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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 3

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Ungeduldig sahen die hellblauen Augen auf die Gestalt des Werwolfes, die ihm über die Dächer folgte. Wie er diese Rasse doch hasste. Zum Glück war sie schon fast ausgerottet, wenn das auch nicht der Verdienst der Vampire war. Zuerst war da diese Seuche und mit dem Rest hatten die Jäger leichtes Spiel. Sie hatten sich nur wegen des Waffenstillstandes zurückgehalten, den er persönlich noch immer für einen Fehler hielt. Ja, es machte ihm nichts aus wenn sie in einen Krieg mit den Wölfen steuerten, er würde es sogar begrüßen. Ihre derzeitige Haltung in diesem Konflikt war einfach nur feige. Für ihn waren alle Köter gleich, alle bis auf Einen. „Na endlich.“

Seine Stimme klang gelangweilt, auch wenn es nicht wirklich so war.

‚Entschuldige, aber Dächer sind nicht gerade meine Spezialität.’ Der braune Wolf sah zu ihm hoch.

„Egal.“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung begab er sich in eine hockende Position. Seine Hand legte sich dabei auf den Kopf des Wolfes.

„Spürst du es Cai?“

‚Was?’ Fragend sah ihn der Wolf an.

Der Vampir seufzte. Das war wohl Antwort genug. Was die Fähigkeiten anging unterschieden sich ihre Rassen wirklich voneinander. Obwohl man dabei wohl eher von Glück reden sollte. Schon der Gedanke, das sie sich vielleicht auch nur eine Eigenschaft teilten, widerte ihn an.

‚Raidon?’

Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Es sieht so aus, als würde die heutige Jagd doch noch interessant werden Bruder.“

Von dieser Anrede überrascht sah ihn der Wolf an. Dann schnupperte er kurz in der Luft. ‚Du meinst …’

Ein gefährliches Lächeln legte sich auf Raidons Lippen. „Ja, heute gehen wir auf Großwildjagd.“

‚Aber die Regeln deines Vaters,…’

„Vergiss sie.“ Wütend fuhr er zu dem Wolf herum, der daraufhin etwas von ihm zurückwich. Warum musste Cai auch immer so auf die Regeln pochen? Er kannte sie selbst sehr gut und fand sie verachtenswert. In keiner von ihnen fand sich der Stolz der Vampire wieder. Es waren nur Worte, die ihre Feigheit verstecken sollten. Es gab kaum noch Vampire die es wagen würden sich mit einem Werwolf zu messen. Trotz allem verachteten sie diese Rasse und das zeigten sie Cai, weil sie wussten das dieser sich nicht zur Wehr setzte. Oh ja, Raidon wusste darüber Bescheid, doch das war Cais Kampf nicht seiner. Keiner von ihnen trug die Kämpfe des Anderen aus das würden sie sich gegenseitig nie verzeihen. Vielleicht war sein Ziehbruder als einer dieser stinkenden Köter geboren worden, doch in ihm schlug das Herz eines Vampirs in dessen Sinne er auch aufgezogen wurde.

„Also, willst du diese Beute mit mir erlegen, oder überlässt du sie mir?“

‚Natürlich helfe ich dir.’ Cai senkte ergeben den Kopf. In seinen Augen konnte man schon die Vorfreude auf die bevorstehende Jagd erkennen.

Die Frage ob es ihm etwas ausmachte einen seiner eigenen Rasse zu jagen ersparte sich Raidon. Es interessierte ihn nicht, außerdem kannte er die Antwort. Wie gesagt Cai war mehr Vampir als Werwolf. „Dann los.“

Damit richtete er sich wieder auf und machte sich auf den Weg über die Dächer. Er konnte die Eindringlinge sehr deutlich spüren. Wenn sie nicht einmal mehr Grenzübertretungen ahnden durften, waren sie wirklich tief gesunken.

Plötzlich teilten sich die zwei Eindringlinge auf und einer machte sich wieder auf den Weg sich von ihnen zu entfernen. Der Andere bewegte sich nicht.

Raidon stoppte und überlegte kurz. Er wusste, das Cai in der Straße unter ihm auf ein Zeichen wartete. Warum waren sie eigentlich in ihr Gebiet eingedrungen, darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. War es nur eine Mutprobe, oder eine militärische Aktion? Nun gut, das würde ihnen der Werwolf schon sagen.

Er gab seinem Bruder ein Zeichen und zusammen bewegten sie sich auf den verbliebenen Wolf zu. Dieser begann zwar auch schon sich zurückzuziehen, doch das war kein Problem sie würden ihn schon noch rechtzeitig erwischen.
 

Cai zwang sich mit seinem Ziehbruder, auf den Dächern, mitzuhalten. Es gab Gründe, warum dieser oben und er hier unten am Boden jagte. Das war einfach ihr Revier. Vampire waren am Himmel schneller und beweglicher und die Wölfe hier am Boden. Leider gab es hier auch viele Hindernisse und Gefahren, die es über den Dächern nicht gab.

Cai sprang über einen besoffenen Obdachlosen hinweg. Das hätte seine heutige Mahlzeit sein sollen, sie hätte auch vollkommen ausgereicht, doch nein Raidon wollte ja unbedingt einen Werwolf. Er hegte keinerlei Sympathie für diesen Eindringling, immerhin gab es Regeln und Grenzen. Selbst wenn es einen Waffenstillstand gab, konnte man sich nicht alles erlauben. Vor allem nicht wenn man ein Werwolf war, nicht ihnen gegenüber. Schon lange sah er sich nicht mehr als Mitglied dieser Rasse an, eigentlich war er das auch nie. Seine Familie waren die Vampire, sein Vater war deren Herrscher und seine Mutter dessen Frau. Er hatten einen Bruder, der einmal die Nachfolge antreten würde, mehr gab es nicht und mehr interessierte ihn auch nicht.

Unvermittelt stoppte Cai. Nun war er nahe genug an dem Wolf, dieser würde ihn schon bemerken. Das war seine Aufgabe, die Beute abzulenken. Seltsamerweise waren die Werwölfe immer überrascht ihn hier zu sehen, aus gutem Grund.

Er setzte seinen Weg langsam fort. Wenn er aus dieser Gasse trat, kam er auf einen kleinen Platz, dort würde sein Gegner ihn erwarten. Diese Wölfe waren alle gleich, sie benötigten einen freien Platz um zu kämpfen. Anders als sie, die sich von oben ihren Opfer näherten und sie überwältigten. Schnell, effizient und unblutig, nun zumindest der erste Part. Raidon und er teilten immer brüderlich. Sein Bruder bekam das Blut und er das Fleisch. Diesmal wohl nicht, da Kannibalismus nicht so seine Sache war, doch er benötigte nicht unbedingt etwas.

Den Platz betretend, sah sich Cai suchend um. Wo war der Wolf?

Noch bevor er einen weiteren Schritt machen konnte, wurde er von etwas Schweren in der Seite getroffen und zu Boden gerissen. Als er benommen die Augen öffnete, sah er einen knurrenden Werwolf über sich. Sein Blick traf den seines Gegners.

Dieser sah ihn aus grauen Augen fragend an. ‚Du bist nicht Rhys.’

‚Wohl kaum.’ Cais Stimme klang so eisig wie es möglich war. Anscheinend lag hier eine Verwechslung vor. Wer immer dieser Rhys war, sie waren sicher keine Freunde. Allerdings würde er das nächste Mal sicher besser aufpassen, wenn er einem anderen Wolf hinterher jagte.

‚Wer bist du? Ich kenne dich nicht.’ Das Knurren des Fremden wurde wieder bedrohlicher.

Da war wohl jemand nervös, allerdings war das auch berechtigt. Wäre es Cai möglich gewesen, dann hätte er nun geseufzt. So beließ er es nur bei einem wütenden Blick. ‚Ein Werwolf das solltest du doch sehen.’

Das Knurren endete nicht und der Wolf legte eine Pfote auf Cais Brust. ‚Das sehe ich. Doch beantwortet das nicht meine Frage. Wer bist du, du riechst verdächtig nach Vampir.’

Wieder einmal der Geruch, das war es immer. Die meisten Werwölfe sprachen ihn darauf an. Nun zumindest alle, die er bis jetzt getroffen hatte und das waren nicht viele. Doch durch sein Zusammenleben mit dieser Rasse war es nicht leicht, diesen Geruch zu verbergen. ‚Ich komme von weit her und hatte erst vor kurzen einen Zusammenstoß mit den Vampiren. Reicht das?’

Hoffentlich, denn eine andere Ausrede hatte er nicht. Wo blieb nur Raidon?

Als wäre das ein Zeichen, hob der Wolf plötzlich den Kopf und sah sich alarmiert um. ‚Sie sind in der Nähe.’

Was erwartete der Wolf denn? Das er in ihr Gebiet eindringen konnte ohne Aufsehen zu erregen? Das war doch mehr als unwahrscheinlich. Allerdings bemerkte Cai eine Chance, wenn sie sich ihm bot. Die Pfote auf seiner Brust, drückte ihn nicht mehr zu Boden, zumindest nicht mehr so stark. Mit einer schnellen Bewegung fuhr Cai hoch und verbiss sich in den Hals des Eindringlings.

Mit einem kurzen aufjaulen, sah ihn dieser an und schlug mit einer Pfote nach dessen Schnauze.

Cai gab einen kurzen Laut von sich, ließ die Kehle des Anderen aber nicht los. Nun könnte Raidon ruhig kommen. Mit einemmal hörte er Widerstand des Wolfes auf und er brach über ihm zusammen.

Umständlich arbeitete er sich unter dem Körper hervor. Das Erste das er sah, war der hölzerne Griff eines silbernen Messers, das im Rücken des Wolfes steckte. Raidons Messer.

Dieser beobachtete ihn auch, als er sich unter dem Eindringlich hervorarbeitete.

„Du lässt nach.“

‚Ich war unvorsichtig.’ Ja, das war etwas das er selbst wusste, das musste ihm sein Ziehbruder nicht auch noch vorhalten.

„Sagte ich doch, du lässt nach.“

Cai beließ es nur bei einem innerlichen Seufzen. Mit einer Kopfbewegung wies er auf den Bewusstlosen. ‚Was machen wir mit ihm?’

Raidon lächelte hinterhältig, was nie auf etwas Gutes schließen ließ. „Wir nehmen ihn mit. Ich hatte schon lange kein neues Spielzeug mehr.“

Also doch. Cai hatte es schon geahnt, doch diesmal unterließ er es Raidon auf die Regeln hinzuweisen. Sollte er seinen Spaß doch haben, was konnte es schon schaden?



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