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Viva Las Vegas

usaxmamo
von

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how to catch a bunny, part 3

So Leute, da heute Ostern ist (und es auch wieder Zeit dazu ist), lad ich heute mal das nächste Kapitel für euch hoch. Ich hoffe, es gefällt euch. Mir gefällt auf jeden Fall Rei hierbei sehr, Rei wie sie leibt und lebt (hoffe ich zumindest, dass ihr es genauso seht ^^).
 

Also, frohe Ostern und viel Spaß beim Lesen
 

serena-chan
 


 

6.Kapitel
 

~ how to catch a bunny, part 3 ~
 

Usagi war schon auf den Weg nach Hause, ihre bei Rei vergessene Tasche in der Hand. Diesmal war ihr Weg zum Tempel ohne Probleme gewesen und niemand hatte sie aufgehalten so wie gestern. Der ganze gestrige Tag schien wie ein böser Alptraum, der wahr geworden war. Nachdem sie aus Mamorus Wohnung gelaufen war, war sie stundenlang in der U-Bahn hin und her gefahren. Sie wusste nicht einmal welche Bahn, ob sie voll besetzt oder leer oder durch welchen Stadtteil sie gefahren war. Erst als ein Schaffner sie auf ihr abgelaufenes Ticket hingewiesen hatte und sie Strafe hatte zahlen müssen, war sie ausgestiegen und hatte sich in der Nähe des Tokyo-Towers wiedergefunden, der durch die untergehende Sonne hell erleuchtet war. Erschöpft und seelisch ausgelaugt war sie dann nach Hause gegangen, hatte sich in ihr Bett verkrochen und gebetet, dass dies alles nur ein Alptraum wäre, aus dem sie Morgen wieder aufwachen und nichts als ein schaler Geschmack übrig bleiben würde.
 

Nun, dies hätte so auch funktionieren können, wenn sie denn überhaupt hätte schlafen können, um morgens alptraumlos aufwachen zu können. Aber sie hatte sich nur schlaflos hin und her gewälzt und hatte es um halb 12 Uhr dann endlich ganz aufgegeben. Um nicht nur allein mit ihren Gedanken beschäftigt sein zu müssen, denn dies hätte sie an den Rand des Wahnsinns gebracht, hatte Usagi dann begonnen, ihre Wohnung aufzuräumen, hatte Wäsche gewaschen, den Abwasch gemacht und alle Ablagen von Staub befreit. Es war eine ihrer Eigenheiten, dass sie, wenn sie zu aufgewühlt war um zu schlafen, anfing zu putzen. Minako hatte sich jedes Mal darüber lustig gemacht, aber Usagi war nie nach Lachen zumute dabei. Wie sollte man auch lachen, wenn einem so etwas wie Zwangsehe und verhasster Ehemann durch den Kopf ging?
 

Als die Sonne endlich langsam den Horizont hochzuklettern begann, war sie gerade im Bad angelangt, das dann bereits eine halbe Stunde später blitzblank war, so dass man sich beinah spiegeln konnte. Zufrieden zog Usagi die Gummihandschuhe wieder aus und sah sich unschlüssig in der Wohnung um, was sie sonst noch machen könnte. Ob es wohl noch zu früh war, den Staubsauger anschmeißen zu können? Schließlich war es schon eine ganze Woche her, seit die Teppiche von all dem Schmutz und Staub befreit worden waren und hatten es bitter nötig, wie die Blondine befand. Aber wahrscheinlich würde sie damit nur den Unmut ihrer Nachbarn heraufbeschwören, als ihr Blick auf die kleine Wanduhr über dem Fernseher fiel, die gerademal kurz vor 6 Uhr anzeigte.
 

Usagi seufzte besorgt auf. Es war noch zu früh für IRGENDWAS! Wie sollte sie die Zeit nur totschlagen und vor allem ihre Gedanken beschäftigt halten? Ihre Wohnung war nun mehr als sauber und jeder normale Mensch schlief um diese Uhrzeit noch.
 

Doch schon im nächsten Moment fiel ihr glücklicherweise doch eine Person ein, die schon wach sein würde. Und sie hätte auch endlich ihre Tasche wieder, die seit gestern im Hikawa-Tempel auf sie wartete. Mit neuem Tatendrang schnappte Usagi sich ihre Schlüssel und verließ das Haus in Richtung Rei. Es war ungewöhnlich ruhig auf den Straßen für Tokyos Verhältnisse. Selbst die wenigen Autos, die an ihr vorbei fuhren, schienen ihre Motoren leiser zu drosseln, um die schlafende Stadt nicht zu wecken. Und außer ihr selbst war nur ein einsamer Jogger unterwegs, in den sie an der Ecke versehentlich hineingerannt war. Eine schreckliche Sekunde war sie einem Herzanfall nahe, als sie auf den schwarzen Hinterkopf des Joggers starrte, der aus dem Gewusel aus Beinen und Armen auf dem Boden hervorblitzte und fürchtete schon eine erneute Begegnung mit ihrem frischgebackenen Ehemann. Aber die Augen, die sie dann verwirrt und etwas verärgert von unten anblitzten waren nicht dunkelblau sondern braun. Augenblicklich durchströmte Erleichterung ihren Körper. Dies war nicht Chiba sondern nur ein Fremder. Erleichtert entschuldigte sie sich bei ihm und setzte dann ihren Weg fort.
 

Als sie endlich die letzten Stufen zum Tempel hochging, lugte gerade die Sonne über den Horizont und spiegelte sich in den farbenfrohen Fassaden des Tempels wieder. Sie brauchte nicht lange, um Rei zu finden, da die Schwarzhaarige vor dem Gebäude stand, als würde sie auf sie gewartet haben. „Hey, Usagi, kommst du, um deine Tasche endlich abzuholen?“ wurde sie mit einem nicht zu deutendem Blick von ihrer Freundin begrüßt. Rei war schon immer jemand, dessen Gesicht nie etwas preisgab, wenn sie es nicht wollte. Und so war es auch diesmal; Usagi hatte keine Ahnung, was dieser Blick aus ihren violetten Augen zu bedeuten hatte, aber sie fühlte sich irgendwie unwohl dabei.
 

Gemeinsam gingen sie ins Gebäude hinein zu Reis Zimmer. Unterwegs kam ihnen Reis Großvater entgegen, der wie immer seine übermäßig gute Laune verbreitete, wenn er nicht gerade von seiner peinlich berührten Enkelin geärgert wurde. „Hallo, Usagi! Wie geht es meiner Hübschen?“ fragte er die Blondine mit einem breiten Strahlen im Gesicht, was Rei wie immer mit einem Augenverdrehen kommentierte. „Hast du nichts zu tun, Großvater? Usagi und ich haben etwas zu besprechen, also lass uns in Ruhe, ja?“ Das faltige Lächeln des kleinen Mannes verschwand. „Aber, Rei! Sei nicht immer so grausam zu mir!“ jammerte er geknickt auf. „Und sei du nicht immer so ein Schürzenjäger! Kannst du dich nicht einmal deinem Alter entsprechend verhalten? Die Gäste beschweren sich schon bei mir!“ blaffte die Schwarzhaarige zurück und schlug die Tür demonstrativ vor ihm zu.
 

Normalerweise fand Usagi diese üblichen Schlagabtausche zwischen Rei und ihrem Großvater urkomisch und musste noch Minuten danach deswegen lachen, aber heute hatte sie zu viele andere Gedanken im Kopf, um so etwas Banales wie Humor empfinden zu können. Außerdem hatte das angekündigte Gespräch von Rei sie aufhorchen lassen. Noch ein Gespräch und Reis Ton und ihrem Gefühl nach, kein sehr angenehmes.
 

Hinter der Tür war Reis Großvater noch einmal zu hören, immer noch mit dieser geknickten, leidenden Stimme. „Rei schelte nicht immer mit mir! Ich wollte deine Freundin ja nur fragen, wann ich denn ihre Hochzeit hier veranstalten kann? Ihr habt es mir schließlich alle versprochen, ihr fünf!“ „Mach dich endlich nützlich, Großvater und belästige meine Freunde nicht mehr!“ schrie Rei in Richtung Tür. Als sie dann endlich sich entfernende Schritte vernahm, die von lautem Jammern begleitet wurden, drehte sich zu der Blondine um, die plötzlich stocksteif und mit bestürzten Augen dastand. Dieses Versprechen hatte Usagi vollkommen vergessen, das die fünf Freundinnen ihm vor Jahren bei ihrem Abschluss gemacht hatten. Es war aus einer Laune heraus entstanden, aber dennoch hatte Usagi fest vorgehabt es einzuhalten. Damals hatte sie sich die gesamte Zeremonie in ihren Träumen vorgestellt, jede Einzelheit, jedes Detail, um ihren großen Tag perfekt zu machen. Und nun war dieses Versprechen überflüssig und hinfällig, ihre Hochzeit vonstatten gegangen, nicht in einem Tempel mit ihren Freunden, sondern in einer kleinen namenlosen Kapelle in Las Vegas und von Fremden umgeben, wenn überhaupt jemand da gewesen war.
 

Mühsam schluckte sie den Kloß hinunter, der in ihrer Kehle steckte, aber sie konnte das Geschehene nicht mehr rückgängig machen oder die Zeit zurückdrehen. Dieser Versprechensbruch war nur eine weitere Sache, die sie Chiba zur Verantwortung ziehen würde. Aber es nutzte nichts, jetzt darüber Trübsal zu blasen, also verbannte sie dies in eine Ecke ihres Hirns für später und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt. Rei stand ihr gegenüber und sah sie wieder mit diesem merkwürdigen Blick an, bis die Blondine diesem Blick nicht mehr standhalten konnte und ihren Blick senkte. „Meine Tasche?“ fragte sie dann nervös.
 

„Ich weiß es.“ sagte Rei in ernstem Tonfall, ihren Blick unverwandt auf Usagi gerichtet. „Du weißt was?“ Kaum waren ihre Worte heraus, hatte Usagi auf einmal das Gefühl, dass sie die Antwort lieber nicht wissen wollte, aber es war zu spät. „Ich weiß alles über Las Vegas und was du mit Mamoru gemacht hast.“ Usagis Herz setzte aus. Nur ein einziger Satz dröhnte in ihrem Kopf immer wieder. Rei wusste es, Rei wusste es, Rei wusste es! REI WUSSTE ES! „Was?!“ krächzte sie und der Schock wurde von Panik abgelöst.
 

„Nach deinem merkwürdigen Verhalten in den letzten Tagen und dem Vorfall neulich bei unserer Pyjama-Party habe ich das Feuer befragt, was das alles zu bedeuten hat und es hat mir mehr als deutliche Bilder gezeigt. Wie konntest du nur, Usagi!“ kam es nun vorwurfsvoll von der Schwarzhaarigen. „Was hätte ich denn tun sollen, ich hatte schließlich keinen Einfluss darauf. Glaubst du etwa, ich würde es so lassen, wenn ich daran etwas ändern könnte?“ verteidigte Usagi sich, stieß jedoch auf taube Ohren. „Man kann immer etwas ändern, Usa, man hat immer eine Wahl und deine Wahl, deine Entscheidung war NICHT richtig!“ „Ich habe es ja versucht, Rei, aber er will einfach nicht einlenken, dieser sture Idiot von Horn...!“ Rei unterbrach sie brüsk. „Usagi, DU bist diejenige, die einlenken muss, nicht er. Wie kannst du nur verlangen, dass er nachgibt? Spring gefälligst über deinen Schatten und gib ihm, was er verlangt.“ „WAS?! Niemals, Rei! Niemals werde ich...! Rei, du WEIßT, wie sehr ich ihn hasse! Auf welcher Seite stehst du eigentlich? Ich dachte, du wärst MEINE Freundin!“ „Das hat nichts mit hassen oder nicht hassen zu tun, Usa, sondern mit Recht und Unrecht. .Er hat schließlich ein Recht darauf. Und ich stehe immer auf der Seite des Rechts, wenn es sein muss, auch gegen dich.“
 

Kalkweiß sah Usagi die Schwarzhaarige an, als sähe sie sie zum ersten Mal. „Du verlangst wirklich von mir, dass ich ihm nachgebe?“ kam ihre tonlose Frage und sie fragte sich zum ersten Mal, ob Rei je wirklich ihre Freundin gewesen war. Hatte sie nur so getan als ob? Sie, Usagi nur geduldet als notwendiges Übel und Anhängsel von Minako? Die Unnachgiebigkeit in den violetten Augen ihr gegenüber schienen ihr jedenfalls zuzustimmen. „Natürlich verlange ich das, Usa! Du musst ihm das Geld zurückgeben!“
 

„Das GELD?!“ echochte sie und verstand nun überhaupt nichts mehr. War sie jetzt endgültig verrückt geworden? Was für Geld? Zumindest die letzte Frage wurde ihr umgehend beantwortet. „Ja, das Geld, Usa! Das Geld, das du Mamoru gestohlen hast in Las Vegas. Was dachtest du denn?“ Was Usagi dachte? Sie dachte gar nichts, ihr Kopf war leergefegt, blank, ein Loch. Das einzige, was war, sie fühlte sich als könnte sie im nächsten Augenblick losheulen, losheulen vor Erleichterung. Rei wusste es nicht. Ihr Geheimnis war sicher! Niemand wusste von ihr und Mamoru!
 

Langsam wich ihr Schock und ihr von Panik erfülltes Hirn begann allmählich wieder in geordnete Bahnen zu funktionieren und sie überlegte. Das Geld. Geld von Las Vegas? Meinte Rei etwa das Geld, das sie in ihrer Tasche gefunden hatte damals? „Das war Mamorus Geld?“ fragte sie verwirrt, woraufhin Rei sie ungläubig ansah. „Von wem dachtest du denn? Schließlich hat er es selbst in deine Tasche getan. Du warst doch selbst dabei gewesen. Weißt du das denn nicht mehr? Was hast du denn gemacht, um das zu vergessen?“ Doch darauf gab Usagi lieber keine Antwort, da dies nur noch mehr Fragen führen würde, die sie auf keinen Fall beantworten wollte. Auffordernd sah Rei sie an. „Also, gibst du ihm nun das Geld zurück oder nicht?“ Nur widerwillig beantwortete sie diese Frage und sprach so leise, dass es kaum zu hören war. „Das geht nicht mehr. Ich habe es nicht mehr.“ „Was? Was hast du damit gemacht, Usagi? Es war nicht dein Geld!“ „Ich wusste doch nicht, was für Geld das ist, Rei! Ich dachte, es wäre aus einem Banküberfall oder so. Ich habe aber nichts davon genommen, ehrlich!“ verteidigte sie sich trotzig. „Banküberfall?! Usa, was...?“ Rei schien beinah nach hinten umzukippen, als sie das hörte, Usagi sprach jedoch weiter, als hätte sie sie nicht gehört. „Ich... ich habe es gespendet, an eine Organisation für Kinder, die ohne Eltern aufwachsen müssen. Ich kann es nicht mehr zurückgeben, Rei.“ gestand sie leise.
 

„Oh, Usa! Was machst du nur immer? Und wie hat Mamoru das aufgenommen? Deswegen wollte er doch mit dir sprechen, oder nicht?“ Alarmiert spannte Usagi sich an. Dieses Gespräch ging wieder in eine Richtung, die sie unbedingt vermeiden musste. „Das Geld kam gar nicht zur Sprache. Ihm ging es um etwas anderes, wo ich aber noch viel weniger einlenken werde.“ gab die Blondine kleinlaut zu und sah sich im nächsten Augenblick Reis besorgten Blick gegenüber. „Macht Mamoru dir Probleme? Wenn ich oder die Mädchen dir irgendwie helfen können...“ Ohne selbst wirklich darüber lachen zu können, antwortete sie scherzhaft: „Kannst du die Zeit zurückdrehen? Hast du irgendein Zaubermittel, das mir Chiba vom Hals hält? Einen Trank, der mich unsichtbar machen kann?“ Auch Rei war nicht nach Lachen zumute. „Ich bin Priesterin, keine Kräuterhexe, Usa.“ Ja, das wusste sie auch, aber wenn sie diese ganze Situation nicht mit Humor nahm, würde sie noch wie ein Häufchen Elend zusammenbrechen, das war sicher. Trotzdem war es schwer diesen Humor vor den anderen aufrecht zu erhalten.
 

Abwinkend sah sie sich im Zimmer nach ihrer Tasche um. „Schon gut, Rei, war nur ein Scherz. Meine Tasche?“ Wortlos ging Rei zu ihrem Bett und holte Usagis Tasche hervor. „Danke nochmal, Rei. Tut mir leid, dass ich nicht gestern schon hier gewesen bin. Es war... was dazwischen gekommen.“ Oder wohl eher jemand. „Wir sehen uns dann. Und bestelle Yuichiro und deinem Großvater einen schönen Gruß von mir, ja?“ Damit wandte Usagi sich zum Gehen. „Usagi, warte!“ Schnell ging Rei zu ihrem Schreibtisch und schrieb etwas auf einen Zettel, den sie dann der verwirrten Usagi reichte. Fragend sah die Blondine auf den Zettel, die aufgeschriebene Adresse in Tokyo sagte ihr aber überhaupt nichts. „Ich habe gesagt, dass ich keine Kräuterhexe bin und dir nicht helfen kann. Aber vielleicht wirst du hier Hilfe finden.“ erklärte Rei und tippte auf die Adresse. „Sag einfach , dass ich dich schicke.“ Usagi fühlte sich wie in einem schlechten Film, in dem die Heldin eine mysteriöse Adresse zugesteckt bekam. „Was ist das für eine Adresse? Wer wohnt denn da?“ fragte sie misstrauisch. Rei grinste. „Eine Kräuterhexe.“
 

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Usagi besah sich misstrauisch das Haus vor sich und verglich noch einmal die Adresse. Die Straße stimmte und auch die Hausnummer war die richtige. Aber das konnte doch nicht richtig sein! Sie hätte sich das Domizil einer Kräuterhexe nun wirklich anders vorgestellt, düsterer, nebliger und vielleicht sogar vergammelter, aber so? Stattdessen stand die Blondine vor einem modernen Gebäudekomplex mit Glaswänden, die das Licht und die warme Sonne hineinließen. Und zwischen einem Frisörladen und einer kleinen Modeboutique lag das Ziel ihres Weges, was das farbenfrohe Schild über dem Glaseingang ihr bestätigte, „Kräuterallerlei“.
 

Entschlossen warf Usagi alle Bedenken beiseite und ging auf die Ladentür zu. Die obligatorische Ladenglocke läutete, als sie die Tür öffnete, aber statt metallisch klang es angenehm hölzern. Neugierig sah sie nach oben und betrachtete das Bambuswindspiel über der Tür. Sie mochte diesen Klang und hatte schon immer vorgehabt, sich so ein Windspiel aus Holz zu kaufen, aber irgendwie war es bisher nie dazu gekommen. „... Ich muss sie noch auf die Risiken hinweisen; die Behörde, sie verstehen? Es steht alles auf dem Beipackzettel beschrieben sowie eine Liste der Leute, denen vom dem Mittel abzuraten ist, aber für sie ist es ungefährlich, wie ich schon gesagt habe. Ich habe einen Blick dafür und weiß, was für die Leute gut ist und was nicht. Sie können die Tabletten gefahrlos einnehmen, aber nicht mehr als ich gesagt habe.“ Die junge Frau hinter dem Verkaufstisch lächelte ihre Kundin vor ihr warm an, während sie das Wechselgeld herausgab und wieder lagen Usagis Vorstellungen von der Realität meilenweit entfernt. Diese junge, adrette Frau mit dem modischen Kurzhaarschnitt sah so wenig wie eine Kräuterhexe aus wie sie selbst. Die ihr entgegen schwappende Frohnatur war ihr sofort sympathisch und sie hatte das Gefühl, hier wirklich Hilfe bekommen zu können.
 

Die Kundin vor ihr ging an Usagi vorbei und überrascht stellte sie fest, dass sie sie kannte. War das nicht Mamorus Nachbarin, wie hieß sie noch? Anne. Ja, die rötlichen, wuscheligen Haare und die rotbraunen schrägstehenden Augen waren unverkennbar. Der Blondine lag schon eine höfliche Begrüßung auf den Lippen, als Anne einfach wortlos an ihr vorbei aus den Laden ging. Ok, sie hatte Usagi nicht erkannt, sie hatten sich ja auch nur einmal ganz kurz gesehen, aber trotzdem war Usagi etwas irritiert und fühlte sich gekränkt.
 

„Was kann ich für sie tun?“ wurde sie nun angesprochen und Usagi wandte sich dem Grund ihres eigentlichen Herkommens wieder zu, nämlich einen Weg zu finden, Mamoru los zu werden. Doch diesen Grund in logische und verständliche Worte zu fassen und diese laut auszusprechen war nicht ganz so einfach, wie sie gedacht hatte. „Äh, ich brauche... Haben sie... haben sie irgendwas...“ „Moment! Bevor wir anfangen können, muss ich sie erst noch in meine Kundenkartei aufnehmen.“ Die junge Frau kramte unter dem Tresen herum und holte schließlich ein Formular hervor und lächelte dann entschuldigend. „Tut mir leid, das ist Vorschrift, da kann ich mich nicht gegen stellen. Also... Name?“ „Usagi Tsuk...“ Sie hielt inne. Innerlich sträubte sie sich zutiefst, aber sie hatte keine andere Wahl. „...Chiba, Usagi Chiba.“ würgte sie letztendlich heraus und erschauerte bei dem ungewöhnlichen Klang, so ungewohnt, so falsch und doch leider den Tatsachen entsprechend. Ihr Zögern war natürlich nicht unbemerkt geblieben, aber ihr Gegenüber beließ es trotzdem glücklicherweise unerwähnt. „Alter?“ „21. „Irgendwelche Krankheiten? Allergien?“ „Nicht dass ich wüsste.“ bekannte die Blondine und hoffte, dass die Fragen bald vorüber waren, sie mochte es nicht besonders, wenn Leute alles über sie wissen wollten, aber da musste sie wohl einfach durch.
 

Nach 3-4 weiteren Fragen hatte sie es dann auch überstanden und ihr fiel wieder Reis Ratschlag ein. „Ich soll übrigens erwähnen, dass Rei mich schickt. Rei Hino, meine ich.“ „Rei? Wie schön! Reis Freunde sind auch meine Freunde.“ Erfreut streckte die Brünette ihr die Hand entgegen, die Usagi dann überrascht nahm. „Yuka, ich heiße Yuka Nakamura. Schön dich kennen zu lernen, Usagi. Rei hat viel von ihren Freundinnen erzählt. Dann bist du also DIE Usagi?“ Beklommen wechselte Usagi von einem Bein aufs andere und lächelte verlegen. „Wahrscheinlich ja. Oder besser, kommt drauf an, was Rei erzählt hat. Die schlechten Sachen sind auf jeden Fall alle übertrieben oder gelogen.“ Sie lachten beide. Es war das erste mal seit einer Ewigkeit, dass Usagi unbefangen und frei lachen konnte. Aber Yukas Lachen war einfach so ansteckend, dass man nicht widerstehen konnte.
 

„Also, was kann ich nun für dich tun, Usagi?“ fragte die Brünette mit einem immer noch lachenden Glitzern in den Augen. Usagi überlegte kurz. Was könnte ihr bei ihrem Mamoru-Problem helfen? Aber vielleicht sollte sie doch erst mit etwas nicht ganz so merkwürdig klingenden Anliegen beginnen und da fiel ihr gleich etwas ein. „Hast du etwas gegen Kopfschmerzen?“ Yuka ging zu einer Ecke mit etlichen Gläsern voller Kügelchen und Tabletten hinüber. „Was sind das für Kopfschmerzen?“ „Sehr starke, die mich einen ganzen Tag lahmlegen.“ „Und treten die oft auf? Haben die Kopfschmerzen eine bestimmte Ursache, etwas, das sie auslöst?“ Usagi zögerte. Würde Yuka sie für verrückt halten, wenn sie ihr den Grund für ihre Kopfschmerzattacken nannte? Yuka drehte sich zu ihr um und lächelte ihr aufmunternd zu. „Du brauchst keine Angst zu haben, es mir zu sagen. Egal was es ist, es bleibt unter uns, Kundengeheimnis. Und du würdest staunen, wenn du wüsstest, was für Gründe ich schon gehört habe für dieses oder jenes Zipperlein.“
 

Nur eher schwach antwortete Usagi dem Lächeln der anderen, fühlte sich aber trotzdem nicht ganz wohl, gab sich dann aber seufzend einen Ruck. „Der Auslöser ist nicht etwas, sondern jemand. Immer nachdem ich mit ihm zusammen treffe, fangen diese Kopfschmerzen an.“ „Und du siehst diese Person häufiger?“ fragte Yuka fachgerecht ohne sich zu wundern und griff nach einem der Gläser auf dem Regal. „Ja und in näherer Zukunft wohl jeden Tag. Er lässt mich einfach nicht los.“ „Hm, dann wohl etwas stärkeres.“ Sie stellte das Glas wieder an seinen Platz zurück und fuhr mit ihrem Finger über die Reihe, bis sie bei einem anderen Glas liegen blieb und es schließlich herausnahm. Dann drehte sie sich zu Usagi um. „Dies ist eine Geheimrezeptur meiner Großmutter, wie fast alle Arzneien hier im Laden. Ein paar habe ich aber selber kreiert. Alles hier ist sehr wirksam.“ erzählte sie stolz und ihr liebevoller Blick über ihre Kügelchen, Salben und Kräutermischungen verrieten, dass sie ihren Job mit Leidenschaft ausführte. „Dies ist ein sehr starkes Mittel. Man muss sehr vorsichtig mit der Dosierung sein.“ warnte sie dann und Usagi nickte. Sie würde sich genau an die Dosierung halten. „Wegen seiner starken Wirkung ist es nicht für jeden geeignet. Es kann zu Komplikationen und Nebenwirkungen kommen. Daher muss ich erst sichergehen, ob du es gefahrlos nehmen kannst. Deine Hand bitte!“
 

Verwirrt sah Usagi auf die ausgestreckte Hand Yukas und fragte sich, was ihr Gegenüber wohl mit ihrer Hand wollte, wenn sie sie auf die Verträglichkeit prüfen wollte. Nach kurzem Zögern legte sie ihre Hand dann aber doch in die andere. Yuka lächelte ermutigend. „Ich bin so etwas wie ein Handmedium. Rei hat mich deshalb mal scherzhaft die Händeflüsterin genannt. So wie Rei durch ihr Feuer Visionen und Bilder erhält, kann ich über die Hände eines Menschen in ihn hineinsehen. Deine Hand ist wie eine Art Krankenakte für mich, in der einfach alles aufgefasst ist, sogar Sachen die einem selbst nicht bewusst sind.“ Die braunen, warmen Augen schlossen sich und einen Augenblick standen beide bewegungslos da, die eine auf die Bilder konzentriert, die sie durch die Hand erhielt, die andere nur erstaunt dreinblickend.
 

Nach einigen Minuten öffnete Yuka ihre Augen wieder. Die Analyse war wohl beendet. Ihre braunen Augen waren auf Usagi gerichtet und die Blondine hatte plötzlich das Gefühl, dass Yuka mehr über sie erfahren hatte, als Usagi es gewollt hatte. Schließlich sah sie zu dem Tablettenglas hinunter. „Nein, das ist kein Mittel für dich, Usagi.“ Enttäuscht sah Usagi zu, wie Yuka auch dieses Glas wieder zurück stellte. Wie sollte sie die denn die kommenden Tage überstehen, wenn sie nichts gegen ihre Kopfschmerzen machen konnte? Und die Chiba-Kopfschmerzen WÜRDEN kommen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. „Aber Yuka, ich brauche diese Kopfschmerztabletten, ohne sie...“ „Nein! Sie sind nichts für dich!“ wurde die Blondine brüsk und entschieden unterbrochen, doch dann lächelte Yuka, um ihren harschen Worte den Stachel zu nehmen.
 

„Ich habe etwas besseres für dich. Etwas, was deine Kopfschmerzen erst gar nicht aufkommen lassen wird. Das beste Mittel überhaupt in deinem Fall.“ Sie ging zu einem anderen Regal voller kleiner Flaschen, die mit irgendwelchen farbigen Flüssigkeiten gefüllt waren und nahm eines heraus. „Die Farbe tut nichts zur Sache. Die Kunden mögen nur alles bunte und es verkauft sich so besser.“ erklärte sie spitzbübisch grinsend und hielt Usagi die kleine Phiole entgegen. „Einer meiner besten Rezepturen, auch wenn es eigentlich auf eins meiner Großmutter basiert. Es ist eigentlich ganz einfach herzustellen, aber wüssten das meine Kunden, wäre ich bald arbeitslos.“ Sie lachte. „Nimm es am besten kurz vor dem Zubettgehen ein. Keine Sorge, du kannst ruhig alles auf einmal nehmen, dieses hier ist völlig ungefährlich. Und als Reis Freundin gebe ich dir eine Gratisprobe. Komm einfach vorbei, wenn du mehr brauchst.“
 

Das erste mal seit Langem war für Usagi so etwas wie Hoffnung am Horizont zu sehen. Würden ihre Probleme so leicht gelöst sein? Einfach nur ein kleiner Schluck und alles wäre ok? Sie konnte es kaum erwarten, es auszuprobieren. Überschwänglich dankte sie der Brünetten und versprach wiederzukommen und von ihrem Erfolg zu berichten und als sie dann aus dem Laden trat, stellte sie überrascht fest, dass es mittlerweile vormittag war. Wie schnell die Zeit auf einmal vergangen war, im Gegensatz zu heute Nacht! Mit neuem Tatendrang machte Usagi sich auf den Weg nach Hause und überlegte angestrengt dabei, wie sie die Mädchen von diesem heiklen Usagi-Mamoru-Thema endgültig abbringen konnte. Vielleicht sollte sie für den Rest ihres Urlaubs einfach wegfahren? Irgendwohin wo keine neugierigen Mädchen, kein Crown und vor allem kein Chiba sein würden. Einfach allen aus den Weg gehen, bis die Lage sich wieder beruhigt hatte und der allgemeine Normalzustand wieder eingetreten war. Diese Idee gefiel ihr immer besser und als zu ihrem Haus ankam und in den Hausflur trat, war sie schon dabei, mögliche Reiseziele in Betracht zu ziehen und sich Gedanken zu machen, wer auf ihre Pflanzen aufpassen würde.
 

Als sie an Frau Kanedas Tür vorbei ging, öffnete sich diese prompt, als hätte die alte Dame auf Usagis Eintreffen gewartet. Und anscheinend hatte sie das tatsächlich, da sie Usagi mit ihrem warmen Lächeln sofort zu sich winkte. „Kindchen, ich hatte ja keine Ahnung! So etwas behält man doch nicht für sich als ein Geheimnis! Aber so ist die Jugend von heute wohl nun mal, oder? Aber ich habe etwas für dich, auch wenn es ja nun etwas verspätet kommt. Nur eine Kleinigkeit, ich hatte ja keine Zeit, um etwas angemessenes zu finden.“ entschuldigte sich die alte Frau bei der verdutzten Blondine, die keine Ahnung hatte, wovon Frau Kaneda eigentlich sprach.
 

Einen kurzen Moment verschwand die alte Dame in ihrer Wohnung wieder, kam aber nur Sekunden später wieder zurück und hielt dabei etwas in der Hand, das sie dann strahlend Usagi überreichte. „Ich wünsche die alles alles gute, Kindchen. Wirklich, du hast es verdient, endlich glücklich zu sein. Am liebsten würde ich dich ja gar nicht gehen lassen, aber höre lieber nicht auf das Geschwätz einer alten Frau. So ist nunmal der Lauf der Dinge und lass niemanden sich dagegen stellen, sag ich immer.“ Usagi verstand immer noch nichts von den Worten, aber sie hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Vorsichtig öffnete sie den weißen Umschlag und starrte voll Unglauben auf die Glückwunschkarte samt kleinem Geldgeschenk. In bunten schnörkeligen Lettern wurde ihr dort zu ihrer Hochzeit gratuliert.
 

Usagi nahm kaum wahr, dass das heitere Geplapper der alten Frau nicht abgebrochen war sondern weiterhin munter auf sie einprasselte. Nur vereinzelte Worte drangen zu ihr durch wie 'Ehemann' und 'in die Wohnung geschickt', und diese Wortfetzen reichten. Ohne sich noch einmal umzudrehen, ließ sie Frau Kaneda stehen und stürmte zu ihrer Wohnungstür. Hastig steckte sie den Schlüssel ins Schloss und stellte nicht wirklich überrascht fest, dass nicht abgeschlossen war. Krachend öffnete sie die Tür und marschierte geradewegs ins Wohnzimmer.
 

Seelenruhig saß er in dem Sessel vor dem Fenster und sah ihr leicht lächelnd entgegen. „Guten Morgen, Usagi, ich habe nicht so früh mit deiner Abwesenheit zu Hause gerechnet, aber ich habe mich sehr angeregt mit deiner Vermieterin unterhalten. Du glaubst gar nicht, wie erstaunt ich war festzustellen, dass sie von den jüngsten Ereignissen in deinem Leben noch gar nichts wusste.“ Einen Augenblick verschlug es ihr die Sprache. Wie dreist konnte man noch sein?! Ihm reichte es nicht mehr, nur ihr Leben aus den Fugen zu schleudern, jetzt machte er es bei ihren Freunden und Bekannten weiter? Wut brodelte in ihr hoch und sie musste sich stark zusammenreißen, um nicht auf ihn los zugehen, aber es fehlte nicht mehr viel dazu. Die vorherige Hochstimmung von Yukas Kräuterladen war verschwunden, zerstampft unter der Macht ihrer angestauten Wut. „Was willst du hier? Was machst du in meiner Wohnung?“ fauchte sie ihn an und schleuderte ihm ihre Tasche entgegen, die sie wenige Stunden zuvor bei Rei abgeholt hatte. Sie verfehlte ihr Ziel zum Glück für Mamoru, zum Leidwesen Usagis jedoch.
 

Doch Mamoru schien die angespannte Stimmung im Raum wohl doch zu spüren und kam einmal seufzend zum Punkt seines Hierseins. „Gut. Aber wenn du deine Wutausbrüche auf ein Minimum zurückschrauben könntest, wäre ich die sehr dankbar.“ Er wartete nicht auf eine Antwort, aber sie hatte es auch nicht vorgehabt. „Unser Gespräch gestern war noch nicht beendet, Usagi. Durch deinen überstürzten... Weggang sind noch einige Sachen offen geblieben.“ Die Wut ergriff nun endgültig die Überhand in ihr und sie explodierte. „RAUS HIER!“ schreiend zerrte sie ihn aus den Sessel und schubste ihn in Richtung Tür. „Verschwinde aus meiner Wohnung!“
 

Mamoru konnte sich so gerade abfangen, bevor er haltsuchend gegen eins ihrer Möbel stieß. Dann drehte er sich mit kühler Miene zu ihr um. „Das ist nicht länger deine Wohnung.“ Sie stockte in ihrer Bewegung, ihn erneut Richtung Tür zu schubsen. „Was? Natürlich ist das meine Wohnung. Ich habe sie schließlich gemietet.“ Sein nachfolgendes Grinsen verursachte einen kalten Schauer auf ihren Rücken. „Und ich habe sie für dich wieder gekündigt vorhin bei deiner Vermieterin... Frau Kaneda, richtig? Eine sehr nette, alte Dame übrigens, hat was im Kopf, auch wenn sie was anderes vorgibt. Sie mag dich sehr, wusstest du das?“ „Du hast WAS?!“ echochte sie ungläubig. „Deine Wohnung gekündigt. Deine Möbel werden morgen erstmal zwischengelagert, bis wir eine Verwendung dafür finden, oder sie am besten verkaufen.“ „Das ist nicht wahr! Du hast keine Befugnisse... ich habe eine Kündigungsfrist!“ klammerte sie sich an den Rest rationaler Gedanken in ihr, doch auch diese wurden einer Niederlage zuteil. „Keine Befugnisse? Ich bin dein angetrauter Ehemann, schon vergessen? Und was die Kündigungsfrist angeht; ich habe die restlichen Mietbeiträge im Voraus gezahlt. Ein Makler kümmert sich dann um einen geeigneten Nachmieter, für Frau Kaneda entstehen also keinerlei Unannehmlichkeiten dadurch, mach dir um sie also keine Sorgen. Und übrigens, wo wir schon mal bei Kündigungen sind: ich habe heute Morgen bei deinem Arbeitgeber im Laden angerufen.“
 

Atemlos jabste sie auf. „Nein! Das hast du nicht getan, sag mir, dass du das nicht getan hast!“ Seine kaltblauen Augen starrten in ihre. „Deiner Chefin tat es wirklich leid zu hören, aber sie lässt dir schöne Grüße bestellen und sie schickt dir deine Unterlagen nach.“ Usagi sank in sich zusammen. Die Wut, der Ärger, alles war auf einmal aus ihr gewichen und hinterließ nichts mehr. „Warum tust du mir das an?“
 

Es waren die gleichen Worte wie gestern, die gleiche Verzweiflung und Resignation in ihrem Blick und dieser Anblick stach ihm ins Herz. Mit ihrer Wut, ihren Beleidigungen und Drohungen, sogar mit ihren Handgreiflichkeiten konnte er umgehen, nicht aber mit dieser leeren Hülle ohne Kampfgeist und Leben. Fast wünschte er sich ihre Wut zurück. Aber er musste das jetzt durchziehen. „Du wirst ab heute bei mir wohnen, so wie es sich für eine Ehefrau gehört. Und da du mir keine andere Wahl lässt, muss ich zu diesen Mitteln greifen.“ Dies klang fast wie eine Entschuldigung, aber Usagi hatte momentan keinen Sinn für konservative Feinheiten und hörte es nicht.
 

Mühsam rappelte sie sich hoch, einen Schatten ihres alten Kampfgeistes wieder gewinnend. „Ich werde nicht bei dir einziehen.“ erklärte sie bestimmt und verschränkte die Arme vor die Brust. Der Schwarzhaarige zuckte nur mit der Schulter. „Du wirst keine andere Wahl haben, außer du willst unter einer Brücke schlafen.“ „Ich kann zu Minako ziehen oder zu einem der anderen Mädchen.“ beharrte sie stur, doch darauf lächelte Mamoru nur leicht. „Ich kann mich auch getäuscht haben, aber es hatte für mich den Anschein, dass du deinen Freundinnen von uns nichts gesagt hast und es anscheinend auch so belassen willst. Wird schwer werden, dieses kleine Geheimnis von ihnen fern zu halten, wenn du bei ihnen eingezogen bist.“ Dies schien selbst ihr einleuchtend, da sie zögernd von ihm aus dem Fenster sah, als suche sie dort nach einer weiteren Ausrede. Man sah direkt, wie sie eine Möglichkeit nach der anderen erdachte und dann wieder verwarf. Nur sehr widerwillig kam sie dann zu dem selben Schluss wie er; sie hatte keine andere Wahl, als bei ihm einzuziehen.
 

Ihr finsterer Blick hätte jeden anderen in die Flucht geschlagen, aber Mamoru entlockte es ein heimliches, siegessicheres Lächeln. „Glaub ja nicht, mich in dein persönliches kleines Hausfrauchen ummodeln zu können!“ grummelte sie drohend jedoch wirkungslos. Der Schwarzhaarige lachte sogar darüber. „Keine Sorge, Usa, das habe ich nicht vor. Ich habe wirklich kein Verlagen danach, dich ändern zu wollen.“ Dann ging er zu ihrem Kleiderschrank. „Komm, ich helfe dir beim Packen.“
 


 

Dieses Kap ist mal wieder eins von den längeren, wie ihr seht und lest, eigentlich war dies und das vorherige Kap ursprünglich mal eins gewesen, aber da ich ja alles nen bissel umgemodelt hab, damit die einzelnen Kaps nicht ganz so lang sind (mich schrecken zu lange kaps immer etwas ab, auch wenn ich lange ff sehr sehr liebe), haben wir jetzt 3 Teile von "how to catch a bunny" (wenn ich mich mal selbst loben darf, finde ich diesen Titel hierbei sehr gelungen *gg*).
 

Mamoru ist hier wiedermal der kleine Eisklotz schlechthin und bestätigt damit wiedermal Usas Vorurteile über ihn. Aber er taut noch auf im Laufe der story, keine Angst.
 

Ihr fragt euch, was es mit Anne und diesem Baby zu tun hat? Ich verspreche euch, dass dieses kleine Geheimnis im nächsten Kap gelüftet wird. Ein kleiner Wettbewerb: Wer richtig errät, wer die Eltern des Kleinen sind, widme ich das nächste Kap, ein kleiner Tipp dabei, es ist nicht die, die ihr denkt, aber ihr kennt sie alle.
 

lg
 

serena-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Reblaus
2011-01-06T10:56:37+00:00 06.01.2011 11:56
Also ich waere wohl durchgedreht. Ich haette ihn vor Anderen, die mich moegen auflaufen lassen.
Aber ich frage mich allen Ernstes: darf Mamoru denn Wohnung und Arbeit kuendigen?
Gut das mit der Wohnung , ich denke dass ist dann einfach private Absprache, wenn Bunny sich allerdings gegenueber ihrer Vermieterin geaeussert haette...
Aber ihre Stellung? Ich koennte doch nie einen Job meines Mannes, fuer den er unterschrieben hat, ohne ihn , seine Unterschrift kuendigen.... ?
Gut ich weiss nicht wie das in Japan rechtlich gesehen wird, aber auch dort wird wohl ihre Unterschrift fuer "Papierkram nach der Hochzeit" benoetigt werden.

Wenn sie so nach Flucht giert, was macht sie so tatenlos? Warum ist sie ploetzlich so unselbstaendig? Einzige Erklaerung waere fuer mich : ein Trauma ( aber warum hat sie dann kein Vertrauen mehr in ihre Freundinnen?)

Was ist schlimmer "der Gesichtsverlust" oder diese Bevormundung? Wo ist der Bruch zu den Freundinnen, ist sie wirklich so allein?


Von:  deryam87
2010-04-20T12:44:23+00:00 20.04.2010 14:44
Das darf doch nicht wahr sein, er zieht es wirklich konsequent durch, die arme Bunny..
Ich hoffe mal das sein Handeln sie nicht dazu fürht Ihn zu hassen.

Hmm, warum hat die Anne wohl ihr nicht das gegeben was sie braucht ?
Ich tippe mal auf eine Schwangerschaft.

Naja, schreib bitte schnell weiter.

lg



Von:  Kikili
2010-04-11T22:16:14+00:00 12.04.2010 00:16
Wow, was Mamoru alles durchzieht.... erstaunlich!
Hätte nicht gedacht, dass er sooo sein kann.
Und mich würde sehr interessieren, was Bunny von der netten Kräuterhexe bekommen hat... wer weiß, was die gesehen hat!
Ich hab echt super viel Spaß beim lesen, und hoffe, dass es schnell weiter geht.
Von wem das Kind ist... hmm keine Ahnung!
Ah ja Bunny könnte doch zu ihren Eltern ziehn?

Liebe Grüße Kikili

P.S.: Kann ich auch auf die ENS-Liste? Danke

Von:  Kyokoleinchen
2010-04-07T10:07:13+00:00 07.04.2010 12:07
Hey ^^
Das war ja ein HAMMERGEILES Kap ^^
Andererseits was sich Mamoru da raus nimmt, ist unterste Schublade ! ~.~
wenn ich Bunny wär ,ich glaub ich hätt ihn längst eine ÜBERGEBRATEN ~.~
was bildet der sich ein ?!
Naja auf jeden fall freu ich mich schon wenn es weiter geht
Bis dahin
VLG Kyokoleinchen
Von:  inci
2010-04-07T06:54:05+00:00 07.04.2010 08:54
man man man!!!
das wird ja immer besser! usagi tut mir echt leid, wirklich ich leide mit ihr! die arme ungewollt gewollt zu wollen ist grausamm wenn man so einen hartnäkigen typen wie mamoru vor sich hat. ich glaube aber das da noch mehr hintersteckt. wie war das in las vegas? die gefühle von usagi ihm gegenüber? hat der gute das nicht mehr ergründen wollen? bei ihm ist die erinnerung an diesen einen abend wahrscheinlich stärcker als bei unserer guten usagi, denn die hatte ja schon vorher mit dem trinken angefangen. er hat ihr gegenüber wohl auch gefühle sonst glaube ich würde er nicht so drauf beharren. versprechen hin oder her, dieses ehebündniss ist eh nicht richtig gültig, schlisslich waren die beiden ja betrunken, nicht?!

und rei?! was soll man dazu sagen?! klar ich glaub an kismet und schicksal aber kräuterhexen und so!? arme usagi das die sich echt eine lösung gegen mamo erhofft hat bei dieser frau. na die hat sich ja eigendlich als eine art naturheilpracktikerin herausgestellt.

was hat er gemacht?! gehts dem noch gut? einfach ihren job und ihre wohnung zu kündigen?! der hat sie echt nicht mehr wa??! oh man mamoru ist ein härterer brocken als wir angenommen haben und ist noch so was von dreist! respeckt! ich bin zwar auch oft dreist und nehme mir mnachmal sachen raus die nicht unbedingt immer angerbacht sind aber anders kann man sich nicht das leben schlagen, aber das was der macht ist einfach ober dreist und steht ihm im grunde ganz und garnicht zu. aber irgendwie kann ich ihn auch verstehen, anders würde er wahrscheinlich gar nicht vorankommen bei ihr.

ich bin echt gespannt wie die zusammen leben werden. schliesslich gibt es ein weiteres schwerwigenderes problem, wenn die zusammen wohnen.
die sind ja "verheiratet" und wie jedes normale ehepaar müssen die ja nun eigentlich in einem bett "nächtigen". ich meine mamoru besteht ja darauf das sie sich wei ein normales ehepaar verhalten, dann gehört das bettgeflüster ja dazu.
ich bin auf dieses gesicht von usagi gespannt, wenn sie davon berichtigt bekommt, oder wird mamo ihr ein eigenes zimmer zur verfügung stellen?!

man das wird noch richtig lustig mit den beiden.

ach ja dein stil, muss ich das erwähnen das er mir super zusagt? nein ich glaub das weis du auch so.

bis zum nächsten kap
inci

Von:  stefanie22
2010-04-07T00:06:40+00:00 07.04.2010 02:06
Das war mal wieder sehr schon

Ich weiß garnicht was ich zu diesen kapittel sagen soll auser das es hammer war

das ich mir wünsche oder auch hoffe das usagi in las vegas schwanger von ihn wurde und deswegen hat die verkauferin ihr was anderes gegeben

und das mit anne und das baby lasse ich mich auf das nachste kapittel überraschen darf nur nicht von anne und mamoru sein

also schreibe bitte ganz schnell auf die tasten und lass uns nicht als zulange warten!!!!

lg stefanie22
Von:  mondsternchen_c
2010-04-05T20:16:14+00:00 05.04.2010 22:16
WTF, der Hass zwischen den Beiden ist echt nicht mehr feierlich, Wahnsinn, was ist da nur passiert?? Oo
Als Mamo da einfach so in Usas Leben eingreift, sprich Wohnung/Arbeit gekündigt (geht das überhaupt? Oo)hat, hats mich so richtig gegruselt! Will er systematisch ihr Leben einnehmen? Aber er scheint einen gewissen Plan zu verfolgen, wie auch immer der aussieht!

Usa sollte dringenst ihre FreundInnen zu Rate ziehen, ich mein, dass das raus kommt is klar und nur weil sie mehr oder weniger freiwillig geheiratet hat, geht deswegen noch lang nicht die Welt respektive Freundschaft unter, da dramatisiert sie schon gewaltig über! Auf Rei's Feuer (mit Pornokanal wie ich ursprünglich dachte, aber dann hat es doch nur das mit dem Geld gezeigt xD)is ja auch nicht wirklich verlass..

Die Kräuterhexe inklusive Handlesegerät ist allerdings sehr cool, was sie Usa wohl gegeben hat..

Tja, wer die Eltern des Kindes sind, k.P., vl. Ale und Hotaru Tomoe, boah, wie krank wär das denn.. xDD Ne, aber ich freu mich schon auf die Lösung!

Bis zum Nächsten denn ^^
Von: abgemeldet
2010-04-05T18:20:08+00:00 05.04.2010 20:20
sehr sehr cooles kapitel. aber ich versteh nicht warum mamoru ihren job kündigen musste? will er sie zu hause einsperren? oder hat er einen plan?! hmm bin auf jeden fall gespannt wies weitergeht und ich hoffe das dud damit nicht bis pfingsten wartest :P
Von:  Dragonohzora
2010-04-05T17:12:07+00:00 05.04.2010 19:12
Also der Hass den Usagi Mamoru entgegnschleudert ist ja wirklich unheimlich, was hat der arme Kerl ihr nur so sher angetan? Und ich red nicht von jetzt, da muss etwas früher vorgefallen sein.

Aber ich muss schon sagen. mamoru ist echt eisig hier rüber gekommen, da musste ich schon schlucken, einfach ihren Job kündigenoO Ich glaube, da braucht er sich denn ausnahsmweise mal nicht zu wundern,wenn sie austickt udn ihre wohnung? Puh....ich schieb es mal auf die Japabische Mentalität, die haben noch nader Sitten und gebräuche als unser eins hier im Westen. Aber krass, wobei wie kommt Mamoru drauf das die anderen sich nicht fragen werden, wieso usagi aufeinmal zu Mamoru ziehtOO


ich hoffe das Usagi mamoru doch nicht so sher ahsst wie es rüber kommt udn wird Mamoru sie noch auf das geld ansprechen? In seiner lage würde ich das thema doch eventuell vermeidenXD oder Mamoru weiß das auch nicht mehrXD

Das die nacht in vegas Früchte getragen hat, glaube ich alledinsg auchXD Würde ich zuminedst gut finden, vielleicht brinbgt das dem frischgebackenen Ehepaar ja mal näher zusammen.

Es ist schwierig zusagen, wer die eltern des kindes sind. odre ist es letenedes von usagiOO udn mamoru? das sie das kidn nicht behalten konnte? und daher rührt ihr hass auf mamoru? und der arme Trottel weiß davon nichts? Seiya könnte natürlich als vater auch in Frage kommen, aber wer ist dann die mutter,wenn es anne nicht ist? ich bin auf deine Auflösung ziemlich gespannt.

übriegnds rei ist echt gutXD Und was hat die Kräuterhexe usagi da nur gegeben? Wirklicb etwas gegen Kopfweh, oder doch was ganz anderes? Ein beruhigungsmittel, oder ein Liebestrank?^^

Eine spannende Fanfic, das einzige was mich stört ist dieser Hass den Usagi empfindet, ich hoffe das ändert sich noch^^

Schreib schnell weiter

Lg^^

PS: alle drei kapitel zusammen, als eins..Wow, so an sich sind sie ja einzelnd schon langXD respektXD aber bei guten FF liebe ich lange Kapitel^^
Von:  waffelcrepe
2010-04-05T14:56:22+00:00 05.04.2010 16:56
hm, also...

nach den ganzen lobeshymnen hier hoffe ich, dass du auch ein wenig konstruktive kritik vertragen kannst.

zu anfang fand ich deine fanfic sehr schön, der schreibstil, der handlungsbogen, alles war stimmig und hat zusammengepasst, dass usagi wirklichen hass für mamoru empfindet hat mir aber schon damals ein ungutes gefühl bereitet...

die plotentwicklung am ende des letzten kapitels war schon sehr unverständlich, aus was für gründen auch immer mamoru keine scheidung möchte, dies ist für einen rational denkenden menschen wie mamoru immer noch kein grund auf einer ehe zu bestehen. Das ganze ist ziemlich ooc. mamoru muss doch klar sein, dass eine ehe ohne liebe keinen bestand hat, vor allen dingen mit einem mädchen zusammen, dessen existenz darin besteht liebe und freundschaft zu verbreiten.
Aber den vogel abgeschossen hat er ja in diesem Kapitel, Usagi hat nicht einmal gesagt dass sie trotz seines unwillens alles tun wird um eine scheidung durchzusetzen, aber er kündigt einfach ihre wohnung und ihren job (was nebenbei gesagt unmöglich ist, irgendjemand hätte doch bei usagi nachgefragt und nicht auf irgendeinen dahergelaufenen typen gehört!), glaubt er wirklich, dass so ein perfektes eheleben zustande kommen soll? Auch hier wieder: das ganze ist zu ooc für den rational denkenden mamoru.

Auf der anderen seite kann man usagis handlungsweise nicht nachvollziehen, okay mamoru stimmt einer scheidung oder anullierung nicht zu, trotzdem ist eine scheidung möglich, sie ist dann zwar nicht einvernehmlich, aber trotzdem rechtskräftig (auch wenns dann ein bisschen länger dauert) und das sollte usagi doch klar sein.
Außerdem ist ihre panische angst davor es ihren freundinnen zu sagen ziemlich unverständlich, sie war betrunken/hackedicht und hat scheiße gebaut, aber wenn die freundschaft zu den mädels wirklich so toll ist dann sollte es doch nicht so ein großes problem sein ihren freundinnen zu sagen, dass sie einen fehler gemacht hat. das macht doch freundschaft aus: in schweren zeiten füreinander da zu sein.

Ich weiß, dass hört sich jetzt an, als ob ich alles kritisiere, aber den anfang der fanfic fand ich wirklich großartig, deshalb habe ich mir auch die mühe gemacht meine kritikpunkte so ausführlich aufzulisten.
Nochmal: das ist keine kritik an dir persönlich, sondern nur am handlungsaufbau und der charakterentwicklung deiner geschichte.

Oh und ich glaube, dass Usagi schwanger ist (deshalb wollte ihr die kräuterfrau die kopfschmerztabletten nicht geben) aber Anne will mamoru für sich, obwohl sie bereits ein kind von einem anderen hat.

Lg und noch frohe Ostern



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