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Beloved Assassin

Geliebter Mörder
von

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Hilfe kostet

Sakura kauerte auf dem Boden und atmete unregelmäßig. Der Schuss hallte noch immer in ihren Ohren, ebenso wie Sasuke Uchihas dunkle Stimme.

„Du bist gut in Wahrscheinlichkeitsrechnung“, hörte sie ihn sagen. „Etwas mehr über Null …“ Er lachte leise und kniete sich zu ihr hinunter. Erst dachte Sakura, er würde sie jetzt selbst erschießen wollen, doch fasste er stattdessen unter ihre Knie und hob sie leichthändig hoch. „Warum etwas mehr?“, fragte er mit einem warnenden Unterton, damit Sakura sich ihre Antwort gut überlegte.

„Wegen dir“, sagte sie zittrig, und doch brachte sie ein Schmunzeln zustande. Sie griff nach Sasukes Shirt, als wäre er plötzlich nicht mehr der furchterregende Killer, und wie sie sich an ihm festkrallte und bitterlich zu weinen begann, zuckte er zusammen und ließ sie beinah fallen.

Aber nur beinah …

„Hör auf zu flennen“, fuhr er sie an. „Ich schmeiß dich sonst aus dem Fenster, verstanden?“

Sakura nickte, doch statt ihm zu gehorchen, weinte sie auch noch, als er mit ihr über die beiden Leichen stieg, und sie lautlos die Treppen hinunter trug. Erst, als sie die weichen Polster in seinem Wagen unter sich spüren konnte, versiegten die Tränen. Sie wischte sich über die Augen und sah Sasuke nach, der um das Auto zur Fahrerseite lief und dabei ein Handy hervorholte. Ehe er einstieg und losfuhr, wechselte er mit jemanden rasche Worte, doch Sakura konnte nichts verstehen.

„Wirst du mich jetzt töten?“, fragte sie, und obwohl sie nicht mehr weinte, hörte das Schluchzen nicht auf.

„Erst mal nicht“, gab Sasuke grob zurück, doch nickte Sakura, als hätte sie diese Antwort erwartet.

„Ich habe noch immer kein Geld.“

Sasuke bog an einer Kreuzung links ab, und kaum dass sie eine Landstraße aus der Stadt heraus erreichten, beschleunigte er auf 90 Meilen.

„Dreh mir keine unnötigen Gespräche auf“, brummte er nur.

„Aber ich habe selbst dann noch kein Geld.“

„Halt jetzt deinen Mund, kapiert?“

Sakura nickte, sah kurz aus dem Fenster und wieder zurück zu Sasuke, der verbissen nach vorne blickte.

„Ist jetzt vorbei?“ Sakura hielt Sasukes tödlichen Blick stand, wie er sie vernichtend ansah. „Dann sag mir wenigstens, warum das eben passiert ist.“

„Ich muss dir einen Scheißdreck sagen.“

„Warum hast du mir geholfen, wenn ich doch kein Geld habe?“ Sakura ließ nicht locker. Noch immer steckte der Schock tief in den Knochen, doch war sie realistisch genug um zu wissen, dass es ihr Weinen nichts brachte.

„Du bist eine gottverdammte Lügnerin! Ich weiß, dass du Kohle hast“, brauste Sasuke gegen sein sonstiges Verhaltensmuster auf.

Sakura musste sich erneut über die Augen wischen, doch dachte sie nicht daran, Kleinbei zu geben.

„Und du en gottverdammter Idiot, wenn du das glaubst.“

Sasuke verengte die Augen, kaum dass sie das gesagt hatte. Er beschleunigte, und Sakura wurde fast schlecht, wie sie zum Tacho sah.

„Du willst verrecken, oder?“, fauchte er wutentbrannt.

„Nicht so sehr, wie du es anscheinend willst“, hauchte Sakura furchtsam und schnallte sich hastig an. Wieder schluchzte sie auf, und doch hielt sie diesmal die Tränen zurück. „Fahr bitte langsamer, Sasuke.“

„Warum sollte ich?“ Er drückte noch mehr aufs Gas. „Sag mir die Wahrheit, sonst war's das. Der beschissene Schnallgurt wird dir gegen die ganzen Wichser nicht helfen.“

Sakura schloss die Augen, wie ihr übel wurde. Sie hörte das Rauschen des rasenden Wagens, und sie glaubte auch zu hören, wie jeder Baum an ihnen vorbeidonnerte.

„Auf meinem Studentenkonto …“, sagte Sakura leise. „Hab ich noch 72593 Yen, und auf meinem anderen Konto noch 5147 Yen. Ich hab keinen einzigen Yen mehr, Sasuke. Ich schwöre es!“

„Das kannst du mir nicht weiß machen!“

„Verdammt“, rief Sakura plötzlich. „ICH HABE KEIN GELD!“, schrie sie einfach. „Ich habe gar nichts! Ich habe nur Naruto, und ein Studium, und eine Wohnung. Und bis vor kurzen hatte ich auch noch ein Leben. Aber ich habe keine Ahnung, was da vorhin passiert ist! Und ich habe keine Ahnung, was du von mir willst!“

„Du hast eine Vergangenheit“, sagte Sasuke unerwartet, doch blickte er das Mädchen diesmal nicht an. Er wusste auch so, dass sie ihn entsetzt ansah.

„Was sagst du da?“, wisperte sie. „Du …“

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich weiß, wer du bist!“, knurrte Sasuke, doch aus einem unbestimmten Grund war er diesmal ruhiger.

„Lass mich raus“, flüsterte Sakura. „Halt an … HALT AN!“, brüllte sie, und währe Sasuke nicht gleichzeitig auf die Bremse gegangen, hätte Sakura vermutlich die Tür geöffnet, als wolle sie hinausspringen. Schlitternd kam der Wagen zum Stehen, und noch im selben Moment hetzte Sakura hinaus und lief so schnell sie ihre Beine tragen konnten in die andere Richtung.

„Verschwinde!“, schrie sie Sasuke an, wie er neben ihr auftauchte und ihren Arm ergriff. „Lass mich los und verschwinde!“

„Du hast doch gelogen!“, rief er ebenso laut und wütend.

„Hab ich nicht!“ Sakura zerrte an ihrer Hand, doch brachte es nichts. „Ich habe Kyoto vor Jahren verlassen! Ich habe in Yokohama gelebt, und ich habe auch Yokohama verlassen!“ Sie wurde immer lauter, um gegen den Sturm anzukommen, genau wie gegen den unsanften Regen, der auf sie nieder prasselte.

„Das soll ich dir abkaufen?“

„Ja, verdammt!“, schrie Sakura. „Weil es die Wahrheit ist! Die gottverdammte Wahrheit, Sasuke Uchiha!“ In Sakuras Augen lag nur noch Verzweiflung. Es war die gleiche, die sie damals aus ihrer Heimat vertrieben hatte, weg von der geliebten Mutter, und dem verhassten Vater.

„Hältst du mich für einen Narren?“ Sasuke schüttelte zornig den Kopf. Wieder musste er mit sich kämpfen, dieses Mädchen nicht einfach zu erledigen, oder sie hier auf der Straße stehen zu lassen. Es würde nicht lange dauern, bis der nächste Killer käme. Er brauchte sich nicht mit unnötigen Problemen beladen. Sie ging ihn nichts an, genauso wenig wie die Scheiße, in die sie sich gebracht hatte. Es waren nur ihre Augen gewesen, die ihn so eigenartig hatten handeln lassen. Aber ihre Augen waren ihre Auge – nicht die Augen, an den sie ihn lediglich erinnerte. Er hätte sie dafür töten wollen, damit auch dieser Teil seiner Vergangenheit ruhen konnte, doch selbst das brachte er nicht fertig. War er ein Schwächling? War er wie dieses jämmerliche Mädchen?

„Ein Narr?“, hörte er sie gegen den Wind weinen, und wieder rührte sich etwas in ihm, dass er verabscheute. „Ich bin ein Narr, weil ich geglaubt habe, dass es in Tokio aufhört!“ Er ließ Sakura los, wie sie zu Boden sackte und auf die Knie fiel. „Verdammt!“, schrie sie wieder und schlug mit der Faust auf die Straße, als wäre sie ihr Feind.

„Du bist nur ein Idiot.“ Sakuras Stimme war so heiser geworden, dass sie keine Energie mehr zum Schreien hatte. Sie kniff die Augen zusammen, und mit wackligen Beinen stand sie schließlich auf, als hätte sie sich wieder beruhigt. Doch es war die Erschöpfung, der sie kaum mehr standhalten konnte. „Ich lüge nicht“, wisperte sie mit letzter Kraft.

„Kein Geld“, sagte Sasuke, und seine Worte schlugen auf Sakura ein wie ein Gewitter, das sie erwartete. „Keine Hilfe.“

Sakura nickte, fuhr sich über das nasse Gesicht und ging mit schwachen Beinen an ihm vorbei. Sie hörte, wie er seine Waffe zog und entsicherte, und sie wusste, dass er auf sie zielte. „Tu’s doch“, sagte sie und drehte sich ein letztes Mal um. Sie blickte ihm in seine dunklen Augen, deren Kälte sie erzittern ließ, und sie blickte tiefer und schüttelte den Kopf, bei all dem Kummer, den sie empfand. Sie setzte ihren Weg fort, und jeden Augenblick rechnete sie damit, den Schuss zu hören.

Doch stattdessen hörte sie, wie Sasuke in seinen Wagen stieg und davon fuhr. Es wäre ihr lieber gewesen, er hätte sie erschossen.

Nun würde es bald schon ein anderer tun …
 

Sakura lief lange Zeit durch die Dunkelheit der unbeleuchteten Landstraße. Irgendwann tauchte ein Laster auf, der sie mitnahm und in die Stadt zurückbrachte. Sie suchte sich ein Taxi und ließ sich zu ihrer Wohnung fahren.

Sakura war nicht überrascht, als ihre Wohnungstür repariert, und die Leichen fortgeschafft waren. Das also hatte Sasuke Uchiha bei seinem Telefonat erreicht. Die toten Körper der Männer waren verschwunden, und kaum jemand würde sich an sie erinnern.

Sakura schon. Sie würde die beiden nicht so schnell vergessen können …

Es dämmerte fast, als Sakura aus der Dusche kam. Sie fühlte sich elendig und war besorgt, ihr Referat heute zu vermasseln. Sie rief die Universitätsleitung an und meldete sich krank. Naruto würde aufatmen können, denn dadurch verschob sich auch seines auf nächste Woche. Doch sollte sie ihm erzählen, was passiert war?

„Tut mir leid, Naruto“, sagte sie, wie er nach ihrer kuren SMS sofort anrief, als brenne ganz Tokio. „Ich bin krank geworden. Der dumme Regen …“

Sakura log, damit Naruto sich keine Gedanken machen musste. Zuerst musste sie selbst verstehen, was das alles zu bedeuten hatte. Sie musste hoffen, die nächsten Stunden zu überleben.

Sakura ging auch nicht zur Polizei. Sasuke hatte von ihrer Vergangenheit gesprochen, und die Polizei würde es ebenfalls tun. Vermutlich würden Reporter auftauchen und eine fesselnde Story wittern.

Sakura wollte keine Hilfe, doch sterben wollte sie auch nicht.

Sie wollte nur wissen, was geschehen war. Warum jemand Geld auf ihren Kopf ausgesetzt hatte. Sie wollte die Wahrheit hören, die sie nicht kannte.

Aber dafür kannte Sakura einen Mann, und nachdem sie etwas in ihrer abgeriegelten Wohnung geschlafen hatte, rief sie ihn an. Er war unfreundlich, wie sie sich meldete, und er legte auf, wie sie ihren Namen nannte.

Eine Stunde später stand er wie erwartet vor ihrer Tür …



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  fahnm
2009-12-31T02:58:55+00:00 31.12.2009 03:58
Wer ist der Unbekannte?
das wird sicher noch sehr spannend.

mfg
fahnm
Von:  Jacward
2009-12-31T00:06:25+00:00 31.12.2009 01:06
oh mano man wie spannend... wer ist der mann? was ist mit sakuras eltern/vater? Und an wen erinnern sakuras augen sasuke???
ohmanoman das war ein tollles kapitel mach weiter sooo!!
Von:  Saika_a
2009-12-30T20:58:46+00:00 30.12.2009 21:58
ich will weiter lesen!!!
und, ich rate mal, das sie ihren Vater angerufen hat?
Es ist einfach klasse wie undurchsichtig du schreibst!
lg SvM
Von: abgemeldet
2009-12-30T20:36:24+00:00 30.12.2009 21:36
wen sie wohl angerufen hat.
bin schon gespannt.
mach weiter sooo
lg, yesilli
Von: abgemeldet
2009-12-30T17:08:05+00:00 30.12.2009 18:08
ich bin gespannt wer vor der tür steht...
wirklich gut!!!
ich hoffe du schreibst bald weiter^^
Von:  Zuckerschnecke
2009-12-30T13:56:20+00:00 30.12.2009 14:56
wieder einmal echt spannend geschrieben
aber sasuke ist mir hier echt ein gefühlskalter
idiot u.u mein gott nur wegen geld
aufjedenfall sehr gelungen xDD

mach weiter so ^^
Von:  Kleines-Engelschen
2009-12-30T13:29:25+00:00 30.12.2009 14:29
wer ist es??? wer ist es??
sakus vater vielleicht? ein freund? ein familienmitglied??
schreib bitte schnell weiter, es ist so unglaublich spannend!!!

greetz


Von: abgemeldet
2009-12-30T12:18:33+00:00 30.12.2009 13:18
tolles kappi ^^
aber wieder an so einer stelle aufzuhören *sfz*
wen hat sie da angerufen
und ihre vergangenheit ist auch i-wie verwirrend
bin gespann´t wie´s weiter geht
lg<3
nami
Von:  TinaChan
2009-12-30T11:27:32+00:00 30.12.2009 12:27
<(^o^<)

Geht so schnell weiter :D Hast du etwa zu viel Zeit zum Schreiben? :P

Naja ich freu mich drüber :) Wiedermal ein tolles Kapitel!

Obwohl ich jetzt brennend gerne wüsste, was in Sakus Vergangenheit passiert ist xD

Mehr mehr mehr! xD

Und ich frag mich, wer die Person ist die sie angerufen hat :D

Ich hoffe wir erfahren es im nächsten Kapitel xD

Liebe Grüße, Tina :)
Von:  Sakura-Jeanne
2009-12-30T11:08:38+00:00 30.12.2009 12:08
hammer kapitel

wenn hat sakua angerufen??????

schreib bitte schnell weiter und ein guten rutsch ins neue jahr


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