Zum Inhalt der Seite

Wolfsblut

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Titel: Wolfsblut

Teil: 33

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Na toll. Wie stellte sich sein Adoptivbruder das eigentlich vor? Raidon war auf dem Weg zurück, immerhin würde es bald dämmern.

Mit seiner Zusage hatte er sich ja etwas schönes eingebrockt. Jetzt war er wohl das was man einen Doppelagenten nannte. Einerseits sollte er für Elise die Wölfe ausspionieren, andererseits wollte Cai das er unter den Vampiren nach einem Verräter suchte. Wie sollte er das anstellen? Die beiden Ziele würden sich wohl nicht gegenseitig aufheben. Obwohl…

Raidon wurde langsamer bei dem Gedanken. Warum eigentlich nicht? Immerhin saß er an der Quelle. Von Cai bekam er Informationen über die Wölfe und wer wusste besser über die Vampire und deren Intrigen Bescheid als Elise? Wenn sie nicht sogar selbst darin verwickelt war, im Moment verstand er seine Halbschwester einfach nicht. Laut seinem Vater war das aber etwas völlig natürliches. Es gab wohl keinen Mann der eine Frau verstand, andersrum war es da leider anders.

Das brachte ihn zu einem weiteren Problem. Seine Mutter. Wie sollte er ihr erklären, das er Cai noch immer nicht fand? Im Moment war es um ihre Geduld nicht sonderlich gut bestellt. Immerhin konnte er ihr nicht sagen das er sich mit Cai getroffen hatte, das hätte fatale Auswirkungen für ihn. Doch irgendwie musste er sie beschwichtigen, da musste ihm noch etwas einfallen. Im Moment war wohl Cai der Einzige seiner Verbündeten vor dem er keine Angst haben musste. Die Frauen um ihn herum waren im Moment ziemlich unberechenbar.

Raidon hob den Kragen seines Mantels an und roch daran. Ein sanftes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Wenigstens ging es ihm gut und er hatte sich nicht geändert. Cai war noch immer so wie vor zwei Wochen. Natürlich änderten zwei Wochen niemanden, doch wer wusste schon welchen schädlichen Einfluss diese Köter hatten? Auch wenn sich eine Kleinigkeit geändert hatte. Cai spielte nun endlich die Fähigkeiten aus, die er schon immer besessen hatte. Für Raidon war das kein Grund um neidisch zu sein. Sein Bruder war schon immer der bessere Politiker und Redner gewesen, das waren Dinge für die er sich einfach nicht interessierte. Nun musste er das aber ändern, um seine Ziele zu erreichen. Wenn er einfach nur stur gegen die Wand lief, würde diese ihm irgendwann einmal standhalten. „Meine Güte, in was bin ich da nur rein geraten?“

Mit einem Seufzen setzte er seinen Weg schneller fort. Er hatte nicht vor Selbstmord zu begehen. Ob er gleich mit Elise reden sollte? Eigentlich hatte er sich vorgenommen sie nicht von sich aus aufzusuchen, doch die Umstände hatten sich geändert. Nun wollte nicht nur sie etwas von ihm, nein er wollte auch etwas von ihr. Es war nur fraglich ob er soviel Erfolg haben würde wie sie. Anders als sie erkannte er nicht die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ereignissen, nein ihm musste man eine klare Linie präsentieren.

Nun gut, er musste ja nicht gleich Ergebnisse präsentieren. Cai und er hatten sich ausgemacht sich regelmäßig zu treffen. Wenn Cai konnte hieß das. Auch wenn es eine Frechheit war, so besaßen die Köter genug Verstand um ihn bewachen zu lassen. Was wie man sah ziemlich fehlschlug. Doch selbst wenn sie sich nicht trafen, so konnte er ihm eine Nachricht hinterlassen, wie sie es vereinbart hatten. So war ein reger Informationsaustausch geregelt.

Seinem Bruder musste dieser Frieden ja sehr wichtig sein. Von ihnen ging dieser ja das größere Risiko ein. Cai beging Verrat, er selbst traf sich nur mit seinem Bruder. Raidon war allerdings nicht klar, warum er solche Gefahren auf sich nahm? Weil es sein Vater wünschte? Natürlich ein Frieden war eine gute Sache, doch Raidon konnte dieses herumsitzen und abwarten nicht ertragen. Wofür hatten sie ihre Fähigkeiten, wenn sie diese nicht einsetzten? Die Vampire waren ein korruptes und Machtbesessenes Volk, wenn Einer fiel, waren gleich zehn Andere da die seinen Platz einnehmen wollten. Es war verrückt das sie sich gegenseitig in den Rücken fielen anstatt sich gemeinsam gegen einen einzigen Feind zu wenden. Ja wenn er an der Macht war, wäre das ein gutes Mittel um seine Macht zu sichern. Gab es einen Feind, gegen den man sich wehren musste, hatte man keine Zeit sich um interne Streitereien zu kümmern. Doch das lag alles noch in weiter Ferne.

Raidon schlüpfte durch einen verborgenen Eingang in ihren Unterschlupf. Bald war wieder eine Sitzung und Raidon wurde jetzt schon unwohl, wenn er daran dachte sich dabei wieder gegen Elise zu stellen. Hoffentlich überlebte er das.
 

Justin saß an seinem Schreibtisch und rauchte eine Zigarette. Bereits die Zehnte heute Nacht, das war nie gut. Er rauchte nur, wenn er nervös oder genervt war, beides war keine Stimmung in der man ihn antreffen sollte.

Seine Pistole lag vor ihm auf dem Schreibtisch, wie immer perfekt um schnell danach greifen zu können. Er hatte ein Problem und alleine schon die Tatsache das Justin sich das eingestand machte klar wie schwer es war. Der Wolf hatte Recht gehabt, so ungern er das zugab. Kein einziger Abschuss eines Vampirs in den letzten Wochen und das in einer Stadt wo es nur von diesen Blutsaugern wimmeln sollte. Das konnte kein Zufall mehr sein, obwohl er selbst auch keinen einzigen Vampir getroffen hatte seit sie hier waren. Das konnte allerdings Zufall sein, da er sein Jagdgebiet ziemlich eingrenzte.

Justin dämpfte seine Zigarette aus, nur um sich gleich darauf eine Neue anzuzünden. Er musste nachdenken und das beruhigte ihn. Wer konnte es wagen und sich gegen ihn stellen? Bei dieser Frage fielen Justin gleich eine Menge Leute ein. Vielleicht sollte er die Frage anders formulieren, wessen Treue war er sich absolut sicher? In diesem Fall fiel ihm kein Einziger ein. Das war ein schlechtes Ergebnis.

Der Braunhaarige stützte die Ellbogen auf der Tischplatte auf und verschränkte die Finger ineinander. Sein Blick lag nachdenklich auf seiner Pistole. Im Grunde lag ihm nichts an dieser Organisation, er konnte einfach gehen und sie ihrem Schicksal überlassen. Leider lag es ihm nicht wegzulaufen. Bei den Leuten, die das bei seinem Vater versucht hatten, war das auch nie gut ausgegangen. Warum sollte er sich bessere Chancen ausrechnen?

Ein Klopfen an der Tür ließ ihn aufsehen.

„Ich habe die gewünschten Unterlagen.“ Ein junger Mann trat ein und schloss die Tür hinter sich. Wie fast alle Jäger trug auch er einen schwarzen bodenlangen Mantel, der viel von seiner Figur verbarg. In seiner Hand hielt er eine braune Mappe.

Justin stand auf und steckte seine Waffe wieder ein. Dann nahm er noch einen Zug von seiner Zigarette. „Danke.“

Als ob er diese Unterlagen brauchen würde, was er wissen wollte, wusste er schon. Da musste er sich nicht die Statistiken der letzten Wochen ansehen. Nein, er wollte nur nicht das der Junge Verdacht schöpfte. Brandon war sein persönlicher Sekretär, seit er hier war. Schon von Anfang an hatte man ihm ihn zur Seite gestellt und er erledigte seine Aufgabe sehr gut. Justin hatte auch nie Anlass dazu gehabt ihm zu misstrauen. Bis jetzt.

Der Junge kam zu seinem Schreibtisch und legte die Akte darauf. „War das alles?“

„Nicht ganz.“ Langsam umrundete Justin den Schreibtisch und ging zu einem kleinen Tisch an der Wand. Darauf standen zwei Flaschen und ebenso viele Gläser. Justin goss sich ein Glas ein und roch daran. Wodka, das war gut. Mit dem Glas in der Hand kam er wieder zum Schreibtisch.

„Die Information mit dem lukrativem Jagdgebiet, von wem hast du die?“

„Von unserem Informationsdienst.“ Unschuldig sah Brandon den Älteren an.

„Und du hast sie nachgeprüft?“

„Natürlich.“

Normalerweise würde er ihn nun für seine Unfähigkeit rügen und hinausschicken. Nur war das kein normaler Fall. Schon seit einiger Zeit vermutete er, das ihm einiges verschwiegen wurde, was nicht sein sollte. Vielleicht kam es Brandon auch nicht zu Ohren, doch dann machte er seine Arbeit nicht richtig. Entweder das, oder er enthielt sie ihm vor. Nun um das herauszufinden gab es nur eine Möglichkeit. Justin dämpfte seine bereits heruntergebrannte Zigarette aus. Bedächtig nahm er eine Schachtel aus seiner Jackentasche und zündete sich eine weitere an. „Du bist mein Sekretär Brandon. Als solcher ist es deine Pflicht mich über alles aufzuklären was hier passiert nicht? Kurz und knapp, damit ich alles wichtige erfahre und du doch nicht meine Zeit vergeudest. Ebenso ist es deine Aufgabe mich über alle wichtigen Entscheidungen aufzuklären und meine Antwort abzuwarten bevor gehandelt wird. Liege ich da richtig?“

Brandon sah ihn unsicher an. „Ja. Warum die Frage?“

Der Braunhaarige stellte sein Glas auf den Schreibtisch. „Liege ich auch richtig damit, das die Verteilung unserer Jäger in dieser Stadt genau meiner Einteilung entspricht?“

„Ich habe sie weitergegeben. Das stimmt.“

„Dann frage ich mich…“ Bei diesen Worten packte Justin einen Arm den Jüngeren und drehte ihn auf dessen Rücken. Gleichzeitig verpasste er Brandon einen Stoß in den Rücken, so das dieser mit dem Oberkörper auf der Tischplatte lag. Rasch griff er nach Brandons zweiter Hand und presste sie am Handgelenk gegen die Tischplatte.

„… wie es sein kann, das uns nur Werwölfe ins Netz gehen?“

Brandon keuchte bei Justins Angriff und seine Augen weiteten sich erschrocken bei dieser Frage. „Ich weiß es nicht.“

„Oh vielleicht sollte ich dir auf die Sprünge helfen. So wie die Sache aussieht greifen wir keine Vampire mehr an. Also haben sich entweder unsere Ziele geändert, oder wir haben ein Bündnis mit den Blutsaugern von dem ich nichts weiß.

Beide Möglichkeiten lassen wiederum nur zwei Schlüsse zu. Entweder du erledigst deine Arbeit nicht richtig, oder du betrügst mich. Egal was man nimmt es wirft kein gutes Licht auf dich. Also woran liegt es? Ich kenne dich und weiß das du deine Arbeit gut erledigt, also tendiere ich zu Zweiteren. Was nimmst du?“

„Ich weiß nichts von einem Bündnis.“ Die Stimme des Jüngeren klang gepresst.

Justin lächelte leicht, kein gutes Zeichen in dieser Situation. „Du kennst meine Akte oder Brandon, du weißt was ich gemacht habe? Sicher weißt du dann auch von meinem Job auf Kuba nicht? Ich war zwar nur Kopfgeldjäger doch ich hatte genug Zeit den Folterern zuzusehen. Es liegt mir nicht aber einige Sachen habe ich doch erlernt. Und wir haben hier Alkohol, glühende Zigaretten, eine Waffe. Ich habe ziemlich viel Phantasie und gute Lust diese auszuleben. Willst du deine Antwort vielleicht noch einmal überdenken?“

Bei den Worten des Jägers hatten sich die Augen des Jüngeren panisch geweitet. „Ich weiß aber wirklich nichts. Alles was ich in euren Namen unterschrieben habe, waren die gewohnten Unterlagen. Gehaltsabrechnungen, Nachschublieferungen, eben alles womit ihr nicht belästigt werden wollt.“

„Gut, dann lass mich dir eine andere Frage stellen. Für wenn spionierst du mich seit meiner Ankunft aus?“ Das mit den Dokumenten glaubte er ihm sogar. Dafür hatte er ihm die Erlaubnis gegeben, doch es war klar, das er ihn ausspionierte. Das war immerhin etwas das er schon wusste, doch nun konnte er ihn gleich nach seinen Auftraggebern ausfragen.

Brandon keuchte leicht auf, als die Asche von Justins Zigarette auf seinen Handrücken fiel. „Für eine Gruppe von Jägern. Ich kenne ihre Namen nicht, nur einen ihrer Mittelsmänner.“

„Was ist ihr Ziel?“

„Das weiß ich nicht. Ich soll ihnen nur Bericht erstatten über alles das aus und eingeht.“

Eine Organisation innerhalb einer Organisation, das war ja erschreckend. Vor allem da seine Gemeinschaft nicht einmal so groß war, wenn sie auch Spionageabteilungen in fast allen Ländern der Welt hatten. Doch der Großteil reiste immer mit ihm, wie war ihm das entgangen?

„Wer ist der Mittelsmann?“ Bei der geringen Anzahl von Männern würde ihm das schon weiterhelfen.

„Troy, ich sage es ihm und er gibt es weiter.“

Justin ließ den Jüngeren los und trat einen Schritt zurück. „Du hast die Wahl. Entweder du sitzt morgen im Flieger zu unserem sibirischen Außenposten oder du bist weg. Auf jeden Fall solltest du mir nicht mehr unter die Augen treten.“

Brandon nickte nur und lief aus dem Raum.

Scheiße, er hatte wirklich ein Problem. Noch dazu war er niemand dem diese Spielchen lagen, wenn er ein Problem mit jemanden hatte, dann reichte eine Pistole um die Sache zu regeln. Doch hier ging die Sache tiefer, er hatte keinen einzigen Menschen dem er vertrauen konnte. Vielleicht sollte er doch noch einmal mit dem Wolf reden, wer weiß was ihm dieser noch erzählen konnte?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Avrora
2010-02-14T19:41:01+00:00 14.02.2010 20:41
hmm, seltsam das der sekräter keine kostprobe haben wollte, aber armer justin so was ist sicher stressig....


Zurück