimmer wieder herzeigbar war und ging dann selber kurz unter die Dusche.
 

Anschließend ging er in sein Schlafzimmer, stellte das Babyphon auf das Nachschränkchen und legte sich schlafen und hoffte wie jedes gestresste Elternteil, dass sein Nachwuchs heute netterweise einmal durchschlafen würde.
 

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Gähnend sah Mamoru auf die Uhr, als er wieder aus dem Kinderzimmer hinaus trat, wo Shion schon nach wenigen Augenblicken wieder selig eingeschlafen war. Halb zwei, vielleicht konnte er wenigstens den Rest der Nacht durchschlafen. Müde taumelte er in sein Schlafzimmer zurück und ließ sich in sein Bett fallen. Es war weiß Gott nicht einfach alleinerziehend zu sein, war sein letzter Gedanke, bevor sich seine Augen automatisch schlossen und er langsam wieder ins Traumland abdriftete. Doch plötzlich fuhr er erschrocken hoch, als er eine leichte Berührung an seinem Arm spürte. Alarmiert riss er seine Augen wieder auf und sah eine dunkle Gestalt neben sich stehen. Ihre sanfte Berührung wanderte seinen Arm hoch. „Usagi? Ist etwas passiert? Ist was mit Shion? Was...?“ Ein Finger legte sich auf seine Lippen und verschlossen sie. Sein Kopf arbeitete im rasendem Tempo, nein, Shion war es nicht, das leise, gleichmäßige Atmen durch das Babyphon bewies, dass er ruhig schlief. Aber was war es dann?
 

Ihre dunkle Gestalt war so dicht neben ihm, dass er ihre Wärme spüren und ihre schnellen Atemzüge hören konnte. Es war zu dunkel, um ihr Gesicht erkennen zu können und irgendetwas in ihren Augen lesen zu können, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass zumindest keine akute Gefahr oder ein Notfall bestand, also entspannte er sich wieder etwas. Und da sie beide nun schon mal wach waren, konnte er doch vielleicht sein Gespräch vorvertagen, oder? Vorsorglich griff er nach ihrer Hand für den Fall, dass sie doch noch Anstalten machen würde, ihm wieder zu entfliehen und beugte sich dann etwas vor, um das Nachttischlicht anzuschalten.
 

Doch sie reagierte nicht, wie er gedacht hatte, nein, sie lief nicht davon oder löste sich gar von seinem Griff. Mit erstaunlicher Kraft stieß sie ihn zurück, so dass er wieder ausgestreckt auf dem Bett lag und im nächsten Augenblick kletterte sie ihm hinterher. Rittlings saß sie auf seinem Bauch, ihre bloßen Beine berührten seine Seiten, während ihre Hände über seinen Oberkörper fuhren in einer Art und Weise, die ihm klar machten, worauf sie hinaus wollte.
 

Widerwillig und mit unglaublicher Kraftanstrengung griff er nach ihren Händen und hielt sie zurück. „Stopp, Usagi, das wäre falsch. Es wäre keine gute Idee, das zu tun.“ Doch sie beugte sich zu ihm vor, so nah, dass er ihren Atem auf der Haut spüren konnte. Ihre säuselnden Worte waren allein schon Verführung genug. „Warum nicht? Ich bin deine Frau, niemand kann dagegen etwas tun oder sagen.“ Und damit fuhr sie weiter in ihrer Tortur.
 

Er spürte, wie seine Willensstärke mit jedem weiteren Augenblick schwand, aber er konnte das nicht zulassen, um ihrer und um seiner Willen. Er suchte verzweifelt nach rationalen Gründen in seinem umnebelten Hirn, aber es war schwierig. „Hast du etwa was genommen?“ Es gab auf jeden Fallen keinen nachvollziehbaren Grund, warum sie sich plötzlich so verhielt. „Nur ein Kopfschmerzmittel.“ kam ihre leise Antwort und ihre Lippen fuhren leicht über seine Haut. Verbissen kratzte er den letzten Rest an Willensstärke zusammen und handelte nach dem Anstand, der ihm noch verblieben war. „Nein, Usagi. Hör auf damit und komm zur Vernunft.“ Dummerweise klang dies keineswegs so überzeugend, wie er eigentlich beabsichtigt hatte. Ihre Lippen fuhren über seinen Hals, über seine Wange zu seinem Ohr, wo ihr warmer Atem seine Ohrmuschel kitzelte. „Bitte.“ hauchte sie leise und ließ dann ihre Zunge über sein Ohr streifen.
 

Er sollte sie aufhalten, nein er musste sie aufhalten. Aber er konnte nicht, seine Willensstärke war endgültig verflogen, sein Körper schrie danach, wollte es, wollte sie! „Bitte, Mamoru.“ flehte sie noch einmal an seinem Ohr und begann aufreizend ihre Hüften kreisen zu lassen, während sie spielerisch in sein Ohr biss. Was konnte er solch einer Verführung entgegen setzen? Nichts, und er wollte es auch nicht mehr. Sehnsüchtig ließ er dem Drängen seines Körpers endlich freien Lauf.
 


 

Ui, da gehts ja jetzt heiß her *tür demonstrativ zuzieh*. Also, jetzt wird denk ich mal klar sein, was Yuka ihr da gegeben hat, oder *gg*? Tja, es geht halt nix über die Intuition einer Hexe. Außerdem muss ja auch mal wieder etwas... *ähem* gutes zwischen den beiden passieren nach dem ganzen Frust der letzten Tage *augenzwinker*.
 

last euch von mir gedrückt sein
 

serena-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Momoko100
2011-08-29T14:04:29+00:00 29.08.2011 16:04
Hoffentlich ist das kein Liebestrank Liebestrank sozusagen xD Ich fände das Blöd wenn sie ihn jetzt immer oder auch nur eine bestimmte Zeit lang nur deswegen liebt :/ Hoffentlich ist das so ein Trank der einem die wahren Gefühle zeigt oderso :D

Und eine mögliche Theori zu dem kleinen hab ich auch ^^
Da Mamoru sich dieses Versprechen gegeben hat glaub ich nicht das es wirklich von ihm ist. Er ist im Weisenheim aufgewachsen. Vlt. hat er das Kind ja adoptiert weil er wollte das er eine richtige Familie hat nicht so wie Mamoru :D

Um das zu überprüfen muss ich schläunigst weiter lesen *-*
Von:  inci
2010-05-26T11:25:51+00:00 26.05.2010 13:25
wowow! klasse kap.
was ist usagi aus ihren midlifekrises raus? scherz! sie tat mir echt leid. es ist nicht einfach und doch kommt wieder die frage auf wieso sie mamo so sehr verachtet. den vorher war es ja nur ´neckerrei und kein has sondern viel mehr eine hassfreundschaft. aber das ist nru noch purer hass. was war nur mit usa los als unser romeo im AMI land war? was ist mit ihr passiert und was ist mit mamo passiert. wir tappen im dunkeln und es ist noch kein licht in sicht.

usa ist wieder ins leben zurückgekehrt. und hat sich gleich mal über die wohnung hergemacht und mamo´s leiblingsbadezusatz verbraucht. und die vorräte gleich mit. ich bewundere immer wieder ihren gesunden appetit der bei kindern eheer angebracht wäre als bei einer erwachsenen frau. aber kann man nichtsmachen.

bin gespannt wie usa nach dieser von ihr selbst heraufbeschworenen nacht reagieren wird.
inci
Von:  Nadi
2010-05-25T03:36:50+00:00 25.05.2010 05:36
Ich bin immer wieder begeistert von deinen Ideen. Bitte noch ganz doll viel mehr davon ;) Mit dem Liebestrank hab ich ehrlich nicht gerechnet. Verrückt. Aber absolut genial ;);) Obwohl ich immer mehr drauf brenne, wer die Eltern von Shion sind (meine bizarren Vermutungen diesbezüglich sind in meinem letzten Kommentar nachzulesen *düdüm*, obwohl du es bestimmt wieder schaffst mich völlig zu überraschen, was im übrigen besser ist als jedes Buch was ich gerade lese *meine Hochachtung liebe Serena-chan*)

So jetzt läuft wieder ganz lang die Melodie von Jeopardy *schnief*, bis dann das nächste Kapitel endlich endlich *heiß und sehnsüchtig von deiner treuen Leserschaft erwartet* da ist.

Ich freue mich riesig drauf. Lass uns nicht mehr so lange warten *fleh*

Allerliebste Grüße

Nadi
Von:  deryam87
2010-05-21T15:04:42+00:00 21.05.2010 17:04
So da bin ich wieder...
Mir fehlen einfach die Worte, du hast wieder ein sehr schönes und wunderbares Kap geschrieben...
Usagis Rachezug war fantastisch :)
Ich hoffe mal das die Wirkung von dem angeblichen Kopfschmerzemittel sehr lange hält ^^
Ich Frage mich ob sie sich später an das ganze erinnernt und wie sie es verdauen wird :D :D

Es wäre echt schön wenn du in kürzeren abstanden hochladen würdest, ich glaube das wäre auch im interesse der anderen User :D

lg

Deryam
Von:  Sugarpia
2010-05-20T07:42:46+00:00 20.05.2010 09:42
OMG! Ich hoffe der trank hält länger an! bitte lad doch etwas schneller hoch ^^
Von:  stefanie22
2010-05-19T19:18:12+00:00 19.05.2010 21:18
Das war ja sehr sehr sehr schon das kapittel

wie bunny ihre racheackt durch gemacht hat und mamoru es am an ende kapirt hat das sie das gemacht hat um ihn zuargern

nur das mit den telefon hat er noch nicht gemehrt

war es jetzt ein liebes trank oder was war es jetzt genau das bunny ihn deswegen überfallt und verfuhrt

vielleicht findet mamoru ja herraus das die nacht wegen des trankes war

wann findet er herraus warum sie ihn so hast

was ist vor amerika passiert

wie werden die beiden den anderen morgen erleben wenn sie neben einander wach werden

mamoru weiß es ja aber was ist mit bunny

nach einen monat hast du erst das nachste hochgeladen

eigendlich macht mir das ja nicht so wasinig zuwarten aber bei dieser story kann ich leider nicht so lange warten weil die story sehr sehr sehr schon und aufregend ist

genau so wie die storys von der joker

also bitte ich dich das du 2 mal in monat kapittel on stellst

weil du ja schon in vorraus schon viel weiter bis etspricht 24 kapittel

also bitte bitte bitte last uns nicht als zulange warten 1 monat ist immoment zulange vielleicht machste alle 2 wochen was on!!!???

also bitte ganz schnell weiter schreiben

lg stefanie22
Von:  LemonTwister
2010-05-19T17:37:18+00:00 19.05.2010 19:37
Hey, da gehts ja jetzt heißt her. Uiuiui ;D

Ich muss ehrlich sein, dass ich noch darüber grüble, was das genau für ein Trank war. Ein Liebestrank? Und wenn ja, wie lange ist die Wirkung? Weiß Usagi, was sie macht oder nicht? Oder war es einfach nur ein Aphrodisiakum? Mmmh...

Irgendwie sind die Rollen voll vertauscht. Mamoru, der alleinerziehende Vater, der das gute sieht und Usagi, die depressive nicht mehr wirklich naive Frau, die zum Glück wieder neuen Lebensmut schöpft. Krass!

Auf jeden Fall bin ich froh, dass Usagi wieder neuen Lebensmut gefasst hat und ihre kleine Racheaktion war wirklich witzig. :D

Ich bin schon gespannt wie die ganze Story weitergeht. Und vorallem wie sie endet. Freu mich auf jeden Fall aufs nächste Kapitel, dass hoffentlich schon bald on gestellt wird.

Grüßle LemonTwister
Von:  Kikili
2010-05-19T16:38:50+00:00 19.05.2010 18:38
OMG ok die Flasche wirkt ja wunderbar!
Jetzt frag ich mich nur, ob sie Usagi erinner wird, dass sie so.. ähm... heiß auf Mamoru war, oder ob sie eine Art "Filmriss" haben wird.
Mir hat Usa sooo Leid getan am Anfang! Oh je...
Aber es scheint ja jetzt besser zu werden! ;)
Liebe Grüße und weiter so!
P.S.: Super, dass das Kapitel so lang war!
Von:  AvalonsHexe
2010-05-19T09:45:17+00:00 19.05.2010 11:45
Spannendes Kappi und sehr Heiß xD

schreib weiter so

lg Ava
Von:  Curley-Sue
2010-05-18T21:49:50+00:00 18.05.2010 23:49
OOOOOOOOOOOOOOOOOHHHHHHHHHHHHHH MEIN GOTT, habe gerade innerhalb kürzester Zeit die komplette FF gelesen und ich muss sagen WOW!!! MEGA-WOW!!! OBER-STARKES WOW!!! Da gibt es keine Steigerung mehr... Ich bin noch nie so gefesselt gewesen und dieses intensive Bauchkribbeln, beim Lesen..Wahnsinn !!!! Bitte schreibe unbedingt schnell, supi schnell weiter...Sonst werde ich noch genau so krank wie Usagi *lol* und dann brauch ich echt auch solche Mittelchen...Wenn mich jetzt jemand fragen würde kann man von FF süchtig werden, dann würde ich nach dieser hier sagen "1000%-ig, JA!!!"




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