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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 74

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Zähne umfassten den Hals des Menschen und drückten zu. Darian spürte wie das Blut in sein Maul lief, doch er konnte sich an diesem Sieg nicht freuen. Noch war sein Kampf nicht ausgestanden. Bevor der Mann noch richtig tot war, ließ er ihn schon los und sprang zur Seite. Eine silberne Kugel traf den Sterbenden in die Brust und bereitete so seinem Leiden ein Ende.

Darian fuhr herum und lief dem Jäger entgegen, der bereits wieder auf ihn zielte. Manchmal war ein Frontalangriff das Einzige das man machen konnte. Sich unter einem weiteren Schuss hinwegduckend, spannte er seine Muskeln an und attackierte den Jäger. Er erlitt die gleiche tödliche Verletzung wie sein Kamerad, nur das Darian es dieses Mal auskostete. Ein Moment der leider viel zu schnell verstrich, doch heute hatte er eine wichtigere Aufgabe.

Darian wusste nicht, ob er zufällig auf eine Gruppe Jäger getroffen war, oder es geplant war. Wenn es Letzteres war, ließ es nur einen Schluss zu. Einen Verrat der Vampire. Zumindest heute wollte er nicht so Recht an einen Zufall glauben. Er legte den Kopf in den Nacken und stieß ein Heulen aus, eine Warnung an seine Brüder. Hoffentlich war es dafür nicht schon zu spät.

Er bekam eine Antwort doch als er sie hörte, wünschte er keine bekommen zu haben. Warum hatte er heute nur nicht gut genug aufgepasst? Der Wolf lief los, Richtung der Bar in die Taro und seine Mutter gegangen waren. Schon von weitem kam ihm der Brandgeruch entgegen, doch darauf war er Dank der Nachricht schon vorbereitet.

Plötzlich wurde er von etwas in die Seite gerammt. Aufgrund des Brandgeruches hatte er es zu spät gemerkt. Doch es war nur Taro, der ihn nun erschrocken ansah.

Hätte er es gekonnt, Darian hätte erleichtert geseufzt. Zwar hatte Taro einige Schnitte und blutende Wunden, ansonsten schien er aber unverletzt. Außer das er verstört wirkte, doch das war wohl nicht weiter verwunderlich.

Aufmerksam roch er kurz an dessen Körper. Nein, in seinen Wunden war kein Silber, also würden diese auch rasch verheilen. ‚Was ist passiert?’

Taro blinzelte kurz, bevor er den Kopf schüttelte. ‚Eine Falle von Elise.’

Okay, das konnten sie auch später klären, wenn Taro mehr herausbekam. Eine Sache musste er jedoch noch wissen. ‚Venus. Wo ist sie Taro?’

‚Wir haben uns getrennt. Ich weiß es nicht.’

Das war verständlich, er selbst hätte nicht anders gehandelt. So hatte wenigstens Einer reelle Überlebenschancen, wenn das im Moment auch nicht für Venus sprach. ‚Lauf in den Bau zurück.’

Taro schüttelte den Kopf. ‚Nein, ich komme mit dir. Ich muss ihr helfen.’

‚Nein.’ In diesen gedanklichen Worten lag ein eindeutiger Befehl.

‚Du gehst in den Bau zurück. Dort wirst du Bericht erstatten, sie müssen wissen was passiert ist. Hier nützt du mir sowieso nichts.’ Es war sinnlos wenn Taro sich jetzt noch einmal in Gefahr brachte, wo er gerade in Sicherheit war. Außerdem war er zu wichtig für ihr Rudel, ihm durfte nichts zustoßen.

‚Wir brauchen dich. Venus weiß das auch.’

Der Jüngere sah ihn einen Moment lang an, bevor er widerstrebend nickte.

Darian sah ihm nach um sicher zu sein, das er auch wirklich Richtung Bau lief. Am Liebsten hätte er ihm Begleitschutz mitgegeben, doch er wusste nicht wo die anderen Wölfe waren.

Er lief in die Richtung aus der Taro gekommen war, allerdings vorsichtiger als zuvor. Da er außer dem Brandgeruch kaum etwas wahrnahm war er ziemlich beeinträchtigt, noch dazu wo dieser Sinn sowieso nicht der Beste war. Obwohl er nahm nicht an, das sich hier noch so viele Jäger aufhielten. Entweder waren sie auf der Suche oder sahen ihre Arbeit als getan an. Diese Attacke bestätigte allerdings nur seine Vermutungen. Die Vampire paktierten mit den Jägern, zumindest ein Vampir doch wie sollte er das dem Rat klarmachen? Dies war nun sicher der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte, Krieg war wohl unvermeidlich. Nicht einmal seine besten Argumente würden daran etwas ändern und wahrscheinlich war es sowieso das Beste. Wer wusste schon wie die Vampire nun reagierten?

Darian war nun ziemlich nahe an dem Feuer, die Hitze war fast schon unerträglich. Es gab zum Glück nur eine Richtung in die Venus geflohen sein konnte, ihm war sie schließlich nicht begegnet. Er folgte weiterhin der Straße auf der er sich befand, schon nach einigen Metern fand er eine Blutspur. Nun hatte er wenigstens einen Anhaltspunkt, denn von einem Menschen stammte diese nicht. Diesem Geruch konnte er ohne weiteres folgen, ein Vorteil den die Jäger nicht hatten. So erreichte er bald eine Seitengasse deren Verlauf er folgte. Er war ganz bestimmt nicht falsch, seine Sinne trügten ihn diesmal nicht. Trotzdem dauerte es etwas bis er die Gestalt entdeckte.

Venus war wieder in ihrer menschlichen Gestalt und saß auf dem Boden. Mit dem Rücken lehnte sie an der Wand und ihre Augen waren geschlossen. Den Kampf sah man ihr deutlicher an als Taro. In ihrem Oberarm steckte ein silberner Bolzen und das war nicht die einzige Wunde, die sie hatte.

Noch als er zu ihr lief verwandelte sich Darian in seine menschliche Gestalt. Neben ihr ließ er sich in die Hocke sinken und musterte sie besorgt. „Venus.“

Darian berührte ihre Schulter und schüttelte sie leicht. Für ihn war es ungewohnt von ihr keine Antwort zu bekommen, weswegen es ihn noch mehr beunruhigte. „Mama.“

Bis jetzt hatte er sie noch nie so genannt, nicht in ihrer Gegenwart. Das war ein Kosewort, das andere Kinder ihren Müttern sagten die sie liebten. Doch zwischen ihnen bestand so ein Band nicht, nicht sichtbar. Trotz allem war sie seine Mutter und wenn er sie ab und zu gerne erwürgen würde, so liebte er sie irgendwie.

„Wow, ich muss schlimm aussehen, wenn du so etwas sagst.“ Venus öffnete die Augen, ihre Stimme klang schwach.

Erleichtert schloss Darian kurz die Augen. „Es war klar, das dich das nicht umbringen würde. Das Glück habe ich nicht.“

Er griff nach dem Bolzen der in Venus Arm steckte. Wenn er auch nicht dazu kam ihn zu berühren.

„Fass ihn nicht an.“ Die Stimme seiner Mutter war scharf bei diesem Befehl.

„Der ist mit flüssigen Silber gefüllt, ich habe Glück das er nicht funktioniert hat.“

Sofort zog Darian seine Hand wieder zurück. Flüssiges Silber war für jeden Werwolf sofort tödlich. Es gab nichts was sie dagegen machen konnten, da es sich sofort ausbreitete. Da schätzte er doch die alten silbernen Pfeile, da gab es noch gute Überlebenschancen.

Sie reichte ihm die unverletzte Hand. „Bring mich zum Bau.“

Das war wohl die einzige Möglichkeit. Darian bezweifelte, das sich noch einer ihrer Ärzte in der Stadt aufhielt. Rasch verwandelte er sich. ‚Steig auf meinen Rücken und halt dich fest.’

Unter normalen Umständen hätte er ihr das nie angeboten, doch im Moment gab es keine andere Möglichkeit. Als Wolf jemand anderen auf sich reiten zu lassen war mehr als nur demütigend, allerdings konnte er sie auch nicht sterben lassen. Etwas das sicher eintreten würde, wenn er sie so zum Baum brachte.

Venus hob eine Augenbraue. „Du weißt das ich dir das ewig vorhalten werde.“

Trotzdem hievte sie sich hoch und setzte sich auf seinen Rücken. Ihren Oberkörper brachte sie nah an Darians Rücken so das sie fast auf ihm lag, ihre Arme schlangen sich um seinen Hals.

‚Wenn du darauf hinweisen willst das du keinen Anstand hast,… das weiß ich bereits.’ Mit mehr hielt sich Darian nicht auf, sondern lief los. Er musste sie schnell in den Bau bringen, bevor das Silber sie umbrachte. Diese verdammten Jäger, damit würde er sie nicht durchkommen lassen.
 

„Was?“

Bei dem Aufschrei seines Vaters zog Raidon instinktiv den Kopf ein. Er kannte diesen Tonfall nur zu gut. Allerdings konnte er ihn verstehen, bei der Nachricht die ihnen Elise gerade überbrachte.

„Samuel ist tot. Getötet von den Jägern, die zweifelsfrei mit den Werwölfen paktieren.“ Elise sah ihn ernst an, während sie das eben Gesagte noch einmal wiederholte.

Eine solche Nachricht würde wohl immer für Aufsehen sorgen, doch Raidon teilte diese nicht. Cai hätte ihm doch sicher erzählt wenn es ein solches Bündnis gab, außerdem war ihr Feind Elise. Aufmerksam musterte er sie.

Die Kleider seiner Schwester waren mit Ruß bedeckt und zerrissen, ihre Frisur in Unordnung geraten. Zwar hatte sie einige Kratzer, schien aber ansonsten unverletzt. Es war seltsam das sie so glimpflich davongekommen war, wenn Samuel der bessere Kämpfer von den zweien tot war. Da ging etwas nicht mit rechten Dingen zu, vielleicht war das seine Chance. „Wieso sollten die Werwölfe mit den Jägern paktieren? Diese haben doch ihr Rudel in Moskau ausgelöscht. Würden wir mit den Mördern unserer Mitstreiter gemeinsame Sache machen?“

Die Antwort war ein klares Ja. Wenn es der Sache dienlich war, würden sie den Mördern ihrer Brüder freundlich die Hand reichen. So war das eben bei den Vampiren. Allerdings nur bei ihnen, jeder hier wusste das Wölfe da anders waren. Bei ihnen gab es noch die Blutrache für ein getötetes Familienmitglied und sie sahen jeden Wolf als Familienmitglied an. Der Zusammenhalt dieser Köter machte gleichzeitig ihre Stärke aus.

„Wieso nicht, sie sind weniger als wir. Ein Bündnis würde auf jeden Fall dieses Manko ausmerzen. Außerdem wussten nur sie wo wir die Verhandlungen abhielten. Nicht einmal die Mitglieder dieses Rates wussten etwas davon.“ Elise hob ihre Hand und machte eine Handbewegung die alle in diesem Raum mit einschloss.

Diese nicht aber sie. Es brauchte nur eine Person um einen Verrat zu begehen. Allerdings verstand Raidon nun ihre Worte. Sie hatte es wirklich geschafft aus diesen Verhandlungen das Beste zu machen, wenn auch nur für sich.

Der Vampir warf einen Blick zu seinem Vater. Elise hatte gewonnen, es war nur noch eine Frage von Sekunden. Je nachdem wie lange sein Vater ihn noch reden ließ. „Auch wenn wir es ihnen absprechen so besitzen die Wölfe doch Stolz. Das wäre so wie wenn wir uns mit den Jägern verbünden. Es wäre unehrenhaft und feige und es lässt jeglichen Respekt vor dem Gegner vermissen.“

Als er Elises selbstgefälliges Lächeln sah, wusste Raidon das er einen Fehler begangen hatte. Die geflüsterten Worte einiger Ratsmitglieder bestätigte diese Annahme nur.

Er hätte sich selbst schlagen können. Sie dichteten den Werwölfen ja all dies an. Seine Verteidigung war in die falsche Richtung gegangen.

„Schluss damit.“ Bei der Stimme ihres Herrschers verstummten sofort alle Anwesenden.

„Ich finde die Beweise sprechen eine klare Sprache, doch jeder Vampir hier hat eine Stimme, die soll er nutzen. Wir stimmen ab ob wir in den Krieg ziehen oder nicht.

Raidon?“ Fragend sah er seinen Sohn an.

Raidon war aufgestanden und zum Rand des kleinen Podests gegangen. „Ich enthalte mich meiner Stimme. Eine Stimme mehr für Frieden wird an dieser Entscheidung keinen Unterschied machen.“

Nun drehte er sich doch kurz zu seinem Vater um. „Ich hoffe nur das du deine Entscheidung noch für richtig hältst wenn du Cais Tod beweinst.“

Damit drehte sich Raidon um und verließ den Raum. Das letzte Kommentar war kindisch gewesen und es würde an der Entscheidung seines Vaters nichts ändern. Als Herrscher musste er an das Wohl seines Volkes denken, nicht nur an das seiner Familie. Diese kleine Spitze hatte er sich aber nicht verkneifen können, immerhin war dieser nur aus diesem Grund bei den Wölfen geblieben.

Das war auch der Grund warum er sich seiner Stimme enthielt. Das war das einzig richtige. Er konnte nicht für den Krieg stimmen, da er Cais Bemühung nicht sinnlos machen wollte. Doch er konnte auch nicht für Frieden stimmen, da es nicht seine Überzeugung war. Für ihn war ein Krieg noch immer etwas Gutes, doch nicht unter solchen Umständen. Wenn sich die Wölfe etwas zuschulden kommen ließen mit Freuden, doch nicht mit solchen Ausgangspunkten. Am Ende dieses Krieges wären sie zwar Sieger, doch die Schande dieses Sieges würde sie auf ewig begleiten. Dieser Krieg hatte nichts ehrenhaftes an sich.



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