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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 48

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

„Cai?“

Der Angesprochene blieb bei seinem Namen stehen und wartete auf den Sprecher.

Taro trat neben den jüngeren Werwolf.

Fragend blickte dieser seinen Gesprächspartner an. Er wollte doch irgendetwas ansonsten würde er ihn kaum ansprechen. Obwohl bei ihm wusste man nie, im Moment hatte er allerdings ganz andere Probleme als sich um ihn zu kümmern.

„Sag, hat Artemis mit dir gesprochen?“ Unsicher sah ihn der Ältere an.

„In letzter Zeit nicht, warum?“ Gut, sie hatte eine Menge mit ihm gesprochen, doch Cai schätzte das nicht alles davon für Taros Ohren gedacht war. Und er wollte sich sicher nicht unnötigen Ärger mit der Wölfin einbrocken.

Taro wirkte erleichtert. „Gut. In letzter Zeit war sie irgendwie seltsam. Hast du sie vielleicht verärgert?“

Überrascht sah Cai den Älteren an. Da war er ja an der falschen Adresse, diese Anfeindungen gingen ja wohl eher von ihr aus. Er wusste ja nicht was Artemis und Taro miteinander besprachen, doch ihr Verhalten konnte man wohl kaum falsch auslegen. Es konnte doch nicht sein, das…

Er musterte den anderen Wolf und lächelte bei der Erkenntnis von dessen Unwissenheit. Doch es konnte durchaus so sein, das er nichts davon ahnte. „Nein, ich habe sie nicht verärgert. Nicht mit Taten oder Worten zumindest, ich glaube nicht einmal das ihr Zorn wirklich mir gilt.“

Dieser galt wohl eher Taro und sich selbst, doch egal auf wen sie es auslegte so konnte sie ihn nicht ausleben. Immerhin liebte sie Taro trotz allem und als Masochistin schätzte er sie auch nicht ein. So blieb nur noch er, obwohl er nichts machte außer unfreiwillig hier zu sein.

„Wie meinst du das?“ Verstimmt ging Taro neben ihm her.

Cai seufzte nur gelangweilt. Warum musste er nun eigentlich Paartherapeut spielen, darin war er nun wirklich nicht gut. Allerdings würde er wohl keine Ruhe finden bevor er diese Frage nicht beantwortet hatte. „Was ist Artemis eigentlich für dich?“

„Eine Freundin.“ Diese Antwort kam zu schnell und zu entschlossen um als Lüge durchzugehen. Jedoch zögerte Taro kurz vor seinen nächsten Worten.

„Meine beste Freundin und auch Komplizin. Schon seit meiner Kindheit an, teile ich meine Geheimnise und Träume mit ihr. Sie ist für mich ebenso wichtig wie Darian. Na ja, fast so wichtig.“

Komplizin? Innerlich schüttelte Cai den Kopf. Nein, er wollte es gar nicht wissen, das war nicht seine Angelegenheit. „Geliebte?“

Irritiert sah ihn Taro an und blieb stehen. „Geliebte? Nein, sie ist die Mutter meines Kindes, doch meine Geliebte ist sie nicht. Ich bringe ihr die gleichen Gefühle entgegen wie es wohl Menschen gegenüber ihrer leiblichen Schwester machen.“

Im Grunde sollte er nun Mitleid für Artemis empfinden, doch Angesichts ihres Verhalten hielt sich dieses Bedürfnis stark in Grenzen. „Solltest du ihr das nicht sagen?“

Das würde ihm sicher einige Probleme ersparen oder sie verschlimmern, da war sich Cai nicht ganz so sicher.

„Sie weiß es.“

Das bezweifelte Cai allerdings stark, doch Taro glaubte daran wie man an dem Tonfall seiner Stimme bemerkte. Gott, in dieser Hinsicht war sein Gegenüber entweder noch so naiv wie ein Kind oder strohdoof, was ja nicht allzu weit auseinander lag. Es war nicht seine Sache, also schwieg Cai lieber dazu.

Erst nach einiger Zeit brach Taro das Schweigen wieder. „Wie alt bist du eigentlich?“

Verwundert blickte Cai seinen Begleiter an. Er hatte ja mit vielen Fragen gerechnet doch sicher nicht mit dieser. „Vierundzwanzig, warum?“

„Also noch ein Kind, verstehe.“

Okay, warum wirkte Taro abermals so erleichtert? Das beunruhigte den Jüngern nun doch etwas. So das es ihn nicht einmal störte, das ihn der Wolf als Kind bezeichnete. „Was verstehst du?“

„Oh entschuldige, das war falsch ausgedrückt. Allerdings erklärt das deine Einstellung zu einigen Dingen. Zum Beispiel dazu Sex mit Weibchen zu haben.“

Nun rächte es sich wohl das er sich nie um die Regeln und Gesellschaft der Werwölfe gekümmert hatte. Im Moment verstand er zwar Taros Worte, doch sie ergaben keinen Sinn für ihn. Was hatte sein Alter mit seiner Einstellung gegenüber Sex zu tun? Wenn er gewollt hätte, dann hätte sich bestimmt irgendwo eine willige Frau gefunden, egal welcher Rasse. Nur interessierte ihn dieses Thema kaum, vor allem nicht zu so einer Zeit. „Glaubst du wirklich jetzt ist der Zeitpunkt für ein solches Thema? Dort draußen herrscht Krieg oder wurde das schon wieder beigelegt?“

Seine Stimme hatte bei diesen Worten bewusst einen spöttischen Unterton.

„Nein, natürlich nicht.“ Dieses Thema schien Taro zu verärgern, da er diese Worte auch noch mit einem genervten Schnauben unterstrich.

„Allerdings gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht anderes als zu warten, bis sich der Plan entwickelt.“

„Und welcher Plan soll das sein?“ Jeder Plan, der es beinhaltete das man die Hände in den Schoß legte konnte nicht gut sein. Zumindest versprach dieser nur selten Erfolg.

„Frag Darian. Mit mir redet er in letzter Zeit ja kaum noch.“ Taro machte eine wütende Handbewegung.

Konnte man es ihm verdenken? Was Cai so mitbekam, war Darian hier der wahre Herrscher. Immerhin redete er hier mit dem nächsten Anführer und dieser wusste nicht was sein bester Freund machte? Dieses Desinteresse war ja erschreckend. Auf jeden Fall würde es ihn beunruhigen wenn das sein Rudel wäre. „Ich hoffe das ist nicht dieselbe Einstellung mit der du deiner Verantwortung nachgehst.“

Verwirrt sah ihn der Ältere an. „Wie meinst du das?“

„Wie ich es sage. Jeder Mensch bringt bei seiner Arbeit mehr Leidenschaft auf als du. Glaubst du wirklich das es immer so laufen wird? Das sich ein Anderer um deine Probleme kümmern wird? Das lässt dich schwach erscheinen, ich weiß ja nicht wie das bei euch ist doch für Vampire ist das ein Todesurteil.

Weißt du, ich kann Artemis und auch Darian gut verstehen. Du verschließt dich vor deinen Problemen und hoffst das sie ein Anderer für dich erledigt. Ich kenne das nur zu gut und es stößt mich ab. Doch mein Bruder ist in der Lage sich zu ändern, wie sieht es bei dir aus?“ Bei diesen Worten war seine Stimme gefasst, da es seine Meinung war. Man hatte bei Raidon gesehen wohin es führte, doch zum Glück musste er sich nun ändern um zu überleben. Bis jetzt schlug er sich auch ziemlich gut. Auch wenn Cai am Liebsten an seiner Seite wäre, so wusste er doch das er ihm nicht immer Händchen halten konnte. Wie würde sich der Wolf in einer solchen Situation verhalten? Nun im Moment wurde er eher wütend.

„Erstaunlich wie gut du mich zu kennen scheinst, wo du doch unsere Rasse so hasst.“ Taros Stimme klang kühl und gefasst, doch seine Augen funkelten wütend.

„Die Rasse hat damit nichts zu tun. Ich muss eure Rasse nicht kennen um einen Wolf zu beurteilen. Und wenn dich das schon so aufregt, dann verträgst du einfach nur keine Kritik. Das zeugt nicht gerade von großer Selbstsicherheit.“ Es war Cai egal in welche Gefahr er sich hier begab. Jemand musste Taro einmal die Augen öffnen und wenn es seine Freunde nicht machten, dann musste er es eben erledigen. Sie standen am Rande einer großen Wende, da konnten sie es nicht riskieren auf einen schwachen Anführer zu setzen. Keine Rasse konnte das. Die Vampire ebenso wie die Werwölfe wussten es noch nicht, doch er sah wohin das alles hinauslaufen würde. Um zu überleben mussten sie gemeinsam arbeiten, so sehr es Taro und Raidon auch widerstreben würde. Auf die Anführer beider Seiten konnten sie nicht zählen, diesen waren durch die Politik die Hände gebunden. Es war ein altes Spiel nur neu aufgezogen. Ihre Gegner waren nicht die Vampire oder Werwölfe, sondern nur die Jäger und nach einem klärenden Gespräch wäre das beiden Seiten klar.

„Weißt du eigentlich was du mit diesen Worten riskierst?“

„Was? Ist es bei den Wölfen schon Hochverrat die Wahrheit zu sagen? Du musst dich ändern Taro und zwar gewaltig, sonst kannst du deinen Posten gleich Darian überlassen. Dieser füllt ihn wenigstens aus.“ Auch wenn Darian nicht gerade so wirkte als würde er es darauf anlegen. Allerdings war es immer gut einen etwaigen Rivalen ins Feld zu führen. Auch wenn er Darian vertraute, so würde eine gewisse Unsicherheit zurückbleiben, das wusste Cai.

„Darian ist mein Freund, er würde mich nie hintergehen.“ Die Entschlossenheit in Taros Stimme sagte mehr über dessen Vertrauen aus als seine Worte.

„Ein Freund weist den Anderen auf dessen Unzulänglichkeiten hin und fördert sie nicht auch noch. Selbst wenn es gut gemeint war, damit macht er dir keinen Gefallen.“ Ein Kind, dem man alles abnahm lernte nie dazu. Und in dieser Hinsicht war Taro noch ein Kind. Vielleicht kannte er das politische Parkett, doch während alle Anderen darüber tanzten, schlitterte er nur unkontrolliert umher. Ebenso wie sein Bruder, doch dieser begann gerade die richtigen Schritte zu lernen.

„Im Gegensatz zu Anderen unterstützt er mich.“ Die Stimme des Älteren wurde merklich lauter.

Cai lächelte schwach. „Was denn? Erwartest du dir von mir etwa Unterstützung? Ich bin nicht dein Freund Taro. Ich bin hier weil du es so wolltest, nicht weil es mein Wunsch war. Du wolltest deinen Willen und ich war eben der Schwächere. Glück für dich, mein Pech. Gib dich keinen unrealistischen Träumen hin.“

Bei diesen Worten wand sich Cai um und ging. Fürs Erste sollte das reichen um ihn zum Nachdenken zu bringen, denn darauf war dieses Gespräch ausgelegt gewesen. Zumindest bis auf die letzten Worte, diese waren harte Realität. Es war wirklich an der Zeit gewesen sich das selbst noch einmal in Erinnerung zu rufen.
 

Rhys schlug hart auf den Boxsack ein. Der andere Wolf der diesen hielt, verdrehte nur die Augen.

Der Jüngere wusste genau wo dessen Problem lag. Seit einer Stunde weigerte er sich hartnäckig seine Tipps zu befolgen. Warum auch, das war nicht sein Lehrer und das war die Sache die ihn ärgerte. Wenn Darian schon zusagte ihn zu trainieren, sollte er sich auch daran halten. Natürlich waren die Ratssitzungen wichtig doch er war sein Lehrer und das sogar aus eigenem Antrieb.

Plötzlich ließ der andere Wolf den Boxsack los und Rhys konnte ihn gerade noch abfangen, bevor er die Wucht seines eigenen Schlages abbekam. „Was soll das?“

Der Wolf grinste ihn an. „Ich bin nicht dein Trainer Brüderchen und dir auch zu nichts verpflichtet. Außerdem kommt da meine Ablöse.“

Rhys folgte dem Blick seines Bruders und schnaubte leise. Da kam ja sein so genannter Lehrer.

Darian übernahm den Platz des anderen Wolfes ungefragt und hielt den Sack fest. „Machen wir weiter?“

„Oh, auf einmal? Was ist los, keine Sitzung?“ Trotzdem folgte er der Aufforderung Darians und schlug weiter auf den Sack ein.

„Keine die mich interessiert.“

Überrascht zögerte Rhys einen Moment. War Darian krank? Sonst verpasste er doch keine Sitzung. Konnte das Gerücht etwa stimmen? „Also stimmt es, das du nicht gegen Venus ankommst was?“

Im nächsten Moment musste Rhys dem Sandsack ausweichen, den Darian in seine Richtung stieß.

Mit einem unschuldigen Lächeln fing er ihn wieder auf und hielt ihn weiterhin fest. „Nein. Wir verstehen uns prächtig zumindest auf dieser Ebene. Sie ist was ich brauche und ich bin was sie braucht. Gemeinsam könnten wir dieses Rudel übernehmen, nur wollen wir das nicht.“

Komischerweise glaubte Rhys ihm das sogar ungesehen. Auf jeden Fall traute er ihm das zu. Allerdings hatte die Vorstellung Darians Willkür ausgeliefert zu sein etwas erschreckendes. „Warum macht ihr es dann nicht?“

„Weil es keinen Spaß macht zu regieren. Das ist nur unnötige Arbeit, die keinerlei Kreativität zulässt. Ich mache mich gut als Berater und Venus ebenso, wir streiten uns, weil es die Sache für uns lustiger macht.“ Ungeniert grinste der Ältere bei diesen Worten. Allerdings nur wenige Augenblicke, dann wurde er wieder ernst.

„Doch deswegen bin ich nicht hier. Rhys, du machst in letzter Zeit einige Ausflüge in die Stadt, zuviel um genau zu sein. Weswegen?“

„Ich hatte Hunger, die nähere Umgebung wirft in dieser Hinsicht ja nicht gerade viel ab.“ Das entsprach sogar der Wahrheit, das er dabei den Jäger traf war nicht seine Schuld. Seine Ausflüge ließen in dieser Hinsicht zwar einige unschmeichelhafte Schlüsse auf sein Jagdgeschick zu, doch damit konnte er leben.

Genau das schien auch Darian zu denken. Er stöhnte nur und wand den Blick ab. „Ich dachte das bringen euch eure Eltern bei. Was soll ich dich denn noch alles lehren? Egal.“

Er schüttelte den Kopf. „Auf jeden Fall solltest du das einschränken. Wir ziehen unsere Leute aus der Stadt zurück, nun zumindest die die gehen wollen. Bald hast du dort keine Rückendeckung mehr.“

Ob das so intelligent war? Alle Werwölfe an einem Ort zu versammeln, wo man sie mit einem Schlag auslöschen konnte? Aber wer war er schon die Entscheidungen des Rates anzuzweifeln? Sie waren die Strategen nicht er und mit jemanden mit Darian konnte er sich noch lange nicht vergleichen. „Ich habe verstanden.“

„Es ist ja nicht für lange, nur bis wir die Jäger erledigt haben. Das dürfte nicht mehr lange dauern.“

„Warum?“ Das war nun doch interessant für Rhys. Nicht das er es dem Jäger verraten würde, doch… Nun dieser müsste ja nicht unbedingt in eine Falle tappen.

Siegessicher sah Darian den Wolf an. „Weil sich unser Mann bewegt, bald wissen wir wo sie sich tummeln. Dafür müssen wir nur seinen Spuren folgen.“

„Wann wird es soweit sein?“ Eine genaue Zeitangabe, das war es was Rhys nun benötigte.

Unwissend zuckte Darian mit den Schultern. „Tage oder Wochen. Wir müssen immerhin noch einiges planen. Auf jeden Fall will ich das du hier bleibst bis die Sache geklärt ist.“

„Aber meine Jagd.“ Er benötigte nur eine Nacht für sich um mit dem Jäger zu sprechen.

„Ist gestrichen. Wenn du wirklich musst, dann nur mit Begleitung und zwar meiner.“

Rhys ließ den Kopf sinken, das war Mist. Mit Darian an seiner Seite wäre es unmöglich Kontakt aufzunehmen. Denn Darian war jemand den das Rudel nicht verlieren durfte. Er selbst wäre ein Bauernopfer, doch mit Darian würde der König fallen und diesen zu beschützen war seine Aufgabe. „Ist gut.“

„So und nachdem das geregelt ist, lassen wir die Spielereien und fangen mit dem Training an. Ich denke heute sollten vier Durchläufe des Hindernisparcours deine Reflexe auf Vordermann bringen.“

Rhys unterdrückte ein Stöhnen. Er zog alles zurück was er eben gedacht hatte, von wegen Bauernopfer. Tod dem Tyrannen war da schon passender.

Trotzdem bewegte er sich langsam auf den Parcours zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Avrora
2010-03-16T12:12:26+00:00 16.03.2010 13:12
tja darius abhängen ist sicher nicht leicht^^


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