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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 80

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Rhys war wie erstarrt. Eigentlich hatte er sich schon mit seinem eigenen Tod abgefunden, ebenso wie mit der Tatsache das nie jemand von seinem mutigen Eingreifen erfahren würde. Niemals hätte er damit gerechnet in letzter Minute gerettet zu werden, schon gar nicht von Justin. Was machte dieser überhaupt hier? Allerdings spielte diese Frage gar keine Rolle.

‚Verdammt Rhys hilf mir, wir müssen hier weg!’

Darians Stimme holte ihn wieder in die Realität zurück. Mit einem leisen Winseln lief er zu Justins leblosen Körper. Er atmete noch, allerdings war es nur mehr eine Frage von Minuten bis auch das endete. Darians protestierende Stimme im Hintergrund überhörte er einfach. Was konnte er nur machen? Er wollte nicht das der Mensch starb, doch wie konnte er das verhindern? Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit dafür, doch davor scheute Rhys zurück. Er konnte Justin nicht zu einem Werwolf umwandeln, doch er wollte ihn auch nicht sterben lassen.

‚Was machst du Rhys? Lass den Jäger einfach liegen.’

Rhys wand den Kopf und sah Darian mit traurigen Augen an. ‚Das kann ich nicht machen.’

‚Was?’ Man merkte das Darian mit diesen Worten nicht unbedingt etwas anfangen konnte.

Der Jüngere öffnete das Maul und betrachtete den Menschen, wo würde es am wenigsten Probleme bereiten? Am Besten wäre es dort anzusetzen, wo er sowieso schon eine Wunde hatte. Nach der Verwandlung musste er sofort die Silberkugeln entfernen, sonst wäre alles umsonst gewesen.

Nun schien auch Darian zu begreifen, da er die Augen aufriss. ‚Nein. Rhys, mach das nicht!’

Es ging nicht anders. Nun war es eher ein glücklicher Zufall das Darian noch unter dem Netz begraben war, ansonsten würde ihn dieser sicher davon abhalten.

Rhys biss zu, es passierte nichts sichtbares und doch wusste er das es gewirkt hatte. Bis jetzt hatte es immer gewirkt. Er verwandelte sich in einen Menschen und untersuchte die Wunden des Jägers. Die Kugeln waren nicht schwer auszumachen, das Silber stieß ihn regelrecht ab. Trotzdem drang Rhys mit zwei Finger in die Bauchwunde des Jägers ein und zog die Kugel heraus. Sobald er sie aus dem Körper hatte, warf er sie weg. Die verbrannten Finger steckte er sich kurz in den Mund. Blieb nur mehr eine.

Mit den Fingern der anderen Hand zog er die verbliebene Kugel aus der Wunde. Mit jeder Bewegung wurde er sicherer, ja er machte das Richtige. Selbst wenn er sein Leben dafür ließ, ohne ihn wäre er sowieso schon tot.

„Du Idiot!“ Zwei Hände packten ihn und schleuderten ihn von dem Jäger weg.

Darian, der sich scheinbar selbst hatte befreien können, kniete sich neben den Menschen nieder. In der Hand hielt die Pistole eines Jägers, die er nun auf Justins Kopf richtete.

„Nein, Darian nicht.“ Rhys rappelte sich auf, allerdings näherte er sich Darian nicht. Gegen ihn hätte er nicht den Hauch einer Chance. Diesen Kampf musste er mit Worten gewinnen.

Auch wenn die Hände des Älteren zitterten, schüttelte er nur stur den Kopf. „Wenn ich ihn töte, dann ist dieses Missgeschick niemals passiert.“

„Das darfst du nicht. Er ist nun einer von uns, unser Bruder.“ Er rechnete es den Älteren hoch an das er ihn beschützen wollte. Aber er brauchte das nicht, er wollte es nicht. Es war seine Entscheidung, seine Sünde für die er büßen würde.

Darian schloss für einen Moment die Augen, bevor er die Waffe von sich weg schleuderte. „Warum? Warum Rhys?“

Auch wenn er den Jüngeren dabei nicht ansah, merkte man das er wütend war. „Er ist ein Feind.“

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Rhys Lippen. „Weil ich ihn liebe, deswegen.“

Nun drehte sich Darian doch um und musterte den Blondhaarigen fassungslos. „Du kennst ihn? Aber er ist ein Jäger.“

„Ja.“ Rhys senkte zustimmend den Kopf.

„Und wenn er gewollt hätte, dann wäre ich schon lange tot. Doch er hat mich verschont, ich stehe in seiner Schuld.“ Das machte es Darian vielleicht leichter ihn zu verstehen.

„Es lässt sich sowieso nicht mehr ändern. Ich kann nicht gegen unsere Gesetze verstoßen und einen der Unseren töten. Doch du weißt das du die Konsequenzen dafür tragen musst.“

„Ich weiß und ich werde jede Strafe annehmen, solange Justin nur lebt.“ Auch wenn es seinen Tod bedeutete. Diesmal war der Einsatz wirklich hoch gewesen, doch das war es wert gewesen. Nun hatte er seine Schuld zurückgezahlt.

Er war nicht so dumm sich eine gemeinsame Zukunft mit Justin auszumalen, doch es war doch beruhigend zu wissen das wenigstens er weiterleben würde.
 

Darian seufzte tief. Er verstand es nicht und das würde er auch nie, doch er musste es im Moment wohl einfach einmal hinnehmen. „Bringen wir ihn von hier weg.“

Er legte sich einen Arm des Jäger um den Hals und hievte ihn so hoch.

Rhys kam zu ihm und legte sich den anderen Arm des Jägers um seine Schultern.

„Du bist mit dem Motorrad hier oder?“ Zumindest war sich Darian sicher, bei der Herfahrt ein Motorrad gehört zu haben. Allerdings war er nicht davon ausgegangen das es ihm folgte.

„Ja.“

Diese Antwort stellte sie wieder vor ein Problem und zwar wie sie den Menschen, nein nun Werwolf, zurück in den Bau schafften. Ihm blieb wohl nur eine Wahl, er griff in die Manteltasche des Jägers und holte dessen Handy hervor. In das tippte er eine Nummer ein, geduldig wartete er bis abgehoben wurde.

„Ja?“ Die Stimme am anderen Ende klang misstrauisch.

„Darian hier. Wir benötigen ein Auto, ein Krankenstransport in der Stadt.“ Er sah sich kurz um.

„Egal, wir nähern uns der Hauptstraße. Wir warten dort sichtbar.“

„Wir schicken jemanden.“ Damit wurde das Gespräch von der anderen Seite her beendet.

Darian sah das Handy kurz an und warf es gegen die nächste Wand, wo es in seine Einzelteile zerbrach. Bei Rhys fragenden Blick zuckte er nur die Schultern. „Die Dinger sind heute viel zu leicht aufzuspüren. Ich habe keine Lust den Sitz unseres Baus zu offenbaren.“

Stumm legten sie den Rest des Weges zurück und warteten an der Hauptstraße. Es dauerte nicht lange bis ein schwarzer Kleintransporter vor ihnen hielt. Die beiden hinteren Türen öffneten sich und zwei Wölfe winkten ihnen zu sich zu beeilen. Darian hievte den Körper des Jägers in den Wagen.

„Das ist ein Jäger!“ Einer der beiden Wölfe sah den Bewusstlosen angewidert an.

„Leider nicht mehr.“ Darian half Rhys grummelnd in den Wagen.

„Und ich will keine Fragen mehr hören.“ Er klopfte gegen die Trennwand, ein Zeichen für den Fahrer Gas zu geben.

Sofort setzte sich das Auto in Bewegung. Darian musterte Rhys. Dieser saß da, die Augen auf den Jäger gerichtet. Doch alles in allem ziemlich ruhig. Ob er die Tragweite seiner Entscheidung verstand? Damit brachte er sie beide in Gefahr, denn ihn als seinen Lehrmeister traf auch eine gewisse Mitschuld. Ebenso wie seinen Vater, der ihn über die Regeln hätte aufklären müssen.

Liebe, so etwas durfte es gar nicht geben. Nicht zwischen einen Menschen und einem Werwolf. Schon gar nicht wenn dieser Mensch ein Jäger war. Wie sollte er das nur dem Rat erklären?

Der Wagen wurde langsamer, bis er endgültig zum Stillstand kam. Die Türen wurden von außen geöffnet. Es warteten bereits zwei Wölfe mit einer fahrbaren Trage. Wie erwartet waren es ausgebildete Pfleger, weswegen es für sie keinen Unterschied machte was der Patient war. Auch wenn sie für einen Moment irritiert wirkten. Doch dann wurde der Jäger schon auf die Trage gelegt und abtransportiert.

Darian gab Rhys einen Stoß. „Geh mit ihm.“

Der Jüngere sah ihn einen Moment lang erstaunt an, nickte dann aber und folgte Justin.

Er würde sich noch früh genug deswegen rechtfertigen müssen. Doch derzeit lag es an ihm, die Sache zu erklären. Am Besten er fing bei Taro damit an, bei den Problemen die dieser derzeit hatte, wäre das das Kleinste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Ray-
2010-06-05T11:05:49+00:00 05.06.2010 13:05
Ja du hast recht, bei Blutverlust folgt erst mal eine Ohnmacht :D hab mir natürlich erst mal das schlimmste ausgemalt um im Nachhinein nicht enttäuscht zu werden ;)
Ein Hoch dem Pessimismus! ^^

Schön das Justin noch lebt. Na ja... erst mal abwarten was der Rat dazu sagt. Aber seien wir mal guter Hoffnung das in Anbetracht des momentanen Krieges keiner die Zeit hat sich um diesen Regelverstoß Gedanken zu machen ^^

Schönes WE noch!


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