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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 23

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

‚Ich kann nicht mehr.’ Rhys wurde langsamer.

‚Wenn du dich nicht beschweren würdest, könntest du noch.’

Rhys jaulte einen Moment später auf, als ihn Darian in einen Hinterlauf biss. Allerdings half das, seinem Körper noch einige Schritte mehr abzuringen. Was war das für ein Training bitte? Seit einer Stunde rannten sie schon um denselben Häuserblock herum. Ohne ein Ziel oder einen Sinn. Der Genesung seines Beines tat das sicher nicht gut, vor allem weil es sowieso schon schmerzte.

Ohne Vorwarnung setzte sich Rhys auf den Boden.

Darian lief noch einige Schritte, bevor er stehen blieb und sich umwand. ‚Und was wird das wenn es fertig wird?’

‚Ich streike.’ Ohne Erklärung würde er keinen Schritt mehr machen. Dem Älteren lag doch nur daran ihn zu schikanieren. Wahrscheinlich war das der einzige Sinn dieses Trainings.

Darian lachte laut auf. ‚Du bist wahrlich nicht in der richtigen Situation um zu streiken. Glaubst du ein anderer Lehrer würde dir das durchgehen lassen?’

Wohl kaum, doch da er Darian kannte, ließ er es darauf ankommen. ‚Ich sehe nicht ein was das bringen soll. Wir laufen nur im Kreis herum.’

„Ja, um deine Ausdauer zu verbessern. Denn wenn du jetzt schon schlapp machst, haben wir noch einen weiten Weg vor uns.’

Das war nicht fair. Er war am Ende seiner Kräfte und Darian atmete noch nicht einmal schnell. Missmutig musterte Rhys den älteren Wolf. ‚Ich bin verletzt.’

‚Ja und ich bin sicher jeder Vampir und Jäger wird das berücksichtigen und deswegen einen Bogen um dich machen.’ Der sarkastische Ton in Darians Stimme war nicht zu überhören.

Rhys widerstand dem Drang ihm zu antworten. Er konnte nicht für die Vampire und auch nicht die Jäger sprechen, doch zumindest für Einen. Auch wenn er sich dieses Versprechens selbst nicht so sicher war. Doch das konnte er Darian nicht sagen, ohne zu erklären woher er das hatte. ‚Nein.’

‚Also dann beweg deinen Hintern.’ Diese Aufforderung unterstrich Darian noch mit einem ungehaltenen Knurren.

Rhys zuckte zusammen, stand aber wieder auf und beschleunigte seine Schritte.

‚Und keine Sorge, ich verlange von meinen Schülern nichts das ich nicht auch schaffe.’

Diese Bemerkung diente nicht gerade dazu Rhys zu beruhigen. Er wusste wozu der Ältere in der Lage war. Man, er war so gut wie tot.
 

Eine halbe Stunde später wusste Rhys wirklich nicht mehr, woher er diese Kräfte nahm. Bei jeder Bewegung verschwamm die Umgebung vor seinen Augen und seine Beine fühlten sich so schwer an wie Blei. Außerdem ging ein stechender Schmerz von seinem Bein aus.

‚Ich glaube das reicht für heute.’ Darian blieb stehen.

Auch Rhys blieb stehen, nur um einen Moment später einfach auf den Boden zu fallen. Er konnte und wollte auch keinen Schritt mehr machen.

„Ich schätze mal nicht das du mit zum Bau kommst?“ Darian hatte sich inzwischen wieder verwandelt und holte ihre Kleider aus ihrem Versteck.

‚Nicht in den nächsten Jahren.’ Solange er sich nicht gegen Taro zur Wehr setzen konnte, würde er den Bau sicher nur im Notfall betreten. Auf eine weitere Begegnung mit ihm legte der Jüngere keinen Wert.

„Deine Schwester hat sich nach dir erkundigt.“

‚Welche?’ Rhys hatte nun wirklich keine Lust über seine Familie zu reden. Weder über seine Brüder und schon gar nicht über seine Schwestern, die jede Gelegenheit nutzten sich über ihn lustig zu machen. Jede von ihnen hatte bereits ein Kind, also ihren Nutzen für das Rudel bewiesen. Damit befanden sie sich natürlich in der überlegenen Position.

„Ich weiß nicht.“ Nachdenklich zog sich Darian sein Hemd an.

Im Grunde war es auch egal, er stand keiner von ihnen näher um seine Antwort persönlich zu gestalten. ‚Sag ihr, es geht mir gut.’

Wenn er Glück hatte ärgerte sie sich darüber, welche es auch immer sein mochte.

„Werde ich machen. Dann bis morgen.“ Damit richtete Darian noch einmal seine Kleidung und hob grüßend die Hand.

Rhys sah ihm desinteressiert nach, bis er um eine Ecke bog. Trotzdem blieb er noch einige Minuten liegen, die brauchte er einfach. Erst dann stand er auf und verwandelte sich zurück. Schwerfällig ging er zu dem Kleiderbündel, das Darian liegen gelassen hatte. Kraftlos ließ er sich daneben auf den Boden fallen. „Mistkerl. Warum tötet er mich nicht gleich, das wäre humaner.“

Er wusste das nur der Ärger aus ihm sprach. Natürlich wollte er nicht sterben, wer wollte das schon? Trotzdem gefiel ihm Darians Training schon nach der ersten Stunde nicht, das war doch nur sinnloses durch die Gegend laufen.

„Wenn du unbedingt willst, kann ich das für dich erledigen.“

Bei dieser fremden Stimme sah Rhys alarmiert hoch, vor allem weil es mit einem ihm sehr bekannten metallischen Geräusch begleitet wurde. Doch der Adrenalinstoß, den sein Körper bei dieser Überraschung abgegeben hatte, reichte nicht aus seine Kräfte zu reanimieren. Vor allem weil er diese Stimme kannte. „Mach dir nicht die Hände schmutzig. Vielleicht wird dir das ja bald abgenommen.“

„Es scheint als hättest du unser Gespräch vergessen.“

Rhys schüttelte den Kopf. „Nein, du jagst aus der Freude daran. Wie kann man das vergessen?“

Es war seltsam auch wenn er vor einer Stunde noch an seinen Worten gezweifelt hatte, nun vertraute er darauf. Im Moment wusste Rhys aber selbst nicht ob das mutig oder einfach nur dumm war. Nun, es würde sich herausstellen.

Der Jäger trat aus den Schatten und steckte seine Waffe wieder ein.

Eigentlich müsste es Rhys zu denken geben das er ihn nicht gewittert hatte, doch das schrieb er seiner Erschöpfung zu. Darian war ja ein toller Lehrer der ihn hier so ohne Schutz zurückließ. „Was willst du hier?“

„Jagen, doch dann sah ich dich und deinen Begleiter. Wie gesagt ich bin spontan.“

„Und hast deine Pläne geändert.“ Warum fragte er eigentlich noch? Rhys nahm seinen Verband auf. Er musste nicht erst seine Wunde sehen, um zu wissen das sie aufgerissen war. Erst die Verwandlung und dann auch noch die Anstrengung, es konnte gar nicht anders sein. Normalerweise wählte man eine Gestalt und blieb ihn dieser bis die Wunde auskuriert war. Tja, normalerweise.

„Ja.“ Der Jäger kam zu ihm.

„Lass mich das machen.“ Dabei hielt er ihm auffordernd die Hand hin.

Misstrauisch beäugte ihn Rhys, reichte ihm dann aber doch den Verband. Es gab viel das er nicht konnte und sich selbst verbinden gehörte eindeutig dazu. Außerdem musste dieser Verband auch nur halten, bis er sich von seinem Bekannten einen frischen anlegen ließ. „Siehst du nach, wann du mich wieder jagen kannst?“

Justin lächelte, während er den Verband anlegte. „Unter anderem. Allerdings kann ich jederzeit jagen, das musst nicht du sein. Du läufst mir nur andauernd über den Weg.“

„Das nennt man wohl schlechtes Karma.“ Rhys seufzte tief. Nein, Angst vor dem Jäger hatte er nicht. Dieser hätte ihn schon längst töten können, wenn er wollte, was er anscheinend nicht wollte. Was für ein seltsamer Mensch.

„Du bist kein normaler Jäger. Ein normaler Jäger hätte mich schon längst umgebracht.“

„Wahrscheinlich. Ich identifiziere mich nicht mit ihnen, die meisten von ihnen sind vom Hass verblendet gegen die eine oder andere Rasse.“

Rhys lächelte leicht. „Du bist aber auch nicht sehr klug. Wenn ich dich nun beißen würde, dann würdest du zu einem Werwolf. Pure Ironie, du würdest zu dem werden das du jagst.“

Justin befestigte den Verband, ließ seine Hand aber auf Rhys Oberschenkel ruhen. Nachdenklich sah er ihn an. „Vielleicht solltest du das machen. Immerhin sagt man ja ihr seid die geborenen Jäger. Es wäre nur eine Erweiterung meiner Möglichkeiten.“

Meinte er das ernst? Wohl kaum, er wusste nur einfach nicht wovon er sprach, was auch der Grund war warum sie keine Menschen bissen. Diese wussten einfach nicht worauf sie sich einließen. „Du bist naiv wenn du alles glaubst was man dir erzählt. Sehe ich etwa aus wie der geborene Jäger?“

Der Jäger zuckte nur mit den Schultern. „Ich beurteile Wesen nicht nach ihrem Aussehen. In meinem Beruf ist das Aussehen nicht gerade das Maß aller Dinge.“

Rhys nahm sein Hemd und zog es sich über. Aus irgendeinem Grund machte ihn diese gleichgültige Antwort wütend. „Ich kann dir aber eine Antwort geben. Nein, bin ich nicht und sollten wir uns wieder treffen wenn mein Wunde verheilt ist, bin es sicher ich der sein Leben dabei verliert.“

Es war eine sehr realistische Einschätzung und gerade deswegen machten ihn seine eigenen Worte auch so wütend. Wütend das er so schwach war und seine Aussichten so schlecht standen. Etwas woran nichts etwas ändern würde, nicht einmal Darians Training.

Rhys zog seine Hose an sich und begann sie sich anzuziehen, die Hand des Jägers streifte er dabei einfach ab.

„Das wird sich wohl dann zeigen wenn es soweit ist.“ Justin richtete sich auf und bot dem Wolf eine helfende Hand an.

Die Wand hinter sich als Stütze benutzend, richtete sich Rhys auf. Die Hand ignorierte er, Hilfe von einem Menschen war das Letzte das er nun wollte. So tief wollte nicht einmal er sinken.

Justin seufzte und sah den Wolf spöttisch an. „Seinen Stolz wahren zu wollen ist eine gute Sache, doch sogar der größte Narr sollte Hilfe annehmen wenn sie ihm angeboten wird.“

„Ich komme sehr gut alleine klar.“ Rhys hob seine Krücke hoch.

„Was willst du nun von mir? Mitleid oder Anerkennung? Du solltest dich entscheiden und bei dieser Version bleiben. So verstrickst du dich nur in Widersprüche.“ Fragend und doch ohne wirkliches Interesse sah der Jäger den Jüngeren an.

Rhys wusste selbst, das er sich in Widersprüche verstrickte. Einerseits fühlte er sich miserabel, andererseits war es ihm schon wieder peinlich das er dem Jäger soviel von sich preisgegeben hatte. Nun versuchte er das mit gespielter Stärke zu übergehen. „Ich brauche weder dein Mitleid, noch deine Anerkennung. Denn Ersteres besitzt du sicherlich nicht und auf das Zweite lege ich keinen Wert.“

„Vielleicht hast du dich ja bei unserem nächsten Treffen für eine Version entschieden.“

„Es wird bestimmt kein nächstes Treffen geben.“ Nicht wenn es nach ihm ging, doch wann tat es das schon? Allerdings würde er in Zukunft aufpassen wer sich in seiner Umgebung befand.

Ohne noch einen weiteren Blick auf den Jäger zu werfen, ging er Richtung seiner Unterkunft. Wenn er daran dachte was ihn Morgen erwartete, wurde ihm schon wieder unwohl. Der Jäger oder Darian, er war gespannt wer es als Erster schaffte ihn zu Fall zu bringen. Leicht wollte er es auf jeden Fall keinen von ihnen machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Avrora
2010-01-30T21:13:24+00:00 30.01.2010 22:13
der jäger hat wohl nen siebten sinn fuer rhys^^


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