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Xemnas' Aufzeichnungen

...und so schrieb ich nieder, was mir die Nerven raubte...
von

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Doppelspiel - Bigamie wird bei uns groß geschrieben

Doppelspiel - Bigamie wird bei uns groß geschrieben
 

Auch diesen Abend hockte ich in meinem dunklen Büro vor dem wuchtigen Schreibtisch und schrieb ein paar Worte nieder. Was sollte ich sonst anstellen bei Schlafstörungen? Buchstäblichen Störungen. Wenn es hier mal eine halbe Stunde ruhig war, musste ich mir schon Sorgen machen, dass sie sich gegenseitig alle umgebracht hatten.

Kurz nachdem ich meinen Aktenordner voll mit Reporten – oder mit Zeichnungen, Karten und bunten Märchenbildchen von Marluxia – durchgeschaut hatte, mein Vermächtnis, das einzige, das ich den Nachwelten hinterlassen würde, fiel mir etwas auf:

Niemand kannte uns. Was für ein Wortwitz. Würde man das hier lesen, würde es keiner verstehen, warum wer wie reagiert, und vor allem, weswegen es total typisch und vorhersehbar für mich war. Bei den meisten Mitgliedern konnte man völlig nach dem ersten Eindruck gehen. Der Haufen, meine ganze Bande, war psychisch leicht angeknackst. Und der ein oder andere, nicht nur nach Missionen, auch physisch. Doch was sollte auch passieren, stecke man zwölf Männer und eine Sadistin in ein Schloss, und binde sie praktisch für immer aneinander.

Preisfrage: Was passiert dann?
 

Gab man sich mit dieser Bande ab, würde man sich am liebsten manchmal nur den Kopfschuss geben. Wir hatten angefangen bei schlechten Angewohnheiten bis zu irgendwelchen schon krankhaften Veranlagungen wirklich durch die Bahn weg alles vertreten. In einem Punkt waren wir uns allerdings einig: Bigamie wird bei uns groß geschrieben.
 

Fangen wir an mit Xigbar. Im Kampf teleportiert er sich und spielt mit Schusspfeilen aus Laser. Ich glaube, er verlor sein rechtes Auge durch einen geworfenen Speer. Die ganzen Narben dürften teilweise auch von Lanzen kommen. Xigbar war allerdings selbst Schuld, es war einfach seine nervtötende Art, leicht reizbare Leute solange zu ärgern, bis er durch Schmerzen lernte. Oder eben auch nicht lernte. Er testet immer wieder die Grenze aus, bis wohin er gehen konnte, ohne zu bluten, dann mit bluten, und schließlich bis kurz vor dem Sterben zu sein. Klassische Konditionierung schlägt bei ihm einfach nicht an.
 

Wie eben erwähnt, Xaldin befehligt Lanzen und den Wind. Keine angenehme Mischung, außer man ist Masochist. Denn Xaldin ist leicht reizbar und kommt mit seinen Aggressionen einfach nicht ins Reine. Er kocht für die gesamte Organisation und alle wundern sich, warum er bei der Schneidegeschwindigkeit noch alle Finger hat. Als Ganztagsmuffel ist er morgens bis abends angepisst.
 

Vexen. Ein echt komischer Kauz. Er klont und erforscht Leute und Herzlose, kippt irgendwelche Flüssigkeiten und Pülverchen zusammen und verschanzt sich den ganzen lieben langen Tag in seinen Laboren. Bestimmt raucht er das Zeug dann, oder spritzt es sich, je nach Aggregatzustand. Aber, als wäre er nicht schon komisch genug, sieht er aus wie eine alte Frau. Nimmt man Marluxia dazu, sollte man langsam verstehen, was ich mit den krankhaften Zügen dieser Organisation meinte. Da haben sich doch zwei gefunden, nicht wahr? Denkt man! Beide sind ein wenig zu... experimentierfreudig, als dass sie sich auf sich beschränken könnten.
 

Wenn Steine sich eigenständig bewegen könnten... Lexaeus wäre so einer. Zwei Meter groß, was weiß ich wie schwer und eine Angriffskraft... Er sagt fast nichts, wenn er etwas sagt, dann grunzt oder brummt er. Auch er ist nicht sehr zart besaitet, denn er haut drauf, zieht dir einen Scheitel mit seinem Tomahawk oder schmeißt mit Steinen. Außerdem übernimmt er die Wache in den Verließen. Netter Zeitgenosse, vorausgesetzt, man heißt nicht Xigbar.
 

Zexion ist klein und ein einziger lila Haarhaufen. Wenn er etwas sagt, dann meint er es fies, gemein oder sarkastisch und hat im Hinterkopf schon hunderte und aberhunderte Möglichkeiten, wie er dich weiter verarschen kann. Es macht ihm Spaß. Ständig zitiert er irgendeinen Müll vor. Er tut immer so unnahbar, so teilnahmslos und so, als wäre ihm die Welt egal... und langsam glaube ich das auch.
 

Arten von gespaltenen Persönlichkeiten gibt es viele. Die, bei der man denkt, man wäre zwei verschiedene Personen, oder sogar mehr, was auch viele, ausgiebige Selbstgespräche beinhaltet (siehe Gollum), oder auch die, bei der man sich in ganz andere Leute verwandelt (siehe Dr. Jekyll/ Mr. Hyde oder auch Ranma Saotome). Die, bei der man denkt, man sei ein überdimensionaler Dackel war mir neu, bis Saïx und Demyx aufeinander trafen. Saïx hält sich gelegentlich für einen Hund und hat sein eigenes Halsband. Wenn er sich, wie er es doch auch noch tut, wie ein Mensch benimmt, schreibt er Reporte oder führt Buch.
 

Einer der ersten Begriffe, die einem bei einer Person einfällt, sollte doch ihr Name sein. Komisch, bei mir heißt Axel 'Kinderschänder'. Der Rothaarige hat sich so in Roxas verschaut, dass ihn selbst das Alter des Jungen und dass er sich mit aller Macht – also auch Schlüsselschwertern – gegen ihn gewehrt hat, nicht abschreckte. Aber er kam an sein Ziel: Roxas lässt sich fast alles gefallen. Komischer kontaktfreudiger Haufen...
 

Die meiste Zeit hat man das Gefühl, Demyx ist auf Extasy, denn so hyperaktiv ist echt kein zweiter. Er ist ein erbärmlicher Angsthase, und dazu irgendwie manchmal ein richtiges Opfer. Wortwörtlich. Davon abgesehen, dass er absolut Null Talent in Sachen Kampf hat, ist er auch noch empfindlich und sofort beleidigt. Wem noch mehr Gründe einfallen, ihn killen zu lassen, schickt sie bitte zu mir, ich bin bereit meine Sammlung zusammenzulegen. Einen hab ich noch: Er ist ein Trottel, ein richtiger Tollpatsch: wenn ein Fettnäpfchen da steht, warum denn nicht nach göttlicher Fügung reintreten?
 

Höflich, aufmerksam, scharfsinnig und berechnend – Luxord, wenn er nüchtern ist.

Torkelnd, lallend, auf alles sofort eingehend und den britischen Humor heraushängen lassend – Luxord, so wie wir ihn kennen.

Dafür kann er wenigstens kämpfen und hat einen leisen, aber vorhandenen Überlebenswillen. Ein wenig spielsüchtig und andauernd betrunken ist er sogar angenehmer als nüchtern, wenn auch weniger vernünftig. Er kämpft mit großen Spielkarten, ist in Pokern bis zu 17 und 4 der Beste und kämpft mit Illusionen und Zaubertricks. Und die sind eindeutig besser, als irgendein zusammenbasteln von Luftballons.
 

Man nehme: rosa, schulterlange Haare, eine riesige Sense und eine schwarze Kutte. Man erhält einen tuntigen Sensenmann. Oder Marluxia. Er steht auf rosa, gibt es das nicht, nimmt er pink, wirft im Kampf mit Blütenblättern um sich und hat einen leichten Fetisch für Kerle, die ihm gefährlich werden können. Insgesamt könnte man ihn mit 'stockschwul' zusammenfassen, allerdings sähe das dann so aus, als weise Marluxia keine anderen Vorzüge auf. Davon hat er auch... ein paar. Zum Beispiel kämpft er sehr gut, ist furchtbar willensstark und gibt nie auf. Nur um ihn mal ins rechte Licht zu rücken.
 

Larxene ist Sadist. Sadistin. Sie ist das einzige weibliche Mitglied in der Organisation, aber deswegen nicht minder gefährlich. Oder angesehen. Oder krank. Die Kratzspuren von verzweifelten Händen sind Beweise. Das spricht doch für sich.

Sie erledigt ihr Aufgaben, wenn auch oft mit großem Widerwillen, gut und schnell. Sie erfreut sich an dem Leid anderer. Besonders wenn sie daran Schuld ist.
 

Roxas ist der letzte von uns. Axel führte ihn in die Organisation ein. An den wendet er sich nun nicht mehr so stark, wenn er Probleme hat, aber er ist immer noch sein Liebling der ganzen Organisation. Roxas hat zwei Schlüsselschwerter, und streckt mitten in der Pubertät. Eine gefährliche Mischung, wenn man, wie Axel, seine Finger einfach nicht still halten kann. Geschweige denn den Rest. Gegen Anfang war Roxas noch richtig rotzig und zickig, aber - … nein. Er ist es immer noch.
 

Das sind wir, wir dreizehn. Dreizehn mehr, oder weniger eigenartige Niemande, eigentlich doch ohne Herz, doch trotzdem fühlend. Wesen für sich, unvergleichbar, doch einheitlich. Jeder mit seinen eigenen Vorlieben, Makeln und Angriffen, aber sogar noch etwas verbindet uns als die Bigamie: wir sind äußerst stark. Nur wenige können uns überhaupt verletzen, sowie andere Niemande, Herzlose oder der tolle Schlüsselschwertträger. Dennoch begreift uns so gut wie keiner. Warum auch immer. Sicherlich bleiben viele Fragen offen, manche davon können wir nicht einmal selbst beantworten. Aber dies möge der Anfang sein. Vielleicht nicht der Anfang einer Reise, die vielleicht doch schon begonnen hat, doch aber vielleicht der Anfang der Klärung eines Mysteriums.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-05-01T08:31:03+00:00 01.05.2010 10:31
Hey du da!
Mir is' gerade langweilig und ich dachte, ich kommentier mal die Kapitel, die ich noch nicht habe (obwohl ich ja eigentlich immer zu den ersten gehöre, die die Kapitel lesen, ne? So als Beta-Leser?).
Aber es ist ungewohnt, das ganze noch mit Absätzen zu lesen... *grins*

Eigentlich mag ich das Kapitel nicht so gern...
Roxys Beschreibung gehört zu meinen Lieblingen (warum wohl?) und Marlys auch (obwohl ich vorm Sensemannn weniger Angst als vor Marly habe).
Dafür finde ich Luxords verstörend...

@Lethia:
Aggregatzustand? Das ist... ähm... man unterscheidet ob ein Stoff flüssig, gasförmig oder fest (gefroren) ist.
Wie man sich einen festen Stoff jetzt spritzen soll, ist mir nicht ganz klar, und rauchen kann man ihn nicht, weil er sonst ja schmelzen oder sublimieren würde...
Und ich finde Zexys Haare eher silber-blau...
Aber egal.
Von: abgemeldet
2009-12-04T14:45:05+00:00 04.12.2009 15:45
"Doch was sollte auch passieren, stecke man zwölf Männer und eine Sadistin in ein Schloss, und binde sie praktisch für immer aneinander. Preisfrage: Was passiert dann?" Lol!
"...oder spritzt es sich, ja nach Aggregatzustand." JE (!) nach Aggretatzustand... was ist noch mal ein Aggregatzustand?
Ich finde, Zexions Haare sind eher silber-lila als nur lila, aber egal.
Bigamie! Yeah!



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