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Silk

Itachi X Sasori (Adventskalender 2009/ Tag 26)
von

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Silk

Deidara verdrehte genervt die Augen. Schon wieder schlich der Uchiha in ihrem Arbeitsraum herum, den er sich mit Sasori teilte. Der stellvertretende Chef – oder besser gesagt, Chef in Ausbildung, weil er noch zu jung war und zu wenig Erfahrung hatte – behauptete zwar steif, sich nur zu vergewissern, dass die Künstler alle Materialien hatten und auch arbeiteten, doch das sagte er schon seit Jahren. Es verging kaum ein Tag seit seiner Einstellung, an dem Itachi nicht wenigstens einmal in Sasoris Nähe anzutreffen war.

Doch an diesem ach so heimlichen Anschmachten würde sich hoffentlich bald einiges ändern. Deidara hatte nämlich einen Plan ausgeheckt und heute war der perfekte Tag, diesen umzusetzen.

Natürlich war es in Japan moralisch falsch, Interesse am eigenen Geschlecht zu zeigen oder dies zu unterstützen, aber Deidara nahm es da nicht so genau. Sollten Itachi und Sasori sich einigen, wie sie damit umgingen, wenn sie denn irgendwann einen Schritt weiterkamen als bisher.
 

Itachi lehnte sich wenig später in seinem Chefsessel zurück und betrachtete die eingegangene Mail nachdenklich. Was könnte Sasori von ihm wollen, dass er ihn zum Feierabend ins Seidenlager bestellte? Den wenigen Zeilen konnte er nicht viel entnehmen. Anscheinend wollte er etwas bezüglich der Farbgebung mit ihm besprechen. Aber das konnte er doch auch während der Arbeitszeit machen.

Itachi beschloss, nicht weiter nachzuhaken und hinzugehen. In seinem Hinterkopf geisterte die Tatsache herum, dass sie dann allein wären, ungestört. Kein hibbeliger Blondschopf, der heimlich die Augen verdrehte und wohl glaubte, Itachi sehe es nicht.
 

Sasori runzelte die Stirn. Warum wollte sich der stellvertretende Chef denn noch um diese Uhrzeit mit ihm im Lager treffen? Was gab es denn so Geheimes, das das nicht während der Arbeitszeit geklärt werden konnte? Doch so schlecht war das gar nicht. Itachi war ihm schon seit Jahren sympathisch.

Der Rothaarige begehrte seinen stellvertretenden Chef schon lange, seit dieser in der Firma angefangen hatte. Itachi war anders als der Rest, ruhiger. Er hielt seine Gefühle ähnlich unter Kontrolle wie er selbst – außer wenn er selbst gereizt war. Doch er war niemand, der einfach auf andere zuging. Er wollte perfekt sein… nach außen hin keine Gefühle zeigen wie eine Puppe. Denn Gefühle machten verletzlich.

Und warum strahlte Deidara denn schon seit Stunden wie ein Atomkraftwerk, dass man denken konnte, er heckte etwas aus? Bei dem Blonden wäre das nichts ungewöhnlich. Der kam doch auf die merkwürdigsten Dinge. Man sollte den Burschen möglichst beschäftigen, der bekam zu schnell Langeweile.
 

Um 18 Uhr trat Sasori auf die Sekunde genau in die Lagerhalle und schaltete das Licht ein. Matt wurden Berge von aufeinander gestapelten Seidenballen beschienen, sodass der teure Stoff leicht schimmerte. Die doppelflüglige Stahltür ließ er offen, um zu zeigen, dass hier jemand drin war.

Selbst in der großen Halle herrschte eine erdrückende Schwüle, die sich um diese Jahreszeit überall in der Umgebung ausbreitete, selbst durch die feinsten Ritzen drang und einem verschwitzte Sachen und schlaflose Nächte bescherte.

Nur ein paar Minuten später erschien Itachi in der Tür und kam ruhigen Schrittes auf den Rothaarigen zu. Sasori wollte ihn soeben fragen, warum er ihn herbestellt hatte, als die schwere Tür mit Schwung ins Schloss krachte. Sasoris Kopf zuckte bei dem Dröhnen herum, welches zum Glück rasch von den Unmengen an Stoff verschluckt wurde. Das leise Klicken dagegen hallte überdeutlich in seinen Ohren wider, als ein Schlüssel umgedreht wurde.

Ruckartig drehte Itachi sich um und starrte auf die verschlossene Tür, als wolle er diese mit seinen tiefschwarzen Augen durchbohren und den Übeltäter dahinter erkennen.
 

Deidara grinste im Flur wie ein Honigkuchenpferd und ließ den Schlüssel um seinen Zeigefinger wirbeln, während er sich gemütlichen Schrittes aufmachte, rasch vom Tatort zu verschwinden. Er vermutete zwar, dass er morgen sowieso Ärger bekommen würde, aber er musste sich ja nicht noch erwischen lassen bei diesem kleinen Anschubser, den die beiden wirklich brauchten. Vergnügt warf er einen Blick zurück, als jemand kräftig an der schweren Tür rüttelte, doch vergeblich.
 

Sichtlich genervt rüttelte Sasori an der verschlossenen Tür, die sich unnachgiebig vor ihm erhob. Er konnte sich denken, auf wessen Konto er das verbuchen konnte. Dieser freche Blonde hatte das geplant, deshalb war er heute so abartig gut drauf gewesen. „Wenn ich den in die Finger kriege…“, knurrte er abgrundtief böse und riss erneut an der Türklinke, die nur ein müdes Quietschen von sich gab.

Sanft legte sich eine Hand auf seine Schulter und zog ihn bestimmt von der Tür weg. Notgedrungen wandte Sasori sich dem Schwarzhaarigen zu, der eindeutig ruhiger war. Oder er machte nach außen nur den Anschein, bei dem Uchiha wusste man nie so genau.

„Die Tür werden wir so nie öffnen.“ Die Ruhe in der tiefen Stimme umschmeichelte seinen gereizten Geist und er atmete tief durch und zog sein Handy aus den Untiefen seiner Jackentasche.

Während er es anschaltete, kam ihm in den Sinn, warum Deidara sie hier eingesperrt haben könnte. War dieser doch nicht so auf sich selbst fixiert, dass er bemerkt hatte, was für Blicke er Itachi in scheinbar unbeobachteten Momenten zuwarf? Sein Herz schlug plötzlich in einem wilden Takt und schien unerträglich laut in seinem Körper widerzuhallen. Die braunen Augen starrten lange auf das Display, ehe die Nachricht, dass sein Handy hier keinen Empfang hatte, zu ihm durchdrang. Etwas anderes war da wesentlich wichtiger. Sie waren …allein. Allein in einem riesigen Lager voll wertvoller Stoffe. Nur Itachi und er… und das anscheinend die ganze Nacht, wenn dessen Handy auch der Meinung sein sollte, keinen Empfang haben zu wollen.

„Wir werden wohl die Nacht hier verbringen müssen“, sagte selbiger seufzend und klappte sein Handy zu, schob es an seinen Platz in der Tasche zurück.

„Hat dieses Lager denn kein Telefon?“ Nicht, dass er nicht mit Itachi eine Nacht im selben Raum verbringen wollte, doch ihm gefiel es nicht, dass nicht er die Fäden in der Hand hielt, sondern nur reagieren konnte auf die unerwartete Situation.
 

„Nein“, log der Uchiha gekonnt. Er wusste, dass hier in einem winzigen Nebenraum ein Firmeninternes Telefon an der Wand hing, aber wenn Sasori davon nicht wusste, würde er sich dies zunutze machen. So überraschend diese Situation war, so willkommen war sie ihm.

Nur eine Sache würde ihnen noch zu schaffen machen. Die drückende Hitze nahm ja selbst in der Nacht nicht ab und selbst in seinem kurzärmligen Hemd war ihm viel zu warm.

Der Kleinere war wohl ähnlicher Ansicht, da er sich mit einer Hand über die Stirn wischte. Die Deckenbeleuchtung war zu schwach, als dass man nennenswert viel sehen konnte, aber die winzigen glitzernden Schweißperlen auf der makellosen Haut konnte Itachi sich auch sehr gut vorstellen, ohne diese mit den Augen erkennen zu müssen. Schließlich kannte er Sasori schon seit Jahren und diese drückend heiße Jahreszeit gab es auch nicht zum ersten Mal.

„Mach es dir bequem. Ich schau mal, ob ich was zu trinken finde.“ Mit diesen Worten stellte Itachi seine Tasche neben einem Stapel Seide ab und verschwand in dem Gebirge aus Stoffballen, bahnte sich seinen Weg zum Nebenzimmer, von dem er wusste, dass es dort einen Kühlschrank geben musste.
 

Überrascht blieb Sasori zurück. Er sollte es sich bequem machen? Wie denn? Und wo wollte der Uchiha etwas zu trinken herbekommen? Mal eben schnell wen anrufen konnte er ja schlecht ohne Empfang. Aber das überließ er ihm vorerst und kümmerte sich um ersteres. Etwas abseits der großen Tür suchte er sich einen kleinen Stapel und wickelte einfach einen Ballen Seide ab, dessen Farbe der seines Haares doch sehr ähnlich war. Den hauchdünnen Stoff drapierte er so auf dem Boden, dass man dort bequem sitzen konnte.

Wenig später kam Itachi zu ihm zurück und reichte ihm eine kalte Flasche Wasser. „Das ist die einzige.“ Mit diesen Worten ließ er sich neben Sasori auf den weichen Stoff nieder und lehnte sich gegen die dahinter aufgestapelten Ballen.

Missmutig betrachtete der Rotschopf die Flasche. Für eine ganze Nacht war das viel zu wenig, wenn er die schwüle Hitze bedachte. Das reichte niemals. Mit einem genervten Schnaufen schraubte er den Verschluss ab und ließ wenige Schlucke des kühlen Nasses seine Kehle hinab rinnen. Was für eine Wohltat.

Die Flasche neben sich abstellend wanderte sein Blick zu Itachi, der sich ungeniert sein kurzärmliges Hemd aufknöpfte und von den Schultern streifte. Sasori konnte sich dem Muskelspiel unter der hellen, makellosen Haut nicht entziehen und betrachtete dieses gebannt.

„Du solltest dein Hemd auch ausziehen, wenn du keinen Hitzeschock erleiden willst“, drang plötzlich die ruhige Stimme Itachis zu ihm durch. Als er in dessen Augen sah, wurde ihm klar, dass er durchaus bemerkt hatte, wie er ihn angestarrt hatte.

Er beschloss, diesen Umstand zu ignorieren und folgte dem Rat des Schwarzhaarigen, sich seines Oberteils zu entledigen. Er schätzte es nicht, wenn seine Kleidung durchgeschwitzt an seinem Körper klebte. Das war nicht seine Vorstellung von perfekt.
 

Itachi schmunzelte innerlich, als er den bohrenden Blick Sasoris bemerkte, der auf seinem nackten Oberkörper lag. Da hatte wohl jemand Gefallen an diesem Anblick gefunden. Doch ihm erging es nicht viel anders, konnte er nun ungehindert seinen Blick über die schöne Haut schweifen lassen. Die schwarzen Augen suchten sich langsam einen Weg über den Hals des Kleineren und blieben an seinem Gesicht und den geschlossenen Lidern haften. Er wirkte zwar entspannt, wie er sich so an die Stoffballen gelehnt hatte, doch Itachi hatte trotzdem das Gefühl, als würde eine gewisse Aufregung seine Gesichtszüge zeichnen. Das konnte natürlich auch daran liegen, dass er es nicht mochte, warten zu müssen.
 

Einige Stunden später
 

Fast nackt lagen die beiden schwitzenden Körper nebeneinander. Nur die Unterhosen verbargen ihre intimsten Stellen. Doch jegliche weitere Stoffschicht war unerträglich auf der Haut bei dieser widerlich schwülen Hitze, die trotz tiefster Nacht noch immer in dem Seidenlager herrschte. Sogar die luftige Seide unter ihnen schien am Körper zu kleben und die Hitze in sich aufzusaugen.

Sasoris Atem kam ihm schwer über die Lippen. Diese drückende Hitze schlug sich auf die Lungen nieder. Mit jedem Atemzug schien sich weniger Sauerstoff in der Luft zu befinden und ihn von innen verbrennen zu wollen.

Er verwünschte den blonden Künstler in Gedanken. Windelweich würde er Deidara prügeln, wenn man sie am nächsten Morgen raus ließ und der normale Arbeitstag begann.
 

Itachi blieb nicht verborgen, dass der Künstler nicht gut mit dieser Hitze klarkam und so erhob er sich schließlich. „Ich gehe nachsehen, ob ich Eiswürfel finde“, sagte er leise mit seiner angenehm ruhigen Stimme und machte sich auf den Weg zu dem kleinen Nebenraum, in dem unter anderem ein Kühlschrank stand für die Arbeiter, die hier tagsüber hart arbeiteten. Die Wasserflasche, die er vorhin von dort geholt hatte, war schon längst alle.

Kälte schlug dem Schwarzhaarigen entgegen und prickelte wohltuend auf der Haut. Seine Augen suchten und fanden ein kleines Gefrierfach. Er hatte Glück. Mehrere Packungen Eiswürfel warteten nur darauf, von ihm mitgenommen zu werden. Der Vorrat war wohl gerade erst aufgefüllt worden. Er nahm eine Schale, die aus unerfindlichen Gründen auf dem Arbeitstisch stand – vermutlich machten sich die Arbeiter hier hin und wieder einen gemütlichen Nachmittag und aßen Ramen. Die kleinen Würfel drückte er aus der Verpackung in die Schale und kam damit zu Sasori zurück, der sich nicht vom Fleck gerührt hatte und mit geschlossenen Augen dalag, den Kopf gegen den Stapel Seidenballen gelehnt.
 

Sasori hörte zwar, dass Itachi sich entfernte, doch er hörte ihn nicht zurückkommen. Er sehnte sich so sehr nach einem Luftzug oder einfach nur nach etwas Kaltem, womit er die Hitze, die nun machtvoll in sein Inneres vorzudringen schien, niederhalten konnte. Sein unregelmäßiger Herzschlag dröhnte laut in den Ohren.

Aufgeschreckt keuchte der Rothaarige, als sich plötzlich ein sengendes Gefühl auf seiner Brust breit machte. Die Augenlider flogen hoch und er rutschte ein Stück zurück. Was er sah, überraschte ihn dann doch. Itachi hockte neben ihm mit einem Eiswürfel in der Hand und erwiderte den Blick ruhig. Nur langsam sickerte zu ihm durch, dass der Eiswürfel auf seiner Brust dieses sengende Gefühl hinterlassen hatte. Prallten die beiden Extreme aufeinander, fühlte es sich im ersten Augenblick so an, als würde die Stelle auf der Haut brennen.

„Leg dich wieder hin“, bat Itachi ruhig und deutete mit einem leichten Kopfnicken auf den Eiswürfel in seiner Hand. Er musste Sasori wohl kaum erklären, dass er ihn damit etwas kühlen wollte.

Dieser rutschte langsam wieder zurück, während seine Augen wie gebannt an dem kleinen Stück Eis in der Hand des Schwarzhaarigen hingen. Jetzt rauschte sein Blut nicht mehr vor Hitze in seinen Adern, sondern vor Aufregung. Er hoffte, Itachi konnte seinen Herzschlag nicht spüren durch den Eiswürfel hindurch, der sich erneut auf seine verschwitzte Haut senkte.

Scharf sog Sasori die Luft ein, doch das sengende Gefühl verging jetzt rasch und machte willkommener Kälte Platz. Allmählich entspannte er sich wieder.
 

Das langsam schmelzende Eis hinließ eine nasse Spur auf seiner Haut, die Itachi nur zu gern mit seiner Zunge nachzeichnen würde. Doch er wollte nichts überstürzen. Er wusste nach wie vor nicht, ob Sasori ähnliche Gefühle für ihn hegte und dass er zuließ, dass er ihn mit Eiswürfeln kühlte, sagte noch lange nichts aus.

Langsam ließ er das Eisstückchen über den wunderschönen Körper gleiten, malte mit unsichtbaren Linien die Muskeln nach, die sich unter der hellen Haut abzeichneten. Ganz zufällig ließ er seinen kleinen Finger hin und wieder über die nun vom Eis kühle Haut streichen. Die Berührungen glichen denen einer Katze, die sich sanft an den Fingern ihres Besitzers rieb.

Itachi nahm einen neuen Eiswürfel in die Hand und setzte die kleine Reise über Sasoris Oberkörper genüsslich fort. Seine Augen saugten jedes Detail auf. Die kleinen Wassertropfen, die sich auf dem sich langsam hebenden und senkenden Brustkorb sammelten und dann allmählich an den Seiten hinab glitten. Die glitzernde Spur, die sie dabei hinterließen, lockte förmlich, von der porzellanfarbenen Haut zu kosten.

Um zu sehen, wie er reagieren würde, schob der Schwarzhaarige den Eiswürfel ein Stück höher und ließ ihn über Sasoris Halsbeuge gleiten.
 

Dieser sog scharf die Luft ein und drückte sich leicht nach hinten. Er war es nicht gewohnt, so berührt zu werden, hatte er Beziehungen doch stets gemieden, da diese von Gefühlen nur so durchzogen waren und einen schwach machten.

Und kam ihm das nur so vor oder verfolgte Itachi noch einen anderen Gedanken außer ihm einfach nur etwas Abkühlung zu verschaffen? Die braunen Augen forschten in Itachis Gesicht nach einem Hinweis, doch offenbarten dessen Züge nichts, wie immer. Genau das war es, was er an dem Schwarzhaarigen so anziehend fand. Er machte aus seinen Gefühlen ein Rätsel, welches es zu entschlüsseln galt und er wollte den Schlüssel und das Schloss dazu finden. Sasori wollte der einzige undurchsichtige sein.

Sasori war so in seine Gedanken versunken, dass er beinahe erschrak, als ihm plötzlich klar wurde, wie nah Itachi ihm gekommen war, wie nahe diese glänzenden schwarzen Augen vor seinem Gesicht schwebten und ihn zu durchdringen versuchten. Die Schwärze einer mondlosen Nacht schien sich in ihnen zu spiegeln.

Sein Herz schlug ihm plötzlich heftig gegen die Rippen. Er konnte nur hoffen, dass Itachi dies nicht hören konnte, verriet dies doch seine erneut aufkeimende Aufregung. Die braunen Augen glitten langsam über die wohlgeformte Nase hinab zu den sinnlichen Lippen. Unbewusst leckte er sich über seine eigenen. Wollte er, dass Itachi ihn küsste? Woher kam dieser Gedanke auf einmal?
 

Itachi konnte diesem fesselnden Blick einfach nicht widerstehen. Sasori versuchte doch tatsächlich, aus ihm zu lesen, doch fand dieser ebenso wenig Antwort in seinen Augen wie er selbst in diesem Rehbraun.

Wie nah er dem Kleineren gekommen war, wurde ihm erst klar, als dieser sich über diese wunderschönen Lippen leckte, von denen er nur zu gern naschen wollte. Er verlor Zusehens seine sonst so hoch angepriesene Beherrschung. So lange verzehrte er sich nun schon innerlich nach dem Rotschopf, dass er wenigstens mal probieren wollte, auch wenn dieser ihn dann verachten würde. Es wäre zwar schmerzhaft, doch er konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten, dazu hatte er nun zu viel von Sasoris Körper gesehen und berühren können.

Der Schwarzhaarige überbrückte die letzten Zentimeter und verschmolz ihre Lippen miteinander. Es war kaum mehr als ein sanfter Hauch, man könnte den Kuss fast zaghaft nennen, aber in Itachis Augen spiegelte sich keinerlei Unsicherheit wider. Er wollte Sasori einfach nur die Wahl lassen.
 

Wirklich überrascht war Sasori nicht mehr nach diesen ganzen winzigen Andeutungen, die Itachi in Form von Berührungen bereits gemacht hatte. Und so sehr er sich bisher gegen derartige Beziehungen gesträubt hatte, Itachi wollte und konnte er sich nicht erwehren und bewegte seine Lippen schließlich leicht gegen die des Schwarzhaarigen. Langsam senkten sich seine Lider.
 

Itachi wurde nun mutiger, da der kleine Rotschopf den Kuss erwiderte, und kostete ausgiebig von diesen süßen Lippen. Die Augen genießend halb geschlossen labte er sich am hinreißenden Geschmack Sasoris. Forschend und doch zurückhaltend, jederzeit bereit, dieses neuartige Erlebnis sofort zu beenden, bewegten sich ihre Lippen sanft gegeneinander.

Itachis Hand wanderte nun ohne Eiswürfel über die feuchte Haut und strich sanft darüber, wollte jeden Zentimeter des Kleineren erkunden und sich einprägen. Zart glitten seine Fingerspitzen hoch zu seinem Hals und verwöhnten die weiche Haut. Sasori entwich ein kaum hörbares Seufzen in den Kuss. Dort war er wohl empfindlich. Diese Info speicherte er sogleich in seinem Gehirn ab, glitt mit seinen Fingern dennoch wieder hinab über dessen Brust und über seinen Bauch. Schließlich wollte er Sasori nicht bedrängen, er war froh, dass dieser bis hierher diese Nähe zuließ… und anscheinend ähnlich fühlte?
 

Itachi hatte angenehm weiche Lippen, Sasori hielt den Kuss liebend gern aufrecht und genoss die ihn durchströmenden Gefühle der Verlangens, obwohl er sonst immer sämtliche Emotionen lieber unter Verschluss hielt.
 

Dieses Verlangen, welches auch in Itachi aufstieg, unterschied sich allerdings von dem gewöhnlichen. Es raubte ihnen nicht den Verstand, sodass sie wie Tiere übereinander herfallen wollten, sondern schlich sich eher durch den Körper und ließen sie das, was sie fühlten, einfach genießen. Für mehr fehlte ihnen das Vertrauen zum jeweils anderen, waren doch beide nicht diese Art Menschen, die schnell Vertrauen schenkten.
 

Sasoris Hand fand ihren Weg Itachis Arm hinauf und strich forschend über seine Schultern, huschte dann unter das seidige schwarze Haar und kraulte ihn im Nacken, der von der drückenden Hitze ganz warm war. Sein Gegenüber schien mit dieser Hitze allerdings besser zurechtzukommen als er selbst.

Ihre Lippen waren noch immer sinnlich vereint und allmählich wurde Itachi mutiger, stupste mit seiner Zungenspitze gegen Sasoris Unterlippe. Nach einem kurzen Moment des Überlegens öffnete der Rothaarige seine Lippen und kam ihm mit seiner Zunge entgegen. Neugierig umspielten sich die samtenen Zungen und geleiteten ihre Gefühle hinab in einen wohligen Strudel der Hingabe.

Als Sasori die Luft knapp wurde, ließ dieser den Kuss langsam ausklingen und löste sich schließlich von diesen verführerischen Lippen. Tief atmete er durch. Die Hitze drückte schwer auf seinen Brustkorb und wollte ihm den Atem nehmen.

„Soll ich dich noch ein wenig kühlen?“, hörte er Itachis tiefe Stimme, die durch das Flüstern rauchig klang, dicht an seinem Ohr.

„Ja“, bat er unbewusst hauchend und öffnete seine Augen wieder, um den Schwarzhaarigen anzusehen. Gaukelte ihm das Halbdunkel der Lagerhalle diesen warmen Glanz im undurchdringlichen Schwarz nur vor, oder hatte Itachi gerade wirklich seine Gefühle durchdringen lassen für einen Moment? Denn im nächsten Augenblick war dieser Glanz verschwunden und er spürte wieder diese heiße Kälte eines Eiswürfels auf seiner Haut.
 

Sasori entspannte sich immer mehr, die Augen hatte er auch wieder geschlossen und genoss das Gefühl des kalten Eiswürfels auf seiner Haut und Itachis unmittelbare Nähe, ließ dieser es sich nicht nehmen, ihn immer wieder zu streicheln.

Die Müdigkeit machte sich allmählich in ihm breit. Er war seit frühmorgens auf den Beinen und nun war es schon späte Nacht, da war es nicht verwunderlich, dass sein Körper sich seine Pause erkämpfte. Sein Atem ging zunehmend ruhiger und tiefer, bis er schließlich gänzlich eingeschlafen war.
 

Der Schwarzhaarige bemerkte, dass Sasori wegdämmerte und ins Traumland abdriftete. Ein Schmunzeln glitt über seine sonst so nichtssagenden Gesichtszüge und er legte den Eiswürfel beiseite, fuhr ihm mit den Fingern sanft durch das strubblige rote Haar. Dann streckte er sich neben ihm aus und schloss seine Augen, um auch ein wenig Schlaf abzubekommen, jedenfalls hoffte er das, obwohl er es bezweifelte. Bei der Hitze konnte er nicht schlafen, also ruhte er am Ende auch nur. Wie viel Zeit verging, bis ein charakteristisches Klicken an seine Ohren drang, welches nur von einem Schlüssel, der im Schloss herumgedreht wurde, kommen konnte, wusste er nicht.

Itachi sah auf und erkannte einen schwachen Lichtstrahl, der von der sich öffnenden Lagertür ausging. Seufzend wandte er sich Sasori zu, der noch friedlich schlief und strich ihm über die Wange. „Aufwachen“, hauchte er leise.
 

Die Standpauke, die ursprünglich auf Deidara warten sollte, war vergessen.
 

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so… endlich ist der OS fertig, nachdem ich mich wochenlang damit rumgequält habe@.@ … dieser Kalender kam mir sehr gelegen, um hiermit fertig zu werden^.^

Und es ist auch mal kein Adult, wollt ich auch mal machen^^

Allerdings find ich es nicht so dolle@.@ …meine ItaXDei-FFs find ich wesentlich besser, weswegen ich auch wieder zu diesen zurückkehren und dort weiterschreiben werde. Das Pairing liegt mir einfach am besten, liegt wohl auch daran, dass ich die beiden mit Abstand am liebsten hab^.^

Meine nächste FF wird auf jeden Fall wieder besser^^ …hab sogar schon eine idee und angefangen^.^… es geht um das Orakel von Delphi^^
 

Über Favos und Kommis würd ich mich trotzdem sehr freuen^.^
 

Liebe Grüße

Deianeira



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  bee96
2014-11-12T14:54:34+00:00 12.11.2014 15:54
Einer der besten pairings überhaupt!! *-* sasori und itachi passen zusammen wie das faust aufs auge :D Wie auch sasoxdei!! Also ich würde mich sehr darüber freuen wenn du bald wieder so nh tolle story schreiben würdest^^
Antwort von:  Bambusbesen
12.11.2014 15:58
Vielen Dank :) ich schreibe allerdings bereits an neuen Geschichten ;3
Antwort von:  bee96
12.11.2014 22:58
Hoffentlich ist da wieder eine ItachixSasori Version dabei! *__*
Antwort von:  bee96
12.11.2014 22:58
& Kein problem ^^
Antwort von:  Bambusbesen
13.11.2014 09:42
Nein, sry, ist es nicht. Dieses Pairing ist sehr schwer zu schreiben, gerade weil die beiden eher ruhige Charaktere sind und beide nicht gerade mit ihren Gefühlen hausieren gehen.
Antwort von:  bee96
14.11.2014 01:18
Oh nö ;0 Ich weiß schon das es schwer sein würde aber wenn man kreativ ist würde man da was passendes finden wie z.b das die beiden irgendwie dazu kamen miteinander zu Kommunizieren weil sie was gemeinsames haben oder so :D Aaaber nun ja was soll man machen drücke dir bis weiterhin die Daumen^^
Von:  Kakashi_Angel
2011-09-30T12:36:13+00:00 30.09.2011 14:36
oh~ du hast den Kuss so schön beschrieben ♥
ich fand dieses ONE SHOT sehr schön :D
Itachi und Sasori passen auch gut zusammen aber trotzdem bin ich ein ItachixDeidara Fan xD
tut mir leid Sasori xD
mach weiter so^^

lg Kakashi_Angel
Von:  Galenhilwen
2011-04-05T21:36:33+00:00 05.04.2011 23:36
Huhu :)

Eine wirklich sehr schöne FF.
Ich mag das Pairing gerne, wenn es auch nicht so häufig vorkommt.

Eine detaillierte Beschreibung, die das Lesen flüssig machte und auch die Geschichte machte beim Lesen sehr viel Spaß. Meiner Meinung nach eine ideale Länge für einen OS, da ich es weniger mag, wenn sie zu kurz geraten oder einfach zu lang werden.

Dein OS aber hatte eine knackige Länge, in der die Ausgangsituiation rasch klar wurde und stimmig zum eigentlichen Kern der Geschichte führte... Wobei, das war ja eher Deidaras Verdienst ^.^ Und es ist doch auch mal schön, wenn er nicht ständig einen auf die Nuss kriegt, der Arme ;)
Von:  --Nyx--
2011-02-03T23:31:36+00:00 04.02.2011 00:31
also das ich deine FF´s liebe un deinen Schreibstil ja sowieso, brauch ich ja gar nicht mehr erwähnen xD

Ehrlich gesagt, mag ich das Pairing nicht besonders, aber as ändert nichts an der Tatsache, das die FF echt toll war. Allerdings finde ich deine deixita ff´s viel besser *ich liebe die beiden einfach >.<* wobei diese auch echt nicht schlecht war.
Ich finde u hast die Hitze richtig gut rübergebracht, man konnte sich richtig die stickige Hitze beim lesen vorstellen *iwie zickt meine d Taste grad rum o~o*
Deine FF´s wecken immer den Drang in mir, plötzlich was zu zeichnen *ja bei Victoriam Speramus war es erst vorgestern ein Itachi mit Brille >.<*
Was ich damit sagen will, ist u bringst das einfach super gut rüber auch die charas und alles das man echt alle bildlich vor sich sieht und es wie in einem film mitverfolgen kann >.<
AAAAber ich werd mich jetzt bei dir auf die Suche nach einer weiteren DeiXIta FF machen xD

GlG Sanctuary
Von:  DarkVampireLadyLuna
2010-03-15T18:39:04+00:00 15.03.2010 19:39
du hast zwar recht dass deine deideixita stories etwas besser sind aber so schlecht ist das pairing gar nicht
ich fand das OS ganz gut
du hast wirklich SEHR genau beschrieben
im großen und ganzen aber doch noch eine dicke 1
herzlichen glückwunsch!!!!!
gruß:nodoka
Von:  -theeastwind-
2010-03-13T13:42:13+00:00 13.03.2010 14:42
Wow...
extrem cool!!
Ich mag das Pair zwar gar nicht, aba diese FF is soooo cool >_<
Da muss ich gleich mal ein Komentar dalassen ..
MAch ruhig weiter so ^-^

lg
Von:  Buchruecken
2010-01-07T18:22:28+00:00 07.01.2010 19:22
ach ja *__*

Das nenne ich Freude/Spaß am Lesen haben ^-^
Das nenne ich einen gelungen OS.

Es ist wirklich erstaunlich, dass du mit so einfachen Sätzen einen so prickelnden OS geschrieben hast.
Deine Art dich auszudrücken, gefällt mir besonders gut. Du hast einen flüssigen und sehr angenehmen und lesbaren Schreibstil, der einen zum Weiterlesen verführt.
Ich bin mir nicht genau sicher, an welcher Stelle ich am liebsten mit Sasori getauscht hätte (xD), aber wie gesagt; es ist einfach ein Genuss gewesen, deine Worte zu lesen und auf sich wirken zu lassen.

Die Idee an sich ist wirklich schon sehr reizend, doch die Umsetzung zieht einen mit sich. Das Besondere an der Geschichte ist in meinen Augen, dass du nur mit der Beschreibung der Eiswürfel und dem Kuss eine fast gleiche Atmosphäre, wie bei einem Aduldt erzeugt hast.
Auch sind dir die Charakter sehr gut gelungen (was wirklich nicht jeder so gut schafft).

Bis auf einen kleinen Rechtschreibfehler habe ich keine Kritik hinzuzufügen.
>>Es war kaum mehr als ein sanfter Hauch, man könnte den Kuss fast zaghaft nennen, aber in Itachis Augen spiegelte sich keinerlei Unsicherheit wider
hier hast du das e bei wieder vergessen ;)

Und nu würde ich mein Kommentar gerne mit der Aussage beenden, dass ich deine Geschichte auf meine Favo-Liste setzten werde :)

liebe Grüße Mimi
Von:  Nijiyu
2009-12-25T18:39:35+00:00 25.12.2009 19:39
ich fands echt süß, besonder weil die beiden zu meinen lieblingspairings gehören^^
deine itaxdei-ffs werde ich mir auch noch ansehen
lg yuna =^-^=


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