spaßiger Abend
Elena konnte selbst kaum fassen das sie einer Schülerin gerade das „du“ angeboten hatte aber irgendwann war immer das erste Mal. Elena lächelte ein bisschen, sie wollte gern aufrichtig lächeln doch das hatte sie verlernt aber gerade jetzt hätte sie es wirklich gewollt. Hanna war nett sehr sogar Elena fühlte sich in ihrer Nähe wohl wusste aber nicht warum. „ja sonst hätte ich es wohl nicht gesagt oder? Nenn mich einfach Elena.“ Hanna nahm die dargebotene Hand und sagte: „Ok dann nenn mich Hanna.“ Sie grinste verschmitzt. „Weil ich ja vorher immer zu dir Frau Martins gesagt habe.“ Ein sanftes Lächeln umspielte Elenas Gesicht was Hanna nur erwidern konnte.
Eine sanfte Brise durchzog den Garten und Elena fröstelte leicht und rutschte unbehaglich hin und her. Hanna bemerkte dies und musste sich schon sehr zusammen reißen nicht den Arm um die Schultern ihrer Lehrerin zu legen. „Wollen wir wieder rein gehen Elena du frierst doch oder?“ Hanna klang ehrlich besorgt was Elena ehrlich berührte. Eigentlich wollte sie verneinen es war doch so schön hier draußen warum sollten sie rein gehen aber sie fror wirklich auch wenn sie es ungerne zugeben wollte. „Du hast recht dann wird ich jetzt wohl mal wieder in mein Zimmer gehen.“
Hanna merkte das Elena am Ende des Satzes leicht enttäuscht klang das sie dorthin zurück musste und wenn sie ehrlich ist wollte sie auch nicht das Elena ging aber auf der anderen Seite konnte sie nicht länger mit ihr zusammen sein war ihr doch Mittler Weile klar das sie bei ihr etwas tat. Sie dachte Dinge über ihre Lehrerin die einfach falsch waren, unabhängig dessen das sie ja auf Frauen stand aber das ging nicht Elena war doppelt so alt wie sie und ihre Lehrerin. Energisch schüttelte Hanna den Kopf es war falsch total falsch was sie da dachte. Dennoch konnte sie nicht anders. „Nein warte!“ Sie berührte Elenas Hand zuckte aber wieder zurück. „Komm doch noch mit zu mir dann kannst du mal sehen wie chaotisch ich lebe immerhin sah ich dein Zimmer auch schon.“ Hanna sah sie fast flehend an was Elena nicht entgangen war.
Sie überlegte, eigentlich sprach ja nichts dagegen nur einmal gucken aber auf der anderen Seite hatte sie Angst sich auf etwas einzulassen von dem sie noch nicht mal wirklich wusste das es denn existierte. Aber Hanna berührte zweifelsohne etwas in ihr, etwas das schon seit Jahren unberührt geblieben war. „Ok.“ Sagte Elena und erhob sich. „Ich hoffe ich sterb nicht an einer Staubvergiftung.“ Witzelte sie rum und folgte Hanna die lächelte. „Sag mal Hanna ist das normal da du deine Lehrer dein Zimmer sehen?“ Hanna lachte. „Gott behüte Elena wenn meine Lehrer das Chaos sehen würden dann wär ich wohl nicht mehr allzu lange an dieser Schule.“ Nun konnte auch Elena sich ein Lächeln wirklich nicht verkneifen. „Oh man worauf hab ich mich bloß eingelassen.“
Es dauerte einige Minuten bis sie durch die verworrenen Gänge zu dem Schlafflügel kamen und nun dort vor der Zimmertür standen die zu Hannas Zimmer gehörte. Irgendwie war sie richtig aufgeregt als ob sie jemand besonderes ihr Zimmer zeigen würde aber es war doch bloß ihre Lehrerin. „Also das ist mein bescheidenes Heim.“ Mit diesen Worten öffnete Hanna die Tür und gab Elena freie Sicht auf ihr Chaos und ihre Mitbewohnerin und gleichzeitig beste Freundin Lillie Bartels die gerade dabei war sich vergnügt zu irgendeiner Melodie tanzte. Diese erstarrte plötzlich in ihrer Bewegung als sie die für sie fremde Frau in der Tür entdeckte und setzte schon zum Reden an als Hanna sich zu erkennen gab. „Nicht schießen Lillie.“ Sagte Hanna und hielt dabei ihre Hände in der Luft. „Ich bin es doch nur und das ist Frau Krist die neue Lehrerin.“
Lillie lächelte und ging auf die Beiden zu. „Ach das ist die Frau wegen der du deine Freizeit weg wirfst.“ Lillie war einfach jemand der sein Herz auf der Zunge trug. „Vielen Dank Lil .“ gab Hanna zurück und ließ Elena eintreten. „Am besten sie hören gar nicht zu was Lillie immer so von sich gibt sie ist eben eine merkwürdige Person.“ Hanna grinste Lillie schelmisch an und setze sich auf ihr Bett. Elena betrat Langsam das Zimmer der Beiden Mädchen und sah sich genau um. „Schön habt ihr es hier, aber etwas chaotisch.“ Elena konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Das liegt nicht an mir.“ sagte Lillie sofort. „Hanna ist von uns die Chaotische.“ Sofort wurde Hanna rot und verbarg ihr Gesicht mit ihren Händen.
„Hör doch auf Lillie so schlimm bin ich gar nicht.“ Elena konnte ein Lachen nun nicht mehr ihr Lachen unterdrücken und fing herzhaft an zu lachen. Lillie wie auch Hanna sahen sie mit großen und fragenden Augen an. Sie hingegen hielt sich nur den Bauch und konnte fast nicht mehr. „wenn ihr euch selbst beobachten könntet.“ Brachte Elena gerade noch so heraus. Sie konnte sich nicht erinnern wann sie das letzte Mal so herzhaft und ehrlich gelacht hatte aber es war eine echte Befreiung für Körper und Seele.
Nachdem Elena sich wieder eingekriegt hatte sagte sie: „ Es tut mir leid aber es war wirklich zu komisch euch beiden zu zusehen.“ Lillie lächelte nun auch und ging zu Elena. „Ich bin Lillie, Lillie Bartels, Hannas Mitbewohnerin. Freut mich sehr sie kennen zu lernen.“ Lillie gab ihr die Hand und Elena ergriff sie einfach so, doch da war es wieder dieses eklige Gefühl, diese Empfindung die ihr jeden Kontakt zu einer Qual machte. Lillie schien es nicht zu merken aber Hanna sah es ganz deutlich dieses Zusammen zucken, die leichte Panik in Elenas Augen. „Lillie bist du nicht noch mit Andy verabredet.“
Lilie wusste sofort das Hanna sie nur los werden wollte auch wenn sie nicht ganz sicher war warum ging sie auf dieses Spiel ein. „Ach danke dass du mich daran erinnert hast. Ich mach mich mal auf den Weg. Bis später Frau Krist. Hat mich echt gefreut.“ Und damit hatte Lillie sich auch schon aus der Tür geschlichen. Elena sah zu Hanna und wusste gerade nicht ob das jetzt Show war oder nicht. Noch bevor sie etwas sagen konnte sagte Hanna: „Komm setzten sie sich zu mir.“ Elena wirkte kurz unsicher und sagte dann: „Ich hatte doch gesagt wenn wir unter uns sind sag „du“.“ Etwas entfernt von Hanna ließ sie sich auf dessen Schreibtischstuhl nieder und schlug ihre Beine übereinander. Hanna hatte dadurch das Elena einen Rock trug gute Einsicht auf ihre Beine und konnte sich nur schwer auf was anderes konzentrieren. Fast quälend langsam löste sie ihren Blick und wandte sich Elenas Gesicht zu.
„Sag mal Elena warum bist du vorhin so zusammen gezuckt als Lillie dir deine Hand gab. Du hast schon so komisch gewirkt als du das erste Mal meine Hand nahmst auch wenn du nicht zusammen gezuckt bist.“ Elena wurde abwechselnd heiß und kalt, am liebsten wäre sie jetzt weg gerannt aber wie wirkte das denn jetzt vor ihrer Schülerin, doch sie konnte es ihr schlecht sagen wie sollten sie je wieder ein professionelles Verhältnis aufbauen. Nicht einmal ihre allerbeste Freundin wusste wie schlecht es Elena manchmal wirklich ging geschweige denn warum sie so auf Berührungen von Fremden so reagierte. Hanna sah wie Elena anscheinend mit sich kämpfte und sagte: „Es tut mir leid Elena ich hätte das nicht fragen sollen wir kennen uns gerade mal ein paar Stunden. Ich wollte dir nicht zu nahe treten.“
Aus unerfindlichen Gründen tat es Hanna so weh dass sie Elena offensichtlich weh getan hatte mit dem was sie gefragt hatte. „Ich wollte nicht, aber ich…“ Elena war aufgestanden und kniete vor Hanna. „Es ist nicht so schlimm Hanna du konntest es nicht wissen.“ Freiwillig hatte Elena Hannas Hände genommen und hielt diese sanft in ihren. „Ich bin eben etwas anders das weiß ich selbst und ich werde mich auch nicht so schnell ändern.“ Langsam sickerte die Information in Elenas Gehirn was sie gerade tat. Völlig hatte sie vergessen wen sie da noch immer vor sich hatte. Schlagartig ließ sie Hannas warme Hände los und setzte sich wieder auf den Stuhl. Diesmal war es Hanna die aufstand und zu Elena rüber ging. „Guck mal Elena was immer es ist du kannst es mir gerne sagen. Nicht heute, nicht morgen aber irgendwann. Ich weiß nicht warum doch obwohl du eigentlich meine Lehrerin bist hab ich jetzt schon das Gefühl von Freundschaft gegenüber dir.“
Hanna wendete ihr Gesicht ab merkte sie doch wie sie rot wurde. Elena lächelte sanft und erhob sich wieder von ihrer Sitzgelegenheit. Dabei beachtete sie aber nicht ihre weichen Knie und fiel gerad Wegs auf Hanna zu die noch versuchte sie aufzufangen doch sie war nicht stark genug und ehe sie sich versahen lagen beide am Boden und sahen sich direkt in die Augen. Elena murmelte ein Entschuldigung und wollte wieder aufstehen doch Hanna hielt sie sanft an sich gedrückt. „Was?“ war alles was Elena noch heraus bekam bevor sie Hannas warme Lippen an ihren spürte.
