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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 64

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

„Also wie ist die Lage?“ Der ältere Werwolf sah den Blondhaarigen fragend an.

Darian räusperte sich umständlich. Es war wieder einmal klar, das sie sich auf ihn verließen, doch diesmal hatte er diese Sitzung einberufen also war es klar das die Aufmerksamkeit auf ihm ruhte. Er hatte den Rat einberufen müssen, ansonsten würde man hier nie den Ernst der Dinge begreifen. Hoffentlich ließ ihn seine Mutter ausreden. „Die Lage ist, um es offen auszudrücken beschissen.“

Ihr Anführer sah ihn missbilligend an, während Shiva neben ihm ihn nur amüsiert musterte.

Darian wusste, das diese Worte hier nicht so gerne gehört wurden, doch es war die Wahrheit. Ihre Lage könnte nicht schlimmer sein und seine Details würden ihnen auch nicht gefallen. „Wir haben es mit einem Nest von Jägern zu tun.“

„Erzählt uns etwas Neues.“ Einer der älteren Wölfe lächelte spöttisch.

„Würde er wahrscheinlich, wenn ihr ihn ausreden lassen würdet.“ Venus sah den Sprecher zwar lächelnd an, doch es war eher warnend als freundlich.

„Danke.“ Es passte ihm nicht das seine Mutter sich für ihn einsetzte, da er ihre Hilfe nicht benötigte. Doch sie konnte sich anscheinend nie heraushalten, eine der schlechten weiblichen Eigenschaften.

„Also wie gesagt es ist ein Nest und nicht irgendein Nest, sondern das Nest. Ihr Anführer hält sich eindeutig in dieser Stadt auf. Das Gebäude in dem sich ihr Hauptquartier befindet ist gut gesichert, zu gut für uns. Bewegungsmelder, Wärmesensoren, Wachen, Kameras, die ganze Palette. Höchstwahrscheinlich haben sie auch noch einige Fallen mit Silberstaub angebracht, der für sie ja ziemlich ungefährlich ist.“

„Was willst du damit sagen?“ Dennis blickte ihn fragend an. Man merkte das er die Antwort schon kannte und nur noch eine Bestätigung benötigte.

„Das wir ihnen unterlegen sind. Unsere einzige Chance wäre ein Kamikazeangriff und was das bedeutet wissen wohl alle hier?“ Darian benötigte keine Antwort, die Gesichter der Anwesenden sprachen Bände. Tja der größte Teil der hier Anwesenden würde dabei wohl sterben. Sie waren alt und verbraucht, in den letzten Jahrzehnten hatte sicher keiner von ihnen einen richtigen Kampf bestritten. Er würde eine Gruppe Senioren mit sich herumschleppen. Zum Glück gab es auch eine große Anzahl jüngerer und besser ausgebildeter Krieger.

„Gibt es keine andere Möglichkeit?“

Der Blondhaarige sah den Sprecher an. Es war ein relativ junger Werwolf, der seinen Sitz im Rat nur wenige Wochen vor ihm bekommen hatte. Auch wenn Darian seine Hoffnung nicht zerstören wollte, so musste er den Kopf schütteln.

„Allerdings können wir das Risiko reduzieren, die Opferzahl beschränken.“ Venus hatte die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt und die Finger ineinander verschränkt. Ihr Blick war nachdenklich auf die Tischmitte gerichtet.

„Wie?“ Dennis sah sie fragend an, wenn es ihm auch nicht gefiel sich an sie wenden zu müssen.

Nachdem sie sich eine stumme Bestätigung von Shiva geholt hatte, sah Venus die anwesenden Männer an. „Ganz einfach, wir lähmen sie kurzfristig. Jede Hierarchie hat ihren Schwachpunkt, wir beseitigen ihren. Wir töten ihren Anführer.“

Den Blick abwendend, verfluchte sich Darian innerlich. Darauf hätte er eigentlich auch kommen können, es war die einfachste Möglichkeit. Warum war ihm das nicht eingefallen? Ach ja das war es ja leider war es undurchführbar. „Unmöglich.“

Darian schüttelte den Kopf und fixierte den Blick seiner Mutter. „Es geht nicht, da wir keinerlei Informationen über ihn haben. Wir wissen weder wie er aussieht, noch wie alt er ist oder andere Anhaltspunkte. Wir können uns nicht auf die Jagd nach einem Phantom machen, damit vergeuden wir unsere Zeit. Kostbare Zeit.“

Die Wölfin lächelte nur amüsiert. „Och, schaffen es unsere Informationsdienste etwa nicht die Identität eines Menschen herauszufinden? Sollen wir Weibchen euch helfen? Manchmal ist es hilfreicher eine Frau zu sein, da hat man andere Überredungskünste.“

„Danke nein.“ Angewidert unterbrach der Jüngere den Blickkontakt. Er wusste ganz genau worüber Venus sprach, jeder Wolf in diesem Raum wusste es. Und genau auf diese Themen ließ er sich mit Venus nicht ein.

Nachdenklich sah Dennis ihn an. „Warum eigentlich nicht?“

„Weil alle Weibchen Ausgangssperre haben, deswegen. Gerade du solltest das noch wissen, wo du es doch angeordnet hast.“ Darian schaffte es gerade noch ein Knurren zu unterdrücken. Der Nachrichtendienst unterstand seiner Aufsicht, es war sein Gebiet. Bestimmt ließ er nicht zu das sich Venus da einmischte.

„Dann kann ich es doch auch wieder aufheben. Zumindest für eine kleine Gruppe von Weibchen, ich bin sicher es gibt da schon Einige in der engeren Auswahl?“ Dabei sah Dennis abermals Venus an, diesmal aber mit deutlich weniger Widerwillen.

Diese lächelte zufrieden. „Natürlich einige unserer besten Kämpferinnen stehen bereit.“

Der Blondhaarige konnte gerade noch ein abfälliges Geräusch verhindern. Kämpferinnen nannte seine Mutter sie, er nannte sie Stümperinnen. Ein Weibchen kam nie an die Kampfkünste eines Männchens heran. Das war eben nicht ihre Aufgabe.

„Dann ist es also beschlossen, das wir den Anführer ausfindig machen?“ Darian fragte nur pro forma nach, die letzten Minuten hatten ja darauf hingedeutet. Er seufzte tief.

„Nun dann haben wir noch etwas anderes zu besprechen. Bevor wir die Jäger angreifen müssen wir uns absichern, ich rede da von den Vampiren. Die Verhandlungen müssen rasch vonstatten gehen und die Sicherheit der Überlebenden sichern.“

Venus nickte. „Da stimme ich dir zu. Wenn wir schon beim Thema sind, welche Entschuldigung hat Taro für sein fernbleiben?“

Ein Schulterzucken war Darians einzige Antwort. Woher sollte er das wissen, war er Taros Babysitter? Informiert hatte er ihn, es war seine Sache wenn er nicht kam. Langsam war er es Leid die Fehler seines Freundes wiederauszubügeln. Cai hatte Recht, wenn er sagte, das sie ihn zu sehr verhätschelten mit seiner Art kam Cai wesentlich weiter.

„Wenn er nicht anwesend ist, dann ist es wohl müßig über diese Sache zu reden. Wir sollten die Sitzung also vertagen.“ Venus sah fragend in die Runde.

„Nein, es gibt da noch eine Sache, die wir auch ohne seine Anwesenheit entscheiden können.“ Eigentlich hatte er gehofft, das seine leisen Worte nicht gehört wurden, doch da hatte sich Darian getäuscht. Er knirschte mit den Zähnen bei dem Gedanken an das Kommende. Das war eigentlich auch Taros Aufgabe und es widerstrebte ihm sich so zu erniedrigen. Allerdings war die Gelegenheit gerade so perfekt.

„Taro und ich, eigentlich mehr er, haben mit dem Gedanken gespielt, das Taro bei seiner Aufgabe vielleicht Unterstützung bekommen könnte?“

Nun hatte er sogar die Aufmerksamkeit ihres Anführers. Interessiert beugte sich dieser leicht vor. „Und an wenn hat Taro da gedacht?“

Darian sah zuerst seinen Anführer an, bevor sein Blick weiter zu seiner Mutter glitt. Er schwieg noch einen Moment. „Venus.“

Diesen Namen auszusprechen fiel ihm unglaublich schwer. Er war noch nie gut darin gewesen seine Niederlagen zu verkraften und das fühlte sich wie eine an. Wie er dieses Gefühl hasste.

„Was?“ Es war gar nicht genau zu sagen aus wie vielen Mündern dieses Wort gleichzeitig kam. Teils entsetzt, teils fassungslos und auch fragend, doch das waren die Ausnahmen.

„Das geht gegen jede Bestimmung.“

„Das Gesetz lässt es nicht zu.“

„Ein Weibchen das kommt gar nicht in Frage!“

Darian wartete ab, bis sich der allgemeine Tumult wieder gelegt hatte. Was sollte er machen, dieser Vorschlag kam nicht von ihm und es oblag auch nicht an ihm darüber zu entscheiden. Weil es von Artemis kam hielt Taro es für eine gute Idee ohne zu bedenken, das es Venus war von der sie sprachen. Aber er wollte seine Tante, also sollte er sie bekommen.

Ein leises Räuspern ließ jeden Ton im Raum mit einemmal verstummen. Es war nicht diese Geste die dies geschafft hatte, sondern die Person die es gemacht hatte. Shiva sah die anwesenden Männer abwägend an, bevor sie ihre Schwester leicht an der Schulter berührte.

Verwirrt nickte diese. „Ja, wenn es mein Schwager erlaubt bin ich Taro gerne behilflich.“

Dabei sah sie ihren Anführer ernst an.

Um ehrlich zu sein hatte Darian keine andere Antwort erwartet. Sie konnte auch gar nicht ablehnen, zwar sprachen sie von Vampiren doch es war auch eine Aufgabe für das Wohl des Rudels. Niemand konnte so etwas ablehnen ohne als unsozial zu gelten, das würde ihren Ruf stark ankratzen.

Ihrem Anführer schien nicht wohl dabei zu sein eine solche Entscheidung zu treffen. Man sah ihm an wie er mit sich rang, doch wie immer war es auch nicht er der diese Entscheidung traf.

Shiva legte eine Hand auf die seine, die er zu einer Faust geballt hatte, ihr Blick lag fragend auf ihm.

„Ich erlaube es.“ Ruckartig stand er auf und ging Richtung Ausgang. Dennis beeilte sich ihm zu folgen.

Langsam standen auch die anderen Mitglieder auf und zerstreuten sich. Darian hingegen blieb geduldig sitzen, ebenso wie die beiden Weibchen. Für eine Königin wie Shiva gehörte es sich nicht, sich mit dem Fußvolk zum Ausgang zu drängen und es war klar das Venus als ihr Sprachrohr bei ihr blieb.

Als auch der letzte Wolf den Raum verlassen hatte, stand auch Darian auf. „Warum kannst du dich nicht einmal aus meinen Angelegenheiten heraushalten?“

Es fiel ihm schwer seine Mutter nicht anzuknurren, was aber sicher nicht aus Respekt vor ihr geschah. So etwas gehörte sich eben nicht vor dem ranghöchsten Weibchen des Rudels, egal ob sie seine Tante war oder nicht.

Unschuldig legte Venus eine Hand auf ihre Brust. „Was? Du hast doch selbst um meine Hilfe gebeten oder nicht?“

„Davon rede ich nicht.“ Es regte ihn auf, wenn sie immer so ahnungslos tat, obwohl sie genau wusste wovon ihr Gegenüber redete. Kein Wunder das ihr Vater es nicht mit ihr aushielt.

Sie lachte nur amüsiert. „Ach das meinst du. Du bist beleidigt weil ich in dein Territorium eindringe.“

Venus schüttelte nur vergnügt den Kopf. „Männer und ihr Revierverhalten also wirklich. Hör zu mein Kleiner, du hattest deine Chance und zu meiner Schande hast du sie nicht genutzt. Nun kümmern sich eben die Profis darum.“

Darians geballte Faust schlug auf die Tischplatte. „Nicht genutzt? Bis eben wusste ich ja nicht einmal das diese Information so wichtig sein könnte. Das hast du natürlich eiskalt genutzt.“

Die Wölfin schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Bei den Manieren hat dein Vater wirklich gespart. Wenn ich auch nicht weiß von wem du dieses Temperament hast.

Natürlich hast du nicht gedacht das es wichtig sein könnte. Das ist dein Fehler, du denkst nicht weit genug voraus. Alles was man über den Feind weiß ist wichtig, du musst ihn immerhin bekämpfen.“

Die Augen kurz schließend, mahnte sich der Wolf zur Geduld. „Ich hasse dich wirklich.“

Die Antwort darauf von Venus war nur ein liebevolles Lächeln. „Man hasst immer die Personen die einem überlegen sind, doch das ändert nichts an meiner Liebe zu dir.“

Ihr noch einen wütenden Blick zuwerfend, wand sich Darian um und verließ den Raum. Auf ihre Liebe konnte er getrost verzichten. Denn wenn das stimmte, dann war ihre Liebe noch gefährlicher als ihr Hass. Nein, er sehnte bereits den Tag herbei, wenn die Weibchen wieder von den Sitzungen ausgeschlossen wurden. Solche Entscheidungen ließen sich besser fällen wenn Männer unter sich waren.



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