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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 15

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Taro sah sich in dem Saal um, in den er geführt wurde. Er hatte genug derartige Räume gesehen um zu wissen, das dies so etwas wie ein Thronsaal war. Wie altmodisch, doch die Vampire schienen sowieso in der Vergangenheit zu leben.

Ein Mann saß auf einem Stuhl, der auf einem kleinen Podest stand. Das war dann wohl der Herrscher der Vampire, Raidons Vater. Schon an dessen Blick konnte er erkennen, das er nicht sehr viel mit seinem Sohn gemein hatte. Zumindest schien er ihn nicht gleich zu hassen, oder er verbarg es nur besser. Er winkte kurz mit der Hand und vor dem Podest wurde ein Stuhl aufgestellt.

Die Wache ließ Taro darauf sinken, bevor sie sich zurückzog. Es war erstaunlich, sogar das Sitzen schmerzte. Es war, als müssten sich seine Muskeln und Sehnen erst wieder an diese ungewohnte Bewegungen anpassen. Keine angenehme Sache, wie er gerade bemerkte.

Raidon ging an ihm vorbei und nahm neben seinem Vater Platz. Von dem Hochmut, den er ständig zur Schau trug hatte er nichts verloren. Taro hätte ihn am Liebsten gebissen.

Sein Blick glitt über die weiteren Anwesenden. Auf der rechten Seite des Herrschers saß eine außerordentlich jung aussehende Vampirin. Ihre hellblauen Haare harmonierten perfekt mit den Silberschimmernden ihres Gatten. Neugierig richteten sich ihre violetten Augen auf ihn.

Neben ihr saß Cai. Es verwunderte Taro ihn so nahe an der Herrscherfamilie zu sehen. Gut, er nannte sich Raidons Adoptivbruder, doch das hieß nicht, das ihn die Gesellschaft der Vampire auch akzeptierte. Doch so konnten sie seinen Stand nicht übersehen, da steckte wohl wirklich so etwas wie Liebe dahinter.

Was ihn in diesem Moment allerdings noch mehr interessierte als die Anwesenden, war der Grund seines hier seins. Nicht das er in den Kerker zurückwollte, doch Raidons Worte hatten ihn doch etwas irritiert. Vor allem gefielen ihn die aufmerksamen Blicke der beiden älteren Vampire nicht.

Nach einigen Momenten räusperte sich der ältere Vampir. „Sag mir, ist dein Name Taro?“

„Ja?“ Er klang etwas unsicher. Woher wussten sie seinen Namen? Er hatte ihn hier niemanden gegenüber erwähnt. Hieß das etwa, das sein Volk ihn gefunden hatte, war Cais Nachricht durchgekommen?

Fragend sah Taro zu dem Wolf, doch dieser wich seinem Blick aus.

„Nun dann liegt es wohl an mir, mich für das ungebührliche Verhalten meines Sohnes zu entschuldigen. Es liegt wohl an seiner Erziehung, was durchaus auf mein Versagen zurückzuführen ist.“

„Er ist noch jung, da macht man nicht oft was einem gesagt wird.“ Taro konnte sich ein spöttisches Lächeln in Raidons Richtung nicht verkneifen. Auch wenn er von diesem nur einen tödlichen Blick bekam. Allerdings bewies dessen Vater viel Umsicht. Denn wenn Taro auf eine persönliche Entschuldigung von Raidon pochte, worauf er durchaus ein Recht hatte, säßen sie noch nächsten Winter hier. Stattdessen entschuldigte er sich statt seiner, so das eine Forderung in diese Richtung eine Beleidigung gegen den Vampirherrscher darstellen würde.

„Das ist wohl wahr.“ Der Vampirherrscher warf einen Blick auf seinen Sohn.

„Es ist ein Bote zu uns gekommen um dich in deine Heimat zurückzubringen. Wenn du dich allerdings zuvor noch ausruhen willst, verstehe ich das.“

„Das ist durchaus ein gütiges Angebot, doch ich will so schnell wie möglich wieder zu meiner Familie.“ Das entsprach durchaus der Wahrheit. So sehr er es auch leugnen wollte, ihm fehlten Artemis und Darian. Bis jetzt war er nie länger als zwei Wochen von ihnen getrennt gewesen, nicht von beiden gleichzeitig.

Der Vampir nickte. „Natürlich, ich werde den Boten holen lassen. Bis er kommt kann ich nur noch einmal mein Bedauern für diesen Zwischenfall aussprechen. Ich wünschte, ich hätte früher davon erfahren.

Ich kenne deinen Vater, musst du wissen und ich respektiere ihn. Ebenso wie ich den Frieden zwischen unseren Völkern respektiere. Wenn er eine Gegenleistung verlangt, werde ich sie erbringen.“

Für Taro war das nichts Neues. Er wusste von dieser Bekanntschaft, wie sonst hätte dieser Frieden entstehen können? Mit jeder neuen Generation von Herrschern oder Alphawölfen wurde dieser Pakt erneuert. Auch er würde diesem Vampir oder Raidon einmal gegenüberstehen um dies zu tun. Wobei er bei Raidon stark daran zweifelte, ihm lag nichts an diesem Frieden. „Egal was?“

„Wenn es in meiner Macht steht.“

Er merkte, wie sich Cais Blick bei seiner Nachfrage auf ihn gerichtet hatte. Anscheinend merkte er, das Taro auf etwas hinauswollte und damit hatte er Recht. „Ich glaube, nein ich weiß, das mein Vater sich damit zufrieden geben würde, wenn ihr uns zurückgebt was ihr und genommen habt.“

„Was wir euch genommen?“ Stirnrunzelnd sah der Herrscher Taro an, bevor er sich wütend an seinen Sohn wand.

„Raidon?“

Dieser hob abwehrend die Hände. „Ich weiß nicht von was er spricht. Warum sollte ich mir etwas aneignen, was einmal einem dreckigen Köter gehört hat?“

Cai hingegen schwieg und sah Taro weiterhin an. Er wusste was Taro meinte, das merkte dieser. „Raidon ist unschuldig, er meint etwas anderes.“

„Was?“ Zum ersten Mal mischte sich nun auch die Vampirin ein. Verwirrt sah sie ihren Adoptivsohn an und folgte seinem Blick. Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als ihr bewusst war was sich hier anbahnte.

„Wie?“ Auch der ältere Vampir wand seine Aufmerksamkeit nun seinem anderen Sohn zu. Erst dann sah er Taro wieder an.

„Ich glaube ich verstehe nicht was du meinst.“

Taro wand den Blick von Cai ab und sah den Herrscher wieder an. Alles andere war eine Beleidigung, die er sich in seiner Situation nicht leisten konnte. „Euer Sohn und eure Frau scheinen es schon zu wissen. Ich will das Mitglied meiner Rasse, das sich in eurer Gewalt befindet.“

„Nein!“ Die Vampirin fuhr hoch und trat einen Schritt vor ihren Sohn, so als ob sie ihn so vor seinen Blicken schützen konnte.

„Ich werde euch meinen Sohn sicher nicht aushändigen. Er ist ein Mitglied unserer Rasse, meiner Familie, ich lasse nicht zu das man diese auseinander reißt. Egal ob Mensch, Vampir oder Wolf.“

Von ihrer leidenschaftlichen Rede, ließ sich Taro nicht beeindrucken. Das durfte er nicht, er hatte seine Forderung gestellt und wenn er nicht als willensschwach gelten wollte, musste er darauf bestehen.

Ihr Mann legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter. Sein Blick wirkte leicht besorgt als er wieder zu Taro sah. „Ich glaube ihr missversteht da etwas. Cai ist aus freien Willen bei uns, nicht weil wir ihn zwingen.“

„Das ist mir durchaus bewusst. Er selbst hat es mir erzählt. Trotzdem glaubt ihr nicht, das er bei seiner eigenen Rasse zufriedener wäre?“ Nicht gleich das war ihm klar, doch irgendwann sicher. Warum er ihn unbedingt mitnehmen wollte, wusste Taro selbst nicht, doch es kam ihm richtig vor und nur darauf kam es an.

„Eine Rasse, die ihn hätte sterben lassen? Ohne mich gäbe es ihn gar nicht mehr.“ Die Herrscherin funkelte ihn nun beinnahe so todbringend an, wie ihr Sohn es tat. Wenn dieser auch den Mund hielt.

„Dafür bin ich euch auch dankbar, doch er gehört nicht zu euch. Er ist ein Werwolf, kein Vampir.“ Taro erwiderte den Blick der Vampirin. Ihm war bewusst, das er kein Recht hatte sich in Cais Leben, von dem er keine Ahnung hatte, einzumischen. Trotzdem machte er es und der Hass des Wolfes war ihm dafür bestimmt sicher.

„Lass es Mutter.“ Cai stand auf und trat an ihr vorbei.

„Ich will nicht der Anlass für einen Krieg sein. Wenn es also nur meine Person ist die ihn verhindern kann, dann bin ich bereit dafür mitzugehen.“

„Cai, das kannst du doch nicht machen.“ Raidon sah seinen Bruder entsetzt an.

Der Wolf lächelte nur sanft. „Doch Raidon, das kann ich. Wir haben einen Fehler gemacht und das war mir bewusst. Dafür bin ich nun bereit die Konsequenzen zu tragen.“

Das war eine unglaublich erwachsene Einstellung, die selbst Taro Respekt abrang. Ehrlich gesagt, wusste er nicht ob er zu einem solche Opfer bereit wäre. Dabei verlangte er es gerade von einem Anderen.

„Cai.“ Die Stimme seiner Mutter klang flehend.

Der Wolf wand sich um und nahm ihre Hände in seine. „Mutter ich danke dir für alles was du für mich getan hast. Deine Liebe bedeutet mir sehr viel.“

Er küsste sie auf die Stirn. „Ich bin sicher wir werden uns wieder sehen.“

Sein Vater zog ihn noch einmal an sich und flüsterte ihn etwas ins Ohr, das Taro allerdings nicht verstand. Diese Szene stimmte sogar ihn traurig und er fühlte sich schäbig, das er der Grund dafür war.

Cai wand sich zu ihm um und sah ihm fest in die Augen. „Wenn ich mitkomme, ist dann alles vergessen?“

Taro nickte zustimmend. Er stand zu seinem Wort. „Dann ist das alles nie passiert.“

Der Wolf nickte und ging zu ihm. Neben ihm blieb er kurz stehen, doch er drehte sich nicht zu ihm, sondern sah stur gerade aus. Seine Stimme war leise, als er Worte sprach, die nur für Taro bestimmt waren. „Es ist mir egal, was mit mir passiert. Doch für das was du meiner Familie antust, werde ich dich mein Leben lang hassen.“

Als Zeichen das er verstanden hatte, nickte Taro nur stumm. Damit hatte er gerechnet, zumindest hatte er keine Liebe dafür erwartet. Doch er hatte nun was er wollte, das war wichtig.

Er verbeugte sich vor dem Vampirherrscher, wenn er es auch vermied die restlichen Mitglieder seiner Familie anzusehen. „Ich werde meinen Vater von unserer Abmachung erzählen.“

Damit stand er auf, was bei weitem nicht so würdevoll vonstatten ging, wie er es sich gewünscht hatte. Cai stand schon in der offenen Tür, wo er auf ihn wartete, eine Strecke, die ihm einige Schwierigkeiten bereitete. Bei jedem Schritt revoltierten sein Körper, das würde wohl noch eine Weile so bleiben. Als er ihn eingeholt hatte, sah er auch schon den Boten seines Vaters. Endlich konnte er heim, etwas das er sich schon seit Wochen wünschte. Nun ging dieser Wunsch endlich in Erfüllung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ilona_Delagun
2010-02-06T19:45:34+00:00 06.02.2010 20:45
oh mein Gott ist Cai süß. Das ist ja zum Heulen rührend gewesen.
Armer kleiner Wolf *schluchz*
Und ich kann verstehen wenn er den anderen Wolf hasst, schließlich sind die Vampyre seine Familie. bin tierisch gespannt wie es weiter geht und ich hoffen noch heute Abend aufholen zu können, da ich immer wenig Zeit zum lesen habe, doch diesen Kommi musste ich einfach sofort schreiben. Ein sehr gelungenes Kapitel

Hochachtungsvoll
Ilona
Von:  Avrora
2010-01-24T12:58:33+00:00 24.01.2010 13:58
tja, wird woll nix aus brüderstreit, irgendwie armer cai, sein bruder handelt ohne zu dencken und er muss sich von seiner familie trennen.


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