Geheimnisse
Kapitel 6: Geheimnisse
Gedankenverloren starrte ich auf meine Schüssel mit Reis. Ich musste diesen Ort verlassen, meine Eltern und meine neuen Freunde. Die einzige die mich begleiten würde, wäre Megumi. Ich ließ ein seufzen vernehmen. Wieso passierte das alles?
Nach dem Frühstück setzte ich mich hinaus in den Garten und zeichnete ein bisschen vor mich hin. Ich merkte wie ich in meine alte Einsamkeit und verschlossenheit zurückkehrte, nur weil ich wusste das ich es bald wieder sein würde. Und Megumi?
Tränen rannen an meinen Wangen hinunter und plötzlich wurde ich wütend. Dieses furchtbare Weib, nein ich würde mich von ihr nicht unterkriegen lassen, sollte sie doch meinen Eltern erzählen das ich eine Kunoichi bin. Na und, wenigstens hätte ich dann nicht klein bei gegeben. Ich hatte immer noch Megumi und die würde auf jedenfall zu mir halten.
Ich hörte Schritte, langsam drehte ich den Kopf zur Seite und erkannte Itachi wie er einige Meter auf dem Gehweg der aus dem Haus führte, stand. Er trug seine Trainingssachen und in der rechten Hand hielt er eine Tiermaske.
Neugierig sah ich ihn an. Er lächelte mir zu und kam näher. „Na Sakura, was ist denn los?“ Er hatte doch nicht meine Tränen gesehen oder? „Nichts“, murmelte ich und wechselte sofort das Thema: „ Was ist das für eine Maske?“
Itachi schmunzelte und zeigte sie mir: „Ich gehöre zu den Anbu, ein Jagdninja Konoha Gakures. Ein geheimer Ninja im geheimen Auftrag.“
Interessiert sah ich ihn an. Wieso war ich ständig nur damit beschäftigt andere Leute zu beneiden? „ Und du hast eine Mission“, fragte ich weiter. Er nickte lächelnd: „Ja deswegen muss ich jetzt auch los. Aber ich komme morgen abend wieder, es wird nicht lange dauern.“ Er winkte und verschwand aus dem Tor.
Nachdenklich sah ich ihm nach. Schon wieder diese Gedanken. Was wäre wenn ich einfach, egal was meine Eltern sagen würden, auch zu einem Ninja von Konoha Gakure werden würde und genauso wie sie alle Missionen erfüllen würde. Dann würde ich so hart trainieren, dass ich auch Anbu werden könnte und mit Itachi gemeinsam Mission erfüllen.
Wunschdenken, dachte ich verbittert, das wird nie passieren. Ich merkte wie sie neben mich schritt. Ich hatte sie bemerkt, doch es war die Person vor der ich mich nicht mehr verstellen musste. Sie wusste wer ich war. Megumi sah mich besorgt an, dann sagte sie: „ Herrin, eine Nachricht von Tsunade!“ Erstaunt riss ich ihr den Brief aus der Hand.
Sakura,
wenn du Lust hast, kannst du mich heute mal besuchen kommen?
Hab ja lange nichts von dir gehört!
Würde mich freuen, so gegen mittag
bis dann Tsunade
Auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Tsunade wollte mich sehen.
Die Stunden schlichen dahin und ich konnte es kaum abwarten meine Meisterin mal wieder zu sehen.
Gegen Mittag ging ich zum Hokageturm und wartete auf das „Herein“ als ich den Raum betrat. Am Tisch, wie immer am arbeiten, saß Tsunade und lächelte mir zu.
„Sakura setz, dich“, meinte sie freundlich. Dann sah sie mich entschuldigend an: „Tut mir leid, aber ich habe doch nicht so viel Zeit wie ich gedacht habe. Ein paar Ninjas kommen heute schon von ihren Missionen wieder. Also muss ich sie mir anhören.“ Das würde ich auch gerne hören, dachte ich sofort und auch Tsunade waren meine leuchtenden Augen nicht unentdeckt geblieben.
Sie lächelte nur und sagte dann: „Und kommst du mit Sasuke klar?“ Ich zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht. Ich glaube ich fange langsam an die Tatsachen zu akzeptieren.“ Ich überlegte ob ihr von Karin erzählen sollte.
Vielleicht hatte sie ja eine Idee. Erst überprüfte ich ob sich wirklich kein Chakra hinter der Tür oder den Fenstern befand, dann erzählte ich von meinem dummen Missgeschick.
Sie hörte mir geduldig zu und ihre Augen verengten sich wütend zu Schlitzen. „Die kann was erleben“, sagte sie drohend. Ich zuckte unter ihrem Blick zusammen: „Nein, nein lass nur, ich will sie nicht damit hineinziehen. Ich krieg das schon alleine hin. Es ist mir egal, was sie macht, ich werde meine Eltern eh enttäuschen.“ Die Hokage sah mich nachdenklich an und schüttelte dann den Kopf.
Ein Klopfen störte unser Gespräch. „ Herein“, sagte sie immer noch in Gedanken. Herein kamen Hinata, Tenten, Ino und Karin. Letzterer warf ich einen giftigen Blick zu. Sie erwiderte ihn mit einem gehässigen Grinsen.
„Tsunade, wir haben die Mission erfolgreich abgeschlossen“, sagte Hinata. Ich hatte eigentlich die Chakren kontrolliert, doch waren mir diese vier nicht aufgefallen. Was war ich doch nur für eine schlechte Kunoichi. Sie mussten es perfekt unterdrückt haben. Ich beschloss das bei Zeit zu üben.
Karin drängte sich arrogant an Hinata vorbei und sagte: „ Ja und sie war lächerlich leicht, ich bin höheres Niveau gewöhnt.“ Dann verwandelte sich ihr arroganter Gesichtsausdruck in einen schwämerischen und ich wusste was kommen musste.
„Kann ich nicht vielleicht mal eine Mission mit Sasuke haben“, rief sie energisch.
Ich verdrehte die Augen, sie war so durchschaubar.
Tsunade hob eine Augenbraue: „Da ich eh weiß was dein eigentliches Ziel dieser Missionen ist, werde ich es natürlich nicht erlauben. Immerhin ist Sasuke verlobt.“ Sie grinste mir zu. Ich rührte keinen Muskel, aber in mir drin tobte ich vor Triumph. Tsunade hatte es dieser eingebildeten Kuh aber gezeigt.
Karin's Blick hätte nicht wütender sein können. Wutentbrannt starrte sie mich an.
Ich konnte sie nur angrinsen und sagte: „ Karin vielleicht solltest du aufhören Sasuke so hinter her zu rennen, ich glaub das mag er nicht besonders. Eine Kunoichi sollte wenigstens ihren Stolz bewahren. Das würde jedenfalls Sasuke tun.“
Ein bösartiges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sagte: „ Dann bist du aber auch keine besonders gute Kunoichi, eine Kunoichi die heimlich trainiert und ihre Kräfte nicht zeigt.“ Ich biss mir auf die Lippe und erwiderte ihren Blick. Ich spürte praktisch wie die drei Mädchen die Augen aufrissen.
„Reiz mich nicht kleine Sakura, oder ich werde es noch mehr erzählen“, sagte Karin lässig und verließ den Raum.
Ich starrte ihr hinter her. Wie ich dieses Weib hasste.
„ Sakura“, ertönte eine leise Stimme neben mir. Ich sah mich um. Hinata stand da, und sah mich fragend an. Tenten hatte eine Augenbraue hochgezogen und Ino schien leicht verdutzt. Ich seufzte, nun waren es schon fünf Leute die von meinem Geheimnis wussten. Wenn ich so weiter machte, wussten es bald alle. Und doch konnte ich nicht leugnen, mich darüber zu freuen, das es noch mehr Leute gab die wussten wer ich wirklich war.
„Bist du wirklich eine Kunoichi“, fragte Hinata vorsichtig. Ich nickte langsam. Die drei sahen mich einfach nur an. Was lag da in ihren Blicken. Enttäuschung, Mitgefühl oder einfach nur Erleichterung, dass ich doch nicht so anders war als sie? Ich konnte es nicht deuten.
„Warum hast du es uns nicht gesagt“, das kam von Tenten. Ich zuckte die Schultern: „Eigentlich hatte ich vor es niemanden zu sagen. Aber Karin hat mich beim trainieren beobachtet und will das ich jetzt bis zur Hochzeit das Land verlasse.“ Mit erstaunen sah ich wie Ino's Hand sich zu einer Faust ballte: „Wie ich Karin hasse.“
Doch Hinata schien sich für was anderes zu interessieren: „ Wie kommt es eigentlich das du eine Kunoichi bist.“ Ein räuspern kam vom Schreibtisch, dann wurde ein Stuhl gerückt und eine Hand erfasste meine Schulter: „Das bin wohl ich schuld.“ Ich sah auf, Tsunade lächelte.
„Ich hab sie auf einer meiner Reisen getroffen und ihr größter Wunsch war es Kunoichi zu werden. Also hab ich sie unterrichtet. Heimlich natürlich“, erklärte Tsunade den staunenden Mädchen.
Doch ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Wollten sie mich jetzt nicht mehr? Würden sie mich jetzt hassen dafür, dass ich sie angelogen hatte? Ich sah die drei zögernd an.
Hinata lächelte mir zu: „ Naja das ist doch toll, Sakura. Dann können wir demnächst ja zusammen trainieren.“ Ich starrte ungläubig an. Was? Sie waren nicht sauer?
Auch Ino grinste mir zu und meinte, mit einem kurzen vorsichtigen Seitenblick auf Tsunade: „ Ja vielleicht kannste auch mal mit auf Missionen kommen.“
Tenten nickte: „ Hey schau doch nicht so, dass mit Karin werden wir schon hinkriegen. Immerhin sind wir deine Freunde.“
Ich konnte nichts dagegen tun, ich lachte. Doch ich lachte sie nicht aus, sondern aus Erleichterung. Es war ein freies heiteres Lachen. Ich hatte wirkliche Freunde gewonnen, wie ich das geschafft hatte, wusste ich selber noch nicht so genau.
Ohne einen kleinsten Laut von mir zu geben, landete ich auf der Fensterbank, meines Zimmers und kletterte hinein. Ich hatte Megumi extra gesagt sie solle es offen lassen. Ich hatte mit den dreien mal wieder zu lange trainiert und das Abendessen versäumt.
Ich verharrte auf der Fensterbank und sah das Megumi gelassen auf einem Stuhl saß und meine Kleider ausbesserte. „ Du kommst spät“, sagte sie ohne aufzusehen. Ich nickte und sprang ins Zimmer. „Ja ich weiß“, sagte ich und steuerte das Bad an. „ Sasuke und Itachi haben bemerkt das du nicht da warst, ich habe es an ihren Blicken sehen können. Den anderen war es eigentlich egal. Du solltest besser aufpassen, dass Karin und die drei Kunoichi's davon erfahren haben war Pech, aber mehr sollten es auf gar keinen Fall werden. Vor allem nicht Sasuke“, sagte Megumi streng.
Ich verdrehte die Augen, seit sie gesagt hatte das sie bereits alles über mich wusste, redete sie unglaublich viel. Sie hatte irgendwie ihre Unterwürfigkeit verloren. Doch ich sagte nur: „ Ja klar, ich pass auf.“ Dann ging ich ins Bad.
Zufrieden legte ich mich in mein Bett und ich spürte die unendliche Müdigkeit. Meine Beine fühlten sich wie Blei an und das Gefühl der Ausgeglichenheit überrannte mich. Endlich, dachte ich. Dieses Gefühl hatte ich so vermisst. Dann schloss ich die Augen und war nach wenigen Minuten eingeschlafen.
Die Tage vergingen schnell da ich jetzt eine endliche sinnvolle Beschäftigung hatte. Mein größtes Problem war es vor den anderen geheim zu halten, denn beosnders Sasuke schaute mich hin und wieder misstrauisch an. Einmal glaubte ich sogar so etwas wie Neugierde in seinem Blick zu erkennen, war mir aber im nächsten Moment sicher, dass ich mir das nur eingebildet hatte.
Itachi war völlig abwesend geworden. Er hing nur anderen Gedanken nach, was mich, ich wusste nicht recht warum, auch ein wenig verletzte. Er erschien immer seltener zum Essen und ansonsten sah ich ihn nie. Was war bloß mit dem los? Hatte er zu viele Missionen?
Als ich eines morgens zum Frühstück ging, hörte ich in dem Zimmer das mir am nächsten lag ein Poltern. Ich drehte mich zur Seite und sah das Itachi's Tür offen stand. Ich konnte nicht anders, ich starrte hinein.
An seinem Schreibtisch stand Itachi, die Augen zugekniffen und die Fäuste geballt. Erschrocken hielt ich inne. Er hatte total die Fassung verloren! Wenn ich darüber nachdachte hatte ich ihn immer nur ruhig erlebt, vielleicht manchmal traurig, aber noch nie hatte ich ihn so die Fassung verlieren sehen. Was war hier eigentlich los?
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mir irgendetwas verheimlicht wurde. Ich erinnerte mich an das Gespräch von Sasuke und Fugaku. Sasuke hatte gesagt, dass es nicht geplant war das ich und er heiraten würden. Aber wie war es dann geplant. Ich verstand das nicht.
Plötzlich spürte ich einen deutlichen Luftzug und ich sah erschrocken auf. Vor mir, keinen Zentimeter entfernt stand Itachi. Seine Augen waren vollkommen ruhig und er starrte mich einfach an. Ich erwiderte standhaft seinen Blick und rührte mich nicht. Als ich in diese schwarzen Augen sah, konnte ich dahinter erkennen wie er mit sich rang. Irgendwie schien er hin und her gerissen zu sein. „Sakura, was machst du denn hier“, sagte er monoton und blickte auf mich hinab. Seine Augen funkelten mich jetzt böse an.
Doch ich hatte keine Angst, ich wusste nicht wieso, aber ich vertraute ihm.
Ein seufzen drang aus seiner Kehle und er schloss die Tür hinter sich. Dann drehte er sich weg und sagte: „Geh etwas essen.“ Es klang wie ein Befehl.
Ich hatte schon eine zickige Antwort parrat, doch sie blieb aus. Irgendwie schien kein Laut über meine Lippen zu kommen.
Er war stehengeblieben und als er den Kopf leicht drehte. Der Uchiha schien etwas zu erwarten. Ein Schmunzeln trat auf sein Gesicht.
Was würde ich dafür geben jetzt seine Gedanken lesen zu können, dachte ich verwirrt. Lachte er mich aus? Ich zwang meine Lippen auseinander, doch als ich aufblickte war er schon verschwunden.
„Ich glaube wenn er dich vorher gekannt hätte, hätte er sich anders entschieden“, sagte eine kalte Stimme hinter mir.
Ich wirbelte herum und erkannte Sasuke. Seine Augen sahen mich prüfend an. Wie war der wieder hier her gekommen? Ich hatte ihn wieder nicht bemerkt!
Was meinte er denn damit nun wieder? Wer sollte sich anders entscheiden? Itachi? Ich raffte überhaupt nichts mehr?
Sasuke ging auf mich zu und sagte dann: „ Was ich eigentlich sagen wollte. Ich denke Itachi hätte sich für dich entschieden, wenn er dich früher gekannt hätte.“
Ich verstand immer noch nichts.
„Aber wieso? Ich meine wieso hätte er sich überhaupt für mich entscheiden können“, fragte ich verwirrt.
Sasuke lachte leise freudlos auf: „Deine Eltern scheinen dir überhaupt nichts zu erzählen oder? Du solltest eigentlich Itachi heiraten.“
Was? Ich riss die Augen auf. Was sollte das? Das hörte sich an als würden meine Eltern mich wie ein Stück Fleisch an den höchstbietenden verkaufen.
Ich fragte mich ob ich, wenn man mir Itachi als Verlobten vorgestellt hätte, ich genauso reagiert wie bei Sasuke. Vermutlich ja, da ich wusste das ich jetzt sogar bei Sasuke anders reagieren würde.
Ich verfluchte meine Gedanken und fragte mich was Sasuke aus meinem Gesicht ablesen konnte. Doch er schüttelte nur leicht den Kopf und sagte: „Naja jedenfalls hat er abgelehnt bevor er dich kennengelernt hat, also würde ich es nicht so persönlich nehmen. Er war generell nicht angetan von dem Thema.“ Er ließ noch ein Lachen vernehmen.
Plötzlich fiel mir etwas auf: „ Wieso konntest du nicht ablehnen, du scheinst auch nicht begeistert zu sein.“ Er sah mich leicht erstaunt an. Anscheinend hatte er nicht gedacht das ich an ihn denken würde. „ Frag mich nicht. Anscheinend hatte Itachi die überzeugenderen Argumente“, sagte er und ging an mir vorbei.
Die überzeugenderen Argumente? Was sollte das denn heißen? Gerne würde ich diese Arguemte hören, doch ich wusste das Sasuke sie selber nicht wusste. Ich sah wie der Uchiha um die Ecke ging und hielt ihn nicht auf.
Immer noch ein wenig geschockt stand ich da. Fragen drangen in meinen Kopf ein und ließen mich erstarren. Warum hatte Sasuke mir das erzählt? Hatte er nicht gesagt das Itachi sich anders entschieden hätte, wenn er mich gekannt hätte? Und was für Argumente hatte Itachi nicht zu heiraten?
Wütend formte ich meine Hand zu einer Faust. Wieso ließen mich eigentlich alle im Ungewissen? Wieso behandelten sie mich wie ein kleines Kind?
Vielleicht denken sie das du nur ein harmloses kleines Kind bist, ließ meine Kunoichi Stimme vernehmen.
Vermutlich hatte sie recht, ich war nach außen immer noch die kleine unschuldige, verzogene Sakura.
Das alles machte mich nur noch wütender, egal was solls. Irgendwann wird Sasuke es sowieso erfahren und dann wird er mich vielleicht auch respektieren.
Doch eine Stimme in meinem Kopf antwortete gelassen
Willst du diesen Respekt nicht von einem ganz anderen?
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söö das wars mal wieder
daaaaaaaaaanke für euren ganzen kommis ;)
und hoffe das hier hat euch auch gefallen( mir nämlich nicht sooo-.-)
lg naira