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Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort!

von

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Was für ein beschissener Tag! Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen?

Warum musste auch ausgerechnet heute die Batterie meines Weckers den Geist auf geben? Das hatte ich nun davon das ich mich dem Fortschritt erwehrt hatte und mir immer noch keinen Radio-Wecker zugelegt hatte, der ganz einfach seinen Saft aus der Steckdose zog. Nun hatte ich verschlafen und das am wohl wichtigsten Tag meines Lebens.

Welcher Depp verschlief auch am Tag seiner Hochzeit??!

Wenn ich dann doch wenigstens ein Auto hätte, aber nein! Das wäre ja auch zu einfach gewesen. Ausgerechnet heute stand diese Schrottkarre in der Werkstatt.

Ich rannte gerade hektisch die Straße runter, auf dem Weg zur Bushaltestelle, während ich versuchte mein Jackett anzuziehen und mir gleichzeitig die Haare zu kämmen. Plötzlich hielt links von mir ein Taxi.

Die Scheibe wurde ein Stück runter gelassen und eine freundliche, tiefe Männerstimme sprach mich an.

„Sie scheinen es eilig zu haben, ich bin gerade frei, kann ich sie mitnehmen?“

Es gab also doch noch einen Gott.

„Oh sie sind meine Rettung!“

Rief ich erleichtert aus und setzte mich schnell auf die Rückbank.

„Zum Standesamt bitte“

Der Fahrer nickte nur kurz und fuhr los.

Nun endlich schaffte ich es auch meine blonden, immer noch wild abstehenden Haare zu bändigen.

„Und ist sie eine Schönheit?“

Die Frage des Fahrers kam ziemlich unerwartet darum sah ich etwas irritiert nach vorn.

„Äh... was?“

„Ach ich dachte sie wollten zum Standesamt weil sie heiraten, entschuldigen sie bitte, mein Fehler.“

„Nein, nein. Sie haben schon recht. Mit ihrer Frage haben sie mich nur eben auf dem falschen Fuß erwischt.“

Er schien zu lächeln. Zumindest sah es für mich so aus, schließlich konnte ich nur ein Auge von ihm im Rückspiegel sehen.

„Schön für sie das sie die Große liebe gefunden haben.“

Mit solch einem Satz hatte ich nun nicht gerechnet.

„Nun um ganz ehrlich zu sein, ist sie nicht meine große Liebe. Die Hochzeit ist eher aus wirtschaftlichen Gründen, aber sie ist trotzdem eine sehr schöne, nette und wohlerzogene Frau.“

„Das es so etwas heute noch gibt...“

Er hatte das ziemlich leise vor sich hin gemurmelt, aber ich hatte ihn trotzdem verstanden. Ich wollte gerade etwas darauf erwidern als ich stockte.

„Oh mein Gott, da fällt mir ein, ich hab gar kein Bargeld dabei!“

Doch statt mit quietschenden Reifen anzuhalten um mich aus dem Taxi zu schmeißen oder mir die Leviten zu lesen, das ich daran doch hätte früher denken müssen fuhr er ruhig weiter.

„Ist schon gut Keita, das hier geht auf mich.“

Ich schaute den Fahrer überrascht an. Gut, die Stimme war mir schon irgendwie angenehm vertraut vorgekommen, aber das ich nicht gemerkt hatte das ich die Person kenne? War ich den wirklich schon so verpeilt? Ich schaute das Braune Auge im Rückspiegel an das nun irgendwie traurig wirkte und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Shinosuke?“

Ich konnte nicht verhindern das die Überraschung die mich in dem Moment überrollte, auch in meiner Stimme mit schwang.

Er schwieg, doch das war für mich Antwort genug.

Ich wollte irgendetwas sagen um die erdrückende Stille, welche gerade herrschte zu durchbrechen, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. Alles hörte sich blöd und wie eine billige Ausrede an. Gerade als ich den Mund aufgemacht hatte und tief Luft geholt hatte hielt das Taxi Plötzlich an.

„Wir sind da.“

Schroffer hätte man diese 3 Worte wohl kaum sagen können und ich spürte einen Kloß im Hals. Mein schlechtes Gewissen das ich so viele Jahre unterdrückt hatte, flammte in mir auf und ich hatte das Gefühl als wolle es mich innerlich verbrennen.

„Ich...“

Meine Stimme zitterte

„Nein ich will keine Entschuldigungen hören. Das ist nun 5 Jahre her. Auch wenn ich zugeben muss das es immer noch schmerzt. Aber wenn dass, das Leben ist für das du dich entschieden hast, dann will und werde ich dir das nicht wegnehmen.“

Ich hörte in schwer ausatmen.

„Willst du mich etwa einfach so gehen lassen?“

Oh nein! Was hatte ich da gerade gesagt? Mein Mundwerk hatte sich einfach selbstständig gemacht.

Überrascht sah er mich an.

Das erste mal für diese Fahrt und das erste mal seit den letzten 5 Jahren.

Ich dachte ich hätte diese Gefühle nicht mehr. Ich dachte ich hätte sie vor Jahren schon abgetötet. Doch das war ein Irrtum.

Ich kam einfach nicht gegen diese Gefühle an.

„Du warst es doch der Schluss gemacht hat.“

Er schien nun äußerst wütend zu sein.

„Hab ich dir nicht immer gesagt wie sehr ich dich liebe? Ich wollte dich niemals gehen lassen.“

„Die Hochzeit mit dieser Frau wäre deine große Chance gewesen, das wollte ich dir nicht verderben, wir sind beide Männer, wie bitte schön sollte unsere Zukunft aussehen?“

„Ach und deine Hochzeit ist nun deine große Chance? Wie bitte stellst du dir denn die Zukunft mit einem Menschen vor den du nicht liebst?“

Darauf konnte ich nichts erwidern. Was hätte ich auch sagen sollen? Er hatte Recht. Ich hatte diesen Schritt auch immer bereut. Aber die Angst eine Last für ihn zu sein hatte mich zu diesem Schritt getrieben.

Plötzlich stieg er aus, setzte sich zu mir auf die Rückbank und drückte mich an sich. Ich brauchte einen Moment um zu verstehen was hier gerade passierte.

„Keita, warum weinst du?“

Was?! Ich weinte doch gar ni... Oh!

Doch, er hatte recht ich weinte, ich hatte es selbst nicht gemerkt.

„Ich... war dir doch nur eine Last!“

Jetzt war es raus. Irgendwie fühlte ich eine gewisse Erleichterung, das ich es ihm endlich gesagt hatte.

Er schob mich nun ein bisschen von sich weg, wischte meine Tränen weg und küsste mich. So zärtlich hatte er mich auch damals nie geküsst. Ich ließ es einfach zu, genoss das Gefühl und wollte über nichts mehr nachdenken. Doch viel zu schnell löste er den Kuss wieder und schaute mir ganz tief in die Augen.

„Du warst mir nie eine Last. Ich habe diese Frau nicht geheiratet, auch nicht nach unserer Trennung. Du bist der Einzige Mensch mit dem ich mein Leben verbringen will, egal was der Rest der Welt dazu sagt.“

„Nun weißt du... eigentlich bin ich eh schon viel zu spät für die Hochzeit. Vielleicht... sollte ich es auch einfach dabei belassen?“

Schüchtern sah ich zu ihm hoch. Er sah mich einen Moment erstaunt an dann fing er an zu lachen. Gott wie ich dieses Lachen doch vermisst hatte, das fiel mir jetzt erst auf. Erneut nahm er mich in den Arm.

„Du bist doch wirklich...“

„Ich liebe dich!“

Hauchte ich ihm etwas schüchtern ins Ohr.

„Ich dich auch!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _atra_phoenix_
2011-05-03T14:08:24+00:00 03.05.2011 16:08
juu, mal wieder ein kommi von mir ^^
die idee find ich ganz süß. nur das aprupte ende hat mir nicht so gefallen.
die charas find ich auch schön ausarbeitet, obwohl die geschichte nur so kurz ist und das mit der hochzeit fand ich schon iwie krass xDD aber nette idee.
vllt hast du ja lust das ganze mal ein wenig fortzuführen, um das ende abzurunden. nur ne empfehlung von mir ;D

schreib bitte schnellst möglich an deinen anderen werken weiter =))
Von:  Venu
2009-12-28T22:02:03+00:00 28.12.2009 23:02
Hi süße ^^

hier mein längst überfälliges Kommi zu deinem Oneshot! xD

Sorry, dass es nicht früher möglich war, aber ich war so im Stress, kennst du ja. ^^

Ich finde die Geschichte wirklich niedlich und obwohl sie so kurz ist, bringt du die Charaktere und ihre Empfindungen gut rüber, man kann sich leicht in sie hinein versetzten. =)

Um die Hochzeit trauere ich nicht, immerhin haben die Beiden etwas viel schöneres miteinander, da kann eine hetero Hochzeit nicht mithalten. xD

Hoffe noch mehr von dir zu lesen! ^^

Lg deine Freundin Venu
Von: abgemeldet
2009-12-22T15:51:17+00:00 22.12.2009 16:51
haha die sind wirklich zur richtigen zeit am richtigen ort xDD
ich bin eigentlich kein großer shonen ai fan, aber die os fand ich wirklich ganz schön ^o^
und dass das ende so plötzlich ist,ist auch in ordnung
Ich frage mich nur, was aus der Hochzeit geworden ist... x'D
schreibstil und rechtschreibung war auch gut
lg
Zitronenkeks


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