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Sturmvogel

Fortsetzung zu "Lebenslinien"
von

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Kreuzung

Sturmvogel – Kapitel 2 – Kreuzung

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu lebenden und toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Zielstrebig kam der Mann auf ihn zu. "Kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte Sasuke ihn wie jeden anderen Kunden auch. "Bist du Kamome?", fragte der Fremde. Er kam offenbar gleich zur Sache. Sasuke deutete auf sein Namensschild. "Ja, bin ich. Wie kann ich Ihnen helfen?"

Der Mann hatte die Statur eines Kleiderschranks. Der große Teil seines Gesichts wurde durch eine Maske und eine Art Mütze verdeckt. Er zog eine Karte aus seinem Mantel und legte sie auf den Tresen. Sasuke las die eilig hingeschmierten Zeilen. Eine Empfehlung von einem Kunden. "Weshalb kommt jemand wie Ihr zu mir?", fragte er den Akatsuki.

"Die Leute erzählen sich interessante Dinge über dich. Du wärst begabt." Einige Leute kamen die Straße entlang und blieben vor dem Laden stehen. Der Mann warf ihnen einen kurzen Blick zu. "Ich werde dich testen", fuhr er dann fort, "Wenn mir gefällt, was du tust, dann beauftrage ich dich vielleicht öfter." "Es ist mir neu, dass Ihr Kleinkriminelle anheuert um Aufträge für euch auszuführen."

Der Kerl ließ nicht erkennen, was er dachte. Das machte Sasuke ein wenig unruhig. Seine Augen waren einfach nur zwei Punkte in seinem Gesicht, die ihn anstarrten. "Als Kleinkriminellen würde ich dich nicht bezeichnen, Junge. Aber du hast Recht. Normalerweise würde ich das auch selbst erledigen, aber mein Auftrag führt mich leider in eine andere Richtung."

Er zog eine dünne Mappe aus seinem Mantel und reichte sie Sasuke. Der Junge nahm sie entgegen und schlug sie auf. Es war ein Steckbrief und einige handschriftliche Notizen. "Ich soll also diesen Mann beseitigen?", fragte Sasuke und sah sich das Bild genau an. Er sah nicht wirklich wie ein Verbrecher aus, doch die Liste der Straftaten auf der anderen Seite umfasste beinah alles, was man in einer Kriminallaufbahn so anhäufen konnte.

"Nein", erwiderte der Akatsuki, "Du sollst ihn töten und mir seine Leiche bringen." "Kopfgeld also?" "Exakt." Sasuke schloss die Mappe und schob sie in ein Fach unter der Theke. "Irgendwelche besonderen Wünsche?" "Sein Gesicht muss so unversehrt sein, dass man ihn noch identifizieren kann. Sonst ist er wertlos." "Verstehe… Und mein Anteil?"

Dieses Thema schien dem Kerl nicht zu gefallen. Sasuke zuckte mit den Schultern. "Solch ein Auftrag muss sich für mich auch lohnen." "Du bekommst genug, da musst du dich nicht sorgen." Sehr konkret. "Und mein Auftraggeber wäre…?" Sasuke machte eine vage Geste in die Richtung des Mannes.

Der Akatsuki legte eine sehr klein gefaltete Landkarte auf den Tisch. "Du hast die Akte und alle Informationen, die du brauchst. Alles Weitere besprechen wir, wenn ich dich wieder aufsuche." Er drehte sich um und verließ den Laden ohne ein weiteres Wort. Sasuke nahm die Karte zur Hand und entfaltete sie.

Es war eine Umgebungskarte des Dorfes und der umliegenden Ortschaften. Eines der Nachbardörfer war mit einem roten X gekennzeichnet. Dies war dann wohl der Ort, wo er diesen Mann finden würde. Das sollte kein großes Problem darstellen. Ganz wie in alten Zeiten...
 

"Das wars", sage Kiba und schien sichtlich zufrieden mit sich selbst. Hinata schon die Empfangsbestätigung des Händlers in die Tasche ihrer Jacke. Ihre Mission war damit erledigt. Sie mussten nur die Quittung zurück nach Konoha bringen und abgeben. Aber da sie mit ihrem Auftrag sehr viel früher fertig geworden waren als erwartet, nutzten die drei Chu-Nin die Gelegenheit um sich noch ein wenig in dem überraschend großen Dorf umzusehen.

Es war gerade Markttag und viele fahrende Händler hielten sich in dem Ort auf. Auf der Straße herrschte reges Gedränge. Die Gruppe hatte sich getrennt und wollte sich in einer Stunde wieder am Brunnen auf dem Marktplatz treffen. Bis dahin erkundete jeder von ihnen den Markt auf eigene Faust.

Hinata war von einem Stand mit kleinen handgefertigten Schmuckstücken so begeistert, dass sie gar nicht bemerkte, wie ein Junge mit dunkler Sonnenbrille hinter ihr stehen blieb, sie einen Moment ansah und dann weiterging. Sie war viel zu vertieft in die Betrachtung einer Haarspange, welche mit einer Blume aus buntem Glas verziert war. Sie beschloss, ihn zu kaufen.

Normalerweise trug Hinata die Haare einfach offen, ohne Spangen, Schleifen oder Haargummis. Aber diese Spange war so schön und so fein gemacht. Vielleicht konnte sie damit ja sogar ein Kompliment von Naruto gewinnen. Und er würde auch mal ein Mädchen in ihr sehen und nicht nur eine ehemalige Mitschülerin. Der Junge verschwand derweil um die nächste Ecke.
 

Sasuke war schon seit dem frühen Morgen hier und kundschaftete die Örtlichkeiten aus. Besagten Mann ausfindig zu machen war nicht besonders schwer. Er hieß Niwa Masanori und besaß eine ganze Reihe von Nachtclubs, Restaurants und Etablissements im Umkreis, zum Teil auch nicht ganz legal. Dies beinhaltete natürlich auch noch andere Geschäfte, die ganz sicher nicht legal waren.

Schnell hatte Sasuke auch herausgefunden, dass Niwa an diesem Abend Gastgeber einer Party in seinem Lokal 'Luftschloss' sein würde, Eintritt 150 Ryo, bis 20:00 Uhr alle Cocktails zum halben Preis. Alle notwendigen Dinge hatte Sasuke bereits in seiner Tasche und auch einige alternative Kleidungsstücke um hinterher unerkannt verschwinden zu können. Nur das Luftschloss musste er noch finden.
 

Hinata hatte das Gefühl, dass sämtliche Passanten sie und ihre Haarspange anstarrten. Das stimmte natürlich nicht und sie wusste es auch, aber es war ein vollkommen ungewohntes Gefühl.

Vor einem Stand mit Dango blieb sie stehen. Vielleicht sollte sie ihrer Schwester ein paar davon mitbringen. Im Grunde hatten sich Hanabi und Hinata nicht viel zu sagen. Ja, dass sie im selben Haus wohnten war wohl alles, was sie mit einander zu tun hatten.

Doch in letzter Zeit hatte Hinata das Gefühl, sie sollte sich mehr mit ihrer Schwester beschäftigen. Bald schon würde auch Hanabi ihre ersten Missionen außerhalb des Dorfes erledigen müssen und Hinata wusste, dass dies manchmal gefährlich werden konnte. Sie wollte nicht irgendwann aufwachen und hören, ihre Schwester sei im Kampf gefallen ohne wirklich ihre Schwester gewesen zu sein.
 

Nach erfolgloser Suche kam Sasuke wieder am Ausgangspunkt an. War er falsch abgebogen? Er zog den Flyer mit der Werbung für die Party aus der Tasche und studierte noch einmal die kleine Karte auf der Rückseite. Besonders hilfreich war die ja nicht. Keine Straßennamen, keine markanten Punkte, nur weiße Linien und grüne Kästchen. Ganz toll...
 

Langsam sollte sie vielleicht zu ihrem Treffpunkt gehen, sonst kam Hinata noch zu spät und die Jungs würden böse auf sie sein. So blieb sie stehen und sah sich um. Welches war der kürzeste Weg zurück zum Marktplatz? Die Straße zurück oder außen herum?

Da fiel ihr Blick auf einen Jungen, der ihr bekannt vorkam. Sie wusste nur nicht, weshalb. Er war gekleidet wie ein Zivilist und Hinata kannte fast ausschließlich andere Ninja und eine Hand voll anderer Leute aus Konoha. Sie musste sich geirrt haben. Als sie sich umdrehen und weggehen wollte, nahm der Junge kurz seine Sonnenbrille ab und rieb sich die Augen. Hinata ließ beinah ihre Tüte fallen.
 

Sasuke zerknüllte den Flyer und warf ihn in eine Papiertonne. Nein, das brachte ihn nicht weiter. Er würde den altmodischen Weg wählen: Jemanden nach dem Weg fragen. Wenn er wenigstens den Namen der Straße gekannt hätte, in die er musste. Aber auf dem Flyer stand nur "gegenüber Postamt".

Er kramte in seiner Tasche nach einem Kaugummi und sah sich nach jemandem um, der in dem passenden Alter war, dass er oder sie wusste, wo das Luftschloss war. Das schien ja eher ein Laden für Leute in seinem Alter zu sein. "Sasuke-kun?"

Sasuke reagierte gar nicht auf das zaghafte Stimmchen hinter ihm. Zwar war 'Sasuke' kein besonders häufiger Name, doch ihn hatte schon so lange niemand mehr bei diesem Namen genannt, dass er es gar nicht mehr gewohnt war. Erst als Hinata ihn am Arm packte drehte er sich um.

Wie erstarrt blieb der Junge stehen und konnte nicht verhindern, dass sie ihm die Sonnenbrille abnahm. "Sasuke-kun... Du bist es doch, oder? Er... Erinnerst du dich an mich?" Sasuke schüttelte den Kopf. "Scheiße..." Wieso hatte er sie nicht bemerkt? Sie musste doch direkt hinter ihm gestanden haben! So ein Mist!

Sasuke dachte nicht darüber nach. Er packte Hinata, hielt ihr den Mund zu und drängte sie in eine Gasse. Das Mädchen wehrte sich nicht. Ihre Finger klammerten sich kraftlos an seinem Unterarm fest. Mit zwei Sprüngen waren sie auf einem Hausdach.

Erst dort ließ er sie wieder los und sie plapperte sofort los. "Sasuke-kun! Geht es dir gut? Sakura-san und alle anderen machen sich solche Sorgen und..." "Hinata!" Verschreckt schwieg das Mädchen. "Du darfst niemandem – niemandem! – erzählen, dass du mich gesehen hast. Ist das klar?" "Aber..."

Sasuke blickte ihr ernst in die Augen. "Ich will dich nicht töten. Aber wenn jemand hiervon erfährt, dann bringt mich das in ziemliche Schwierigkeiten. Dann war alles umsonst." Hinata sah ihn an, als würde sie gleich weinen. "Sasuke-kun..."

Der Junge überlegte, was er jetzt tun sollte. Er wollte Hinata nicht töten. Mit einem Jutsu belegen konnte er sie nicht – das hätte man in Konoha gleich gemerkt und dann erst Recht seine Spur gefunden. Aber konnte er ihr wirklich trauen, dass sie niemandem erzählte, dass sie einander getroffen hatten?

"Hinata... Es ist wirklich wichtig, hörst du? Ich weiß, es ist schwer: Aber du musst mir schwören, dass du niemandem erzählst, dass ich hier war, ja?" Er sah sie flehentlich an und hielt die Hände wie zum Gebet gefaltet. "Bitte." Hinata senkte den Blick. "Dann... Dann musst du mir versprechen, dass wir dich wiedersehen."

Die Worte überraschten Sasuke. "Wie?" "Uhm... Sakura-san ist so traurig. Wenn du wiederkommst, dann ginge es ihr sicher besser. Sie wartet jeden Tag auf Nachricht von dir. Es ist so schrecklich traurig..." Sasuke seufzte und senkte den Blick. "Ich kann das nicht versprechen." "Warum?" "Wenn das hier vorbei ist, bin ich vielleicht nicht mehr am Leben."

Hinata wollte etwas sagen, doch Sasuke ergriff ihre Hand. "Wenn das passiert, dann sag Sakura, dass es mir Leid tut. Ich habe nie gewollt, dass es so kommt." Sie nickte zögerlich. Das hörte sich an, als würde Sasuke sterben wollen. Als erwarte er bereits seinen Tod. Aber Hinata wollte tapfer sein. Dieses eine Mal wenigstens.

Auch Sasuke nickte. Und dann lächelte er sie an. "Die Spange ist hübsch", sagte er und im nächsten Moment war er fort. Hinata blieb wie angewurzelt stehen. Als die Kraft wieder in ihre Glieder fuhr, war Sasuke schon über alle Berge. Nicht einmal mit dem Byakugan konnte sie ihn noch finden. Er war wirklich gut.

Ein Gedanke ließ Hinata plötzlich aufschrecken: Sasuke hatte sie berührt. Kiba und Akamaru würden es riechen! Sie sprang dem Dach des Hauses herunter und lief in einen kleinen Laden an der nächsten Ecke um sich dort einen kleinen Flakon Parfüm zu kaufen. Shino und Kiba warteten bereits auf sie am Brunnen.
 

Der Akatsuki, der sich immer noch nicht vorgestellt hatte, nahm eine Zeitung aus der Auslage und warf sie auf die Theke. Schlagzeile des Tages war eine Messerstecherei in einem Nachtclub und das damit verbundene Verschwinden eines Verbrecherbosses. "Es sieht so aus, als hättest du Erfolg gehabt."

Sasuke schloss das Kassenbuch und blickte auf. Dieses Mal hatte der Mann einen Kameraden im Schlepptau, dem dies alles offenbar wahnsinnig auf den Geist ging. Er sah Sasuke an als wünsche er sich, dass der Junge einfach tot umfiel. Dieser ignorierte ihn geflissentlich.

"Wenn mir die Herren bitte folgen wollen", sagte Sasuke und öffnete eine Tür hinter der Theke, welche in den Personalbereich führte. Sie durchquerten ein kleines Büro und eine Küche und kamen schließlich in einen Hinterhof. Von dort aus ging es in ein Kühlhaus, in welchem verderbliche Waren gelagert wurden.

In der hintersten Ecke an einem Haken hing ein großer, schwarzer Beutel auf welchen Sasuke ein falsches Abholeretikett geklebt hatte, wie sie für bestellte Ware verwendet werden. Er nahm den Beutel vom Haken und legte ihn auf einen Tisch.

"Das ist sowas von abgefuckt abartig!", beschwerte sich der andere Akatsuki mit den kurzen grauen Haaren, "Eine verdammte Leiche in diesem arschkalten Lagerraum!" "Wie soll ich sonst einen Toten drei Tage aufbewahren, ohne dass jemand etwas merkt?", gab Sasuke zurück.

Der Kerl spuckte als Antwort auf den Boden. "Kakuzu, bring die kleine Ratte um, schnapp dir den kalten Sack und dann verpissen wir uns hier." "Halt den Mund, Hidan", erwiderte sein Partner, "Wir nehmen uns die nötige Zeit dazu. Es geht hier um viel Geld." Hidan stöhnte entnervt und beschloss, draußen zu warten.

"Netter Mensch", meinte Sasuke, doch Kakuzu ging gar nicht darauf ein. Der Mann öffnete den Sack auf dem Tisch und zog ihn herunter, bis das Gesicht des Mannes sichtbar wurde. Kakuzu überprüfte den Einstich an seinem Hals. "Ein einziger Stich?", fragte er. "Ja", erwiderte der Junge und der Blick des Akatsuki ruhte einen Moment auf ihm.

"Niemand hat dich gesehen?" "Niemand", erwiderte Sasuke und sah Kakuzu fest in die Augen. Der Mann nickte schließlich. "Kommst du aus einer Shinobi-Familie?", fragte er. Der Junge schüttelte den Kopf. "Ich habe nur von dem Besten gelernt", erwiderte er. Kakuzu beließ es dabei. Er schloss den Beutel wieder und warf ihn sich über die Schulter.

Wieder zurück im Laden legte er einen kleinen Koffer auf den Tresen. "Dein Lohn", sagte Kakuzu schlicht, "Ich schicke dir eine Nachricht, wenn ich dich wieder brauchen sollte." Sasuke rührte den Koffer nicht an. Er sah Kakuzu einfach an. "Willst du nicht wissen, was drin ist?" "Ihr sagtet, ich bekäme genug", erwiderte der Junge und legte den Koffer in ein Fach unter dem Tresen. "Du gefällst mir", meinte Kakuzu und wandte sich zum Gehen.

Durch das Schaufenster konnte Sasuke sehen, wie Hidan und Kakuzu mit einander stritten. Oder vielmehr, wie Hidan ihn anschrie und ein mächtiges Theater machte. Sasuke ging wieder an seine Arbeit. Er musste noch Konserven und Nudeln nachräumen.
 

Naruto lag im Aufenthaltsraum der Chu-Nin auf einem Sofa, Kopfhörer in den Ohren und blies sich gerade das Hirn mit Musik weg. Er hatte versucht einen Bericht über seine letzte Mission zu schreiben, aber irgendwie floss ihm nichts in die Feder, was einigermaßen passabel klang. Auf dem Tisch neben ihm stand ein leerer Becher Cup-Ramen. Außer ihm war niemand im Raum.

Nur Hinata stand schon seit geraumer Zeit im Türrahmen, doch das war ja genau genommen nicht im Zimmer. Sie beobachtete Naruto, der davon überhaupt nichts mitbekam, so wie immer. Aber das war sie gewohnt. Niemand bemerkte sie jemals, erst Recht nicht er.

Seit ihrer Mission und ihrem Treffen mit Sasuke waren einige Tage vergangen und sie hatte zu niemandem etwas gesagt. Nicht einmal zu Sakura, auch wenn sie jedes Mal, wenn sie einander trafen, kaum an sich halten konnte. Tsunade hatte Sakura für einige Tage beurlaubt und ihr befohlen, sich auszuruhen und ihren Hobbies nachzugehen. Das war natürlich weder eine Lösung, noch ein Ansatz zu einer solchen.

Die Musik stoppte und Naruto tastete nach dem CD-Player um die CD von vorn zu starten. Die Repeat-Taste war leider hinüber und ließ sich nicht mehr einstellen. Dabei fiel sein Blick auf Hinata. "Hey, Hinata, was stehst du da so rum? Suchst du wen?" Das Mädchen druckste ein wenig herum, kam dann auf ihn zu.

"Naruto-kun... Ich... Also, ich wollte..." "Setz dich, kost das Gleiche", meinte Naruto und zog die Kopfhörer aus seinen Ohren. Hinata blickte verschämt zur Seite. Noch immer fiel es ihr schwer unbefangen mit Naruto zu reden. "Wolltest du nicht was sagen?", riss er sie aus ihren Gedanken.

Hinata machte einen erneuten Anlauf. "Also... Eigentlich darf ich das gar nicht sagen", begann sie. Naruto sah sie erwartungsvoll an. "Ja....?" "Aber... Nun... Ich kann das nicht einfach verschweigen! Ihr seid doch Freunde und du musst doch wissen, dass..." Hinata kam sich wie eine Verräterin vor und verbarg das Gesicht hinter den Händen.

"Ich versteh kein Wort", sagte Naruto und lehnte sich zurück. Wieso stammelte Hinata eigentlich immer so? Als würde man sie für ein falsches Wort schlagen oder sowas in der Art. "Sag doch einfach, was du sagen willst. Ich beiße dich nicht." Naruto spielte mit seinem Kugelschreiber, der bisher auf dem Tisch gelegen hatte.

Hinatas Blick ruhte ganz auf dem Plastikkuli. So musste sie Naruto nicht ins Gesicht schauen und sah ihn trotzdem an. "Also..." Sie schluckte. Sie musste es Naruto einfach sagen. Sie musste einfach. "Auf unserer letzten Mission – du weißt schon, in diesem kleinen Dorf – also, da war gerade Markt und ich habe... Nun, ich war einkaufen und dann... habe ich jemanden getroffen..."

Hinata schloss die Augen und atmete tief durch. Ihr Herz schlug viel zu schnell und sie glaubte, gleich in Ohnmacht zu fallen. "Du hast jemanden getroffen", rekapitulierte Naruto. Sie nickte. "Ja..." "Jemanden, den du kennst?" "Nun ja..." Hinata spielte mit ihren Fingern.

Jetzt grinste Naruto. "Einen Jungen?" Wieder nickte sie. "Kenne ich ihn?" Heftiges Nicken. Ihr Herzklopfen wurde immer schlimmer. Naruto lachte. "He he! Wen denn?" Ihre Finger verknoteten sich in einander und sie musste sich konzentrieren zu sprechen. "... Sasuke-kun..." Der Stift fiel zu Boden.

Naruto starrte sie eine ganze Weile an. Keiner von beiden regte sich. "Sag das noch mal." "Ich... Ich... habe Sasuke-kun getroffen. ... Er hat mit mir gesprochen. Ja..." Der blonde Shinobi atmete auf und sank dann in sich zusammen. "Er lebt..." Hinata nickte. "Ja. Es geht ihm gut. Er... sagt, es tut ihm Leid." Eigentlich war diese Nachricht für Sakura bestimmt, aber Hinata hatte das Gefühl, sie war im Grunde für alle.

"Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?" Hinata ging zwei Schritte rückwärts. "Es tut mir Leid! Ich... musste es versprechen und..." Naruto winkte ab. "Schon gut, ich verstehe dich. Entschuldige." Er fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. Sasuke war am Leben. Und sie waren nicht einmal besonders weit von einander entfernt. Der Suchtrupp hatte seine Spur damals irgendwo in der Nähe der nördlichen Grenze verloren. "Danke, Hinata."

Hinata ließ sich neben Naruto auf das Sofa sinken. Sie lächelte und beinah konnte sie die Steine hören, die ihr vom Herzen fielen. Sie war so unglaublich erleichtert. Und Naruto hatte sich bei ihr bedankt. Er freute sich über ihre Nachricht und wirkte ebenfalls wie von einer Last befreit. Das machte sie glücklich.

Ihr Blick ruhte auf Naruto. Er saß schweigend da, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt, die Hände gefaltet. Sie waren einander so nah wie selten. Aber in Gedanken war er gerade ganz weit weg, das wusste sie. Hinata beugte sich etwas vor um ihm in die Augen sehen zu können. "Naruto-kun..." Er wandte den Blick zu ihr. "Ich muss gehen", meinte er dann plötzlich und stand auf.

Hinata konnte ihn nicht aufhalten. Sie saß einfach nur da und blickte ihm nach. Naruto verließ mit gesenktem Blick den Raum. Er musste jetzt erst einmal nachdenken. Dass Hinata ihm nachsah, bemerkte er nicht. Naruto bemerkte auch nicht, dass direkt neben der Tür mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt Sakura stand.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  leesa
2011-01-11T20:03:57+00:00 11.01.2011 21:03
da gehts los.
Jetzt wird wohl der Sturm richtung Sasuke kommen, nur wie viele kommen mit? Fragen über Fragen und nur das nächste kapitel bringt die antworten.
Das liebe ich so an deiner Schreibweise.
Hoffe das nächste kommt bald, aber lieber Qualität wie Quantität.
Mach weiter so.
Leesa
Von:  fahnm
2011-01-08T02:13:18+00:00 08.01.2011 03:13
Hammer Kapi!^^


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