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Träume werden wahr

Seto x Anzu
von

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Last Hope

Kapitel 1: Last Hope
 

„Was soll das heißen?! Du wurdest doch aufge-“

„Ja, aber ich kann mir das nicht leisten“, erklärte Anzu, immer noch geschockt und kaum in der Lage sich zu bewegen. Vorsichtig nahm ihr Yugi den Brief aus der Hand. Er wollte sie nicht mit Fragen löchern, deswegen las er den Brief selber. Als er ihn wieder zusammenfaltete, verstand er, was Anzu gemeint hatte. Die Schule übernahm keinerlei Kosten. Nur die Schule an sich war kostenlos, den Flug, eine Wohnung und den ganzen Rest mussten die Schüler selber zahlen.

„Davon stand nichts im Bewerbungsformular...“, meinte Anzu leise, doch sie wusste, dass dies keine Erklärung war. Sie hätte sich besser informieren sollen. Wenn sie es früh genug erfahren hätte, dann hätte sie sich einen Plan B zurechtlegen können… aber nun war es zu spät. Ihre Eltern konnten so hohe Kosten unmöglich übernehmen – und auf ihrem Konto waren auch nur ein paar mickrige Yen. Gegen die Tränen ankämpfend, nahm sie das Stück Papier und wollte es zerreißen, doch Yugi packte ihre Hände und hielt sie auf.

„Anzu, hör zu. Du darfst noch nicht aufgeben! Es muss eine Lösung geben... du darfst deinen Traum nicht so einfach wegwerfen.“

Natürlich, er hatte recht, aber was sollte sie schon tun?

„Ich kann in 4 Monaten unmöglich so viel Geld verdienen... es hat keinen Sinn, Yugi. Wenn ich dieses Jahr nicht zusage, dann habe ich im nächsten keine Chancen mehr. Seien wir realistisch – ich hab die einzige Chance meines Lebens vergeigt.“

Noch nie hatte Anzu so große Lust gehabt sich selbst eine Ohrfeige zu verpassen. Sie allein trug die Schuld, sie allein war dafür verantwortlich, dass sie nun das Tanzen in Amerika vergessen konnte. Wieso hatte sie diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen? Konnte ein einziger Mensch wirklich so dumm sein?

Verzweifelt raufte sie sich die Haare und hörte erst auf, als Yugi sie energisch schüttelte.

„Hey, das bringt doch nichts! Anzu, hör auf... wir müssen uns etwas überlegen!“ Yugi konnte kaum mit ansehen, wie sich seine beste Freundin fertig machte. Das konnte nicht das Ende sein. Hatten sie bisher nicht jedes Problem gelöst? Zugegeben, das hier war kein Spiel, aber sie konnte es trotzdem schaffen... irgendwie.

„Lass den Kopf nicht hängen, was du brauchst ist einen gutbezahlten Job!“

Anzu lachte bitter auf und sah Yugi ungläubig an.

„Klar, mit Putzen oder Babysitten verdiene ich auch ganz sicher so viel! Vergiss es, Yugi, selbst wenn ich schon morgen anfangen würde, in 4 Monaten hätte ich nicht einmal die Hälfte des Geldes zusammen…“

Dieser Sarkasmus sah Anzu überhaupt nicht ähnlich, normalerweise war sie es, die eine unverbesserliche Optimistin war. Yugi realisierte, dass die Lage sehr ernst war. Auch wenn das brünette Mädchen den Kopf in den Sand gesteckt hatte, er hatte noch längst nicht aufgegeben! Diesmal lag es an ihm, für seine Freunde zu kämpfen und das wollte er auch tun.

„Ich bin mir sicher, dass du das morgen alles wieder ganz anders siehst... schlaf eine Nacht drüber, ich überleg mir währenddessen etwas, okay?“

Sie nickte, wenn auch etwas zögerlich und Yugi merkte, dass er sie jetzt lieber allein lassen sollte. Er drückte sie kurz und liebevoll an sich, bevor er sich von ihr verabschiedete.
 

Als Anzu am nächsten Morgen aufwachte, hielt sie den Brief immer noch in der Hand. Sie konnte sich nicht daran erinnern, so eingeschlafen zu sein... aber anscheinend war sie doch erschöpft gewesen.

Doch sofort erinnerte sie das Stück Papier an ihr großes Problem. Sie seufzte und hatte große Lust sich wieder unter der Bettdeckte zu vergraben, aber vor ihrem inneren Auge tauchte Yugi auf. Er hatte sie gestern so sehr unterstützt und tatsächlich sah Anzu die ganze Angelegenheit nun etwas anders als am Tag zuvor. Was ein bisschen Schlaf alles ändern konnte...

Doch nun fühlte sie sich schuldig. Sie musste ihrem Freund danken und sich für ihr Verhalten entschuldigen. Sie krabbelte aus dem Bett und griff nach ihrem Handy, um Yugi anzurufen.
 

Im Gegensatz zu Anzu hatte Yugi kaum geschlafen. In Momenten wie diesen wünschte er sich den Pharao zurück. Dieser wüsste bestimmt einen Rat, denn als Team hatten sie am besten funktioniert.

Er konnte es nicht ertragen, wenn einer seiner Freunde litt und er nichts dagegen tun konnte. Mit einem Ruck sprang er aus dem Bett und zog sich an. Nur rumzusitzen würde ihnen auch nicht weiterhelfen. Er hoffte wirklich, dass Anzus Wille wieder zurück war, denn wenn er sich alleine darum kümmern musste, standen die Chancen wirklich gering. Er verzichtete auf das Frühstück und begab sich zum Zeitungskiosk. Irgendwo musste er ja anfangen.

Der Junge kaufte alle möglichen Zeitungen, in denen Arbeitsanzeigen zu finden waren. Mit einem Haufen Papier beladen, ging er zurück nach Hause und lud alles schnaufend auf seinem Schreibtisch ab.

„So, dann mach ich mich mal an die Arbeit...“

Schon bald lag die Hälfte der Zeitungen auf dem Boden. Wieso war es auch so schwierig einen anständigen Job für Anzu zu finden? Er wollte auf keinen Fall, dass sie in die Fänge eines lüsternen, alten Mannes geriet – und leider gab es viel zu viele dieser Anzeigen.

Seufzend schob er die nächste Zeitung vom Tisch und sie fiel direkt in den Papierkorb. So langsam realisierte er, dass er Anzu vielleicht zu viel versprochen hatte. Es ärgerte ihn, dass ihr großer Traum am Geld scheitern sollte (vermutlich ärgerte sie das aber noch viel mehr).

„Bloß nicht aufgeben, Yugi...“, sagte er laut und konnte sich gut vorstellen, dass der Pharao genau das gleiche gesagt hätte. Er blätterte durch die nächste Zeitung und seine Hand erstarrte, als ihm eine Anzeige auffiel.

„Unmöglich!“, rief er überrascht und las den Text noch einmal durch, um sicher zu gehen, dass er sich das nicht nur eingebildet hatte. Das hier konnte die Lösung aller Probleme sein! Aber auch der Beginn eines neuen Problems...

In diesem Moment erschien Anzus Name auf seinem Handydisplay.
 

„Anzu, du wirst es nicht glauben, ich habe den perfekten Job für dich gefunden!“, erzählte Yugi ihr aufgeregt und starrte immer noch auf die Anzeige. Selbst als er sie zum dritten Mal las, konnte er es nicht fassen.

Mit so viel Enthusiasmus hatte Anzu nun wirklich nicht gerechnet und Yugis Aufregung entfachte einen kleinen Funken Hoffnung in ihr. Gab es wirklich einen Job, mit dem sie so viel Geld verdienen konnte?

„Du hast doch nichts gegen ein wenig Nachhilfe geben und etwas Putzen, oder?“

„Nein, was anderes könnte ich sowieso-“

„Wundervoll! Warte, ich geb dir die Adresse, schau da heute einfach mal vorbei, ja?“ Langsam kam das Anzu immer seltsamer vor. War das ein Scherz? Andererseits wollte und konnte sie nicht glauben, dass sich Yugi bei dieser Angelegenheit dumme Scherze erlauben würde. Das würde sie garantiert nicht aufmuntern, eher im Gegenteil – und das wusste er bestimmt auch. Also musste es sich wirklich um einen seriösen Job handeln. Anzu schnappte sich einen Stift und notierte die Adresse.

„Yugi, um was für eine Person oder Firma handelt es sich?“, fragte Anzu, doch sie bekam keine Antwort mehr, Yugi hatte mit einem schnellen „Ich muss los, bis dann!“ aufgelegt.
 

Irgendwas war ihr nicht geheuer. Es war kein Scherz, aber diese Sache hatte einen Haken, das verriet Anzu ihre weibliche Intuition. Um herauszufinden was nicht stimmte, musste sie sich zu diesem Ort begeben… und sie hatte absolut keine Ahnung was sie erwartete, auch wenn ihr die Adresse merkwürdig bekannt vorkam.

Das Mädchen seufzte und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Es würde ihr ja doch keine Ruhe geben, sie musste hingehen. Sie sollte es wenigstens versuchen, vielleicht war das wirklich eine Gelegenheit, um an das nötige Geld ranzukommen und wenn sie ihre Chance nun ergriff, konnte sie sich im Nachhinein nicht vorwerfen es nicht versucht zu haben.

Sie prüfte ihr Outfit und trug noch etwas Lippenstift auf, was sie sonst nicht tat. Schließlich wollte sie einen guten Eindruck bei ihrem potenziellen Arbeitgeber hinterlassen. Beim Hinausgehen schnappte sich die Brünette noch ihre Tasche und machte sich auf den Weg.
 

Als Anzu ihr Ziel erreichte, klappte ihr der Mund auf. Nein, das konnte doch nicht wahr sein! Yugi hatte sie auf direktem Weg zur Kaiba Corporation geschickt. Das war ein schlechter Scherz!

Sie konnte doch unmöglich für Kaiba arbeiten, das wäre doch die reinste Demütigung. Geschockt schüttelte sie den Kopf und wunderte sich nun nicht mehr, wieso ihr die Straße bekannt vorgekommen war. Sie drehte sich auf dem Absatz um und wollte gerade wieder gehen, als es in ihrer Tasche vibrierte.

Eine SMS von Yugi.

Denk an deinen Traum!, war alles, was drin stand. Und doch schafften diese paar Worte es dem Mädchen die Tränen in die Augen zu treiben. War das die Aufgabe, vor die man sie gestellt hatte? Musste sie erst noch beweisen, dass sie ihren Stolz vergessen konnte, um das zu erreichen, was sie sich vorgenommen hatte? Ein Blick auf die kalten Mauern der Kaiba Corp. verriet ihr, dass es genau so war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  CharleyQueens
2010-05-22T18:44:11+00:00 22.05.2010 20:44
und wieder ein total schönes kapitel. einfach hamma geil
anzu tut mir wahnsinnig leid, dass sie sich das studium nicht leisten kann.
auch mir gefällt, dass yugi sich für sie einsetzt. na dann, werd ich mal weiterlesen
Von:  Yuugii
2009-12-15T17:19:16+00:00 15.12.2009 18:19
Das Kapitel war sehr schön. Man merkt, dass du dir Gedanken um die Charakter und das Geschehen gemacht hast. Es wirkt alles gut überdacht und nicht schnell hingeklatscht und gerade bei Azureshipping ist es wichtig sich auch anzustrengen. Aber deine Fanfiktion ist in dieser Hinsicht bisher auf einem recht hohen Niveau, allein die Tatsache, dass du auch andere Charakter vorkommen lässt, macht die Fanfiktion irgendwo hochwertig.

Dass Anzu zur Kaiba Corporation geht war absehbar, aber es kommt ja drauf an was man aus so einem Klischee macht. Da deine Fanfiktion bisher so gut war, bin ich mir sicher, dass es genauso gut und spannend weiter gehen wird. Man möchte irgendwie sofort wissen wie es nun mit Anzu weiter geht. Zum Glück hat sie Yugi, der sie so gut unterstützt.
Von:  LawChan
2009-12-11T14:58:00+00:00 11.12.2009 15:58
Oh mein Gott ist das geil♥
Die arme Anzu tut mir irgendwie Leid, dass sie sich das Studium finanziel nicht leisten kann, obwohl es ihr großer Traum ist in Amerika tanzen zu studieren und jeder ihrer Freunde würde es ihr bestimmt gönnen :)
Ich finde es schön, dass Yugi sich so für Anzu einsetzt, damit sie ihren Traum verwirklichen kann, aber das ausgerechnet er ihr einen Job bei der KC rausgesucht hat, hätte ich von Yugi jetzt nicht gedacht. Aber Yugi weiß ja, dass Kaiba ein guter Arbeitgeber ist. Ich bin schon sehr gespannt auf das Treffen mit Kaiba und Anzu und frage mich, wie die zwei zusammen finden werden und wie es dann weitergehen soll, denn immerhin hätte ich Hemmungen meinen Freund zu verlassen, weil ich ihn dann nicht mehr so oft wiedersehen würde. Also ich bin schon voll auf das 2 kapitel gespannt *.*

Ich liebe deinen Schreibstil und deine Story ist bisjetzt Hammergeil!!!!

lg Satine


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