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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 20

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

„Warum läufst du mir nach?“ Raidon drehte sich genervt nach seiner Halbschwester um.

„Weil ich Hunger habe, deswegen. Und ich mag es in Gesellschaft zu essen.“ Elise lächelte ihn unschuldig an.

„Ich aber nicht. Außerdem erledige ich gerade einen Auftrag meiner Mutter.“ Im Grunde stimmte das, wenn es auch nicht von seinem Vater genehmigt war.

„Einen Auftrag? Von dem weiß ich gar nichts.“ Elise legte den Kopf leicht schief.

„Ja, weil ich damit beauftragt bin und nicht du.“ Er hatte einen konkreten Verdacht warum Elise ihn plötzlich als Jagdpartner ansah. Sie wollte nur sichergehen das er nicht nach Cai suchte, wahrscheinlich auf Befehl ihres Vaters.

„Du weißt, ich werde sie fragen.“ Grinsend sah sie ihn an.

Als ob seine Mutter ihn in diesem speziellen Fall nicht decken würde. Diesmal mehr als sonst, da er ja nach ihrem Schatz suchte. „Mach ruhig, aber vergeude ihre Zeit besser nicht damit.“

„Ich frage sie trotzdem. Allerdings glaube ich dir erst einmal und verlasse dich. Ich mische mich ungern in die Geschäfte der Königin ein.“ Damit sprang sie vom Dach und war einen Moment später in der Dunkelheit der Gasse verschwunden.

„Neugierige Ratte.“ Raidon sah ihr angewidert nach. Manchmal schaffte er es Vertreter seiner Rasse ebenso zu verachten wie die Werwölfe. Hoffentlich hatte Elise nicht bemerkt wie nahe er der Grenze war, doch das war ihr sicher nicht entgangen. Er wartete noch einige Minuten bewegungslos, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Im Grunde rechnete er nicht in der ersten Nacht mit Ergebnissen, doch irgendwann musste man ja einmal anfangen. Vor allem wenn ihm seine Mutter im Nacken saß, das war mehr als nur motivierend. Ob sie für ihn auch so einen Aufwand betreiben würde? Im Moment zweifelte Raidon daran.

Der Vampir überwand die Grenze zum Gebiet der Werwölfe. Immerhin hatte er jedes Recht dazu, vor nicht allzu langer Zeit hatten sie ihre Grenzen missachtet, um einen der Ihren zu suchen. Er machte nur das Gleiche, diese Rechtfertigung hätte vor jedem Rat Gewicht. Allerdings glaubte er nicht das derzeit irgendein Werwolf gut auf ihn zu sprechen war, nicht wenn sie wussten wer er war. Egal, er musste seinen Bruder suchen oder wenigstens Anhaltspunkte mit denen er seine Mutter zufrieden stellen konnte. Für den Anfang musste das reichen.
 

Darian war gutgelaunt als er den Bau verließ. Nachdem er Cai untergebracht und seine Pflichten erledigt hatte, besaß er genügend Freizeit. Er hätte die Nacht zwar lieber mit Taro verbracht, wo dieser schon wieder da war, doch nun gehörte er Artemis. Die Zwei hatten wichtige Dinge zu besprechen und da wollte er nicht stören. Taro war sicher erleichtert das diese Sache erledigt war. Er hatte ja auch lange genug darauf gewartet.

In seiner Wolfsgestalt machte er sich auf den Weg in die Stadt. Am Rand der Stadt kam er durch einen geheimen Eingang in den Keller eines Hauses. Dort verwandelte er sich zurück und nahm ein paar vorbereitete Kleidungsstücke von einem Haken. Sie hatten viele solche Verstecke an den Rändern der Stadt, immerhin konnte man ja nicht nackt herumrennen mit der Zeit würde das Aufsehen erregen. Deswegen mieteten sie Wohnungen oder Häuser in denen sie solche Verstecke anlegten. Kleidung, Waffen, Schmuck, Geld was immer man brauchte und als Wolf nicht transportieren konnte.

Lächelnd ging er die Treppe hinauf ins Erdgeschoss des Hauses. Vor der Haustür fing ihn eine junge Frau ab. „Gehst du wieder aus?“

„Ja, willst du mitkommen?“ Darian kannte die Besitzer des Hauses gut. Es war ein junges Werwolfpärchen mit ihrem ersten Nachwuchs.

„Heute nicht. Er ist gerade erst eingeschlafen.“ Dabei deutete sie ihm leise zu sein.

„Dein Kind oder dein Geliebter?“

Sie lachte leise. „Besteht da ein Unterschied?“

Dann schüttelte sie den Kopf. „Beide.“

„Na dann, man sieht sich.“ Damit gab Darian ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ das Haus. Eigentlich wusste er noch nicht so Recht was er heute machen wollte. Alleine war er meistens so antriebslos, erst in einer Runde mit Anderen wurde er richtig unternehmungslustig. Nun wo Taro auch wieder da war könnte er eigentlich wieder zum Alltag übergehen. Ohne Taro war das nur leider auch langweilig, er brauchte auf jeden Fall mehr Freunde. Obwohl er sich darüber eigentlich nicht beschweren konnte, da die Zahl ständig wuchs, nur das er diesen nicht vertraute.

Auf jeden Fall würde er diesen Abend mit einem Drink beginnen. Das war bei weiten die beste Idee. In seiner Bar fand er sicher auch jemanden, der ihm den Rest der Nacht Gesellschaft leisten wollte. Das fand sich in einer Gesellschaft mit wenig Weibchen immer.

Darian machte sich auf den Weg zu seiner Bar, als er einen ihm unbekannten Geruch wahrnahm. Nein, eigentlich kannte er ihn viel zu gut, in den letzten Wochen war er ihm sehr vertraut geworden. Es war der Geruch eines Vampirs nur viel schwächer als in den letzten Wochen. Was nur natürlich war, da sie sich nun auf ihrem Gebiet befanden. Es war eigentlich nichts besonderes, eine Grenzüberschreitung kam immer mal vor. Immerhin war es unnötig für eine Übergabe zum Beispiel die ganze Stadt zu umrunden, man konnte eben nicht immer die Vorgaben machen. Darian wusste das sehr gut und nach den letzten Wochen müsste gerade er Verständnis für eine Grenzübertretung haben. Doch gerade wegen der letzten Wochen, ging er da lieber auf Nummer sicher.

Darian folgte dem Geruch, der unter dem ihrigen so hervorstach. Hoffentlich musste er nicht auf ein Dach klettern, das wollte er sich wirklich ersparen. Doch der Vampir schien den Fußweg vorzuziehen, was für ein Glück.

Der Blondhaarige bog in eine Seitengasse ein und duckte sich hinter einen Müllcontainer. Er war ein erfahrener Jäger und gerade in diesem Moment wollte er seine Beute nicht verschrecken. Vorsichtig warf er einen Blick zum anderen Ende der Gasse. Dort konnte er den Vampir entdecken. Dieser war ebenso versteckt wie er und starrte auf etwas in der Hauptstrasse.

Darian beschloss weiter zu schleichen, vorbei an einem betrunkenen Penner und einigen weiteren Mülleimern. Zum Glück kam ihm keine Katze in den Weg, diese Viecher konnten einem mit ihrem Fauchen die ganze Jagd versauen. Auch der Wind war auf seiner Seite, sodass sein Geruch nicht zu dem Vampir wehte, dessen Geruch aber zu ihm. Trotzdem war Eile angesagt.

Gerade in dem Moment in dem sich der Vampir umdrehte schlug Darian zu. Seine Hände schlugen direkt neben dem Kopf des überraschten Vampirs gegen die Wand. So war er zwischen seinen Händen gefangen. „Du weißt schon, das du hier weit von deinem Gebiet entfernt bist oder?“

Der Vampir fauchte und schlug mit seinen Krallen nach ihm.

Darian löste seine Hände von der Wand und brachte sich mit einem Sprung nach hinten in Sicherheit. „Das ist aber nicht sehr nett.“

In diesem Moment rollte eine leere Glasflasche etwas entfernt von ihnen über den Boden und der Vampir sah erschrocken in diese Richtung.

Das war ein großer Fehler, der Darian nie unterlaufen wäre. Allerdings wusste er ihn zu nutzen. Mit einer raschen Bewegung umfasste er die Handgelenke des Vampirs und drückte sie gegen die Wand. Er warf einen Blick in die Richtung der Hauptstrasse. Dort sah er zwei Werwölfe stehen die sich unterhielten. Also das hatte die Aufmerksamkeit des Vampirs so gebannt. „Dein Freund dabei?“

Es war keine Seltenheit, das sich die Stadtwölfe ab und zu einen Geliebten unter den Vampiren fanden. Diese Affären hielten sich nie lange, doch Darian war der Meinung das man alles einmal versuchen sollte. Dann konnte man es noch immer als schlecht befinden.

Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz an seinen Hals. Der Kleine hatte ihn doch tatsächlich gebissen. Darian rammte sein Knie in den Bauch des Vampirs, so das dieser keuchend von dessen Hals abließ. „Bei euch Blutsaugern darf man aber auch nie unaufmerksam werden. Wenn man schon in fremdes Gebiet eindringt, sollte man etwas bescheidener sein.“

Normalerweise würde er das Verhalten des Vampirs ja als Angst werten, doch dessen Augen sagten etwas anderes aus. Der Vampir war wütend, wenn nicht sogar hasserfüllt. Darian wusste nur nicht ob das ihm galt oder einem der Wölfe auf der anderen Straßenseite. Egal, das Beste wäre auf jeden Fall ihn vorerst einmal nicht loszulassen. „Willst du mir nicht doch sagen was du hier willst?“

„Lass mich los.“ Der Vampir fauchte ihn an, wobei diese Forderung aufgrund der Lautstärke etwas an Nachdruck einbüßte. Anscheinend legte er sehr viel Wert drauf nicht von anderen Wölfen bemerkt zu werden.

Darian tat so als würde er überlegen, bevor er lächelte. „Nein, dafür bist du mir viel zu angriffslustig.“

„Du kannst mich nicht ewig hier festhalten.“

„Nein, aber bis zum Morgengrauen dann löst sich dieses Problem in Staub auf.“ Natürlich hatte Darian das nicht wirklich vor. Für einen Grenzübertretung wäre das ein zu hartes Urteil, für das er nicht einmal die Befugnis hatte es zu fällen. Selbstjustiz hatte ihm noch nie gefallen und fand auch nicht seine Zustimmung.

Die hellblauen Augen des Vampirs weiteten sich erschrocken. „Das wagst du nicht.“

„Hast du eine Ahnung. Ich bin ein Werwolf, die Verkörperung des Bösen so nennt ihr uns doch oder?“ Natürlich gab es da noch eine Palette anderer Wörter, die viel öfter benutzt wurden. Aber sie waren Feinde, da gehörten Beschimpfungen dazu.

„Das wäre eindeutig zuviel der Ehre, ihr seid nur schmutzige Köter.“ Herausfordernd sah er den Wolf an.

Darian seufzte nur und schüttelte den Kopf. „Ihr Fledermäuse wisst wirklich nicht was gut für euch ist. Nun gut, vielleicht verbrenne ich dich nicht zu Staub, wenn du mir einen guten Grund dafür gibst, warum du in unser Gebiet eingedrungen bist.“

Nachdenklich wand der Vampir den Blick von ihm ab. „Ich erledige einen Auftrag für meine Mutter.“

Nun das war ja schon mal ein Anfang. Nicht, das es Darian wirklich interessierte, doch es machte ihm Spaß mit diesem Vampir zu spielen. Solche Gelegenheiten gab es nicht oft. Auf jeden Fall war es besser als sich sinnlos zu betrinken, was ihm ja keinen Nutzen brachte. „Na also, war das so schwer?“

Allerdings erklärte das nicht, warum er diese beiden Werwölfe beobachtete, es sei denn… „Ist einer dieser Werwölfe Teil dieses Auftrags?“

Es wäre nicht das erste Mal das eine Vampirin ihren Geliebten beschatten ließ. Leider kam das viel zu oft vor. Vertrauen zu den Werwölfen war bei den Vampiren nicht sehr breit gesät.

Der Vampir sah ihn geschockt an. „Natürlich nicht, meine Mutter würde nie mit solch niederen Kreaturen verkehren.“

Bei einer solch heftigen Reaktion entsprach das wohl der Wahrheit. „Wie ist dein Name?“

„Was tut das denn zur Sache?“

Darian seufzte abermals, da hatte er ja ein schwieriges Exemplar gefangen. „Vielleicht lasse ich dich dann ja los?“

Misstrauisch musterte ihn der Vampir. Nachdenklich kaute er an seiner Unterlippe. „Rai. Mein Name ist Rai.“

Rai? Das erinnerte ihn doch an etwas. Nur leider konnte Darian das im Moment nicht zuordnen. Doch in der Welt gab es sicher mehr Männer mit dem Namen Rai als er zählen konnte.

„Lass mich jetzt los.“ Der Vampir versuchte wieder sich aus dem Griff loszureißen.

Für diese Aufmüpfigkeit sollte er ihn eigentlich noch etwas festhalten, doch Darian war niemand der sein Wort brach. Nicht einmal einem Vampir gegenüber. Er ließ seine Hände los und trat einige Schritte zurück, bevor er seine Hände sinken lies. „Verdient hättest du es ja nicht.“

Abermals fauchte ihn der Vampir an. „Wage es nie wieder mir in die Quere zu kommen.“ Mit diesen Worten bog er in die einige Schritte entfernte Hauptstraße ein. Dort war die Chance auf einen Angriff ziemlich niedrig.

Kopfschüttelnd sah Darian dem Vampir nach. Trotz dessen Unverfrorenheit, konnte er sich eines Lächelns nicht erwehren. Das war wirklich ein interessantes Exemplar dieser Rasse. Vielleicht hatte er ja Glück und seine Mutter schickte ihn wieder auf einen Auftrag, gegen eine Fortsetzung dieses Spiels hatte er auf jeden Fall nichts einzuwenden.

Noch immer lächelnd bog auch Darian in die Hauptstraße ein. Nun konnte er noch immer trinken gehen. Jetzt hatte er es sich sogar verdient.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Avrora
2010-01-27T20:56:47+00:00 27.01.2010 21:56
oh, wenn er wüste was der vamp in lezter zeit als hobby hate, wär die begegnung wohl anders verlaufen^^


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