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Wer kennt sich schon wirklich?

ungeahnte Seiten
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Wen liebst du dann?

Energisch erwiderte Kahleen den eisigen Blick ihrer Mutter, war sie doch festentschlossen, dieses Geheimnis nicht lüften. Es war eine Sache was Hanna da mit ihrer Lehrerin tat, aber eine andere das sie das verraten würde. Hanna setze ihr kindliches Vertrauen in sie und das würde sie auch nicht missbrauchen. Kahleen wusste das, da noch immer Gefühle waren, aber diese waren nicht stark genug. Es waren nur Überbleibsel einer längst vergangenen Liebe. Die magischen Momente des ersten Kusses den sie mit Hanna geteilt hatte. Hanna war ihre Vergangenheit, doch Ricky war ihre Gegenwart und auch hoffentlich ihre Zukunft.
 

Ein sanftes Lächeln umspielte Kahleens Mund bei diesem Gedanken. „was ist so lustig Kahleen Neff wenn ich fragen darf?“ Schon wurde sie eiskalt in die harte Realität zurück geholt und mit dem Problem konfrontiert zu schweigen. „Mutter ich habe dir nichts zu sagen. Du hast nicht das Recht etwas von mir zu erfahren, wo du mir so viel Kummer bereitet hast.“ Kahleen wusste das würde noch ein fettes Nachspiel haben, spätestens wenn ihr Dad erst mal heim gekommen war, aber im Moment war das noch sehr weit entfernt von ihrer Realität. Kahleen drehte sich um und ging in ihr Zimmer. Noch bevor Frau Neff einen Schritt gehen konnte hatte ihre Tochter bereits die Tür zu ihrem Zimmer verschlossen.
 

Sie beschlich das unbändige Gefühl das jeder hier mehr wusste als sie und das ihr eine Sache am Laufen war deren Ausmaß sie sich sicher noch nicht mal bewusst war. Seufzend ließ sie von der Tür ihrer Tochter ab und ging runter in die Küche wo sie eine angefangene Flasche Wein aus dem Kühlschrank nahm. Genervt strich sie sich die blonden Haare aus dem Gesicht und ließ sich mit einem Glas voll Wein in die Couch sinken, darauf wartend das ihr geliebter Mann heim kam und sie endlich jemand verstehen würde.
 

Leicht außer Atem stieg Hanna von ihrem Fahrrad und lehnte es gegen die mächtige alte Eiche die hier direkt am See stand und sah sich kurz um. Von Elena war nichts zu sehen, ein Blick auf die Uhr werfend, vergewisserte sich Hanna das sie rechtzeitig da war. Mit zitternden Fingern fischte sie den zerknüllten Zettel aus ihrer Hosentasche und fuhr die Schrift von Elena nach. Diese hatte sie gebeten und 19 Uhr hier her zu kommen. Sie beiden liebten diesen Ort er war so friedlich und ruhig. Es schien fast als ob hier an diesem Ort die Zeit still stand. Jede Blume, jedes Blatt schien noch immer da zu sein wo es vor 3 Wochen gewesen war als sie zu ersten Mal hier her gekommen waren.
 

Hanna wusste noch genau wie Elena sich erst geziert hatte sich auf die Wiese zu setzen und wie sie jedes Mal zusammen gezuckt war als sie ein kleines Insekt erblickte. Hanna wurde Angesicht dieser Erinnerung etwas wehmütig. Sie wusste nicht was dieses Treffen zu bedeuteten hatte. Elena und sie hatten heute kaum ein Wort gewechselt und das machte ihr Angst. Doch noch viel mehr Angst machte ihr, die Tatsache das es vielleicht möglich war das Elena sie nur hier her geholt hatte um ihr zu sagen das es vorbei war oder das sie wohl möglich gedachte die Schule zu verlassen. Sie wusste gar nicht was schlimmer war. Ein Leben ohne Elena oder ein Leben mit Elena neben Elena.
 

Hanna vernahm ein leises Knistern und drehte sich um und da stand sie nun…Elena. Die Arme schützend um ihren zierlichen Körper gelegt, die Augen ganz rot und geschwollen vom vielen Weinen. Sie sah wie Blau Elenas Lippen und Hände sich bereits gefärbt hatte. Es war ja auch kein Wunder, Es war bitter kalt für diese Jahreszeit und Elena trug nicht mal eine Jacke. „Elena.“ Sagte Hanna vorsichtig und machte einen Schritt auf sie zu. Unsicher hob sie die Hand und legte diese auf Elenas Hände. Diese zuckte leicht zusammen und sah dann Hanna an. Unaufhörlich liefen die Tränen wieder über ihr Gesicht. Hanna erwiderte den Blick. Sie wusste es ganz genau. Elena hatte eine Entscheidung getroffen, eine Entscheidung die ihr anscheinend mehr als alles andere das Herz brach und sie sogar daran hinderte etwas zu sagen.
 

„das war es also? Fragte Hanna und ließ ihre ausgestreckte Hand sinken. Elena schüttelte leicht den Kopf. „nein…ich weiß nicht.“ Sie brach ab und machte einen Schritt auf Hanna zu. Sanft legte sie ihr die Hände auf die Schultern und zog sich dicht an ihren zitternden Körper. „ich werde nicht gehen, ich werde das hier nicht aufgeben. Ich liebe dich.“ Wie sehr sich Hanna über diese Worte freute konnte sie kaum zum Ausdruck bringen. Sie drückte Elena einfach nur noch dichter an sich und weinte an ihrer Schulter.
 

„Ich will auch nicht dass du gehst, ich liebe dich doch so sehr.“ Hanna machte ein Schritt zurück und nahm Elenas Gesicht zwischen ihre warmen Hände. „Wir sollten schnell irgendwo hin wo du dich aufwärmen kannst.“ Elena lächelte darüber wie sehr sich ihr kleiner Engel um sie sorgte. „ich weiß aber ich konnte im Kalten besser nachdenken.“ Hanna nahm die Hände ihrer Liebsten und drückte sie vorsichtig. „Lass uns ins nächste Dorf fahren und uns aufwärmen.“ Elena nickte abwesend und so schoben sie ihre Räder den einen Kilometer in Richtung Süden.
 

Als Frau Neff am nächsten Tag das Haus verlassen wollte, hatte sie ihre Tochter noch immer nicht wieder gesehen. Diese war beharrlich den ganzen Abend in ihrem Zimmer geblieben und auch jetzt war sie nicht bereit dieses vor den Augen ihrer Mutter zu verlassen. Auch die beschwichtigenden Worte ihrers Vaters gestern Abend noch, hatten das junge Mädchen dazu bewegt. Kahleen hatte sich sehr wohl fertig für die Schule gemacht bloß so dass ihre Mutter es nicht mitbekommen hatte. Sie konnte ihre Mutter wenn es um sowas ging einfach nicht anlügen und sich zu verstecken vor ihr war im Moment alles war Kahleen tun konnte.
 

Sie hatte bereits ihre Freundin Ricky angerufen, welche kommen wollte sobald ihre Mutter das Haus verlassen hatte. Langsam hatte Frau Neff dafür keine Zeit mehr und entschied sich das Haus zu verlassen,. Wenn ihre Tochter trotzig sein konnte, dann konnte sie das doch erst recht. Bereits etwas verspätet stieg sie ins Auto und verabschiedete sich von ihrem Mann der erst etwas später los musste. So wie dieser wieder im Haus war, kam Kahleen aus ihrem Zimmer.
 

„Also Kahleen was wird hier gespielt?“ Sie wusste ihr Vater meinte es nicht böse er war auch nur besorgt um sein einziges Kind. „Bitte Papa vertrau mir ich weiß schon was ich tun sollte.“ Er führ sich ratlos durch dein leicht ergrautes Haar. „Ich weiß nicht Kleines, ich mach mir Sorgen.“ Es klingelte an der Tür. „Kahleen ging an ihrem Dad vorbei und öffnete die Tür. „Mach dir keine Sorgen das wird schon alles werden.“ Sie schloss die Tür und stieg zu Ricky ins Auto. Dort erzählte Kahleen ihrem Schatz alles und sie suchten gemeinsam nach einer Lösung.
 

Als Hanna grad die Tür zu ihrem Badezimmer zumachte sah sie direkt in Lillies blaue Augen, die sie zu durchschauen zu versuchten. „Ich hab langsam die Schnauze voll von deiner Geheimnistuerei. Es ist eine Sache das du ein Geheimnis vor mir hast, aber eine andere wenn ich sehe das es dir zu Sehens schlechter geht und ich nicht weiß warum.“ Hanna hatte nun wirklich keinen Bock auf diese Art von Gespräch aber ihr war klar das Lilie sich nun langsam nicht mehr abwiesen ließ. „Hör zu Lillie ich erzähl dir heut Abend alles in Ruhe ok?“ Damit war sie ganz und gar nicht einverstanden und das brachte sie auch zum Ausdruck.
 

„Vergiss es Hanna du wirst jetzt reden und nicht später. Ich will jetzt endlich wissen was los ist warum du dich vor mir zurück ziehst. Hab ich dir je etwas getan. Wenn ich etwas falsch gemacht hab dann sag es mir verdammt nochmal doch. Ich hab doch ein Recht darauf es zu erfahren. Ich bin deine beste Freundin, scheiße nochmal ich liebe dich doch.“ Lillie ging auf Hanna zu. „was?“ sagte Hanna entsetzt und blickte in Lillies Augen. „Du hast das nie gemerkt ich weiß das, du hast nie mehr als eine Freundin in mir gesehen doch darauf hab ich kein Bock mehr, Ich will dich!“
 

Lillie versuchte Hanna einen Kuss aufzudrücken doch dieser Wehrte sich. „hör auf Lillie. Ich liebe dich nun mal nicht. Ich hab dich lieb sehr sogar als meine beste Freundin aber da ist nicht mehr. Es wäre falsch so zu tun als ob es eine Chance gäbe, die gibt es aber nicht. Ich liebe dich nicht!“ Lillie wurde rasend vor Wut. „Wen liebst du dann?“ „ELENA!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-07-23T07:21:45+00:00 23.07.2010 09:21
Schön das du wieder weiter schreibst ^^
ein super spannendes kapietel mit einer unerwarteten wendung ^^


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