Enttäuschung
„Du hast mich enttäuscht.“
Die Worte trafen sie, sie sie hatte das Gefühl, ihm nicht mehr in die Augen sehen zu können und senkte wortlos den Blick.
„Was hast du dir bloß dabei gedacht, Dawn?“, fuhr er fort und sah sie immer noch fassungslos an.
„Ich weiß es nicht… ich habe Panik bekommen.“, wisperte sie leise, ohne ihn anzusehen.
Er schüttelte nur ungläubig den Kopf und fuhr sich durch die Haare.
„Ich verstehe nicht, wie du einfach weglaufen konntest!“ Wilsons Stimme wurde lauter.
„Es ist ja alles gutgegangen…“
„Das ist aber nicht dein Verdienst! Was hattest du überhaupt hier zu suchen?“
„Ich habe nach dir gesucht.“
Er stemmte die Hände in die Seiten. „Und warum?“
„Das ist doch jetzt egal.“ Sie sah an der Wand entlang, “ Werde ich eine Anzeige bekommen?“
„Das weiß ich nicht, Dawn!“
Beide schwiegen, als einige Schwestern schwatzend an ihnen vorbeiliefen.
„Ich muss jetzt wieder zu meiner Patientin.“, meinte Wilson schließlich. „Und mit ihren Eltern reden.“
Dawn nickte leicht und vermied es immer noch, ihn anzusehen.
Er drehte sich um und öffnete die Tür des Zimmers, vor dem sie sich unterhalten hatten.
„Dad…?“
Wilson hielt kurz inne. „Ja?“
„Es tut mir Leid.“
Er warf noch einen letzten Blick auf sie, dann betrat er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Dawn starrte die geschlossene Tür eine Weile lang an, bevor sie sich schließlich umdrehte und langsam den Gang des Spitals entlang zu den Aufzügen ging.
