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Beloved Assassin

Geliebter Mörder
von

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Kurz vor Mitternacht

Der nächste Morgen war so verregnet, dass selbst Sakura nicht aus dem Bett wollte. Doch schließlich überwand sie sich, duschte ausgiebig und machte sich auf den Weg zu Naruto, der – wie es nicht anders zu erwarten war – verschlafen hatte.

Eine Stunde später fuhren sie mit dem Bus zu ihrer Fakultät. Es regnete so sehr, dass selbst auf den überfüllten Straßen Tokios kaum Passanten unterwegs waren. Die wenigen armen Seelen, die keine Wahl hatten, rannten mit Regenschirmen und Jacken von einem Unterstand zum nächsten.

Naruto machte das Wetter natürlich nichts aus. Mit seiner guten Laune strahlte er den finsteren Busfahrer an, der dabei fast einen Herzinfarkt bekam, und auch als sie noch eine Straße bis zur Fakultät laufen mussten, grinste er unaufhörlich.

Sakura dagegen fror und bibberte, und ständig wehten ihr die langen Haare ins Gesicht, die sie der Einfachheit wegen meistens offen ließ. Nun aber langte sie nach einem Gummi und band sich einen Pferdeschwanz, ehe sie noch die Nerven verlor.

„Bist du heute wieder bei deiner Sekte?“, fragte Naruto, kaum dass sie das Gebäude betraten und ins Trockene kamen.

„Hör auf dazu immer Sekte zu sagen, Naruto. Es ist eine wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft. Und ja, ich gehe heute hin. Du könntest …“

„Gott behüte!“, rief Naruto aus. „Ich schließe mich keiner Sekte an, die unter pseudomäßigen Namen ihr Tun verbirgt.“

„Du bist hoffnungslos“, jammerte Sakura.

„Und du bist verloren“, konterte Naruto. „Soll ich auf dich warten?“

Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, ich geh danach gleich nach Hause. Morgen stet ein Referat in Physik an, ich möchte mich noch …“

„Penibel genau damit auseinandersetzen, auch wenn ich es eh in und auswendig kenne“, beendete Naruto ihren Satz. „Echt mal, Saku! Du gehst mir noch vor die Hunde.“

„Und du mir durch die Prüfungen …“

„Das war nicht witzig!“, beschwerte sich Naruto sofort. Er schmiss sich auf eine der Bänke, die in der großen Halle zu Hauf standen, und wrang dabei seine Jacke aus.

„Das war kein Scherz. Du musst dein Referat übernächstes Mal halten. Hast du dich schon vorbereitet?“

„Das ist erst in einer Woche! Ich habe doch keine Zeit, mir jetzt schon den Kopf zu zerbrechen. Ich würde nur alles wieder vergessen und …“

„Es ist am Freitag, Naruto.“

„Diesen???“ Als Sakura nickte, entwich dem jungen Mann die Farbe aus dem Gesicht. „Ohne Scheiß?“, hakte er nach.

„In drei Tagen, so wahr ich vor dir stehe.“

„Freitag ist in drei Tagen?“ Naruto schnaufte. „Puh, Glück gehabt. Ich dachte schon übermorgen. Aber wenn ich noch einen Tag extra hab … ach, das reicht schon.“

„Ey, Uzumaki!“, rief plötzlich eine weibliche Stimme, die Sakura leicht zuordnen konnte. Es war Ino Yamanaka, die auch in diesem Augenblick auf sie zuschritt. Obwohl sie immer wie eine Barbiepuppe gekleidet war und nie ohne Make-up das Haus zu verlassen schien, mochte sie Sakura irgendwie. Sie wirkte auf andere vielleicht oberflächlich und arrogant – und wenn man es genau nahm, dann barg sie beide Eigenschaften sehr wohl in ihrem Charakter – aber im Gegensatz zu vielen anderen hatte sie Sakura nie schikaniert oder den Gerüchten ein offenes Ohr geschenkt. Seit sie mit Naruto befreundet war, nickte sie ihr sogar zu oder hob die Hand, wenn sie aufeinander trafen. Es war selten, dass sie ein paar Worte zu ihr sagte, aber dafür war sich Sakura sicher, dass sie hinter ihrem Rücken ebenso verhalten blieb.

„Und Haruno“, sagte Ino, wie sie lachend vor den beiden stehen blieb. „Euch mal einzeln anzutreffen, wäre ein Ding des Unmöglichen, oder?“

Naruto grinste breit und Sakura schmunzelte zurückhalten.

„Was gibt’s Ino?“, fragte Naruto neugierig. „Ich dachte, du wolltest heute nach Osaka fahren?“

„Doch nicht bei dem Wetter, da vergeht einem jede Lust aufs Shoppen.“ Ino warf ihre langen, blonden Haare zurück. „Aber in den Nachrichten haben sie gesagt, dass es morgen schon aufklaren wird. Also bin ich morgen wohl krank …“ Sie lachte leise, aber deutlich. Ino war jemand für sich. Sie tat was sie wollte, und dennoch hatte sie meistens Erfolg.

Manchmal beneidete Sakura sie sogar für ihre ungezwungene Art. Wollte Ino in Osaka einkaufen, dann ließ sie sich einfach Krank melden und schwänzte die Vorlesungen. Wollte Ino eine Party im Studentenwohnheim veranstalten, und verstieß diese Party gegen sämtliche Regeln, dann flirtete Ino mit dem Verantwortlichen und erreichte, was kaum eine andere erreichen konnte.

Sakura würde auf solche Gedanken niemals kommen. Vielleicht hatte Ino deswegen auch hunderte von Freunden, während Sakura nur einen besaß.

Doch war es der Beste, wie sie fand. Es machte sie sogar stolz. Und nicht zu vergessen, gab Naruto ihr ein ganzes Stück Selbstbewusstsein, das sie zuvor nie besessen hatte.

Die Grundlage ihrer Freundschaft war weit mehr, als Vertrauen und Akzeptanz. Die Grundlage ihrer Freundschaft beruhte auch auf Dankbarkeit. Sakura war dankbar, dass Naruto einfach nur da war.

„So, und wie stets nun mit Samstag, Uzumaki? Kommst du?“ Inos Augen wanderten zu Sakura. „Was ist mit dir? Kriegt Naruto dich von deinen Büchern los?“

Sakura wusste, dass es Ino nicht böse meinte. Sie schüttelte den Kopf, doch schmunzelte sie dabei entschuldigend.

„War ja klar“, seufzte Ino. „Aber na gut, dieses Mal lass ich es durchgehen. Zum Abschlussball wirst du aber aufkreuzen, kapiert?“

„Ich … ich weiß noch nicht so genau, aber …“

„Aber ich weiß es, Mademoiselle! Du wirst da sein, sonst wird Naruto den ganzen Abend ein kümmerliches Gesicht ziehen.“

Sakura blinzelte, da sie sich das kaum vorstellen konnte, doch wie sie zu ihrem besten Freund sah, der schon jetzt wie ein Trauerklos dreinblickte, nickte sie. „Okay, zum … Abschlussball komm ich.“

„Wahnsinn!“, rief Naruto unerwartet. „Ino, du hast es echt drauf! Bei mir hätte Sakura nur gesagt, sie müsse da fürs neue Semester lernen!“ Er lachte laut, wie er auch schon aufsprang. „Und das war ein mündlicher Vertrag, Saku! Den darfst du nicht zurücknehmen! Regel 14 besagt …“

„Mündliche Abkommen zwischen dir und mir sind bindend, ich weiß. Aber es ist trotzdem Regel 17 gewesen.“ Sakura lächelte, wie Naruto die Knie versagten.

„Du schaffst mich“, jammerte er. „Echt jetzt, bis zum Abschlussball bin ich ein Frack …“

„Es heißt Wrack“, korrigierte Sakura automatisch, doch da rannte Naruto schon so schnell er konnte davon.
 

Obwohl Sakura gerne zu ihrer AG ging, kamen ihr heute die zwei Stunden länger vor als sonst. Sie war nicht ganz bei der Sache, wie Professor Ajikan über ein neues Projekt sprach, dass sie mit dem kommenden Semester beginnen würden.

„Nach den Ferien werden wir sofort mit dem Simplex-Algorithmus einsteigen“, sagte der Professor mit heiserer Stimme. Er sah zu Sakura, deren Blick immerzu aus dem Fenster schweifte. „Er wird unsere Grundlage für weitere Forschungen. Miss Haruno, hören sie?“

„Natürlich“, erwiderte Sakura sofort, doch hatte sie Mühe, sich dem Professor zuzudrehen.

„Natürlich“, wiederholte er seufzend. Sakura gehörte wohl zu seinen Lieblingsstudenten, doch mochte er Unaufmerksamkeit von keinem, der seinen Kursen und Projekten beiwohnte. „Könnten sie mir dann bitte sagen, worüber ich gerade spreche?“

„Von einem Optimierungsverfahren der Numerik, das lineare Probleme nach zig Schritten exakt löst, oder aber die Unlösbarkeit feststellt. George Danzig stellte 1947 den Grundgedanken dazu vor, der seitdem immer wieder verbessert und schließlich zum wichtigsten Lösungsverfahren der linearen Optimierung in der Praxis wurde. Der Simplex Algorithmus läuft schneller als andere …“

„Ja, Miss Haruno, das ist … richtig, ja. Sehr gut, ähm …“ Professor Ajikan räusperte sich und ging hinüber zu seinem Pult. „Für heute machen wir Schluss. Nächste Woche gehen wir noch etwas … nun genauer darauf ein. Bringen sie ihre Unterlagen mit.“

Dann entließ er seine Studenten und ärgerte sich, Sakura Haruno ein weiteres Mal unterlegen gewesen zu sein.
 

Es regnete noch immer, wie Sakura die Fakultät verließ. Zudem tobte ein ungemütlicher Sturm, und kaum war sie fünf Schritte gegangen, war sie schon nass.

Sakura beeilte sich nach Hause zu kommen und fuhr den größten Teil des Weges mit dem Bus. Eilig lief sie in ihre Wohnung, froh, der unangenehmen Nässe entkommen zu sein, und ging als erstes unter die Dusche. Es war halb sieben, als sie mit bequemen Sachen in der Küche stand und sich eine Nudelsuppe machte. Sie wollte nicht zu viel Zeit vergeuden, denn es gab noch ein paar Punkte in ihrem Referat, die sie ändern musste. Und immerhin lief später noch eine Dokumentation über Mathematiker des letzten Jahrhunderts, die sie das letzte Mal vor vier Jahren gesehen hatte. Es war ein ausgezeichneter Film gewesen, und Sakura wollte ihn sich nicht entgehen lassen. Einer dieser Mathematiker hatte – sofern sie sich richtig erinnerte – wie Naruto und sie an der Universität Tokio studiert, und wie die beiden hatte er Mathematik als Hauptfach und Physik als Nebenfach belegt. Sakura fand diesen Herrn ganz besonders interessant, hatte er großes in der Forschung geleistet und war weit herum gekommen.

Auch Sakura hoffte, einmal Japan verlassen zu können. Doch im Gegensatz zu Dr. Nasaki, dem gefeierten Mathematiker, wollte sie nie mehr zurückkehren …
 

Die Sendung lief gerade aus, und gerade so schaffte es Sakura, den Fernseher auszuschalten. Sie war hundemüde, doch hatte sich die Dokumentation gelohnt. Ebenso war sie mit ihrem Referat nun vollstens zufrieden, und sie freute sich auf ihre warme Decke und dem leisen Klopfen der Regentropfen. Es war ihr immer am gemütlichsten, wenn sie in ihrem Bett liegen konnte, derweil es draußen stürmte und gewitterte.

Sakura schlüpfte schlaftrunken in ihre Nachtsachen und wollte gerade in ihr Schlafzimmer gehen, als es unerwartet klopfte. Erst überlegte sie, ob sie es sich nur eingebildete hatte, oder ob es der starke Regen war, doch dann klopfte es ein weiteres Mal. Automatisch sah Sakura zur Uhr, die ihr sagte, dass es kurz vor Mitternacht war, und sie fragte sich, wer sie so spät noch besuchen mochte.

Eigentlich fiel ihr nur Naruto ein …

„Ich komme ja“, rief sie gähnend und zog sich wenigstens eine Jacke über. Was in aller Welt veranlasste Naruto, sie so spät noch aufzusuchen?

Er hätte doch wenigstens vorher anrufen können!

Sakura seufzte nur und lief um die Couch, als es wieder einmal klopfte, und im gleichen Moment auch ihr Telefon zu klingeln begann.

„Eine Sekunde, Naruto!“, rief sie und griff nach dem Hörer. „Ja?“, meldete sie sich, vollkommen verwundert über diese nächtliche Störerei.

Zuerst kam nichts, wie Sakura darauf wartete, dass ihr jemand antwortete. Wieder klopfte es an der Tür, diesmal lauter als zuvor, und sie wollte schon auflegen, um zu öffnen.

„Mach nicht auf“, sagte plötzlich jemand am anderen Ende, und Sakura hätte vor Schrecken fast den Hörer fallen lassen. Noch nie hatte sie eine so düstere Stimme gehört!

„Was?“, entfuhr es ihr, doch hämmerte es nun und sie zuckte zusammen. Wollte Naruto die Tür zerbersten? „Wer ist da?“, fragte sie den Fremden am Telefon.

„Mach nicht auf, verstanden?“ Dann klickte es und die Verbindung wurde unterbrochen. Sakura blinzelte verwirrt, doch als es immerzu an ihrer Tür schellte, spürte sie, wie die Angst in ihr wuchs.

„Naruto?“, fragte sie leise, und langsam bewegte sie sich in den Flur. „Naruto, bist du es?“

Plötzlich hörte das Pochen auf, und Sakura erstarrte voller Anspannung. Sie erwartete, dass ihr bester Freund in lautstarkes Lachen ausbrechen würde, weil er ihr einen Streich gespielt hatte, doch nichts dergleichen geschah. Es blieb totenstill, und Sakura konnte nur ihren eigenen, stockenden Atem hören, und den unregelmäßigen Herzschlag in ihrer Brust.

Etliche Sekunden schien nichts zu geschehen, bis Sakura auf einmal etwas Rascheln hörte. Wie Eisen oder Messing, das aufeinander prallte. Wie ein Schlüssel, der ein Schloss zu öffnen versuchte …

Sakura war wie gelähmt, doch als sie sich bewusst wurde, dass sich jemand gewaltsam zutritt zu ihrer Wohnung verschaffen wollte, machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte ins Wohnzimmer. Sie hatte nur noch einen Gedanken. Sie musste die Polizei anrufen, und sie musste hoffen, dass der Einbrecher das Schloss nicht so schnell knacken konnte.

Doch als Sakura das Telefon erreichte, da hörte sie wie die Tür auf glitt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xxx
2009-12-28T22:52:04+00:00 28.12.2009 23:52
hii
spitzen kappi
mach weiter sooo^^

gruß xxx
Von: abgemeldet
2009-12-28T22:36:22+00:00 28.12.2009 23:36
OMG
ich hab schon beim lesen voll panik
und du hörst einfach auf
ohje...wer is das?
wer war am telefon?
O.O
lg
Von:  Saika_a
2009-12-28T18:44:06+00:00 28.12.2009 19:44
ein so klasse kappi an dieser Stelle abzubrechen ist einfach nur gemein!das ist echt super spannend, ich hoffe mit dem nächsten dauert das nicht lange!
aber da bin ich bei dir ja guten mutes^^
Von: abgemeldet
2009-12-28T17:11:22+00:00 28.12.2009 18:11
hey super kapitel
bin mal gespannt wer an der tür ist.
mach weiter sooo
lg, yesilli
Von:  Sakura-Jeanne
2009-12-28T16:33:28+00:00 28.12.2009 17:33
hammer kapitel
ich hofe sakura pasirt nix
Von:  Angelstar91
2009-12-28T13:20:21+00:00 28.12.2009 14:20
Tolles Kap
Aber hast mal wieder an der spannensten Stelle aufgehört
Aber kennt man ja nicht anders von dir ;)
Ich denke mal Sasu war der mysteriöse Anrufer und rettet sie hoffentlich auch^^
Freu mich schon aufs nächste Kap
Von:  Zuckerschnecke
2009-12-28T13:02:33+00:00 28.12.2009 14:02
oô bist du denn von allen guten Geistern verlassen
gerade jetz auf zu hören? >.<
ultra spannend und es istr ja mal sowas von klar
das Sasuke da angerufen hat ♥ xD
aber das sakura so eine kleine streberin ist
hätte ich nicht gedacht xD, naja ist mal was anderes ^^

mach weiter so ^.~
Von:  TinaChan
2009-12-28T12:45:02+00:00 28.12.2009 13:45
Uii hat da etwa Sasuke angerufen? xD

& kommt da wieder einer der anderen Killer, oder ist es vielleicht genau anders herum? xD

Spannend spannend! :O

Ich hoffe bald kommt ein neues Kapitel <3

Liebe Grüße, Tina :)
Von:  Kleines-Engelschen
2009-12-28T12:42:23+00:00 28.12.2009 13:42
spannend!! ich bin sehr gespannt wer der unerwartete besuch ist.. und ob sasu sie gewarnt hat waaaaa! alles so spannend!

schreib schnell weiter
greetz
Von:  Maii_chan
2009-12-28T12:27:34+00:00 28.12.2009 13:27
omg omg omg D:
das is immer so gemein, bei so was spannendem aufzuhören!!! >____<
ich frag mich, ob der, der sie davon abgehalten hat, die tür aufzumachen, Sasuke is...
ich denke schon oder? D:
wer is der typ, der eingebrochen is??? >___<
ich wills so unbedingt wisseeeen D:
aber trotzdem super kapi *-*b
bin schon auf das nächste kapi gespannt x3


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